Momentan ist es für mich noch ein zweischneidiges Schwert, wobei meine Meinung sehr mit Vorsicht zu genießen ist (bin erst Level 20). Story finde ich bisher gut umgesetzt und dargestellt, die Grafik sehr gut. Es schnetzelt sich munter und kracht ordentlich. Also im Prinzip das, was ich erwartet habe.
Was mich erstmal nach Jahren der Diablo-Abstinenz ein wenig überfordert, ist die extreme Vielfalt an Anpassungsmöglichkeiten. Zumal ich mich auch so langsam erst in die Feinheiten des Talentbaums einarbeite. Aber sicherlicher ist das nur eine Frage der Zeit und Übung, da ich nicht erwarte, innerhalb eines Tages die Komplexität hier überschauen und verstehen zu können. Ich hoffe, dass das im weiteren Spielverlauf sukzessive besser wird.
Etwas überpowert finde ich die Masse an Stat-Möglichkeiten und Zuständen (gesund, verwundet, unbeweglich, …) . Ich gewinne den Eindruck, dass Blizzard hier auf Teufel komm raus Pseudo-Komplexität reinbauen wollte, welche eigentlich nur die Übersicht massiv beeinträchtigt. Da hätte es sicher ein wenig weniger sein können.
Was mir nicht so gefällt (und auch bei Diablo 3 schon nicht) ist das Handling der legendären Items, wie das in D2 noch war. Da war ein Legendary noch ein Legendary. Das hatte seine fixen Stats und deshalb wollte man es haben. Also ist man 200x mal zu Baal/Mephisto gerannt und hat auf sein Lootglück gehofft. Und dann hatte man es endlich (hoffentlich). Jetzt sind es im Prinzip auch nur Platzhalter, die man nach Belieben zerlegen, verändern und anpassen kann. Da fehlt mir die Einzigartigkeit und der Antrieb, genau dieses eine Item erfarmen zu wollen. Aber gut, da muss ich mich halt anpassen.
Die Möglichkeit zum Umskillen ist schon praktisch. Und die Möglichkeit, für einen Boss extra mal den Skillansatz völlig zu verändern, ist auch nicht schlecht. Klar, muss eigentlich nicht sein. Auf der anderen Seite wird man dann auch mal gezwungen, sich mit anderen Skill-Varianten auseinanderzusetzen und dabei eigentlich erst herauszufiltern und zu lernen, welche Skills einem am ehesten liegen für die Spielweise. Und wenn ich bei einem Boss partout nicht weiterkomme (wie gestern Brutwache - ich hatte solche Probs mit meinem Druiden), dann ist es schon toll, wenn man kurzfristig z.B. die Defensive deutlich erhöhen kann. Nichts wäre schlimmer, als eine in Stein gemeißelte Skillung zu haben und dann an einem Angstgegner wegen „falscher“ Punkteverteilung einfach nicht weiterzukommen.
Insgesamt also finde ich es spannend, stellenweise durchaus anspruchsvoll und unterhaltsam. Und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht und sich entwickelt.