Manchmal macht es richtig Spaß, sich HS-Duelle wie einen Film vorzustellen, solange die Decks vom halbwegs mit meiner Vorstellung kompatibel sind… (Murloc-Pala! )
Ich jage allein.
Meine Beute sind wehrlose Priester und hochnäsige Magier, die sich in die Hochlande verirrt haben.
Doch manchmal wagt sich ein blutrünstiger Krieger ins Hochland. Von solch einem Schlachtenhelden erwartet ich mir ne Axt in die Fresse und Schläge mit gepanzerten, Eisenfäusten, doch Angst habe ich vor diesen Kriegern nicht. Viel schlimmer sind diejenigen, die mit Bomben anrücken.
Ihr lautes Knallen schreckt die Tiere unter meinem Befehl auf. Der Geruch von Goblinbummse am Morgen verscheucht meine Drachen. Selbst der König aller Wildtiere nimmt Reißaus vor dieser unnatürlichen Technologie. Dem Luftdschinn, der mit mir im Bunde ist, sind die Bomben, die für das Feuer-Element stehen, zutiefst zuwider. Die Wunden, die von diesen Bomben gerissen werden, heilen nur schwer. Doch in jener schicksalhaften Nacht entschied die Vorsehung anders.
Der Ork-Krieger zog seine erste Waffe. Ich ließ ihn gewähren, denn die schrecklichsten Klingen aus seinem Arsenal würden erst noch kommen. Der Vorteil neigte sich von ihm unbemerkt zu meiner Seite. Mit dem unsterblichen Sturmhammer zerdetschte ich den schwächlichen Blechmantel, den der Krieger Rüstung nannte. Von allen Seiten stürzten sich ein nichtendender Nachschub von Drachen auf den Unhold. Viele ließen ihr Leben für die gerechte Sache.
Siegessicher zog er seine Bombenschleuder. Säure, die ich mir bis dahin aufgehoben hatte, fraß sie ihm weg. Eine Gegenoffensive von schurkischen Piraten, denen sich ein vom Fel verdorbener Ork angeschlossen hatte, rückte heran. Noch mehr Säure kam auf den Feind herab. Noch mehr Drachen gaben ihr Leben. Das erste Ziel in diesem Kampf war erreicht. Keine Bomben würden die majestätische Ankunft von König Knirsch verhindern.
Ein von den Piraten in Fesseln gelegter Wächter der Aldor stellte sich mir in den Weg. Sie zwangen ihn, für sie zu kämpfen, obwohl das nicht den Wünschen des Paladins entsprach. Sie zwangen ihn und ich befreite ihn. Ein mit der Hilfe von Zephrys dem Großen herbeiteleportierter Jägerkumpel schaltete den Paladin mit einem Betäubungspfeil aus. Sonst wurde niemandem Gnade erwiesen.
Doch dann wechselte Zephrys heimtückisch die Seiten. Das Wesen der Luftdschinne ist wankelmütig und man weiß nie, was sie vorhaben. Die Wünsche, die man an sie hat, werden oft auf groteske Art und Weise erfüllt und manchmal schaden diese Wichte einem sogar. Zephrys fällte in unheiliger Allianz mit den Piraten den mächtigen König Knirsch.
Ich stand allein gegen eine Übermacht. Gewitterwolken zogen sich über uns zusammen. Der Himmel beweinte den Tod des größten Teufelssauriers, der je die Erde Azeroths erbeben ließ. Dann erschien ein Silberstreifen am Horizont. Er wurde stetig größer und stellte sich als der mächtige Siamat heraus.
„WENN DAS ALLES VORBEI IST, WERDE ICH MIR ZEPHRYS, DIESE MIESE KANAILLE VORKNÜPFEN!“, donnerte Siamat von oben herab. Brausend stürzte er sich mit den vier Winden auf die Schergen des Kriegers.
Es waren zu viele. Selbst ein so mächtiger Luftelementar wie Siamat konnte ihrer Überzahl nicht Herr werden. Er fiel unter der verräterischen Faust von Zephrys. Wieder stand ich allein. Meine Lage verfinsterte sich noch mehr. Die gefürchteten Bomben des Kriegers hagelten von neuem auf mich herab. Ich hatte es nicht geschafft, sie aufzuhalten, sie waren lediglich verlangsamt worden. Die Zeit für schwere Geschütze war gekommen. Ich ließ einen vorsorglich präparierten Bolzen, der sonst für die Erlegung von großem Getier von der Größe von Drachen gedacht war, auf den Krieger los. Langsam und immer unaufhaltsamer sickerte der Lebenssaft aus ihm heraus. Ich war auch angeschlagen, dem Tode nahe. Meine Verteidigungen waren überwunden, der Wunden viele. Der Sieg war für den Krieger so gewiss wie der neuerliche Glanz der Sonne an jedem Morgen. In seinem Hochmut schritt er heran und machte einen Fehler. Er entledigte sich zuerst der Balliste. Er hätte mich töten können, doch er hatte den Todesmut, den seidenen und zugleich stahlharten Lebensfaden in mir unterschätzt.
Auch ich machte Fehler. Im Eifer des Gefechtes vergaß ich darauf, das große Biest Zixor mittels des weithallenden Greifenschreis herbeizurufen. Auge um Auge, Fehler um Fehler ging dieses Duell auf der Spitze der Hochlande einem Ende entgegen. Die Bomben drohten, mich zu zerreißen. Den Krieger würde bald ein ehrenvoller Tod erwarten. Nur einer würde überleben.
Mit einem von etlichen Schnitten, Kratzern und anderen Verwundungen übersäten Arm griff sich der Krieger eine der verbrauchten Waffen. Er hatte nach der falschen getastet. Er konnte keine weiteren Bomben auf mich ansetzen. Er hatte keine Piraten mehr, die er damit herbeirufen konnte. Trotzdem schlug er auf mich ein. Er wollte mich tot sehen. Hass glühte in seinen kleinen Orkäuglein. Dann tat ich etwas wahnsinniges.
Inmitten des tödlichen Bombenhagels flogen Drachen um ihr Leben. Ich eilte zu ihnen, obwohl es mich den Explosionen näherbrachte. Ein Jäger lässt niemals seine Verbündeten im Stich. Wenn es darauf ankommt, jage ich nicht allein. Ich habe Freunde an meiner Seite. Das ist es, was mich von dem Krieger unterscheidet. Die Piraten? Sie standen in seinem Sold. Die Höllenorks? Gewissenlose Mordmaschinen, die man nur auf etwas hetzen musste. Der Krieger kämpfte mit anderen, doch er focht allein. Er hatte niemanden, der ihm den Rücken deckte und darum wurde er bezwungen. Die Drachen dankten mir für meine Selbstaufopferung. Ein letztes Mal standen sie mir bei. Ein konzentrierter Säureatem traf den Krieger direkt ins Gesicht und ätzte alles hinweg. Ein Jägerkumpan steuerte mit seiner Armbüchse einen Kopftreffer bei. Der Sturmhammer wurde ein letztes Mal geschwungen. Blitze schlugen in die Spitze des Hammers ein und erfüllten ihn mit ihrer Macht. Als der Hammer auf den Krieger traf, donnerte es so sehr, dass es ihm sein Ohr zerriss. Stahl und Eisen in seiner Rüstung nutzten ihm nichts gegen die Urkräfte des Himmels. Der Himmel weinte um seine Kinder. Der Krieger hatte die Drachen, Geschöpfe der Lüfte zu dutzenden dahingeschlachtet. Der Krieger hatte Luft-Elementare gegeneinandergewandt. Er sollte dafür büßen. Strom durchzuckte ihn und verwandelte ihn in ein Fanal der Vergeltung. Das Licht erstrahlte im gesamten Hochland.
In diesem Vernichtungsschlag ging der Ork dahin. Außer Asche blieb nichts übrig. Die unberechenbare Elektrizität hatte alle Bomben entschärft. Der Kampf gegen meine Nemesis war entschieden. Ich konnte noch Atem schöpfen, doch meinem Erzfeind war es nicht mehr vergönnt. Dem Tode nahe, aber noch lebendig.
Ich hatte gesiegt.
Huntermain 4ever! <3
Das Replay zu diesem epischen Ringen zweier Titanen: