Wenn ich mich recht entsinne, geht es bei den Münzen doch um Spielzeit gegen Ingame-Währung? Ist doch keine schlechte Sache.
Da gehöre ich wohl zu den wenigen Glücklichen, die bis auf ein paar FPS-Einbrüche keine Probleme haben. Die gestrichenen Inhalte haben wir aber natürlich auch nicht.
Zum Bezahlmodell wurde sich doch noch gar nicht geäußert. Es ist durchaus möglich, dass es eine Update-Option geben wird und die neue Version die alte aus dem Handel verdrängt. Ich würde es jedenfalls so machen.
Es gab eine (!) neue Klasse außerhalb des Addons, die wirklich ziemlich teuer war und auch ist. Man sollte aber auch nicht die Eternal Collection vergessen, die wirklich so viel kostet, wie das Hauptspiel damals und alles beinhaltet. Treue Spieler warten natürlich besser auf den Sale, denn die zahlen im Endeffekt mehr.
Im Kern hast du natürlich recht (ist etwas mehr geworden, musst es nicht unbedingt lesen):
Seit der Übernahme Vivendis durch Activision merkt man, dass Blizzard sich immer mehr von seinem Kern entfernt, auch anhand der Spiele, die in den meisten Fällen zwar immer noch gut sind, aber eben nicht „Blizzard-gut“. Anhand von World of Warcraft kann man das auch sehr gut sehen: Kurz nach der Übernahme erschien das Addon Wrath of the Lich King, welches für viele Spieler die beste Erweiterung war. Da wird die neue Oberleitung noch keinen Einfluss drauf gehabt haben. Danach entwickelte sich WoW immer mehr vom MMORPG weg zum Azeroth-Abenteuerpark.
Starcraft II war und ist ein großartiges Spiel - von vorne bis hinten - Kampagne wie Multiplayer, allerdings hatten hier schon die Addons nicht mehr den Impact eines The Frozen Throne oder Lord of Destruction auf das Hauptspiel.
Diablo III ist das erste Spiel der Reihe, welches tatsächlich von Blizzard entwickelt wurde und geht „auf Nummer sicher“. Gutes Gameplay und oberflächliche Mechaniken, ein frustrierend ansteigender Schwierigkeitsgrad und eine Menge Crap Loot… und ein Echtgeldauktionshaus, welches sich zu sehr in den Vordergrund gespielt hat. Reaper of Souls war offensichtlich schon weit fortgeschritten und hat das Spiel noch einmal gerade gebogen. Das AH wurde aber eindeutig geschlossen, um dessen Verkaufszahlen anzukurbeln, das Spiel intern als gescheitert. Man merkt dem Spiel heutzutage an, dass „etwas fehlt“. Nun ist auch Diablo IV in Entwicklung.
Über HotS und HS braucht man sich nicht unterhalten. Während HS wohl nebenbei entstanden ist und ein unverhoffter Erfolg wurde, sollte HotS natürlich League of Legends den Rang ablaufen. Hat bekanntlich nicht funktioniert.
Dann kam Overwatch aus den Resten Titans - gutes Spiel, aber auch das erste Blizzard-Buy-to-Play-Spiel ohne PvE-Content, der jetzt mit Overwatch 2 nachgereicht wird.
Zu guter Letzt die Retro-Releases mit Starcraft: Remastered, World of Warcraft: Classic und Warcraft III: Reforged. Keines von ihnen konnte die Spieler wirklich begeistern, allerdings unterscheidet sich WoW Classic dermaßen von Retail, dass es trotzdem gerne gespielt wird und erfolgreich ist.
Wo genau Blizzard jetzt gescheitert ist, lässt sich schwer einschätzen. Die einen werden sagen: Nach dem Zusammenschluss (WoW: WotlK/Cataclysm), mit Diablo III, nach Overwatch… es gibt aber auch Leute, die WoW schon schlecht fanden und sagen: Blizzard hat seit 18 Jahren kein einziges gutes Spiel mehr auf den Markt gebracht.
Was man allerdings sagen kann: Spätestens die Remaster haben gezeigt, dass Blizzard nicht mehr so sehr darauf bedacht ist, ein rundes Ergebnis abzuliefern, sondern mehr zu liefern, mehr verkaufen zu können. Ein Reforged in dieser Form wäre unter der alten Leitung niemals veröffentlicht worden. Was aus diesem ambitionierten Projekt am Ende geworden ist, ist sehr traurig.
Natürlich kann das noch geradegebogen werden, aber der Release war eine verpasste Chance für die Marke Warcraft, für die Echtzeitstrategie im Allgemeinen und hätte den Begriff „Remaster“ neu definieren können.
Nun muss man sich anschauen, wie begeistert die Leute von AoE 2 sind und sich auf AoE 4 freuen können, während man die eigenen Marken, welche immer noch zu den besten gehören, mehr oder weniger verkommen lässt.