[A-RP] Das Schwarze Siegel

Die Runen auf dem schwarzen Siegel leuchteten rötlich auf, und feine, arkane Fäden breiteten sich spinnennetzartig über die Lederoberfläche des Buchbandes. Sie schlossen es ein, verbannten das Wissen, was darin verborgen war, vor Augen aller Zauberkundigen. Für immer. So sprach zumindest die Priesterin, die vor die Menschentraube trat und das ‘Werkzeug des Bösen’ hochhielt. Farblos – das war das Wort, welches Ravella als erstes einfiel, als sie auf die Frauengestalt blickte. Mattes, weißes Haar, weiße Gewänder des Klerus von Sturmwind, selbstgerechter Gesichtsausdruck, mahnender Blick, der alle Anwesenden vorwurfsvoll streifte.

Am liebsten hätte sie ihren Hals gepackt und ihr flüssiges Feuer in die Kehle gekippt, ihr dabei zugesehen, wie sie von innen verbrennt. Ravellas behandschuhten Hände ballten sich zu Fäusten, ein leises Schnauben entfuhr ihr und zog die Aufmerksamkeit des Mannes, der neben ihr stand, auf sich. Augenblicklich wechselte ihre Mimik zur betroffenen Maske, sie nickte ihm beipflichtend zu und sah ohne weitere Gefühlsausbrüche wieder nach vorne. Nicht der richtige Augenblick, Einwände zu erheben, dachte sie und schaute von der Priesterin zu den beiden Paladinen an ihrer Seite.

Inzwischen förderte ein Magier der Akademie der Arkanen Künste und Wissenschaften einen weiteren Folianten hervor und platzierte ihn auf dem kleinen Holztisch, wie auf einem Schafott, bereit, ihn zu brandmarken. Ravellas Herz zog sich zu einem steinernen Klumpen zusammen und brennende Wut stieg in ihr auf, wie viel sie darum geben würde, genau dieses Buch in den Händen zu halten, es zu studieren, ihm seine Geheimnisse zu entlocken. Diese Dilettanten! Was man nicht verstand, was gesellschaftlich verpönt war, was durch ‘unwürdige Individuen’ verfasst wurde, musste verbannt oder zerstört werden.

Das schwarze Siegel – es prangte wie ein Fleck der Schande nicht nur auf den verbotenen Büchern und Artefakten. Nein! Es prangte in den Köpfen dieser jämmerlichen Stümper, die Angst hatten, weiter zu gehen, tiefer zu forschen, der Magie ihre Macht zu entreißen. Nur die, die es wagten, dieses Siegel zu brechen, würden sie verstehen, sie würden sich ihr anschließen, sie würden dieser Welt ihren Stempel aufdrücken.

Es blieb nur eines – sie zu finden.

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Seid gegrüßt, liebe Rollenspielgemeinschaft, hier möchte ich unser Projekt eines Hexenzirkels vorstellen – Das Schwarze Siegel.

Wer sind wir?
Wir sind eine kleine, eingeschworene Gemeinschaft von abtrünnigen Magiekundigen, Schattenwirkern und ihren Anhängern.

Unser Rollenspiel ist sowohl Unterricht, Gelehrten-RP, Erforschung und Beschaffung von Artefakten, aber auch durchaus Kämpfe und Duelle.

Dabei sind die Gegner nicht mit einem Fingerschnippen tot, sondern müssen einige Treffer kassieren, denn wir sind keine übermächtigen Hexer, die einen Schattenblitz nach dem anderen abfeuern. Ein paar relativ simple Würfelregeln sorgen für ein wenig Spannung oder auch Erheiterung im ooc-Chat.

Wen suchen wir?
Meister, Schüler, dunkler Gelehrter, abtrünniger Kämpfer - Charaktere, die dem Licht abgewandt sind und nach mehr Wissen und Macht streben und nicht scheuen, verbotene Wege zu gehen.

Dabei ist die Teilnahme an dem Projekt nicht an die Gildenzugehörigkeit gebunden, ihr müsst eure Gilde nicht verlassen, um bei dem Zirkel mitzuwirken.

Wo findet das RP statt?
Als erstes in eurem Kopf! Und dann ingame, vorwiegend in Dunkelhain oder im Keller vom Lamm. Für Plots suchen wir nach Möglichkeit Orte aus, die auch für Level 1 Charaktere zugänglich sind. Mittels Portale können wir OOC unsere Finger nach euch durch den Nether ausstrecken, lasst euch von der Macht zu uns tragen!

Unser fester Spieltag ist Dienstag Abend, 20:00 Uhr, aber es ist nicht in Stein gemeißelt, wir spielen auch an anderen Tagen, jedoch überwiegend abends.

Wie kontaktiert ihr uns?
Falls ihr Interesse an dem Zirkel habt oder einfach mal als Zaungast euch das anschauen wollt, könnt ihr uns gern anschreiben.

Im Spiel meist abends, ab 20:00 Uhr: Ravella, Lilliane, Lorena, Kathika

Über Discord: https://discord.link/schwarzessiegel
Lilliane#6446, Lorena/Kathika#7458

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Viel Erfolg auch Euch :purple_heart:

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Das braune Wasser lief über die Steine und wurde von der Bürste aufgeschäumt, das satte Schaben hallte durch die Folterkammer und wurde von so manchem Fluch unterbrochen.

Die junge Frau kniete vor dem riesigen dunklen Fleck auf den Steinen und schnaubte missmutig. Das poröse Gestein schien das Blut wie ein Schwamm aufgesaugt zu haben.

Wie machten es die anderen Akolyten? Natürlich hätte sie nach Hilfe fragen können, Lorena, Callandra oder Elifas, aber dann wäre sie denen ja etwas schuldig. Und hier begab man sich ungern in diese Lage – jemandem einen Gefallen zu schulden.

Sie setzte sich auf ihre Unterschenkel, schleuderte frustriert die Bürste in den Bottich mit der dreckigen Brühe und wischte sich mit dem Handrücken eine rote, schmalzige Locke aus der Stirn. Beim Nether, musste denn die Neue den verfluchten Kerl in Konfetti verwandeln? Eigentlich muss sie bestraft werden, sie müsste an ihrer Stelle hier herumkriechen und jeden Stein sauber lecken!

Schließlich wurde jedes Vergehen bestraft, sie schaute auf den Stumpen ihres kleinen, linken Fingers. Das war, als sie sich unerlaubt einen Folianten aus der Sammlung des Meisters genommen hatte.
„Das nächste Mal wird es die ganze Hand sein,“ meinte er zu ihr.

Sie versuchte, so unauffällig wie möglich zu sein, wie ein Schatten. Aus ihren Verstecken heraus zu beobachten, Informationen zu sammeln. Wertvolle Informationen, die sie verkaufen würde.

Sie hatte es satt, wie Dreck behandelt zu werden, die Akolytenunterkunft war ein von Flöhen verseuchtes Loch, bei den Zaubern wurde sie ständig abgehängt, da sie ja nicht zu den ‚Lieblingen‘ gehörte, die spezielle Unterrichtseinheiten bekamen. Und mit dem fehlenden Finger war es noch umständlicher, die Zaubergestik richtig nachzubilden.

Plötzlich unterbrach ein dumpfes Geräusch ihre Gedanken. Sie hob den Kopf und horchte angestrengt. Wo kam es her? War ihr Meister bereits auf dem Weg, ihre Arbeit zu kontrollieren? War es schon Fütterungszeit im Bestiarium? Ein leises metallisches Schaben zerschnitt die Stille des Gewölbes. Es kam aus dem Bannraum, eindeutig! Von Neugierde gepackt, stand sie auf, rieb sich die schmerzenden Knie und setzte sich vorsichtig und lautlos in Bewegung.

Der Bannraum zwei wurde lediglich von den violett leuchtenden Kristallen erhellt und war leer. Es roch penetrant nach Schwefel und verbranntem Haar, also nichts Ungewöhnliches. Sie schlich sich zu einem der Labortische, sah sich die Giftphiolen an – Proben der Hausaufgabe, die bereits getestet wurden. Kräuterfiebel, alte, nutzlose Folianten, nichts, was für sie wertvoll gewesen wäre.

Als sie sich der verbotenen Tür näherte, durchfuhr ihren Körper ein stechendes Gefühl und ließ ihre Alarmglocken schrillen. Es war noch jemand da. Jemand, den sie nicht sehen konnte. Sie drehte sich abermals um die eigene Achse, Panik flutete ihre Gedanken, ihre Atmung beschleunigte sich.

„Zeig dich!“ ihre Stimme zitterte. Erneut fuhr sie um und blieb wie angewurzelt stehen. Verwirrung spiegelte sich auf ihrem Gesicht.
„Ach, du bist es…“ waren Worte, die sie noch herausbringen konnte, bevor die Dunkelheit sie verschlang.


An der Tür zu dem Akolytenquartier von Gillian Sanders wurde ein Pergament angebracht, darauf prangen in großen, mahnenden Lettern die drei ungeschriebenen Gesetze des Zirkels:

Erweise Respekt

Mehre das Wissen

Verräter werden nicht geduldet

Bei der letzten Regel bemerkt man einen blutigen Fingerabdruck.

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Als „Gast“ ist der Keller des Anwesens, den sie Schattengewölbe nennen, wirklich nicht zu empfehlen. Ich spreche da aus Erfahrung…

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Die Augen weit aufgerissen, die Finger in einer Krampfhaltung gekrümmt, die typische, organgene Verfärbung an den Nägeln… Die Akolytin, die in ihrem blutigen Erbrochenen inmitten des Alchimielabors lag, hörte auf den wunderschönen Namen Rosabelle. Um so bezeichnender war es, dass sie offenbar an dem Gift der Talandras Rose krepierte. Ein seltenes Nachtschattengewächs aus dem hohen Norden. Das Gift, welches aus den wunderschönen, dunkelroten, geschwungenen Kelchen gewonnen wird, ist äußerst schwierig zu dosieren.

Bis in die späten Stunden hat man das junge Mädchen über den Formeln brüten sehen, jede einzelne Minute, die ihr zur Verfügung stand, hat sie ausgenutzt, um den Albtraumtrank zu brauen. Ihre Ergebnisse hat sie mit einem eigenen Code verschlüsselt aufgeschrieben, damit niemand beiläufig den Blick auf ihre Notizen erhaschte und womöglich ihre Formel stahl.

Sie wollte die beste sein, sich unter ihresgleichen durch herausragende Leistung bei dem Alchimiewettstreit hervortun, die Gunst ihrer Meisterin festigen und natürlich die Belohnung einstreichen. Man fragte sich, wie konnte sie nur so unvorsichtig sein und keine Schutzhandschuhe tragen?

Nun, Unfälle passieren, nicht wahr?

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Wir treiben seit einiger Zeit auch im Dicord regen Unfug. Jede dunkle Seele kann sich gerne umsehen, sofern sie sich an die Regeln des Zirkels hält.

Unterschreibt doch bitte mit Blut, hier, ganz unten, neben der kleingedruckten Erklärung, dass Ihr Eure unsterbliche Seele an uns abtretet.

https://discord.link/schwarzessiegel

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Irelie lehnte mit rasendem Herzen mit dem Rücken an der Tür ihres neuen, fensterlosen Zimmers. Den Schlüssel, mit dem sie soeben die Tür zweimal abgeschlossen hatte, umklammerte sie fest und atmete tief durch. Die schöne, junge Frau mit dem liebreizenden Lächeln war auf der anderen Seite der Tür, nicht hier. Nicht hier. Nicht, dass das ein besonders beruhigender Gedanke gewesen wäre.

Irelie sah sich um und bemerkte eine gefüllte Waschschüssel und einen Krug Wasser, die gewiss ein Akolyt dort platziert hatte, in der Hoffnung sich möglichst wenig un sie kümmern zu müssen. Das jedenfalls schloss Irelie aus dem abfälligen Gespräch zwischen Callandra und Lorena. Tatsächlich hatte Irelie ein derart großes Bedürfnis den Dreck des Bestariums und am besten gleich der ganze letzte Woche von sich abzuwaschen, dass sie fast vergaß zuvor zu trinken. Kurz roch sie misstrauisch am Wasser, konnte jedoch nichts Ungewöhnliches feststellen. Albern. Natürlich war da nichts im Wasser! Hätte sie sterben sollen, hätte die Herrin von Schattental sie gewiss der duftenden Frau mit den spitzen Zähnen überlassen…

„Erweise Respekt, mehre das Wissen, Verräter werden nicht geduldet“. In Gedanken fügte Irelie zwei weitere Regeln hinzu: „Traue niemandem, zahle den Preis.“


OOC: Man hat einen Push bestellt, hier ist ein Push! schiebt

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