Morgenroutine
Mit dem Aufgang der morgendlichen Sonne kehrte auch in das Haus auf einem der Berggipfel, welche sich über den grünen und von vergnügsamen Leben erfüllten Jadewald erheben, wieder Leben ein. Toji, der gilnearische Mastiff des Hundeführers, war der Erste, der sich erhob und streckte. Er trottete sogleich zur Tür des Hauses, um im Anschluss in den umzäunten Garten zu sprinten, für erste Tagesgeschäfte.
Im Schlafzimmer des selben Hauses wachten allmählich die Herren des Haues auf. Während der weibliche Part den Raum verließ, um eigenen Vorkehrungen für den täglichen Dienst nachzugehen, erhob sich Theodore nur langsam.
Routiniert greift sich der gilnearische Schütze sein Lederband, welches ihn alltäglich außer Haus begleitete, vom Nachttischchen. Ein Anhänger aus verzauberten Eis, nicht kalt und nur unter bestimmten Umständen, wie etwa dem Verlust des Partners, schmelzend, schmiegt er sich so an die Haut des Soldaten, welcher darüber sogleich ein Hemd legt. Auch eine einfache Hose wird ergriffen, so wird die Dienstausrüstung wie vorgeschrieben nicht Zuhause, sondern im Spind im Wachhaus aufbewahrt. Vorschriften… niemals waren sie so wichtig wie heute. Früher waren sie doch eher Beiwerk, etwas, was dazu da ist, gebrochen zu werden. Doch jetzt… Jetzt gab es etwas, wofür es sich lohnte, Ernsthaft zu bleiben, Regeln zu folgen und besser zu sein. Besser als früher.
Nach dem morgendlichen Frischmachen und einem Frühstück folgte bereits das, was Rekruten und Gefreite auf dem Kasernengelände zur Pflicht haben: Der Frühsport. Während eben genannte Rekruten und Gefreiten alle zwei Tage erscheinen müssen, war es höherrangigen Soldaten wie einem Obergefreiten ermöglicht, diesen von Zuhause aus auszuführen, wobei manch höherrangiger Soldat dennoch vor Ort teilnimmt.
Laufrunden, Kniebeugen, Liegestütze und andere körperliche Übungen zur körperlichen Ertüchtigung. Dies nur noch verstärkt durch die Höhenlage über dem pandarischen Jadewald. Die Luft war dünner und das Atmen schwieriger, wenn die Gewöhnung daran fehlte.
Gegen Mittag erreichten Hundeführer, Hund und Magus schließlich über magischen Wege Sturmwind. Bedauerlicherweise war die Magus jedoch gegenwärtig nicht im aktiven Dienst, sondern oft zu Vorträgen und Gesprächen in der Verwaltung unterwegs, etwas, was sie seiner Erfahrung nach hasste. Somit blieb nur für Theodore und Toji der Dienst in Wappen und an der Waffe in Sturmwind. Dennoch hatte auch er nur teilweise Aufgaben des üblichen Wachsoldaten. Er wurde primär in der Tag- und Mittagsschicht eingesetzt, um das zu tun, worin er gut war: Personenkontakt. Die Werbung ist immer noch, nach wie vor, ein wichtiger Bestandteil der Rekrutierungsmaßnahmen von Armee und Stadtwache. Somit bestand der Dienst Theodores seit einiger Zeit aus üblicher Routine: Begrüßung, Aufgabenverteilung und Auszug mit Toji in die Stadt. So auch heute, wo einige Passanten, gerade jene, welche eine Rüstung und oder eine Waffe in die Stadt führten, gezielt angesprochen wurden. Außer bei Söldnern, welche ihre Errungenschaften präsentierten, gab es für den Zivilisten aufgrund der Anwesenheit von Stadtwache, Hafenwache und Königsgarde eigentlich keinen Grund, bis an die Zähne gerüstet und bewaffnet durch die Stadt zu flanieren und dann erstmal, wie manch einer, noch in eine Taverne einzukehren. Was es nicht alles gab: Großschwerter, Breitschwerter, Dolche, vergiftete Wurfmesser, Granaten im ganzen Dutzend und dergleichen mehr. Wozu ein normaler Bürger Unmengen von teurem Rüstzeug mit in die Stadt nahm, würde er wohl nie verstehen.
So waren es jedoch jene, die in ebensolchen Rüstungen und möglichst ohne Wurfmesser oder Granaten am Wegesrand stehen, welche in Gespräche verwickelt werden. Wer sind sie, wo kommen sie her, warum tragen sie eine Rüstung? Wie, im Krieg gewesen? Keine Arbeit mehr? Die Stadtwache sucht!
Doch schien manch einer wohl über ein ungeheures Vermögen zu verfügen. Ehemalige Mannschaftler aus dem Krieg, mit vollem Rüstzeug und Bewaffnung im Privaten, immerwährend in teuren Häusern oder Tavernen unterwegs, die jedoch keine Anstellung wünschen, sondern tagtäglich auf der Straße stehen? Ein Sinn erschloß sich ihm nicht, aber das war ja auch nicht seine Aufgabe.
Neben der persönlichen Werbung wurden auch, aus der mitgeführten Umhängetasche, Flugblätter und Aushänge der Anschlagtafeln in Sturmwind regelmäßig aufgefüllt. Zwar war der Anteil derjenigen Bewerber, welche bisher über Flugblätter zu ihnen kamen, gering, aber vorhanden. Im Angesicht grassierender Verschwörungen des Untergrundes und von Dilettantismus mancher Sturmwinder und Wahl-Sturmwinder, welche ohne Skrupel mit Kriminellen und Vorbestraften arbeiteten war und ist es eine der obersten Prioritäten, die Reihen der Stadtwache, welche treu zu Gesetz, König und Vorschriften stand, zu stärken.
Immer wieder hörten sie auch Worte wie etwa „Ich wusste gar nicht, dass die Stadtwache rekrutiert“. Irrglauben und Fehlleitungen wie diese, etwa beruhend darauf, dass das Stadtwachentum militärisch durchorganisiert war, müssen aus dem Weg geräumt werden. Somit ist es heute wieder eine Anschlagtafel im Zwergendistrikt, nahe des Botschaftsgeländes, welche mit neuen Flugblättern angesteuert wird. Die Alten sind durch Regen verwaschen, durch Vandalen aberissen oder von Interessenten mitgenommen worden, sodass immer wieder Nachschub von Nöten war. So ward dieses Anschlagbrett nicht das einzige, welches er für diesen Tag ansteuerte…
OOC-Abschnitt
Guten Abend!
Ich freue mich, dass du, interessierter Leser, bis hier hin gelesen hast! Wieder einmal ist es unser Ziel, mit derartigen Ausführungen aus IC-Sicht der Community mehr aus dem Wach-RP näherzubringen. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass die Vorgänge nach außen hin oft nach verschlossener Gesellschaft anmuten lassen, doch gibt es durchaus Berührungspunkte, welche jedoch von beiden Seiten gewünscht sein müssen, damit sie auch im laufenden Spiel zustandekommen. Vieles ist dabei ein Spielangebot, wobei wir uns freuen würden, wenn Angebote auch angenommen würden. Neben den üblichen „Aufgaben“ der Stadtwache, also dem Aufnehmen von Anzeigen und Aussagen bzw. der Strafverfolgung, gibt es noch folgende weitere Spielangebote:
1.) Lohnarbeiten
2.) Kopfgelder/Fahndungen/Gesuche
3.) Rekrutierung zur Stadtwache
Die Lohnarbeiten (1) sind gedacht als Maßnahme, ärmeren und arbeitslosen Charakteren ein (zusätzliches) Einkommen in geringem Maße zu verschaffen. Bei jenen Arbeiten erhält der entsprechende Charakter eine Aufgabe, die Werkmittel und am Ende wird, je nach Uhrzeit, durch Spieler oder NSC ein Kontrollgang gemacht. Es erfolgt im Anschluss die Rückgabe der Werkmittel und die Ausgabe von Münzgeld. Inzwischen kommt es hin und wieder dazu, dass die Ausgabe und Kontrolle im Off, bzw. von NSC getätigt werden. Auch, weil die Arbeitenden zum Teil RL-bedingt eben Vormittags/Nachmittags spielen. Die Lohnarbeiten sind dabei typischerweise kleine Instandhaltungsmaßnahmen innerhalb der Stadt Sturmwind, wie etwa Aushilfe bei der Gartenpflege, Unkraut rupfen, Brunnen säubern, usw. usf.
Kopfgelder, Fahndungen und Gesuche (2) werden basierend auf offenen Fällen und Anzeigen, sowohl von Verbrechen, als auch von Vermissten, so gibt es etwa Vermisstengesuche, erstellt. Grundlegend unterscheiden wir ein Kopfgelder, welche eine Belohnung bei Ablieferung (dabei in der Regel mehr Geld für die lebende Person) zusagen und Fahndungen, welche nur Informationen suchen. Kopfgelder werden oft bei schwereren Verbrechen verhängt.
Rekrutierungen zur Stadtwache (3) sind für den Fortbestand der Gilde ebenso wichtig wie Rekrutierungen bei anderen Gilden. Im Vergleich zu anderen Themenfeldern im RP bestehen lediglich höhere Hürden zur Aufnahme und zum Spiel innerhalb der Gilde. Die entsprechenden Punkte sind im Eingangsfaden aufgelistet und ich zähle sie erneut auf:
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Grundlegende Lorekenntnisse
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Konsequenzbereitschaft
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Respektvolles Verhalten, intern und extern
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Grundlegende RP-Kenntnisse
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Ihr seid der deutschen Sprache in Schriftform mächtig
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Ihr seid bereit, auch Zeit neben dem Spiel (Forum) zu investieren
Rassen- und Klassenbeschränkungen sind ebenso dem Eingangspost zu entnehmen.
Um entsprechende Rekrutierungen zu erreichen, werden mehrere Strategien gleichzeitig angewandt. Wo es im Spielverlauf passt, werden IC Angebote gestellt. Es werden hier und da Flugblätter ausgeteilt oder Stände zur Werbung errichtet. Davon ab gibt es natürlich auch Interessenten über Forum und auch solche, mit denen man zuvor nie zu tun hatte. Ich hoffe, dass wir auch weiterhin interessierte Spieler für das Wach-RP begeistern können.
Zu Gesuchen, Rekrutierungsflugblättern und Lohnarbeiten kann gerne das öffentlich zugängliche Anschlagbrett im Gildenforum besucht werden:
https://wachkompanie-sturmwind.enjin.com/forum/m/50066677/viewforum/9292838
Ich wünsche allen, die bis hierhin gelesen haben, einen guten Start in die neue Woche, viel Spaß im RP und vielleicht sieht man sich demnächst ja mal in demselbigen!