[A-RP] 🍷 Gut Löwenbrück

„Ihr seid ausgewählt worden um die Wägen und Waren des Hauses auf dem Zug ins Hochland zu sichern.“ Die dunklen, harten Augen der Frau wandern über die Reihe der Männer die vor ihr Aufstellung genommen haben. Wie fast immer trägt sie ihre schwere Rüstung ohne die die wenigsten ihrer Männer sie je gesehen hatten.
Niemand antwortet. Sie nickt sacht, mehr zu sich selbst als sonst etwas. „Ich erwarte vorbildliches Verhalten von jedem von euch. Ihr seid der starke rechte Arm unseres Hauses. Ihr seid sein Schild und ihr seid sein Schwert.“
Die Antwort erklingt wie aus einem Mund. „Ja, Frau Wachtmeister“
Ein kleines Lächeln schiebt sich auf die sonst steinernen Züge. Sie hatte richtig gewählt.
„Wegtreten“ Wie ein Mann wird die rechte Faust vor die Brust geschlagen bevor die Männer sich der Reihe nach entfernen.
Das Licht wusste, es war nicht leicht gewesen dem Pöbel Disziplin nahe zu bringen.
Das Licht wusste auch, dass dieser Umstand das Erreichen des Zieles nur um so bedeutsamer gemacht hatte.

6 Likes

Wer sich diese Woche zum Gutsladen verirrt, findet diesen leer und dunkel vor. Ein Schild wurde aufgestellt, auf dem geschrieben steht:

"Da sich unsere Belegschaft auf der Wollmesse im Arathihochland befindet, bleibt „Die Goldene Rebe“ am 25.06. geschlossen!


OOC: Wer trotzdem Wein will und zufällig im Norden herumgurkt, soll sich nicht scheuen, uns morgen während des Trinkwettbewerbs anzusprechen. Wir haben ein paar Extrakisten eingepackt :wink:

Und falls ihr uns zeigen wolllt, wie gut ihr bechern könnt, macht doch einfach mit!

3 Likes

Obwohl sie sich nicht viel aus solchen Wettbewerben machte, fand die Waldläuferin am Ende doch noch Vergnügen darin, ihre Fähigkeiten in einem Wettkampf mit andern Schützen zu messen. Dass sie den Bogenschützen-Wettbewerb der 8. Wollmesse von Hohenwacht am Ende, trotz eines schmerzenden Handgelenkes auch noch gewinnen würde, war zwar abzusehen, aber dennoch überraschend. Schliesslich war sie, was die Erfahrung mit dem Bogen betrifft, allen anderen um Jahrzehnte voraus. Böse Zungen könnten das als unfairen Vorteil bezeichnen, dennoch wurde ihre Anmeldung angenommen.

Der darauffolgende Abend sollte ein kurzweiliger werden. Die Anstrengungen forderten ihren Tribut und liessen die Hochelfe früher als erwartet ins Bett fallen. Zu gerne hätte sie sich die Aufführung mit ihren Lieben angesehen, doch ihr Handgelenk pochte im Rhythmus ihres Herzschlages als hätte es ein Eigenleben entwickelt. Obwohl Ihr Stolz es ihr nicht eingestehen wollte, so musste sie sich ihre Hand von Bruder Bernwehr ansehen lassen. Bestimmt war es nichts Schlimmes aber sicher war sicher.

Sie freute sich auf Ihr Zuhause. Im Gut kannte sie jeden Stein, jeden Busch und noch viel wichtiger, jede Wache. Die neuen Wachpläne schrieben sich nicht von alleine und in Gedanken wusste sie schon genau in welche Schicht sie ihre Männer stecken sollte und mit welchen sie noch ein ernstes Wort sprechen musste. Disziplin und voller Einsatz, das forderte sie von allen ihrer Männer, so auch von ihr.
Schliesslich musste man ein Vorbild sein, wie damals in Quel’Thalas.

4 Likes

Hallo ihr Trunkebolde! :wine_glass:

Nach einer ereignisreichen und erfolgreichen Woche bei der hochländischen Wollmesse kehrt das Gut Löwenbrück am Dienstag offiziell wieder in seine Heimat zurück, wo es sich erst einmal eineinhalb Wochen lang auszuruhen und zu verschnaufen gilt, bis wir uns auf den Weg nach Cordberg machen, um dort an der Siegesfeier teilzunehmen. Insofern gibt es ein paar Neuerungen.

Wir haben endlich einen festen Ort, den wir bespielen!

Lange hat es gedauert, bis wir einen Ort gefunden haben und viele Gespräche wurden geführt. Nun haben wir uns aber an einem kleinen Örtchen eingenistet und wollen diesen gerne mit euch teilen: Ab sofort findet man uns OOC in den Westlichen Pestländern beim Felsteinfeld und bei der Dalson’s Farm. IC sind wir im nordöstlichem Wald von Elwynn angesiedelt. (Weitere IC Informationen sind auf unserer Wikiseite zu finden!)
Orientierungshilfe: https://i.imgur.com/Ivo4ypN.png

Wir freuen uns sehr über Besuch und auch spontanes RP. Sollten wir einmal nicht aufzufinden sein, aber gemeinsames Spiel gesucht werden, kann man uns gerne auch per IG Brief kontaktieren und einen Termin vereinbaren.

Der Gutsladen

Der Gutsladen am 09. Juli bleibt ebenfalls geschlossen. Das heißt aber nicht, dass ihr unsere Güter nicht erwerben könnt, denn wir sind das Wochenende über auf der Siegesfeier v. Cordberg mit unseren Waren vertreten!
Derzeit überlegen wir noch bzgl. eines günstigeren Termins als den Donnerstag herum, darüber halten wir euch aber noch auf den Laufenden.

Die Organisation

Wir haben nun endlich eine konkrete Gildenorganisation und konnten unsere Ränge festigen. Die Gilde hat nun, nach einigen Testläufen, Hand und Fuß bekommen und freut sich über Zuwachs.

Gesuche

Weiterhin freuen wir uns aber über jegliche Form von geschäftlicher und politischer Zusammenarbeit mit Handelshäusern, Tavernen, Gasthöfen und dergleichen. Auch richten wir gerne Weinverkostungen, Trinkwettbewerbe und Gelage für etwaige Feste aus.

Ein Dank an alle, die auf der Wollmesse auf unser Konzept eingegangen sind, sich am Trinkwettbewerb beteiligt haben und uns geholfen haben, dass unser kleines Herzensprojekt seinen Weg ins RP gefunden hat. wirft mit Trauben

8 Likes

Ausnahmsweise war es ganz genau so gekommen, wie es ihr versprochen wurde. Sie stand in einem gemütlichen Zimmer, an einem Fenster, dessen helle Vorhänge der Nachtwind gefällig nach innen bauschte. Hinter ihr war Nina, die fleißige Gutsmagd, gerade dabei, der Schreibtischlampe eine Extraportion Öl zu gönnen, Miladys Wunsch nach Licht zu nächtlicher Stunde nachkommend. Draußen vor dem Fenster erstreckte sich eine fremde, mitternächtliche Welt. Mondsilbern leuchtende Weinberge, üppig bewachsen mit Rebstöcken, die wie brave Soldaten aneinandergereiht nur darauf warteten, zum rechten Zeitpunkt und Befehl ihres Herren ausgehoben und zur kulinarischen Schlagkraft geformt zu werden.

Lady Anne biss sich bei dem Gedankengang schmunzelnd auf die Unterlippe und schrieb ihn mit unsichtbarer Feder in jenes geistige Notizbüchlein, in dem sie seit Jahren immer wieder Beobachtungen und Formulierungen festhielt, ohne je etwas damit anzufangen. Es war nicht die einzige Ressource im Leben der Edlen, mit der diese nie wirklich etwas angefangen hatte und als dieser Gedanke als nächstes in ihren Kopf sprang, verzog Milady misslich den trotz der so späten Stunde immer noch akkurat im dunklen Beerenton geschminkten Mund.

Die Magd hatte sich verabschiedet. Lady Anne war nun alleine. Alleine mit dem Ausblick auf die Weinberge, einem Schreibtisch und einem Buch mit leeren Seiten. Für einen Moment verspürte sie den Anflug von Furcht, jene unbegreifliche Angst, die einen immer von hinten anspringt, wenn man gerade im Begriff ist, etwas zu tun, dass das eigene Leben unwiderbringlich verändern würde. Sie könnte das leere Buch auch einfach nicht aufschlagen, nicht zum Füller greifen und einfach weiter in gemächlicher, aber tödlicher Eintönigkeit vor sich hin leben.
Es war genau dieser Moment, in dem sich die Erinnerung an den vergangenen Abend meldete wie ein insistierender Finger, der sich in Miladys Seite stippte um sie zu gemahnen, doch bitte gerade zu stehen. Die Erinnerung an Stimmen. Gutmütiger Bass in würdigem Alter. Der launige Tenor verschmitzter Ehrhaftigkeit. Heller Klang jungen Vertrauens.
„Am Weinstock der Freundschaft reifen beharrlich die stolzesten Trauben. Möge der daraus gekelterte Wein viele Jahre reifen, erfüllt vom Wohlgeschmack gemeinsamer Erinnerung.“

Milady straffte sich und hob das aristokratische Kinn. Mit einem für diese Stunde eher unangebrachten Elan setzte sie sich an den kleinen Sekretär, schlug das leere Buch auf und griff zur Feder…

"Hochverehrte Leserschaft!

Haben Sie sich je gefragt, was denn wäre, wenn man all die Was-Wäre-Wenns des Lebens zu Tatsachen wandeln könnte? Wenn man zum Beispiel nicht nur davon träumen würde, die Welt in Büchern, Geschichten und Liedern zu bereisen, sondern tatsächlich anfinge, Schritt vor Schritt zu setzen und sich diese Welt in all ihrer Wirklichkeit vor die eigenen Augen zu holen? Ein unmögliches Unterfangen, höre ich bereits den Widerspruch - aber was wäre, wenn es doch ginge? Wie denn, wohin denn, worauf muss ich denn achten, höre ich allseits und sage darauf:

Packen Sie ein, steigen Sie auf, willkommen, liebe Leser, zu ‚Lady Annes Reisejournal‘, dem praktischen und kurzweiligen Handbuch für all jene, die noch nie auf Reisen waren - von einer, die noch nie auf Reisen war…"

Anne Elise Morley setzte den Füller ab und kaute so nachdenklich an dessen Ende, wie es ihr als Mädchen eigentlich rigoros abtrainiert wurde. Sie hatte doch tatsächlich ein Vorwort geschrieben. Mit einem Kribbeln im Nacken und etwas mehr als nur ein wenig schockiert von sich selber schaute sie hinaus in den Weinberg und sammelte sich, ehe die Tinte wieder auf die leeren Seiten fließen durfte.

"Kapitel Eins - Gut Löwenbrück im Elwynn

Unsere Reise, werte Leserschaft, beginnt mit Forellencréme…"

[OOC] Eine Textwand für ganz reizende Leute, die mit ihrem herzlichen Rollenspiel eine schöne Entwicklung angestoßen haben. Prost!

6 Likes

Sommerliche Sonnenstrahlen schienen durch das Buntglasfenster im Foyer des Gutshauses. Das Bordeaux des Teppichbodens war übersät von grünen und lilafarbenen Tupfern. Riordan stand auf dem Treppenabsatz wie ein Paladin am Tag seiner Weihe, Heiligenschein und alles.

Es war ein eigenartiges Gefühl, für eine Reise keine Zeit einplanen zu müssen. Vorbereitungen, ja. Waren verpacken, Waren zählen, die Wache mit ihrem üblichen „Der Herr ist nicht Zuhause“-Befehlen ausstatten (mit denen sie eigentlich immer ausgestattet waren, denn Sir Barath war letztens eigentlich nie Zuhause, aber … Details …), auch das erforderte Mühe. Aber die Reise an sich? Magie.
Nicht: Durch Lordaeron, durch unwirtliches Gelände. Die Chance, einen Ort zu sehen, an dem er nicht nur zweimal gekämpft hatte, sondern den er auch in seinen Jugendjahren mit stolzgeschwellter Brust Heimat genannt hatte. War er glücklich, dass er sich mit derlei Emotionen nicht herumschlagen musste, oder war das dumpfe Ziehen in seiner Brust Traurigkeit darüber, dass er seine alte Heimat wieder einmal verpasste? Oder vielleicht sogar Eifersucht, dass Cordberg, ausgerechnet Cordberg, wieder zum Leben erweckt war. Cordberg. Nicht Stratholme.

Riordan schritt die Treppe herunter und fasste sich ein Herz. Zwei der Hausmädchen, zu denen er gerade noch gesprochen hatte, stießen die Tür für ihn auf. Er lächelte. Stickige Sommerluft und die Geräusche von Arbeitern fluteten in das Gutshaus, als er hinaustrat und sich blinzelnd dem Tag stellte. Auf dem Vorplatz waren Karren dabei, beladen zu werden. Bottiche wurden von einer Seite zur anderen gerollt, und Beoric tanzte auf den Wellen der sozialen Interaktion wie ein korpulenter Wasserschreiter über einen See. Unbehelligt, lauthals lachend, der Schnurrbart bebend. Ein Naturtalent.

Als Riordan sich dem Getümmel näherte, hoben sich ihm Köpfe entgegen und grüßten ihn. Rücken strafften sich, man sprach laut, deutlich und höflich. Der Ritter schaute sich um. Er folgte mit dem Blick klirrenden Kisten, Säcken und allerlei anderen Materialien für den Laden. Während er durch die geschäftige Meute pflügte, näherte er sich Beoric, der einen Arm ausstreckte und seine Pranke auf Riordans Schulter niederfahren ließ.

„Es scheint, die Vorbereitungen für heute Abend laufen gut“, kommentierte Riordan, während er schmunzelnd betrachtete, wie Jessika, die Tochter seines Gutsverwalters, sich auf eine Kiste sinken ließ und Varren, ihr Mann, quer über den Platz wuselte, um ihr einen Becher Wasser aufzudrängen.

„Habt Ihr etwas Anderes erwartet, junger Sir?“, brummte Beoric, der dem Blick des Ritters gefolgt war, zunächst mit einer Falte auf der Stirn, dann mit einem undeutbaren Lächeln. Er schien einen Moment von innen heraus zu strahlen.

Riordan ließ einen verneinenden Sozialgrunzer ertönen und verschränkte die Hände hinter dem Rücken.

„Lordaeron, huh?“
„Lordaeron.“

Mehr musste nicht gesagt werden.


OOC: Wie schon zuvor angekündigt, öffnet der Gutsladen heute nicht, dafür sind wir aber auf der Siegesfeier von Cordberg! Wir handeln gerne mit allem, was der Wald von Elwynn und unser Gut zu bieten haben. Perfekte Gelegenheit, um sich für die heiße Jahreszeit mit Weißwein, Süßwein, einem leckeren Cidre oder sogar Eiswein einzudecken! :wink:

Wir freuen uns auf euch! pappt den Thread oben an
:wine_glass:

8 Likes

Einige Tage waren nun schon seit der Rückreise vergangen, und noch immer hatte sie nicht auf den Brief geantwortet, den Lady Lorath ihr hatte zukommen lassen. Gut, sie könnte es auf die Nachwirkungen der Rückreise schieben, aber das war es nicht. Nein. Viel mehr war es die Tatsache, dass Tavinna noch immer nicht begreifen konnte, was alles geschehen war. Ihr Blick wanderte zu dem Süßigkeitenkorb, den sie von der Zuckerfee bekommen hatte. Eine Bonbontüte lag daneben, ebenso wie eine Schachtel mit Pralinen. Der Blick wanderte weiter zu einem kleinen Kästchen, dessen Inhalt sie sich für besondere Gelegenheiten aufheben würde. So viele Erinnerungen, so viel Neues…
Sie hatte wieder viele neue Personen getroffen und kennen gelernt, von denen einige mit der Zeit vielleicht gute Freunde werden würden. Lady Lorath war eine von ihnen. Sie hatte die Gespräche mit ihr durchaus genossen, die Frau ging respektvoll mit ihr um, ohne ihren eigenen Stand zu vergessen. Beinahe kam es dem Knappen vor, als wäre dies die Mutter, die sie vor so langer Zeit verloren hatte… Aber nur Beinahe. Und es gab noch so viele andere Dinge!
Der Stand des Gutes war ein voller Erfolg. Die Anwesenden waren begeistert von den Produkten des Gutes, insbesondere der Rotwein schien es den Leuten angetan zu haben. Es war so viel losgewesen, dass der Knappe Sir Riordan Löwenbrücks einen großteil des Buhurts verpasst hatte. Eine Tatsache, die sie noch immer bedauerte. Aber es ließ sich nicht ändern, und sie war sich vorher bereits bewusst gewesen, dass die Möglichkeit bestand, dass sie während des Buhurts würde aushelfen müssen.
Außerdem war da noch ihr eigener Wettbewerb. Der Blick von Tavinna glitt wieder zu dem Korb voller Süßigkeiten. Ihr Siegerpreis. Noch immer schien es ihr unwirklich. Von acht Teilnehmern hatte sie sich durchgesetzt und den Holzhackwettbewerb gewonnen, den Titel mit nach Gut Löwenbrück genommen. Zerhacker von Cordberg. Nun, gewöhnungsbedürftig. Und Fremd. Als wäre es ein Traum. Aber das war es nicht.
Und dann… Dann war da noch Lancelyn.
Rasch schob sie den Gedanken an den jungen Adeligen bei Seite, ehe sie sich wieder auf den Brief konzentrierte. Nur, um von einem Zettel abgelenkt zu werden. „Öffnungszeiten Gutsladen“ stand dort. Und der nächste Termin. Bald war es wieder soweit.


OOC: Bald ist es wieder so weit!
Der Gutsladen hat wieder geöffnet!

Donnerstag, 23.07.2020, ab 19:00 Uhr könnt ihr in unserem Gutsladen in Sturmwind Weine, Säfte und Knappenhappen erstehen, sowie Fisch (Forelle) und ein paar daraus erzeugte Güter.

Knappenhappen diese Woche sind:
Bruschetta - der Klassiker, fruchtige Tomate, mildes Basilikum, sanft abgerundet mit Öl, auf einer knusprig gerösteten Scheibe Ciabatta.
Grillpaprika-Schafskäse - fein gewürfelt, gut gemisch und dann rauf auf das Ciabatta - Frisch aus dem Ofen!
Beerentraum - Wenn Himbeeren, Erdbeeren und Stachelbeeren sich treffen und zummen mit Marzipanwürfeln auf einem Bett aus Ciabatta ausruhen.

Wir freuen uns auf Euch!
~ Tavinna Veritera, Knappe von Sir Riordan II. Löwenbrück

5 Likes

Draußen: Musik. Der tiefe Bass ihres Vaters, brummend wie ein ganzer Schwarm gemütlicher Hummeln. Tavinnas glockenhelle Mädchenstimme, eifrig, freundlich. Und ein Haufen fremder Stimmen, die sie nicht einordnen konnte. Jessika schürzte die Lippen und starrte das Fass an, das da vor ihr in der Abfüllkammer stand. Sie warf einen prüfenden Blick auf die umgedrehten Flaschen, die im Wasserdampf steril wurden, dann auf die Flasche in ihrer Hand, die sich mit goldener Flüssigkeit füllte.
Warum hatte sie Abfüll-und Küchendienst?! Das war nicht gerecht! Hier in der Umgebung der Kühlkammer war es angenehm temperiert, sicher. Und sie saß direkt an der Quelle zu den Knappenhappen, das war auch ganz nett. Aber … die Gäste, der Weinverkauf, die Verkostung …
Jessika seufzte und holte einen Korken, den sie mit dem davor vorgesehehen Holzhämmerchen in die Flasche haute. Vielleicht etwas energischer als nötig. Die Flasche kam zum Rest, der auf dem Tisch stand und darauf wartete, in mühsamer Handarbeit beleimt und etikettiert zu werden.
Irgendjemand lachte vorne im Laden. Jessika schnaubte und griff nach der nächsten Flasche. Wenn das so weiterging, würde sie ihnen einfach nach Schließung die ganzen Knappenhappen wegessen, HA!


Im Namen der ganzen Gilde: JA SEID’S IHR NARRISCH?!

Vielen Dank an alle, die uns gestern im Gutsladen besucht haben. Es war teilweise soviel los, dass wir nur noch rotiert sind und der Wein nur so durch die Gegend flog. Wir hatten alle kräftig viel Spaß und hoffen auf viele weitere solcher Abende! :heart:

9 Likes

SIMMER!

Ähem. Ja, nun. Was habt ihr auch einen so sympathischen Laden. Ihr grauenhaft netten Leute, ihr. Bah.
#sorrynotsorry

Vielen Dank, schnell wieder, ja? <3

3 Likes

Jasmina ging in die oberen Räume des Gutshauses. Von dem wunderbaren Abendessen doch einigermaßen schläfrig blickte sie auf einen langen und durchweg angenehmen Abend zurück. Der Empfang durch die Gutsbewohner war freundlich und die Gastfreundschaft sorgte dafür, das sich alle recht schnell wohl zu fühlen schienen.

Nachdem sie sich für die Nacht fertig gemacht hatte, öffnete sie das Fenster und genoss einen Moment die Sommernachtsluft. Im Mondlicht konnte man die nahen Weinberge noch erahnen und über allem lag eine friedliche Ruhe, als zöge die Zeit hier langsamer vorbei.

Recht zufrieden wandte sie sich um und gesellte sich zu ihrem Verlobten ins Bett. Auch er schien den Abend in guter Gesellschaft bei einem Austausch mit dem Hausherren zum Abschluss gebracht zu haben. Am nächsten Morgen würde man sich zusammen finden und die Formalitäten für den Abschluss des Geschäfts abwickeln. Zunächst nur eine kleine Lieferung an Weinen aber wenn es Anklang fand…wer weiß. Noch einmal zogen ihren Gedanken den Verlauf des Abends nach. Es war schön, erneut die Gesellschaft der Erzmagierin Liyaniel genossen zu haben und ihres Gefährten Sir Alrik und auch da hatte sich ein kleines Geschäft ergeben, das man vielleicht gemeinsam würde angehen können.

So hing sie ihren Gedanken nach und lauschte den Geräuschen der Nacht, ob das gleichmäßige Schnorcheln von der Erzmagierin nebenan kam oder doch von einer besonders tief zirpenden Grille würde wohl für immer ein Mysterium bleiben, bald darauf aber schlief sie ein und verbrachte eine recht erholsame Nacht. Am nächsten Morgen wurde dann, wie geplant, der Vertrag unterschrieben und nach einer kurzen Verabschiedung brach die kleine Truppe wieder auf, beladen mit einem Wagen voller sorgsam deklarierter Kisten und ein paar schönen Erinnerungen mehr.

4 Likes

rennt schnell in den Thread

Der Gutsladen öffnet heute aufgrund eines kritischen Falls von RL seine Türen nicht!

Wir bitten die kurzfristige Nachricht zu entschuldigen und überlegen, nächste Woche einen Alternativtermin anzubieten!

1 Like
Vorsichtig, vorsichtig. Es musste alles perfekt sein. Sonst würde Jessika ihn wieder ansehen, wie das eine Mal, wo er den Happen restlos aufgegessen hatte. Und das konnte sein altes Herz nicht verkraften. Eine zitternde Hand brachte das runde Parfait immer weiter über die ebenfalls runde Hippe. Sie mussten exakt aufeinander zu liegen kommen. Da war seine Familie perfektionistisch. Musste man auch sein. Fand er.

Beoric fischte ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und tupfte sich vorsichtig die Stirn ab. Trotz der angenehmen Kühle im Lagerraum schwitzte er wie ein Eber. Das Wetter war nicht eben freundlich. Nur noch ein Stück. Da! Es war perfekt! Es saß wie…ein Betrunkener auf der Hafenmauer. Der nur noch spärlich weißbehaarte Kopf ruckte herum. Links rechts. Waren Zeugen anwesend? Nein? Gut.

Auf dem Weg nach oben, um den Laden durchzulüften und zu putzen beruhigte sich Beoric mit dem Gedanken, dass niemand jemals diese Schande zu Gesicht bekommen würde. Alle Beweise wurden soeben vernichtet.

Ein hübsch aufgemachtes Schild aus Holz wird ins Fenster des Gutsladens gehangen.

Die Knappen-Happen diese Woche:

  • Klecks Kräuterquark mit Gurkenwürfelchen und Meersalz, serviert auf krossem Ciabatta.

  • Scharfe Wildsalami auf Paprika-Pâté, serviert auf Fladenbrot nach Mystikerin Tenaars Rezept, garniert mit einer winzigen Menge Zitronenmelisse.

  • Karamell-Parfait auf einer leicht salzigen Erdnuss-Karamell Hippe, garniert mit goldenen Löwenbrücker Träubchen.

  • Dazu gibt es Rosé und Cidre im Glas diese Woche zum halben Preis!

OOC: Hallo ihr lieben Freunde des Weins und des guten Lebens.

Es ist mir eine Freude darauf hinweisen zu können, dass der Gildenthread ein Facelift bekommen hat, da Riordan sich ein wenig in die Formatierung hinein gearbeitet hat. Dank einer Vielzahl an Terminen die letzten Wochen war die Öffnung des Gutsladens leider ein wenig unregelmäßig, aber jetzt sind wir wieder für alle trockenen Kehlen und schwatzwütigen Mäuler da. Wir freuen uns!
Der Gutsladen öffnet Donnerstag, 13.08., um 19 Uhr.

8 Likes

Dieses Mal nur ein wenig ooc:
Denkt an unser Erntedankfest!

2 Likes

Es lag ein Sirren in der Luft. Hitzeschlieren machten es unmöglich Einzelheiten oder gar Personen um das Gutshaus zu erkennen. Ein leichter Wind kam auf, aus Richtung der versengten Lande, trocken, heiß, bewegte die stehende Luft für einen Moment. Gleich darauf kehrte die Schwere in die Landschaft zurück. Der Geruch von trockener Erde und ein wenig Asche war allgegenwärtig, hier oben. Wenn man die Augen zusammenkniff und sich anstrengte, konnte man in der Ferne den Pass in Richtung Rotkamm erblicken. Ein weißer Wurm, mit blauen Rückenstacheln, quälte sich zwischen den Bäumen hindurch. Eine Reiterpatrouille.

Ein gutmütiger, manche würden gar sagen dummer, Blick richtete sich auf die prallen Trauben an den Rebstöcken. Der Kies knirschte unter einem Paar schwerer Stiefel. Die schwielige Hand eines Mannes, verkrustet mit getrocknetem Schlamm streckte sich nach einer der Früchte aus und zupfte sie vorsichtig von der Rebe. Leicht grünliches Gold. Glitzernd wie eine Perle im Licht der Sonne. Eine bis unter das letzte Fruchthäutchen gefüllte Perle voller flüssigem und leckerem Gold.

Das röhrende Brummen einer Hummel durchbrach das feine Gelächter und die Rufe, die vom Gut in die höchsten Ausläufer der Weinberge vordrangen. Das pelzige Tier klang wie ein winziger Gyrocopter mit Startschwierigkeiten.

„Was machst‘n hier oben?“, erhob der Mann die Stimme mit besorgtem Unterton. Die Traube verschwand, wurde zwischen Zähnen zermahlen. Die Hummel hingegen, dieser winzige Bär in der Bienenwelt, vorsichtig vom Blatt in die Hand manövriert.

„Hier gibt‘s nix für dich, kleiner Freund. Komm, ich bringe dich nach unten.“

Die Stimmen aus Richtung des Gutes schwollen an, wie ein Wasserfall, dem man sich langsam näherte. Es war voll. Die Erntehelfer trafen langsam aber sicher ein, wurden eingewiesen, bekamen Unterkünfte zugewiesen. Nicht nur die Weinberge vibrierten vor Leben. Auch das Gut lebte auf, als würden die alten, vom Feuer geküssten, Steine durchatmen. Die Hummel wurde mit einer Untertasse voller Zuckerwasser auf einem der Begrenzungspöller der Pferdekoppel gelassen.

„Guot. Gehn wir‘s an.“

5 Likes

Ein gleißender Strahl Sonnenlicht fräste sich durch die nicht ganz zugezogenen Vorhänge des Gutsladens. Langsam bahnte er sich seinen Weg über mehrere, vollgeschriebene Seiten Pergament, verfing sich für einen Moment im verschlossenen Tintenfässchen. Glänzende Funken tanzten durch den Raum, bis einer davon sich in den buschigen, ergrauten Brauen des rundlichen Verwalters des Ladens niederließ. Es folgte Zucken, bei dem sich die Braue bewegte wie eine plüschige Raupe auf einem Blatt. Das sich anschließende Niesen lief Gefahr einen lokal sehr begrenzten Kataklysmus auszulösen. In jedem Fall machte das Tintenfass einen vergnüglichen Hüpfer und einen ganz und gar nicht vergnüglichen Tintenfleck auf dem Holz des Schreibtischs.

Der Mann blinzelte mehrfach, bis die Neuronen langsam alle befeuert waren und die sich anbahnende Katastrophe bemerkten. Rasch brachten die Pranken die Schriftstücke in Sicherheit. Das Handtuch, ewiger Begleiter Beorics, wurde als Tintenschwamm missbraucht, um weiteren Schaden zu verhindern.

Beoric, grummelig und unausgeschlafen, mit Haaren wie ein explodierter Handfeger, pappt ein mit hübschen Blümchen verziertes Schild ins Fenster des Gutsladens. Darauf steht folgendes:

Die Knappen-Happen diese Woche:

  • Forellenrogen auf würzigem Dun-Morogh Käse, auf krossem Ciabatta

  • Gezupftes Eberfleisch, sanft geschmort, auf Zwiebelkonfitüre, serviert auf krossem Ciabatta

  • Zimtige Apfelstückchen auf süßem Brot, warm oder kalt

Ooc Teil: Wegen mangelnder Zeit an den anderen Terminen öffnet der Gutsladen diese Woche am Dienstag, 01.09, um 19 Uhr. Wir freuen uns darauf euch verwöhnen und umsorgen zu dürfen!

5 Likes

Allmählich hatte sich der ältliche Priester hier auf dem Gut eingelebt, als er an diesem Morgen seinen Spaziergang durch die Weinfelder tätigte. Wie immer begleitete ihn sein Stab, den er wie einen treuen Freund Schritt für Schritt mit sich führte. Ein Hut mit weiter Krempe auf dem etwas licht werdenden, stahlgrauen Haupt - Eine Tabakpfeife mit fürchterlich langem Holm im Mund, spazierte er mit aller Ruhe dieser Welt durch die Natur. Wann immer ihm Arbeiter entgegenkamen nickte er grüßend. Wann immer er tüchtige Leute auf den Feldern sah breitete sich ein sachtes Lächeln auf den eher spröden Lippen aus.

Es war nicht schwer auszumachen, dass Maternus sich hier wohlfühlte. Schon innerhalb der Ländereien seines Ordens hatte er die Natur genossen und sich den einfachen Dingen des Lebens gewidmet. Er war kein Freund von Tand und Gold und Aufwand und Prunk. Nein, er genoss das zwitschern der Vögel in den Bäumen, das Rauschen des Windes durch die Felder und er bildete sich ein das nahe Wasser rauschen hören zu können.

Als er seinen Weg eine Weile auf einem matschigen Pfad fortführte, stieß er auf eine Gruppe Arbeiter, die um einen festgefahrenen Karren herumstanden und sich abmühten, den Karren, dessen Rad in einer sumpfigen Pfütze steckte, fortzubewegen. Kopfschütteln. Resignation. Da ging nichts mehr. Maternus grüßte die Arbeiter mit einem respektvollen Nicken und einer segnenden Geste. Die Pfeife in den Mundwinkel geklemmt, sprach er: „Lasst mich euch helfen, Freunde.“ und schritt zur Tat.

Der ach so wertvolle Priesterstab diente ihm als Hebel, als er diesen mit einem kräftigen Ruck unter den festgefahrenen Reifen rammte und den Arbeitern zunickte. „Zugleich - hau ruck!“, rief er, stemmte sein Gewicht auf das andere Ende des Stabes, während die Arbeiter anrannten, um gemeinsam gegen den Karren zu drücken. Es holperte, es polterte. Dann war der Karren befreit. Unter einem kräftigen ‚Knack‘ brach der Priesterstab, als der nun freigesetzte Karren diesen schlicht überrollte. Immerhin musste Maternus ausweichen, um nicht vom Arbeitsgerät überfahren zu werden.

Schockierte Blicke der Arbeiter. Hatten sie mit ihrer Kraft gerade die Insignie eines Geistlichen zerstört? Es schien nicht als kümmerte es Maternus. Er sah zufrieden auf das gemeinsame Werk, sah zu den Arbeitern und nickte ihnen gutmütig zu. „Beharrlichkeit schafft Kraft und Reslutat, Brüder und Schwestern.“, äußerte er abschließend. „Aber Herr, wir haben euren Stab zerbrochen.“, entgegnete einer der Arbeiter. Maternus hob die Brauen und begann zu schmunzeln. „Ja? Habt ihr noch nie eine Harke zerbrochen? Nutz sich ein Korb, in dem Früchte gesammelt werden nicht ab? Auch ich bin ein einfacher Arbeiter in den Weinbergen des Lichtes. Und wenn ich euch helfen konnte, dann habe ich und dieser Stecken seinen Zweck erfüllt.“ Maternus schmunzelte vielsagend. „Vielleicht hatte ich ihn auch einfach zu viel.“, ergänze er, wandte sich in Richtung des weiterführenden Weges und ging mit zufriedenem Gesichtsausdruck weiter.

Einige der Arbeiter sahen dem ältlichen Priester einen Moment nach, nickten dankend, winkten und ließen ihre Lippen von einem Lächeln erobern. Maternus, nun ohne Stab, nahm einen tiefen Zug aus der Pfeife mit dem urigen Kraut, entließ den Qualm in die Weite und begann eine langsame, an die Heimat erinnernde Melodie zu summen…

5 Likes

Fregatte, Beiboot, Kutsche. Trotz des Winters verlief die Rückreise von Kul Tiras auf das Festland ohne nennenswerte Probleme. Die Stürme hielten sich dieses Jahr dankenswerterweise in Grenzen, wenigstens auf jenen Routen, die die Betty nutzte. Als die Segel in Prachtmeer-Grün sich über den Horizont in Sichtweite von Sturmwind schoben ertönte ein freudiger Ruf vonseiten Mannschaft. Gefolgt von staunendem Oh und Ah, als die ersten Raketen des neuen Jahres gen Himmel aufstiegen und die Dächer in tanzendes Funkellicht tauchten. Der Papierkram würde einen Moment warten müssen. Segel wurden gestrichen, der Anker geworfen, bevor Passagiere und Mannschaft sich an die Reling gesellten und das Schauspiel genossen.

Man sagt, dass ein Schreibtisch viel über jene Person aussagt, die ihn nutzt. Dieser spezifische Schreibtisch war neu, verfügte über keine Katschen oder Flecken. Die Pergament- und Papierstapel darauf waren hoch. Die Blätter und Bögen darin penibel nach Größe sortiert. Schreibfeder, Stift mit Halter in Kronenform, Tintenfass standen aufgereiht wie die Soldaten der Bürokratie mittig. Es war viel zu tun. Der Angriff der Geißel war keineswegs spurlos an Gut Löwenbrück vorbei gegangen. Ganz im Gegenteil. Im Haupttor prangte nach wie vor ein gewaltiges Loch, behelfsmäßig mit hölzernen Planken geflickt. Das Dach des Gardehauses war zwar wieder dicht, der Baum daraus entfernt, aber sowohl Wand als auch Dachstuhl gehörten repariert. Die Keller waren wieder gesichert, aber die entstandenen Schäden nach wie vor vorhanden. Mit tanzendem Stift nahm eine Liste auf dem Pergament Gestalt an. Holz, Steine, Stahl. Getreide, um den Rest des Winters zu überstehen. Die Position des Wachtmeisters musste wieder gefüllt werden. Die Umbenennung der Falknerei zu Ehren jener, die ihr Leben gegeben hatte, vollzogen und offiziell gemacht werden. Ein Blick wanderte über den ältlichen Mann im beräderten Stuhl durch das Fenster hinaus. Der Himmel zeigte sich in gleißendem Blau. Frostige Blumen krochen trotz des lodernden Feuers im Kamin die Scheiben entlang, bildeten verworrene Muster. Rufe wurden draußen laut. Scheinbar würde ein Teil der Ernte gerettet werden können.

Finger, mit zurückgehenden Schwielen, ergriffen den Kalender auf dem Schreibtisch. Die Ausbildung der Knappen musste ebenfalls voran getrieben werden. Auch wenn das Turnier diesen Winter wegen der Umstände verständlicherweise ausfallen musste, gab es noch viel zu lehren und zu lernen. Eine Notiz fand ihren Platz in der nächsten Woche. Keine Sorge weniger. Stift und Kalender wurden unter den Arm geklemmt, die Hände ergriffen die Stange des Stuhls.

„Begeben wir uns an die frische Luft, Vater.“


In Sturmwind und Umgebung munkelt man, dass Haus Löwenbrück und Haus Wogengold bezüglich eines Ehevertrages übereingekommen seien und dieser kurz vor den Winterhauchfeiertagen unterzeichnet worden sein soll. Während die einen von günstigen Handelsbeziehungen und geschäftlichen Vorteilen sprechen, deuten andere, unliebsamere Zungen, auf die sich in den letzten Wochen unaufhaltsam rundende Dame Seoni, um diesen Schritt zu erklären. Mit der Verlobung sei man schon vor Längerem hausieren gegangen, wohl um den wahren Grund der Eheschließung - was auch immer dieser sein möge - zu verbergen. Eindeutig!

Eine Feier sei doch sicher geplant und werde schließlich erwartet, um den Segen des Lichts (und kostenlosen Wein) zu empfangen und die Freude des Brautpaares (und deren Weinvorräte) zu teilen …


Kleiner Ooc-Anhang:
Wir wünschen allen ein frohes, neues Jahr und hoffen, dass ihr gut reingerutscht seid. Nach dem kleinen Plot um den Geißelangriff und den Feiertagen gibt es auf dem Gut viel zu tun. Der Gutsladen in Sturmwind wird, dank erfolgreich abgewehrten und dem Weine abgeneigten Untoten, bald wieder seinen Betrieb aufnehmen und dafür einen eigenen Thread erhalten, der Übersicht halber. Zu finden hier: [A-RP] 🍇 Gutsladen "Goldene Rebe" (Öffnung: 10.03.22. 20:00)
Ein großes Dankeschön geht an all jene, mit denen RP zu machen wir im vergangenen Jahr die Freude hatten. Wir hoffen, dass das nächste Jahr weniger turbulent wird und freuen uns auf die kommenden Gelegenheiten.

6 Likes

Ein Ritter gefolgt von Knappen pflügte an einem frischen Januarmorgen durch die Felder des Weinguts, vorbei an den nördlich gelegenen Reben, die momentan aber eher an braune, skelettartige Finger erinnerten, die anklagend aus dem Boden ragten. In vager Parallele zur Berglinie ging es weiter nach Westen, sehr vage in Richtung Goldhain, um einige Runden um die Höfe zu drehen, die sich vor Kurzem zumindest inoffiziell unter den Schutz des Guts gestellt hatten. Die eigene Organisation an der Geißel zerrieben, standen die offiziellen Dokumente noch aus. Lagen vermutlich auf dem Schreibtisch eines überforderten Kronbeamten, der sich jeden Tag mit diversen Anträgen und Existenzen herumschlagen musste, die durch die Angriffe der Geißel in Mitleidenschaft gezogen worden waren.

Vielleicht, dachte sich Riordan, während der Atem ihn in der recht frostig-frischen Morgenkälte in kleinen Wölkchen verließ und er sich dank des Hinkens ein wenig wie ein Dampfpanzer vorkam, vielleicht begleitete er die Knappen deshalb immer über die Gutsmauern hinaus selbst. Wer wusste schon, ob man alles erwischt hatte? Ob nicht irgendwo noch ein Ghul lauerte, seine Schützlinge zu fressen?

Während auf den Weinfeldern das ganze Jahr über irgendein Betrieb war, bot sich bei den beiden neuen Höfen, von denen Riordan bestenfalls laienhafte Ahnung hatte, ein etwas anderes Bild. Gerade waren sie noch an den Reben vorbeigelaufen, von denen die jungen mit einem speziellen Vlies abgedeckt wurden, die älteren, kräftigeren, mit einer Mischung aus Torf und Mulch, über deren Zusammensetzung er sich noch nie Gedanken gemacht hatte. Er wusste aber, dass der, der sie ausbrachte, seine Mutter in Sturmwind an die Geißel verloren hatte, und dass der andere, der den Karren schob, eine Tochter hatte, die in Seenhain arbeitete und überlebt hatte. Er kannte ihre Namen, ihre Motivation. Das war ihm wichtig. Besonders, wenn sie an den namenlosen Gräbern vorbeikamen, die den Waldfriedhof im Nordwesten säumten.

Das Kürbisfeld lag brach, das Getreidefeld des anderen Hofes bestand nur noch aus Stoppeln und war ohnehin verhältnismäßig klein. Der dafür etwas größere Stall muhte beim Vorbeilaufen, während die beiden Söhne des Bauern, die ihren Stalldienst verrichteten, die Hände für die vorbeitrabende Entenmutter mit ihrem Gefolge hoben und im Wind verzerrte Grußworte brüllten. Man grüßte zurück, umrundete einen Pfosten, der den Weg nach Goldhain auswies, und machte sich dann auf den Rückweg zum Gut, dessen Mauern nach einigen Minuten in den Blick kamen. Der letzte Weg war aufgrund der Höhenlage immer der Schwerste.

Riordan konnte nicht umhin, die Kratzer in der Mauer, die teils eingebrochenen und nur schlecht geflickten Wehrgänge zu betrachten. Das Tor, das aussah, als hätte man mit wenig Kunstfertigkeit einen löchrigen Socken gestopft. Einerseits traurig, andererseits ein Beweis dafür, dass man überlebt hatte. Es waren die Narben des Guts, die über Zeit verheilen würden. Während sein Knie schrie, polterten Ritter und Knappen auf den Vorplatz des Gutshauses und gaben sich den Ertüchtigungen nach dem Laufen hin. Riordan stakte steif vor Kälte und Beinschmerz an die Seite seines Gutsverwalters, der auf einer Bank vor dem Gutshaus saß und ein Pfeifchen rauchte. Seine tiefe, brummige Stimme wurde von einer Rauchwolke unterbrochen, die aus den breiten Nüstern hervortrat. Das tat er, weil es die Kinder amüsierte, und ihn dadurch noch mehr.
„Sicher da draußen, Sir?“
„War es das jemals?“
„Mhm, mhm.“
„Sicher hier drinnen, Bruder?“
„War es das jemals nicht?“
„Mhh …m.“
„Warum machen diese beiden Knappen Handstände, Sir?“
„Ich glaube, es ist, um Dominanz zu etablieren.“
„Mhm, mhm.“

Gutes Gespräch.

8 Likes

Ein großer Tag stand bevor. Es war nicht ihr großer Tag und doch spürte Tavinna die Aufregung in sich stärker werden. Hatte das Gut je eine solch große Feier erlebt? Vermutlich ja, aber nicht zu den Zeiten, an die sich die Jugendliche erinnern konnte. Eine Hochzeitsfeier. Die letzte Hochzeit aus der Gutsherrenfamilie war die von Sir Barath und Dame Anna gewesen, und diese hatte noch vor ihrer eigenen Geburt gelegen. Für die Festlichkeit, die nun anstand, gab es noch so vieles vorzubereiten, dass es schwierig war, eigene Vorhaben umzusetzen. Immer wieder musste sie die Pergamente verbergen, die verraten würden, was sie selbst plante. Und so kam es, dass sie auch spät in der Nacht, als ihre Aufgaben für den Tag abgeschlossen waren, noch im Schein einer Kerze in ihrem Zimmer saß und die Schriftstücke musterte, um sich deren Inhalt einzuprägen.
Es war nicht ihr großer Tag, aber sie wollte einen Teil dazu beitragen, ihn für ihren Vater und ihre Stiefmutter unvergesslich zu machen.

6 Likes

Der Tag begann für Annelie damit, die beiden jungen Dienstmädchen aus dem Bett zu werfen, die in der Hausküche halfen. Das tat sie, seitdem sie auf dem Gut war jeden Morgen, denn sie hatte schnell einen guten, freundschaftlichen, gar etwas schwesterlichen Draht zu den Beiden aufgebaut. Anders als das alte Fräulein Addams, die den beiden eher schroff über die Schultern blickte. „Das junge Volk wusste schließlich nicht mehr, was ehrliche, gründliche Arbeit ist.“. Oder Fräulein Grünweide, die stets etwas eingebildet daherkam, als würde sie sich für etwas besseres halten. So war der Begriff „aus dem Bett werfen“, etwas fehl am Platze. Annelie tat es mit Sanftmut und Herzlichkeit, ohne zu verhätscheln.

Als sie in die Stube der Mädchen kam, brannte zu ihrer Überraschung auf einem der Nachttische schon eine Kerze. Ein Mädchen lag etwas gekrümmt auf ihrer Bettdecke und hob den Kopf mit einem leicht unangenehmen Gesichtsausdruck in Richtung Annelie. Diese wiederum schaute fragend drein und fragte im Flüsterton: „Guten Morgen, Elena. Alles in Ordnung?“. Beiläufig ging sie zum noch schlafenden Mädchen, um sie mit einer behutsamen Berührung ihrer Hand auf deren Schulter aus dem Schlaf zu holen. Ihr Blick lag noch auf Elena, die den Kopf schüttelte. Derweil regte es sich unter der anderen Bettdecke und Annelies Lippen verließ ein weiteres „Guten Morgen, Mathilda.“ Müde Augen und lächelnde Lippen drehten sich zu ihr, ein gehauchtes „Guten Morgen, Anne.“ erwidernd, ehe Mathilda sich über die Augen rieb.

Schließlich ging Annelie herüber zu Elena, sich auf die Kante ihres Bettes setzend. „Was ist denn?“, wollte sie nun wissen. „Ich habe seit gestern Abend Schmerzen. Dort. Es… zieht und drückt.“ Elenas Hand legte sich mittig auf ihren Unterleib. Dahin deutend, wo es ihr schmerzte. „Dolle? Ist dir übel?“, wollte Annelie wissen, welcher ein verneinendes Kopfschütteln entgegengebracht wurde. „Mach dir etwas Tee aus Friedensblume. Ich habe eine sachte Vermutung. Wie alt bist du noch gleich?“, fragte Annelie. „13.“, brachte Elena ihr entgegen und Annelie nickte sachte. Ein Blick über die Schulter zu Mathilda, dann wandte sie sich Elena wieder zu. „Geh später zu Doktor Goldwacht. Sie wird dir mehr sagen können.“, trat sie weitere Erklärungen an die Frau von Fach ab.

Als die Mädchen schließlich dienstfertig waren, die eine fideler, die andere etwas versteift, ging Annelie zur nächsten Tür, hinter der eine nächste Aufgabe lag. Sie wollte heute nach Sturmwind auf den Markt fahren und wollte die Warenlinie in die Stadt erwischen. Doch zuvor holte sie noch einen ganzen Stapel Briefe, teils in identischen Umschlägen bei Dame Seoni ab, die sie behutsam in einer Umhängetasche verstaute auf dass die Schreiben nicht zerknitterten. Dann machte sie sich auf vor die Tore. Auf dem Weg dorthin begegnete sie ein paar Bewohnern des Gutes, denen sie allen ein freundliches Lächeln und einen morgendlichen Gruß entgegenbrachte.

Bereits aus etwas Distanz hob sie winkend die Hände, als sie beim Wagen für die Linie nach Sturmwind ankam. „He! Guten Mooorgen!“, rief es den Arbeitern und Grenzern fröhlich entgegen. „Ha, Fräulein Annelie. Ihr beehrt uns erneut auf dem Weg in die Stadt?“, entgegnete einer der Männer munter. „So ist es. Der Markt will besucht werden und Dame Seoni hat mich mit einem diplomatischen Botengang betraut.“, erklärte sie und schwang sich agil auf die Ladefläche eines bepackten Karrens, dabei sämtliche Zuckungen von Männern, die im Begriff waren ihr mit einer Räuberleiter zu helfen, ignorierend.

Der Weg in die Stadt verlief wie zuletzt auch ereignisarm. Annelie verbrachte die Dauer der Fahrt damit leise Lieder zu summen, oder ein paar Zeilen in ein kleines Büchlein zu schreiben. Ob der holprigen Straße gelang das manchmal weniger fein. Aber es wirkte nicht, als würde sie offizielle Schreiben aufsetzen. Immer mal wieder ging ein behütender Blick hinauf zur Magd auf dem Wagen. Diese wiederum legte ihren Blick oft in die Baumkronen, durch die die Sonnenstrahlen schienen und ihr die Nase kitzelten. Zwischen dem Gut und Goldhain fiel ihr dann etwas auf. Karrenspuren führten Abseits des Weges in den Wald. Mehrere Fußstapfen und Hufe ebenso. Wo die Grenzer unbedenklich schienen, rief es Annelie die Worte Herrn Riordans ins Gedächtnis, der Probleme mit einer Weinlieferung erwähnte. Ob es ein Zusammenhang gab? Sie entschied sich dafür vorerst zu schweigen und gegebenenfalls später dem Herren selbst davon zu berichten…

Schon als die Geräuschkulisse der Stadt hörbar wurde und der Verkehr auf der Straße dichter, holte Annelie die Umschläge von Seoni hervor, die alle ein gleiches Aussehen hatten. Nur eben mit anderen Adressaten versehen. Sie kannte die Stadt nicht in und auswendig, versuchte jedoch die Adressen nach den Orten in der Stadt zu sortieren, die sie abgehen musste. Dies wollte sie zuerst erledigen, um sich dann ins Marktgetümmel zu werfen und mit vollen Körben zum Karren zurückzugehen.

Im Laufe des Vormittags wurde sie bei einigen in der Stadt ansässigen, oder zumindest dort mit einem Stadthaus vertretenen Häusern vorstellig. Den jeweils angetroffenen Personen gegenüber stellte sie sich unter Wahrung von Etikette und einer guten Ausdrucksweise vor, knickste ihres Standes gemäß und übergab die Umschläge im Namen der Dame und des Herren. Etwaige Einladungen zu verweilen würde sie entschuldigend ablehnen, denn sie hatte Aufgaben zu erledigen. Ein andermal vielleicht. Die Lage des Gutes war bekannt und anders herum würde sich sicherlich zu einem anderen Zeitpunkt an einem anderen Tag einmal die Gelegenheit ergeben, Diplomatin zu spielen, wenn die Dame Seoni oder Herr Riordan es so wollten.

Auf dem Mark herrschte regeres Treiben als an manch anderen Tagen. Immerhin ging es auf das Monatsende zu, die Leute hatten Lohn und Sold erhalten und wie bei einer Schlacht am kalten Buffet um die letzten Stücke Braten, stürzten die Leute sich auf die angebotenen Waren. Annelie war der Tumult zuwider. Sie kannte die Stände ihres Vertrauens und die Händler kannten sie. Manche waren etwas abgelegener. Bei anderen wurde sie schon in Sichtweite hergewinkt und vorgezogen.

Schließlich, pünktlich zur Abfahrt, kehrte Annelie zum Wagen zurück. Der großen Stadt ein weiteres mal den Rücken kehrend. Wohlwissend, dass es nicht lange dauern würde, bis sie wiederkehrt. Nicht, dass die große, laute und aufregende Stadt keine willkommene Abwechslung war. Doch immer wenn die Geräusche Sturmwinds verklangen und das Zwitschern der Vögel, das Rascheln im Unterholz wieder an die Ohren drang wusste sie, dass das Leben im Ländlichen das war, was ihr besser gefiel und dass sie über ihren neuen Platz in der weiten Welt glücklich war.

6 Likes