BUFFET DES MASKENZAUBERS
Ausgerichtet vom Varieté Zwiefach der Foxworth Company
ROTER DRACHENSCHWARM:
Festgebackene Nestchen aus durchscheinenden Glasnudeln bieten nussig-scharfem Pesto die nötige Fläche, um eine würzige Bühne für einen Kern aus Venusmuschelfleisch zu bieten. Essbare, blaue Kornblumenblüten zieren die zauberhafte und vor allem handliche Delikatesse.
In einer schneeweißen Baiserschale wartet gestrudeltes Buttermilch-Lavendel-Sorbet mit einem Dekor von Birnenperlen und erfrischendem Silberblatt auf den richtigen Genießergaumen, den es zu betören und nach mehr der Köstlichkeit verlangen zu lassen gilt.
Praliné perlweißen Krebsfleisches durchsetzt mit tiefgrünen Wildkräutern aus Val’sharah. Herzstück des mild-würzigen Kleinods bildet ein glasklarer Tropfen des Gelees weißer Johannisbeeren, der vom Aroma teuersten Gins begleitet wird.
Kreisrundes Biskuittörtchen mit Frischkäsecreme, unterstrichen durch das Aroma von Orangenlikör und Akazienhonig. Eine kandierte Limettenscheibe obenauf verspricht einen Traum der Frische und der zuckersüßen Verführung.
Geflämmtes Herz der Nordrankenmuschel in einer sündig-schäumenden Aioli von Perlwein, Knoblauch und Limette, kredenzt im Blatt des roten Chicoree. Abgerundet wird die Reise des delikaten Schiffchens durch die feine Körnung tiefschwarzen Kaviars.
Zur Rosenblüte angerichtete Scheiben der Erdbeere, gefüllt mit einem samtenen Herz aus vanilliertem Panacotta. Ein Dekor aus dunkler Schokoladenganache und herrlich grünen Minzblättern verführt den sündigen Genießer, dessen Sinne zu beleben.
Gegrilltes Filet-Medaillon vom Hochlandrind, zweierlei gefüllt mit Knusperkartoffel und würzig roter Salsa der Pfefferschote und feinstem Rosmarin. In Andeutung der namensgebenden Kraterlandschaft spicken geröstete Mandeln das pikant gewürzte Fleisch.
Kunstvoll angerichtete, saftige Schokoladenküchlein in der Größe und Form von Eiern und einem flüssigen Kern. Außerdem mit kleinen Stacheln aus weißer Schokolade versehen, wie sie der schwarzen Drachenbrut eigen sind, und umgeben von einem behütenden Nest aus zuckersüßen Karamellfäden.
Geräuchertes Fasanenbrustfilet, gefüllt mit in Wacholder-Honig gebeizter Marille. Die gleichermaßen herzhafte und süße Delikatesse wird von der kräftigen Note des Rubinholzrauches umspielt, in dem sie sanft gegart wurde.
Geöffnete Brandteigkugeln, die statt der gewohnten Leckerei eine Füllung aus honigsüßem Vanilleeis vorweisen können. Doch bestechen sie erst durch die ihnen auferlegte Decke aus Karamell, und den winzigen, geschmacksintensiven Meersalzkristallen, die sie wie Bernsteinfossilien im Bann hält.
GRÜNER DRACHENSCHWARM:
Es lockt die flüssige, fruchtige Magie von Eiswein mit exquisiter, gekühlter Gaumenfreude. Wahre Kenner wissen um den hohen Preis, der mit diesem luxuriösen Tropfen die Kehle herab rinnt und das Gemüt gemeinsam mit wenigen Tropfen Weinbrand und Kirschwasser beschwipst. Eine einsame Kirsche auf Eis dient dem Schmuck genauso sehr, wie die Perlmuttdrachenschuppen auf dem Bauch des Glases.
(Cocktail: Cherry Ice)
Deutlicher könnte man die verführerische Wirkung von Magie kaum versinnbildlichen, als mit einem kostbaren Nexus-Cocktail, angereichert mit berauschendem Blutdistelöl. Das Kribbeln lebhafter Macht gleich unter der Haut eines jeden Magiewirkers!
In einem Weinglas auf Eiswürfeln serviert wird die betörend herbe Mischung aus Perlwein von frischem, spritzigen Geschmack, Holunderblütensirup, Limettensaft und dem krönenden Abschluss von sprudelndem Mineralwasser unter einem Zweig frischer Minze. Ein traumwandlerischer Rausch, der die drohenden Schrecken aus jedem düsteren Riss der Wirklichkeit mit Leichtigkeit zu vertreiben weiß.
(Cocktail: Hugo)
Entspannung macht sich in den Gliedern breit, kaum dass der erste Schluck des mit Mondbeerensaft versetzten Smaragdtraum-Cocktails die Kehle benetzt. Die betörenden Beeren der Kaldorei lassen Farben heller erstrahlen, und zaubern jedem Geplagten finstrer Mär ein betäubtes Lächeln ins Gesicht.
Moosbeerennektar, der sich auf ganz natürliche Art und Weise im prächtigen Rot royalen Blutes zeigt, wie allein der Name der Königin aller Drachen, nein, des Lebens selbst, es bereits verspricht. Zu Beginn mag der Lebenssaft noch ausschließlich fruchtig schmecken, der Beigabe von Pfirsichlikör und Blutorangensaft geschuldet, doch im Abgang zeigt er die deutlich präsente Schärfe vom tirassischen Finsterwurzelwodka.
(Cocktail: Sex on the beach)
Mit sogenannten, zwiefachschen Nachtkristallen versetzt, steht der Wyrmruh-Cocktail einer Wirkung flüssig gewordener Extase Pate. Gesteigerte, physische Sensibilität verleiht jeder fremden Berührung das unwiderstehliche Prickeln eines anregenden, aphrodisierenden Einflusses, dem kaum Herr zu werden ist.
Minzgrünlich glänzend, gleich gefährlichem Gift, der berüchtigte Trunk, der dem Hause Hekate nicht nur eigen, sondern längst Leitstern der jährlichen Eklate ist. Bitterstarker Absinth mit deutlicher Note Thujons versetzt. Das ätherische Öl verströmt nicht nur mystischen Geruch - das Nervengift selbst sorgt für ausschweifend-euphorische Entrückung.
(Cocktail: Eigenkreation)
Formen, Farben, Figuren, Stimmen - ja, schier wahnhafter Sinnestaumel - warten schlummernd in einer filigranen, langstieligen Silberpfeife auf den passenden Konsumenten wie ein gläserner Schuh auf einem Kissen. Denn der Vipernkuss spricht seinen Rausch bereits für sich allein!
Der bernsteinerne, aromatische Whisky aus Alterac für Genießer wird serviert in einem würfelförmigen Glas, das nahezu bar jeder Zierde auskommen müsste, würde das Behältnis nicht über doppelte, mit einer Hand voll feinem Sand gefüllte Wände verfügen. Ein Schuss Mandellikör mit der Süße von Marzipan rundet die stilvolle Mischung ab.
(Cocktail: Godfather)
Die Zeit vergeht wie im Fluge, nicht? So ergeht es auch den Mutigen, die einen Zeitenstrom-Cocktail wählen, der mit Traumstaub versetzt wurde. Hunger- und Müdigkeitsgefühle verschwinden in völliger Taubheit, und der eigene Herzschlag, der Elan, die Euphorie, der Leistungswille sprengen alle Skalen.