[Allianz/Horde] Die Aspekte des Windes

Kapitel 3

Der Tortollaner, der ihnen in dem Lager begegnete, hatte zwar kein Rätsel für sie, aber eine Aufgabe. Zumindest lies er sich schließlich darauf ein, nachdem etwaige Verhandlungen gescheitert waren… denn niemand aus der Gruppe gab die Dinge her, die ihnen am Herzen lagen. Der Tortollaner erwies sich wohl als ein ziemlicher Halsabschneider, der den Goblins in nichts nachstand. Die Gruppe sollte einen starken Mogu bekämpfen und dessen Zepter an sich nehmen. Dabei wurde aber Cleophé als Pfand verlangt und musste zurück gelassen werden. Nun nur noch zu dritt begaben sich Bo’ura, Teyali und Liron zur Insel der Hauer. Doch der Weg zu dem Mogu erwies sich als… ereignislos… denn auf dem Weg den Berg hinauf kamen ihnen keine Gegner entgegen. Das schien ja einfacher zu werden, als gedacht! Doch oben am Berg war kein Mogu… sie erblickten die Trollin, die sie zuvor schon zu Cleo geführt hatte, als diese am Strand die kleinen Schildkröten ins Wasser geführt hatte. Und diese Trollin hielt das gesuchte Zepter in der Hand… und war nicht bereit, dieses abzugeben. Es stellte sich heraus, das diese Trollin wohl eine Hexe war, denn sie hetzte ein ganzes Heer Wichtel auf die drei. Nur mit Mühe und Not, und mit Hilfe eines Orcs, der noch dazu stieß, waren sie in der Lage der Trollin das Zepter zu entreißen und sie gefangen zu nehmen. Mit dem Zepter machten sie sich zurück zum Lager der Tortollaner.

Die Trollin hatten sie mit in das Lager genommen, wobei sich schließlich die Frage stellte, was mit dieser geschehen solle. Der Orc, Kratok, der ihnen im Kampf beigestanden hatte, bestand darauf, die Trollin zu töten, doch die anderen wollten das nicht und so übergaben sie den Wachen von Zandalar. Der Tortollaner, der ihnen diese Aufgabe gegeben hatte, gab ihnen vor ihrer Abreise noch einen weiteren Hinweis, dem sie nachgehen sollten. Sie sollten sich vor dem Westwind hüten. Auch gab er Cleophé eine Phiole mit einer blauen Flüssigkeit, die, nach den Worten des Tortollaners, einem die Vergangenheit bringen und manchmal die Zukunft rauben könnte. Mit mehr Fragen als Antworten machte sich die Gruppe erst mal wieder auf den Weg in die Stadt, um dort auszuruhen und die nächsten Schritte zu planen, wobei sich Kratok erst mal wieder von ihnen verabschiedete. Einige Tage zogen ins Land und so langsam gewöhnte sich die Truppe an die ganzen Trolle um sie herum und auch an die drückende Wärme und den starken Regen, der ab und an mal über die Gegend peitschte. An so einen regnerischen Tag beschloss Cleophé sich um eines von Lirons Problemen zu kümmern. Mit ihrer Magie half sie ihm, seine Alpträume abzuschwächen und auch ihn von seinen süchtig machenden Kräutern los zu bekommen. Natürlich war er ihr sehr dankbar und belohnte sie dafür mit einem selbstgemachten Curry, das ihnen allen wunderbar schmeckte! An diesem Abend ging Liron dann noch in die Stadt und kehrte erst am frühen Vormittag des nächsten Tages wieder.

Kapitel 4

Das manche Trolle nicht so toll auf sie zu sprechen waren, bemerkten sie so nach und nach. Immer wieder wurden ihnen scheele Blicke zugeworfen und hinter ihrem Rücken getuschelt, wenn sie vorüber gingen. Doch das es nicht dabei bleiben würde, wurde ihnen bald klar… Der Tag begann jedoch recht ruhig und Liron widmete sich einer alten Leidenschaft. Dem Figuren schnitzen aus Holz oder kleinen Tierknochen. Seine Finger waren nicht mehr sonderlich geübt darin, aber nach und nach wurde es besser. Nach einigen Neckereien mit den anderen, ging Cleophé zur Tür, um nach draußen zu sehen und zu schauen, wie das Wetter wohl war… war dieses doch stets etwas unbeständig. Zu ihren Füßen erblickte sie eine Schriftrolle und sie bückte sich danach… gerade noch rechtzeitig, den ein Pfeil sauste über sie hinweg ins innere des Hauses. Hätte sie sich nicht herunter gebeugt, hätte sie der Pfeil erwischt. Schnell begab sie sich aus der Schusslinie und noch schneller packten alle ihre Sachen zusammen… denn hier waren sie wohl nicht mehr sicher. Schließlich wollte man sie, laut der kleinen Schriftrolle, tot sehen. So mussten erst einmal Pläne geschmiedet werden, wie man am besten aus der Situation heraus kam… immerhin war es noch hellster Tag und einfach raus spazieren wäre Selbstmord.

Während des Pläne schmiedens gesellte sich ein weiterer Elf zu der Truppe, sein Name war Namodris und er war ein Schmied und ein Kämpfer des Lichtes. Da er vorher nie mit den anderen angetroffen wurde, blieb er wohl von fliegenden Pfeilen verschont. Als es dunkel genug war, das man kaum noch die Hand vor Augen sehen konnte, wagte sich die Gruppe heraus und sattelte still und leise ihre Reittiere. Langsam und bedächtig machten sie sich auf den Weg hinaus aus der Stadt, wobei es wirklich ein Wunder ist, das niemand sie angriff… Doch als sie eine Brücke überquerten, die sie in den dunklen, dichten Dschungel führen sollte, erklang das verräterische Surren von fliegenden Pfeilen. Und obwohl Liron sie nun zur Eile drängte, wurden sie von so manchem Pfeil getroffen… mal wieder hat die Gruppe großes Glück. Teyali und Bo’ura wurden nicht mal getroffen. Namodris und Liron bekamen jeweils einen Pfeil ins Bein und Cleo wurde an der Schulter getroffen. So schnell ihre Reittiere konnten, machten sie sich auf die Flucht… querfeldein und durch große Gebüsche, hoffend nicht noch einmal angegriffen zu werden. Als sie wohl weit genug gelaufen waren, gönnten sie sich eine kurze Verschnaufpause, um die Wunden zu versorgen

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Kapitel 5
Nachdem dies erledigt war, ritten sie weiter. Langsam brach der morgen wieder an und der dichte Dschungel um sie herum wurde weniger und wich irgendwann Sand… Sand soweit das Auge blicken konnte… eine Wüste erstreckte sich vor ihnen. Wer weiß ob das besser war, als der dicke Dschungel, in denen es vor Trollen und gefährlichen Kreaturen nur so wimmelte. Wobei es letztere sicher auch in dieser Wüste geben konnte. Doch wagten sie sich hinein… einige Stunden vergingen und nur Sand lag noch immer vor ihnen. Jedoch war ihnen das Glück einmal wieder hold, als sie an eine Siedlung gelangten, die von seltsamen kleinen Wesen bewohnt wurde. Sie waren ungefähr so klein wie Goblins, doch hatten sie Fell und ähnelten Füchsen. Sie stellten sich als Vulpera vor und begrüßten sie herzlich in ihrer Mitte. So beschloss die Gruppe dort erst mal zu verweilen und sich auszuruhen. Am nächsten Tag gesellte sich eine weitere Person zu ihnen. Ein Goblin mit schickem Hut, der sich als Zixel vorstellte und wohl ein Händler war. Dies konnte sich Liron zunutze machen, denn er fragte sogleich, ob dieser ihm nicht irgendwie magische Tinte besorgen könne… damit er an Azzuron eine Nachricht schreiben konnte und ihm so mitzuteilen, warum sie aus der Stadt fliehen mussten und wo sie nun waren. Zixel meinte, das wäre für ihn ja gar kein Problem und er wolle die Tinte besorgen. Nachdem sich alle ein wenig erholt und etwas gegessen hatten, tauchte ein weiterer Fremder auf, ein Pandaren namens Qua-San Stahlbauch, der wohl die Verfolgertrolle erledigt hatte, denn er brachte ihnen deren Hauer als Beweis mit. Das verschaffte ihnen ein wenig Zeit und sie konnten die nächsten Schritte planen. Denn abgesehen von den Vulpera, gab es ja noch ein Volk auf dieser Insel, das ihnen größtenteils wohlgesonnen war. Die Tortollaner, und zu denen wollten sie weiter reisen. Vielleicht konnte man noch ein paar Hinweise auf weitere Schriftrollen finden.

Zixel konnte schneller die Tinte besorgen als erwartet und so schrieb Liron seinem Gefährten den Brief, den er dann mit der magischen Post verschickte und er hoffte, das der Brief sein Ziel erreichen möge. Zusammen machten sie sich dann auf den Weg nach Norden, wo ein weiteres Dorf der Tortollaner sein sollte… Stunde um Stunde ritten sie durch den Sand, der unter den Pfoten und Krallen ihrer Tiere immer ein wenig nachgab. Schließlich erreichten sie ein kleines Gebirge, das sie wohl durchqueren mussten… doch wollte man sie wohl nicht lassen… eine kleine Horde von Sethrak, schlangenähnlichen Wesen mit Beinen, stellten sich ihnen in den Weg… fünf an der Zahl waren es. Vier von ihnen konnten sie bekämpfen. Der letzte, wohl der Anführer, machte sich aus dem Staub und so konnten sie weiter reisen. Bis zum Dorf war es nicht mehr weit… dort machten sie schließlich Rast.

Nach einem ausgiebigen Schläfchen und einer guten Mahlzeit, trat Cleophe an den Ältesten des tortollanischen Lagers heran. Sie fragte ihn nach den Schriftrollen und welches Potential in ihnen innewohnt. Dieser Tortollaner war ein ausgesprochen träges Exemplar, denn allein schon die Kopfbewegung zu ihr hin dauerte gefühlt Stunden, die Antwort gefühlte Tage. Er verwies zu einem Garten der direkt hinter dem Felsen liegen sollte. Dort sei ein Loa zu finden, der die Antworten auf ihre Fragen bereithalten würde. Endlich ein Licht am Ende der Odyssee in Sicht, machte sich die Gruppe zu Fuß auf den Weg. Schon nach ein paar Metern kamen sie an eine mit grünen Pflanzen und Blumen bedeckte, alte, ehemals prunkvolle Ruine. Liron bemerkte direkt einen kleinen Haken an dieser Anlage. Es hingen dicke, fette, klebrige Spinnenweben in den Ecken und Gemäuern. Diese sind das Resultat, dass hier länger nicht geputzt wurde. Die Gruppe harrte eine Weile vor dem Eingang dieser Tempelanlage aus, da sich prompt herausstellte, dass Liron eine ausgewachsene Spinnenphobie hat.

Die Überredungskunst von Teyali und Quan überzeugten Liron schließlich, gemeinsam die Anlage zu betreten. Bemüht möglichst leise zu sein, schritten sie durch die Anlage. Recht schnell führte sie ein Weg, der bislang Spinnenfrei zu sein schien, auf eine Tempelbehausung zu. Vom Weg abzubiegen hätte bedeutet sich pferdegroßen, plüschigen Spinnen stellen zu müssen. Beim Anblick der kuscheligen Tierchen bekam Liron bereits einen blasseren Teint als üblich. Somit führte der Weg zu einem mit Feuerschalen umrahmten Eingang, der wiederum aussah wie das aufgerissene Maul einer Raubkatze. Sobald die Gruppe diesen Anblick genossen hatten, fiel der Blick relativ schnell auf ein Spinnentier, dass fast schon Hausgröße hatte. Es war dabei den nächsten Snack, den es sich für später aufbewahren wollte, einzuspinnen. Liron stieß einen Freundenschrei bei dem Anblick aus, vielmehr purzelte er vor Schreck die Stufen, die sie zuvor erklommen hatten, herunter. Somit hatte er die Aufmerksamkeit des Spinnentiers auf die Gruppe gelenkt. Als Teyali sich zu Liron drehte, um ihm vermutlich behilflich zu sein, hatte die Spinne ihr nächstes Häppchen auserkoren. Das bekundete sie mit einem markerschütternden Schrei und hechtete auf Teyali los.

Der starke, unerschütterliche Krieger Qua sprang plötzlich mit seinem Speer voran auf die Spinne zu. Es gelang ihm eine graziöse Landung auf ihrem Kopf. Er verschaffte sich Kurzerhand einen Haltegriff, indem er seinen Speer in ihren Leib piekste. Währenddessen verfiel Teyali in eine Art Mantra und murmelte ständig…HEUTE NICHT! NICHT HEUTE! Dabei schlitzte sie sich die Hand auf und nutzte das Blut und nahestehende Feuer der Feuerschale dazu, einen Feuerball zu erschaffen, um diesen der Spinne entgegenzuschleudern. Zixel und Cleophe versuchten derweil jeweils links und rechts die Feuerschalen zu erreichen. Sie hielten anscheinend Spinnenkebap für eine gute Idee. Zixel hatte es eilig und sprintete los. Das bekam die Spinne mit und setzte Zixel´s Spurt schnell ein Ende, indem sie ihm ein Beinchen stellte. Das war im Gegensatz zum Goblin so groß, dass er dagegen prallte und zu Boden ging. Derweil besann sich die Spinne wieder, dass sie noch einen Bär auf dem Rücken hatte und begann mit dem Spinnenrodeo. Qua hielt sich tapfer. Teyali presste sich noch mehr Blut aus dem Arm und erschuf eine förmliche Feuerwand, die sie dem Tier entgegensetzte. Inzwischen hatte Cleophe ihre Seite der Feuerschale erreicht, die sie unter Einsatz ihrer Robe, umwarf. Die Kohlen kullerten unter die Spinne. Zixel hatte sich aufgerappelt und spurte weiter zu seiner Pfanne, um sie umzuwerfen und die Kohlen mit unter die Spinne zu fegen. Teyalis Feuer erreichte die tänzelnde Spinne. Diese war natürlich alles andere als begeistert. Also spuckte sie kurzerhand Teayli mit ihren ätzenden, klebrigen Spinnenfaden voll. Es traf ihren linken Arm, der allmählich begann, sich in seine Bestandteile aufzulösen. Zum Glück zunächst noch die Stoffrüstung, aber dafür blieb vorerst keine Zeit.

Das Feuer war vorne, die Kohlen befanden sich unter der Spinne und es wurde Qua immer wärmer und wärmer. Kurzerhand nutzte der große, Platte tragende, schwere Panda den Schwung eines Spinnensprungs aus um sich nach oben zu katapultieren. Sowie die Schwerkraft ihn wieder zu sich heranzog, knäulte er sich zusammen und landete mit einem Hintern krachend auf die Spinne. Der Leib krachte auf die Kohlen und fing aufgrund der flauschigen Haare sofort Feuer. Qua rettete sich mit einem letzten Sprung bei Seite. Die Spinne kreischte im feurigen Todeskampf und rannte von der Gruppe weg. Allerdings nicht all zu weit, denn eine Mauer beendete den Sprint prompt. Das Kreischen hielt eine Weile an und verstarb schließlich.

Am Eingang waberte ihnen dichter Nebel entgegen, der merkwürdig würzig roch. Die Gruppe schritt langsam und mit größter Vorsicht hinein. Nur Qua stellte sich vor den Eingang, in der Hoffnung, noch mehr ruhmreiche Kämpfe gegen Spinnen oder Trolle abzugreifen. Zixel stürmte geradezu durch den riesigen Raum. Er wollte unbedingt die Schätze des Tempels erforschen. Liron entdeckte auf dem Steinboden eine braune Pfütze, die einst anscheinend Blut war. Hier haben demnach auch Kämpfe stattgefunden. Auf einem Podest weiter hinten in der Mitte leuchtete ein stattlicher, majestätischer Loa Geist in Form eines Tigers. Da es sich in keinster Weise regte, dachte die Gruppe, es wäre nur eine Art Illusion und erforschte weiter den Raum. Cleophe entdeckte ein paar Körbe und Kisten und rief Zixel herbei. Er inspizierte die Körbe, fand darin lediglich gemahlene Blüten, die intensiver nach dem würzigen Geruch in der Luft rochen. Mit einem Mal unterhielt sich Teyali mit einer unsichtbaren Gestalt. Gut bei ihr nichts Ungewöhnliches. Dann fing Liron an von seinem Geliebten zu reden, dass er nicht weglaufen solle und rannte wild im Raum umher. Cleophe rief nach ihrem verschollenen Halbbruder und Zixel ging einer vermeintlichen Nebelspur zu einem Schatz nach. Alle schienen verrückt zu werden. Teyali´s Kopf hielt dies aber für normal und sie ging schlicht auf Cleophe zu. Es gab einen lauten Klatscher. Sie hatte ihr eine saftige Ohrfeige gegeben. Allmählich fand sie wieder zu sich. Zixel wiederrum war so verärgert nichts zu finden, dass er ebenfalls die Illusion durchschaute. Liron hingegen rannte immer noch hinter seinem Azzuron her. Jedenfalls so lange bis Teyali auch ihm eine schallende Ohrfeige verpasste. Er wollte sich lautstark beschweren, doch der Loa Geist öffnete sein Maul zu einem Lautlosen schrei und der Nebel verpuffte um sie herum. Er lobte Teyali für ihren Mut und Gerissenheit und erlaubte ihr mit dem Loa zu Kommunizieren.

Sie fragte nach der Bedeutung oder Wirkung der Schriftrollen und Cleophe zeigte ihm eine davon. Er schien alles andere als begeistert zu sein sie zu sehen, denn er bleckte die Zähne und grollte, dass diese Rollen nicht mehr existieren sollten. Auf die Frage warum erklärte er ihnen, dass die Rollen drei Wirkungen haben, je nachdem mit welcher Magie sie in Berührung kommen. Wenn es Leernemagie ist, wird ein Riss in der Welt entstehen, der eine Horde von Dämonen freisetzt. Sollte es Schattenmagie sein, werden Leichen wieder auferstehen und als seelenlose Zombies für den Erschaffer kämpfen. Die einzig gute Wirkung wäre, wenn es mit Licht oder Naturmagie in Berührung käm. Dann würden Personen im Umkreis von zehn Metern instand, vollständig geheilt werden. Egal wie schwer verletzt diese Personen sein mögen. Die Gruppe sah sich nun nicht mehr in der Lage die Schriftrollen sicher in Zandalar aufbewahren zu können. Sie wussten nicht wie schnell die Zandalari-Trolle wieder ihre Spur aufgenommen hatten oder ob die Spinnen vor der Tür Rache für das große Tier nehmen wollten. Eine verzwickte Lage. Cleophe schlug vor, dass es vermutlich auf Kalimdor am sichersten wäre, vor allem in Orgrimmar. Während die Gruppe grübelte, ob sie sich an den Hafen in Daza’ralor schmuggeln sollten oder ominöse Flugtiere zu zähmen, grub Zixel eine Portalschriftrolle aus seinen Taschen aus. Was der kleine Fuchs nicht alles in seinen Taschen hatte. Trotz der vehementen Kritik Liron´s, dass sie bislang viel zu viel Glück hatten und sie auch auf anderen Wegen gut Heim kehren könnten, wollten die anderen unbedingt die Schriftrolle nutzen. Alle legten ihre Hand auf die Rolle und schauten einander Erwartungsvoll an. Es gab einen Funken und die Schriftrolle verpuffte. Im gleichen Moment riss es die Körper der Gruppe von der Stelle und sie landeten in einer Orc Baracke……

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Kapitel 6

Nur leider hatte das Glück sie nun zu einem kleinen Teil scheinbar verlassen. Zwar kamen sie alle in einem Stück in dieser Baracke an… doch war das nicht Orgrimmar, wo sie gelandet waren… aber zumindest Teyali nahm dies an. Nach einem kurzen Gespräch mit einer recht hübschen Elfe, die in der Baracke an einem Tisch stand und Pergamente sortierte, stellte sich heraus, das die Gruppe in den Sümpfen gelandet waren. Die östlichen Königreiche… und weit weg von Orgrimmar… Alle schienen das spannend, gar lustig zu finden, nur Liron verzog eine Miene wie sieben Tage Regenwetter. Er brachte deutlich zum Ausdruck, dass ihm das ganze gar nicht zusagte. Schließlich hatten sie ihre Reittiere zurück gelassen, die noch immer im Dorf der Tortollaner auf sie warteten. Auch fürchtete er um seinen Gefährten, der ja auch immer noch auf Zandalar war.

Die Elfe berichtete, an welche Gebiete die Sumplande angrenzten und Qua-San war sehr begeistert, als er von Worgen hörte, gegen die er gerne kämpfen wollte. Sollten diese Worgen doch sehr stark sein und der Pandaren scheute wohl nie vor einem Kampf, strebte diese sogar sehr gerne an. Teyali marschierte mit ihrem Kater Mr. Whiskers nach draußen, um sich umzusehen, während die anderen noch besprachen, welche Richtung sie einschlagen sollten. Der Pandare blieb bei seiner Meinung und wollte unbedingt zu den Worgen… während andererseits der Vorschlag im Raum stand, in Richtung des Schlingendorntals zu reisen, da in Beutebucht Schiffe anlegten, die nach Ratchet segelten, das in der nähe von Orgrimmar war.

Zuerst wollte Qua alleine losziehen, immerhin gab es Worgen zu bekämpfen, aber Zixel wollte ihn herein legen und ihm weiß machen, das der Pandaren seine Gegner in der Nähe der Beutebucht finden würde. Da sich Qua natürlich auf diesem Kontinent nicht auskannte, fiel er darauf herein und wollte die Gruppe weiter begleiten. Teyali hatte währenddessen heraus gefunden, das es in nördlicher Richtung an der Küste ein Schiff gäbe, das scheinbar auch nach Ratchet segeln würde. Qua machte sich sogleich auf den Weg, ohne auf die anderen zu warten, die mal wieder eifrig mit diskutieren beschäftigt waren. Liron ging schließlich immer noch davon aus, das sie nach Beutebucht müssen, um nach Kalimdor zu kommen. Doch er gab sich schließlich geschlagen und so folgten sie dem Pandaren, der bereits eine kleine Schneise an besiegten Gegnern hinterlassen hatte, durch die sie ihm leicht folgen konnten.

Nach einiger Zeit, die sie mit durch kniehohes Wasser und Gestrüpp stapfend verbracht haben, kamen sie an eine kleine Siedlung an, die von Goblins bewohnt war. Wieder einmal nahm Teyali an, das es sich hierbei um Orgrimmar handelte und dass sie sich das doch größer vorgestellt habe, fast zur selben Zeit sprach auch Qua das aus, was die Gruppe kurz schmunzeln lies. Der Pandaren stapfte sogleich in das Gasthaus hinein und kam mit einer Schale getrockneten Pilzen zurück, die er futterte. Da Zixel ebenfalls ein Goblin war, bat Cleophé ihn darum, sich in der Siedlung nach dem Besitzer des Schiffes umzuhören. So lief der grün häutige gleich in eines der kleinen Häuser und stellte Nachforschungen an.

Die Stimmen waren nicht gerade leise und so konnte man von draußen gut mithören, was da so besprochen wurde. Scheinbar war das Schiff wohl recht baufällig und der Händler wunderte sich, das dieses überhaupt noch Ware transportieren würde. Der Händler wollte Zixel unbedingt auch eine seiner Kisten mit Fischkroketten andrehen und wolle ihm dafür noch mehr Informationen geben. Als der goblinische Freund davon wohl genug hatte, drohte er dem Händler, ihm eine auf die Nase zu hauen, doch der lies sich das nicht einfach so gefallen und deutete seinen beiden Handlangern an, ihn vor einem Angriff zu schützen. Da alles, wie es aussah, wohl auf eine Prügelei hindeutete, stellte Qua schnell seine Pilze weg und machte sich auf zu der kleinen Hütte. Eine Prügelei? Da ist er doch dabei! Als die Schläger jedoch den großen, kräftigen Pandaren erblickten, widmen sie sich schnell wieder ihrer Arbeit und der Händler rückt ganz schnell mit den benötigten Informationen raus… schade keine Klopperei für Qua.

Der Kapitän des Schiffes schien momentan noch unterwegs zu sein und so beschloss die Gruppe, sich erst einmal das Schiff anzusehen, das wirklich alles andere als seetauglich erschien… und auch von vielen Goblins, aber auch Orcs beladen wurde. Hoffentlich blieb ihnen ihr Glück erhalten, sonst müssten sie wohl allesamt absaufen… die Goblins auf dem Schiff stellten sich aber auch nicht gerade als freundlich heraus… warfen sie den Damen der Gruppe doch recht frivole Blicke zu und machten auch den ein oder anderen anzüglichen Witz. Dennoch betraten sie das Schiff und die Kombüse, in der Orcs an den Tischen saßen und Karten spielten. Neugierig stellte sich Teyali dazu und befragte die Spieler, was sie da machten und wie man dieses Spiel spielte. Liron hatte sich unterdessen in eine der freien Hängematten gesetzt und war dabei einen Brief zu verfassen, vermutlich an Azzuron, sollte dieser doch wissen, in was für einer Situation sie sich befanden. Qua hielt immer noch an seinem Plan fest, zu den Worgen zu gehen, doch da das Schiff nicht nach Beutebucht fuhr, beschloss er, sich alleine auf den Weg zu machen und das Schiff wieder zu verlassen.

Ein kleiner Aufruhr an dem Spielertisch lies die anderen aufblicken. Offensichtlich hatte man die Orcs verärgert und diese waren drauf und dran auf Teyali los zu gehen. Denn sie hatte von einem der Orcs scheinbar seine Spielstrategie verraten, was dieser gar nicht hilfrech und lustig fand. Die Orcs zogen sich murrend zurück und widmeten sich wieder ihrer Arbeit, während Teyali verwirrt da stand und sich keiner Schuld bewusst war. Qua verabschiedete sich schließlich von allen und ging, wobei ihn Zixel noch kurz aufhielt und die beiden sich noch einige Momente tuschelnd unterhielten. Liron verließ noch einmal kurz das Schiff, um seinen Brief im Lager in den magischen Briefkasten zu werfen, dann kehrte er auf den Kahn zurück und wartete darauf, das sie ablegten und in Ungewissheit schipperten.

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Testfahrt in Dun Morogh

Während Duffarik seinem Ziel entgegenstapfte, fielen erneut Schneeflocken. Den Zwerg störte die Kälte nicht, in Dun Morogh herrschte stets Winter. Duffarik war hier aufgewachsen, die in Weiß gekleidete Landschaft mit den in den Himmel ragenden Berggipfel war seine Heimat. Mehr als einmal in seinem Leben hatte er zur Axt gegriffen und diese Heimat verteidigt, vor Trollen, vor Orks und vor noch viel übleren Kreaturen. Sehr wahrscheinlich würde er noch öfter in seinem Leben eine Waffe in die Hand nehmen müssen. Azeroth war eine Welt voller Krieg und Gefahr. Der Tod kam schnell zu den Unvorsichtigen … oder den Dummen.

Duffarik erreichte sein Ziel. Der Panzer stand auf einer steinernen Plattform in der Nähe des Haupttores zu Eisenschmiede und erweckte den Eindruck eines schlafenden Ungeheuers. Eine mächtige Kriegsmaschine, entworfen von gnomischen Ingenieuren und gebaut von zwergischen Schmieden und Konstrukteuren.

Drei Gnome warteten auf Duffarik.

»Da bist du ja endlich, Duffischatzi«, sagte Biffy Blitzboltz mit ihrer piepsigen Stimme. »Was hat dich so lange aufgehalten?«

»Ich musste mich noch um den Hund kümmern«, antwortete Duffarik. »Und hallo mein Goldstückchen.«

Er beugte sich herunter, um der Gnomin einen Kuss zu geben, den sie kurz aber heftig erwiderte.

»Na immerhin hast du den Hund diesmal nicht mitgebracht«, sagte sie dann.

»Wauzi wird beim Panzerfahren schlecht«, sagte Duffarik. »Das wissen wir ja.«

»Und ob wir das wissen«, warf ein männlicher Gnom namens Perry Kurbeldreh ein. »War eine elende Arbeit, die Kabine wieder sauber zu bekommen.«

»Das lag auch daran, dass bei der letzten Testfahrt der Motor verreckt ist und wir fast in eine Schlucht gefallen sind«, gab Duffarik zurück. »Der arme Wauzi hat sich einfach erschrocken.«

»Mittlerweile haben wir den Fehler ja behoben«, sagte der dritte Gnom, der auf den Namen Zerrik Funkensturm hörte. »Die Fahrt heute wird geradezu langweilig werden. Eine reine Spazierfahrt, du wirst sehen, Duffarik.«

»Ich kapiere bloß nicht, wozu ihr mich überhaupt braucht«, brummte Duffarik. »Ich bin kein Ingenieur. Ich kann das Ding bestenfalls fahren oder die Kanone bedienen, das war es dann aber auch schon.«

»Du bist meine moralische Unterstützung, Duffi«, sagte Biffy.

Sie sah den Zwerg mit ihren großen blauen Augen an und Duffarik konnte nicht anders als lächeln. Ja, er liebte Biffy und es war ihm gleichgültig, ob andere hinter seinem Rücken deswegen über ihn lachten. Er würde alles für diese Gnomin tun, sogar in einem experimentellen Gnomenpanzer herumfahren, wenn es sein musste.

»Du weißt doch, dass dieses Projekt sehr wichtig für mich ist«, fuhr die Gnomin fort. »Mit dem neuen Flixfokus 3000 Antrieb erreicht dieser Panzer die 25,5fache Geschwindigkeit eines normalen Panzers und ist wesentlich wendiger. Denk doch mal, was wir damit für einen Vorteil gegen die Horde hätten.«

»Außerdem wird der hier sicher nicht explodieren wie der Flixfokus 2000«, sagte Perry.

Duffarik seufzte. Gnome. Freundlich, lieb und manchmal mit der Zerstörungskraft eines Tornados ausgestattet.

»Dann gehen wir’s mal an«, sagte der Zwerg. »Bevor wir hier noch festfrieren.«

»Ach, ich mag deinen Tatendrang, mein bärtiger Zwergenschatz«, sagte Biffy. »Aber sag mal, warum hast du denn deine Axt mitgebracht? In der Kabine ist es ziemlich eng und wir werden heute ja wohl nicht kämpfen müssen.«

»Na ja, ich nehm die Axt immer mit«, sagte Duffarik mit einem Schulterzucken.

Tatsächlich war ihm das Gewicht der zweischneidigen Streitaxt auf seinem Rücken mittlerweile so vertraut, dass er es kaum noch spürte.

»Also machen wir uns an die Arbeit«, sagte Zerrik. »Der Tag leuchtet schon.«

**

Auch wenn Gnome klein und schmal waren, wurde es Duffarik im Panzer schnell zu warm und zu eng. Zwerge waren zwar immer noch kleiner als zum Beispiel Menschen oder Elfen, doch ihre Schulterbreite glich diesen Umstand mehr als aus, zudem Duffarik auch noch seinen Plattenpanzer trug. Die Rüstung gehörte zu ihm wie seine Axt. Sie abzulegen, außer zum Schlafen oder gelegentlichem Baden, war für ihn undenkbar.

Duffarik saß auf dem Fahrersitz, Biffy auf seinem Schoß. Perry hatte das Geschütz bemannt oder besser gesagt begnomt, während Zerrik es irgendwie geschafft hatte, sich neben Biffy und Duffarik zu quetschen.

»Alle festhalten: Es geht los!« rief Biffy und zog den entsprechenden Hebel an der Konsole.

Der Panzer erwachte mit dem Aufheulen der Motoren zum Leben. Die Kabine vibrierte und ratternd setzten sich die Ketten in Bewegung.

»Wir fahren fünf Wegpunkte ab«, rief Zerrik dem Zwerg über den Motorenlärm zu. »Wenn wir damit durch sind, haben wir fast Dun Morogh umrundet. Vielleicht treffen wir ja auf ein paar Trolle.«

Biffy kicherte »Hihi, die fahren wir einfach platt.«

Die Fenster im Panzer waren schmal, so dass Duffarik die Umgebung nur schwer ausmachen konnte. Aber der Zwerg war in Dun Morogh geboren und aufgewachsen und würde sich hier notfalls auf blind zurecht finden können. Sie fuhren bergab und passierten die Ausläufe des Gehöfts Bernruh. Duffarik erspähte einige der Widder und ein paar Arbeiter, die dem Panzer nachsahen.

»Erster Wegpunkt«, jubelte Biffy. »Funktioniert doch alles sehr gut.«

»Und auch noch in Rekordzeit. Der neue Motor arbeitet großartig«, rief Zerrik.

Sie bogen vom Gehöft nach Westen ab und fuhren auf der Straße Richtung Kharanos. Der Panzer war wirklich flott, Duffarik sah die Umgebung vor dem Fenster regelrecht vorbeifliegen.

»Sind wir nicht zu schnell?« Duffarik musste Biffy ins Ohr brüllen, um das Dröhnen des Motors zu übertönen.

»Ach Unsinn, Duffi«, schrie Biffy zurück. »Wir liegen großartig in der Zeit. Du machst dir viel zu viele …«

Die Lampen auf dem Schaltpult begannen wild zu blinken. Die Zeiger der Messgeräte schlugen mit einem Mal in alle Richtungen aus. Gleichzeitig wurde das Dröhnen des Motors zu einem schrillen Kreischen.

»Soll das so sein?«, schrie Duffarik der Gnomin auf seinem Schoß ins Ohr.

Biffy gab keine Antwort oder der Zwerg konnte sie in diesem Lärm nicht hören. Zerriks Mund blieb geschlossen. Doch er war war blass und seinem Gesichtsausdruck nach würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen. Aus dem Kanoniersturm drang Perrys schrille Stimme, aber das Heulen des Motors machte seine Worte unverständlich.

Biffy hämmete auf den Kontrollen herum und rief etwas, das Duffarik immer noch nicht verstehen konnte. Zerrik schlug ebenfalls auf das Schaltpult ein, war damit aber genau so erfolglos wie Biffy.

Immer stärker beschleunigte der Panzer. Die Landschaft vor dem Fenster verschwamm zu weißen Schemen. Die Kabine bebte. Duffarik hielt sich mit einer Hand am Sitz fest und hielt mit der anderen Biffy gepackt, die immer noch verzweifelt versuchte, wieder Gewalt über das Fahrzeug zu bekommen.

Duffarik riskierte noch einen Blick durch das Fenster. Mehrere Steinhäuser kamen in Sicht: Kharanos. Der Panzer raste auf die Siedlung zu.

»Du musst ausweichen!« brüllte Duffarik der Gnomin ins Ohr »Ausweichen, verdammt!«

»Tu ich doch«, kreischte Biffy zurück.

Biffy zerrte so heftig am Lenkrad, dass ihr Gesicht tot anlief. Der Panzer wich nur knapp dem Haus der Brauerei Donnerbräu aus, bevor er mit unverminderter Geschwindigkeit seine Höllenfahrt fortsetzte. Ganz kurz sah Duffarik Rüstmeisterin Glynna in einer Schneewehe stehen, die Zwergin starrte das wildgewordene Gefährt mit fassungslosem Gesicht an.

»Wir müssen anhalten« brüllte Duffarik.

»Können vor Lachen«, schrie Biffy zurück.

Perry streckte seinen Kopf aus dem Kanoniersturm und rief ebenfalls. Duffarik verstand nur etwas wie »Schleuder….«.

Gleich darauf ertönte ein scharfer Knall und Perrys Kopf verschwand. Der Gnom hatte anscheinend den Schleudersitz ausgelöst.

Der Panzer pflügte durch wirbelndes Weiß. Die Erschütterungen waren so heftig, dass Duffarik fürchtete, mitsamt Biffy durch die Kabine geschleudert zu werden.

Dann hörte das Poltern plötzlich auf. Auch der Motor heulte leiser. Vor dem Fenster wirbelte das Weiß. Duffarik sah zu Biffy, dann zu Zerrik.

Bewegte der Panzer sich überhaupt noch?

In dem Moment, in dem Duffarik begriff, was geschehen war und der Schrecken seinen Bart sträubte, folgte der Aufprall. Der Zwerg knallte mit dem Kopf so heftig gegen die Kabinendecke, dass er Sterne vor seinen Augen tanzen sah. Er hörte Biffy und Zerrik im Chor aufschreien, dann wurde ihm schwarz vor den Augen.

**

Duffarik schlug die Augen auf. Ihm war übel und sein Körper fühlte sich an, als hätten zwei Titanen mit ihm Fußball gespielt.

»Duffi, kannst du mich hören?« Biffys Stimme nah an seinem Ohr.

Duffarik wollte antworten, brachte aber nur ein Stöhnen heraus. Seine verschwommene Sicht klärte sich und er erkannte Biffy und Zerrik, die ihn ihrerseits mit besorgten Gesichtern betrachteten. Alle Lampen und Anzeigen in der Kabine waren erloschen, das einzige Licht fiel durch das schmale Sichtfenster.

»Duffi, es gibt ein Problem«, sagte Biffy.

»Was du nicht sagst«, brachte dr Zwerg heraus.

Er wollte nur noch ein oder zwei oder auch zwanzig Bier in der Steinfeuertaverne und sich dann die Bettdecke über den Kopf ziehen. Am besten einen ganze Tag schlafen, ja, das wäre jetzt genau das Richtige.

»Duffi, kannst du aufstehen?« Duffarik hörte Angst in der Stimme der Gnomin.

Er erhob sich in eine sitzende Position. Pochender Kopfschmerz ließ den Zwerg erneut aufstöhnen, aber er zwang sich, Biffy ein beruhigendes Lächeln zu schenken.

»Das wird schon wieder«, brachte er heraus.

»Wir sind über einen der Hügel westlich von Kharanos gefahren und das leider viel zu schnell«, sagte Zerrik. »Der Panzer startet nicht mehr, der Motor hat den Sturz wohl nicht ausgehalten. Sehr schade drum.«

Duffarik brummte: »Dann laufen wir eben zurück. Ist mir eh lieber.«

»Das ist das Problem, Duffi«, sagte Biffy. »Schau mal raus.«

Der Zwerg zog sich an dem jetzt toten Schaltpult hoch und spähte zum Sichtfenster hinaus. Er schluckte.

War ja klar, das hatte gerade noch gefehlt.

Sie waren von Trollen umzingelt.

Blauhäutige Gestalten mit affenartigen Armen und aus dem Mund ragenden spitzen Hauern drängten sich um den Panzer.

Das Gefährt musste bei seiner Irrfahrt in die Nähe einer von Trollen bewohnten Höhle gekommen sein und der Lärm hatte die Kreaturen aufgescheucht. Noch hatten sie nicht angegriffen, aber das war nur eine Frage der Zeit. Die Trolle der Frostmähnen waren nicht besonders intelligent, aber früher oder später würden sie einen Weg ins Innere des Panzers finden.

Duffarik fasste nach seiner Axt, die unter dem Fahrersitz lag. Der kühle Griff hatte etwas Beruhigendes.

»Funktioniert die Kanone noch?« fragte der Zwerg die Gnome.

»Keine Ahnung, Duffischatzi«, gab Biffy zurück.

»Könnte sein dass sie explodiert, wenn wir sie abfeuern«, sagte Zerrik. Der Gnom war bleich, Schweiß stand auf seiner Stirn.

Von oben ertönte ein deutliches »Klonk«, dann noch ein »Klonk« und noch eines. Duffarik spähte wieder aus dem Fenster. Die Trolle waren noch näher an den Panzer gerückt. Sie hatten die Köpfe erhoben, als würden sie gen Himmel starren.

Duffarik stieß einen wüsten zwergischen Fluch aus.

»Haben wir Waffen hier drin?«, fragte er die Gnome.

»Na ja, deine Axt«, antwortete Zerrik.

»Und vielleicht das da.« Biffy öffnete eine Klappe unter dem Kontrollpult und zog aus dem Fach dahinter etwas, das für Duffarik wie eine Mischung aus einem Dudelsack und einem Ofenrohr aussah.

Zerrik hob eine Augenbraue. »Ist das etwa ein doppelt gematrixter Gnombulator?«

»Dreifach gematrixt«, gab Biffy grimmig zurück.

Duffarik beschloss nicht zu fragen, was die Worte der Gnome bedeuteten. Es gab wichtigere Probleme.

Von oben ertönte wieder das »Klonk«, diesmal deutlich lauter.

»Die sind auf dem Dach«, zischte Duffarik. »Wenn wir nicht weg können, kommen sie früher oder später hier rein.«

»Was machen wir denn jetzt?« Zerrik klang verzweifelt.

»Das will ich dir sagen«, sagte Biffy. »Duffischatzi, mach die Luke oben auf!«

»Dann kommen sie rein«, stellte der Zwerg fest.

»Sollen sie es versuchen«, knurrte Biffy »Ich habe einen Gnombulator und keine Scheu, ihn zu benutzen. Ich habe zwar nur einen Schuss, aber der sollte reichen.«

»Hältst du das für eine gute Idee?« fragte Duffarik.

»Nein«, sagte Zerrik.

»Aber ja«, sagte Biffy.

Duffarik wog die Axt in seiner Hand. Es war nicht die Art eines Zwergenkriegers wie eine Ratte in der Falle zu sitzen und auf den Tod zu warten. Von oben ertönte ein sehr deutliches »Klonk« und Metall ächzte. Die Trolle versuchten offenkundig, die obere Eintrittsluke aufzustemmen.

»Also gut«, sagte Duffarik »Auf geht’s.«

Der Zwerg streckte sich zur Verriegelung der Luke und drehte das Türrad. Er schob die Luke ruckartig nach oben. Grauweißes Tageslicht beleuchtete die überraschte Visage eines Trolls.

»Deckung, Duffi!«, schrie Biffy.

Duffarik konnte sich gerade noch zur Seite drücken, als etwas sehr Helles und sehr Heißes an ihm vorbeizischte. Der Zwerg spürte die Hitze auf seinem Gesicht brennen und roch versengtes Barthaar. Weiter oben kreischten mehrere Trolle auf.

»Der Gnombulator, hurra!« rief Biffy.

Duffarik mobilisierte seinen verbliebenen Kräfte und zog sich mit einer Hand aus der Luke, die Axt in der anderen Hand. Oben lagen zwei Trolle oder besser die verkohlten Überreste, die der Gnombulator übriggelassen hatte. Ein dritter Troll stand neben der Einstiegsluke und starrte Duffarik mit einer Mischung aus Verwirrung und Hass an.

Die Kreatur hob eine steinerne Keule und knurrte »Taz’Dingo«.

Duffarik wälzte sich herum und blockte den Keulenhieb im letzten Moment mit der Axt. Der Troll war schnell und tänzelte scheinbar mit Leichtigkeit auf dem Panzerdach. Noch einmal sauste die Keule nieder und noch einmal wich der Zwerg erst im letzten Moment aus. Duffarik schlug mit der Axt nach den Beinen seines Gegners. Der Troll sprang zur Seite, schlug wieder zu und streifte Duffarik an der Schulter.

»Für Khaz Modan!« Duffarik brüllte den alten Schlachtruf seines Volkes.

Er ignorierte seine schmerzende Schulter, wälzte sich zur Seite und kam wieder auf die Füße. Der Troll hatte die Schnelligkeit des Zwergs wohl unterschätzt. Er hob seine Keule in einer abwehrenden Geste, war jedoch den Bruchteil eines Augenblicks zu langsam. Die Schneide der Axt grub sich Tief in die Seite des Trolls. Die Kreatur kreischte auf und krümmte sich zusammen. Duffarik verpasste dem Troll einen Tritt mit seinem eisenbeschlagenen Stiefel. Der Troll taumelte zurück, verlor mit einem erneuten Aufschrei das Gleichgewicht und fiel vom Panzerdach in den Schnee. Duffarik hielt sich nicht damit auf, nachzusehen ob sein Gegner noch lebte.

Unter dem Panzer standen gut dreißig Trolle, die jetzt alle den Zwerg anstarrten. Noch rührten sie sich nicht, waren wohl zu überrascht, aber jeden Augenblick würden sie es tun, um Duffarik und anschließend die Gnome in Stücke reißen.

»In Ordnung«, stieß der Zwerg hervor. Er atmete schwer, Schweiß lief über sein Gesicht und seine Schulter sandte pochende Schmerzwellen in seinen Arm. »Wer von euch ist als Nächstes dran?«

Die Trolle brüllten wie eine einzige Kreatur auf, dann setzten sie sich in Bewegung, bereit den Panzer hinaufzuklettern und sich auf den verhassten Feind zu stürzen.

Duffarik würde jetzt sterben, das wusste er. Aber wenigstens würde er wie ein Krieger sterben: Mit der Waffe in der Hand, umgeben von Feinden.

Nur um Biffy und Zerrik tat es ihm leid. Die eine war seine Geliebte, der andere sein Freund.

Gerade als die ersten Trolle das Dach des Panzers erklettert hatten, ertönte hinter Duffarik maschinelles Rattern. Wind wirbelte in den Haaren und dem Bart des Zwergs.

Duffarik gehorchte seinem Instinkt und warf sich flach auf den Boden. Keine Sekunde zu früh. Eine Maschinengewehrsalve zischte knapp über ihn hinweg und traf die völlig unvorbereiteten Trolle. Kugeln schlugen in Trollleiber und schleuderten die Leichen in den Schnee. Als Duffarik sich herumwälzte sah er einen Gnomkopter hinter sich schweben, der die Trolle unter Feuer nahm. Aus der Angriffslust der blauhäutigen Wesen wurde nackte Panik. Die Meute floh in alle Richtungen, um dem Tod zu entkommen.

Duffarik sah einen grimmig dreinblickenden Perry im Cockpit des Gnomkopters sitzen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Gnome mochten merkwürdige Gesellen sein, wenn es aber darauf ankam, dann waren sie genau zur richtigen Zeit zur Stelle.

**

Perry hatte Glück im Unglück gehabt. Wie der Gnom später erzählte, hatte er den Schleudersitz nicht absichtlich ausgelöst, sondern der Mechanismus hatte sich, wohl durch die andauernden Erschütterungen der wilden Panzerfahrt, selbständig gemacht. Der Fallschirm hatte sich rechtzeitig geöffnet. So war Perry, verwirrt aber unverletzt, in der Nähe von Stahlrosts Depot niedergegangen. Der Gnom hatte keine Zeit verloren und sich einen der dort stehenden Gnomkopter geschnappt. Pilot Bellfiz hatte zuerst zwar protestiert, aber die Dringlichkeit der Situation eingesehen und Perry den Kopter überlassen.

Die Gewehrsalven hatten den Trollen einen Riesenschreck eingejagt, so dass Duffarik, Biffy und Zerrik die Flucht Richtung Osten hatten antreten können. Duffarik hatte sich die beiden Gnome kurzerhand unter die Arme geklemmt, um dann so schnell die Zwergenfüße trugen, in Richtung Kharanos zu sprinten.

»Und so hat die Sache dann doch noch einen guten Abschluss gefunden«, stellte Perry fest.

»Wie man es nimmt sagte Duffarik«, nahm noch einen Schluck Bier und wischte sich den Mund ab. »Der Panzer steht immer noch im Trollgebiet und nur das Licht weiß, wie wir ihn da wieder wegbekommen.«

Sie saßen in der Steinfeuertaverne in Eisenschmiede, umgeben von anderen Zwergen und auch ein paar Gnomen, die hier ihren Tag ausklingen ließen. Wauzi lag unter dem Stuhl des Zwerges und war schon vor längerer Zeit eingeschlafen.

»Das wird schon, Duffischatzi«, sagte Biffy. »Ich habe schon einen wunderbaren Rettungsplan, der gar nicht schiefgehen kann.«

Der Zwerg seufzte. »Eben das befürchte ich.«

»Ach komm schon, mein bärtiger Schnuckel, nur nicht so griesgrämig.« Biffy beugte sich vor und gab Duffarik einen schmatzenden Kuss auf die Wange. Perry und Zerrik lachten und Duffarik spürte, wie er errötete.

»Dann werde ich dir wohl helfen, den Panzer da wieder rauszuholen«, sagte er.

»Wunderbar.« Biffy strahlte ihn mit ihren großen wunderschönen blauen Augen an. »Gleich morgen machen wir uns an die Arbeit. Du wirst sehen,das wird gar kein Problem.«

Duffarik beschloss, lieber nichts mehr zu sagen.

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Die Erhabenen mit euch,

die Gildenleitung der Aspekte des Windes wünschen allen ein frohes neues Jahr 2019! :slight_smile:

Eure Yiang

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Die Erhabenen mit euch,

nun sind wir auch für das neue Forum im entsprechenden Rollenspielerverzeichnis 2019 aufgeführt!
Erste Informationen über die Gilde sind hier auf einen Blick zu finden:
Rollenspielgildeneintrag 2019

Ich freue mich auf das kommende Jahr!
Möge Yu’lon über euch wachen!

Yiang Drachenpfote

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Ein alter Beitrag, verfasst von Lao Windpfote
(aus dem alten Forum kopiert und übertragen)
10. Nov 2017

Langsamen Fußes näherte sich Lao der Taverne in Morgenblüte, er reiste nicht alleine.
Er traf auf einen Pandaren Namens Sheng in Pel’zin.

Die Taverne kannte er gut in Morgenblüte, da es zu seiner Ausbildungszeit die Taverne für die jungen Mönche.
Man trank in der freien Zeit dort, man sang und man tanzte.

Lao dachte oft an diese unbeschwerte Zeit, damals als er noch ein einfacher Mönch war.
Doch sind die unbeschwerten Zeiten lange vorbei.
Vorallem nachdem sich der Nebel verzogen hatte.
Kriege, Dämonen, Schatten, Zwietracht und sovieles mehr.

Die Welt wurde rauer.
Ob die Idee gut war seinen Schüler Gaosheng und seine Tochter zur Horde zu schicken?
Was war mit seinem Bruder Goushin?
Wird seine Reisegruppe den Orden erreichen?

Die ganzen Fragen wirbelten in seinem Kopf und Sheng sah Lao fragend an.

“Wollen wir in der Taverne was trinken Freund?”, fragte Sheng Lao und dieser nickte lächelnd.

Lao wurde aber das Gefühl nicht los, dass ein alter Freund von ihm starb… ein Pandaren der sich der Allianz angeschlossen hatte und als Diplomat diente.

Nun, Bailong war eher mit seinen Fäusten Diplomatisch als mit seinen Worten… doch das Gefühl blieb nicht aus…

Einge Tage vergingen.
Sheng war weiter gereist um im Tal der Vier Winde den Halbhügel zu besuchen.
Lao zog weiter in den Westen des Jadewaldes zu einem kleinen Fischerdörfchen welches Sri La genannt wurde.
Am Rand des Dorfes stand eine kleine verlassene Hütte.
Langezeit hatte diese Hütte niemand mehr betreten.

Die Hütte hatte eine besondere Geschichte zu erzählen, aus den Tagen des Nebels.
Sie gehörte einst seinem Bruder Goushin Windpfote und einer Pandaren die ihr Leben in dieser Hütte aushauchte.

Doch das war eine andere Geschichte.

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Eine Seefahrt die ist Lustig, eine Seefahrt die ist schön. Das zumindest dachten unsere Helden als sie an Bord eines Schiffes auf den Kapitän warteten. Wie der Tag zuvor schien es ein langweiliger Tag zu werden, voller Rum, Würfelspiel und merkwürdigen Andeutungen von liebestollen Seemännern. Qua-San war zur Gruppe zurückgekehrt da ihn das Gefühl beschlich Zixel würde die Frauen an den meistbietenden Matrosen verkaufen, und dabei schloss er selbst Liron mit ein. An Bord lernte die Gruppe auch andere Passagiere kennen die ebenfalls eine Reise nach Beutebucht oder Ratschet suchten. Gerade als die Helden sich auf einen öden Tag einstellen wollte geriet Bewegung in das Schiff, der Ausguck im Krähennest brüllte etwas und an Deck trampelten die Füße der Matrosen. Etwas musste geschehen sein und so gingen sie an Deck um zu sehen was vor sich ging. Ein in Rot gekleideter Untoter, mit schickem Kapitänshut und einem eindrucksvollen Rapier kam gerade an Bord und marschierte direkt auf die Gruppe zu. Ohne auch nur wissen zu wollen wer sie sind und was sie hier wollten begann er damit ihnen die Regeln seines Schiffes zu erklären, ihnen den Teil der Heuer kundzutun und ihnen Aufgaben zuzuteilen. Ziemlich sicher das es sich bei dieser Maden um neue Matrosen handelte redete der Kapitän weiter und stellte sich als Kapitän Dunston Eisenkiefer vor.

Sichtlich angefressen schien Liron zu sein den der Kapitän bestand darauf das Liron eine Frau ist und scheinbar kümmerte es den Kapitän auch nicht wenn es hierzu Einwände gab. Als sich also alles geklärt hatte, Zixel doch keine Heuer für die Überfahrt bekam gab Kapitän Eisenkiefer das Kommando zum ablegen. Schon in den ersten Minuten wurde der Gruppe klar, „Wir saufen ab, definitiv.“. Denn als der Kapitän den Befehl zum Kurswechsel gab, trotz Protest des Steuermanns, drückte das gewaltige Schiff den in die Jahre gekommenen Anleger einfach um. Somit war der Kraulsumpf erstmal kein weiteres Ziel für Schiffe den die „Rote Betty“, wie das Schiff hieß, zermalmte diesen einfach beim Auslaufen und schipperte fröhlich auf die offene See hinaus. Noch geschockt von der mutwilligen Zerstörung des Kapitäns konnte die Gruppe keine große verschnaufpause machen bis der nächste Hammer eintraf. Etwas unverständiges murmelnd ging der Kapitän an ihnen vorbei zum Bug des Schiffes. Dort kletterte er über die Reling und balancierte Trittsicher über einen Masten bis ganz nach vorne. Verwundert darüber was er tat schauten sie ihm nach, doch was nun folgen sollte lies sie nichtmehr daran Zweifeln. „Dieser Kapitän ist doch verrückt!“ den dieser breitete seine Arme aus und rief. „Oh du meine liebste, ich bin wieder bei dir. Nimm mich in die Arme.“. Das war das Zeichen des Kapitäns und er sprang mit ausgebreiteten Armen in die Wellen.

Vom Krähennest kam sofort ein Kommando und einige Matrosen machten sich sofort daran den im Wasser planschenden Kapitän, gegen seinen Willen, an Bord zu holen. Fluchend und mit Strafen verteilend rief er, „Ihr Bastarde, wie könnt ihr es wagen mich meiner liebsten zu entreißen?“, mehrere Matrosen durften die nächsten Tage dann die schlimmsten Arbeiten machen um ihre Strafe abzuarbeiten. Zu glauben das die Seereise damit seinen Höhepunkt erreicht hatte war der Irrglauben welcher durch die Gruppe ging. Bereits am nächsten Tag meldete der Ausguck einen Wal voraus, das Schiff war in heller Aufruhr. Kapitän Eisenkiefer gab den seltsamen Befehl auf Kollisionskurs zu gehen, die Mannschaft jubelte und die Passagiere schlugen die Hände über den Köpfen zusammen. Voller Vorfreude bereiteten sich die Matrosen und der Kapitän auf das bevorstehende Manöver vor. Zixel der bereits recht angetrunken war vom vielen Rum versucht sich mit dem Kapitän anzulegen, doch zu seinem Glück hielt man ihn von schlimmeren ab bevor der Kapitän den Goblin an den Rammsporn binden lies. Die Spannung stieg und der Wal kam näher, während sich die Passagiere an alles klammerten und hofften nicht unterzugehen warteten die Matrosen bereits mit langen Harpunen am Bug des Schiffes auf ihren Einsatz. Minuten die wie Stunden zu sein schienen zogen den Aufprall künstlich hinaus, Freude und Angst lag in der Luft. Die rote Betty kam seinem Ziel immer näher und im nächsten Moment RUUMPS ging ein Ruck durch das Schiff und die Mannschaft jubelte.

An Bug kamen die Harpuniere zum Einsatz und gaben dem angeschlagenem Wal den Rest. Wenn man nun über die Reling schaute hinab ins Wasser erkannte man warum dieses Schiff rote Betty genannt wurde. Das Blut des Wales färbte das Wasser um das Schiff herum rot und zog eine Spur aus Blut mit sich. Während die Matrosen damit beschäftigt waren den Wal längs am Schiff fest zu machen, um aus ihm herauszuholen was sie konnten, kehrten unsere Helden entsetzt wieder unter Deck zurück wo der Rum ihnen Trost spendete.
Einzig Qua-San schein unbekümmert, er hatte ein Rumfässchen in einem Netz über seine Hängematte gehängt und ein Stück Stoff in das Loch gesteckt. Nun tropfte immer wieder Rum von dem Tuch in den Mund von Qua-San, der scheinbar auch im schlafen trinken konnte. Als einer der Matrosen sich einen Scherz erlauben wollte bezahlte er das mit einer gebrochenen Nase. Bei dem Versuch Qua-Sans Fässchen zu stehlen reagierte der Pandaren blitzschnell und hämmerte seine Faust in das Gesicht des Matrosen. Überwältigt von der Schnelligkeit des Pandaren, welcher trotz des Schlages dazuliegen schien als ob er schlafen würde, fiel der Matrose unter Gelächter seiner Kameraden zu Boden.

Die nächsten Tage der Reise waren zum Glück doch sehr ruhig, einzig der Waleintopf hing ihnen allen zu den Ohren heraus. Abwechslung hatten sie als sie für einige Stunden in Beutebucht an Land gehen konnten um etwas richtiges zu Essen. Kapitän Eisenkiefer schein auch halbwegs wieder normal zu sein, abgesehen das er beinahe jeden zweiten Tag über Bord sprang um seiner liebsten Nahe zu sein. Und so schipperten die Helden weitgehend Sicher nach Ratschet um von dort aus nach Ogrimmar zu gelangen. Wie ihr Weg in Ogrimmar weitergeht steht noch in den Sternen, sicher ist nur eines. Liron scheint das Mädchen geblieben zu sein. (written by Stahlwampe)

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Wiedersehen

Eine weitere Reise neigt sich dem nahen Ende zu. Oder doch nicht? Wir sind nun schon einige Tage seit unserer Ankunft im Hafen von Sturmwind unterwegs. Der Hafen von Menethil ist unser Ziel. Einiges hat sich in der Zwischenzeit getan, wie z.B. das Wiedersehen zwischen Faralon und seiner Familie. Eine goldige Tochter hat er, frech und dickköpfig wie ihr Vater. Und seine Frau, wirklich hübsch für einen Menschen,… naja oder besser gesagt Worgen? Ich bin mir nicht sicher. Ich für meinen Teil sehne mich nach der Heimat und darauf den Großmeister im Orden im Jadewald erneut gegenüber zustehen. Unser nächstes Treffen sollte eigentlich dann stattfinden, wenn ich zur Meisterprüfung antrete… so habe ich es mir zumindest auserkohren. Bis es soweit ist, habe ich noch einiges zu lernen, oder bin ich vielleicht schon soweit? Vielleicht stelle ich mir auch nur wieder einmal zuviele Fragen und kenne die Antworten bereits.

Jedoch bleibt eine Frage offen und das ist die eine Frage, die sich schon so viele in meiner Gemeinschaft gestellt haben und immer wieder auftauchte, seid wir alleine unterwegs sind…

Wo ist Lao Windpfote?..

Hoffentlich finden wir die Antwort hierauf beim Hafen. Wir werden sehen.

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…die Sicht genommen von der Schwärze…
…Blutend…
…Isabelle…

Alleine gelassen in einem Heim, dass ich dir als dein Heim überließ.
…zurück gelassen…hast du mich…
Blutend mit meiner Isabelle in meinen Armen.

…doch…
Ich werde dich Jagen… dich und all deine Freunde…
Einem nach dem anderen werde ich holen…
Bis der letzte seinen Atem aushaucht!
Du wirst am Ende blutend am Boden liegen, der Fähigkeit beraubt irgendwen zu retten.

Genommen hast du sie mir und ich werde sie dir alle nehmen…

…all deine Aspekte…

…ich werde sie dir alle nehmen…

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…tick tack macht die Uhr…
…die Sonne kehrt euch den Rücken…

…tick tack macht die Uhr…
…die Tore sind nun zu…

…tick tack macht dir Uhr…
…er wiegte sie in den schlaf…

…tick tack macht die Uhr…
…holen werde ich sie mir schon bald…

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Pandarischer Bastard!

Tage verfolge ich dich nun…
Aber schlussendlich habe ich dich erwischt bei deinen Taten in meinen Ländereien, in meiner Horde!

Schwingst reden, versuchst verbündete zu finden… doch für was?
Doch nur damit du uns verraten kannst wie alle!

Mein Land wirst du nicht lebend verlassen!

Pandarischer Absch… ihr tut so als ob ihr Verbündete seid, doch ich weiß es besser!
Ogrimmar, werdet ihr nicht lebend verlassen!

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Die Wüste hier, der unwirtliche Ort mitten in Kalimdor.
Freunde oder Feinde?
Ich bin mir nicht sicher… Großvater führt die Gruppe an, wahrscheinlich ein letztes Mal in seinem Leben.
Alt ist er geworden, doch noch immer strahlt er die Abenteuerlust eines jungen Lehrensuchers aus.

Dann dieses Pandaren-Yak… maßt sich an über Vater soviel zu wissen…
vergießt Tränen an Orten an denen sie sich nicht mal erinnern kann…
Dieses törichte Yak… ich würde ihr am liebsten mit meiner Faust ins Gesicht schlagen für ihre Worte!

Doch ermahnt mich Großvater immer meine Gedankenfluß zu zügeln.
Das war also Vaters Gruppe, Worgen, Menschen, Zwerge, Pandaren und er selbst.

Wie es wird in der Hordenhauptstadt?
Ob uns jemand entdecken wird?
Ich hoffe wir finden Vater schnell und kommen alle lebend aus Ogrimmar heraus…

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An den Toren von Ratschet standen sie…

Tauren, Orcs, Trolle…

Ihr Anführer hieß Osurgrimm… hart und unbeändig sah er aus.
Ein Anführer wie er im Buche steht.

Keinen Fehler dürfen wir uns erlauben, sie muss unversehrt nach Pandaria gelangen.
Doch dann, zückte der Worgen seine Waffen… bedrohte den Tauren…
Die Situation kippte… als wir uns umsahen… überall Tauren und Orcs.
…sie kesselten uns ein, schnitten unseren Weg in die Freiheit ab.

Sen-Shin wollte zur Waffe greifen… doch wieder ermahnte ich sie, genauso wie in Ogrimmar, ihre Handlung zu überdenken.
Noch sollte niemand wissen wer wir wirklich waren…

Shikimou… die tapfere kleine Pandaren schritt zwischen den Fronten.
Sie konnte den Tauren Anführer beruhigen und so ließ er uns weiter ziehen.

Ich bitte Sen-Shin die Gruppe nach Pandaria ins Kloster zu bringen.
Lao sollte schon dort sein mit dem dritten Teil des Reliktes.

Langsam verlasse ich die Gruppe, ich sehe die Tränen in den Augen von Sen-Shin. Merke, dass die Gruppe noch nicht bereit ist ihre baldige Prüfung zu absolvieren…
Zu beschäftigt mit sich selbst, zu engstirnig, zu verschieden… zu naiv…

Sie merken nicht in welchen Sturm sie nun ziehen.

Meine Zeit ist bald vorrüber… noch ein kleiner Aufstieg und ich sehe ein letztes Mal… das…gelobte… Land…

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Ich soll sie vergessen… sie alle auch bald vergessen.
Wie konnte das nur geschehen? …10…
Aber… nein das war doch unmöglich. Ich war doch noch ein kleines Kind als ich vom Orden …9… aufgenommen wurde.
Sie war noch da als wir von Ratchet aufbrachen und nun ist auch sie fort. Eine Illusion? Nein, das kann nicht sein.

Und jetzt, …8… jetzt soll ich an allem Schuld sein?
Das Schwert, es ist von meinem Vater …7… Er war da, in Menethil? Was soll das alles bedeuten? Ich verstehe diese Welt nicht mehr …6… das Ritual.

Das Tiankloster. Die Wolken verdunkelten sich, meine Freunde wurden nervös …5… aber warum? Es war doch nur ein Wetterumschwung. Was machte sie so nervös?
Das Ritual …4…
Dieses Gefühl der Machtlosigkeit, Wut, Trauer, Verbitterung, als Lao zu uns sprach …3… Ich muss die anderen beschützen. Wegen Lao war das doch alles nur passiert. Und der Pandaren, der mein Vater sein soll? Warum soll ich schuld sein? Wie könnte ich auch? …2… Dieses Spielchen muss ein Ende haben!
Das Ritual, es muss…

…1…

Etwas packte mich, sah mir tief in die Augen. Eine tiefe Stimme ertönte…
ER WIRD DICH HOLEN!

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Die Höhle… sie stand in Brand und wir bemerkten es nicht einmal… welch mächtige Illusion! Sie waren es, sie hatten es getan.
Und Zhan-Shin entkam nur knapp mit ihrem Leben. Sie schaffte Klarheit über das was uns und ihr widerfuhr.

Unser Ziel, nun klarer denn je vor uns, doch zu einem hohen Preis. Würden wir in der Lage sein unsere Pflichten zu erfüllen? Was passiert, wenn wir versagen?
Shiki legte eine Pfote auf meine Schulter und lächelte: “Es wird alles gut werden!” Zuversicht und Entschlossenheit strahlte sie aus. Ich nickte und folgte weiter den Anderen.
Wir werden nicht scheitern! Der Donnerrufer muss fallen!

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…Guo-Lai-Hallen…

Wieder einer mehr der sein Leben aushauchte, obwohl er es nicht musste…
Yiang ist in Sicherheit, die Lehrensucherin ist bei ihr.

Wie konnte mir dieser Fehler passieren?
Die Gruppe in die Hallen zu führen und zu erwarten, dass dies der richtige Weg sei.
lacht
Es wäre zu einfach gewesen…

Shiki, Faralon und Zaychan stürmen die Treppen runter, Ahkari versucht das Wesen vor uns aufzuhalten.
Doch was ist das…

Je mehr wir uns dem Wesen entgegenstellen desto mehr verlieren wir…

Nein, ich dummer alter Pandaren… bin ich noch immer so naiv wie am ersten Tage?

Sie hat keine Chance…
Die Relikte sind nicht hier…
Die Hallen füllen sich mit längst vergangenem…
Ich muss eine Entscheidung treffen…

Einer stirbt, alle leben… gute Entscheidung Lao…

OOC:

Die Aspekte des Windes wünschen allen MitspielerInnen ein frohes und essenreiches Osterfest :slight_smile:
Möge der Hoppel euch reich mit Essen bescheren!

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Huantze führte die Gruppe zur Terrasse der zehn Donner, um dort den Schmied Pei zu treffen, der ihnen Auskunft über den Verbleib des Speers von Xuen geben konnte. Doch Pei erklärte ihnen, dass sie den Speer nicht erlangen konnten, es sei denn sie traten in die Geisterwelt ein. Und dorthin kamen sie nur, wenn sie sich einem Ritual unterzogen, dass ihren Geist von ihrer sterblichen Hülle löste. Sie mussten also sterben, um auf diese andere Existenzebene zu gelangen. Jedem wurde freigestellt, ob er Yiang und Huantze folgen wollte oder nicht. Aiga und Ling verabschiedeten sich von der Gruppe. Alle anderen unterzogen sich dem Ritual und fanden sich kurze Zeit später als Geister im Jenseits wieder.

Huantze zeigte ihnen den Weg zur Ebene des Schreckens, in der Lao gefangen war. Ihn mussten sie befreien, um an den Speer von Xuen zu gelangen. Als sie die Ebene des Schreckens betraten, erinnerten sich einige der Gruppe daran, dass sie diesen Ort schon mal in einer Vision von Lao gesehen hatten. Lao ging im Kreis und sprach wirre Worte. Er suchte nach Blumen gegen das Vergessen und er beharrte darauf, dass die Erde unter ihm nicht gut war für die Blumen. Bereits seit 100 Jahren war er auf der Suche und er schien die Gruppe nicht zu erkennen. Als Glockenschläge ertönten, setzte er sich in Bewegung und beim dritten Glockenschlag wurde er sich schließlich der Gruppe bewusst. Er erzählte davon, dass er seit 50 Jahren den Speer, den er jemandem abgenommen hatte, mit Wasser und Steinen schärfte. Doch bevor er mehr erzählen konnte, verschwand er beim fünften Glockenschlag und ein neuer Zyklus begann. Die Gruppe versuchte nun herauszufinden, wie sie Lao aus dieser Zeitschleife befreien konnte. Nach vielen erfolglosen Versuchen, erkannten sie schließlich, dass Lao sich mit der Erde, dem Wasser, den Steinen und der Blume eine Gedankenbrücke gebaut hatte, wie er dieser Ebene entkommen konnte. Sie locken ihn ins Wasser und legten mit den Steinen eine Blume. Lao erklärte ihnen, dass er in der Kammer des Donners auf sie warten würde und verschwand, erlöst von seiner Gefangenschaft in der Ebene des Schreckens.

Die Gruppe materialisierte daraufhin in der Ebene der Angst. Dort trafen sie auf Goushin, der vor dem besiegten Sha der Angst kniete. Er erklärte ihnen, dass sie in dieser Ebene schon unzählige Tode gestorben waren. Doch keiner konnte sich an irgendetwas erinnern. Goushin schärfte ihnen ein, sich nicht zu verteidigen. Shiki sollte sich nicht umdrehen, um sich nicht zu erschrecken, Faralon durfte sie nicht schützen, Ahkari sollte das Sha nicht angreifen und Zaychan sich nicht vor sie stellen. Lijang schließlich durfte ihre Freunde nicht retten. Doch trotz dieser Warnung konnten die Freunde nicht anders als sich so zu verhalten, wie Goushin es vorhergesehen hatte, als das Sha hinter ihnen erschien. Einen nach dem anderen tötete es die Gruppe. Bevor auch Lijang starb, erklärte er ihr was sie nicht vergessen durfte, wenn sie wiederkehrte. Und wieder begann der Zyklus von Neuem. Diesmal war es aber die Gruppe, die sich an nichts erinnern konnte und die Goushins Warnung ein- ums andere Mal nicht wahrhaben wollte und in jedem Zyklus abermals starb. Lijang konnte sich aber von Mal zu Mal an mehr Details erinnern, die Goushin ihr vor ihrem Verschwinden eingeschärft hatte. So gelangten sie schließlich zu der Erkenntnis, dass es sich bei dem Sha, das sie angriff um Yiang handelte, die sich aus Angst wehrte. Der Schlüssel war also keine Angst zu zeigen und nicht anzugreifen oder sich verteidigen zu wollen. Doch erst als sie Goushin dazu brachten zu erkennen, dass er derjenige war, der keine Angst haben durfte sie zu verlieren, verlor das Sha seinen Schrecken und Yiang erschien an seiner Stelle. Somit war auch diese Zeitschleife gebrochen und Goushin von seiner Angst befreit.

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Keiner von uns wusste, wie lange wir uns nun schon in der Geisterwelt befanden. Waren es Stunden, Tage, gar Jahre?
Nachdem wir Lao und Goushin befreit hatten, trafen wir auf Zhan-Shin, die uns mit ihren Shado-Pan-Kriegern auf der Ebene der Erkenntnis erwartete. Sie führte uns in eine Kammer, in der sie uns mit Waffen ausstattete, mit denen wir den Donnerrufer bezwingen konnten.
Ich erhielt die Pergamente der Weisheit, der Stärke und des Windes. Damit sollte es möglich sein, den Donnerrufer in Schach zu halten.
Ahkari wurde mit der Macht des Blitzes gesegnet und erhielt einen Stab, der von dieser Macht elektrisiert nur so knisterte.
Faralon wurde mit der Macht des Sturms gesegnet und erhielt ein Schwert, das die Macht von Blitz, Wasser und Wind vereinte.
Zaychan wurde mit der Macht des Feuers gesegnet und erhielt Faustwaffen, die in der dunklen Kammer hell erglühten.
Shikimou schließlich erhielt die Rüstung der Aufopferung. Wenn es ihr nicht gelang, den Donnerrufer in Schach zu halten, waren alle Anstrengungen der anderen verloren.

Niemand von uns zeigte Furcht vor dem kommenden Kampf und jeder war sich seiner Aufgabe bewusst, denn ein Scheitern bedeutete nicht nur unseren Tod, sondern das Ende allen Lebens auf Pandaria und vielleicht der ganzen Welt. So traten wir durch das Portal und fanden uns im Reich des Donnerrufers wieder. Dunkelheit umgab uns. Nur ein schmaler Pfad aus reinem Licht wies uns den Weg. Uns begegneten all jene armen Seelen, die dem Donnerrufer bereits vor uns die Stirn geboten hatten und dabei ihr Leben verloren. Doch sie waren alleine gewesen.
Wir waren Freunde, wir waren eine Familie. Wir hatten schon soviel gemeinsam durchgestanden, wir würden auch diesen Weg zu Ende gehen.

Nachdem das Tor zur Kammer des Donners sich öffnete, lag ein Wald von Säulen vor uns, die von Blitzen nur so knisterten. Doch die Energie schien zwischen ihnen zu wandern und offenbarte für kurze Augenblicke einen sicheren Weg hinüber zur anderen Seite. Shiki, Yiang und Faralon überwanden als erste dieses letzte Hindernis und konfrontierten den Donnerrufer. Währenddessen halfen mir Ahkari und Zaychan die Truhe mit den Schätzen Pandarias zu finden. Ohne ihren Inhalt, so sagte das Pergament der Weisheit, hatten wir keine Chance auf einen Sieg. Doch die Truhe war mit Runen verschlossen und erst die richtige Kombination gewährte Einblick in ihr Innerstes. Ahkari versuchte verschiedene Kombinationen, doch scheiterte sie, getrieben von Ungeduld und Furcht. Erst als sie ihren Geist leerte und den inneren Frieden suchte, offenbarte sich ihr die Lösung und fünf Gefäße mit magischem Inhalt gelangten in meine Hände. Nun war es an der Zeit sie gegen den Donnerrufer einzusetzen und den anderen zur Hilfe zu eilen.

Um ein vielfaches überragte er uns und ein glimmendes magisches Schild umgab ihn. Doch das Peragament der Weisheit enthielt einen Zauber, der dieses Schild zerschmettern konnte. Ich setzte eines der Gefäße gegen ihn ein und die schützende Hülle löste sich langsam auf, entblöste den gewaltigen Leib, der nun angreifbar war für Ahkaris mächtige Zauber. Er schwoll zu doppelter Größe an und aus seinen Augenhöhlen sprühten Blitze, welche die ganze Gruppe erreichten und erstarren ließen. Doch dieser Zauber musste ihn sehr angestrengt haben, Ahkaris Geschosse trafen ihn unvermittelt. Währenddessen erschien ein nebulöser Schatten neben Yiang, es war Bahou und sie flüsterte zu ihr. Da sprang Faralon zwischen beide und wehrte das Trugbild ab, bevor es Yiang Schaden zufügen konnte.
“DU GEHÖRST MIR!” brüllte das Monster und wandte sich Zaychan zu. Sofort war mir klar, dass dies seinen Tod bedeuten würde und nur Faralon konnte ihn davor bewahren. Der Wind trug ihn in einem Augenblick nach vorn und ein Blitz aus seinem Schwert sorgte für die Ablenkung, die Zaychans Leben rettete. Mit einem lauten Brüllen, löste sich der Donnerrufer in weißem Nebel auf und wir glaubten schon, das Schlimmste überstanden zu haben. Doch dann bewegte sich etwas im Nebel…

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Geifernde Sha-Bestien ergossen sich über uns wie eine Welle des Todes. Im Nu war ich umzingelt. Ich sah wie Faralon sich schützend vor Yiang aufbäumte und ein kehliges Knurren sich seiner Kehle entrang. Ahkari beschwor geringe Dämonen, die sich todesmutig dem Sha entgegenwarfen. Wie ein Schwarm Insekten überrannten weitere Sha-Wesen Shiki. Da erschien ein dunkler Schatten inmitten des Nebels und reckte seine Krallen nach Zaychan. Ich sah nur noch das Glühen seiner Waffen, als er sich der Sha-Kreatur entgegenwarf, die sich immer größer werdend räkelte und ihren Schlund aufriss, als wollte sie mich verschlingen. Dann wurde es dunkel um mich herum.

Mir war, als schwebte ich. Federleicht, wie eine Wolkenschlange glitt ich durch die Lüfte.
Ich sah mich selbst und Shiki an der großen Glocke am Donnerpfotenrefugium stehen und reden.
Die Szene wechselte und ich sah Faralon und mich auf der zeitlosen Insel in einem Übungskampf.
Wieder verschwamm das Bild und zeigte Ahkari vor den Toren Eisenschmiedes, wie sie ihre Brille zurechtrückte.
Einen Augenblick später saß ich an Yiangs Bett in Menethil und blickte in ihre jadegrünen Augen.
Zuletzt sah ich Zaychan und mich durch das Tal der vier Winde spazieren und gemeinsam lachen.
Alles schien ruhig und friedlich. Ich flog hinauf in die Wolken. Die Reisegruppe, die meine Familie geworden war, hinter mir lassend. Wieder alleine meinen Weg gehen. Ohne Gefahren. Ohne Verzögerung. Ohne Umwege.
Der Himmel war endlos und voller Möglichkeiten.
Endlich loslassen.
So leicht!
So unbeschwert!
Ein Lächeln zog über mein Gesicht und wurde zu einem glockenhellen Lachen. Das Gelächter schwoll an, wurde lauter, dunkler, gehässiger, bis ich bemerkte, dass es nicht mein Lachen war.

Ich sah, wie Ahkari auf die Knie fiel. Der belebende grüne Nebel, der von Yiang ausging brach ab. Shikis ohrenbetäubender Kampfschrei hallte von den Wänden der Kammer wieder, als wäre eine ganze Armee im Anmarsch. In der rechten Pfote hielt ich das Pergament der Stärke und seine Worte waren in meinem Geist und auf meinen Lippen.
„Der Geist der himmlischen Erhabenen komme auf uns nieder! Hoffnung, Weisheit, Ausdauer, Stärke! Erfüllt unsere Waffen mit eurer Macht!“
Wie in Zeitlupe schienen die Bewegungen aller sich zu verlangsamen. Ich blickte zum Schlund des Shas hinauf, das sich auf mich herabstürzen wollte und da sah ich sie.
Grüner Nebel zog auf und formte sich zu einer Jadeschlange, die sich auf Yiang senkte.
Schwarzer Nebel formte sich zu einem Ochsen und legte sich über Shikimou.
Ein Tiger in Form von blauem Nebel preschte heran und ging in Ahkari und Zaychan auf.
Schließlich flog ein roter Kranich heran und durch Faralon und mich hindurch.
Ein Donnern ertönte und die Sha-Wesen lösten sich in schwarzem Rauch auf, der sich zurückzog nur um kurz darauf eine hässliche Fratze zu formen: das Gesicht des Donnerrufers mit roten, glühenden Augen. Abermals erklang ein Donnern und eine tiefe, verzerrte Stimme vibrierte in unseren Ohren und in unseren Herzen: „ICH BIN… DIE DUNKELHEIT… VOR DEM WAHREN STURM…“

Ihr werdet siegen, wenn ihr reinen Herzens seid. Immer wieder kreisten diese Worte in meinem Kopf.
„Führt eure Waffen mit ENTSCHLOSSENHEIT!“ brüllte ich gegen den Donner an.
Ahkari reckte ihren Stab gen Himmel, wie ein Blitzableiter zog er die Energie der Kammer in sich auf und verband sich mit ihrer Teufelsmagie, die sie ruckartig auf den Donnerrufer richtete.
Zaychans Faustwaffen entfesselten eine Feuersbrunst, die über die Bestie hinweg brandete.
Faralon erhob sein Schwert, um das Gewitterwolken wirbelten, Blitze schossen durch die Luft, hüllten den Worgen ein, die Winde umwehten ihn und das Wasser bildete eine schützende Hülle um ihn. Er stieß ein donnerndes Brüllen aus.
Yiang schwang ihr Schwert um sich, wie in einem rhythmischen Tanz, einen grün-blauen Nebel formend, der sich wie eine Schlange um uns legte und uns in einen schützenden Kokon kleidete.
Das Sha wand sich wie unter Schmerzen, krümmte sich zusammen und schlug um sich, wie in seinem letzten Todeskampf. Doch wie ein Fels in der Brandung harrte Shiki unter ihm aus und fing jeden Schlag ab, der uns galt. Die Fratze waberte, stieß aus dem Nebel hervor und bäumte sich bis zur Decke auf. Mit einem ohrenbetäubenden Knall setzte es seine restliche Energie frei und schmetterte uns alle zu Boden.

Stille.
Ich blickte auf.
Die Hoffnung hatte gesiegt.
So glaubte ich zumindest.
Doch was ich erblickte, war ein Wesen voller Hass, Angst, Stolz und Stärke. Ein Wesen welches halb Sha und halb Mogu war.
Die wahre Form des Donnerrufers.
Mit einem Schrei, welcher durch Mark und Gebein ging, streckte er seine Hände zur Decke und sprach Worte der Macht in einer alten Sprache, die ich schon oft gelesen hatte auf Inschriften, welche heute nur noch Ruinen waren. Worte der Macht so alt wie die Welt selbst. Die aus ihrem tiefsten Inneren kamen, wo sich die Dunkelheit regte.
Der Donnerrufer beschwor seinen letzten Ausweg…

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