[Blutelfen RP-PvP] Haus Mondschwert

Die bröckelnde Maske

Nicht mehr viel war zu hören zu später Stunde tief im Dschungel von Nazmir.
Was man dafür mehr als deutlich wahr nahm, war das summen der Stechmücken welche wie die Plage welche sie waren jegliche Lebensformen um ihren Schlaf brachten. Ach so die fernen Trommeln der Bluttrolle oder den harten Kampf der Tierwelt bei ihrem streiten um einen Platz in dieser Welt.

In dieser dunklen Nacht in der das ganze Haus Mondschwert welches an diesem unheiligen Ort sein Nachtlager aufgeschlagen hatte, ruhte und nur eine einzige Wache ihren Dienst vollzog, erhob sich eine Person heimlich.
Es war Irya selbst welche ihr Nachtlager verließ, an der Wache vorbei außer Sichtweite des Lagers schlich und dort begann Runen in den Boden zu brennen.
Es dauerte eine Weile, hinterließ einen unangenehmen, verbrannten Geruch in der Nase und verbrauchte mehr Kraft als die Elfe angenommen hatte.
Auf der anderen Seite war es doch so, dass sie nicht zuhause waren und sie selbst an die Leymagie dieses Ortes noch nicht gewohnt war.
Etwas erschöpft aktivierte Irya Mondschwert ihre Portalverbindung in ihre Heimatstadt und materialisierte sich in den Hallen der Ruhe in Silbermond.
Gerade als sie drohte den Halt durch die Anstrengung des Zaubers zu verlieren, packten sie links und rechts zwei Paar Arme und hielten die Elfe auf den Beinen.
Ein Blick über die Schulter reichte um das kalte, berechnende Grinsen welches die meisten von ihr zu Gesicht bekamen, zurück auf ihre Lippen zu zaubern, alles war vorbereitet worden...

Nachdem sich Irya einen Moment von den Strapazen der Reise erholt hatte, trat sie durch den Türbogen nach draußen und stellte sich mit gefalteten Händen hinter ihrem Rücken vor die in den Hallen aufgestellten Elfen.
„Bürger von Silbermond, Söldner, Deserteure, !@#$%^-* aus der Gosse, Verbrecher, Verstoßene und was ihr sonst noch alles darstellt. Am heutigen Tag biete ich euch eine Chance etwas aus euren bemittleidenswerten Leben zu machen.“
Irya trat einmal durch die Elfengruppe hindurch, blieb am Ende auf dem Absatz stehen und drehte sich wieder der Truppe zu.
„Ich biete euch die Gelegenheit euch einen Namen zu verdienen, Reich zu werden und nicht mehr die Getretenen zu sein...nein ich gebe euch die Gelegenheit zu treten.“
Erneut schritt sie durch die beiden Reihen Elfen hindurch, blieb am Ende stehen und wendete sich schließlich wieder den Männern zu.
„Erlösung von alle eure Taten, Sünden, Verfehlungen und euren nicht vorhandenen Grund, uns unsere Luft weg zu atmen. Folgt meinem Banner, folgt meinen Befehlen und schwört mir die Treue. Erhaltet einen Platz in dieser Welt, in unserer Welt.“
Irya ballte die rechte Hand so das alle sie sehen konnten.
„Kämpft für Silbermond...kämpft für Quel'thalas...aber vor allem, kämpft für MICH!“

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Die Männer schlugen sich mit dem Plattenhandschuh der schwarzen Garderüstung des Hauses auf die Brust.
„Marschiert meine schwarze Garde, marschiert hinaus und rekrutiert noch mehr Brüder und Schwestern für unsere Sache, marschiert für das schwarze Banner mit dem silbernen Schwert!“
Ein Portal öffnete sich in der Halle der Ruhe und die Männer traten hindurch, nur Irya blieb mit einem mehr als zufriedenen Gesichtsausdruck zurück.
„Kommt zu mir meine Schäflein und lasst euch führen, zu Ruhm, Macht und Gemetzel!“
Das Magisterdreigestirn

Mehr als zufrieden, kehrte das Haus zurück zur großen Pyramide von Dazar'alor.
Zurück im Großen Siegel in Begleitung von Magister Phyreas Blutsturm, welchen sie in Nazmir im Sumpf bei der Erkundung der dort lebenden Pilzmenschen gefunden hatten, bereiteten sie ihre Abreise nach Silbermond vor. Nach einer Diskussion mit Lady Niawen, hatte Irya beschlossen diese sich um Phosgens Problem kümmern zu lassen.

Das Oberhaupt der Sin'dorei, war von den Verlassenen unter dem Kommando von Sagosh Malandan mehr als enttäuscht und sah persönlich nach der "unschätzbaren" Hilfe der Verlassenen keine große Notwenigkeit, noch weitere Ressourcen bei der Suche nach irgend welchen Apothekern zu verschwenden oder überhaupt für diese Verlassenen. Dieser Giselfried welcher für Probleme und Spannungen gesorgt hatte, war nach Aussage von Salandir einfach wie ein Irrer durch den Dschungel davon gelaufen und völlig von der Bildfläche verschwunden.
Salandir Sonnengroll würde sich für sein eigennützes Handeln zurück in Quel'thalas verantworden müssen. Wenn Irya eines nicht duldete war es eigenständige Aktionen welche ihre Autorität untergruben. Was die Apotheker anging, war für sie die Zusammenarbeit fürs erste beendet.

Alles in Allem würde Irya sich mit ihrem Haus nun der rekrutieren und Ausbildung neuer Mtiglieder kümmern sowie um innenpolitische Angelegenheiten.
Ein Treffen mit Haus Dämmerwiege fand bereits in zwei Tagen in Wanderers Ruh statt. Das Haus Mondschwert würde auf dem geplanten Ball mit der Garde für Recht und Ordnung sorgen.

"Tal anu'men no Sin'dorei"
Fast ein Monat war vergangen ehe der Naga wieder zurückkehrte. Erschöpft und seufzend ließ er sich auf seinen Schlafplatz fallen endlich wieder Ruhe.
Als er mit den Händen in seiner Tasche mit den persönlichen Besitztümern kramte zog er es hervor. Das Tagebuch dieses Piraten.

Gespannt schlug er es auf und las eine weitere Seite:

Heute hatten wir schon wieder einen Ausfall wegen dieser verfluchten Krankheit. Die Männer munkeln schon dass der Schatz verflucht ist, oder noch besser der Geist des Vodoopriesters hätte uns für unseren Verrat mit Trollmagie verhext. Lächerlich.
Ich denke es ist einfach nur eine Dachungelkrankheit die wir nicht kennen.
Viel mehr Sorgen macht mir die Tatsache dass es aufrührehrische Stimmen gibt die mich seit der unangenehmen Hinrichtung hinter vorgehaltener Hand in Frage stellen. Weitere Strafen kann ich mir leider nicht leisten unsere Mannschaft ist seit heute morgen nur noch 21 Mann stark.
Diese ganze Sache mit dem Goldtransport war ein bloßer Reinfall. Die Männer brauchen jetzt dringend einen leicht erkauften Sieg. Ich habe von einem Azeritdepot erfahren.
DiEder Raub wird den Männern gefallen, auch wenn wir dafür länger an Land gehen müssen...
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Zufrieden schritt Solis Sonnenlanze mit gleichmäßigen Schritten durch die nächtlichen Straßen Silbermonds. Noch in der Ferne hörte er die feiernden Gardisten seines Hauses und kommentierte dies lediglich mit einem Kopfschütteln. "Im Dienst die stärksten Kämpfer des hohen Reiches und nachdem Diensten die stärksten Trinker." murmelte er in sich und hatte nun sein Ziel erreicht: Die Kaserne des Hauses Mondschwert.

"Malan'dur!" rief Solis in den leergefegten Aufenthaltsraum der Gardisten. Sofort öffnete sich eine kleine Tür am anderen Ende des Raumes und der bleichgesichtige Gardist trat in voller Montur heraus und salutierte stumm.
"Die Herren Dämmerwiege benötigen die Registratur unserer Gardisten. Ich erwarte das bis morgen Abend auf meinem Schreibtisch!" erneut kam als Antwort nur ein Nicken des Todesritters. "Sag dem Leutnant wenn er morgen ausgenüchtert hat er soll das Training bis zu dem Ball verdoppeln und ich will das die Rüstungen und Waffen blitzeblank sind! Keine Schrammen und Beulen, kein vertrocknetes Blut." Diesmal zeichnete sich ein diabolisches Grinsen auf den Lippen des Ritters ab und erneut nickte er. "Wir haben die Ehre fast den gesamten Hochadel von Quel'Thalas zu beschützen und ich will das wir uns von der besten Seite zeigen. Immerhin sind wir kein daher gelaufener Söldnerhaufen sondern die Schwarze Garde."


OOC:
Wir freuen uns sehr das wir am Event per Crossrealm teilnehmen können. Das Haus Mondschwert wird die Bewachung des Balls übernehmen und mit ihrer schwarzen Garde für die Bewachung des Balls sorgen. Sollten sich noch Einzelpersonen finden die gerne Teil der Wachmannschaft werden wollen können sich bei Cereborn oder mir melden, da findet sich sicher ein Platz.
Es ist nicht mer lang hin und das Haus Mondschwert freut sich erneut Gast auf die Aldor sein zu können!
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Das Treiben auf dem Basar war allgegenwärtig, zahlreiche Sin'dorei hatten sich versammelt und boten ihre Waren an, lauschten den Marktschreiern oder genossen einfach nur die angenehme Mittagsluft. Doch plötzlich wurden vom Tor aus Schreie laut. Aufgebrachte Sin'dorei sprangen auseinander und riefen wilde Beschimpfungen. Eine Traube von Bürgern versammelte sich plötzlich und wanderte vom Tor hin zur Mitte des Basars.

Ein Blatt Pergament flog mit magischer Kraft durch die Reihen ungeachtet davon wer oder was ihm im Weg war, zielsicher folg das Pergament vom Tor kommend zum Schwarzen Brett. Gerade so konnte der panische Herold noch ausweichen sonst hätte im das Pergament mit voller Wucht im Gesicht getroffen
Mit einem lauten WUMS knallte das Pergament ans Schwarze Brett und nagelte sich von selbst fest.


Der ehrenwerte Magister Tharen Sonnenlanze ist zurückgekehrt in das hohe Reich von Quel'Thalas und trägt sein altes Amt erneut inne um dem Lordregenten und Fürstin Mondschwert erneut zu dienen!

Im Zuge der Rückkehr des hochachtungsvollen Magisters wird das Haus Mondschwert erneut den arkanen Zweig des Hauses aufblühen lassen.
So können sich Magiebegabte und Interessierte Sin'dorei und Shal'dorei nun in der arkanen Magie unterweisen lassen. Hierbei werden die Lehrlinge von Magister Sonnenlanze sowohl theoretisch als auch praktisch in allen Schulen der Magie unterwiesen und ihnen im Anschluss nicht nur eine Karriere beim Hause Mondschwert in Aussicht gestellt sondern mit Empfehlung des ehrwürdigen Magisters auch eine Position im Sonnenzornturm.

Des weiteren wird in Zusammenarbeit mit Leutnant Salandir Sonnengroll und Gardist Vhaelthyr Abendläufer nun eine Ausbildung zum Zauberbrecher und zur Zauberklinge ermöglicht. Hierbei werden sowohl der achtungsvolle Magister Sonnenlanze wie auch seine Kollegen aus der Schwarzen Garde zusammenarbeiten um so eine neue Riege an Elitekämpfern auszubilden.

Interessenten wenden sich bitte an das Magister-Triumvirat: Großmagister Satheadis Morgenschreiter, Magister Phyreas Blutsturm Diplomat des Hauses oder höchstselbst an Magister Tharen Sonnenlanze.
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Diese Pergamentseite ist voller Blutflecken und Fingerabdrücke

Seite 89

Neue Komplikationen

Eine Meuterei! Ein Teil der Mannschaft hat doch tatsächlich versucht mir mein Schiff und den Schatz zu stehlen. Glücklicherweise hatte ich noch Getreue die mir beim blutigen Werk zur Hand gingen. Wir haben die Männer niedergemacht und ihre jämmerlichen Leichen an die Masten gehängt.
Wie mich die armseligen kleinen Schiffsmannschaften fürchten werden welche das Pech haben uns, nein MIR über den Weg zu laufen. Der Gedanke erfüllt mich mit Wonne
<ein dicker Fleck bedeckt diesen Teil des Blattes>
Ich muss den Schatz vorher schützen! Wie kann ich lossegeln solange die wundervollen Goldschätze im Bauch des Schiffes schlummern?!
So verwundbar, so schnell in der Hand eines Anderen, weniger Würdigen.
NEIN! Ich werde den Goldschatz an einen sicheren Ort bringen.
Meine, nun da der Spreu vom Weizen getrennt wurde neun Mann starke Mannschaft wird mir da ein schönes Loch graben.
Es gibt eine Insel ganz in der Nähe. Schnell eine Karte zeichnen, den Schatz vergraben und dann können, sobald wir das Azerit gestohlen haben wahren Schrecken auf den Meeren verbreiten!
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Adel, Pferde, Geschnatter…

Das war wohl gerade noch einmal gut gegangen.

Die Mondschwerter waren zurück in Silbermond und das nur knapp bevor die Garde und selbst das Familienoberhaupt Irya in eine Auseinandersetzung mit einer Thalassischen Spezialeinheit gestolpert wären. Am Ende besaß wohl niemand vom Haus noch die Geduld und die Nerven nach vielen Stunden des Geschnatters und zivilem Plausch, weitere Konversationen mit anderen Adligen oder Vertretern des Militärs ihres hohen Königreiches zu führen. Das kurze Gespräch mit Lord Dämmerwiege auf dessen Spendenball Irya ihm den Schutz ihrer Schwarzen Garde zugesichert hatte, forderte wohl das größte Maß an Selbstbeherrschung und allem ihr Verfügbaren Diplomatischem Geschickt.

Satheadis hingegen schien das ganze mehr als zu genießen. Er startete eine interessante Diskussion mit dem Patriarchen der Sonnensangs, welcher dem Eindruck nach sehr hastig aus dem Gespräch flüchtete. Auf die Frage ob ein Feuerball beschworen oder Herbeigerufen wurde, schien dieser keine Argumentationsgrundlage als seine eigene zuzulassen da er kurz nach seiner Erklärung das weite zu suchen schien, dich gefolgt von Satheadis welcher sich mit der Aussage wohl nicht zufrieden gab. Der Großmagister des Hauses schien sich mehr als wohl zu fühlen, während Phosgen von den Anwesenden Shal’dorei wie ein Versuchskaninchen angestarrt wurde.

Shandria welche sich die meiste Zeit bei Widarta aufhielt, geleitete den neuen Gardisten Thalendros von der Meute weg, welcher an schweren Kopfschmerzen durch all die durcheinander sprechenden Leute litt. Danach musste sie an der Seite ihrer Mutter verharren, welche sich damit beruhigte Shandria wie ein kleines Kind an sich zu drücken und so die Nerven zu bewahren um niemanden anzuspringen. Für das Oberhaupt des Hauses Mondschwert, war Diplomatie etwas unheimlich anstrengendes. Lieber zog sie in den Krieg gegen einen Feind als mit Worten zu streiten.

Als die Reiter des Pferderennens, für welches die ganze Gesellschaft zusammen gekommen war, die Ziellinie überquerten war dies wie eine Erlösung. Das Haus versammelte sich und Satheadis verabschiedete das Haus bei der Besitzerin des Pferdegutes. Man schaffte es gerade noch so durch das Portal zurück in die Hallen, bevor die schwarze Garde mit der Einheit Anoduna Therosha, aneinander geriet. Auch wenn die dunklen Ritter auf Krawall gebürstet schienen, war es unklug in den eigenen Reihen auf so einem Ereignis zu marodieren. So endete der Abend doch noch so friedlich wie es irgend wie möglich gewesen war und jeder war froh um die Bettruhe.

Am Tag nach dem Rennen dachten sich die meisten es würde einen Tag der Ruhe geben, doch ein Magister des Sonnenzornturms, trat an die Fürstin mit einem anliegen heran. Es gab Berichte über die Sichtung von Ren’dorei welche wohl im hohen Königreich am Spähen oder der Suche nach Familie waren. Genau sagen konnte man dies nicht, eines jedoch war klar…Ren’dorei in Quel’thalas müssten sterben.

Irya selbst war sich nicht sicher ob sie darauf reagieren sollte. Der Magister erwähnte einen Namen und einen Zusammenhang welchem sie nachgehen könnten. Irya machte dem Magister klar, dass dies nicht ihre Angelegenheit war und er sich jemand anderen für seine Drecksarbeit suchen sollte.

Nachdem der Magister verschwunden war, diskutierte sie die Sache mit dem Kommandanten ihrer Garde ehe sie das Thema offiziell für vorerst beendet erklärte.

Selbst Jahruza kehrte nach Wochen der Suche zurück nach Quel’thalas. Er war der Magister welcher im Schlingendorntal wochenlang auf der Suche nach dem verschollenen Apotheker der Verlassenen doch dieser schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Für Iryas Magister war dies ihrer Meinung nach nichts anderes als ein Deserteur welcher nach einem eleganten Weg gesucht hatte seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Die Sin’dorei des Hauses legten somit auch das Thema „Apothekervereinigung“ zu den Akten. Seit dem ersten Treffen in Zuldazar hatte Sagosh es weder hinbekommen eine Nachricht zu schicken noch zu erkären weshalb der Verlassene sofort nach der Ankunft auf der Trollinsel der Zandalari seine Truppen zurück zur Tarrens Mühle beordert hatte. Die Magister des Hauses sahen es als eine Beleidung, Irya nur als eine Bestätigung wie unfähig die Verlassenen waren einfache Bündnisse zu knüpfen. Die Nachricht das sich die Apotheker mit der Königsblauen Garde zu verbrüdern schien, sogar ein noch deutlicheres Zeichen wie Schwach die Verlassenen wohl waren.

Fürs erste waren die Anlässe im hohen Königreich mehr als Ausreichend um die Sin’dorei ihres Hauses zu beschäftigen. Zusätzlich würde man sich noch um dieses Ungezieferproblem kümmern müssen und allerhand Berichte zu Sichtungen durchgehen müssen.

Irya würde wohl selbst hinter vorgehaltener Hand einige Nachforschungen anstellen müssen. Wenn sie eines Abgrundtief hasste waren es Verräter und die Ren’dorei verkörperten für sie alles schlechte und böse.

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Seite 91

Ich habe endlich die Wahrheit gesehen. Das Schicksal hat mich auserwählt den Schatz zu finden. Ich kann seine Macht in jeder Faser meines Körpers fűhlen!
Ein Fluch sagten die Schwächen.
NEIN EIN SEGEN!
Ich wurde gesegnet! Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Bald kann ich neue Lakaien gewinnen.

ab hier ändert sich die ansonsten verschnörkelte Handschrift zu einer ungeduldigen und schlampigen

Ja habe die Wahrheit wirklich gesehen.
Muss einen Altar bauen. Brauche Opfer.
Hab schon passende Kandidaten…

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Dann… auf nach Silbermond

Ah war nur ein Laut, entsprungen den Lippen eines Kindes und… mit dem Sylana einfach alles ausdruckte. Sie zeigte damit ihre Freude und Kummer; signalisierte, dass sie hungrig war und deutete an, ob ihr etwas schmeckte oder… vielleicht mal auch nicht. Damit lies sie alle … wirklich alle wissen, wann sie spielen, spazieren, schlafen, auf den Arm genommen und getragen werden wollte oder… doch nicht. Außerdem waren es Belustigung, Begeisterung, ihr Erstaunen, etwas neues entdeckt zu haben, Unbehaglichkeit, was die Fülle der gerade getragenen Windel anging und… Gier - pures, kindliches Verlangen nach eigenem Spielzeug, das gerade nicht in ihrer Reichweite lag und, natürlich… Mutter und Vater. Mit einem Ah nahm ihr ankommendes, herzliches Lachen ihren Anfang und die erste Träne - ihren Weg nach unten. Es war nur ein einfacher Laut, der aber für Dante ganz Universum bedeutete…

‘‘Ah,’’ wiederholte Dante, drückte Sylana sanft an sich und berührte mit den Lippen ihre Wange. Sie schmeckte nach Milch, duftete nach Kindheit und das leise, aufgeregte Ta-daa, Ta-daa, Ta-daa ihres Herzens konnte er sogar durch seine Plattenrüstung spüren. ‘‘Und… was ist mit Schlafen?’’

Darauf bekam er selbstverständlich keine Antwort. Sylana saß weiterhin auf seinem Arm, lies ihre linke Hand auf Dantes Schulter ruhen und deutet mit dem Zeigefinger der rechten Hand durchs Fenster nach oben. Ihr Mund - zu einem ‘‘O’’ der Überraschung geformt. Die Überwelt wirkte in dieser Nacht irgendwie… größer und näher, wie von Magiehand herangezogen. Der Mond, seine Präsenz am Himmel war schon erdrückend und in dieser Größe schien er für Dante noch hässlicher zu sein, als er ihn jemals in seinen Erinnerungen hatte. Die Sterne funkelten über ihnen in der irrsinnigen, endlosen Vielfalt. Ihr Schein füllte Sylana’s Augen wie zwei kleine Seen mit silberleuchtendem Wasser. Jahreszeiten wechselten sich darin ab. Um ihre Pupillen kreisten… die Welten. Sie krallte sich fest in Dantes Haar, sah ihn an, blinzelte und zuckte zusammen, was wahrscheinlich sowas wie ein Nicken sein sollte. ‘‘Ah?’’

Dantes Spiegelbild breitete sich in Iris ihrer Augen und ertrank dort. Er seufze lächelnd, küsste sie ein weiteres mal und flüsterte: ‘‘du bist ganz wie deine Mutter.’’


Singen, meine lieben, war etwas, was für Dante streng verboten worden war. ‘‘Du wirst nicht nur Kinder wach halten, sondern die ganze Gegend ganz aufwecken,’’ hatte Shandria mal gesagt und für einen Augenblick kam es Dante vor, als würde er ihre warme Hand auf seinem Nacken spüren, die ihn weg vom Kinderbett wegdrückte. Er hörte ihr leises Lachen dabei und… seins. ‘‘Du hast so viele andere tolle Fähigkeiten, mein Lieber. Singen - gehört nicht dazu.’’ Also, sprach Dante leise zu seiner Tochter… und mit fallender und ansteigender Modulation eines Liedes.

Kleiner Schatz, mach’s dir nicht schwer,

Lass die Augenlider fallen.

Die Sonne schläft, die Welt wird leer,

Die Nacht wirft Träume über alle.

Auch du - ergreif dir ein’n

Strecke deine Hand danach,

träume, wünsche - alles deins,

Während ich über dich wach’

Und im hellen Land der Träume

wirst du Last der Furcht verlieren.

Sehe Wiesen, Flüsse, Bäume,

Lausch’ warmen Wind spazieren.

Siehe Wolken, die am Himmel

ziehen… in den blauen Weiten.

Höre meine leise Stimme.

Sie wird dort dich stets begleiten.

Flieg auf Wolken, sieh nach unten,

lass dich von den Träumen tragen.

Fühle Nähe deiner… Mutter.

Sie wird dort auf dich… warten.

Sie lag wie eine kleine Feder in der Beuge seines Armes, zuckte noch einmal kurz am ganzen Körper zusammen und gab damit Dante die Bestätigung, dass sie im Land der Träume sicher angekommen war. Der Junge im Bett neben schlief schon lange und fest wie ein Murmeltier und machte den Eindruck, als würde er sein ganzes Leben verpennen. Dante legte Sylana vorsichtig in ihr Bett und sah die beiden Kinder mit dem sorgenschweren Blick an, der tiefsten Liebe gleich kam. Er prägte sich diesen Anblick ein und würde es für immer bei sich tragen. Die Kleine räusperte sich im Schlaf, dann schob sie ihre winzige Hand zwischen Wange und Kissen. Als ihr Atem gleichmäßig und langezogen geworden war, ging Dante.


Im Gästezimmer gegenüber brannte noch Licht - heller Streifen, wie Kreidestrich auf einer Schultafel, zwischen Tür und Boden. Aella schlief noch nicht. Dante vernahm das Geräusch der umgeschlagenen Seiten im Buch, hörte leises Kratzen der Schreibfeder auf dem Papier und das leise Murmeln seiner Schwester. Und sie würde alles bei Seite legen, sofort aufspringen und zu den Zwillingen laufen, wenn denen etwas fehlte. Sie liebte sie wie Eigene und eine bessere Kinderhütterin müsste man erst finden. Das wussten Shandria und Dante beide. Dante trat nicht ein. Er nahm seinen Helm und sein Schwert, das so todsicher in seiner Hand lag und ging mit langsamen Schritten dem Flur entlang und nach unten. Die empfindungslose Rüstung wirkte leicht auf seinen Körper, aber ihre Anwesenheit - schwer auf der Seele. Erstaunliche Erkenntnis ging ihm auf. War es die unheimliche Vorahnung der ankommenden Ärger?


Im Westen rührte sich wieder etwas. Alle wussten von dem Fall Nordrassils und wie überraschend schnell sowas gehen kann. Vor der Unterstadt wurde es noch mal allen bewiesen, wie rasch eine Vergeltung folgen könnte. Und jetzt Kul Tiras… Zandalar… Arathihochland. Wer würde der Nächste sein…

Die Meldungen aus dem Süden waren alle schlecht. Die Allianz hat einen wichtigen Verbündeten für eigene Reihen gewonnen, der sich in Quel’Thalas bestens auskannte. Und es war eine Frage der Zeit, bis diese Verstoßenen unser Land als Eigenes fordern würden. Angesichts der vereinzelten Keilereien zwischen thalassischen Grenzschützern und Einheiten der Ren’dorei-Späher am Übergang zu Nordlanden, haben die ersten Kämpfe bereits begonnen. Und schlimmer noch: man munkelte, dass die Blauen ihren alten Anliegerpunkt auf der Insel Shalandis wieder aktiv hielten. Es war beunruhigend und für Dantes Vorstellungen ‘‘zu nah’’ an die Geborgenheit seinen Heimes. Dem sollte nachgegangen werden… Er würde Irya fragen.

Ja, der Krieg kroch wie ein Vampir über Azeroth - wütend, grausam, schnaubend und suchend, wo er seine Klauen und Reißzähne hineinstoßen könnte. Die Frage lautete: wo werden wir sein, was wird aus uns, nachdem er mit uns fertig ist und sein Durst gelöscht hat?


Es war der eigentliche Grund, warum Dante zu diesem Ball… nicht wollte. Sie werden etwas Dekadentes daraus machen, dachte er. Spenden? Wohltätigkeiten? Dante war überzeugt, dass es nur Schau war. Der Adel wird gegenseitig ihren parfümierten und gepuderten Nachkommen vorstellen. Sie alle werden sich an den mit Speisen überfüllten Tischen bedienen, Trinken, sich gegenseitig mit falschen Lächeln beschenken, ihre Runden im Ballsaal drehen und einer oder der andere wird einem oder dem anderen… in den Hintern kriechen. Ah ja… und vergisst die tiefsten Verbeugungen nicht. Viele haben Antlitz unseres Volkes vergessen, flüsterte Dante sich selbst.

Dieser Gedanke lies die Erinnerungen an die alten Zeiten seiner Kindheit und an lang vergessene Orte aufkommen. Dem folgten Erinnerungen der letzten Kriege, gejagt von den Bildern aus seinem Exil, dann unzähligen Kerkern, Auspeitschungen, Verbahnungen. Er sah Gesichter jener vor sich, die er kannte und verlor… und die ihren Pfad des Lebens bereits verlassen haben. Verzweiflung breitete in Dantes Brust aus. Würde das alles wieder von vorne beginnen?

‘‘Und… schlafen sie?’’ Shandria’s Stimme holte Dante aus seinen Gedanken.

Er drehte schwerfällig den Kopf, um sich zu orientieren und stellte fest, dass er am Fuß der Treppe schon längst angekommen war. Er nickte sachte und antwortete leise: ‘‘Ja, beide.’’

Dann klärten sich Dantes Augen, während er seine Gefährtin ansah. Es war jedes mal wie das erste mal - und so würde es bleiben. Shandria war einfach, mit beruhigender Beiläufigkeit für den Weg nach Silbermond gekleidet, und dennoch… geschmackvoll - wie immer. Ihre ausdruckvollen Augen, ihr wunderschönes, ebenmäßiges Gesicht, das ihr goldenes Haar sanft umschmeichelte mit dem bezaubernden Lächeln mittendrin… Das alles und ihre klangvolle Stimme gaben ihm Mut und vielleicht den virtuellen Tritt in den Hintern, den er gerade brauchte. Dante versuchte zu Lächeln.

Es war ein schmerzvolles Lächeln. Eines, der innerlich mit großen Sorgen beladen war. Kummer stand in Dantes Augen zu lesen. Und Shandi las es. Sie kam näher, legte ihre Hand auf seine Wange und sah ihm tief in die Augen. ‘‘Es sind nur paar Tage, Schatz… Wir reiten in die Stadt, amüsieren uns auf dem Ball, sind schon bald zurück und…’’ sie verstummte für einen Moment und lies ihren Blick der Treppe nach oben und dorthin, wo das Kinderzimmer lag, folgen: ‘’… haben uns wieder.’’

Dante sagte nichts. Nickte nun gelassen, aber sein Gesicht erhellte sich wieder.

‘‘Na komm, lass uns tanzen gehen.’’ Shandria klopfte zwei mal auf Dantes Schulter und wand sich zum Gehen. Nach paar Schritten drehte sie sich wieder um und ihr sonniges Lächeln verwandelte sich in ein freches Grinsen, das ansteckend war. ‘‘ICH… werde tanzen. Du wirst…’’ sie lies ausgestreckten Finger in der Luft kreisen und deutete auf Gardistenrüstung ihres Gefährten: ‘’…das da tun.’’

Shandria lachte auf und tänzelte durch die Tür nach draußen und in die kühle Nacht hinein. Dante sah nachdenklich die Treppe hoch, dann Shandi nach, tapste ihr hinterher und wurde sich darüber im Klaren… dass er alles - seine eigenen Rückschläge, persönliche Niederlagen, schmerzhafte Verluste - einfach alles und das 1000fache davon wieder ertragen und erdulden würde, wenn er wüsste, dass er am Ende das bekäme, was er jetzt hat…

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„Bleib bloß in meiner Nähe!“

Shandria tastete im Dunkeln nach dem Elf, der vor ihr ging und hielt sich an dem Erstbesten fest, was sie zu fassen bekam.

„Au…lass gefälligst meine Haare los Täubchen! Du bist hier der Lichti, also nutz deine Fähigkeiten.“

Thronos griff nach hinten und löste Shan´s Hand von seinem Hinterkopf.

„Für solche Banalitäten ist es aber nicht gedacht. Du hättest ja auch eine Fackel oder sowas mitnehmen können.“

Thronos blieb stehen und drehte sich um.

„Und du hättest auch allein……argh…verdammt Shan, musst du deine Leuchtekugel unbedingt auf Augenhöhe entstehen lassen?“

„Tschuldigung.“

Seufzend setzte der Elf seinen Weg fort.

„Und was willst du hier in der Höhle?“

„Pilze sammeln.“

„Pilze…. Natürlich, warum frag ich überhaupt? Wofür?“

„Ich lern kochen bei Phosgen.“

„Aha, du lernst von einem Untoten das kochen, mit fragwürdigen Pilzen aus irgendwelchen Höhlen.“

„Natürlich.“

„Welche arme Kreatur muss das dann essen?“

Ein empörtes Schnauben ist hinter ihm zu vernehmen.

„Ich will das Winterhauchfestmahl für unsere Hausmitglieder machen. Die Pilze sind schon mal dafür.“

„Ist noch etwas hin bis zum Winterhauch. Verderben die nicht?“

„Wozu gibt’s Magier? Ich lass sie von Minn´da oder Ann´da schockgefrieren.“

„Gibt’s nur Pilze?“

„Natürlich nicht. Ich mach einen Schokoladenkuchen.“

„Ich möchte dir ja nicht die Vorfreude nehmen, aber Pilze und Kuchen zusammen klingt nicht lecker.“

„Der Kuchen ist der Nachtisch. Zu den Pilzen gibt es Wild. Ich wollt ja Steinpilze, aber die gibt’s hier ja im Immersangwald nicht.“

„Stimmt. Und was für Wild solls geben?“

„Weiß nicht. Reh oder Wildschwein?“

„Ich nehm dir ja nicht gern die Illusion, aber die wirst du hier auch nicht finden.“

„In den Pestländern gibt’s welche.“

„Die sind verseucht.“

„Dann musst du eben nach Westfall.“

„Ich?“

„Du bist doch der Jäger.“

„Ich bin Weltenwanderer.“

„Siehst du, dann kannst du ja nach Westfall wandern und ein Wildschwein jagen.“

„Ich jag dich gleich, wenn du noch so eine Idee anbringst. Das ist Allianzgebiet. Such dir wen anderes dafür.“

„Aber du bist auch eingeladen zum Fest.“

„Hmm, du kochst? Ich werd mich freiwillig zum Dienst melden.“

„Dann muss ich eben die Garde schicken. Minn´da hat ja gesagt, dass ich sie für meine Organisationen benutzen darf.“

„Um für dich Wild im Allianzgebiet zu jagen?“

„Sie hat sich nicht auf ein Land festgelegt.“

„Na dann viel Erfolg dabei…in jeder Hinsicht.“

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Persönliche Vendetta in Quel’thalas

„Nirgends wird man verschont bleiben, Frieden wird es niemals geben!“

Zorn, Frustration und viel, sehr viel Wut über sich selbst lagen in der Stimme der Elfe als sie den Levitationszauber aufhob und mit dem Patrouillebericht der Blutritter auf den Boden des Archiv hinunter glitt.

„Ihr müsst euch ausruhen Fürstin!“

Eltarias und Rederion waren beide besorgt um das Wohlergehen ihrer Anführerin.

Vor einem Tag waren sie im Immersang auf dem Rückweg von Satheadis Turm von Ren’dorei auf offener Straße angegriffen worden. Es war nicht der erste Angriff in den vergangenen Wochen gewesen und es hatte Opfer unter der Bevölkerung gegeben. Inzwischen stieg die Zahl der Opfer an, auch wenn es bisher keine wahllosen Zivilisten waren welche das Ziel der Eindringlinge wurden.

Als Irya die Berichte durch ging, hielt sie sich mehrmals den verletzten Arm. Als sie einen Blick auf den Verband um ihren Oberarm und den Oberkörper warf, war es wohl mehr Zorn auf sich selbst. Sie hatte sich von diesen Leerenelfen verwunden lassen und überrumpeln wie eine alte, hilflose Frau. Den Gedanken ob sie bereits zu Alt zu langsam war, sich um solche Dinge selbst zu kümmern, verwarf sie schnell wieder. Rederion und Eltarias kamen näher heran doch sie selbst hob die Hand um die beiden besorgten Männer zu unterbrechen.

„Ich bin in Ordnung!“

Dabei fiel ihr Ton wohl strenger aus als sie es beabsichtigt hatte, was ihr wiederum im selben Moment wieder Leid tat.

Sie drehte sich zu den beiden um und versuchte zu lächeln.

„Was uns nicht umbringt.“

Die beiden Ritter nickten nur still. Es würde nicht helfen ihre Besorgnis zu mindern.

Ihre beiden kalten Augen, richteten ihren Blick zurück auf den Bericht des Blutritterordens, bei dessen Anblick ihr die Zornesfalten ins Gesicht krochen und der düsteren Mine, ein noch bedrohlicheres Bild verliehen.

„Was soll ich mit einer geschwärzten Fassung?!“

Irya lies mit einem kleinen Winker und etwas Magie die Berichte wieder dorthin zurück fliegen wo sie diese hergenommen hatte und ging zu den beiden Wächtern welche sie begleiteten.

„Sorgt dafür das die ungeschwärzte Version auf meinem Tisch landet und wenn ihr dafür vor den Lordregenten persönlich treten müsst!“

Die beiden Männer salutierten und Rederion erhob das Wort: „Wünscht ihr das wir die Blutritterin welche den Bericht verfasst hat, zu euch bringen Herrin?“

Irya schüttelte den Kopf.

„Nein, ich mische mich nur ungern in offizielle Angelegenheiten ein. Versucht auf normalen Weg an die Informationen zu kommen ohne zu viel Aufmerksamkeit zu erwecken. Ich führe meine Kämpfe lieber ohne das mir der Turm auf die Finger blickt. Nutz den Einfluss unseres Hauses nur wenn alle anderen Mittel versagen. “

Der Ritter nickte und die beiden entfernten sich mit schnellen Schritten.

„Ich finde das Nest dieser “Ren’dorei” und rotte sie alle aus!“

Wieder hielt sich Irya den verletzten Arm und drückte ihn zusammen.

Als sie den Sonnenzornturm gefolgt von ihren beiden Elementaren verließ, trat der Archivar etwas aus seiner Kammer und folgte der Elfe mit seinem Blick. Hastig verfasste der Mann eine Nachricht für die Ritterin Sternenstaub.

„Mondschwert Patrouillenberichte durchsucht,

Sucht Sternenglanz Mädchen,

Ist auf Leerenelfen Jagd.“

Der Elf rollte seine Nachricht zusammen und gab sie dem kleinen Arkanen Boten welcher sogleich zu seinen Füßen erschien.

Wortlos nahm der Bote die Nachricht und machte sich auf den Weg.

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Satheadis überblickt nun mit seinen Spähzaubern den See Elrendar sowie das Umland darum. Nachdem sein Turm durch das Haus zurückerobert wurde kanalisiert er den riesigen Arkankristall in der Mitte seiner Behausung - sein geliebtes “Turmherz” um Weissagungszauber zu wirken.

Nachdem Tharens’ Gruppe in den Sümpfen der Geisterlande nahe des Sees’ ihre magischen Fokuskristalle unter dem Angriff einer getriebenen Wasserhexe verteidigen musste wurde die Gruppe unter Führung von Fürstin Irya von den Ren’dorei selbst angegriffen. Nachdem diese sich bereits durch mehrere Terrorakte in den Wäldern des Immersangs bemerkbar machten wurde das Auge des Magisters auf diese Bedrohung nun, nach dem jüngsten Angriff auf seinen Turm, gelockt. Die Kämpfer, unter dem Kommando der Fürstin, waren damit beschäftigt Sabotageaktionen der Verräterelfen zu vereiteln während Tharens Leute nach einem wagsamen Vorstoß in die Regionen um den See in einen Hinterhalt einer bisher unbekannten Hexe gerieten.

Am Ende jedoch triumphierten die Streiter des Hauses und waren in der Lage magische Fokuspunkte zu etablieren, welche nun von Satheadis für seine Weissagungszauber angezapft wurden. Es war nur eine Frage schnell verstreichender Zeit bis das Lager der Ren’dorei gefunden würde.

Zuversichtlich aktiviert Satheadis die Fallen in seinem Turm, auf dass ihn niemand in der finalen Stunde des Ruhmes der Sin’dorei stören könne.

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Ein emotionales Nachbeben

"Ach hier bist du!?" Die Elfe schüttelt den Kopf ernüchtert und seufzt, während sie Seradane auf dem Trainingsareal auf dem Platz der Weltenwanderer.

Sie nähert sich der Ritterin, doch diese ist viel zu beschäftigt die Trainingsattrappe zu drangsalieren. Wieder und wieder, Hieb um Stich greift sie sie an und selbst die Restaurations- und Widerstandszauber haben Probleme mit den heiligen Wunden, die dem Trainingsgerät zugefügt werden fertig zu werden.
"SERADANE!" schreit die Elfe, die nur noch wenige Meter von ihr entfernt neben jener Person steht.

Seradane runzelt die Stirn und hört abrupt auf die Attrappe nach Strich und Faden zu verprügeln und sie blinzelt ungläubig. "Huch! Wie… was machst du denn hier Alexis?"

"Ich wollte nach dir sehen. Es ist der dritte Tag und du wolltest uns am Sonnenzornturm empfangen, vor… 3 Stunden." Ein leises Seufzen entweicht ihr und Seradane reißt ihre Augen auf. "Oh nein, das… das hatte ich glatt vergessen! Es tut mir so leid." Die Ritterin atmet ernüchtert aus und nimmt sich ihren Gesichtsschutz ab, nachdem sie ihre Pike wieder am Rücken festmachte.

"Ich dachte ja erst du wärst zu beschäftigt gewesen, mit wichtigen Dingen, wie unaufschiebbaren Büroarbeiten, aber…" Alexis zeigt auf die Trainingsattrappe und runzelt verständnislos die Stirn. "… du scheint wie ein Orcweib außer dir zu sein. Warum?"

Kleinlaut antwortet sie: "Es ist etwas passiert. Gehen wir ins Büro, dort kann ich offen sprechen."

“Oh Licht, da waren wirklich Ren’dorei? In Bäumen?” Alexis wirkt empört, überrascht und doch auch irgendwie darüber amüsiert, was Seradane ihr alles erzählte. Diese wiederum nickt nur. “Ja, in Bäumen und im Schatten. Es ist vertraulich, doch was mich wirklich schockierte…” Sie macht eine kurze Pause und lehnt sich zurück. Ernüchtert spricht sie schließlich weiter. “Ich konnte erschreckend wenig gegen einen der Leerenelfen ausrichten. Zugegeben, es war ein Überraschungsangriff, die Situation war unübersichtlich und allgemein schienen sie gut vorbereitet zu sein, doch…” Die Elfe schüttelt ihren Kopf. “Ich muss mich wieder etwas mehr auf das Kampftraining konzentrieren. Wenn es so weitergeht, dann wird mir diese ganze Schreibtischarbeit auf lange Sicht nicht gut tun.”

Alexis zuckt hebt nur ihre Schultern. "Ich war nicht dabei, aber ich habe dich an der verheerten Küste, auf den Inseln und vorher schon bei der Invasion des Hügellandes kämpfen sehen. Du hast ihnen keine Chance gelassen." Im Versuch Seradane zu ermutigen lächelt sie so optimistisch sie kann, doch verfehlt es eindeutig seine Wirkung.

"Das ist lieb von dir, doch das waren Dämonen. Wir sind prädestiniert gegen sie zu bestehen, solange man standhaft und stark genug ist. Dies waren… einst unsere eigenen Leute. Sie kennen unsere Strategien, das Land, die Leute so viel besser, als es die Legion je könnte."

"Was also gedenkst du zu tun? Wirst du alles weiterleiten und einen Bericht schreiben? Und was bedeutet das für die Kinder, für uns?" Alexis legt den Kopf schief und blickt Seradane vollkommen ratlos an.

"Ich…" Sie zögert. "Ja, ich würde es eigentlich so tun, wie du es angedeutet hast."

"Eigentlich?!" Wieder runzelt Alexis die Stirn. "Warum nur eigentlich?"

Seradane lächelt entschuldigend und seufzt leise. "Es ist gegen die Abmachung, die ich eingegangen bin."

Die Elfe auf dem Gästestuhl des Bürozimmers rollt mit den Augen und klatscht sich gegen den Kopf. "Bist du des Wahnsinns? Was du mir anvertraut hast, das birgt Gefahr für dich, für mich und ganz besonders für die Kinder!"

Die hochgewachsene Ritterin schüttelt schnell den Kopf und hebt verteidigend, abwinkend, ihre Hände auf Brusthöhe. Sie vergewissert sich noch einmal, dass auch ja das Bürofenster geschlossen ist. “Alexis, hör mir zu. Ich bin mir dessen bewusst, doch im Gegensatz zu dir war ich anwesend. Haus Mondschwert ist kein höchstoffizielles Staatsorgan, doch die Idee mit dem arkanen Netzwerk, welches zur Aufspürung der Ren’dorei dient und die Entschlossenheit und Aufopferungsbereitschaft mit denen sie unser Land verteidigen…” Sie nickt kurz, wenn auch nachdenklich und fährt fort. “DIESES EINE MAL, werde ich gewisse unlautere Details nicht melden, gemäß des Paktes zwischen mir und der Fürstin. Die Kinder sind sicher, solange sie nicht draußen spielen. Wir lassen unsere Schutzzauber für das Haus rund um die Uhr aktiviert. Unser Energievorrat im Keller, um sie zu speisen ist dafür mehr als ausreichend gefüllt. Du hast mein Wort Alexis. Wir verteidigen alle die Heimatfront, auch du. Also vertrau mir auch dieses Mal und wir werden obsiegen, als Familie, als Haus und Quel’Thalas als Ganzes.”

Minuten des Schweigens versehen. Alexis hat mittlerweile den Kopf nachdenklich zum Fenster gedreht, während Seradane immer noch auf eine Antwort der für sie so bedeutsamen Elfe hofft.

"In Ordnung. Dieses eine Mal, aber private Alleingänge sind schädlich für das, was wir haben und das, was wir erreichen wollen. Du sagst immer wie wichtig dir die Vorschriften sind, also…" Alexis erhebt sich und schiebt den Stuhl an den Tisch. "Komm bald nachhause. Die Kinder möchten ihre Mutter sehen und zwar beide."

Seradane wird ein kurzes, versöhnliches, Lächeln zuteil, bevor Alexis wortlos und leise das Büro verlässt.

“Ich… ich gebe mein Bestes.” Seradane schließt die Augen und atmet erschöpft aus. Schließlich zückt sie ein Pergament, welches eine Art Berichtsvordruck ist und verfasst einen dem Pakt angemessenen, nicht in Verruf bringenden Bericht, über die taktische Effizienz und Vorgehensweise des Hauses Mondschwert bei der ‘Inangriffnahme des Ren’dorei-Problems’ inklusive einer Empfehlung, sie bei Bedarf auch höchstoffiziell mit Teilaufgaben dieses Großkonfliktes anzuvertrauen.

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Unblutig hätte es zwar ablaufen sollen, aber am thalassischen Pass endete das Vorhaben abrupt. Eine Wache reagierte skeptisch auf Alyndras „Mimikri“-Versuch und wollte die Geisterklinge zur Befragung ins Quartier mitnehmen. Doch diese widersetzte sich auf ihre Weise und liess ihre Dolche sprechen. Danach flüchtete sie in Richtung Enklave der Sonnenwanderer, wo sich im nahen Gebirge die letzten Jahre über versteckt hielt in der Zeit, als die Stimmen und das Geflüster sich ihres Verstandes bemächtigten.

Dort angekommen verkroch sie sich in eine der zahlreichen Höhlen und wollte sich in Ruhe ihre weiteren Schritte überlegen. Es fiel ihr auf, dass die Nervosität der Blutelfen in Quel’Thalas deutlich zugenommen hatte. Nebst den angestammten Wachen waren auch einige Kämpfer und Krieger von verschiedenen Häusern, deren Namen sie nicht kannte, überall unterwegs. Strassen und Wege wurden patroulliert, und alle verdächtigen und unverdächtigen Personen wurden häufiger kontrolliert, als es ihnen lieb war.

Es war der Geisterklinge zu heikel und zu gefährlich, sich auf eigene Faust nach Morgenluft zu wagen, um mit ihrer Schwester in Kontakt zu treten. Ein anderer Plan musste her, und ein Treffen auf neutralem Boden. Also kritzelte sie ein paar hastige Zeilen auf einen Zettel, und warf den Brief an ihre Schwester nach Mitternacht am Briefkasten beim Sanktum ein.

Ein Treffen sollte im Südosten bei der Kapelle des hoffnungsvollen Lichts, einem befriedeten Gebiet der Argentumdämmerung stattfinden. Dort war für die Horde wie die Allianz sichergestellt, dass weder sie noch ihre Schwester behelligt würden. Weder Blut- noch Leerenelfen durften sich dort gegenseitig bekämpfen oder massakrieren. Doch wie würde Alween auf ihren Brief reagieren, wenn sie ihn in den Händen halten würde? Würde sie alleine oder mit einem Gefolge auftauchen? War das Haus Sternglanz nach all den Kriegen wieder erstarkt, oder lag es am Boden? Auf all diese Fragen würde sie bald eine Antwort erhalten.

Um aber doch ein paar Verbündete an ihrer Seite zu wissen, schrieb sie einen weiteren Brief an das Sprengkommando Drei und bat Anführerin Jael Spektralia um Beistand in einer „diplomatischen“ Sache. Mehr mussten die Gnome vorerst nicht wissen.

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Weihnachten naht, das Fest der Feste
das Fest der Kinder … das Fest der Gäste .
Da geht es vorher hektisch zu…
von Früh bis Abend keine Ruh.
Vor Hetzen, Kaufen, Proben, Messen
hat man auch leicht mal was vergessen!

So ging’s mir, keine Ahnung habend
vor ein paar Jahren – Heiligabend!
Der zudem noch ein Sonntag war,
ich saß noch bei der Familienschar,
da sprach die Fürstin „Tu Dich nicht drücken,
du hast heut noch den Baum zu schmücken!“

Da Einspruch meistens mir nichts nützt,
hab kurz darauf ich schon geschwitzt.
Den Baum gestutzt – gebohrt – gesägt –
und in den Ständer eingelegt.
Dann kamen Kugeln, Kerzen, Sterne,
Krippenfiguren mit Laterne.
Zum Schluss…, ja Himmeldonnerwetta…,
nirgends fand ich das Lametta!

Es ward der Irya ganz heiß
und stotternd sprach sie: „Ja, ich weiß,
im letzten Jahr war’s arg zerschlissen,
darum haben wir’s einfach weggeschmissen.
Und in dem Trubel dieser Tage
bei meiner Arbeit, Müh und Plage
vergaß ich Neues zu besorgen. –
ich ging was von den Nachbarn borgen!

Die Nachbarn links, rechts drunter, drüber,
die hatten kein Lametta über!
Da schauten wir uns an verdrossen,
die Läden sind ja auch geschlossen.
So sprach ich dann zur Familienschar:
„Hört zu, wir werden heute haben gar
einen Baum – altorkscher Stil“,
weil …. mir Lametta nicht gefiel.

Da gab es Heulen, Schluchzen, Tränen
und ich gab nach den Schmerzfontänen.
„Hört endlich auf mit dem Gezeta…
ihr kriegt ‘nen Baum mit viel Lametta!“
Zwar konnt ich noch nicht ganz begreifen,
woher ich nehm’ die Silberstreifen.

Als ich suchte dann mein Messa –
las ich: „Silbermonds Mildessa“
Es war die Sauerkrautkonserve,
ich kombinier‘ mit Messerschärfe.
Hier liegt die Lösung eingebettet,
das Weihnachtsfest, es ist gerettet!

Schnell ward der Deckel aufgedreht,
das Kraut gepresst, so gut es geht!
Zum Trocknen einzeln aufgehängt
und dann gefönt, doch nicht versengt.
Die trocknen Streifen, stark geblichen
mit Silberbronze angestrichen,
auf beiden Seiten Silberkleid,
oh freue Dich Du Weihnachtszeit!

Der Christbaum ward einmalig schön,
wie selten man ihn hat gesehen.
Zwar roch’s süßsauer zur Bescherung,
geruchlich gab’s ne Überquerung,
weil mit Benzin ich wusch die Hände,
mit Nitro reinigte die Wände.

Dazu noch Räucherkerz‘ und Myrthe,
der Duft die Menge leicht verwirrte.
Und jedermann sprach, still verwundert:
So ist’s im shandrischen Jahrhundert!

Ne Woche drauf… ich saß gemütlich
im Sessel, las die Zeitung friedlich,
den Bauch voll Feiertagerester,
‘s war wieder Sonntag und Sylvester.

Da sprach die Fürstin: „Du weißt Bescheid,
es kommen heut zur Abendszeit,
die Angestellten, die übliche Leier
zu unserer Sylvesterfeier.
Wir werden leben wie die Fürsten,
‘s gibt Sauerkraut mit Wiener Würsten.“

Ein Schrei ertönt! Entsetzt sie schaut!
Am Christbaum hängt mein Sauerkraut,
vergessen, Neues zu besorgen,
ich werd was von den Nachbarn borgen!
Die Nachbarn links, rechts, drunter, drüber
die hatten leider keines über!

Da schauten wir uns an verdrossen,
die Läden waren auch geschlossen.
Und so ward wieder ich zum Retter,
nahm ab vom Baume ich das Lametta.
Mit Terpentin und viel Bedacht
hab ich das Silber abgemacht.

Das Kraut dann gründlich durchgewässert,
mit reichlich Essig noch verbessert.
Hinzu noch Nelken, Pfeffer, Salz
und Curry, Ingwer, Gänseschmalz.
Dann als das Ganze sich erhitzte –
das Kraut, das funkelte und blitzte
da konnt ich nur nach oben flehn:
„Lass diesen Kelch vorübergehen!“

Fürst Nerian sprach zu seinem Fratz
„Dein Goldzahn hat heut Silberglanz“
und einer, der da musste mal,
rief freudig: „Ich hab ’nen Silberstrahl!“
So gab’s nach dieser Krautmethode
noch manche nette Episode!
Als später dann das Kraut serviert
ist auch noch folgendes passiert:

Da Widarta musste niesen,
sah man aus ihrer Nase sprießen
tausend kleine Silbersterne.
„Mach’s noch mal, denn wir sehn das gerne“
so rief man ringsum hocherfreut,
nur Widarta wusste nicht Bescheid.

Beim Heimgang sprach Satheadis dann zu mir
„Es hat mir gut gefallen hier,
doch wärn die Hallen noch viel netter,
hättest Du am Weihnachtsbaum Lametta.“

Ich konnt‘ da gequält nur lächeln
und mir noch frische Luft zufächeln.
Ich sprach und klopfte ihm aufs Jäckchen
im nächsten Jahr kauf’ ich 100 Päckchen!

Haus Mondschwert wünscht auch in diesem Jahr
frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

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Während Shandria im Brachland war…

‘‘Wann?’’

‘‘Vor zwei Jahren etwa…’’ antwortete der alte Elf und sah Dante eingehend an. Er suchte in den Augen des Kriegers nach Anzeichen der Traurigkeit, oder sowas wie Mitleid, vielleicht wenigstens etwas Mitgefühl und… fand nicht mal einen Hauch davon. Dann nickte er leicht, seufzte leise und seine Stimme wurde nun trocken und geschäftsmäßig: ‘’…und er hinterlässt Euch alles.’’ Der Fremde holte eine alte, verwaschene Ledermappe hervor, legte sie auf den Tisch, schnürte sie auf und begann ihren Inhalt herauszuholen, in dem er jedes Schriftstück einzeln rausnahm, kurz begutachtete, sorgfältig vor Dante hinlegte und kommentierte, was es genau war.

Dante hatte den Anschein nichts zu hören und nichts zu sehen, was vor seinen Augen sich gerade abspielte und auf seinem Tisch sich ausbreitete. Zugegeben, war auch er dabei nach irgendetwas tief in eigener Seele zu forschen, was dem Gefühl der Anteilnahme oder gar Trauer sich ähnelte. Vergebens. Er empfand nichts davon. Stattdessen verspürte Dante eher etwas ganz anderes. Zorn. Grenzenlose Verachtung. Er war von dem Gedanken angewidert, dass sein Gegenüber ihn zu irgendeiner Spielfigur in einem Spiel, was er nicht ganz verstand - einer Art… Scharade -, zu machen schien. Wut stieg und wuchs in Dante auf, drückte gegen die Schädeldecke und wollte nichts anderes als nach draußen.

‘‘Warum?’’ fragte der Krieger brüsk und verengte die Augen.

‘‘Nun…’’ Der alte Elf erstarrte sofort in seiner Haltung, wobei er das nächste Dokument zwischen Daumen und Zeigefinger in der Luft hielt und war sich auf einmal nicht mehr sicher, ob er es ebenfalls auf den Tisch ablegen sollte, oder lieber doch nicht. ‘‘Ihr seid der letzte Nachkomme…’’

‘‘WAAARUM?’’ unterbrach Dante den Alten. Er zog das Wort in die Länge und sein Ton nahm gewaltig an Schärfe zu. Wut pulsierte darin. ‘‘Warum lässt Ihr diesen… Papierkram nicht dorthin verschwinden, wo es herkommt. Und die Mappe selbst - hartes Leder, wie ich sehe - schiebt Ihr Euch einfach quer in eu…’’

‘‘HÖR AUF,’’ Atalantas laute, schallende Stimme tat den Ohren weh und Dante spürte den Druck der Fingernägel ihrer Hand auf seinem Unterarm. ‘‘Schluss damit.’’ Ihr tadelnder Blick lastete auf dem Krieger, wurde aber seinerseits nicht erwidert. Seiner… bohrte sich in den alten Elfen wie ein Korkenzieher, wo dieser reingehört. Dann wand sich die Elfe ihrem Besucher zu und ihre Stimme wurde diesmal sanfter. ‘‘Bitte, verzeiht. Mein Bruder…’’ wieder ein flüchtiger und vorwurfsvoller Blick in Dantes Richtung: ‘’… hält sich für witzig.’’ Lana begann zu zischen, die Worte quälten sich mühsam durch ihre Lippen: ‘’… hat aber oft schlechte Angewohnheit nur… komisch zu werden.’’ Dann fuhr sie fort in ihrer unerschütterlichen Gelassenheit, wie man es von ihr schon immer kannte. ‘‘Wir haben unseren Großvater nie kennengelernt und unsere Eltern haben nicht viel von ihm gesprochen.’’

‘‘Bitte,’’ unterbrach sie der alte Elf höflich und machte mit der flachen Hand abwehrende, fast entschuldigende Geste in der Luft. ‘‘Es gibt nichts zu Verzeihen, junge Lady.’’ Müdes Lächeln umspielte seine Lippen. ‘‘Ich muss sogar zugeben, dass ich mit viel schlimmerem Empfang gerechnet habe. Und trotzdem hatte ich nie etwas anderes vorgehabt, als… herzukommen, so wie es mir von meinem Herren aufgetragen wurde.’’ Er verstummte und schaute Dante lange und beinahe gierig an, bevor er fortfuhr: ‘‘Aber ich sah bereits meinen Untergang in den Augen dieses jungen Mannes - für mich ein überdeutliches Zeichen dafür, dass wir heute hier kaum voran kommen werden.’’ Er schob sich zusammen mit dem Sessel etwas vom Tisch weg, stand aber noch nicht auf. ‘‘Ihr beide werdet in der nächsten Zeit über vieles nachdenken müssen. Und wenn ihr euch wieder gefasst habt, werdet ihr es mich wissen lassen. Wir haben dann viel zu bereden.’’ Er machte eine Pause. Seine hellgrünen Augen waren einzig und allein auf Dante gerichtet. ‘‘Ihr… und ich.’’


Die große Standuhr schlug die siebte Abendstunde und machte Dantes Absicht, seine Gefährtin noch vor Beginn des Rates im Brachland einzuholen, völlig zunichte. Shandria wollte mit Tauren reisen. Das bedeutete: Dridi, Willbur, Ryland und die anderen und vor allem… Sicherheit. Lady Irya ist ebenfalls dabei und das heißt im Ganzen: Shandi würde an Nichts fehlen. Und das war gut, ein beruhigender Gedanke. Nur das Ganze… leider ohne ihn.

Dante stellte fest, dass er diese Erkenntnis hasste. Alles, was er unbedingt noch vor der Abreise erledigen wollte, war getan. Rascher stand für den Weg gefüttert und gesattelt… Er steht immer noch so da, fiel Dante plötzlich ein. Und als er das Haus verlassen wollte - mit mehr als genug Zeit im Gepäck -, tauchte seine Schwester wie aus dem Nichts auf… zusammen mit dem seltsamen Begleiter, der dringend einige Familienangelegenheiten regeln wollte. Ja… der Fremde. Was will er? Was hat er vor? Hunderte von Fragen jagten Dante und erst jetzt bemerkte er, dass der Alte weiter sprach. Er sprach schon die ganze Zeit.

‘‘Aber Ihr habt und seid nun mal das, was auf diesem… Papierkram - wie ihr es so schön formuliert habt - steht.’’ Der Fremde erhob sich langsam. Ohne seinen Blick von Dante abzuwenden, schob er eins der Schriftstücke näher zu ihm und tippte mit dem Finger auf den unteren Teil des Dokuments, wo die Unterschrift des Lordregenten sich unmissverständlich abzeichnete. Dante erkannte Lor’themars vertraute Schrift augenblicklich. Die Geschwister sagten nichts, sahen den Alten nur an, der wie ein Lehrer über ihnen stand und weiter seinen langweiligen Lehrstoff in die Köpfe zweier närrischer Schüler rein hämmerte. ‘‘Doch bevor ich gehe,’’ sagte der Fremde schließlich:’’ will ich euch noch eine Kleinigkeit da lassen. Das soll vielleicht helfen eure Gedanken zu ordnen. Um euch, so zu sagen… auf den richtigen Weg zu bringen.’’

Der alte Elf griff noch ein letztes mal in seine Tasche und holte zuerst einen, zweiten und dann noch dritten sorgfältig ineinander gepressten und akkurat gebundenen Stapel Briefumschläge. Alle drei knallte er nacheinander auf den Tisch und schob sie anschließend näher an die Zwillinge heran.

‘‘Was ist das?’’ fragte Dante leise und schaute den Fremden verblüfft an.

‘‘Was scheint es… zu sein?’’

‘‘Briefe, natürlich,’’ stellte Lana fest, nahm eins dieser Bündel an sich und drehte es in ihren Händen hin und her. ‘‘Aber… es müssen hunderte sein.’’

‘‘Vollkommen richtig, junge Lady,’’ sagte der Alte. Sein Gesicht war ruhig und gelassen, aber die Stimme begann zu beben und verlor mit jedem weiteren Wort an Festigkeit. ‘‘Es sind… EURE Briefe an… euren Großvater.’’ Er verstummte und sah ein Augenblick gedankenverloren über die Zwillinge hinweg, zum offenen Fenster hinaus und schien in eigenen Erinnerungen zu versinken. Dann nickte er und murmelte kaum hörbar, eher zu sich selbst: ‘‘es sind wirklich sehr schöne Briefe. Oft… herzzerreißend, möchte ich sagen.’’


Sowas mit dem Wort ‘‘Sieg’’ zu bezeichnen, wäre ganz bestimmt übertrieben, wahrscheinlich gar unangemessen gewesen. Ein Erfolg? Ich weiß es nicht. Nennen wir es den Effekt der Überraschung, oder deren nachhaltige Wirkung. Und sie war phänomenal.

Verwundert und zugleich amüsiert sah der alte Elf zu, wie die Gesichter der Geschwister fast synchron sich in Länge zogen, wie ihre Augen schon auf schmerzhafte Weise beinahe unnatürliche Größe annahmen und wie ihre Kinnladen aufklappten. Mit schwachem, gequältem Lächeln sah er zu, wie die beiden auf einmal die Briefe anstarrten, dann einander anschauten, und dann wieder die Briefe, und… wieder sich selbst mit dem ‘‘Hast du?’’-’‘Nein… du?’’-’‘Natürlich nicht’’- Geflüster. Anschließen wanderten ihre Blicke zu dem Fremden rüber und alle drei verharrten ein Moment. Dante erlang seine Fassung als Erster.

‘‘Das verstehe ich nicht,’’ sagte er.

‘‘Ich auch nicht,’’ warf Lana ein.

‘‘Aber wir… haben es verstanden.’’ Der Fremde seufzte wieder und sein Lächeln verschwand. ‘‘Wir wussten, dass er diese Briefe selber schrieb. Bei seinen langen Spaziergängen warf er sie ein. Am nächsten Tag bekam er sie per Post wieder, manchmal mehrere am Tag.’’ Der Alte machte eine Pause und holte tief Luft. ‘‘Und dann las er sie uns vor. In seiner eigenen Welt schwärmend - wie diese sein könnte -,las er jeden dieser Briefe ‘‘von euch’’ vor… in seinem recht kleinen Freundeskreis, der ihm am Ende noch geblieben war. Ja, wir wussten es und haben alle mitgemacht.’’ Seine Stimme begann zu zittern und brach beim letzten Wort ab. Der Alte sah Dante schweigend an und wartete auf den Urteil.

Die Worte des Alten schallten noch in Dantes Kopf. Er betrachtete den Fremden mit verengten Augen und suchte in seinen nach Lügen. Er fand keine. Und während er das Gesagte noch mal im Sinn wiederholte, griff Lana voller Ungeduld nach einem der Bündel, schnitt die Schleife durch, nahm den gleich oben liegenden Briefumschlag und riss ihn auf.


Sie hielt den Brief in ihren Händen als wäre er etwas zerbrechliches, äußerst wertvolles und seltenes, das man nur einmal in seinem Leben überhaupt in den Händen halten darf. Sie las schweigend, bewegte nur ab und zu lautlos die Lippen unter dem abschätzenden, neugierigen Blick ihres Bruders. Manche Stellen ging sie mehrmals durch und merkte selbst nicht, wie ihr Atem sich beschleunigte, Augen feucht und mit jeder weiteren Zeile Gesicht immer blasser wurde. Dantes Augen wichen nicht von ihren. Und obwohl er nicht wusste, was in diesem Brief stand, spürte er, wie beißende Vorahnung in sein Eingeweide kroch.

Lana faltete den Brief mit zitternden Fingern so gut sie konnte wieder zusammen, legte ihn auf den Tisch ab und sah zu ihrem Bruder auf. Das Flackern in ihren Augen, verriet ihm, flüsterte ihm zu, schrie… nur eins: ‘‘Mach keinen Mist, Großer.’’ Und hinter dem Schleier aus Nässe, der diese Augen bedeckte, in Lanas erstauntem Blick, sah Dante einen alten Mann in seiner Einsamkeit sterben. Einen alten Mann, dessen Gesichtszüge seinen so ähnlich waren…

Dante verspürte einen tiefen, stöhnenden Stich, vorwurfsvollen Schmerz in seinem Inneren. Er warf einen flüchtigen Blick zu dem Fremden, der geistesabwesend wie ins Leere vor sich her starrte, und empfand unvorstellbaren Leid, das ihn wie eine glühende Klinge aufspießte. Und es brannte im ganzen Körper… und ließ das Herz in der Brust schmelzen. Und er schämte sich… bis auf die Knochen und tiefer.

Dann erhob sich Dante. Er baute sich wie Gebirge vor dem Alten auf, legte seine rechte Hand auf die Brust überm Herzen und ließ den Kopf senken. ‘‘Unsere Begegnung nahm einen schlechten Anfang,’’ sagte er mit fester Stimme. ‘‘Über Euch zu urteilen war zu voreilig und stand mir überhaupt nicht zu. All das Gesagte, jedes Wort und der Ton, der diese begleitete, tun mir aufrichtig leid.’’ Er hob seinen Blick und schaute dem Fremden direkt in die Augen. ‘‘Bitte… vergibt.’’

Der alte Elf sah Dante unverhohlen an und nickte anerkennend. ‘‘Unser Gespräch… nahm einen schlechten Anfang. Unsere Begegnung stand unter einem guten Stern, mein Herr Dante. Aber für einen, der Stolz seinen Volkes und die Sturheit seines Vaters in sich trägt, die Worte der Reue auszusprechen ist eine bemerkenswerte Fähigkeit.’’

‘‘Die Fähigkeit solche Worte anzunehmen, ist viel größere,’’ erwiderte Dante, sah aber zu, wie der Alte abwinkte, und verstummte.

‘‘Aber ich wiederhole mich dies mal gerne,’’ sagte der Fremde und lächelte aufrichtig: ‘‘es gibt nichts… zu verzeihen.’’ Er machte eine knappe Verbeugung. ‘‘Es war viel für heute, und dass wir soweit kommen, hatte ich mir nicht mal in Träumen erhofft. Trotz allem, was zwischen den beiden vorgefallen war, hatte mein Herr euren Vater nie aus seinem Herzen verbannt, wisst ihr… Und bitte, sucht nicht nach Antworten in den Gefühlen, die gerade vielleicht aufkommen, oder es werden. Es ist auch keine Frage, ob ihr mir glaubt oder nicht und auch nicht eurer Überzeugungen, sondern… des Verstehens.’’ Ein weiterer tiefer Seufzer entfuhr ihm. ‘‘Wenn ihr soweit seid, sehen wir uns wieder und… ich erzähle euch den Rest.’’ Der Fremde verneigte sich tief zum Abschied und wand sich dem Gehen zu.

‘‘Wartet,’’ schrie Lana heraus. ‘‘Bitte… bleibt.’’

‘‘Und spricht,’’ forderte Dante. Der Alte wirbelte auf Absätzen seiner Stiefel herum.

‘‘Dann… fragt.’’

‘‘Dann erzählt,’’ sagte Dante und machte eine einladende Geste mit der Hand, wieder Platz zu nehmen. ‘‘Erzählt uns endlich davon, was damals passiert war, was unserem Vater sein Titel und sein Erbe kostete. Und beginnt damit, in dem Ihr von… Eurem Herren spricht.’’

Der Fremde ging der Aufforderung gern nach und ließ sich auf den Sessel nieder. Er brauchte ein Augenblick, um eigene Gedanken zu ordnen, schloss die Augen, machte sie wieder auf und sah die Geschwister durchdringend an. ‘‘Dann hört zu…’’

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„Kannst du mir erklären was du da treibst?“

Die Frage selbst kam von einer unzufriedenen wie auch besorgten Stimme vom anderen Ende des Raumes in dem nicht kleinen runden Arbeitszimmer auf dem von Sonnenlicht durchflutetem Anwesen auf Quel’danas.

Als Antwort auf die Frage, kam ein schnelles, knappes: „Nichts?!“, gefolgt von einem trällerndem gesumme während die Frau an dem Bücherregal verschiedene Folianten in einen kleinen Rucksack stopfte.

„Was trägst du da überhaupt?“ kam erneut eine Frage des Elfen hinter ihr an sie gerichtet, ungeduld konnte man seiner Stimme ebenso entnehmen.

„Ich?“ fragte die Elfe mit einem immer noch glücklichen Gesichtsausdruck auf dem sie versuchte wie die Unschuld selbst auszusehen.

„Wie viele Leute außer dir siehst du hier noch gerade?“

Irya lachte.

„Das selbe das ich immer trage?“

Nerian schüttelte seinen Kopf und trat näher an seine Frau heran die, fertig mit dem „entwenden“ von Büchern schnell ihren Rucksack verschloss und ihn mit dem Fuß zur Seite schob damit er nicht zwischen ihr und ihrem Mann stand. Danach setzte sie ihr schönstes Lächeln auf, trat an ihn heran und legte ihm ihre rechte Hand flach auf die Brust.

„Du wirst doch jetzt kein Spielverderber sein oder?“ süßholzraspelte sie vor sich hin in dem Versuch ihn milde zu stimmen.

„Hast du mal in den Spiegel gesehen?“ fragte er sie und streckte seine Hand zu eben jenem aus.

Sie blickte hinein, legte den Kopf schief und strich sich mit der freien linken Hand über die Wange und die Nase.

„Ich bin etwas blass um die Nase findest du nicht?“ ein schnelles entschuldigendes Lächeln in den Spiegel und im Anschluss zu ihrem Mann hinauf direkt vor ihr.

„Soll ich das lustig finden was du da treibst?“ An Nerians Stimme erkannte sie schnell das er dabei war böse auf sie zu werden.

Irya seufzte leise und drückte sich von ihm weg, schnell ihren Rucksack greifend machte sie einen Schritt zum Regal zurück und breitete die Arme aus.

„Quel’danas ist langweilig und hier nur herum zu sitzen und Familie zu spielen ist es auch. Ich bin zum Abendessen zurück!“

In einem hellen Blitz verschwand die Elfe und ließ ihren Mann zurück der mit verschränkten Armen dastand und auf die Stelle fixiert war an dem noch eben seine Frau gestanden hatte.

Erst als er die Tür hinter sich hörte drehte sich der Elf um und sah nach der Quelle des Geräusches.

Der Kopf einer kleinen Elfe war durch den Türspalt geschoben worden und diese sah mit großen Augen in Erwartung ihren Vater an der sich Kopfschüttelnd auf den Weg zu seiner Tochter machte, die Tür für seine Größe öffnete und die kleine Elfe auf den Arm hinauf hob. Melina klammerte sich an den Hals von Nerian ein als er sie auf seinen Arm gehoben hatte und legte ihren Kopf auf seine Schulter.

„Minn’da ist schon wieder weg?“ Die Stimme des Elfenmädchens war voller Enttäuschung woraufhin Nerian ihr sanft über den Kopf strich und die Tür des Arbeitszimmers hinter sich zuzog.

„Deine Mutter kann die Arbeit eben nicht einfach einmal Arbeit sein lassen. Hoffen wir das sie sich dabei nicht umbringen lässt bei all dem Blödsinn der ihr seid kurzem durch den Kopf schießt.“

Melina hob den Kopf und bemusterte das Gesicht ihres Vaters.

„Hat Mutter nicht gesagt sie arbeitet nicht mehr?“

Auf die Frage seiner Tochter schüttelte Nerian den Kopf, blieb kurz vor der großen Treppe in der Haupthalle des Elfenanwesens stehen und starrte an die Decke zum großen Kronleuchter.

„Leute wie deine Minn’da hören erst mit der Arbeit auf wenn sie zu Alt, Krank oder Tot sind um es sein zu lassen. Versprich mir das du dir das nicht von ihr abschaust mein kleiner Sonnenstrahl.“

Die kleine Elfe lächelte über das ganze Gesicht und legte ihren Kopf zurück auf die Schulter ihres Vaters der die Treppe hinunter ging.

„Dachte ich mir doch das du mir das nicht versprechen kannst…“ sagte der in die Jahre gekommene Magister, in dessen Stimme man sehr schnell erkennen konnte das er nichts anderes erwartet hatte.

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Die grünen Hügel von Mulgore

Das prasseln des Regens wirkte fast hypnotisierend, berauschend und schaffte es so einfach wie spielerisch sich in den endlosen Weiten der eigenen Gedankenwelt zu verlieren. Große, schwere Regentropfen bahnten sich ihren Weg hinunter auf die grünen Wiesen und schenkten der Pflanzen wie Tierwelt so die Essenz des Lebens selbst.

Das prasseln des Wassers auf die schwere Plattenrüstung klang selbst wie ein kleiner Chor. Die Haare des Mannes klebten an seinen Stirn und dem Gesicht. Silberblonde Strähnen von denen Wasser hinunter auf den Boden tropfte, von den Fingerspitzen hinunter auf den grünen Boden wo sie schon kleine Pfützen bildeten. Verloren in seinen Gedanken sammelte sich das Wasser bereits in den Stiefeln doch der Elf schien so weit entfernt zu sein das es ihm nichts auszumachen schien von der Erdenmutter, wie die Tauren es nannten, begossen zu werden.

Erst schwere Schritte welche sich auf dem Boden mit leichten Vibrationen ankündigten, ließen den Mann aus seinen Gedanken zurück in das hier und jetzt kehren wo er leicht zur Seite blickte, bis sein Blick nach oben wanderte zu der großen, massigen Gestalt des Tauren neben ihm.

Der große Bulle stieß stark die Luft aus und man sah im strömendem Regen wie das Wasser auf seinem Weg hinunter auf das Land von dem Luftstoß hinweggeschleudert wurde in einem feinen Nebel. Der Taure lehnte sich auf seinen übergroßen Stab welchen er mit sich trug, sah dabei den Elfen an und blickte über den Rand des Felsens auf welchem sie standen über das Land.

„Ist es nicht, wunderschön?“ sprach der Druide mit ruhiger wie sanfter Stimme in der wohl für Tauren üblichen Geschwindigkeit. Der Elf erwiderte darauf nichts, folgte nur dem Blick seines neu gewonnenen Nachbarn und strich sich dabei eine Haarsträhne aus dem Gesicht welche genau über sein Auge klebte und seine Sicht behinderte.

„Die Erdenmutter gibt, wie sie nimmt. Kommt hinein in das Zelt Elf, bevor sie euch eine Erkältung beschert.“ Der Taure sah nach unten zu dem gerüsteten Mann neben sich und grinste, dann drehte er sich um und verschwand in dem übergroßen Zelt hinter sich wo er den Eingang welcher mit einem Vorhang behangen war, offen lies.

Der Elf fuhr sich mit beiden Händen durch sein Haar und drückte dabei einen Teil des Wassers hinaus, bevor er mit einem typischen Seufzen dem Tauren folgte.

Im inneren des Zeltes hatten sich viele Tauren versammelt welche um ein Feuer saßen und dabei waren etwas zu diskutieren.

In sicherer Entfernung zu der versammelten Gemeinschaft, ließ sich Nerian an einem der 10 gewaltigen Holzträger nieder welche das Zelt stützten in welchem sie sich befanden. Der Elf sah den Tauren in der Mitte des Raumes stillschweigend zu während er sich von der Wärme im inneren wieder trocknen lies.

Es dauerte eine Weile bis der Druide Denorn der ihn auch von draußen, nach drinnen geholt hatte an ihn heran trat und sich neben ihn auf den Boden niederließ.

Nerian drehte den Kopf zur Seite, immer noch angelehnt an das Holz hinter ihm und blickte den Tauren an.

„Fertig mit der Konversation?“ fragte er den Druiden neben sich. Als Antwort erhielt er ein freundliches Lächeln.

„Wir machen lediglich eine Pause.“

Wieder seufzte Nerian, wandte seinen Blick ab und starrte an zwei Tauren vorbei in das Feuer welches in der Mitte des Raumes brannte, knisterte und um sich herum das Zelt mit seiner Wärme bereicherte.

„Ihr solltet euch entscheiden was ihr tun wollt…bevor eure Stadt brennt.“

Der Taure schnaubte und sah von dem Elfen in die selbe Richtung zum Feuer bevor eine Antwort kam.

„Ist das der Grund warum du hier bist?“

Nerian sah hinauf zu dem Tauren und funkelte ihn an.

„Die Horde ist einmal mehr auf einem Scheideweg…beim letzten Mal haben wir gezögert als es schlimmer wurde mit Garroh, dieses mal tu ich das nicht. Wenns sein muss töte ich jeden Untoten der versucht den Wall zu überwinden bis ich selbst in meinem eigenen Blut ertrinke.“

Der Taure sah Nerian mit einem traurigen Blick an.

„Suchst du den Tod in der Schlacht? Das Feuer des Krieges brennt in dir mein Freund, sei vorsichtig sonst verzehrt es dich.“

Nerian erhob sich und machte einen Schritt in Richtung Ausgang ehe der Taure sich ebenso erhob und seine Hand auf die Schulter des Elfen legte.

„Wirst du mit deinem Haus in den Krieg ziehen Nerian? Wolltest du nicht Frieden?“

Ein finsterer Blick auf die Hand auf seiner Schulter, dann trafen sich die Blicke der beiden.

„Mein Haus existiert in dieser Form wohl nicht mehr, das weist du. Ich habe sie alle ziehen lassen und sicher gestellt das meine Familie Quel’thalas nicht verlässt…“

„Alle bis auf eure älteste Tochter wohl welche bei den Sturmhufen verbleibt.“

Nerian winkte ab.

„Shandria ist mit ihrem Wesen kein Kind des Krieges…die Sturmhufe sind kein Stamm des Krieges. Ich kann bei ihrer Art nichts tun um ihre Sicherheit zu gewährleisten.“

Der Taure ließ den Elfen los und stütze sich auf seinen Stab ab.

Nerians Blick wurde wieder sanfter als er merkte das er den Tauren ohne Grund mit diesem zornigem Blick fixiert hatte.

„Ich will nicht streiten Denorn… wenn die Mitglieder meines Hauses zurück kehren sollten um mir dabei zu helfen unsere Heimat und jene unserer Freunde wie Verbündeten zu beschützen ist das so, wenn ihnen andere folgen so soll dies sein…doch ich plane nicht mein Haus wieder auszubauen und in den Krieg damit zu ziehen.“

Der Taure nickte einmal und legte seine große Hand auf die Brustplatte des Elfen vor sich.

„Trefft eure Entscheidungen mit Ruhe im Herzen, nicht mit Zorn, Lord Mondschwert.“

Nerian nickte als Antwort einmal und verließ mit seinem Schwert in der Hand das Zelt hinaus in den strömenden Regen aus dem er gekommen war.

Der Druide kehrte zurück zu den seinen, welche nun als der Elf das Zelt verließ diesem mit ihren besorgen Blicken folgten.

Denorn nahm Platz, klopfte dem Schamanen neben sich auf die Schulter und setzte das Gespräch am wärmendem Feuer fort…

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Spät Abends in den Hallen der Ruhe…

Nerian trat in die Hallen ein, noch mit der Nachricht in der Hand und nicht sicher was er davon halten sollte. Über ein halbes Jahr hatte es kein einziges wirkliches Lebenszeichen von seiner Familie gegeben. Es war ruhig um die Sin’dorei geworden und es war keineswegs etwas das schlecht war. Dieses Mal jedoch war nicht er oder seine Gemahlin es gewesen die zu einem Treffen gerufen hatten…

Als er eintrat waren bereits bekannte Gesichter dort. Selbst der sonst so düster, finster, stets griesgrämige Elf konnte sich einen Anflug von Glück beim Anblick seiner Freunde nicht verkneifen. Jadewind, Satheadis, Thosalor, Salandir, Phyreas, Malandur, Phosgen, Dante und sogar Vrym saßen beisammen unterhielten sich. So viele seiner Freunde auf einem Haufen zu sehen war schon sehr lange nicht mehr vorgekommen.

Als Nerian an Satheadis vorbei ging, kam von diesem sofort ein: „Hat es der gnädige Herr auch mal geschafft!“

Ein Schmunzeln huschte über das Gesicht der Anwesenden ehe sie die Stühle um einen Tisch zusammenschoben. Thosalor stand wie immer mundtot an die Wand gelehnt und lachte immer wieder zusammenhanglos in das Gespräch hinein. Phosgen wurde immer wieder von einem lästigen Käfer abgelenkt der ganz offensichtlich als ungebetener Gast seinen Körper bewohnte und nicht ausziehen wollte. Salandir, Satheadis, Vrym, Phosgen, Phyreas und auch Malandur unterhielten sich gerade über einen glorreichen Plan während sich Nerian von allen darüber aufklären lies warum sie plötzlich nach so langer Zeit des Stillschweigens zu einem eifrigen Treffen gerufen hatten.

Als die Gruppe damit durch war einen Schlachtplan auszuarbeiten für die glorreiche Idee welche das Haus dieses mal ohne ihren Anführer hatte, blickte Nerian in die Runde als sie mit der Rollenverteilung fertig waren und schüttelte mit einem Seufzen den Kopf.

Letzten Endes war es einmal mehr an der Zeit eine Entscheidung zu treffen damit das ganze anlaufen konnte und alle warteten gespannt darauf, dass das letzte Wort gesprochen wurde. Alle Augen ruhten einmal mehr auf ihm.

„Es hat sich nichts geändert…“ sagte Nerian, erhob sich und wie es schon immer war, „Meine Mondys es wird wohl mal wieder Zeit…“

Alle erhoben sich, hoben ihre Gläser an uns stießen zusammen an auf ihren neuen Plan und ihre frisch ausgearbeiteten Machenschaften!
„Oh du armes Azeroth, wir sind immer noch nicht Tod!“

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Es gibt keinen Frieden, nur Leidenschaft.
Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.
Durch Stärke erlange ich Macht.
Durch Macht erlange ich den Sieg.
Durch den Sieg zerbersten meine Ketten.
Die Macht wird mich befreien.

Frieden ist eine Lüge.
Es gibt nur Leidenschaft.
Durch Leidenschaft erlange ich Kraft.
Durch Kraft erlange ich Macht.
Durch Macht erlange ich den Sieg.
Der Sieg zerbricht meine Ketten.

Auszug aus dem Kodex der Mondschwerter

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