Fürs Protokoll möchte ich mich hier auch noch verabschieden.
Meine GameTime läuft in ca. 10 Tagen ab. Ob ich irgendwann zurückkommen werde? Ich schliesse es nicht zu 100% aus - FALLS ActiBlizz tatsächlich irgendwann in diesem Leben noch die Kurve kriegt und wieder Qualitätskontent für die Spielerschaft macht.
Ich habe mich jetzt duch genug Erweiterungen geschleppt, die bestenfalls als Beta Versionen durchgehen konnten. Ich muss hier auch gar nicht alles wiederholen, was an VIELEN Stellen in der Community bereits zuhauf geäussert wurde und ja doch nur auf taube Ohren stösst. Ja ok, dann habe ich es jetzt eben auch verstanden - ich gehöre scheinbar als MMORPG Spieler nicht mehr zur Zielgruppe, an die sich ActiBlizz mit WoW richten möchte.
Gut, wenn der Bäcker plötzlich nur noch Tiefkühlgemüse verkauft, ist die logische Konsequenz, dass Kundschaft, die gerne Backwaren möchte, halt wo anders hin geht. Besagter „Bäcker“ muss sich dann aber auch nicht wundern, warum sich die ehemalige, langjährige, treue Kundschaft beschwert, wenn sie damit rechnet, beim Bäcker weiterhin Backwaren kaufen zu können und stattdessen nur noch vor Regalen mit Tiefkühlgemüse steht.
Tja. Ich war seit 2007 in Azeroth zuhause. Ich werde viele schöne Erinnerungen mitnehmen, die allerdings schon ziemlich weit zurückliegen.
Ich werde mich immer an meine ersten Schritte auf Teldrassil erinnern und wie ich mit unnötig niedrigem LvL nach Auberdine gereist bin und als totaler Noob an der Dunkelküste herumgestorben bin, weil ich unbedingt diese faszinierende Welt erkunden wollte und nicht verstand, dass ich dafür noch zu „schwach“ war.
Ich werde nie vergessen, wie mir ein netter Boomkin im alten Desolace den Ars** gerettet hat, als ich plötzlich von Zentauren umzingelt war.
Ich werde mich immer an die Nächte mit Freunden auf den schwebenden Inseln über Nagrand erinnern oder den badenden Blutelf, den ich am Thron der Elemente im Wasserfall getroffen habe.
Oder das Fallschirmspringen in Feralas… die Sonnenuntergänge am Strand vom alten Schlingendorntal.
Die ganzen klassischen „sammel 15 Zähne von XY“ Quests im Brachland. Die wahnsinnige Weite des alten Brachlands… der Sternenhimmel unter den Palmen in der brackigen Oase…
Der Nachthimmel über Nagrand…
Die unzähligen Stunden, die ich im Alterace Valley (PvP) verbracht habe - je nach Spielweise mit coolen oder weniger coolen Mechaniken und Tricks (Hunter - ich sag nur Sprengfalle… Brücke…Tower).
Oder die Zeiten, in denen ich mich kaum vom PC losreissen konnte, weil das 24/7 PvP original Ashran einfach abartig geil war. Egal zu welcher Tageszeit, man konnte immer reinlaufen und sicher einige Stammgäste antreffen.
Die coolen Leader, die wir dort hatten <3 Nepha
Oder auch früher das Arathibecken <3 bevor Massenschlachten mein Favorit wurden…
Und seit vielen vielen Jahren als feste Tradition die Silvester Tanzparty im Auktionshaus, wo alle ihre Spielzeuge auspacken und jeder seinen Teil zur geilen Stimmung beiträgt.
Und ganz früher…als ich ein Jahr lang intensiv mit allen Jahreszeiten-Events beschäftigt war, um diesen coolen violetten Protodrachen zu bekommen, den damals noch recht wenige hatten.
Die vielen langen Chats zu (original) BC Zeiten, als ich oft einfach nur untätig irgendwo in den Zangarmarschen auf einem Pilz sass und mich mit Leuten unterhalten habe, die ich ingame kennengelernt hatte.
Generell die ganzen inis früher, in denen nebenher noch gechattet wurde (weil halt auch das Gameplay noch nicht auf schnell schnell schnell ausgerichtet war).
All das werde ich für immer mitnehmen und ich bin froh, dass ich da war, und das erlebt habe.
Ich hoffe, ich kann mich in den letzten 10 Tagen, die mir vorerst bleiben, noch dazu überwinden, die Welt zu bereisen und noch ein paar Screenshots zu machen. Ich habe es heute probiert, aber es frustriert mich so enorm, weil ich dabei vor Augen habe, in welchem Zustand sich WoW aktuell befinden.
I can’t force my self to „play“ this game anymore. Eine adäquate Formulierung mag mir auf Deutsch grad nicht einfallen. Nichts in diesem sogenannten „Spiel“ fühlt sich für mich noch nach spielen an. Es fühlt sich nur noch wie ein permanenter Kampf an, als würde das „Spiel“ (die Mechaniken, Systeme etc) gegen mich ankämpfen. Es fühlt sich an wie ein Hausaufgaben-, Putz- und Aufräumsimulator. Lauter „Aufgaben“, die den eskapistisch-spielerischen Wert von Geschirrspüler ausräumen haben.
Ganz ehrlich: ich zahl doch auch IRL kein Geld dafür, dass ich meine Wohnung putzen und aufräumen „darf“ und lass mir das dann auch noch als „Spass“ verkaufen.
In Kombination mit den aktuellen News um die Verhältnisse bei ActiBlizz zeigt mir das, dass der Fisch vom Kopf her total stinkt. Da sitzt der Wurm ganz weit oben in den Etagen drin und solange sich daran nichts ändert, sehe ich keine Chance für WoW, wieder ein Spiel zu werden, das der Bezeichnung gerecht wird.
Vertrauen will verdient sein. Mein „Vertrauensvorschuss“ ist spätestens jetzt mit dem völlig verpatzten SL aufgebraucht.
Diese Lügerei vonwegen „Ripcord“ und Plan B… dieser Bullsht (oh nein, Gotteslästerung jemand wagt es im puritanischen Spiel aus den USA das wort sht zu verwenden - da muss sofort der Beitrag geblockt werden. Alter… ihr habt ganz klar die richtigen Prioritäten…) vonwegen „wir kriegen das Balancing voll hin - wir haben uns das ambitionierteste System ever ausgedacht und klar werden wir das tiptop hinkriegen“ - ist da ein weisses Pulver im Spiel, das man sich durch die Nase ziehen kann (das K Wort ist ja hier nicht erlaubt lol) oder was trägt zu dieser krassen Selbstüberschätzung/ Fehleinschätzung bei? Wenn in der Vergangenheit schon „einfachere“ Systeme massiv Mühe mit Balancing hatten und man schon da ständig das Gefühl hatte, in einem permanenten Beta-Test zu sein, für den man auch noch voll bezahlen soll… wie zur Hölle kommt man da auf die wahnwitzige Idee, man könnte ein unnötig kompliziertes System, das keinen spielerischen Mehrwert generiert, plötzlich auf wundersame Weise suuuuper balancen?
Diese Haltung erinnert mich an die South Park Folge, wo die Leute völlig eingebildet ihre eigenen Fürze schnuppern und sich gegenseitig auf die Schulter klopfen, wie toll sie doch sind. Zur scheinbar vorherrschenden Frat Boy Culture passt das wohl ganz gut. „Ach was Kritik? Pah, wir sind doch eh die aller Tollsten. Wer uns kritisiert hat ja mal keine Ahnung, das sind ja alles nur so blöde Leute, die eine Verschwörung gegen uns geplant haben. Blabla“
Lebt wohl und ruhe in Frieden WoW… du hättest was Besseres verdient gehabt.