Das ist schon richtig. Jedoch gab es ja doch mehrfach Storypunkte, in welchen ein Umdenken seinerseits stattgefunden hat, sodass das deutlich abgeschwächt wurde. Und für mich war Turalyon mehr so eine Figur, die über den Dingen Azeroths steht. Jemand, der mit der Armee des Lichts einen überweltlichen und sehr diversen Trupp mit angeführt hat und daraus mutmaßlich mehr Weitsicht geschöpft hat. Jemand, der persönliche Opfer gebracht hat für die Welt.
Eine solche Person steht da jetzt einfach und macht plötzlich den Stammtisch-Pala, der was von „Für die Allianz“ faselt, Krieg führen will für eine Fraktion, die ihm mittlerweile eigentlich fremd sein sollte, und negativ gegenüber neuen Verbündeten eingestellt ist. Das passt meiner Meinung nach nicht und wirkt einfach wie zwei völlig verschiedene Charaktere.
Tatsächlich warte ich auf das wahr werden der beliebten Fan-Theorie, das Turalyon irgendwann aus Grund X nicht mehr weiter weiss und Yrel + andere Licht-Fans durch das Portal holt und dann mögen alle gerichtet werden.
Da geh sogar ich wieder raiden, wenn ich der ollen Ziege dann endlich eins auf die Mütze geben darf. So!
Das is ne Storyline, die ich spannend fände. Und ich würde erwarten, dass die damit endet, dass entweder Turalyon ODER Yrel einsehen, dass das, was sie tun falsch ist und „Nur“ der verbleibende der beiden dann der Endboss ist
Zumal ich das für’s RP durchaus interessant finden würde.
In einer Stadt wie Sturmwind, wo das Licht der Glaube schlechthin ist und plötzlich ist das Licht … sagen wir, das hätte so ein Geschmäckle. Ich bin ja ohnehin für alles, was das eigene RP komplett umwirft, dank der fortlaufenden Geschichte, um so eine Entwicklung zu bekommen. Und ja, mir ist bewusst, dass dies nicht jeder so sieht.
Aber: Vielleicht gibt es dann auch ein Finale zwischen dem „falschen Licht“ und dem „richtigen Licht“ oder gar Licht vs. Leere, wo eben gezeigt wird, dass Licht ungleich Gut und Leere ungleich Böse ist.
Keine Ahnung. Ich bin gerade wie Herr Thelen, ich spekuliere nur.
Wenn das tatsächlich kommen sollte, habe ich pers. bereits beschlossen, mit WoW aufzuhören, genauso wie bzgl. der Einführung von Draenei Warlocks (es wurde ja ausgesagt, dass man Rassen/Klassen-Kombis auflockern möchte).
Denn nichts an dem Mag’har-Szenario ergibt Sinn. Damals, als das noch in Entwicklung war, habe ich - wie viele andere auch - praktisch gesagt, dass man das komplett überarbeiten muss, da es aus Sicht von WoD, aus Sicht von Draeneilore und aus Sicht von Orclore keinen Sinn ergibt. Blizzard hat’s aber so hingeworfen, wie es war. Man muss nicht einmal lange darüber nachdenken, wo da überall die Probleme liegen.
Es ignoriert die Grundlage: das Thema von WoD. In der Expansion ging es um Militarismus (und dadurch entstehende genozidale Tendenzen), sowie um Zusammenarbeit gegen einen größeren Feind. Zuerst zwischen den WoD-Frostwölfen und Horde sowie zwischen WoD-Draenei und Allianz, später dann auch die Zusammenarbeit zwischen all diesen Fraktionen, beginnend damit, dass Yrel Durotan eine Waffe zuwirft und „Together“ sagt, um Blackhand bei Shattrath zurückzuwerfen. Zudem noch, dass Grom Gesetze der Ahnen ignoriert und anderen aufträgt, mit jenen zu brechen; der berühmteste Fall ist dabei Ner’zhul, welcher anfängt, wider diesen Gesetzen mit der Leere und Nekromantie zu arbeiten (unter der Androhung, dass Grom ansonsten seinen ganzen Stamm umbringt, falls sie sich weigern). Da gibt es dann innerhalb der Shadowmoon die Bewegung, sich dem zu widersetzen, unter Rulkan, Ner’zhuls Gattin. Diese Shadowmoon arbeiten dann auch mit den WoD-Draenei und der Allianz im Shadowmoon Valley zusammen. Grom bedroht die Frostwölfe mit demselben Ultimatum (hört oder werdet ausgelöscht), was mit Hilfe der Horde abgewendet werden kann. Derweil gibt es auch Andeutungen, dass Nobundo nach der Story von WoD ein Schamane wird, was eine Brücke zwischen beiden Völkern sein kann. Am Ende wird die Eiserne Horde besiegt, nachdem sich die letzten Reste zur Fel Horde wandelten.
Das Mag’har-Szenario ignoriert das alles. Wir haben plötzlich weiterhin Voidcaster bei den Shadowmoon, es gibt weiterhin die Eiserne Horde, und Yrel hat angeblich Durotan getötet, und Grom wird aus irgendeinem Grund als Anführer angesehen. In diesem Sinne ignoriert es Teile der Orclore und praktisch die gesamte Story von WoD und dessen Thema.
Die Grundlage des draenischen Volkskonzeptes ist es, nicht so zu werden wie die Man’ari Eredar. Die Man’ari sind blinde Fanatiker, welche im Namen von Sargeras Völker unterjochen, Zerstörung bringen, und so weiter. Ich wiederhole: Das ist der Kern des Draenei-Konzeptes. Zu behaupten, dass Leute, welche hunderte, tausende Jahre alt werden können, bei denen manche sich genau an den Fall der Eredarkultur erinnern, plötzlich eine Kehrtwende machen, und zwar allesamt, und genau diesen Kern vergessen, ist ein Fehler im Schreiben einer Geschichte, bei der man sich schlicht an den Kopf fassen möchte.
Um Draenei-NPCs aus TBC zu zitieren:
[Amaan the Wise] says: The stubborn close their mind and convince themselves of one truth. The wise keep an open mind to the different possibilities leading to and stemming from the present.
[Anchorite Obadei] says: What have you done, Makuru? These are not our ways! Makuru says: The orcs hate us, Obadei! They’ve killed many of us before! They deserve death and worse. Anchorite Obadei says: I understand how you feel Makuru. Sedai was my brother after all. Yet we can’t disgrace his memory by going against his very ideals.
[Proenitus] says: Regrettable that those creatures had to die so that we might live - indiscriminate killing is not the draenei way. However, the blood you gathered will replenish our healing crystals, so their deaths will not be in vain.
Laut dem Mag’har-Szenario ist die Begründung der WoD-Draenei für ihren Taten der Glauben, dass die Orcs dafür verantwortlich seien, dass es ökologische Probleme auf Draenor gibt. Das Draenei - welche in WoD die Zusammenarbeit initiierten - da angeblich direkt anfangen würden, Gewalt anzuwenden, statt eine Zusammenarbeit mit Schamanen der Orcs zu beginnen, um die Ursachen zu ergründen, ist recht lachhaft, vor allem, da Draenei bereits selbst Erfahrung im Beseitigen und Erkennen ökologischer Probleme haben. Abseits davon der obige Punkt, dass in WoD angedeutet wurde, dass Nobundo ebenfalls in dieser AU-Zeitlinie ein Schamane wird.
Man muss weder lange nachdenken, noch ein großes Wissen um Literatur haben, um sämtliche Plotholes innerhalb dieses Szenarios aufzuzeigen. Eigentlich reicht es bereits, die Story von WoD anzusehen; dass durch das Szenario auch noch geschmackloserweise impliziert wird, dass der von den Orcs verübte Genozid beendet hätte werden sollen, ist nur die Kirsche auf dem Sahnehäubchen, genauso wie die Umdrehung des Plotpoints bzgl. ökologischer Probleme, da im MU Gul’dan den Thron der Elemente schwächte, dadurch solche Probleme auftraten, und er die Bladewind überzeugen konnte, dass die Draenei an all diesen ökologischen Problemen Schuld sind, weswegen man sie umbringen sollte.
Damals, als der ganze Kram noch in Entwicklung war, habe ich auch alternative Möglichkeiten eingebracht, welche weder die WoD-Story ignorierten, noch Orc- und Draeneilore. Aber wie gesagt: Blizz hat damals alles ignoriert. Es ist recht offensichtlich, dass das Szenario nur so geschrieben wurde, um zu sagen „Light can be evil too!“; das Problem ist, dass wir das bereits seit Classic mit dem Scarlet Crusade wissen. Dafür muss man nicht mit einem Vorschlaghammer auf erzählerischen Sinn, Lore, und so weiter schlagen, um dann aus den Scherben irgendein unsinniges goldenes Kalb zu bauen.
Ist er? Fanatisch bezüglich welcher Ideologie? Ich meine, er arbeitet mit Lelfen zusammen, es ist sicher nicht die Reinigung des Kosmos von der Leere oder die uneingeschränkte Dominanz des Lichtes. Der Mann hatte nach dem ersten Schock nichtmal was gegen Illidan gemacht, der seine Gottkommandantin umgebracht hat, die Illidan zu etwas zwingen wollte, was Turalyon für was gutes und ehrenhaftes hält.
Fanatismus erfordert Ideologie. Was ist bitte die Ideologie von dem Kerl? Er hat offensichtlich eine „der Zweck heiligt die Mittel“-Einstellung, aber das ist ohne besondere Überzeugungen dahinter erstmal eher utilitaristisch als fanatisch.
Und was die Fraktionen betrifft…
Wir haben jetzt unter seiner Regierung im Grunde erst eine Sache passieren sehen… und das war Genns indirekte Unterstützung dabei Undercity zu reinigen. Den versprochenen Krieg in irgendeine Richtung haben wir nicht gesehen und alle Zeichen deuten darauf, dass Fraktionskonflikt in irgendeinem größeren Maß für Blizzard vorbei ist, also scheint mir auch nicht plausibel, dass der kommt.
Also tue ich mich schwer mir das Szenario vorzustellen für das seine vermeindliche Schurkenrolle gedacht sein soll. Weder Lichtfanatismus noch Fraktionskrieg sehe ich, lediglich einen selbstgerechten und fehlerbehafteten Charakter. Also wenn ihr da eine Idee habt, wie Blizzard Turalyon zu nutzen plant, wäre ich interessiert, aber das was wir haben wird mir nach meinem bisherigen Eindruck hoffnungslos überspielt. Nicht ohne Grund, weil Charakterschwächen und ein Ende als Raidboss bei WoWs meisterhaften Autoren nicht völlig unabhängig sind, aber trotzdem überspielt. Erinnert euch daran, dass wir auch über Jaina und Genn genauso geredet haben wie über Tur jetzt.