Eine alte Geschichte [Lichkönig]

Es war einmal ein Schamane, der lehnte das Angebot eines Dämons ab. Sein Schüler, mit dessen Seele er verwoben war, zeigte sich jedoch anfälliger für die Verlockungen des Dämons und so nahmen die Dinge ihren lauf. Der alte Schamane hatte hohe Autorität doch sah sich das Ganze gelassen an… durch die Verbindung verfolgte er die Wandlung seines ehemaligen Schülers, sah eine andere Welt, mächtige Artefakte und auch zu was die seinen in der Lage waren, wenn man sie nur weise steuerte. Nachdem sein Schüler versagt hatte, die Invasion einer anderen Welt scheiterte und das Portal, dass die beiden Welten verband bis auf einen Riss geschlossen wurde, sah er seine Zeit gekommen.

Er vereinte die verbliebenen Clans in seiner Heimatwelt unter sich und führte gezielte Operationen in die andere Welt aus, um gewisse Artefakte zu bekommen. Sein Ziel war es nicht jene Welt zu erobern, sondern das Wissen, dass er durch seinen Schüler erlangt hatte zu nutzen, um neue Portale in neue, andere Welten zu öffnen - “uns soll nur gehören, was wir auch erobern”. Die Operationen blieben nicht unerkannt und die Feinde jener Welt, welche die Seinen geschlagen hatte organisierten eine Gegeninvasion in seiner Welt. Es sah am Ende nicht gut aus, doch er hatte genug gesammelt um in der Tat Portale in zahllose andere Welten in einem verzweifelten Moment zu öffnen. Statt einem Eroberungszug gestatteten sie jedoch nur eine Fluchtroute… Das Öffnen der Portale hatte schwere Folgen für seine Heimatwelt, doch die würde er nie wieder sehen. Denn als er und seine treusten Untergebenen ein Portal betraten wurden sie bereits erwartet. Eine Falle. Der alte Dämon, dem der der alte Schamane einst das Angebot ausschlug erwartete ihn. Und er hatte einen Plan.

Der Dämonenlord zerschmertterte den Körper des Schamanen und sperrte seine Seele in einen von ihm selbst geschmiedeten Helm aus einem speziellen Material. Diesen Helm, oder Krone sperrte er in einen Eisblock und schleuderte ihn auf den nördlichen Kontinent Azeroths. Der gefrorene Thron. Einerseits ein Gefängnis, andererseits jedoch mit unglaublichen Mächten ausgestattet, hatte die Seele des alten Schamane nur eine Aufgabe: Den Weg ebenen, die brennende Legion seine Peinigers in jene Welt zu geleiten. Bewacht von treuen Dienern des Dämons erkundete der Schamane sein neues Potential und auch er begann, einen Plan unter den wachsamen Augen seinen Bewachern zu schmieden…

Sich loyal gebend entfachte er die untote Geißel gegen Azeroth, doch beharrte er darauf, für den Erfolg seiner Mission brauche er einen Herold - und mit der Hilfe seiner Bewacher fand er einen geeigneten Kandidaten. Ein junger Menschenprinz, leicht zu manipulieren und mit dennoch viel Potential. Während die Invasion der Geißel lief, lockte er den Prinzen zum nördlichen Kontinent. Blind vor Rachsucht nahm der junge Prinz die verführenden Versprechen der Macht an, trotz aller Warnungen, auch dessen neu gewonnen, loyalen Freundes - eines berühmten Zwergenkriegers, zog er ein verfluchtes Schwert aus seinem vom alten Schamanen präparierten Platz heraus. Der Verstand des jungen Prinzen wurde sofort von der vollen mentalen Kraft des alten Schamanen gefüllt, denn das Schwert war nichts anderes, als ein Teil seines Gefängnisses, geschmiedet in die Form eines mächtigen Schwertes. Ein Verstärker und gleichzeitig auch ein mächtiges Instrument mit einem Bruchteil der neu gewonnen Kräfte des eingesperrten Schamanen. Der Prinz verriet seinen neu gefundenen Freund, seine treuen Söldner und tötete jenen, der vom alten Schamanen benutzt worden war, um den Prinzen in das zu machen, was er nun war: Der Herold des Lichkönigs.

Er kehrte zurück und war fortan eine mächtige Schachfigur des alten Schamanen, die er nicht etwa nutzte, um die Pläne seiner Peiniger zu durchkreuzen und um sich seines Gefängnisses zu entledigen. Doch dazu musste er sich der wachsamen Augen zunächst entledigen und die “Aufzucht” seines Herolds mit Taten begründen. Er tat wie ihm geheißen, nach erfolgreicher Invasion und der Auferstehung eines weiteren loyalen Anhängers als Lich beschwort jener den Herold der brennenden Legion. Diese übernahm fortan die Kontrolle der Geißel und es war wie gewünscht, während sich die Legion auf die Invasion auf dem westlichen Kontinent konzentrierte, konnte der alte Schamane unbeachtet mit seinem Herold kleine Steine ins Rollen bringen. Sein Herold half den Feinden der brennenden Legion so zum Beispiel einen mächtigen Anführer der Dämonen zu besiegen, welches mit dazu beitragen würde, dass die Legion die Schlacht um Hyjal verlor. Die Legion besiegt, die Völker Azeroths schwer dezimiert war nun der Gefangene ohne Wächter und sah sich schon als Gewinner…

Doch sein Peiniger realisierte den Verrat. Der Dämonenlord sonn erneut auf Rache und suchte sich neue Puppen aus… und er traf auf Illidan. Er brachte diesen dazu den alten Schamanen mit einem mächtigen Artefakt anzugreifen. Auch machte dem Schamanen der Riss seines Gefängnisses, aus dem er das Schwert seines Herolds schmiedete zu schaffen… es begann ein letztes Rennen. Sein Herold, oder der neue Herold des Dämonenlords? Wer würde es zuerst zum alten Schamanen schaffen? Würde sein Gefängnis zerschmettert werden, oder sein Thron zerstört? Doch sein Herold gewann. Das Gefängnis wurde zerschmettert und der gefallene Prinz setzte die Krone der Dominanz auf sein Haupt. “Jetzt sind wir eins!” [Der Schamane hatte gewonnen. Nach seiner Niederlage, seiner Knechtschaft, hatte er nicht nur seinen Peiniger, der überall als Mastermind-Schemer gefürchtet war in einem “game of schemes” bezwungen, sondern gab es auch weit und breit keinen mehr auf Azeroth, der ihm gefährlich werden konnte. Vor allem nicht wenn es darum ging, den anderen einen Schritt voraus zu sein…]