Wird Thiegur eigentlich mit dem englischen TH ausgesprochen? Das sollte ein Aufnahmekriterium sein.
Sollten wir eigentlich warnen, dass wir ein queerfeministisches Matriarchat sind?
Ich fühl mich wie ein junger Hüpfer!
hüpft
da knackst was
Oh oh. Oh nononono…
Das weiß er schon. Denn neben einer Pfeife trägt er privat auch High Heels.
Ein definitiver Pluspunkt.
Queen mag ich… glaub…?
Ohhh… "Frisch"fleisch?*
*Frisch ist hierbei als dehnbarer Begriff zu verstehen und soll keinesfalls die Verlassenen in jedweden Verwesungsstadien diskriminieren.
Wenn Lia es angeschleppt hat, ist es frisch genug oder bestens konserviert, in jedem Fall aber Qualitätsproduktion.
Ich hab’s nicht angeschleppt; als Toy Boy ist es definitiv zu oll.
Apropos. Ich schau gleich ins Discord. Ich bin leider hier am Dauerjonglieren und komme nicht recht von der Stelle.
Niemals spiele ich nach 1/2 Neun des Abends.
@Luna: Ich rauche keine Pfeife mehr - aber die High Heels passen LKW Klaus immer noch.
[ Nicht schön, aber selten ]
Sie schlug hart auf den Boden auf, und spürte wieder nichts. Dennoch entfuhr ihr beim Aufprall ein herausgepresstes „Uff!“. Bäuchlings lag sie auf der trockenen, mit verdorrten Grasbüscheln gespickten Erde, die Arme angewinkelt und das Gesicht zur Seite geneigt, und blinzelte benommen in das unnatürliche, grelle Licht. In ihrem Kopf fuhren Kobolde Achterbahn. Nur schemenhaft und konturenlos machte sie einen dunklen Schatten aus, der größer zu werden schien, je länger sie ihn durch ihre zusammengekniffenen, lindgrünen Augen auszumachen versuchte. Oh nein, bei der Sonne, bitte nicht.
Die durchscheinende …Geisterelfe war eindeutig auf den Boden gekracht, durch den sie vorher ohne jeglichen Widerstand gefallen war. Der Todesritter traute seinen Augen kaum. Unwillkürlich hatte er sich nach vorn gebeugt. Und dann war sie einfach …verpufft? Bei den unendlichen Inseln der Hölle. Jetzt war er sich sicher. Irgendwo zwischen Oribos und Korthia hatte er seinen Verstand verloren und er war sich nicht sicher, ob der dort wieder aufzufinden wäre, selbst wenn er es versuchte.
An einer gänzlichen anderen Stelle im Diesseits rutschte mit einem heftigen Ruck ein Stuhl vom Tisch weg. Polternd kippte er nach hinten um. Die Gestalt, die hauptsächlich Verursacher für dieses kleine Malheur war, war urplötzlich aufgesprungen und blickte sich nun suchend im Zimmer um.
Was….zum Nether….war DAS denn eben gewesen?!
Zedd - Happy Now
https://www.youtube.com/watch?v=v1I7zdqxVeQ
Jemand klaute meinen Namen. Oder ich habe ihn verloren.
Logge nicht ein jetzt.
Es grüßt:
Marthell
Ich bin in 10 Minuten keinesfalls da.
Zum Glück machst du dir keine Mühen. Wir lden eh nie wen in unseren Eitären Kreis ein. ^^
Das sehe ich jetzt erst. Natürlich wird er das. Sonst wäre es ja Thiegur und nicht Thiegur. Im Übrigen dankt die Firma für das Nichtaufnehmen. Es war kein Vergnügen - niemals.
[ Wand ]
Der Finger streckte sich zusammen mit dem Arm, an dem er aus einem unbegreiflichen Streich des Schicksals heraus hing oder vielmehr angewachsen war. Ein schmaler Finger mit einem kurzgefeilten Nagel, schmal, weil es die höfliche oder vielmehr ästhetische Bezeichnung für etwas dürres war, dessen Oberfläche noch nicht verdorrt oder verwittert aussah, so verlangte es das Gesetz der Genauigkeit der Wahrnehmung - und Wahrnehmung war das einzige, was man hatte.
Ausserhalb der eigenen Wahrnehmung gab es nichts zu erfassen.
Der Finger stiess an etwas, das durchscheinend war wie Glas und löste damit ein verzerrt langsames, hohles, echoendes Geräusch aus. Whooob-b-b-b-b-b-b-b-b-b-b-b-b-b-b-b-b
Glas war etwas kaltes, zumindest aber kühles. Dieses hier war wärmer, weniger glatt, aber ohne mikroskopische Betrachtung kaum beweisbar und Glas sang. Dieses Ding hier machte eine sichtbare konvex-konkav Welle.
Noch einmal stiess der Finger dagegen, von dem sie wusste dass es ihrer war, ebenso wie sie wusste, wie es jedem zueigen ist, dessen zuviel an Verstand und Empfindung irgendwann alle Sicherungen durchbrennen liess, dass dies ein Klartraum sein musste, und noch einmal machte die Fläche Whooob-b-b-b-b-b-b-b-b-b-b-b-b-b-b-b-b.
Weswegen auch immer sie gedacht hatte, in diese Richtung zu müssen, sie war versperrt. Flexibel, aber unverrückbar. Was dahinter lag, machte kein Geräusch. Es war, als ob man taub würde, wenn man versuchte dorthin zu lauschen, ein betäubender Echosang des Schweigens.
The Sound of Silence
https://youtu.be/u9Dg-g7t2l4
[ Ein Hauch von Bier und Nudeln ]
In dem Lager, das die Expedition in Korthia aufgeschlagen hatte, gingen die verschiedensten Wesen ein und aus. Belithraz liebte die verschiedensten Signaturen, die er ausmachen konnte, immer dann, wenn sein fleischlicher Wirt in die Nähe eines Individuums kam. Und für einige, karge Momente, in denen das unsägliche Weib ihrem selbstauferlegten Eid nachgekommen war und sich der Dämonen vor Ort angenommen hatte, hatte er das Gefühl dass ihre gemeinsame Suche hier zu Ende gehen würde. Der Teil von ihm der abgesplittert war, als sie sich seine Seele einverleibt hatte, würde hier auf ihn warten, er würde…
„Halt die Fresse…deine Gedanken sind nicht allein deine…“, zischte Ary, genervt vom inneren Monolog ihres Mitbewohners. Ein Ort wie jeder andere, an den sie sich treiben ließ. Der kultivierte Eskapismus gepaart mit der Jagd, wüsste sie es nicht besser, würde sie jedem reichen Adelssprössling vorschlagen, seine Selbstverwirklichung zu suchen, indem er Dämonen jagte. Was wäre die Legion doch unter ihnen erzittert. Doch… zwischen zerklüfteten Felsen und kargem Gras, wo sie sich niedergelassen hatte um zu rasten, mischte sich ein Geruch unter ihre wandernden Gedanken und Phantasien. Ein Hauch von Bier… und Nudeln? Und der Schrei, natürlich.
Nicht nur vollständig im Zweifel über seinen Geisteszustand, sondern jetzt ebenfalls begriffen im Kontrollverlust über seine Gesichtszüge fuhr der Todesritter herum, der wussten die Titanen wie lange mit dümmlicher Miene den Boden angestarrt hatte, an dem seine Vision verschwunden war. Und betastet hatte er ihn, aber das würde er niemandem sagen. Niemandem.
„Halt die was?“ entfleuchte ihm aber nun doch. Der nächste Gedanke war: Dämon. Ruckartig zog er die Waffe und erst langsam und sehr verspätet waberte in seinem Verstand an die Ebene des Bewusstseins, was die Dämon…in? noch gesagt hatte: Ihr seid mit Euren Gedanken nicht alleine. Was war das hier für ein Spuk? Träumte er? Konnte er sich leisten, darauf zu vertrauen, dass das ein Traum war? Flucht war nie eine Option gewesen. Sein Körper kannte Kampf und Tod und alles in ihm machte sich dazu bereit, noch bevor er die Situation gänzlich erfasst und eingeordnet hatte.
Das, was sich in ihre Wahrnehmung schob, hatte gewiss nichts mit Bier und Nudeln zu tun, dafür aber mit Tod. Die brennenden Feuer hinter ihrer Augenbinde loderten und der Dämon in ihr entfachte den Kampfinstinkt so gänzlich natürlich, dass sie erneut zu einer Einheit verschwommen. Sie war sich manchmal bewusst, wie sehr er ihr Äußeres verändert hatte, und es war nicht das erste Mal, dass man auf sie losging, weil man sich ihrer irrte und sie für einen Gesandten der Legion hielt. Ob mit oder ohne Pferdefuß, Hörner und geschuppte Haut waren schon ein Garant für Abscheu.
„War nicht für dich bestimmt…“, knurrte die Illidari und hielt doch ihre Gleven als wäre sie jederzeit bereit anzugreifen oder zu parieren. „Das…“, die Spitze der knöchernen Gleve zuckte gen seiner Waffe, „ist keine gute Idee. Wenn du mich angreifst, muss ich reagieren, und das ist…eine Verschwendung von Potenzial auf beiden Seiten…“, sagte sie, die Stimme der Frau rau als sei sie von Sandpapier belegt.
Seine Gedanken arbeiteten langsamer als seine Instinkte und noch langsamer senkte er die Streitaxt um wenige Handbreit. „Freund oder Feind?“ formierte seine Zunge und seine eigene Stimme klang hohl in seinen Ohren, verzerrt und viel zu langsam. Sehr viel schneller schoss ihm zynisch durch den Kopf, dass ein Feind, der nicht direkt auf ihn losgehen wollte, auf diese dämlichen drei Worte natürlich auch nicht mit Feind antworten würde. Langsam atmete er aus und hätte am liebsten die Augen geschlossen, um sich innerlich einen schlecht gealterten, debilen Trottel zu nennen. Er liess es gerade so bleiben.
“Illidari”, sagte sie, als würde das alles erklären. Und in der Tat, in ihrer Welt aus grauverwaschenen Texturen und den Farben der Magie, tat es das. Aber der Elf schien noch etwas mehr als das zu brauchen. „Freund…“, schob Ary hinterher und senkte ihrerseits die Gleven. Ihr Dämon bedachte sie mit dem Gefühl eines Schlags auf den Hinterkopf um seinem Missmut Ausdruck zu verleihen.
„Wieso der Schrei?“
Jetzt senkte er die Axt wirklich. Sein Kopf war weit vom fieberhaften und flüchtigen überlegen entfernt, aber er wog durchaus ab, ob er der Illidari seinen ersten Gedanken so ungefiltert mitteilen sollte. Hier spukts. Haha. Unwillkürlich senkte er einen Mundwinkel - vielleicht eine missverständliche Regung.
„Hier passieren seltsame Dinge“, sagte er schliesslich schlicht und stellte sich gerade hin, ohne die Anspannung gänzlich zu verlieren.
„Ach was…“, brummte die Illidari und verzog den Mund zu einem Halblächeln, dass einen Teil ihrer spitzen Zähne offenbarte. Seltsame Dinge war nicht die Umschreibung, die sie nutzen würde, für das, was hier mit der Legion geschah und das Prickeln in ihrem Nacken erinnerte sie daran, dass sie nie allein war.
„Was für seltsame Dinge?“
„Das hier ist doch das Jenseits. Richtig?“ Ein ziemlich beschissenes Jenseits, dachte er, sagte es aber nicht laut.
„Korrekt“, gab Ary zurück, wobei dies offensichtlich schien. Selbst für jemanden, der die Dinge nicht mehr richtig sah.
„Scheinbar gibt es sogar im Jenseits Geister“, fuhr er fort, „…richtig?“
„Geister sind normalerweise nicht meine Baustelle. Aber…ja“, sagte sie ruhig und gelassener als noch vor einigen Minuten, hinter der schwarzen Augenbinde schloss sie die Augen und nickte bekräftigend.
„So.“ Die Pause danach war fast eine halbe Sekunde zu lang. Eben die halbe Sekunde, die einen dazu bewog, Luft zu holen und nachzuhaken, aber da redete er doch weiter. „Und die schweben normalerweise.“
„Hat die Schwarze Klinge nichts anderes zu tun als Geistern nachzujagen?“ Zugegebenerweise war es merkwürdig, dem Gedankengang zu folgen, und sie nahm anhand der Signatur des Elfen an, dass er zur Klinge gehörte. „Aber…ja, auch das.“
„Gegenfrage: haben Geister nichts anderes zu tun als durch den BODEN zu fallen und nach meinen Füssen zu greifen?“ Der Gesichtsausdruck wies nicht grade auf einen Scherz hin. Aber der vera.rschte sie doch. Oder?
„Geister fallen nicht, sie SCHWEBEN…“, das Zähneknirschen der Illidari war hörbar. „Bist du…vielleicht ein bisschen verwirrt?“
„So.“ Na jedenfalls die Silbe schien er gut zu beherrschen. Und dieses Mal dauerte die Pause nicht so lange. „Dachte ich auch immer. Also, was schliessen wir daraus?“
Dass du vollkommen durchgeknallt bist, flüsterte Belithraz in Ary’s Ohr und ihre Mundwinkel zuckten kurz. Manchmal hatte der Dämon recht und sein spitzzüngiger Humor war zum Glück nicht der schlechteste Teil von ihm. „Sag du’s mir. Was schließt du daraus?“ Obwohl sie ihre eigene, kleine Idee hatte. Aber es ist lustiger den Verrückten zu befragen, grinste Belithraz.
Sein Gesicht hätte ihn durchaus verraten können. Aber die Mikromimik blieb der Illidari verschlossen. Er wusste selbst, wie verrückt er klang. Jetzt lehnte er sich auf seine Waffe und nahm eine entspannte Haltung ein. Die würde sie klar genug sehen können. Ebenso wie noch einige andere Dinge, aber auf die schien sie sich ja gerade weniger zu fokussieren.
„Dass es keiner war.“ So einfach, so schlicht, so präzise-pragmatisch.
„Die Grenze zwischen den Welten wurde zerbrochen…“, gab Ary zurück und trat einen Schritt näher, als sich ihr Gegenüber zu entspannen schien. „Vielleicht ist jemand ausgerutscht und durch die Welt der Lebenden mit einem Fuß hier gelandet. Nahtoderfahrungen? Ist nicht meine Expertise, aber…möglich?“
Jetzt lag ihr Fokus mehr auf dem Elfen, während ihr Dämon im Hintergrund grummelte, aber leichter auszublenden war. So ganz sauber war sicherlich niemand, der sich auf dieser Ebene des Existierens befand.
Jedenfalls war er ziemlich gross, sah aber nicht nach einem Mischling aus und die Breite konnte täuschen. Die Rüstung war allerdings weitaus leichter als die üblichen mobilen Festungsklötze, in die sich so mancher Ritter von der toten Gestalt zu verbarrikadieren pflegte. Schulterplatten trug er gar keine, wenn sie das richtig einordnete und er roch nicht so rostig-metallisch wie das übliche Feldlager von Abenteurern.
„Interessant“, bemerkte er und schien das auch zu meinen. Er wirkte nachdenklich, mass sie mit Blicken und regte sich nicht recht. Gesprächig war er nicht gerade. Aber wer wollte ihm das verübeln.
Was er an Größe und Breite mit oder ohne Rüstung mitbrachte, hatte sie in dämonischen Anteilen, die ihren schmalen Leib markierten. Durchschnittlich groß, aber sehnig und trainiert und deutlicher verderbt als andere Illidari, die man beim Einfall der Legion gesehen hatte. Was auch immer sie sich einverleibt hatte, es kennzeichnete sie, unter den dünnen Streifen geschmeidigen Leders die ihre „Kleidung“ darstellten. Tätowierungen zogen sich über die schuppige Haut und glühten in einem dunklen violett.
„Was?“ Ihre Antwort selbst kaum gesprächig, aber seine Signatur war durchaus mehr als nur das, was man auf den ersten Blick sah.
Ary hob eine Braue. Nein, das sah man nicht alle Tage.
„Der Nahtoderfahrungsausrutscher. Hatte ich noch gar nicht bedacht.“ Er rieb sich das Kinn und wies dann über die Schulter zurück. „War dort drüben. Willst du`s dir ansehen? Du siehst wahrscheinlich mehr als ich, egal was es ist. Wenn es etwas ist, das in dein Ressort fällt.“
Er hatte sie einfach zurückgeduzt. Leute vom Rande der Gesellschaft pflegten selten feine Umgangsformen. Trotzdem klang es nicht von oben herab. Viel eher… nach Augenhöhe. Von der man, korrekterweise, gar nicht sprechen konnte.
„Die Grenzen verschwimmen zwischen dieser Welt und der anderen. Nether, sogar die elende Legion hat es hierher verschlagen“, sagte sie, ohne dass es direkt auf seine Aussage einging. Aber was hatte sie schon zu verlieren? Ary war, ohne dass sie sich selbst dessen bewusst war, das erste Mal seit Monaten in ein Gespräch verwickelt, dass nicht nur die unbedingten Notwendigkeiten der Versorgung beinhaltete - oder Dämonengewäsch aus ihrem Kopf.
„Ja…ist gut, ich sehe es mir an. Aber…schwer zu sagen ob ich etwas sehen kann, Signaturen zerfallen schnell. Und meine Ausrichtung ist ziemlich…singulär.“
Das entlockte ihr ein schnaubendes Grinsen, denn die ewige Leier vom Opfer der Illidari war etwas, dass selbst ihr zu den Ohren heraushing.
„Nett von dir“, sagte er und diesmal klang er spöttisch, ohne ins bösartige abzudriften. „Dass du mal ein Auge drauf wirfst.“ Er war schon dabei, sich umzudrehen und folgte damit der Andeutung ihrer Bewegung, die die Richtung ihres Körpers bei Zustimmung eingeschlagen hatte. „Wie soll ich dich eigentlich anreden? Auf He du und Heda wirst du kaum abgerichtet sein - sind die wenigsten.“
„Hab grad keine Augen zur Hand…“, sagte sie trocken und rieb sich mit einer Hand über den Nacken, während sie auf nackten Füßen der Stelle näher kam, an der er den Geist vermutet hatte. „Aber falls das ein Witz sein sollte, glaub mir, ich hab sie alle schon gehört.“ Den Kopf schiefgelegt merkte der Todesritter, dass sich das andere Randstück der Gesellschaft deutlich mehr mit der Umgebung anstatt mit ihm zu beschäftigen schien. Immer mal wieder zuckten die Brauen und wandte sie den Kopf, eine steile Falte auf der Stirn.
„Ary. Funktioniert besser als alles andere…“, gab sie ruhig zu verstehen. „Und selbst?“
„Rhavandir“, gab er zurück und blieb am Rande der Szenerie stehen. „Da drüben beim Stein wars. Geradewegs durch den Boden. Und dann griff etwas nach meinem Knöchel. Ich gehe nicht davon aus, dass du der Typ Frau bist, der vor irgendeinem in die Knie geht. Also sieh das als vervollkommnende Erwähnung an Information.“
Die Distanzierung von jeglicher Interpretation seiner Worte in die Zweideutigkeit war überdeutlich. Wenn man die feinen Zwischentöne zu lesen gewohnt war.
Nein, ein Scherzkeks, geschweige denn ein Pausenclown war der hier nicht. Und auf was auch immer er aus war, ganz so verrückt wie sein erster Eindruck schien er gar nicht zu sein. Vielleicht war er nur ernstlich verstört gewesen. Wer mochte schon angefasst werden - aus dem Nichts. Wie hätte sie reagiert?
„Wer weiß…“, die Antwort kam fein und spitzzüngig und tatsächlich ging die Illidari auf die Knie, jedoch nur um den Boden in Augenschein zu nehmen, dieses Nichts aus verdorrtem Gras und trockener Erde, wie man sie überall in Korthia vorfand.
„Hmm…“, machte sie und konzentrierte sich, lauschte auf die Stimmen aus dem Innen und betrachtete die verschiedenen schwirrenden Signaturen im Außen.
„Warum sitzt jemand wie du an einem Ort wie diesem fest? Oder wandelst du zwischen den Welten? Ich bin mir bewusst, dass ihr dazu in der Lage gewesen seid, auch schon bevor der Himmel zerbarst…“
„Festsitzen würde ich das nicht nennen. Aber Ackerbau und Viehzucht wurden auf Dauer langweilig.“ Sein Tonfall war ernst, aber gemeint haben konnte er das so nicht. Oder?
„Was?“ Sie drehte ihren Kopf in seine Richtung und hätte sie noch Augen gehabt, wäre ein entgeisterter Blick seiner gewesen.
„Ha-ha.“ Die trockene Bemerkung machte dem Korthianischen Boden Konkurrenz. Dann wechselte der Tonfall. „Wenn ich gewusst hätte, wie das Jenseits aussieht, bevor ich es leibhaftig erlebt habe, dann würde ich lieber für die Ewigkeit und drei Tage in einem Phylakterium gewohnt haben als lebensmüde zu sein.“
Das war jedenfalls kein Scherz gewesen.
„Das ist interessant“, sagte die Elfe daraufhin nur und wandte sich wieder der trockenen Erde zu. Belithraz jedoch richtete seine Aufmerksamkeit sehr genau auf den Todesritter aus und seine interne Schimpftirade reichte von der hat sie nicht mehr alle bis zu ehrlicherweise kein Verlust für die Schwarze Klinge. Und obwohl sich Ary abwandte, fühlte Rhavandir sehr genau, dass er beobachtet und gemustert wurde.
„Ziemlich. Ich würde zu gern wissen wie geräumig sowas ist. Auf alle Fälle sicher hübsch ruhig, solange niemand anklopft.“ Die Stirn gerunzelt beobachtete er die Illidari, sehr sicher, dass das Gefühl des Starrens von ihr ausging, obwohl sie ihm den Rücken kehrte. Allzuviel wusste er nicht über diese Dämonenjäger, ausser, dass die meisten noch schlechtere Laune hatten - oder besser: überhaupt eine Laune - als seine „Kollegen“ auf Acherus.
„Die Dinger sind scheîßklein. Das ist kein Luxusresort für lebensmüde Krieger.“ Sie rollte die Schultern und am liebsten hätte sie dem Dämon auf die Finger gehauen, aber damit musste sich der Todesritter nun herumschlagen, während sie auf der Suche nach seiner verlorenen Signatur war.
„Nun. Der Zustand eines Lichs ist nicht gerade Origami, wenn er sich in so ein Ding zurückzieht. Vielleicht sind sie wie astrale Gefängnisse. Wer weiss das schon. Der kein Lich ist.“
Er verstummte, um sie nicht weiter bei ihrer Suche zu stören. Sie wirkte angespannt und er wollte die Chance, möglicherweise etwas mehr zu erfahren, keinesfalls vertun.
Foreign Air - Free Animal
https://youtu.be/b12nAnLy5cE
Bertolt Brecht
Ich habe gehört, ihr wollt nichts lernen
Ich habe gehört, ihr wollt nichts lernen
Daraus entnehme ich: ihr seid Millionäre.
Eure Zukunft ist gesichert – sie liegt
Vor euch im Licht. Eure Eltern
Haben dafür gesorgt, daß eure Füße
An keinen Stein stoßen. Da mußt du
Nichts lernen. So wie du bist
Kannst du bleiben.
Sollte es dann noch Schwierigkeiten geben,
Da doch die Zeiten
Wie ich gehört habe, unsicher sind
Hast du deine Führer, die dir genau sagen
Was du zu machen hast, damit es euch gut geht
Sie haben nachgelesen bei denen
Welche die Wahrheiten wissen
Die für alle Zeiten Gültigkeit haben
Und die Rezepte, die immer helfen.
Wo so viele für dich sind
Brauchst du keinen Finger zu rühren.
Freilich, wenn es anders wäre
Müßtest du lernen.
Sie fuhr hoch und rang nach Luft.
Atmen. Ich kriege keine Luft.
Angst erfüllte ihren Körper, und die Elfe ließ sich zur Seite fallen, aus dem Bett hinaus, und hinab auf Knie und Hände. Sie keuchte, würgte und spie saure Spucke aus.
Luft.
Gierig sog sie die Luft ein, atmete.
Atmen.
A.t.m.e.n.
Ihr Pulsschlag beruhigte sich, nur sehr langsam, und ihr war kotzübel. Ihr Kopf glich einem einzigen Hämmern und Pochen, und ihr wurde schwarz vor Augen, weil der Schmerz fast unerträglich wurde.
Sie ließ sich einfach fallen, auf den kalten Boden fallen, und atmete.
Nur atmen.
Erst viele tiefe Luftzüge später tauchten Fragmente der Erinnerung auf.
Und erst als die Sonne so tief stand, dass ihr letzter Schein das karge Zimmer in einen goldenen Schimmer tauchte, fügten sich die Bruchstücke zu etwas Ganzem zusammen.
Sie musste mit ihrer Schwester reden. Das war so definitiv nicht abgesprochen gewesen.