[H-Orc-RP] Der Schwarzblutclan

Vergangenheit ----------- Gegenwart --------------- Zukunft

Gedanken einer Schamanin

Die grünen Finger schlängelten sich um das dicke Seil, die Muskeln an den Unterarmen spannten sich, als die Orcin begann den Eimer aus dem neu angelegten Brunnen zu ziehen.
Mit breitem Stand gruben sich die nackten Füße von Lutrinka in den Sand, sodass ihre Zehen von den feinen Sandkörnern umspült wurden.
Ein tiefer Atemstoß verließ ihre Lippen, wobei ein unwillkürlicher Pfeifton entstand. Verantwortlich war der fehlende linke Hauer.

Als der Eimer in Greifreichweite war beugte sie sich vor und zog den Eimer mit der rechten Hand hoch, das Seil ließ sie dabei fallen.
Der Eimer wurde mit beiden Händen gefasst, sodass sie nun ihr Spiegelbild in dem Wasser des Eimer sehen konnte.

Es vergingen einige Herzschläge, bis sie sich weiter bewegte. Gedanken über die Vergangenheit hatten Lutrinka erfasst, als sie sich nun selbst betrachtete.
Gedanken an ihre Ziehmutter,die verstorbene Häuptling des Schwarzblut Clans. Es tat in ihrer Seele weh, dass sie nicht an der Seite von Gressha kämpfen konnte, als diese ihr Ende fand.
Auch das Schicksal des Clans, welches ihn danach erfasst hatte, beschäftige die junge Schamanin seit einigen Wochen. Sie war erst vor kurzem zum Clan zurückgekehrt und war glücklich, dass dieser überhaupt noch Bestand hatte…

Schweiß perlte von ihrer Stirn und ein Tropfen rann an ihrer Wange zum Kinn herab, dort löste er sich und fiel auf die Wasseroberfläche und ließ diese Wellen schlagen, dies riss Lutrinka aus ihren starren Gedanken und sie war dankbar dafür.

Mit dem Eimer Wasser bewaffnet ging sie zum Lager des Clans. Der Standort war gut gewählt, im nordwestlichen Brachland im Schatten der Bergkette und in der Nähe der Handelsstraße. Die Arbeiten des Clans gingen voran, die Errichtung von Lehmhütten, oder wie Ghaska sie genannt nahm langsam Form an.

Gontas tat sein Schmiedehandwerk, um Werkzeuge herzustellen oder Metallringe zu schmieden, um den Brunnenschacht zu verstärken.

Nargrok zog los um Steine zu besorgen, Steine von unterschiedlichen Größen, die man wohl brauchte, um den Brunnen zu befestigen. Lutrinka hatte davon keine Ahnung, dies überließ sie den Handwerks-fähigen des Clans.

Sie schloss die Augen und konnte im Wind, der nun den Schweiß in ihrem Gesicht trocknete, in dem Wasser, welches sie trug, in der Erde unter ihren Füßen und indem Lagerfeuer die Elementgeister ihrer Heimat spüren. Zulange war sie weg gewesen und nun spürte sie die Vertrautheit, nie wieder würde sie all zulange von ihrer Heimat ihrem Clan fortbleiben.
Es galt nun Verantwortung zu übernehmen, sie wollte dem Clan nun eine Stütze sein.

Der Eimer wurde abgestellt, als sie schließlich die Seelenruferin Gorthra erreicht hatte, mit einer Kelle fuhr sie in das Wasser und schöpfte es damit, sodass sie ihr eine volle Kelle entgegen hielt.

„Ich denke es wird langsam Zeit die Elemente um Beistand für eine Jagd zu bitten. Eine gemeinsame Jagd mit dem Clan und einem anschließendem Fest, um alte Traditionen zu ehren, sollten wieder unsere Feuer heißer brennen lassen. Denn wir sind zurück und werden bleiben.

Gol’kosh!“

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