Energisch zerstampft die Priesterin etwas Kraut in einem Tiegel. Sie tut es mit den schmalen, behandschuhten Händen. Nicht, weil die Magie es ihr nicht abnehmen könnte, sondern, weil sie das grade einfach braucht.
Ihre stechenden, grün verschleierten Augen mit dem Lidstrich, der so dünn ist, dass er schon für Präzisionsarbeit gehalten werden kann, bohren sich in all ihrer kühlen Abneigung in die zerknätschten Überreste des Maguskönigskrauts. „Ein verdammter, alter Gott.“, schimpft sie die zugerichteten Pflanze. „Die spinnen doch. Das kann gar nicht sein.“ Ihre tiefrot geschminkten Lippen verzieht sie. Es war nur ein Gespräch über vage Berichte von Geschehnissen in Nazjatar. Glücksucher ist bloß eine einfache Soldatin, natürlich erfährt sie das in dem abgeschotteten, hohen Reich in ihrem ungeliebten Lazarettdienst als eine der letzten.
Das rote Gewächs ist zwar unschuldig an all dem, aber die echte Wurzel allen Übels kann man auch nicht mit einem Mörser und Stößel vernichten.