[H-RP] Anoduna Thero’sha - Thalassische Militäreinheit

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„Ihr bekommt keinen Befehl, sondern eine Wahl.“
Das war es, was ihm wichtig war. Was er ihnen – seinen Soldaten – in dieser Stunde, die möglicherweise als eine der schwersten des hohen Reiches in die Geschichte eingehen sollte geben wollte. Schon einmal hatte der Führer der Sin’dorei sein Volk ins Verderben geführt. Doch der Lordregent war anders. Vermutlich. Auf der anderen Seite war da Sylvanas Windläufer – eine Verteidigerin ihres Volkes. Das war sie. Bevor sie gestorben war. Was dann aus ihr wurde – Schritt für Schritt – darüber konnte sich Valaris im Laufe der Jahre sein eigenes Bild machen. Und es war am Ende kein Gutes mehr. Sicher, er diente dem Kriegshäuptling. Diente ihr, seitdem der Troll sie ernannte hatte ohne Zögern – aber nicht ohne Zweifel. Auch, wenn er sie nie ausgesprochen hatte.

Dennoch hätte er nie damit gerechnet, dass dieser Tag kommen würde. Vor allem nicht so. Während er auf Krücken, das linke Bein nicht belastend zurück ins Lazarett humpelte. Der Blick fiel auf einen Tisch mitsamt zwei Stühlen, der eigentlich nur aus dekorativen Zwecken im Raum stand. Darauf platziert war ein Schachbrett, auf dem gerade eine Partie stattfand. Die schwarze Königin stand im Matt. Die Partie war noch nicht beendet. Und doch hoffte der Hauptmann inständig, dass er und Sonnenpfeil sie fortführen könnten. Über die rein zufällige Symbolwirkung des Mattmotives konnte er nur mit den Augen rollen.

Er rief sich die Worte in den Kopf zurück, die er an seine Soldaten gerichtet hatte. Hoffte, die richtigen gefunden zu haben. So war es eben mit diesen Rängen. Man hatte eine schwere Verantwortung, die auf den Schultern lastete. Man sprach Worte voller Überzeugung, nur, um sie sich wieder und wieder ins Gedächtnis zu rufen. Seiner Meinung nach standen nun alle auf der richtigen Seite. Aber auch auf der gefährlicheren. Der Kriegshäuptling würde nicht zögern, sie alle hinzurichten, sollten sie unterliegen. Dessen war er sich vollends bewusst. Inständig hoffte er, dass niemand diese Entscheidung getroffen hatte, ohne bereit zu sein, für seine Überzeugungen zu sterben. Vor allem Nebelläufer. Hätte er die Rekrutin einfach suspendieren sollen? Ihr verwehren sollen, an dieser Front unter Umständen ihr Leben zu lassen? Nein. Denn sie hatten die Wahl. Sie alle hatten eine Wahl. Und sie hatten ihre Wahl getroffen. Er hatte nach ihrer Treue gefragt – und sie hatten geantwortet.

„Der Horde und dem hohen Reich!“

„Mit Klinge und Bogen, durch Demut und Schmerz – dem Volke Quel’Thalas gilt stets Hand und Herz.“

„Meine Treue gebührt meinem Volk und dem Reich.“

„Ich folge dem Lordregenten von Quel’Thalas. Bis in den Tod.“

Sie hatten eine Wahl. Er nicht. Mit einem schmerzlichen Stöhnen ließ er sich zurück ins Bett sinken. Die Miene so wut- und schmerzverzerrt, er würde am liebsten alle Regale umwerfen und schreien, bis seine Stimme in der Nacht des Immersangwaldes verhallte. Zum ersten Mal seit Jahren standen ihm Tränen in den Augen. Tränen, die er seine Soldaten nicht hatte sehen lassen. Er hatte keine Wahl. Er musste hier bleiben. Für jeden seiner Soldaten wäre er in diesem Zustand nur eine Last gewesen. Das Bein aufgeschnitten, sodass er nicht mehr laufen konnte, so viel Blut verloren, dass er mehrmals am Tag wegnickte.

Nein, er hatte keine Wahl. Ihm wurde es verwehrt, in dieser schweren Zeit zu beweisen, dass er würdig war, seine Soldaten zu führen. Was würden sie von ihm denken, wenn sie wiederkehrten? Wie könnte er ihnen selbst noch in die Augen sehen, nachdem er ihnen nicht beistehen konnte? Hass keimte in ihm auf. Hass auf den, der ihm diese Verwundung zugefügt hatte. Hass auf Windläufer und ihre Schergen, die seine Soldaten zwang gegen Volksschwestern und -brüder in den Kampf zu ziehen. Und Hass auf sich selbst. Dass er so dumm war, sich dieser Verletzung zuzuziehen.

Ob er jemals der Hauptmann sein wird, der er aspiriert, zu sein?

OOC: Wir sind auf dem Großplot eingetroffen und freuen uns auf viele neue Bekanntschaften!

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„Stinkende Stadt,“ murmelte der Hauptmann, als er von der Brüstung, die Sonnenpfeil zurecht angepriesen hatte auf die Stadt herab schaute. Nicht nur im wörtlichen Sinne, auch im metaphorischen schaute er auf dieses stinkende Loch voller Orckot herab.

Faktisch gab es nach dem heutigen Abend, an welchem die Schwüre auf die Horde erneuert werden zwei Optionen: Entweder dieses Loch hier entbrannte zum Hexenkessel, oder die Lage würde sich von dort an langsam deeskalieren. Was immer auch geschehen mochte, spätestens seit dem Befehl, der ihn erreichte, wusste er, dass er und seine Leute es mitbekommen werden. Die Lage sollten sie stabilisieren. Deeskalierende Maßnahmen treffen. Sicherstellen, dass die Interessen des hohen Reiches in Orgrimmar gewahrt werden. Lauter inkonkreter Mist.

Im Endeffekt brauchte man nur Truppen, die aufpassten, dass nicht ein weiteres Mal auf offener Straße Elfen verprügelt werden, wie diese Noroschwelles, Norolelles… Was wusste er schon, wie sie heißt. Die Akte hatte er nur mal überflogen. Gestresstes Durchatmen.

Er hatte viel für sein Volk getan, im Zuge dieser Rebellion. Hatte mit Hilfe der Adeligen aus Silbermond ein Schleusernetzwerk erschaffen, um kurz vor der fast-Schlacht noch Elfen aus Orgrimmar zu bekommen. Seine Leutnant hatte die Befreiung der Fandu Talah angeführt, die er mit geplant hatte. Und dann war da noch diese völlig verpeilte Überläuferin, die er versucht hatte aufzubauen. Worin er eben nicht sehr gut war.

Er stieß sich von der Brüstung ab. „Red’ dir nichts ein, Valaris.“, begann er sein Selbstgespräch. „Im Grunde genommen warst du vielleicht ein Kieselstein im pandarischen Garten.“ Der Blick fiel auf sein links Bein. Verfluchtes, linkes Bein. Dämliches, linkes Bein. Verletztes, linkes Bein, was ihn davon abhielt, in diesem Krieg die Rolle einzunehmen, die er brauchte. Wo er hingehörte. Bei seinen Soldaten. Den Bogen in der Hand und dem Tod nahe. „Irgendwann…“, sprach er noch und der Blick glitt nochmal zurück auf die Stadt, ehe er im Turm verschwand.

OOC: Die Anoduna Thero’sha wird noch für eine Weile in Orgrimmar stationiert sein! IC beziehen wir Quartier im “Turm der tausend Pfeile”, welcher durch den Alchi Lehrer in der Gasse dargestellt wird. Unten findet ihr ein kleines Atmo Emote (Danke dafür an Falanthril!), falls ihr uns besuchen wollt. Wofür wir immer gern offen sind!

Auch Interessenten können zurzeit dort vorstellig werden.

Turm der tausend Pfeile

Turm der Tausend Pfeile - Übergangsquartier für die Stationierung der Truppe in Orgrimmar

Ein etwas in die Jahre gekommener Turm grober, orcischer Machart steht an roten Fels geschmiegt in der Mitte der Hordenhauptstadt. Er scheint über die Jahre etwas gelitten zu haben: Der Lehm an den Wänden bröckelt ein wenig, an den hölzernen Balken der Eingangspforte hat ein Brand seine Spuren hinterlassen. Die grobe Schnitzerei eines stilisierten Falken mit aufgespannten Schwingen lässt sich im verkohlten Holz noch erkennen.

Das Innere ist hordetypisch karg gehalten: Steinboden, lederbespannte Wände, altes Holz. Die Einrichtung besteht aus nicht mehr als einigen grob gezimmerten Regalen, Bodenfellen und leeren Kisten. Bei Ankunft des Trupps lagen auch noch zurückgelassene Habseligkeiten herum: Reste einer Mahlzeit, das ein oder andere Kleidungsstück - aber nichts von Wert. Spuren einer überhasteten Flucht.

Der Turm schraubt sich drei Stockwerke in die Höhe. Mehrere hölzerne Zwischenebenen führen von der Wendelrampe aus, bieten wenig, aber gerade so ausreichend Raum für Lagerstätten. Ausgerichtet für die wesentlich größeren Leiber orcischer Verbündeter sind Elfen dort leichter zu verstauen.

Das Ende der hölzernen Wendelrampe führt auf einen überdachten Rundbalkon, von dem aus man einen guten Teil von Tal der Stärke und Tal der Weisheit einsehen kann.

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Die Elfe lag auf dem Bett und starrte an die Decke. Eine lange Zeit lag sie nach dem Aufeinander treffen wach.

Habe ich mich so sehr geirrt? Bin ich einem Hirngespinst nachgegangen? Habe ich mich täuschen lassen? Die Gedanken kreisten nachdem sie die Trauer über den besuchten Ort verdrängen konnte. Nein… es wird einen Weg geben… eines Tages…

Die Augen wurden geschlossen und die Elfe atmete tief durch.
Wer weiß was die Zukunft bringen mag.


OOC

Ich bedanke mich nochmals an dieser Stelle für den RP-Abend! Auf ein baldiges wiedersehen und damit… /push :wink:

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Er fühlte sich wie ein alter Mann. Den kompletten Rücken verbrannt und keinen Buckel machen könnend, ohne, dass es brannte, wie Feuer, bewegte sich Valaris durch die Kaserne, als wäre er ein Menschengreis. Definitiv keine Einschränkung, die ihm zusagte, aber ihm war bewusst, dass es schlimmere Schicksale gab.

„Probleme mit Elementaren“, hatten sie es genannt, als der Befehl kam, nach Winterquell auszurücken. Das man es im Endeffekt mit Schießwütigen Goblins zu tun hatten, die auch noch ihre verfluchten Granaten durch die Gegend warfen, kam unerwartet.

Dementsprechend ausführlich war auch der Papierkram, dem sich der Hauptmann nun wieder widmen musste, da die Kaserne wieder bezogen wurde. Die Tür zum Besprechungsraum, in welchem er seine Korrespondenz zu bewältigen pflegte, öffnete sich und dahinter fand er jenen Geruch vor, der auch schon dort herrschte, als die Anoduna sich Saurfangs Rebellion anschloss. Es war eine Weile her. Eine lange Weile.

Die schweren Flügel hinter sich ins Schloss gleiten lassend, steuerte er auf den Schreibtisch zu. Die Dokumente stapelten sich in einem unangenehmen Ausmaß. Tiefe Seufzen begleitete den Prozess, sich am Schreibtisch niederzulassen und er rieb sich matt die Augenpartie. Viel Arbeit lag vor ihm. Und der schmerzende Rücken würde es sicher nicht einfacher machen.

Er fühlte sich wie ein alter Mann.

OOC: Wir sind nach dem Großplot, einer Zeit in OG, sowie einem kleinen, internen Plot wieder im hohen Reich angekommen und ab sofort für Interessenten, sowie Besucher wieder an der Kaserne auf dem Falkenplatz verfügbar!

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Ein frohes Fest, liebes Aldor Forum <3

Wir feiern heute unser zweijähriges Bestehen und ich dachte, das wäre ein passender Moment, um etwas zu teilen, was ich für Weihnachten vorbereitet hatte.

Es handelt sich um eine kleine Weihnachtsüberraschung, die ich mit meinem Bruder zusammen in unserem Studio zusammengekleistert habe. Ein eigener Theme Song für die Anoduna Thero’sha. Das Video dazu kommt von der lieben Neralyn, danke an der Stelle nochmal an dich :3

Man korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber ich glaube wir sind somit die erste RP Gilde auf Aldor mit eigenem, selbst komponiertem Soundtrack :smiley:

Viel Spaß beim Anhören. Ist nichts großes, aber ganz witzig, denke ich :slight_smile:

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Energisch zerstampft die Priesterin etwas Kraut in einem Tiegel. Sie tut es mit den schmalen, behandschuhten Händen. Nicht, weil die Magie es ihr nicht abnehmen könnte, sondern, weil sie das grade einfach braucht.

Ihre stechenden, grün verschleierten Augen mit dem Lidstrich, der so dünn ist, dass er schon für Präzisionsarbeit gehalten werden kann, bohren sich in all ihrer kühlen Abneigung in die zerknätschten Überreste des Maguskönigskrauts. „Ein verdammter, alter Gott.“, schimpft sie die zugerichteten Pflanze. „Die spinnen doch. Das kann gar nicht sein.“ Ihre tiefrot geschminkten Lippen verzieht sie. Es war nur ein Gespräch über vage Berichte von Geschehnissen in Nazjatar. Glücksucher ist bloß eine einfache Soldatin, natürlich erfährt sie das in dem abgeschotteten, hohen Reich in ihrem ungeliebten Lazarettdienst als eine der letzten.

Das rote Gewächs ist zwar unschuldig an all dem, aber die echte Wurzel allen Übels kann man auch nicht mit einem Mörser und Stößel vernichten.

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Dämmerwiege.
Immer wieder Dämmerwiege.

Das Buch schlägt Antheja zu und lenkt den Blick herüber auf den Eingang zur Kammer, in dem die letzte Kiste verharrt und darauf wartet geöffnet zu werden. Die letzten Tage waren anstrengend. Die Mutmaßungen vor Arathi waren anstrengend, der Ausflug dorthin war anstrengend und die Zeit danach, sie ist gelinde gesagt die Hölle. Unfrieden an beinahe jeder Front, wütende Gemüter, gekränkte Gesichter, angeschlagene Seelen.

Morgen soll das vorerst letzte Geheimnis offenbart werden und sie ahnt, das weitere Fragezeichen auf ihre Kameraden und auch auf sie selbst warten.

Zurück in die Tasche kommt das Buch, ehe sie sie schultert und wieder Abstand nimmt und die Kammer Kammer sein lässt. Kurz schweifen ihre Gedanken fort, hin zum nächsten Einsatz, der so sicher kommen wird, wie die Sonne am Morgen aufgeht. Jenes wischt sie dann allerdings fort und zu allem übel sind ihre nächsten Gedanken weitaus zärtlicher.

Dämmerwiege.
Immer wieder Dämmerwiege.

((Einen Dank an Cereborn und Neralyn, die einen spannenden - und zu teilen verwirrenden - Plot stricken und Leben einhauchen mit ihren Charakteren!))

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Das linke Lid war mittlerweile, wie so oft in den frühen Abendstunden auf Halbmast abgesunken. Durch die große Narbe war die Haut schwer geworden und verlieh dem Hauptmann oftmals einen müden Ausdruck. Etwas, dass er in der Öffentlichkeit stets zurückhielt.

Hier, im Besprechungsraum der Einheit, vor einem Spektrum aus Notizen, Berichten, Karten, Briefen und Abschriften aus Büchern, gab er sich allerdings die Blöße. Denn er war es. Müde. So unfassbar müde.

Mit jeder Nacht wurden die Tage länger, die Träume schwieriger zu handhaben. In seinem Kopf ergab sich ein Bild. Auch die Nachforschungen, die er anstellte, ergaben langsam ein Bild. Gespräche, die er führte, Schilderungen seiner Kameraden über die Träume.

In seiner Zeit bei der Geisterwache hatte er dieses Spiel genossen. Schritt für Schritt Hinweise sammeln, um sie zu einem großen Ganzen zusammenzusetzen. Nie war es ihm so recht gelungen. Nicht, bevor er versetzt wurde.

Nun war er in der Anoduna Thero’sha. Kurz, vor Ende des Krieges versetzt und nun vor einem der größten Probleme, denen die Lebenden je gegenüberstanden zum ersten Mal in seinem Leben an der Spitze einer Einheit.

Zum ersten Mal wünschte er sich auch, dass das große Ganze, dem er auf der Spur war, nicht der Fall sein würde. Dass es falsch ist. Aber mittlerweile war er sich recht sicher, in welche Richtung die Tendenzen gehen würden. Was über Umwege aus dem Orden durchgesickert ist, entsprach der Wahrheit. Die Gerüchte, die immer mit einer leugnenden Distanz gesprochen wurden, entsprachen der Wahrheit. Dessen war er sich ziemlich sicher.

Der Befehl wird kommen. Auf die ein oder andere Art. Wo auch immer es hingehen wird. Ein jeder wird kämpfen müssen, wenn es stimmt. Früher, oder später. Hoffentlich nicht zu spät.

OOC: Wir freuen uns, gemeinsam mit den Ren’dinoriel von März bis April den fraktionsübergreifenden Großplot „Ende der Träume“ auszurichten, welcher die Geschehnisse von Patch 8.3 im Spiel behandeln wird!

Eine gute Gelegenheit, um mit uns ins Spiel zu kommen, wenn ihr Interesse habt!

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Fremde Gestade

Es war nun ein paar Tage her das die Wüstennomaden in Quel´Thalas angekommen waren. Dieses verzauberte Land war offenkundig ein wahres Wunder für die Mitglieder der kleinen Karawane. Überall saftige und üppige Vegetation, kristallklares Wasser und milde Witterung die sie so noch nie erlebt hatten.
Anfangs beäugten viele Sin´dorei die felligen kleinen Händler mit einer Mischung aus Distanziertheit aber auch Neugier. Jedoch spätestens auf dem stattfindenen Sommermarkt wurde kräftig mit den Vulpera gehandelt, gefeilscht und sich unterhalten. Vishni war recht zufrieden mit den Einnahmen an diesem Tag und beschloss noch ein paar Tage die Stadt und das Umland zu erkunden. Immerhin gab es hier so viel zu sehen!
So schlenderte die Karawanenführerin umher bis sie auf ein Gebäude stieß das offenbar die Kaserne Silbermonds war. Neugierig wie das Wesen der Vulpera nun mal so ist, näherte sie sich dem Eingang und vernahm fremde Stimmen sowie Gerüche.
Die Sin´dorei im Inneren gehörten zu einer Einheit des Millitärs und rüsteten sich offenbar wie ihr mitgeteilt wurde. Die Anfängliche Verwunderung über ihr Erscheinen wich aber schon bald der Neugier gegenüber ihrer Art. So kam sie bald mit einem der Mitglieder im Besonderen ins Gespräch über allgemeine Dinge die ihre Heimat und auch die Stufen Dazar´alor´s betrafen. Dieser Sin´dorei Namens Amalthion schien ja ganz nett zu sein befand Visnhi. So gab sie ihm eine Tinktur die sie mit sich führte um dessen Striemen im gesicht besser heilen zu können. Wieso sie das tat? Nun sie musste innerlich schon lächeln das sie so offen auf Fremdlinge zuging, es war eigentlich nicht so ihre Art. Jedoch schienen diese Sin´dorei und insbesonders Dieser ein reges ehrliches Interesse an ihr und ihrem Volk zu hegen.
Vishni betrachtete noch sehr lange die Flasche Sonnentropfen die Amalthion ihr im Gegenzug für die Tinktur geschenckt hatte. Sie hatte einen neuen Kontakt geknüpft und vielleicht auch neue Kunden auf ihre Karawane aufmerksam gemacht. Die Schnauze kräuselte sich und ein zufriedenes Lächeln huschte über ihr sonst so ernstes Gesicht bei den Gedanken an diesen gütigen Elfen.

Ein kleiner sandiger Push für die Elfchens :fox_face:

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An Magister Thareas Dämmerklang, Sonnenzornturm
16. Tag des zweiten Mondlaufs

Sehr geehrter Magister Dämmerklang,

hiermit reiche ich, Feldwebel Flammenstolz, ein offizielles Beschwerdeschreiben über den gestrigen Einsatz der Anoduna Thero‘sha ein. Wie aus den Berichten sicherlich hervorgeht, konnte das gefragte Relikt geborgen werden, und die beiden Gesandten konnten unversehrt zurückkehren.

Allerdings ist das Verhalten des orcischen Peons namens Khorkash Eisenlecker und Professor Dolores Madenschreck, völlig untragbar. Sie sind unkooperativ, ordnen sich keinen Befehlen zu ihrem eigenen Schutz unter, belästigen Soldaten und Offiziere gleichermaßen durch Nichteinhalten eines Diskretionsabstandes und sind darüber hinaus völlig inkompetent. Lasst Euch von dem Erfolg der Mission nicht täuschen, die Unbefangenheit, mit der der werte Professor seine Bedienungsanleitung fortgeworfen hat, hat jedem Goblinpraktikanten Konkurrenz gemacht.
Im freien Feld innerhalb der östlichen Pestländer hat insbesondere Eisenlecker weder Einsicht noch Verstand gezeigt, seine Stimme zu mäßigen, um uns nicht die gesamte Fauna der Pestländer auf den Hals zu hetzen, die unseren Trupp letztendlich in desolatem Zustand hinterließ. Mit ihrem gestohlenen Fleischwagen, der angeblich und mir völlig unerklärlich Teil des Einsatzes war, war es zwar möglich, unseren schwerstverletzten Soldaten abzutransportieren, aber auch hier fehlte einiges an nötiger Rücksicht. Rücksicht gegenüber unserem Personal, das bereitwillig sein Leben gegeben hätte, damit der Eisenlecker und der Professor in Ruhe ihre Maden anpieken können.

Ich fordere, dass man sie kündigt oder im mindesten von weiteren Aufträgen dieser Art ausschließt. Ist dem Sonnenzornturm eine solche Konsequenz nicht möglich, will ich zumindest den Namen ihres Vorgesetzten in der Horde, um ihn über die Gefahr, die von der Inkompetenz seiner Arbeiter ausgeht, zu unterrichten. Ich hoffe diesbezüglich auf Verständnis Eurerseits, da unsere Strapazen leicht hätten vermieden werden können.

Desweiteren ziehe ich nicht zuletzt aufgrund des Zustands der Einheit, hiermit meinen Antrag auf die Erledigung trivialerer Angelegenheiten des hohen Reiches zurück. Ich will ausdrücklich keine Aufträge mehr erhalten, deren Befehl nicht ohnehin unserer Einheit zugeteilt werden würde.
Der vollumfänglichen Zustimmung über meine Worte seitens Hauptmann Dornenmeer könnt Ihr Euch gewiss sein.
Ich hoffe auf baldige Rückmeldung.

Hochachtungsvoll,
Feldwebel Nelthariel Flammenstolz, Blutritter der Anoduna Thero‘sha

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Einen guten Tag wünsche ich,

ich stöber so ein wenig im Forum rum und bin nun auf euren Thread gestoßen. War auch direkt mal auf eurer Homepage.

Leider war ich mit den verbündeten Völkern nicht so erfolgreich aktiven Anschluss und regelmäßiges RP zu finden. Nun habe ich mir überlegt, wieder zu den „klassischen“ Völkern zurück zu kehren.

Ich interessiere mich für militärisches Rollenspiel. Zumindest wüde ich mein Charakterkonzept gerne in ein Militärprojekt stecken. Mein Charakter wäre der Lichtmagie mächtig, speziel das Heilen mit dem Licht. Ich will nun icht sagen, dass er bei jedem Kratzer direkt die Lichtkeule auspackt, nein, bei so leichten Verletzungen tut es auch eine Kräutersalbe und der Verband. Zusätzlich zu dem „heilenden Dasein“ würde ich mir vorstellen, dass mein Char aber auch an Grundausbildungen teil nimmt. Formaldienst, Schwertkampf usw. Er würde kein überragenden Kämpfer werden aber sollte zumindest die grundlegenden Dinge wissen und können.

Ich denke, er wäre eine Art Disziplinpriester. Zumindest wäre das ein Vegleich. Heilen und schützen mit dem Licht und die Gegner mit diesem Licht auch niederbrennen. Zumindest in „krassen Gefechten“.

Wie sieht es aus? Hat so jemand bei euch Platz? Oder sind solche Konzepte schon zu genüge bei euch? Wäre eurerseits Interesse da, so wie sie bei mir vorhanden ist? :wink:

Nachteil: Ich müsste den Char erstellen und leveln xD

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Hallo Durgosh!

Ich freue mich über dein Interesse :slight_smile:
Prinzipiell wärst du mit deinem Konzept bei uns nicht alleine, da wir aktuell 2 Priester (und noch ein Twinkkonzept in der Richtung) haben, und zwei Blutritter, was für uns aber absolut kein Hindernis ist, und für dich hoffentlich auch nicht. Eher noch ergeben sich da Möglichkeiten, für etwaiges Ausbildungsspiel, sowohl was Schwertkampf, als auch was das Lichtwirken angeht.

Du kannst dich gerne mal der Einfachheit halber bei mir ingame melden, ich bin gerade auf Nelthariel online, oder in Discord. (Neph#6914)

Prinzipiell ist es aber auch immer möglich, einfach einen Termin auszumachen bzw. vorbeizukommen, damit wir dann sehen, ob wir zueinander passen. :slight_smile:

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Ein Bote trifft im verlauf der Woche im Hauptquartier der Anoduna Tero’sha ein, im Gepäck ein Brief.

Dem Brief war ein weiteres Schreiben beigefügt.

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Es war einer dieser Tage. Einer dieser Tage, die einen in den Wahnsinn treiben konnten. Der Nachdruck, mit dem Valaris die schwere Holztür in den Rahmen schlug, hatte eine aggressive Beinote. Mehr, als nur eine Beinote hatte der Tritt mit dem imposanten Plattenstiefel der Paraderüstung, den das unschuldige Stück Holz direkt danach abbekam.

Es war einer dieser Tage, an denen man irgendetwas kaputt schlagen wollte. Hier, in Orgrimmar, diesem stinkenden, staubigen Loch voller Hinterlassenschaften und primitiven Grünhäuten gab es leider für einen Hauptmann des thalassischen Heeres erstaunlich wenig Wege, seinem Rang gemäß Dampf abzulassen. Also begnügte er sich damit, auch nochmal mit dem Panzerhandschuh gegen die Tür zu schlagen, während er die Augen schloss.

Es war einer dieser Tage, an denen man sich fragte, wann es endlich genug war. Der Schrecken, die Grausamkeit des letzten Einsatzes war noch nicht verdaut, da hatte man ihn schon in den Turm beordert. Mit dem Geruch von verbrannten Leichen in der Nase konnte er sich mit der seit Wochen wie eine Guillotine über allem schwebenden Frage beschäftigen, wie es nun im Bezug auf diesen erwachten alten Gott weiter geht.

Anfangs, als es vom Blutritterorden aus durchsickerte, hatten es alle als Gewäsch abgetan. Gerüchte. Instrumentalisierte Panikmache, die sicher irgendeine politische Agenda verfolgte. Aber nach und nach verdichteten sich die Hinweise. Die Schlinge zog sich zu. Es gab mehr als genug Indizien. Und dann kam der Befehl. Pandaria. Ein Kult. Kooperation zwischen Allianz und Horde.

Eigentlich war es ihm in den letzten Wochen schon klar gewesen. Die Waffenruhe bedeutete nicht, dass eine Stationierung ausbleiben wird. Dass es Feinde gibt, bei denen es keine Rolle spielte, ob die Banner, die man führt rot oder blau sind, war ihm auch bewusst. Aber wieso musste es ausgerechnet jetzt sein? Und wieso musste man ihm das Kommando übertragen?

Was ihm aber endgültig dazu veranlasste, nicht nur die Tür, sondern direkt das Ganze, verdammte Gebäude spalten zu wollen, war der Name, den er auf dem Papier finden konnte: Anesthra Mel’vanor. Von allen potentiellen Kommandanten, welche dieser verkappte Haufen Schreitermist von Allianz stellen konnte, mussten sie ausgerechnet die Magistrix zuteilen, um mit ihrem Gatten den Kindkönig zu vertreten. Es war einer dieser Tage, an denen Valaris sich fragte, womit er das verdient hatte. Welche Verbrechen hatte er begangen, dass das Schicksal ihn so sehr hasste. Dass es ihm diese Frau an die Fersen schnürte, wie eine Fußfessel.

Unbegründet harsch warf er die ausgezogenen Panzerhandschuhe in eine Ecke des temporären Quartiers, welches er in Orgrimmar bezogen hatte. Er hatte sich diesen Rang sein Leben lang gewünscht. Aber nun, da er ihn inne hatte, wurden ihm nach und nach die Schattenseiten offenbart.

Er war klug genug, um zu verstehen, dass es sinnvoll war, die Ren’dorei und ihr Wissen gegen den uralten Feind – sollte da ein Zusammenhang bestehen, er war sich noch immer nicht sicher, ob dieser Kult nicht einfach nur ein Haufen bekloppter Idioten war – zu gebrauchen. Dennoch ging es ihm gegen den Strich. Waffenruhe hin oder her, sie waren Verräter. Verräter am hohen Reich, Verräter an der Horde.

Allem in ihm widerstrebte der Gedanke, aber die Befehle verlangten es. Er musste die Kooperation gewährleisten. Musste seine Leute, sowie jeden anderen Soldaten der Horde zur Kooperation ermahnen. Musste mit gutem Beispiel voran gehen. Es war einer dieser Tage, an denen er nicht wusste, was er fühlen sollte. Fühlte er sich verraten? Genötigt, gegen sich und seine Prinzipien zu handeln? Oder war vielleicht der Tag gekommen, an dem er seine Denkweise überarbeiten sollte?

Als Co-Organisatoren freuen wir von der Anoduna Thero’sha uns bereits sehr auf den Plot! Wer mit unserer Gilde in Kontakt kommen möchte, wird dort eine gute Gelegenheit haben, sich mal gegenseitig zu beschnuppern.

Wir freuen uns auf alte und neue Bekanntschaften! :3

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Hoch mit euch! Ein stimmiges Konzept und klasse RP-ler. Man sieht sich sicher in Zukunft noch einmal.

Gilnearische Grüße von der Kompanie Sturmfuchs!

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Orgrimmar. Silivrins Schritte durch die dunklen Straßen im Herzen der Horde waren nicht eilig. Viel gab es hier auch nicht zu sehen zu so später Stunde. Denn würden sie hier nicht lange genug verweilen, als dass sich der Straßenstaub so wirklich auf ihren Stiefeln festsetzen konnte. Läden, außer Spelunken hatten geschlossen, doch trotzdem wollte sie sich hier umgesehen haben. Es war schließlich, trotz der weniger erfreulichen Umstände für ihren Aufenthalt hier, ihr erster.

Orgimmar war nur ein Katzensprung auf ihrem weiteren Weg nach Pandaria. Der Feind war der selbe geblieben, nur der Ort der Schlacht ein anderer. Silivrin, die die ersten Bemühungen von Allianz und Horde gegen die Heerscharen des Alten Gottes nicht miterlebt hatte, war hin und hergerissen. Zwar war sie Feuer und Flamme dabei sich selbst und der Einheit ihren Wert zu beweisen, doch versetzte sie das Ausmaß des Gegners in Zweifel. Etwas, was er sich dann auch zu Nutzen machen konnte, wie sie von mehreren aus der Einheit vernommen hatte. Ein Zwiespalt ohne Gleichen.

Die junge Stillbringer blieb stehen und betrachtete einen mächtigen Totempfahl, der wohl von den Tauren stammte. Gedankenverloren spielten ihre Finger mit dem Halstuch, das lose um ihren Hals hing, aber dennoch einen Knoten aufwies, damit sie es nicht verlor. Es war quasi ausgeliehen. Sollte zurückgegeben werden nach der Mission. Vielleicht würde es ihr helfen, bei Sinnen zu bleiben.

Orgrimmar lag in einem Tal, und so würde sie erst merken, dass sie Sonne aufging, als es schon zu spät war, den gewählten Schlafplatz aufzusuchen. Wer braucht schon Schlaf? Ihre Schritte wurden schneller, als sie zum Gasthaus zurückeilte. Begleitet vom Klang des Glöckchens an ihrem Gürtel…

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Das Rascheln von trockenen Dokumenten in den langen, etwas dürren Fingern war in den letzten Wochen zum Alltag der Waldläuferin geworden.

Schreibtischdienst. Drei Wochen lang Schreibtischdienst.

Die schlimmste Bestrafung, die es hätte geben können. Neralyn litt allerdings stumm - sie war meistens alleine. Regelmäßig hatte sie den Eindruck, dass die Wände näherkommen und ihr die Luft zum Atmen fehlt. Ein beklemmendes Gefühl.
Die elende Stille ist eine Qual.

Es war immerhin Sinn der Sache, dass sie sich bestraft fühlt und das tat sie auch. Ob es dabei wirklich um Gerechtigkeit ging, steht auf einem anderen Blatt - aber auf keinem der unzähligen Blätter auf der dicken Eichenholztischplatte.

Zahlungen, Anfragen, Nachrichten… wieso gab es nur keinen Sekretär? Neralyns Gedanken begannen abzudriften. Einen Koch könnten sie auch wieder gebrauchen. Das wäre ein absoluter Segen, zumindest für ihre verfressene Person.

Es fühlte sich fremd an, wenn sie an die Erlebnisse in Pandaria dachte. Die Zeit danach war rasch vergangen. Genug, um etwa fünf Kilo zuzunehmen. Die Ruhe nach diesen Schlachten tat ihr weniger gut als der Stress, den jeder Einsatz mit sich brachte. Als hätte man sie eingesperrt und den Schlüssel weggeworfen. War es das? Kommt als nächstes Frieden? Was sollte sie dann tun? Viel mehr als Soldatin sein konnte sie nicht und auch das konnte sie nicht besonders gut - zumindest in ihrer eigenen Wahrnehmung.

Mittlerweile hielt sie ein Schreiben des Aschensturms in den Händen, das verkündet, dass sie das thalassische Militär verlassen. Das soll in Orgrimmar vonstattengehen.
Der letzte Besuch in der staubigen Hauptstadt war weniger erfreulich. Ihre Degradierung, der Befehl, abermals in das violette Tentakelparadies zu gehen - aber sie hatte überlebt. Alle hatten überlebt. Wieder.

Würde es immer so bleiben? Neralyn wünschte sich das. Sie wusste aber auch, dass das Glück nicht ihr Freund war. Die Wahrscheinlichkeit war also gering.

Da steckte immerhin immer noch ein Schwert in dieser Welt, das offensichtlich jeder vergessen hatte.

Ein Schwert, das sie auch nach all der Zeit immer noch gerne in Anesthras dummes Gesicht rammen würde.

Mit einem Seufzen ließ sie diese Wunschvorstellung hinter sich und begab sich wieder an die größte Strafe: Schreiben an den Turm verfassen. Widerlich.

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„Also, Ser Flammenstolz. Bevor wir beginnen, muss ich Euch zunächst einige Fragen stellen. Es wird von Euch erwartet, dass Ihr diese möglichst aus dem Bauch heraus und vor allem ehrlich beantwortet.“
Nelthariel hatte sich kaum gesetzt, da hatte er schon ihren Blick auf sich gespürt. Ein dezenter Lichtschimmer blickte ihn durch Brillengläser an, die in einem strengen Frauengesicht ihren Platz fanden. Ihre Stimme klang allerdings dabei, als würde sie mit einem Schwerkranken sprechen. Auf keinen Fall durfte er sich anmerken lassen, wie sehr ihn das provozierte. Für den Moment nickte er daher wortkarg.
„Gut. Euer Hauptmann hat mir Eure Akte zukommen lassen. Hier steht, Ihr hättet ihn… unter Vorspielung falscher Tatsachen in einen abgeschotteten Raum gelockt und tätlich angegriffen.“
Es war keine Frage, aber sie erwartete von ihm eine Antwort auf die Feststellung, denn sie sah von ihrem Klemmbrett auf und suchte seinen Blick. Der Blutritter verkniff sich ein Durchatmen.
„Ich habe ihm gesagt, dass ich etwas mit ihm zu besprechen habe, das war keine Lüge. Außerdem müssen die Soldaten nicht mitbekommen, wie ein rangniedriger Offizier auf seinen Vorgesetzten losgeht.“
„Das meine ich nicht. Warum habt Ihr ihn attackiert, Ser Flammenstolz?“
Ihre Stirn bekam eine tiefe Furche, als sie diese Frage stellte, aber ihre Stimme wurde dabei genauso sanft wie unterschwellig anklagend.
„Er hatte es verdient.“
Es folgten ein paar Sekunden Stille auf diese Aussage, in der die Priesterin ihn relativ blank ansah und insgesamt drei Mal blinzelte.
„Geschieht das öfter? Greift Ihr zu Gewalt zurück, nur weil jemand ‚es verdient‘ hat?“
„Nein. Ich würde mich als ziemlich verträglichen Elfen beschreiben.“
„Warum, dann, hatte er es Eurer Meinung nach verdient?“
„Muss ich das wirklich beantworten?“
„Es ist wichtig für den Fortschritt dieser Therapie.“
„Ich brauche keine Therapie.“
„Euer Hauptmann ist anderer Meinung. Mir ist bekannt, dass er diese Maßnahme als Euer Strafverfahren angesetzt hat. Allerdings mit Recht, wenn Ihr mich fragt, ganz gleich was die Gründe sind. Ich muss Euch außerdem darauf hinweisen, dass es nach dieser Maßnahme einen umfangreichen Bericht über Eure Teilnahmebereitschaft und selbstreflexive Kompetenzen geben wird. Als Leutnant des thalassischen Heeres könnt Ihr es Euch nicht leisten, schlecht abzuschneiden. Ich empfehle Kooperation.“
Diesmal verkniff sich Nelthariel das Seufzen nicht. Resigniert schloss er das verbliebene Auge und nickte sacht, ehe er zu einer neuen Antwort ansetzte. […]

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Drei Briefe lagen vor Valaris. Drei Briefe – jeder mit unterschiedlichem Adressaten. Einer für einen Freund, einer für den Turm und einer für seine Soldaten. Von letzterem würde er einige Abschriften anfertigen müssen, aber erst, nachdem er diese Schwelle überschritten hatte.

Sollte er es wirklich tun? Matt ging die rechte Pranke zur Augenpartie, massierte die geschlossenen Lider, während das windgekämmte, kastanienbraune Haar längst jeden Einblick in seine Miene verbarg. Sein Schreibtisch war, seit sie in dieser Feste waren kaum mehr als eine behelfsmäßige Kiste, der Stuhl eigentlich für Orcs konstruiert und in der völlig falschen Größe. Würde er hier ähnlich viel Zeit mit dem Schreibtischdienst verbringen wie im hohen Reich, dann würde ihm wohl irgendwann der Rücken durchbrechen.

In dieser Hinsicht wäre es also ein guter Schritt, sie abzuschicken. Eigentlich in jeder Hinsicht, bis auf… Tiefes Durchatmen unterbrach seinen Gedankengang. Dennoch konnte er die Bilder nicht vertreiben. Bilder von seinem Vater, seiner Mutter, der Ausbildung, der Zeit bei der Geisterwache. Es waren erwartungsvolle Blicke, die ihm im Zuge dieser Bilder entgegensahen. Manchmal herabwürdigende, wenn es um die Geisterwache ging, aber im Kern machte sich ein dominantes Gefühl in seiner Brust breit: Das Gefühl, versagt zu haben.

Ein Gefühl, dass er nicht ausstehen konnte. Ein Gefühl, dass ihm wie Verrat an sich selbst vorkam. Ein Dornenmeer geht keinen Schritt zurück. Es gibt nur eine Richtung – und die lautet vorwärts. Aufwärts. Höher. Weiter. Stärker.

Für einen langen Moment schloss er die Augen. „Und wieso reicht es nicht irgendwann?“, murmelte er leise, müde und fast schon etwas kraftlos. „Es ist doch gut so wie es ist.“ Die Worte entkamen ihm, ohne dass er lange darüber nachdachte. Erst, nachdem der letzte Satz gesprochen wurde, dachte er einige Herzschläge lang konzentriert darüber nach. Die Hand zog er aus seinem Gesicht zurück und fuhr mit dem Blick die Briefe ab.

So gesehen schon, ja. Es war noch nie so gut, wie jetzt. Diese Einheit war als soziales Konstrukt kein Desaster. Ganz anders, als die Geisterwache. Der Krieg mit der Allianz war auf einem Pfad in Richtung Frieden und zum gefühlt ersten Mal in seinem Leben war Valaris außer Dienst gern er selbst. Und damit nicht allein.

Eigentlich war alles gut. Er musste nur dieses Gefühl ausblenden. Das Gefühl, versagt zu haben.

OOC: Wir sind derzeit gemeinsam mit dem Kriegerbund in einer Festung im Hinterland stationiert.

Weiterhin können sich interessierte neue Gesichter bei einem der folgenden Discordkontakte melden:

Dornenmeer#8114
Nehelyn#9617
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Dhaszia räumt die letzten Fläschchen mit Silberblattlösung zurück in das edle, aus hellem Holz hergestellte Regal und macht die Transportkiste zu, schiebt sie beiseite.

Die Priesterin atmet erlöst, wie angestrengt aus. Das hohe Reich. Der Falkenplatz. Kein Vergleich zu dem zugigen Gebirge im Hinterland, in das der Kriegerbund die Anoduna Thero’sha versetzt hatte.
Erst recht kein Vergleich zu Hoffnungsschimmer. Ein Blick über die nun frisch bezogenen Betten des Lazaretts. Das Lazarett, das sie nun vorerst nicht mehr zurücklässt.
Außer für einen Abstecher nach Silbermond.

Einige Stunden später hängen Gesuche in form von eleganten, nicht allzu großen Plakaten in der Nähe von größeren Heilerstuben und Gasthäusern aus. Die Anoduna Thero’sha rekrutiert.

Erneut.

Ein kalter, düsterer Wind weht aus dem Nordwesten. Man will vorbereitet sein.

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