[H-RP/PvE] Der Pfad des Feuers

Ein neuer Tag. Eine neue Aufgabe. Eine neue Idee.

Ich beginne jeden Tag damit, mir eine Aufgabe zu stellen. Eine Aufgabe, die nur einen Zweck erfüllen soll:

Sie muss zu etwas Gutem führen.

Warum ich das tue? Eine ausgezeichnete Frage. Wirklich ganz ausgezeichnet. Ich sage das gewiss nicht zum ersten ml aber, weißt du, woran man eine gute Frage erkennt? Ja natürlich wusstest du das bereits. Ganz richtig, man hat nicht sofort eine Antwort darauf.

Selbstredend habe ich nun eine Antwort darauf, weil mir diese Frage auch nicht das erste Mal gestellt wurde.

Ich tue es, weil ich eine Entscheidung getroffen habe. Vor langer langer Zeit. Es ist verbunden mit einer längeren Geschichte, die ich nun nicht unbedingt aufgreifen möchte.

Bitte? Ich soll sie dir erzählen? Nun ich bin ganz offen… Es ist keine schöne Geschichte und ich bin nicht in Stimmung sie jetzt hier offen darzulegen. Vielleicht ein andern mal, wenn wir ungestört sind, einverstanden?

Gut.

Nun jedenfalls ist diese Entscheidung in wenigen Worten recht gut erklärt. Es herrscht so viel Leid auf dieser Welt, da sollte man etwas dagegen tun. Und selbst wenn es nur eine kleine Sache am Tag ist.

So einfach ist das.

Wenn du mich nun bitte entschuldigen würdest. Ich muss zu einer Versammlung. Was für eine? Ach das erkläre ich dir hinterher, wäre zu langweilig, da zu sehr ins Detail zu gehen. Besprechungen, Azerit, Horde, Allianz, Tushui…

Was?

Ach so, ja natürlich. Genau darum geht es. Du merkst dieselben Wehwehchen, die es schon immer gab und wahrscheinlich auch immer geben wird. So ich muss nun wirklich los. Wa wirklich sehr nett mit dir zu plaudern!

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Es ist mal wieder soweit.

Die YouTube-Fabrik hat mal wieder etwas Kleines produziert! Wir starten mit einem neuen Plot, der sich explizit mit dem Thema Horde und Allianz beschäftigt. Beziehungsweise, um es etwas pandarischer auszudrücken: Huojin und Tushui.

Es ist allgemein bekannt, das diese beiden Mentalitäten, bis auf das Mönchstum, nicht viel miteinander zu tun haben. Es ist auch bekannt, dass sich einige von ihnen, der Horde oder der Allianz anschlossen. Allerdings liegt wohl auch beiden Philosophien eines besonders am Herzen:

Der Schutz Pandarias.

Dieser wird wohl durch die Verletzung eines Vertrags gefährdet, der zwischen den Huojin, den Tushui, den Shado Pan, dem goldenen Lotus und Abgesandten der vier Erhabenen geschlossen wurde.

Wer hat den Vertrag verletzt?

Haben unsere tapferen Mitstreiter noch eine Chance, dem entgegen zu wirken?

Wohin wird sie ihre nächste abenteuerliche Reise wohl führen?

Nun vielleicht könnt ihr euch hier ein kleines Bild dazu machen…

„Wenn Worten Taten folgen!“

“Wenn Worten Taten folgen!”


"Von zerstörten Fässern und merkwürdigen Akzenten."


Die letzten Tage waren irgendwie an mir vorbei gezogen. Das Treffen der Orden Pandarias war nun fast zwei Wochen her und die Ereignisse hatten sich schon wieder überschlagen. Entführungen, Lügen und Heimlichtuereien nahmen schon wieder den Platz von Ruhe, Gelassenheit und Vertrauen ein.

Eine kleine Gruppe jugendlicher Pandaren, hatte ihr Interesse bekundet sich uns anzuschließen doch scheinbar hatte das Schicksal andere Pläne mit ihnen und auch mit uns. Am Tiankloster erzählte man uns, dass die Abgesandten der Tushui und der Allianz sie mitgenommen hatten und sie Richtung Sri La aufgebrochen wären um dort ein Schiff zu besteigen, welches sie nach Sturmwind bringen sollte.
Für uns bestand nun keinerlei Zweifel, was wir tun sollten. Segel setzen und los! Also reisten wir nach Sri La und bestiegen das Schiff einer sehr skurrilen Besatzung mit einem noch seltsamer sprechenden Kapitän, der zunächst auf sehr viel Skepsis seitens unserer Ordensmitglieder stieß. Das wohl häufigste Wort, was ich von ihm hörte war “Moin”. Dieses Misstrauen legte sich glücklicherweise, als man Jonathan bereits auf dem Schiff ausmachen konnte. Auch ein Tauren namens Pinu’u Rotfell schloss sich an jenem Tag unserer Gruppe an und wollte sich einen kleinen Eindruck von unserem Orden machen.
Ich nutze die Zeit auf dem Schiff, um mit Dakarel einen kleinen Übungskampf zu veranstalten, bei dem wie bei uns üblich ein paar Gegenstände ihr jehes Ende fanden. Unter anderem 3 Fässer voll Fisch und eine Wand, durch die der stämmige Tauren in seiner Wut rannte…
Das muss ein herrliches Bild abgegeben haben, als ich zur Seite hechtete und der Tauren, wie ein wild gewordenes Yak die Bretter auseinanderbrechen ließ. Der einzige Grund aus dem ich nicht lachte, war die leichte Gehirnerschütterung, die ich mir bei einem seiner Angriffe zuvor zugezogen hatte. Ich sah immer noch alles etwas verschwommen und die Welt schien sich etwas mehr zu drehen, als zuvor. Als Dakarel jedoch auf einmal den Lauf einer Kanone aus dem Loch, welches er verursacht hatte richtete, konnte ich nur noch grinsen.
“Na, gibst du auf?!”, tönte es aus der Dunkelheit.
Ich hob beide Arme und erwiderte grinsend: “Einigen wir uns auf unentschieden.”

Ich genoss diese Kämpfe immens. Auch wenn mir Itaska dabei fehlte, mit dem ich mich immer messen konnte und auch Yiki, welche trotz ihrer viel zu einseitigen Sicht, immer ein gutes und aufmunterndes Wort übrig gehabt hatte. Aber sei es drum…

Nun saßen wir also auf diesem Schiff, welches uns an unser Ziel bringen sollte. Der Kopf voller Gedanken doch das Ziel klar vor Augen.

Beutebucht wir kommen!


Am Mittwoch, dem 20.03.2019 werden wir in Beutebucht mit unserem kleinen Schiffchen ankommen und dort etwas das Gebiet unsicher machen!

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Feraziel

Es war kein schöner Tag. Schwere dunkle Wolken bedeckten den Himmel und ergossen sich unbarmherzig auf die lordaeron’schen Wälder unter ihnen. Wie eine monotone Sinfonie der Trostlosigkeit, die sich harmonisch in die unbarmherzige Vergänglichkeit des einst so lebendig blühenden Reiches einfügte. „Wie Bluttropfen“, dachte Feraziel. Wie Bluttropfen, die die Wärme und die Essenz des Lebens selbst bilden. Wie Bluttropfen, einer geschlagenen Wunde entrinnend, die die Kälte und den Tod bringen. Wie Bluttropfen bahnte sich der Regen seinen Weg, den Tod begrüßend. „Weh mir, die aus diesem geboren“ seufzte sie melancholisch, ein Reflex, der sich erhalten hatte. Der Tod des Einen, ist das Leben des Anderen. Was für den Lebenden ein tröstendes Symbol des ewigen natürlichen Kreislaufs und Gleichgewichts sein mag, mutet der Untoten voll bitterer Ironie an. Denn ihr Tod schafft kein neues Leben, ihr Leichnam nährt keine Böden, Felder und Wälder, mit allem was da kreucht und fleucht. Ihr Tod bedeutet nur Leid und Qual und ein widernatürliches Dasein. Wieder seufzte sie, in ihren Gedanken verloren. Da sah sie sich auf einmal mit 8 giftig grünen Augen konfrontiert, die den Regentropfen gleich dem Laubwerk entsprangen. Würde ihr Herz noch schlagen, hätte ihr dies bestimmt einen Aussetzer vor Schreck beschert.

„Faoliel“, sprach sie die vorlaute kleine Spinne an, die sich gerade dran machte, spielerisch anmutend nach ihrem Haar zu angeln. Zumindest hoffte Feraziel, dass dies auch wirklich ihre Absicht war und nicht etwas anderes… die riesigen Knochenspinnen waren nicht gerade friedfertig. Und auch, wenn Foaliel noch klein war, war „klein“ eine Frage der Definition. Ihr Körper maß jetzt schon mehr als eine Elle und war damit größer als ein menschlicher Kopf. Von ihrem Gift und den Mandibeln, die bei den erwachsenen Tieren selbst Knochen mühelos durchbeißen konnten, ganz abgesehen. Sie streckte der kleinen Spinne den Arm hin, was diese mit einer eindeutigen Drohgebärde beantwortete. Feraziel seufzte. Warum die Meisterin ihr dieses „Geschenk“ machen musste, verstand sie einfach nicht. Jetzt war sie für dieses Tier verantwortlich und konnte weder damit umgehen, noch wusste sie, was sie damit sollte. Aber das Licht bewahre, dass der kleinen Spinne unter ihrer Obhut etwas geschah! Da verstand die Meisterin keinen Spaß! Spinnen, und gerade ihre Knochenspinnen, waren ihr heilig. So mancher unglückliche Lehrling war schon bewusst diesen zum Fraß vorgeworfen worden. Und manch anderer starb eines grausamen endgültigen Todes, weil er es an Sorgfalt missen ließ oder auf andere Art enttäuschte. Und letzteres war eher die Regel, denn die Ausnahme. Bestimmt mit ein Grund, warum die Totengräber und Offiziere gerne die „nutzlosen“ Kandidaten der Verlassenen hierher schickten. Auch Feraziel war eine dieser nutzlosen neuen Untoten, für die kein Platz war, und die sich durch nichts auszeichnen konnten. Sie hatte Glück gehabt hierher „entsorgt“ zu werden und nicht wie der Rest in der Schlacht um Unterstadt gezielt geopfert zu werden. Ihr Blick schweifte zu der großen brachen Narbe am Horizont, deren giftgrün verseuchter Schleier selbst durch die schweren regenverhangenen Wälder noch weithin sichtbar war und das eh schon gemarterte Land seitdem wie eine schwärende, mahnende Wunde prägte. Sie hatten große Verluste erlitten.

Wieder schoben sich die penetranten giftgrünen Augen in ihr Sichtfeld, offensichtlich um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Denn sobald Feraziel Faoliel ansah, stob die kleine Spinne durch das Blätterdach halbwegs trockenen Beines davon in Richtung des kleinen Verschlags, welcher als Werk-und Schlafstatt diente. Sie zog ihren verschlissenen Umhang enger und machte sich auf den Weg. Sie spürte die Nässe und Kälte des Regens nicht mehr so, wie ein Lebender sie verspüren würde, es stellte kein Unbehagen dar. Aber es weckte Gefühle von Schmerz, Angst und Hoffnungslosigkeit, erinnerte sie an ihr eigenes Ende, als ihr Leben und all die Wärme diesen Regentropfen gleich aus ihr herausrann, ihren Leib und den Boden tränkte.

Auf halbem Weg kam ihr ihre Meisterin schon entgegen, mit Faoliel, halb auf dem Arm, halb auf der Schulter sitzend. Ihre beiden ausgewachsenen Lieblingsspinnen im Schutze der Schatten auf den Fuß folgend. Auch diese beiden waren Knochenspinnen, riesig, ihre harten Chitinpanzer und Auswüchse erinnerten an Knochensubstanz, welche der Art ihren Namen einbrachte. Furchterregende und gefährliche Tiere, die sich durch eine natürliche recht hohe Immunität gegen die Seuche auszeichneten. Sie wurden und werden selten gezähmt, nur wenige sehen in ihnen Nutzen und Verwendung. Bis auf ihre Meisterin und ein paar dunkle Waldläuferinnen des Hügellandes hatte Feraziel noch von niemandem gehört, der sich das freiwillig antat. Einer der riesigen Leiber schob sich an ihr vorbei, sie erschauerte. Zu oft hatte sie gesehen, wie schnell, wendig und tödlich diese waren. Und wie unkontrolliert. Ihrer Meisterin entlockte dies ein dumpf schauriges Lachen. Feraziel wunderte sich immer wieder, dass ihre Meisterin sie noch nicht umgebracht hatte, oder eine dieser Kreaturen. Sie hatte sie einmal gefragt, dafür jedoch nur eine weggeworfene und völlig unlogische Antwort erhalten, die einfach keinen Sinn ergab. Die Meisterin mochte, dass sie intelligent und „so schön sterblich“ war. Doch ist dies für einen Untoten kein sonderlich erstrebenswerter Zustand. Im Gegenteil. Führt dies doch nur zu nie enden wollenden Qualen und zerreißt das letzte bisschen Selbst. Oder führt aufgrund des Mangels und der Inakzeptanz der nekromantischen Mächte zu noch schnellerem Verfall. Auch Moral, Ethik und ein Gewissen sind keine gewünschten Eigenschaften eines treuen Soldaten der Verlassenen.
Die Meisterin warf Feraziel eine lederne Handwerkstasche zu und riss sie damit aus ihren Gedanken. Sie wateten zusammen durch den mittlerweile knöchelhohen Morast in Richtung der nordöstlichen Schlucht um ihrem Tagewerk nachzugehen. Beide waren in grobe verschlissene Umhänge gehüllt, die sie im grauen Regenschleier der Wälder quasi unsichtbar machten. Durch die Schatten folgten die beiden treuen Spinnentiere.

„Du musst lernen mit Faoliel klar zu kommen, und zwar eher, als dass er groß genug ist dich zu fressen.“ Stellte die Meisterin nüchtern fest. Darauf erwartete sie keine Antwort, also schwieg Feraziel. Der Weg wurde schmaler, die Bäume standen immer dichter und der Weg fing an sich einen zerklüfteten Pfad hinab in eine kaum einsehbare Schlucht zu winden. Das Rauschen und Tosen des Regens lies nach. Hoch oben in den Baumkronen zeichneten sich riesige Spinnengespinste ab, die ihn abhielten. Auch am Boden wurde es immer unzugänglicher. Immer wieder huschten große und kleine Körper durch die Gespinste, die beiden treuen Begleiter der Meisterin waren mittlerweile verschwunden, einzig Faoliel machte es sich nach wie vor halb auf der Schulter, halb auf dem Arm hängend bequem. Ein unmerkliches Zeichen der Meisterin und er wand sich in einem Augenblick ihren Umhang hinab und verschwand ebenfalls im Dickicht. Sie suchten sich ein Gespinst, das ihren Ansprüchen genügte und machten sich daran, bestimmte taugliche Fäden auf Spulen zu drehen. Später, wieder im Verschlag angekommen, würden sie diese weiter bearbeiten und verfeinern, mit Stoff, Leder und Metall ergänzen und zusammen mit den Überbleibseln der Chitinpanzer gewachsener oder getöteteter Knochenspinnen Rüstungen herstellen. Das Kunsthandwerk der Meisterin.

Für die Rüstungsherstellung an sich hatte Feraziel kein Händchen. Sie verstand auch nichts vom Zusammenspiel der Materialien oder den benötigten Anforderungen an Stabilität oder Härte. Aber sie hatte sich durch schnelle Reflexe beim Sammeln der Spinnenseide hervorgetan, die die Meisterin achtete. Und welche bisher verhindert hatten, dass sie selbst in einem dieser Gespinste landete, was schon so manchem Lehrling widerfahren war. Nicht alle der Spinnen tolerierten das Sammeln oder gar die Anwesenheit von etwas anderem als ihrer eigenen Art. Oft nicht mal diese.

„Du wirst Faoliel brauchen bei deinen jetzigen Fähigkeiten. Er wird wachsen und dir eine Hilfe sein.“ Feraziel stutzte. „Inwiefern sollte er mir eine Hilfe sein?“. „Er wird dich begleiten und auf dich aufpassen. Du wirst morgen nach Orgrimmar aufbrechen. Ich konnte einen Magier ausfindig machen, der zur Begutachtung der Truppenbewegungen im Osten gerade Tirisfal durchquert. Er wird sich nach Sonnenaufgang mit dir am Bollwerk treffen, dort löst er sich mit seinem Vorgänger ab und wird so oder so ein Portal erschaffen. Dieses kannst du also praktischerweise einfach mit durchqueren. Ansonsten würde die Reise Wochen bis Monate dauern.“ Die Meisterin sah Feraziel an, der die Verwirrung ins Gesicht geschrieben stand. „Du hast hier keine Zukunft, das wissen wir beide. Und du taugst für die Arbeit hier nicht, bei der erstbesten Gelegenheit frisst dich einer meiner kleinen Lieblinge. Genausowenig taugst du für die Schlachtreihen der Verlassenen oder gar als eigenständiger Söldner oder dergleichen“. Die letzte Bemerkung lies die Meisterin wieder angsteinflößend auflachen, bevor sie ernst fortfuhr. „Du sagtest, man hat dich einst als Novize geschult. Kleines unschuldiges Ding. Such dir einen Meister, der sich deiner annimmt, ohne dich gleich endgültig umzubringen. Wende dich an die Pandaren in Orgrimmar, sie haben dort Botschafter, diese werden dir helfen, jemand geeigneten zu finden. Nimm auch mein Schlachtross mit, so mancher Weg ist länger, als er auf den ersten Blick erscheint.“ Feraziel wusste nicht recht, was sie dazu sagen sollte. Sie sah ihre Meisterin fragend an. Suchte nach Worten und nach der Bedeutung dessen, was die Meisterin ihr gerade gesagt hatte. „Ich verstehe nicht recht… ich bin dankbar bei Euch zu sein“, und lebendig, dachte sie im Stillen, „warum schickt Ihr mich nach Orgrimmar? Warum soll ich dort ausgerechnet nach Pandaren suchen?“. „Dummes Ding. Nach allem was du mir von dem erzähltest was man dir beibrachte, beruhte deine Ausbildung auf den Lehren der Pandaren. Ich sah einst ihre Mönche und kämpfte schon mit jenen, die bei ihnen Ausbildungen genossen. Derjenige, der dich ausbildete, wird diese Grundlagen verwendet haben. Anders sind deine Fähigkeiten und Reflexe kaum erklärbar, da sie nicht auf unseren hießig geläufigen Ausbildungsmethoden beruhen. Sie sollten dir auch von ihrer… ‚Gesinnung‘ mehr entgegen kommen und dich nicht in einen solchen Zwiespalt im Untod stürzen. Vielleicht findest du auf diese Art einen Weg, mit deiner Exitenz ins Reine zu kommen. Und jetzt schweig! Du gehst, das ist beschlossen.“

Als die Dämmerung hereinbrach traten sie voll beladen den Rückweg an. Feraziel wusste nicht, was sie von all dem halten sollte. Ob sie wirklich aufbrechen sollte, ihrer Meisterin gehorchen. Sie hatte noch nie Tirisfal verlassen, nicht bewusst. Selbst andere Völker sah sie nur außerordentlich selten, nur wenige verirrten sich in die weiten durchseuchten Reiche. Elfen waren dabei noch das häufigste und die Schlacht um Unterstadt, mit der Anwesenheit der großen völkerreichen Heere, war ihr erspart geblieben. Ihre Meisterin hatte Recht, sie war ein unschuldig dummes Ding.

Sie sah sich um und betrachtete nachdenklich den Mond, der im Norden aufging. Im Norden, wo auch das scharlachrote Kloster lag. Jenes Kloster, in einer dessen Enklaven sie damals, mit noch schlagendem Herzen, als Novizin ausgebildet worden war. Ihre Eltern hatten sie dorthin geschickt, sie tat sich schon damals wenig hervor, also sollte dies der Weg sein, zumindest nicht nutzlos durchgefüttert zu werden. Den wahren Glauben an das Licht zu erlangen und das Leben zu schützen, die Menschen zu schützen vor der unnachgiebigen Geißel. Doch ohne den wahren Glauben war das Wirken und Nutzen der Macht des Lichts nicht möglich. Ihre Art Dinge zu hinterfragen unerwünscht und lästig. Auch hier war sie schnell als unnütz angesehen und man teilte sie einer Enklave zu, die nicht mit Schwert, Lanze, Stab und Licht kämpfte, sondern einer neuen Technik des waffenlosen Kampfes, für den Körperbeherrschung und Schnelligkeit unabdingbar waren. Sie hatte nie hinterfragt, wo diese Lehren herkamen. Sie lernte das, was man sie lehrte, wollte nicht am Ende auch noch dieser Enklave verwiesen werden, erneut enttäuschen und ihrer Familie restlos Schande machen. Und obwohl sie sich durchaus positiv hervortat, war ihr Fanatismus und ihre Loyalität dem Licht und der Kirche gegenüber offensichtlich nicht das, was sich die Obrigkeit vorstellte. Man schickte sie mit anderen jungen und „untauglichen“ Novizen auf eine Erkundungsmission, die keine war. Sie waren nur ein Köder, willentliche Opfer, bedeutungslos. Selbst zu unbedeutend, dass man ihre noch blutenden sterbenden Körper, aufgeknüpft und geschunden, sich selbst und dem Untod überließ. Sie würde nie vergessen, wie ihre einstigen Brüder und Schwestern sich einfach abwanden. Wie jeder sich von ihr abwand. Immer. Unausweichlich.

Im Leben. Im Tod. Im Untod.

Als die Sonne am nächsten Morgen aufging, nahm Feraziel schweigend das Schlachtross, auf dessen Kruppe Faoliel es sich schon irgendwie hinter dem alten Sattel bequem gemacht hatte, insofern man dies für eine Kreatur wie ihn überhaupt sagen konnte. Sie schlug sich wieder in ihren alten Umhang und stieg auf. Die Meisterin trat aus den Schatten und schlug dem knochigen Ross beherzt an die Flanke, was daraufhin einen Satz tat, der Feraziel fast wieder zu Boden beförderte. Wieder lachte die Meisterin ihr schauriges Lachen. Die Sonne bahnte sich einen Weg durch die Wolkendecke und die Baumkronen und tauchte den Wald in eine neblig mystische Landschaft, derer man all ihr Leid und ihre Hoffnungslosigkeit bei diesem Anblick fast vergessen könnte. Es war ein schöner Tag.

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“Wenn Worten Taten Folgen!”


"Folge deinem Pfad!"


Ich gähnte müde, als ich am Abend nach dem Kriegsrat in Orgrimmar wieder am Lager bei der Gruppe ankam, gemeinsam mit Bao, Pinu’u, Feraziel, Shin-Fu und Dakarel. Wir hatten direkt am Morgen danach ein Portal genutzt, um wieder nach Beutebucht gebracht zu werden und nahmen erneut den Marsch in Kauf, der uns zur Gurubashi Arena brachte. Die Reise verlief eher still - Dakarel und ich warfen uns immer wieder Blicke zu sagten aber vorerst nichts von den Ereignissen. Nicht ohne vorher mit Meister Pique gesprochen zu haben. Die Lage war ernster als wir gedacht hatten und die Ereignisse, die sich auf Zandalar überschlugen, waren mehr als nur besorgniserregend ganz zu schweigen von dem was wir von Baine gehört oder vielmehr bestätigt bekommen hatten.
Ich atmete einmal tief ein und wieder aus. Ich hatte es so satt! Verrat, Intrigen und dämliche Pläne, die alles nur weitaus schlimmer machten und für noch mehr Zwietracht sorgten. Und was mich am wütendsten machte war, dass sich unser Vertreter, Ji Feuerpfote, einen Dreck um die Situation zu scheren schien und uns praktisch allein ließ mit alle unseren Entscheidungen. Ein grandioser Vertreter! Wirklich!
Aber warum regte ich mich eigentlich auf? Wir standen seit jeher auf unseren eigenen Füßen, taten, was immer wir tun mussten, um unseren Idealen zu folgen und das richtige zu tun. Doch was denn nun das Richtige war, wurde immer mehr zu einem Balanceakt, einer Grauzone.
Wenn ich zurückblickte sah ich einen sehr verworrenen Pfad, der in den letzten Monaten viele Biegungen gemacht hatte. Viele Umwege zeichneten ihn, viele Entscheidungen, die uns eher zurückgeworfen statt voran gebracht hatten. Es wurde Zeit endlich wieder eine klare Linie zu finden und unseren Weg zu beschreiten, der für uns vorgesehen war.
Meine Mutter würde wahrscheinlich sagen, dass wir Vertrauen haben sollten und die Hoffnung nicht aufgeben dürften, auch wenn die Dunkelheit sich immer mehr wie eine Schlinge um uns zuziehen sollte. Denn die Hoffnung war es, die das Feuer wieder schüren und nähren konnte und uns von dem Dunkel ins Licht geleiten konnte. Sie hatte damit wahrscheinlich recht, aber Hoffnung allein reichte nicht. Ich wusste, dass ein positiver Gedanke allein nichts nützte und das wir endlich Taten statt Worte sprechen mussten!

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“Wenn Worten Taten folgen”


"Affentheater!"


Es war relativ früh am Morgen als die Gruppe sich bereit an der Gurubashi-Arena einfand. Meister Pique hatte sich am Abend zuvor kurzfristig verabschiedet und meinte, dass er bereits vorausgehen würde, um einige Nachforschungen zu machen und den Weg zu erkunden. Es war trotz der frühen Stunde schwül im Schlingendornkap. Die Geräuschkulisse war selbst zu dieser Morgenstunde schon gewaltig. Die Vögel gaben mit krächzenden und kreischenden Lauten Töne von sich, das hohe Gras raschelte mit jeder Brise, die vom Wind hergeschickt wurde und das Knacken und Ächzen der Bäume und Äste drang an die Ohren der Reisenden. Die Tage zuvor waren eher hektisch gewesen. Ein schneller Aufbruch aus Beutebucht und ein Überfall einer Affenbande, die den Reisenden ihre Karte entwendeten. Dazu war ein Teil der Gruppe nach Orgrimmar gebeten worden, wodurch sich die Weiterreise um zwei Tage verzögert hatte…

Einzelne Sonnenstrahlen fielen inzwischen durch das dichte Blattwerk auf uns herunter und zeigten auf, dass der Tag angebrochen war und die Reise nach einer kleinen Unterbrechung fortgesetzt werden konnte. Wir diskutierten noch, ob wir die Arena nicht noch kurz untersuchen sollten, bevor wir aufbrachen, als wir ein lautstarkes Affengebrüll vernommen, welches von den Säulen der Arena zu kommen schien. Ein lautes verspottendes Gekreische. „Uh uh uh ah ah ah!!!“, tönte es von den hohen Mauern der Arena. Wir schauten einander verwirrt an, Bao schien auch keineswegs begeistert zu sein, nicht verwunderlich, nach der letzten Begegnung mit diesen Biestern.
Qisheng und T’Dazi mahnten an, dass wir leiber weiter gehen sollten, denn immer mehr Affen fanden sich auf den Mauern ein und schlugen mit ihren Pranken auf das grobe Gestein, dass als Resonanz einige kleinere Kiesel auf den Boden fallen ließ. Allerdings erkannten wir recht schnell auf dem hinteren Torbogen selbst ein kleineres Äffchen, welches einen Gegenstand mit beiden Pfoten fest umklammert hielt. Eine zusammengerollte Karte, die wohl einigen bekannt vorkam.

"Das ist Jonathans Karte!", fiepste Bao ganz aufgeregt und zeigte auf das Äffchen. Es streckte die Pranken in die Luft und hob die Karte wie eine Trophäe nach oben. Das Kreischen und das Gebrüll der Affen nahm nochmal an Lautstärke zu, als würden sie sich über die Reisenden lustig machen wollen.
“Die verspotten uns doch tatsächlich…”, meinte ich verärgert, während ich registrierte, dass sich nun hinter uns auch einige Affen durch das dichte Geäst schwangen und uns somit den Weg nach hinten auch abschnitten.
Dann plötzlich werden die Affen ganz still. Sie gingen fast schon in Deckung, duckten sich und schauten angestrengt zum Eingang der Arena. Ein gigantisches Alphaaffenmännchen kam schweren Schrittes den Gang entlang gelaufen. Es blickte zu den Reisenden, dann zu dem kleinen Äffchen auf dem Torbogen und brüllte mit kraftvoller, fast schon angsteinflößender Stimmgewalt, woraufhin das Äffchen sich umgehend duckte und schnell, beinahe hektisch zu gestikulieren begann, immer wieder auf die Karte zeigt und auf die Reisenden.
„Uh uh uh ah ah! Ah ah! Uuuuuuuh!“, brüllt das Äffchen und hüpft dabei ganz aufgeregt auf und ab.
Das Alphaffenmännchen starrte fast schon gelangweilt zu den Reisenden. Dann zeigte er mit einer Pranke zu der Karte, dann zu den Reisenden, reckt die Brust raus trommelte mit seinen riesigen Pranken auf jener herum und stößt ein lautes Gebrüll aus.
“Ich glaube, er möchte uns herausfordern.”, mutmaßte T’Dazi und ich konnte nur verdutzt zustimmen. So etwas seltsames hatte ich schon lange nicht mehr erlebt.

Das Alphaaffenmännchen stampfte mit den Pranken auf und ging dann gemächlichen Schrittes in Richtung der Arena. Kurz vor der Treppe drehte er sich noch einmal um, bleckte die scharfen Zähne und ruckte mit einer Pranke nach vorn, wohl eine Aufforderung ihm zu folgen. Unsere Mutmaßung zeigte sich als bestätigt und da uns der Weg nach h inten versperrt war, blieb wohl nur noch die Flucht nach vorn.
Die Affen und Äffchen, die überall auf den Mauern saßen und sich ängstlich vor dem riesigen Alphaaffenmännchen versteckt hatten, wurden wieder lebhafter. Lautes „Uh uh uh! Ah ah ah! Uuuuuuuuuh!“ tönt von den Seiten, als jene wie von einer Tarantel gestochen zur Arena hüpften und schwangen oder ungeniert zwischen den Reisenden hindurchrannten.
Ich selbst fluchte leiser, als mir eines dieser Biester zwischen den Beinen herumrannte und knurrte verärgert. “Mistviecher!”

„Hol mir die Knatzfidelei! Die Plüschis wolln ihre Karte dem Oberknatzefiddler abnehmen!“, tönt es auf einmal lautstark aus der Arena.
“Was zum…”, meinte ich erstaunt, al s wir nun endlich an der Arena ankamen.
Das große Alphaaffenmännchen ging in die Mitte der Arena und bäumte sich mit lautem Gebrüll auf und schlug sich wieder die Pranken gegen die Brust. Die anderen Affen verteilten sich zahlreich auf den Arenaplätzen und schlugen mit ihren Fäusten auf das harte Gestein. Die Geräusche werden von den Arenawänden vielfach zurückgeworfen, sodass der Lärm, das Getrommel und Gekreische kaum zu ertragen war.
Die Reisenden wunderten sich immer noch, woher diese Stimme kam, als plötzlich ein Ho-zen auf das Podium trat und seine beiden Hände erhob, während eine davon einen bunt geschmückten Stab hielt. Als das Gekreische immer noch nicht aufhörte, schlug er mit jenem drei Mal auf den Boden. Die Masse verstummte dann nach und nach.

“Was bei Xuen hat ein Ho-zen auf den Östlichen Königreichen verloren?”
“Wie kommt der hier her?”
“Das wüsste ich auch zu gerne!”
“Vielleicht ist er geflohen?”

Die Anwesenden mutmaßten noch weiter, als der Ho-zen wieder seine laute, kratzige Stimme erhob.

„Nappel wollen Karte? Nappel müssen sich ihre Kopfi aus dem Knatzfiddel holen!“, tönte es von dem Ho-zen woraufhin die kleineren Äffchen in eine Art lachendes, höhnendes Kreischen verfielen, welches nach einigen Minuten erst wieder verstummte. „Nappel müssen großen Kah Kah, den großen Alphaknatzefiddler flottschn, um ihr Papier zurück zu kriegen!“

“Wir sollen gegen den da kämpfen?”, meinte ich etwas skeptisch und besah das große Alphatier.
T’Dazi nickte. “Wer soll kämpfen, Ordensführerin?”
“Latts mia kämpf’n. Ich haben Erfahrung.”, warf Var’jen ein.
Auch Pinu’u nickte mir zu, wohl ein unausgesprochenes Zeichen, dass auch er kämpfen würde.
“Warum sollte die Ordensmeisterin nicht kämpfen.”, warf Qisheng ein.
Eine gute Frage, zugegeben, doch recht einfach zu beantworten. “Ich überlasse den Ring lieber erfahrenen Kämpfern, als einer gerade erst zur Meisterin ernannten Pandaren, die noch grün hinter den Ohren ist. Besonders, wenn es für unser Weiterkommen von Vorteil wäre.”

„Nappel müssen Oberalphaknatzfiddler flottschn! Nappel machen ja oder Nappel machen nein?“, rief der Podiums-Ho-zen wieder höhnisch. „Alle Nappel flotschen! Alle Nappel flotschen! Alle Nappel flotschen!“, tönt es von einigen anderen Ho-zen, die man nun auch langsam auf die Arenabänke Platz nehmen sah.

Die Nappel, äh ich meine die Reisenden sagten dem Kampf zu. Doch wie es aussah, hatte ich mir umsonst Sorgen gemacht. Der Oberalpha war zwar groß und stark aber gegen das taktische Geschick unserer Krieger hatte er nicht die geringste Chance. Var’jen und T’Dazi machten dem Orden alle Ehre als sie das Tier bewusstlos schlugen.
Als der gewaltige Alphaaffe am Boden lag. war es für einen Moment ganz still in der Arena. Lediglich das Rauschen des Windes, der durch die Blätter fuhr war zu hören. Das kleine Äffchen, welches am Eingang der Arena gestanden hatte und immer noch die Karte hielt huschte zu Boden, ließ die Karte achtlos auf dem Weg zum Oberalphaaffen fallen und kreischte ganz bemitleidenswert. Pinu’u hob jene unauffällig auf.
Ich wollte gerade erleichtert aufatmen, als T’Dazi dem Oberaffen den Rest geben wollte. Er beugte sich gerade herunter, als ich rief: “T’Dazi! STOP!”

Doch die Meute hatten schon Blut geleckt, der versuchte Mord reichte den Primaten, um die Verfolgung aufzunehmen und sich mit wütendem Fauchen, Gebrüll und Gekreische auf uns zu stürzen! Flucht war hier wohl die beste und auch einzige Option, denn gegen so viele Affen konnten wir uns nicht wehren, schon gar nicht, wenn wir ein Kind dabei hatten! Also rannten die Ordenskrieger, wie (fast) vom wilden Affen gebissen davon in Richtung des nördlichen Schlingendorntals. An der Grenze jenen Tals, gaben die Affen die Verfolgung auf. Zu unserem Glück! Bao war schon fix und fertig und auch Eshka tat sich schwer bei diesem langen Lauf, der doch kräftezehrender war, als ein ungeübter Kämpfer es gewohnt war.

Wir konnten jedoch noch nicht rasten und nahmen den Weg nach einer kurzen Verschnaufpause wieder auf. Das Abenteuer war allerdings noch nicht gänzlich zuende. Zuerst mussten die Reisenden einen steilen Abhang entlanggehen, bei dem Var’jen duch einen kleine Erdrutsch fast in die Fluten fiel… Zu ihrem Glück waren wir alle recht dicht beieinander, sodass wir sie gerade noch mit einem kleinen Hechtsprung zum Rand des Abhangs an der Hand packen konnten und mit vereinter Kraft nach oben ziehen konnten.
Eine letzte affentanzartige Überraschung erlebten die Reisenden, als aus Feraziels Tasche ein kleiner Affe ausbrach, der sich da wohl versteckt hatte, einen glänzenden Gegenstand entwendete und damit flüchten wollte. Pinu’u erwischte das flinke Tier mit zielsicherer Glanzleistung mit einem Streifschuss, woraufhin das Äffchen den Gegenstand fallen ließ und Feraziel ihn wieder an sich nehmen konnte.

Nach diesem ereignisreichen Tag rasteten wir dann endlich an einer abgelegenen Stelle im Schutz des dichten Urwaldes und warteten dort vorerst auf Meister Pique. Die Pause hatten wir auch dringend nötig und würden sie auch für das Training, die Meditation und die Ausbildung nutzen…

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"Geehrte Meisterin Yaharu.

Ich habe in den vergangenen Wochen viel nachgedacht, meditiert, philosophiert während ich den Lehren des roten Kranichs nachgegangen bin. Meister Pique ist wirklich ein sehr unnachgiebiger Lehrmeister, der es herausfordert meine ungestüme Art hervorzulocken, um mich aus meinem Gleichgewicht zu bringen. Die Aufgaben, die er mir stellt sind vieschichtig und beweisen, dass er selbst eine sehr gute Lehre genossen hat.
Er bat mich über die Reisen nachzudenken und mir zu überlegen, warum sie für unsere Ausbildung so essentiell ist und warum sie zu unserer speziellen Schule der Mönchskunst gehört.
Eine Reise birgt oftmals viele Möglichkeiten, Wege, Herausforderungen und Prüfungen. Sie ist gewissermaßen eine Möglichkeit sich selbst neu zu entdecken, eine Gelegenheit über sich hinauszuwachsen, eine Gefahr zu scheitern und ein Gewinn aus den Erfahrungen zu lernen.
Die Erfahrungen, die wir in den vergangenen Wochen gemacht haben, waren in der Tat mehr als nur vielschichtig. Die Geräuschkulissen, die das Meditieren erschweren, die ungestümen Gegner, die das Nutzen des konzentrierten Chi’s zu einer Herausforderung machen und die unvorhergesehen Prüfungen, die uns auf jedem Schritt begegnen können spiegeln das recht gut. Ich denke ich verstehe, warum meine Mutter früher darauf bestand ihre Novizen auf ihren Reisen auszubilden. Ich hörte oft von ihren Schülern, dass ihre Ausbildung viel zu kurz käme, aber eigentlich ist diese ganze Reise eine vielschichtigere Ausbildung auf viel höherem Schwierigkeitsgrad, als man sie in jedem Kloster erhalten könnte.

Ich beginne allmählich zu verstehen, Meisterin und ich bin voller Erwartung noch sehr viel mehr dazulernen zu dürfen, wenn unsere Reise sich fortsetzt.

Möge Chi-Ji deine Wege erleuchten und Niuzao jenen ebnen.

Senlin Eispfote."

Die Pandaren legte Stift und Papier zur Seite, rollte das Blatt Pergament zusammen und versiegelte es mit Wachs und einem Stempel der das Emblem des Ordens repräsentierte. Eine Pandarenpfote mit den geschwungenen Flügeln des roten Kranichs verziert.
“Finde deinen Platz im Leben, kleine Eispfote.”, meinte sie leise und musste ein wenig schmunzeln. Sie schickte das Pergament mit einem Boten los und stand dann eine Weile einfach nur da, sah ihm hinterher, auch wenn er noch lange nicht mehr in ihrem Sichtfeld war.

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“Wenn Worten Taten folgen”


Durch Wald und Feld


Jonathan Pique brütete über den Karten der Östlichen Königreiche.
Alleine die glühenden Reste des Lagerfeuers erhellten den Lagerplatz im Dickicht des Dämmerwalds, um jenes sich die Pandaren, Tauren und Trolle dicht an dicht gelegt hatten, um ein paar wertvolle Stunden Ruhe oder gar Schlaf genießen zu können. Einige waren verletzt, doch auf dem Weg der Genesung.

Ihr Unterfangen, feindlichen Patrouillen zu entgehen, in dem sie sich mitten durch das finstere Herz des Waldes schlugen, resultierte in einem unangenehmen Aufeinandertreffen mit den Worgen, die die Gegend noch immer mit ihrer Anwesenheit verpesteten.
Das war Piques Plan, und selbst wenn sie sich mit einigen Wilden herumschlagen sollten, er hielt es immer noch für besser, als sich mit der Allianz anzulegen, die zweifelsohne die Straßen bewachten.

Er sah von dem Pergament auf und zu Bao hinab, die an seiner Seite eingerollt in Decken und Fellen lag. Die kleine Pandaren war tatsächlich kaum mehr als ein Kind, doch hatte sie sich mutig dem Feind entgegengestellt und sogar einige Treffer gelandet, bevor sie unsanft aus dem Kampf entfernt wurde und dabei ein Schleudertrauma erlitt.
Nichts, was der einstige Apotheker nicht zu behandeln wüsste, doch müssten sie vorsichtig sein, nicht weitere Verletzungen anzuhäufen. Sie waren nicht hier, um Krieg anzuzetteln.

Nein, es waren jene wie Bao, die den Pfad des Feuers den langen Weg von Pandaria auf die Östlichen Königreiche machen ließen.
Junge, neugierige, abenteuerlustige Pandaren, die am Rande eines Friedensgipfels ihr Interesse an den Philosophien der Houjin und an ihrem Orden äußerten.
Potentielle Novizen, mit dem Segen ihrer Eltern und dem Feuer im Herzen, das Schicksal Pandarias selbst in die Hand nehmen zu wollen.
Doch als ihre Obligationen auf dem Gipfel erfüllt waren, fehlte von den Jungen und Mädchen jede Spur.

Thema des Friedensgipfels war primär der Umgang mit dem Azerit, das überall auf der Welt und wohl bald auch auf Pandaria auftreten würde.
Damals wussten sie noch nicht, dass ihre potentiellen Novizen lange vor den Meistern von dem Erz wussten, hatten sie es auf ihren Streifzügen selbst entdeckt.
Damals war ihnen noch nicht klar, dass allein diese Information genug war, um die ganze Bande im Namen ihres Ordens einzusacken und auf ein Schiff in Richtung Osten zu verfrachten.

Und selbst jetzt ist ihnen noch nicht klar, warum all dies geschah. Jonathan Pique spekulierte, dass sie die Jugend von Grünstein gewaltlos dazu bringen wollten, ihnen von den Aufenthaltsorten des Azerits zu erzählen.
Die Tushui hatten immerhin die moralische Überlegenheit, wie die Allianz sie in diesem Krieg zu haben scheint.

Was jedoch kristallklar ist, ist dass der Pfad des Feuers sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Sie hatten den Eltern versprochen, diese Angelegenheit zu bereinigen.

“Sie würden nicht erwarten, dass der Pfad des Feuers sie bis ins Herz der Allianz verfolgt.”

So murmelte Pique vor sich hin, die langen Finger der Linken fuhren den weiteren Pfad durchs Feindesland nach, während die Rechte Bao hinter dem ihm zugewandten Ohr kraulte.

Der Plan würde aufgehen. Er müsste.

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“Wenn Worten Taten folgen”


"In geheimer Mission!"


“Denkt daran, ihr zwei!”, meinte Meister Pique mit eindringlicher Stimme. “Ihr sprecht nur pandarisch und verbergt euren Akzent. Ihr seid zwei Pandaren, die gerade erst von der wandernden Insel gekommen sind!”
Hiyuu und ich sahen uns bedeutungsvoll an und nickten schwach. Wir hatten uns gerade erst an unserem Lager eingefunden, wo sich unsere hordischen Freunde versteckten. Weit genug von den Toren Sturmwinds entfernt, um nicht zufällig gefunden werden zu können aber nah genug, dass wir binnen eines Tagesmarsches dort sein würden. Ich versuchte ein relativ neutrales Gesicht zu machen, mir meine eigene innere Unruhe nicht anmerken zu lassen. Schließlich war es doch mehr als riskant, was wir da vorhatten. Was wenn man uns erkannte? Was, wenn sich einer von uns verplapperte oder in einem unbedachten Moment ein Wort auf orcisch verlauten ließ?
Hiyuu drückte kurz meine Hand und nickte mir dann zu. Ich atmete einmal tief ein und wieder aus.
“Wir werden unser Bestes geben, Meister Pique.”
Er nickte uns beiden zu: “Findet 'eraus, wo sich diese Tushui befinden und wo’in sie gegangen sind!”
“Jawohl, Meister.”, erwiderte Hiyuu und wir machten uns auf unserer Mission nachzugehen. Es dauerte nicht lang, bis wir auf eine Pandaren namens Zhuru trafen, die uns freundlicherer Weise helfen wollte, um uns zu dem Lagerplatz der Tushui zu bringen. Sie war zwar verwundert, dass wir den Weg nicht kannten, aber stellte vorerst keine weiteren Fragen.
Als wir dann fälschlicherweise auf einem großen Platz mit prachtvollen Monumenten und vielerlei Gestalten trafen, der uns als Kathedralenplatz vorgestellt wurde, gab Zhuru zu, dass sie sich wohl verlaufen hätte und bat einen fahrenden Händler, einen sehr kleinen bärtigen Menschen, wohl ein Zwerg, wie man uns sagte, um Hilfe.
Mein Herz klopfte auf diesem Platz sehr stark. So viele Menschen, Nachtelfen ja sogar Draenei und Zwerge… Bei Xuen, hoffentlich gab er uns die Kraft hier unsere Fassade aufrecht zu erhalten. Ich atmete tief durch und sah zu Hiyuu. Ihr ging es offensichtlich auch nicht viel besser als mir. Wir mussten aber nicht mehr lange durchhalten. Nur noch bis zum Lagerplatz der Tushui, dann konnten wir endlich mit unseren Nachforschungen beginnen.
Der Druck war enorm. Ich verstand nur bröckchenweise das, was diese Gestalten hier von sich gaben. Jeder Blick brachte mein Herz dazu schneller zu pochen und meine Atmung beschleunigte sich etwas. Hatten wir uns verraten? Hatte ich gerade etwas auf orcisch gesagt? Nein. Ich sprach ja nur pandarisch. Sich auf seine alte Muttersprache zurück zu besinnen fiel mir nach all den Jahren, die ich nun schon mit diesen Völkern unterwegs war unglaublich schwer. Wobei es in diesem Fall wohl der Aufregung und Nervosität geschuldet war, die ich mir allerdings versuchte nicht anmerken zu lassen.

Was für ein Abenteuer…

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Ja, es mochte eine feindliche Umgebung, wenn nicht gleich, DAS Feindes-Territorium sein. Die Hochburg all Jener, mit denen sich die Helden der Horde seit jeher im Krieg befanden. Seit sie wusste, dass es so etwas wie Allianz und Horde gab. Bao war seit den Ereignissen des vorangegangenen Jahres nicht umhingekommen, Geschichten über die Völker der Allianz zu hören; die rauf- und sauflustigen Zwerge, hinterlistigen Worgen, Licht-fanatischen Draenei, einfältigen Gnome UND allen voran, die ach so von sich überzeugten, tugendhaften Menschen. Die sich für moralisch soviel korrekter hielten, obwohl auch sie genügend Fehler begangen hatten. Der Gedanke hatte die kleine Pandaren stets verärgert, nun allerdings fand sich Bao in einer Stadt wieder, in der all dies keine Rolle zu spielen schien. In der sich die Bewohner gut gelaunt in ihrer seltsamen Sprache unterhielten, Handel getrieben wurde und sogar vereinzelte Kinder Fangen spielten.

Im Lager der Tushui hielt sie sich die ganze Zeit über dicht an Hiyuus Seite und beäugte den Pandaren, der ihnen bereitwillig einige Auskünfte über die verschwundenen Kinder erteilte, von Zeit zu Zeit argwöhnisch. An sich machte er einen freundlichen, vernünftigen Eindruck, so dass Bao sich mehr als einmal ins Gedächtnis rufen musste, dass dieser Pandaren sich der Allianz verschrieben hatte. Und sicher keine freundlichen Worte für Hiyuu und sie übrig haben würde, wenn er erfuhr, woher sie wirklich kamen - auch wenn Pandaria der Wahrheit entsprach. Tatsächlich musste Bao sich mehrfach auf die Zunge beißen, um sich und die Kranichstil-Adeptin nicht um ein Haar zu verraten. Die Informationen, die sie zum Verbleib der Pandarenkinder erhielten, waren mau, die Gestalten, die ihnen auf dem Rückweg vom Lager der Tushui zum Stadttor Sturmwinds begegneten, augesprochen schaurig; Bao konnte es kaum erwarten, diesen Ort hinter sich zu lassen.

Der pandarisch sprechende Dämonenjäger würde sie noch bis in ihre Alpträume verfolgen!

Zurück im provisorischen Lager der anderen Ordensmitglieder ging alles mit einem Mal unheimlich schnell; Jonathan hatte es nach der Erwähnung des Illidari plötzlich unheimlich eilig, diesen Ort zu verlassen während Hiyuu Bericht erstattete. Und finster über das vermeintliche Ziel des Entführers im Norden der Östlichen Königreiche sann. Bao konnte nur mutmaßen, wohin ihr weiterer Weg die Gruppe führen würde und suchte, wie in den Tagen zuvor, die Nähe des Verlassenen, sowie auch jene von Hiyuu während die unterschiedlichsten Gedanken ihr durch den Kopf purzelten.

Azerith in Pandaria. Der Gipfel in Tian. Shen und seine Freunde aus Grünstein. Ein über die sattgrünen Farne des Schlingendorns wandelnder, roter Kranich. Sie selbst, Hiyuu und Senlin, die sich in Beutebucht allianzfreundliche Anziehsachen kauften. Zu hoffen, dass ihre Reise von Erfolg gekrönt war und zum gewünschten Ziel führte. Und über alledem wieder und wieder die Bedrohung durch die gegnerische Fraktion.

Von Unterstadt hatte Bao nur gehört. Sturmwind hatte sie selbst unter Gefahr gesehen. Und wer mochte schon wissen, was weiter nördlich auf den Orden wartete.

Chi-Ji mochte sie beschützen.

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Durcheinander. Ein verwirrter Kodo, der unruhig umherstapfte, Spinnenfäden, die den trockenen Boden bedeckten, wie einen grotesken Seidenteppich. Ringsum die Gestalten von Eshka, Pinu’u, Qisheng, Ch’kax und Jonathan, wie sie versuchten, sich von den Spinnenfäden zu befreien - als eines dieser vieläugigen Monster plötzlich genau vor ihr und Qisheng zum Stehen kam. Jener hatte sofort seine Waffe gezogen und sich mutig auf die Bestie gestürzt, während Bao ihrerseits nach einem Stein gegriffen hatte um ihn zu werfen, um sich anschließend rücklings wegzurollen - als genau in diesem Moment das Monster einen weiteren Faden Spinnenseide verspie und die Kurze mitten in ihrer Rolle am Boden festkleisterte. Während Jonathan und Qi energisch auf das Ungetüm einschlugen, versuchte Bao ihre Konzentration zusammenzunehmen. Selbst, wenn es erfolglos war, sie musste es versuchen …

Wie würde es im Rotkammgebirge sein? Was würde sie im Anschluss erwarten? Bao kam nicht umhin, dem Kranichstilmeister unzählige Löcher in den Bauch zu fragen und wurde auch nicht müde, dabei auf seine ehemalige Heimat einzugehen. Erst, als der Verlassene schließlich nachdenklich innehielt, besann Bao sich und ließ ihn bis zur Abreise aus dem Kraulsumpf in Ruhe. Immerhin ließen sie endlich diese ekelhaften Sümpfe hinter sich, auch wenn die Aussicht auf die noch zu bereisenden Gegenden nicht unbedingt vielversprechender war.

Brennende Steppen. Das hörte sich nicht an, wie ein Ort, den man aufgrund seiner schönen Ausblicke bereiste. Pinu’us Kodo lenkte sie ein Weilchen ab, indem er sich von der Kurzen streicheln ließ, während ein Zandalari, Ch’kax, sein Interesse bekundete, die Gruppe ein Stück weit zu begleiten. Als alle Vorräte aufgeladen waren und der Kranichstilmeister einige Schläuche Höherprozentiges getankt hatte, gab Jonathan das Zeichen zum Aufbruch. Es war der Gebirgspass, welchen sie bereisen würden, um der Gefahr durch gewiss patrouillierende Wachen aus dem Weg zu gehen. Nach wie vor waren sie bestrebt, sich möglichst nicht in Kämpfe verwickeln zu lassen, die sich vermeiden ließen. Zu lang war der Weg, der noch vor ihnen lag und ihnen einiges an Kräften abverlangen würde.

Ein guter Plan jedenfalls, der nur teilweise funktionierte; auf halbem Weg hinab in die Brennenden Steppen liefen sie beinahe in ein Jägergespann samt Hund hinein, welcher bereits nach kurzer Zeit schnüffelnd eine Fährte aufnahm. Für große Pläne blieb daher keine Zeit; Ch’kax, wohl ein Jünger des Gonk, veränderte seine Gestalt um beide abzulenken, sodass Eshka in der Lage war, sie für kurze Zeit festzufrieren. Danach machte man sich schleunigst aus dem Staub!

Die darauffolgenden Stunden vergingen ohne weitere Zwischenfälle, sodass sich der Gruppe irgendwann der Pfad hinunter in die Steppen öffnete. Der Boden brannte zwar nicht, wie Bao zuvor gemutmaßt hatte - dafür aber war der Himmel in ein grell leuchtendes Orange getaucht und erweckte einen flammenden Eindruck. Man mochte womöglich davon fasziniert gewesen sein, doch die Gruppe hielt sich nicht allzu lange damit auf, die ansonsten recht öde und staubige Gegend zu bewundern. Schlachten hatte man hier geschlagen, Orcs gegen Menschen, Oger, Zwerge, Dämonen, Drachen … tatsächlich zog Bao einmal mit einer Mischung aus Staunen und Furcht den Kopf ein, als ein mächtiges Schwingenpaar in einiger Höhe über ihre Köpfe hinwegrauschte. Doch nach einiger Zeit legte sich der Marsch durch diese Einöde auf ihr Gemüt. Hoffentlich kam der stille Vulkan bald näher …

Ein plötzlicher Ausruf vom vorneweg marschierenden Jonathan ließ sie innehalten - doch noch bevor sie den Verlassenen ins Auge fassen konnte, war dieser plötzlich durch ein Loch im Boden verschwunden! Erschrocken versucht Bao noch, nach ihm zu greifen, doch ohne Erfolg. Auch unter Qisheng, Eshka und Pinu’u tat sich wie aus heiterem Himmel die Erde auf, während aus den Tiefen der Löcher dumpfe Zischlaute tönten - Spinnen! In Windeseile machten sich die Biester daran, die sich verständlicherweise wehrenden Reisenden einzuspinnen. Qisheng hatte Glück gehabt und seinen Speer quer über dem Loch platziert, so dass er nicht vollkommen einsinken konnte. Ch’kax war es schließlich, der ihn und dessen eingesponnene Beine wieder nach draußen ziehen konnte. Bao war dabei, Pinu’u zurück ins Tageslicht zu verhelfen, indem sie ein Seilende um ein Horn seines Kodos wickelte, der den Tauren auf diese Weise aus dem Loch holte. Dummerweise auch deren Bewohner, welcher sich nun vor der Gruppe aufbaute. Eshka hatte es dank ihrer Frostmagie aus eigener Kraft aus dem heimtückischen Spinnenloch geschafft und Jonathan wurde erhört, als er seinen erwählten Erhabenen um Hilfe anrief; rote Blitze zuckten aus der Lochöffnung empor und ermöglichten dem Verlassenen, aus seiner misslichen Lage zu entkommen. Und zu registrieren, dass sich jene Spinne nun vor den beiden Pandaren aufbaute, während der Rest versuchte, mühselig die Spinnenweben loszuwerden -

Es gelang ihr nicht. So sehr Bao sich auch bemühte, sie bekam kein Gefühl für ihr eigenes Chi, geschweige denn dafür, es in ihre Pfoten zu lenken um sich von den zähen Spinnenfäden loszureißen. Ein grauenhaftes Zischen ließ sie schließlich aufmerken, als die Spinne sich geschlagen vor Jonathan und Qisheng zurückzog: “Ja, gut so! Hau ab in das Loch, wo du hergekommen bist!”, giftete die Kurze und triumphierte bereits - ehe sie merkte, dass die klebrigen Fäden an ihr zerrten, sie über den Boden zogen, mit hinab in das Loch, in das auch die Spinne zuvor gefallen war. Noch schreiend schloss Bao die Augen, am Rande nahm sie war, wie die anderen ihr entsetzt nachriefen. Dann wurde es dunkel …

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Spinnenseide. Ein finsteres Loch. Schreie …

Bao hatte, wie in den Nächten zuvor, nicht sonderlich gut geschlafen, doch sie gab ihr Bestes, sich nicht anmerken zu lassen, was den Chi-Kundigen unter ihnen ohnehin nicht verborgen blieb. Doch niemand brachte die Sprache darauf oder fragte sie danach und das war der Kurzen nur recht. Solange sie an etwas anderes denken konnte, als an ihr Herumirren in den unterirdischen Tunneln der vieläugigen Biester …

An geenterte, zwergische Flugmaschinen zum Beispiel!

Jonathan erhaschte für einen Moment ihre Aufmerksamkeit, ehe Bao feststellte, dass dessen fahle prächtige Glatze ihr Anlass zur Verwunderung gab. Wahrhaftig, ohne seinen geliebten Hut sah der Verlassene gleich ganz anders aus! Alle anderen im Lager machten sich bereits aufbruchsbereit, als Senlin ihre kleine Cousine beiseite nahm. Und ihr ein Spiel anbot, auf das Bao sich nur zu bereitwillig einließ. Während des Marsches durch das nördliche Gebirge der Sengenden Schlucht wechselten handliche Chi-Manifestationen zwischen der Ochsenstilmeisterin und der Novizin hin und her - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.

Hinter einem der Pässe -und einigen schaurigen Hinterlassenschaften des Schattenhammerkults- stieß die Gruppe auf ein verlassenes Zeltlager - das jedoch noch nicht lange verlassen sein konnte. Noch ehe sie sich aneignen konnten, was auffindbar war, kündete der Lärm sich eifrig drehender Rotorenblätter davon, dass die Eigentümer des Lagers wohl in Begriff waren, heimzukehren. Und alles außer der perplexen Eshka, die sich nicht rechtzeitig verbergen konnte, sofort in Deckung ging. Die Besatzung des knatternden Ungetüms, bestehend aus Schütze und Pilot und wohl unfähig, die Mag’har von einem einheimischen Schwarzfelsorc zu unterscheiden, setzte zur Landung an und direkt danach zum Angriff.

Sie hatten keine Chance; T’dazi setzte den Schützen nach bester Zandalari-Art außer Gefecht während Jonathan und Senlin sich dem Piloten zuwandten - der zuvor unergründlicher Weise ins Straucheln geraten war. Nach kurzem Gerangel gelang es Senlin, den Dunkeleisenzwerg mittels einer immensen Chi-Welle zu paralysieren.

Wie bereits kurz vor der Passage des Schwarzfels war auch nun wieder Jurens stark gebrochenes Gemein von Nöten um dem Piloten klarzumachen, dass man nicht seinen Kopf, sondern seine navigatorischen Fähigkeiten wünschte. Nachdem der Pandaren, der seine spärlichen Sprachkenntnisse wussten die Erhabenen woher haben musste, aus der “Flugziege” dann auch “Flugzeug” machte, konnte man den Dunkeleisenzwerg erfolgreich davon überzeugen, die Gruppe in seiner Flugmaschine über den nördlichen Graben sicher nach Dun Morogh zu fliegen.

Gemächlicher, da ansehnlich beladen und begleitet von einem zandalarischen Pterrodax hatten sie den Graben zur Hälfte überflogen, als der Pilot mit einem Mal hektisch wurde - und die Maschine die Schnauze verdächtig nach unten neigte. Jonathan rief noch etwas, Bao schrie laut auf, der Verlassene namens Gulturion, der im Laufe seiner und besonders dieser Reise einiges an Sehnen eingebüßt hatte, schlug die Hände vors Gesicht - ehe die Flugmaschine auf der anderen Seite des Grabens mit Getöse und krachend in einen Baum einschlug. Die Insassen dabei kreuz und quer hinaus in den Schnee geschleudert wurden. Tatsächlich glich Bao, über und über mit dem pulvrigen Weiß bedeckt, einem Schneepanda als sie sich nach den anderen umsah. Glücklicherweise -oder wie durch ein Wunder- hatten sie alle den Absturz überstanden. Nun ja, nicht alle … Bao mied es, einen genaueren Blick auf den Piloten zu werfen, der sich inmitten seiner zerstörten Maschine nicht mehr regte.

Nach Anordnung von Jonathan (und nachdem sich hinreichend vergewissert wurde, dass niemand nennenswerte Verletzungen davon getragen hatte) richteten sie sich ein kleines, sporadisches Lager ein. Der Zandalari, der noch nie Schnee gesehen hatte, ließ sich von Bao aufklären und wärmen, Eshka hingegen interessierte sich für die Gebiete, die noch auf ihrer Reise lagen und ließ sich von Jonathan erzählen, was dieser selbst über die noch zu durchquerenden Landstriche und ihre einheimische Bevölkerung wusste. Dabei kurz von einer fehlgeleiteten Chi-Kugel abgelenkt wurde, die ihn für einen Moment aus der Fassung brachte, ehe Juren, der soeben mit Bao trainierte, noch versuchen konnte, die Schuld auf sich zu nehmen.

Allmählich schien sie tatsächlich so etwas wie Sicherheit zu entwickeln - oder aber hatte sie diese schon zuvor besessen und entdeckte sie erst nach und nach? Eigentlich spielte es keine Rolle. Noch eine Weile ließ Bao eine winzige, formlose Kugel aus Energie um sie und Juren wie einen Flummi herumhüpfen, ehe auch diese Manifestation auflöste.

Bis zum nächsten Morgen. Zum nächsten Reiseziel.

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Wenn Worten Taten folgen


"Eine wichtige Lektion!"


Etwas fröstelnd trat die junge Pandaren aus dem Zelt heraus. Eispfote hin oder her, ohne etwas Bewegung wurde es doch auf Dauer etwas zu kalt in dieser Schneelandschaft.
Nach dem turbolenten Absturz mit der Zwergenflugmaschine hatten die Reisenden vorerst das Lager an der Absturzstelle aufgeschlagen. Zwei Zelte, ein Lagerfeuer und viele müde Gesichter hatte der Vorabend nach sich gezogen und die Reisenden brauchten alle einen Tag, um sich wieder etwas zu sammeln:

“Chi-Ji mit dir!”, begrüßte mich die kleine Bao und hob kurz die Pfote während sie hochkonzentriert eine kleine Chikugel, die sie von Juren zugeschickt bekommen hatte, “fing” und wieder zu ihm zurückleitete. Sie trainierten wohl. Ich nickte zufrieden und setzt mich zu ihnen, beobachtete sie fast schweigend. Nach einer Weile zog ich meine Handschuhe aus und ließ sie in den Schnee fallen. Ein etwas sehnsüchtiger Blick folgte. Der Großteil meiner Kleidung waren noch Erinnerungsstücke meiner Mutter. Der Gürtel mit der Schnalle, die sie damals erhielt, als sie zum Champion gekührt wurde, die Handschuhe, die sie damals erhielt, als sie Onkel Yuan im Tempel des weißen Tigers besuchte und natürlich ihre Haarstäbchen, die nun meine Haare schmückten…
Ich seufzte innerlich und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf die Trainierenden. Ich beerkte sehr wohl, ass Jurens Chikugel an Form verlor, als ich meine Handschuhe zu Boden legte und verdrehte leicht die Augen.

Ganz im Stil meiner ehemaligen Meisterin, formte ich einen Schneeball und warf ihn ohne großartig eine Ankündigung vorzunehmen direkt auf Jurens Nase. Dieser war natürlich komplett überrascht und kugelte nach hinten.
“Was soll denn das?!”, meinte er recht verblüfft und wischte sich den Schnee aus dem Gesicht. “Oma Yaharu hat auch oft mit Steinen nach ihr geworfen…”, warf Bao etwas kleinlaut und fast schon entschuldigend ein.
Ich jedoch zeigte keinerlei Reue und erwiderte schlicht: “Ein Mönch muss sich stets seiner Umgebung bewusst sein und die Aufmerksamkeit auf sich und auch auf seine Umwelt nie abreißen lassen. Selbst wenn Ihr abgelenkt werdet, will ich, dass Ihr diese Chikanalisation aufrecht erhaltet.”
Ich hörte ihn etwas brummen und konnte mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Er mochte etwas sehr einfältig sein und zu viel flirten aber er war stur und blieb beharrlich. Gute Voraussetzungen für einen Ochsenadepten. Blieb abzuwarten, ob er sich als Schüler auszeichnen sollte…


Später am Tag trat dann auch Meister Pique aus dem Zelt heraus und erklärte den jungen Adepten einiges über das Chi, seinen Verwendungszweck und die vorsichtige Anwedung, wenn wir es aus unserem Körper freiließen. Er demonstrierte uns verschiedene Formen des Chi’s:
Zum einen den Nebel, der entstand wenn sich unser Chi mit der Luftfeuchtigkeit der Umgebung vermischte und eine bestimmte Farbe annahm. Ich dachte an die Jadegrüne Farbe, die es noch bei Bao und Juren zeigte, im Gegensatz zu dem roten Nebel, der bei Meister Pique sichtbar war und an meinen sandfarbenen.
Und er demonstrierte uns den Chiblitz, der sich knisternd zwischen seinen Händen entlud und in roten Blitzen sich veranschaulichte.

Ich sah die staunenden Gesichter Baos und Jurens und musste unwillkürlich schmunzeln. Der Meister hatte recht. Man sollte unbedingt darauf achten nicht zu viel Energie freizulassen. Nie mehr, als man auch selbst kontrollieren könnte. Deshalb war es ja auch so wichtig das Gleichgewicht zu finden. Seine innere Mitte und sowohl die körperliche Kraft als auch die Mentale ausgewogen zu halten.

Bao stellte uns noch viele Fragen und ich konnte förmlich sehen, wie sich die kleinen Zahnrädchen in ihrem Kopf drehten, als sie uns immer mehr Wissen entzog. Sie fragte auch danach, ob bestimmte Emotionen das Chi beeinflussen könnten. Eine ausgezeichnete Frage, die wir natürlich unr mit einem klaren Ja beantworten konnten. Waren es nicht auch die vier himmlischen Erhabenen, die dort das beste Beispiel waren?
Chi-Ji der mit dem Sinnbild der Hoffnung behaftet war. Seine Energiequelle waren vor allem positive und warme Gedanken: Zuversicht, Hoffnung, Glauben. Man durfte nicht zweifeln und schon gar nicht an den eigenen Fähigkeiten. Seine Kraftquelle war die Flamme der Hoffnung, die in uns ruhte.
Niuzao, der das Sinnbild der Standhaftigkeit war. Der Schutzschild, der die Menschen die man liebt verteidigen soll. Er verließ sich auf einen eisernen Willen, Wendigkeit und die Zuversicht. Der Wunsch die die man liebt oder das Land weches man liebt verteidigen zu wollen ist seine Kraftquelle und auch sein Leitmotiv.

Das waren die beiden Stile, die gerade hier vertreten waren.

Jonathan und ich ließen uns dazu verleiten eine kleine Demonstration der beiden Stile abzuhalten. Er sollte mich mit dem wendigen und flinken Kranichstil angreifen, während ich versuchen würde mich dagegen zu erwehren und zu verteidigen. Es waren nicht viele Angriffe, die er ausführte aber jeder war mehr als wohl durchdacht und musste auf eine andere Art und Weise ausgehalten werden. Ich konzentrierte mich dabei darauf, dass man immer gut spüren konnte, wohin mein Chi floss, wie ich es nutzte und veranschaulichte durch meinen festen Stand meine Entschlossenheit.
Ich genoss es regelrecht diesen Stil, den ich damal von Kendo erlernt hatte wieder auszuüben. Ich erinnerte mich an seine Worte, dass man nicht nur Standhaft sein muss, sondern auch biegsam. Dem Gegner auszuweichen und ihn dann zu Fall zu bringen ist auch eine Form der Verteidigung…


Am Abend saßen Bao, Juren und ich noch am Feuer. Juren neckte mich etwas und ich ließ es mir nicht nehmen ihm das auf meine Art und Weise heimzuzahlen. Kurzum es endete damit, dass ich ein Daifuku im Mund hatte und er reißaus nahm, sodass ich mit Bao schließlich noch allein am Lagerfeuer saß…
Wir nutzten die Zeit und erzählten leise miteinander, besprachen Dinge, die nicht für jeder Ohren gedacht waren, flochten uns die Haare und kicherten leise vor uns hin.
Es tat gut wieder etwas unbeschwertes zu tun.

Als ich mir am abend etwas Wasser in eine kleine Schale goss und mein Spiegelbild darin sah, musste ich lächeln. Sie hatte mir die Haare etwas anders gebunden. Vorsichtig entfernte ich die Stäbchen von meiner Mutter und steckte sie in meine Tasche. Irgendwann musste ich doch einmal darüber hinweg kommen…

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Senlin saß am Abend noch lange am Lagerfeuer, eine Pergamentrolle auf dem Schoß ausgebreit und grübelte leise vor sich hin. Man konnte sehen, wie sie mit einem kleinen Stock Kreise in den Schnee zeichnete und dabei glechzeitig mit nachdenklicher Miene in das Feuer starrte - die Schriftrolle selbst schien nur noch Zierde zu sein. Bao und die anderen schienen bereits zu schlafen, der Meister war etwas abseits und saß über seinen Schriften und sie selbst? Ein Seufzen entrann ihrer Kehle: “Es ist besser eine Kerze anzuzünden, als sich über die Dunkelheit zu beklagen.” Sie wusste welche Bedeutung dahinter stand, das war keine Frage. Statt sich immer nur zu beschweren sollte man selbst einfach einmal handeln… Aber das eigentliche Rätsel… Wie konnte man andere dazu bewegen genau dieses Verhalten anzunehmen?

Sie ließ sich nach hinten in den Schnee fallen und verschränkte die Arme vor dem Gesicht. Meister Pique konnte einen wirklich vor Herausforderungen stellen…

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Welpen.
Bälger. Frischlinge. Brut. Nachkommen. Kinder …

Verschiedene Namen für ein und dasselbe aber so schön abhängig von der Sympathie.
Jeder hatte eine Meinung zu ihnen und nicht selten verschiedene. Von der größten Plage Azeroths bis zum Schatz dieser Welt, war da alles Extreme und Graustufen vertreten.

Er selbst war … da keine Ausnahme.

Welpen.

Am wortwörtlichen A.RSCH der Welt. Im Feindesland. Einer Schneeeinöde, die zwar sicherlich prima dafür geeignet war Schnebälle zu werfen oder Männchen zu errichten aber sicherlich nicht, um sich hier zu begegnen.
Trotzdem stand er nun vor einem, Teil einer gemischen Truppe die ihm wolhbekannt war.

Diese Mönche vom Pfad.

Sie waren kein Clan, aber auch kein simpler Bund. Diese Gemeinschaft aus Pandaren, hatte es irgentwie geschafft selbst Gammelknochen,-oder zumindest einen speziellen Gammelknochen- für sich zu gewinnen. Tauren. Trolle. Fast alles hatte er schon bei ihnen gesehen.
Und wie es sich gehörte, besaßen auch sie anscheinen einen abgerichteten Elfen.

Und dieses Pandarenkind.

Ein heißblütiges, eigenwilliges Balg, was eine Art Beschützerinstinkt für den Gammelknochen der Gruppe besaß. Ein lustiger, wenn auch irritierender Anblick.

Jedesmal wenn er es wagte, den Verlassenen simpel als Knochen zu bezeichen, folgte eine drohende Reaktion des kleinen Bärchens. Ein wahrer Todesblick mit aufgerichtem Körper, straffer Stimme, die rein gar nichts mehr mit der unsagbar niedlichen Erscheinung der Pelzkugel gemein hatte.

Nenn. Ihn. NICHT. Knochen!

Natürlich tat er es weiterhin.

Welpen.
Seine sollten nach diesem Pandarenbalg kommen.

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Jurens Reisetagebuch

„Nachdem wir den steilen Hang erklommen hatten standen wir am Rande
des Gebirges von Dun Morogh und konnten auf das große Meer blicken.
Ein atemberaubender Anblick!!! Als ich dann jedoch die Klippen sah,
die es hinabzusteigen galt, hat es mir den Atem verschlagen.
Nach einer kurzen Besprechung begann Jonathan damit sich vorsichtig
an den Abstieg zu machen, um eine geeignete Route für unsere Gruppe
zu finden. Wir sollten in der Zwischenzeit Rast halten.

Während wir auf die Rückkehr des Meisters warteten wurde es Dakarel
offensichtlich zu langweilig. Er schlug vor den Abstieg ohne Senlin
und Jonathan zu wagen. Bao und ich waren von der Idee nicht sonder-
lich angetan. Wir beschlossen darüber abzustimmen. Die Mehrheit war
gegen einen Abstieg und dafür auf die beiden zu warten.
Dakarel, wie er leibt und lebt, ließ das Ergebnis unbeeindruckt. Er
beschloss auf eigene Faust Jonathan hinterher zu klettern… D̶i̶e̶s̶e̶s̶ ̶ ̶s̶t̶u̶r̶e̶
R̶i̶n̶d̶v̶i̶e̶h̶!̶

Weiterhin geduldig wartend überraschten uns drei Wölfe, welche uns
wohl als ihre nächste Mahlzeit auserkoren hatten. Vor allem auf Bao
und Gulturion schienen sie besonderen Appetit zu haben. Jedoch auch
nur allzu verständlich: Bao ist einfach zuckersüß!
Den Erhabenen sei Dank konnten wir den Angriff der Biester stoppen,
ohne dass es zu größeren Verletzungen gekommen ist. Eines der Mist-
viecher hat mich jedoch am Rücken erwischt und hinterließ deutliche
Spuren. Wunden heilen aber mein Oberteil kann ich wohl vergessen.

Am nächsten Tag stießen Senlin und Jonathan wieder zur Gruppe. Mein
Bärchen war so liebevoll mir mein kaputtes Oberteil zu flicken. Ich
muss mich unbedingt bei ihr dafür revanchieren!
Der Meister hatte uns einen Weg gebahnt, den wir nun nur noch hinab
klettern mussten. Auf Grund der Beschaffenheit des Gesteins, meinte
Jonathan, waren wir dazu gezwungen nur mit dem nötigsten an Gewicht
zu klettern. Also packten wir unsere Ausrüstung und unser Gepäck zu
einem Bündel, welches von Qisheng mittels Seil nach und nach herun-
tergelassen wurde. Es war eine wundervolle Aussicht!!! Die Land-
schaft war auch ganz nett. Qisheng hätte ich so nicht sehen müssen!

Am Fuße der Klippen angekommen trafen wir wieder mit Dakarel zusam-
men und folgten dem Verlauf der Küste in Richtung Sumpfland.
Inmitten unseres Weges befand sich eine Kolonie von Murlocs, die es
irgendwie zu umgehen galt. Dank eines brillanten Ablenkungsmanövers
von B̶ä̶r̶c̶h̶e̶n̶ Senlin war es uns möglich dies ohne Problem zu tun. Was
für eine Frau!!!

Ein ganzes Stück weiter schlugen wir dann unsere Zelte auf.“

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Jurens Reisetagebuch

„Wir hatten die Tage also im Lager verbracht. Während sich Jonathan
in der Gegend umsah und der Rest der Gruppe anderweitig beschäftigt
war entschloss ich mich dazu fischen zu gehen. Gulturion, ich nenne
ihn nur ‘Kurzer’, leistete mir dabei Gesellschaft.
Nach einer Weile kam Qisheng zu uns. ‘Angeln, das Langweiligste der
Welt.’ brummte er, worauf ich ihm einen kleinen Trainingskampf vor-
schlug. Halbherzig stimmte er zu. Es war ein guter Kampf! Auch wenn
er gegen Ende, durch einsetzenden Regen, mehr einer Schlammschlacht
glich. Ich hätte nie gedacht, dass Brummbär solche Tricks auf Lager
hat! Wirklich beeindruckend!!!

Nachdem der Schauer aufgehört hatte gingen der Kurze und ich weiter
angeln. Mehr oder weniger erfolgreich. Wir zogen vieles an Treibgut
aus dem Wasser, jedoch kaum Fisch. Dabei wollte ich Senlin ein paar
aus Dankbarkeit fangen…
Mit einer mageren Ausbeute von drei Fischen machte ich mich auf den
Rückweg. Ein wenig abseits vom Lager sah ich Sen sitzen. Sie schien
wohl zu meditieren. Trotzdem ließ ich es mir nicht nehmen sie anzu-
sprechen. ‘Augen zu und Pfoten nach vorne.’ forderte ich sie sodann
auf. ‘Wehe ich spüre da gleich was Glitschiges.’ sagte sie noch und
schloss tatsächlich die Augen. So wunderbar unschuldig! Ich übergab
ihr den Fisch und holte mir das was ich in Dun Morogh versäumt hat-
te. Kurz darauf pfefferte sie mir den Fisch um die Nase und stapfte
wütend davon. Es lag wohl am Fisch. Definitiv! Woran sonst?!

Später im Camp verkündete Senlin dann den heutigen Plan. Die Gruppe
würde in zwei Teams aufgeteilt werden. Team Pandaren, bestehend aus
Bao, Hiyuu, Qisheng, mir sowie einer in Form gewandelten Eshka, und
Team Kundschafter, bestehend aus dem Rest unter Leitung von Senlin.
Bei uns hatte Hiyuu das Kommando und Bao bekam den Auftrag auf mich
aufzupassen. Verstehe nur nicht warum…
Wir Pandaren haben die Aufgabe bekommen unbemerkt in der Stadt, dem
Hafen von Menethil, Proviant und benötigtes Werkzeug zu beschaffen.
Da meine Rüstung sehr mitgenommen schien wurde mir aufgetragen mich
dort nach etwas Geeignetem umzusehen. Glücklicherweise gab es einen
pandarischen Händler am Hafen.

Erfolgreich zogen wir mit einem voll bepackten Eselskarren, den wir
am Hafen erworben hatten, zurück zum Camp und warteten geduldig auf
den Rest.“

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Feraziel betrachtete die Sterne und fragte sich, wo ihr Weg sie noch hinführen würde. Sie hatten heute die Straßen ausgespäht und die Zeitintervalle der Patrouillen in Erfahrung gebracht. Dabei war ihnen eine der Kohorten gefährlich nahe gekommen und das war ihre Schuld, die unmerkliche Bewegung das geringste Rascheln hätten fast alle zu nichte gemacht. Nur der Geistesgegenwart der Orc-Magierin die sich ihnen jüngst angeschlossen hatte war es zu verdanken, dass sie unentdeckt blieben. Hatte diese sich doch in einem brillianten schelmischen Ausbruch ihrer Magie bedient und den Busch in welchem Feraziel sich befand in kunstvollendeter Manier eines sich erleichternden Zwerges sprechen lassen! Sogar inklusive recht eindeutiger Stöhn- und “Lüftchen”-Laute. Woraufhin die Patrouille der Allianz grölend und lachend beruhigt weiter ihres Weges zog. Erst lange danach, nachdem sie wieder alle im Lager angekommen waren und ihre nächsten Pläne besprachen, wurde Feraziel wirklich klar was da geschehen war. Und dass das genaugenommen ziemlich peinlich gewesen war… sie konnte leider dennoch nicht drüber lachen, wie es die anderen taten.

Seufzend senkte Feraziel den Blick und betrachtete nachdenklich ihre knochigen Hände. Die pergamentartige Haut umschloss straff die verbliebenen Knochen und Reste von Sehnen, bleich und Weiß, die Konturen im Mondlicht glichen einer wunderschönen traurigen Symphonie und sie drehte ihre Arme bewundernd und zugleich todtraurig, als würde sie sie zum ersten mal betrachten. Sie fragte sich nicht zum ersten mal, warum sie noch mit so viel Menschlichkeit, Zweifel und Angst gestraft war. Andere Verlassene waren ihrer selbst so sicher, oft sogar skrupellos oder regelrecht bösartig aggressiv und egoistisch. Sie hatte bisher nur wenige getroffen die sie überhaupt als gemäßigt, noch weniger als freundlich bezeichnen würde. Gulturion, der sich ihrer Gruppe kurz nach ihr selbst angeschlossen hatte war sogar einer derjenigen, die glücklich waren tot zu sein! Feraziel schüttelte unmerklich den Kopf. Das verstand sie einfach nicht. Wie sich jemand über dieses makabre untote Dasein auch noch freuen konnte. Trotzdem mochte sie ihn, er gehörte noch zu den sehr jungen Verlassenen und hatte sich zumindest bisher offensichtlich ebenfalls noch einiges seiner Menschlichkeit erhalten können. Sie hoffte dies würde sich nicht noch ändern, sie hatte schon so viele in das Dunkel fallen sehen…

Sich wieder in Gedanken verlierend strich sie nachdenklich mit einem spitzen schlanken Finger über eine Stelle ihres linken Armes. Dort hatte sie sich während ihrer Erkundungsmission einige tiefe Kratzer zugezogen. Dennoch war die Haut auch dort nahezu makelos, nicht einmal ein Schatten war wahrzunehmen. Sie ärgerte sich immer noch, dass sie immer so ängstlich und unsicher war. Sie sprach es den anderen gegenüber nicht erneut aus und zum Glück schien es sich keiner gemerkt zu haben, aber sie war einst im Kampf ausgebildet worden. Doch eine rein theoretische Ausbildung war etwas völlig anderes, als wenn man dem Feind direkt gegenüber stand und handeln sollte und musste. Verbittert umschloss sie hart mit ihrer Hand ihren Arm und ballte die Faust. Das konnte so einfach nicht weiter gehen. Selbst ganz egoistisch gedacht musste sie endlich was ändern, dass sie noch in ihrem untoten Dasein weilte war purem Glück und der Hilfe anderer geschuldet. Nicht ihren Fähigkeiten. Und darauf konnte sie sich nicht immer verlassen. Sie lies betrübt wieder die Arme sinken. Wieder fiel ihr Blick auf ihre klamme bleiche Haut und sie fuhr über die Stelle an der sich die tiefen Kratzer befunden hatten. Untätig war sie nicht gewesen und sie war schon immer aufmerksam und gelehrig. Sie hatte den anderen bei ihrem Training zugesehen und es mit ihrem bisher gelernten in Verbindung gebracht. Sie verstand das Chi und seine Natur mittlerweile wesentlich besser und tatsächlich war sie mittlerweile so weit es bewusst im Einklang mit den Elementen kanalisieren zu können. Es kostete sie immer noch enorme Willenskraft und oft fehlte ihr bei der kleinsten Ablenkung die Konzentration, aber es war ein Anfang! Sie dachte daran wie sie die Kratzer ihres Armes mit einem kleinen kaum wahrnehmbaren Chi-Nebel hatte verschließen können. Meisterin Senlin war beeindruckt gewesen! Und jetzt in der Ruhe der Nacht fühlte sie tatsächlich auch eine Regung von Stolz und Freude darüber.

Etwas wie ein Lächeln stohl sich auf Feraziels Gesicht und sie lies sich rücklings ins Gras fallen, den Blick wieder auf die Sterne gerichtet, die Arme dem Himmel entgegen gestreckt. Sie schloss die Augen und lies einen ganz zarten Nebel um ihre Hände wabbern. Es war als würde ein Hauch Leben sie berühren und sie genoß das Gefühl, die Erinnerung, die Illusion von Sterblichkeit den es ihr vermittelte. Sie rollte sich bäuchlings herum und vergrub die Hände an der Brust, an das starre Herz geschmiegt. Kleine Grashalme schmiegten sich sacht an ihren Leib und streichelten im Einklang mit dem Wind sanft über ihre Haut. Feraziel zog eine Hand unter sich hervor, welche immer noch von einem sanften grünen Leuchten umgeben war und erwiederte ebenso sanft die Liebkosung der Natur, streichelte sanft über die zarten Halme. Neben sich nahm sie ungesehen den Hauch einer Bewegung war und spürte gleich darauf, wie sich acht kleine spitze Beine in ihren Rücken stachen und es sich dann recht unbequem zwischen ihren Schulterblättern bequem machten, ihr die Luft aus der Lunge drückten. Die kleine Spinne war ziemlich schwer. An ihrem Gesicht vorbei schob sich ein vorwitziges Bein und setzte sich auf ihrer Hand ab, die Spitze nun ebenfalls leicht vom Nebel umschlossen. Feraziel schloss die Augen und gab sich Erinnerungen an die formvollendete Schönheit der Natur in all ihrer Pracht hin, der Wärme der Sonne und dem Tosen des Windes. Fast einem Traume gleichend fand auch sie diese Nacht ein wenig Ruhe und Geborgenheit.

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Jurens Reisetagebuch

„Nach einer Nacht unter freiem Himmel brachen wir nach Nord/Nordost
auf. Unser nächstes Ziel: Das Arathihochland. Auf dem Weg durch die
Sümpfe konnten wir plötzlich aufsteigenden Rauch entdecken. Als wir
uns der Quelle dessen näherten entdeckten wir einen Hof. Dieser war
bis auf die Grundmauern abgebrannt. Von Überlebenden wie auch Toten
gab es keinerlei Spuren… Dafür jedoch tiefe Furchen im versengten
Boden, wie die eines gigantischen Tiers.
Es sollte nicht lange dauern bis wir die Ursache für dieses Inferno
kennenlernen durften. Mit lautem Flügelschlag landete ein schwarzer
Drache inmitten der ausgebrannten Gebäude. Dank der guten Ohren von
Delgardis konnten wir uns gerade so noch in Sicherheit bringen. Das
Vieh mochte über enorme Feuerkraft verfügen, die Augen schienen je-
doch miserabel.

Während sich die Bestie an seinem Feuer labte schlichen wir uns un-
bemerkt vorbei und gingen, unter Sichtschutz der Baumkronen, weiter
unseres Weges. So glaubten wir zumindest… Plötzlich tauchte diese
riesige Kreatur lautlos über unseren Köpfen auf und begann Feuer zu
spucken! Nach mehreren Feuersalven landete der Drachen letztendlich
direkt vor uns. Meister Jonathan wies Hiyuu an die in Sicherheit zu
bringen, die nicht im Stande waren zu kämpfen. Der Kurze blieb wohl
wie angewurzelt stehen, wodurch sich Qi gezwungen sah ihn zu packen
und zu den anderen zu bringen.
Jonathan, Delgardis, Rhydahn und ich stellten uns dieser übergroßen
Eidechse. Ich versuchte bestmöglich die Aufmerksamkeit des Drachens
auf mich zu ziehen, um den Anderen eine Chance auf ihre Angriffe zu
ermöglichen. Qisheng stieß erneut im Kampf zu uns. Während das Vieh
abgelenkt war nutzte der Brummbär die Gelegenheit und sprang diesem
auf den Rücken, wo er sich festklammerte und gezielte, mit Chi ver-
stärkte Schläge austeilte. Durch die unermüdlichen kombinierten At-
tacken gelang es Del mit seinem Speer den Schuppenpanzer der Bestie
zu durchdringen und diese zu verletzen. Verwundet und stark blutend
flog der Drachen dann davon. Dummerweise zusammen mit Qisheng, wel-
cher den Abstieg vom Rücken der Echse verpasst hatte…

Fassungslos blickten wir dem Drachen hinter und riefen verzweifelt.
Keiner wusste wo er den Brummbären hinschleppen würde… Zu unserem
Glück hinterließ die Wunde der Bestie deutliche Spuren, die wir nur
verfolgen müssten. Jonathan, der deutlich angeschlagen schien, ließ
sich nicht davon abhalten der Fährte alleine zu folgen. Wir Kämpfer
sollten zur Gruppe zurückkehren und auf dessen Rückkehr warten…
Nahe unseres Schlachtfelds befand sich abgelegen eine Gruft, in der
Hiyuu und die Anderen Schutz gefunden hatten. Alle waren schockiert
als sie von der schlechten Nachricht hörten. Es dauerte einige Zeit
bis Hiyuu und ich Bao beruhigen konnten, denn nicht nur Qi war ver-
schleppt worden. Auch von Senlin fehlte seit Tagen jegliche Spur…
Ich bete zu den Erhabenen, dass sie keinem dieser schwarzen Drachen
begegnet ist…

Ich blieb noch lange wach und hielt gemeinsam mit Delgardis, der so
liebenswürdig war mir Gesellschaft zu leisten, Ausschau nach Senlin
und Jonathan. Ich kann nicht sagen wie lange wir zwei dort saßen…
Minuten kamen mir vor wie Stunden, Stunden wie Tage. Diese Warterei
während ein Freund Hilfe braucht macht mich verrückt!!!
Irgendwann kam der Kurze zu mir. Scheinbar fühlte er sich gekränkt,
schließlich hatte Qisheng ihn einfach vom Schlachtfeld getragen. Er
fragte mich, ob ich ihm nicht ein wenig zu Kämpfen beibringen könn-
te. Ich willigte ein und versuchte ihm zu zeigen wie man ordentlich
schlägt, tritt und natürlich rollt.

Als morgens darauf noch immer nichts von den Meistern zu sehen oder
hören war hatte ich genug! Ich konnte nicht länger still sitzen und
untätig abwarten! Bao war genau der selben Ansicht. Wir beschlossen
auf eigene Faust der Spur zu folgen und unseren alten Brummbären zu
finden. Als der Rest der Gruppe von unserem Plan Wind bekam schlos-
sen sie sich uns an. Auf Grund der Witterung mussten wir den Karren
nahe der Gruft jedoch gut versteckt zurücklassen. Den Esel, der von
Bao den prächtigen Namen „Henry“ erhielt, beschlossen wir mitzuneh-
men. Er sollte nicht als Drachenfutter enden.
Wir verfolgten die Fährte bis zu einem großen See im Südosten. Dort
schien sich die Spur zu verlieren… Feraziel und Hiyuu machten den
Vorschlag das Ufer entlang zu gehen um diese mit viel Glück wieder-
zufinden. Während ich halbherzig durch das Wasser watete machte die
unscheinbare Fera eine anzügliche Bemerkung über das angeln mittels
einem „Wurm“. Verblüfft aber auch gekränkt musste ich sie natürlich
aufklären. Ich sagte nur ein Wort: „Königspython“!

Die beiden sollten, Chi-Ji sei Dank, mit ihrer Idee recht behalten.
Südlich des Gewässers konnten wir wieder Drachenblut vorfinden. Die
Spur führte uns weiter bis zum Gebirge. Die vor uns liegenden Klip-
pen waren jedoch viel zu steil um sie erklimmen zu können. Verzwei-
felt machten wir uns auf die Suche nach einem Weg nach oben.
Als wir die Gegend abliefen stießen wir glücklicher Weise auf einen
sehr schmalen Pfad, dieser war mit einer langen Treppe versehen die
sich offenbar bis nach oben erstreckte. Jedoch schien der Weg alles
andere als einfach. Über und über war er mit Feuern bedeckt. Hatten
weitere Drachen dies zu verantworten? Eshka hatten wir es letztend-
lich zu verdanken, dass wir den Weg dennoch nehmen konnten. Gekonnt
löschte sie mit ihrer beeindruckender Frostmagie die Brände, welche
uns das Vorankommen erschwerten. Wirklich faszinierend wozu so eine
Magierin im Stande ist! Vorsichtig stiegen wir Stück für Stück nach
oben. Ich weiß nicht wie es passierte jedoch überraschte uns plötz-
lich aus heiterem Himmel ein Steinschlag. Ich konnte gerade so noch
festen Stand finden und das nötigste schützen als mir dieser entge-
gen kam. Die Anderen blieben wohl unverletzt. Da ich voran gegangen
war fing ich offenbar das Meiste ab. Das herabstürzende Geröll hin-
terließ deutliche Spuren an meinen Armen… Ich bilde mir ein einen
Schatten aus Richtung des Steinschlags gesehen zu haben. Vielleicht
war es aber auch nur meine Einbildung…

Endlich am Ende der Treppen angekommen mussten wir Rast machen. Die
tapfere Orc-Magierin war sichtlich zu erschöpft um weiter zu gehen.
Hiyuu sollte sich ihrer annehmen und sich um sie kümmern. Delgardis
war so nett mir bei der Versorgung meiner Wunden zu helfen. Ich war
einfach zu aufgebracht um dies selbst zu tun. Während wir dazu ver-
dammt waren zu warten beschloss Bao die Zeit sinnvoll zu nutzen und
bat Del mit ihr zu trainieren. Nachdem ich die beiden ein wenig be-
obachtet wand ich mich dem Kurzen zu und fragte ihn ob auch er üben
wolle. Nach kurzer Überlegung stimmte Gulturion zu. Wir beschlossen
das Rollen zu perfektionieren.
Mir ist klar, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist jedoch
begann ich nach mehreren Fehlversuchen zu überlegen woran es liegen
konnte. Dem letzten Versuch mangelte es sichtlich an Schwung… Ich
fragte also den Kurzen ob ich ihn für mehr von diesem werfen solle.
Gulturion willigte nickend ein. Ich packte den Verlassenen vorsich-
tig mit der linken Pfote am Rücken seines Oberteils und mit der an-
deren an seinem Gürtel. Mit einem Bisschen Schwung warf ich ihn auf
Drei dann in hohem Bogen nach vorne. Der Kurze ruderte wild mit den
Armen während er durch die Luft segelte. Kurz bevor er aufzuprallen
drohte streckte er die Arme nach vorne um sich erfolgreich abzurol-
len. Nur die Landung ließ zu wünschen übrig als er nach einigen Um-
drehungen auf dem Rücken zum liegen kam. Nachdem er sich nicht mehr
regte begann ich mir Sorgen zu machen und eilte zu ihm… Der Kurze
lächelte mich nur an jedoch bot sich mir ein Bild des Schreckens…
Bei der unsanften Landung hatte sich der Junge beide Schultern aus-
geränkt! Die Arme baumelten regungslos an seinem Oberkörper. Senlin
würde mich umbringen!!! Ich griff mir Gulturion und trug ihn den zu
Anderen den Hang hinauf. Ich bat die beiden um Hilfe, ich hatte nie
zuvor jemanden etwas wieder einrenken müssen.

Während der Elf sich widerwillig auf Baos Bitten und mein Flehen um
den Kurzen kümmerte machte ich derweil mein Testament… Bao sollte
meine verbleibenden Daifuku erhalten und dieses Buch verbrennen…“

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Jurens Reisetagebuch

„Wir waren noch immer dabei Rast zu machen. Auch ich versuchte mich
ein wenig zu erholen und schloss für einen kurzen Moment die Augen.
Nun hatte mich jedoch die Erschöpfung der letzten Tage eingeholt…
Als mich Bao weckte war Senlin endlich wiedergekehrt. Den Erhabenen
sei Dank schien sie unversehrt. Mir fiel ein gigantischer Stein vom
Herzen! Nun mussten wir noch den Brummbären und den Meister finden.
Wir zogen los, jedoch war von der Blutspur weit und breit nichts zu
sehen. Sen blickte mich mit ihren wunderschönen blauen Augen an und
fragte mich wieso ich eine Spur bräuchte, wenn ich in der Lage sein
sollte Qishengs Chi aufspüren zu können. Bis ich bei ihr als Novize
anfing war mir das jedoch nie so recht gelungen. Auch Bao sollte es
versuchen.
Mit vollster Konzentration versuchten wir zwei die Energien unserer
beiden Vermissten ausfindig zu machen. Tatsächlich war ich sogar in
der Lage etwas zu erspüren… Jedoch nur eine Chiquelle… Ich deu-
tete in die Richtung, aus der ich diese für zu kommen glaubte. Auch
Bao, meine kleine Prinzessin, kam zu der selben Überzeugung. Senlin
wies mich an voraus zu gehen und die Gruppe anzuführen. Als wir uns
der Energiequelle näherten konnte ich das Ungetüm, dem wir all dies
zu verdanken hatten, erspähen. Schlafend lag es in seinem Nest. Vor
ihm unser Brummbär Qischeng, welcher bewusstlos zu sein schien…

Aus sicherer Entfernung, auf der Lauer liegend, schmiedeten wir ei-
nen Plan wie wir Qi den Klauen dieser Bestie entreißen könnten. Wir
beschlossen dass T’dazi und ich zu unserem Gefährten schleichen und
diesen, möglichst ohne den Drachen zu wecken, in Sicherheit zu tra-
gen. Eshka sollte uns begleiten und im Fall der Fälle einen Rückzug
mittels Teleportation sichern.
Kurz vor unserem Ziel, dem dicken, runden, flauschigen Fellball na-
mens Qisheng, angekommen sollte uns jedoch Henry einen Strich durch
die Rechnung machen. Der Esel fing plötzlich an lautstark zu iahen,
wodurch der schwarze Drache geweckt wurde… Von uns überrascht be-
gan dieser seine ‘Beute’ mit allen Mitteln zu verteidigen…

Der Troll und ich blickten uns an. Wir beschlossen den Kampf aufzu-
nehmen. Die Orc sollte den Brummbären schnellstmöglich von hier weg
bringen. Wie in unserem letzten Gefecht mit dieser Kreatur versuch-
te ich wieder dessen Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Diese hatte
jedoch einen Narren an der Magierin gefressen. Als sie einen Feuer-
schwall gen Eshka ausstoß nutze ich meine Chance dem Ungetüm in die
Wunde, die es durch Del im letzten Kampf erlitten hatte, zu stoßen.
Der Drachen ließ einen schrillen Schrei los und begann mich in Rage
zu attackieren. Dank Chiverstärkung gelang es mir seine Angriffe zu
blocken, auch wenn er mich wie einen Spielball hin und her schob…
Eshka nutzte die Ablenkung um Qisheng, welcher allmählich wieder zu
sich kam, mittels Portal wegzuschaffen. T’dazi griff den Drachen an
und schaffte es ihn an diversen Schwachstellen schwer zu verwunden.
Jedoch blieben dessen Attacken natürlich nicht unbemerkt… Rassend
vor Wut stürzte sich das Monster feuerspeiend auf ihn und verletzte
den Zandalari mit seinen Flammen im Gesicht. Auch ich sollte seinem
Feuer nicht entkommen. An der rechten Schulter getroffen rollte ich
auf dem Boden um das Drachenfeuer irgendwie zu löschen. Schließlich
begann er seinen Fokus wieder mir zu widmen. Dummerweise schob mich
das Vieh mit einem Hieb genau in Richtung Bao und Sen die mit Henry
in Deckung standen… T’dazi, der schwer von Verbrennungen gezeich-
net war, stürzte sich von hinten auf den Drachen. Wiederholt rammte
er dem Ungetüm seine Dolche in den Schädel. Kreischend hob das Vieh
ab und schleuderte den Troll etliche Meter davon. Taumelnd flog der
Drachen Richtung Senlin, Bao und Esel, wo er abstürtzte. Sen gelang
es in letzter Sekunde mit Bao in Sicherheit zu gelangen. Henry, der
Esel, wurde unter der gigantischen Echse begraben. Während das Vieh
regungslos am Boden lag packte ich mir T’dazi und eilte mit ihm zum
Portal. Ich weiß nicht ob das Mistvieh tot oder nur bewusstlos war.
Zurück in Sicherheit machten wir uns erst mal ein Bild der Lage. Qi
schien ebenfalls einige Verletzungen davon getragen zu haben jedoch
war er zu Freuden aller am Leben! Bao war total aufgelöst und brach
in Tränen aus. Senlin nahm sich ihrer an und tröstete sie mit einem
pandarischen Lied. Sie hat eine wundervolle Stimme. Ich machte mich
ein wenig abseits von der Gruppe daran meine Schulter zu versorgen.
Irgendwie habe ich es nicht so mit Bandagen. Ständig verheddere ich
mich in diesen Dingern… Nachdem Bao eingeschlafen war kam Sen mir
zu Hilfe. Liebenswürdiger Weise nahm sie sich die Zeit mich zu ver-
arzten. Wir unterhielten uns unterdessen noch ein wenig. Ich genie-
ße diese gemeinsame zeit sehr!!! Auch wenn sie mich scheinbar nicht
ernst nehmen will…

Mein Training bei Senlin trägt inzwischen Zusehens Früchte!“

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