[H-Tauren-RP] Die Kinder des Bärengeistes

/push.... unkreativ.... weil wegen qauf Arbeit und so ^^

Naja gut, ich probier's mal...

An'she erwachte langsam und sorgte mit ihrem morgendlichen Licht für röte am Himmel und lange Schatten in den Oasen und der Steppe des Brachlandes. Verschiedenste Tiere, ob Schreiter, Savannenjäger oder Zehvras nutzen die, noch kühlen, Morgenstunden und stillten ihren Durst, fraßen im offenen Gelände oder gingen auf die Jagd, ehe sie sich wieder schattige Plätze suchen mussten, um der heißen Mittagssonne zu entgehen.

Ein einsamer Tauren, welchem man aufgrund von Narben und Falten im Gesicht nicht mehr als Jüngling erkennen konnte, steht am Ufer einer der Seen der kleinen Oasen im Brachland. Mit freundlicher Mine lässt er seinen Blick über das saftige Grün und die, für ihn, kleinen Lebewesen huschen. Ein Vogel kündigte zwitschernd sein Ankunft an, worauf der naturverbundene Shu'halo seinen linken Arm hob und die Handfläche öffnete. Der kleine, im schwarzen Federkleid gehüllte, Wurmfresser landete auf dieser und ließ vergnügt seine Melodie erklingen, während der Tauren mit der anderen Hand in die Tasche griff und einige Samen und Körner auf der Handfläche vor dem Vogel platzierte, welche direkt von dem gefiederten Freund aufgepickt wurden. Zufrieden schnaufend sah er dem kleinen Wesen zu, welcher für das Frühstück nicht lange brauchte und sich dann piepend wieder aufmachte.

Sich noch einmal umsehend, nahm er seinen Stab auf, Schulterte eine Umhängetasche und nickte sich selber bestätigend zu "Meine Arbeit hier ist getan. Die Reise geht weiter" murmelte er leise und kehrte der Oase den Rücken zu. Er zog gen Süden, quer Feld ein durch die Steppe. Sein Blick wanderte stetig umher, fixierte die Lebewesen, welche er ab und an im hohen Gras erspähen konnte. Er konnte beobachten, wie zwei Savannenjägerin ein Zehvra rissen, schaute sich das Szenario während des Wanderns an. Er war zufrieden und nickte, sorgte die Natur hier selbst für den Artenbestand. Die Zeit verstrich, An'she meint es heute mal wieder gut und lässt ihre wärmende Kraft im vollen Potenzial am Mittag auf das Brachland nieder. Der Shu'halo blickt sich um und suchte sich ein schattenspendenen Baum und würde erst wieder am späten Nachmittag weiterreisen.
Danke für deinen push, ich hoffe man begegnet sich bald IC!

... Ich glaube, ich sollte wie so oft zuvor nochmals erwähnen, dass wir immernoch und weiterhin auf der Suche nach einem Geistlichen/Ältesten sind.
Einen der regelmäßiger spielt als ich.
Einen Ältesten... Hmmm mein Tauren ist zwar kein Jüngling mehr aber mit seinen 52... oder habe ich ihn 53 Jahre alt gemacht... naja so in dem Dreh... ist er nun nicht sooooo alt.
Das ist, gesellschaftlich gesehen, seit 2-3 Jahren 'erwachsen'.
Ja ich weiß... ich wollte einen Tauren ausspielen, der mittleren Alters ist und "erwachsen"... aber keinen Opi mit 89 Jahren oder so xD. Als ich dann gelesen habe, dass Tauren gesellschaftlich erst mit 50 erwachsen sind, musste ich erstmal grummeln... Hätte liebe ein alter von 32-45 gehabt... aber naja. Nun ist er knackige, junge 52-53. Wobei das Konzept noch den Feinschliff verpasst bekommt, bevor er IC geht.
Auch an das Oberhaupt der Bärengeister tritt ein Reiter heran, eine Nachricht des "Kriegsherren" bei sich, den er auf Nachfrage auch mit "Krieger der Unsterbliche" betitelt. Er wartet einen Moment, sollte man ihm sofort eine Antwort mitgeben wollen und gönnt sich und Tier etwas Ruhe, bevor er wieder von dannen zieht.

Ein freundlicher Push! - Die Nachricht, die der Herr bei sich trägt, wurde Ingame per Post versandt. :)
Ihr Blick wandert über die weite Wasseroberfläche, die die heiße Sonne reflektiert. Die Luft ist salzig, Vögel kreisen über den vielen Nadeln, tauchen hin und wieder ins Wasser um Nahrung zu finden.
Der Köder der Angelrute schwimmt ruhig auf der Wasseroberfläche und wackelt bei jeder kleinen Welle, die durch auftauchende Fische oder dem Wind verursacht wird. Die Taunka sitzt ruhig in einem Boot, im Schatten einer der großen Nadeln die aus dem Wasser ragen.
Die Stimmung in Tausend Nadeln ist erdrückend, genau wie die pralle Sonne und der Geruch von Meer. Es war seltsam hier zu sein und zu wissen, dass ihr eigentliche Aufgabe wohl gar nicht erfüllt werden musste. Dass ihre Hilfe nicht wirklich angenommen wurde, auch wenn sie durchaus gebraucht wurde. Aber dann sollten sie ihre Kraft in etwas anderes stecken; vielleicht wäre es wirklich sinnvoller nach Feralas aufzubrechen.
Far fragt sich, wie der Häuptling sich entscheiden würde und wird aus den Gedanken gerissen, als urplötzlich etwas an der Angel zieht.
Es ist gerade zur Morgendämmerung, als Eyneha sich gewahr wird, was sie hier eigentlich tut. Unter größter Anstrengung beben ihre Arme, als sie die Hufe weiter hinauf in eine Felsmulde setzt. Ein paar Kiesel lösen sich, hageln kleppernd die Nadel herunter. Der Wind zerrt hier oben an Kleidern und Fell. Es ist, als wolle er sie von hier fortreißen. Für einen kurzen Moment verspürt sie Angst - Was, wenn es wirklich so ist? Wenn die Geister nicht versuchen ihr zu helfen, sondern viel eher, ihr den Garaus zu machen? Sie krallt sich etwas fester an die rotbraune Nadel, die in den Himmel ragt. Entschlossener richtet sie den Blick nach oben, wo das Nest liegt. Sie weiß, das dort kein Windlöwe nistet. Windlöweneier fluoreszieren nicht, und ihre Augen sind nicht so hell wie das Licht, das sie gesehen hat. Dennoch ist es ihr Ziel, dort hinaufzugelangen. Einige Klimmzüge weiter oben bekommt sie endlich das strohige Nestmaterial zu fassen. Es kostet sie Kraft und Zeit, den richtigen Halt zu finden um sich gänzlich auf das Nest zu ziehen, das den Abschluss der Nadel bildet. Die Sonne wirft diesiges Morgenlicht auf den kleinen Flecken. Eyneha entdeckt das Totem, das leuchtend in der Mitte des Nestes steckt. Dann vernimmt sie Flügelschlag. Eine Silhouette hebt sich von der aufgehenden Sonne ab. Schlank, fast dürr. Die Gestalt einer Frau, bestückt mit großen, blauweiß gemusterten Flügeln und scharfen Vogelkrallen. Mit angelegten Ohren beobachtet sie deren Anflug und macht Platz in dem Nest. Schließlich landet die Harpyie grinsend auf ihrem Totem und geht dort in die Hocke, um sich den Besucher in ihrem Nest genau anzusehen. Nachdem beide einander genügend gemustert haben, erhebt die Hexe ihre krächzende Stimme:

"Du bist gekommen, um zu handeln."
- "Das bin ich."
"Was willst du?"
- "Macht."
"Macht ist teuer."
- "Was willst du dafür?"
"Deine Träume."

Es fällt Eyneha leicht, die Entscheidung zu treffen...
Es ist tiefe Nacht, als sie aufgewühlt und verwirrt die Felle über ihre Hörner zieht. Sie ist sich nicht sicher, was er gemeint hat oder ob sie selbst gemeint hat, was sie gesagt hat. Aber sie ist sich sicher, dass sie Zinzhi vermisst, weil sie Fragen hatte. Und dann sind da die eigenen Fragen. Was ist das dort in der grauen Wüste, das die Erde verletzt hat? Es sieht aus wie eine Waffe der Menschen, aber es hat immense Ausmaße. Die erste Reaktion aller war, dass man hier nicht mehr viel tun könne. Aber konnten sie noch guten Gewissens behaupten, dass sie sich der Erdenmutter verdingt hätten, wenn sie es einfach so stehen ließen?
Der bereits ältere Tauren sitzt auf einer kleinen Anhöhe, kratzt sich am Kinn und bemerkt dabei einige Blätter und kleinere Äste in seinem geflocheten Kinnbart. Er bemüht sich redlich diese zu entfernen... was er dann aber mit einem leisen Seufzer aufgibt. Nachdenklich blickt er über die Wiesen Mulgores. Wie lange ist es her, seitdem er das letzte Mal hier war? "Ewigkeiten...." murmelt er halblaut.
Mit einem Ächzen steht er auf, stützt ich auf seinen Stab und nimmt einen tiefen Atemzug des warmen Windes, der das weite Gras wie Wellen in Bewegung setzt. Sein Blick folgt der Wärme und mit zusammengekniffenen Augen murmelt er ein leises Dank-Gebet an An'she, bevor er sich wieder in Bewegung setzt.
Anfangs steif, doch mit jedem Schritt werden seine Bewegungen geschmeidiger. "Es tut gut wieder unterwegs sein..."


Seid gegrüsst liebe Taurengemeinschaft!
Nach gefühlten (und realen) Jahren der Abstinenz habe ich mich mal wieder in der WOW eingeloggt und war etwas überwältigt ob der Änderungen, die so passiert sind. Kurzerhand habe ich meinen alten Magier zur Seite gepackt und mich dazu entschloßen meine (damalige) Lieblingsklasse mit meinem Lieblingsvolk zu mischen und herausgekommen ist: der TAUREN-PRIESTER!
... den ich auch gerne RPmäßig spielen möchte.... neben dem "wieder reinkommen" und "umlernen" der Mechanik.

Er ist zwar aktuell erst lvl 7, ich bin aber guten Mutes, dass er weiter wachsen wird.... :) Wann kann er euch denn mal - bestenfalls in einem LowLevel- Gebiet - begegnen? (sofern ihr Platz für einen bereits etwas älteren Tauren-Priester habt?)
Hallo Skalm :D

Schön, dass du dich meldest, und das mit einer so netten Eingangsgeschichte. Ein älterer Tauren wird sogar dringend gesucht ^.^ Du kannst uns gerne jederzeit begegnen, wo du einen von uns online siehst, einfach anwhispern. Momentan ist spontanes RP etwas Mau, aber wer fragt bekommt es üblicherweise auch und unsere Termine machen wir trotzdem oft mehrmals in der Woche. Kernzeiten sind so 19.30 bis 23.00. Auch wenn wir in einem höheren Levelgebiet unterwegs sind (inzwischen ist das ja auch etwas aufgeweicht, viele Gebiete werden Mobtechnisch auf dein Level abgestimmt) passen wir nebenbei auf dich auf. Oft sind wir ja sowieso in Ortschaften oder an mobleeren Flächen. Gerade sind wir in Feralas unterwegs. Ich bin jetzt auch online, falls du direkt mit mir sprechen willst.
Ich stehe im Nebel. Weißer Fleck, Alheka, steht im Nebel. An’she bescheint heute anderes, nicht den Ort, an dem ich bin; und Erdmutter lacht leise. Mir aber kommen Arma Wadschuhs Worte in den Sinn, wie passend, ich spreche sie laut, mein Taurahe stört den stillen Dunst:

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den anderen,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allem ihn trennt.

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Shu’halo kennt den andern,
Jeder ist allein.


Ja, seltsam ist es, im Nebel zu wandern, denke ich, aber wandern werde ich wieder, und sei es einsam nebellaufend. Wohin? Ich lasse die Scheiben entscheiden. Ich weiß, es ist Unsinn, ich sollte die Winde spüren, das Raunen der Ahnen deuten, aber ich reibe die Scheiben. Einem Zwerg zu eigen waren sie, hat sie verloren einst, vergeben im Spiel; toter, kalter Tand, geraubt aus Erdenmutters Schoß, auf der anderen Seite der weiten Salzwasser. Was sie prägte, verschliffen ist es, kaum noch auszumachen, doch ich weiß: es sind alte Mithrilorden. Ich reibe die Scheiben, ich weiß, es ist Unsinn, und ich gehe den ersten Schritt in eine neue Richtung...
Es ist spät, als der Häuptling das Zelt betritt. Der durchnässte Federkopfputz wird zur Seite gelegt während der Abend in ihren Gedanken abläuft. Selten hat sie sich so wenig über einen Misserfolg geärgert wie heute. Dass der Baumstamm nicht annähernd so weit flog wie die der anderen. Gegen Osurgrimm zu verlieren hätte sie wohl tagelang verstimmt. Aber heute, denkt sie, als sie das zeremonielle Gewand ablegt, heute gab es wichtigeres zu tun. Und das würde sich in nächster Zeit wohl nicht ändern. Die Unterhaltung mit Windhuf hatte ihr in mehrerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Den Hinweisen folgen., wiederholt sie im Geiste seine Worte. Heute Abend würde sie sich noch ein mal in ihren Traum begeben, um ihn ganz bewusst zu erleben. Vielleicht half ihr An'shes und Mu'shas Farbe auf den Augenlidern ja? Sie würde mit dem Häuptling der Kriegstotem über eine baldige Versammlung der Stämme verhandeln. Und dann würde sie sofort tun, was er ihr geraten hat. Was ihr ihre Träume womöglich schon die ganze Zeit zu raten versuchen.
Ich sitze am Feuer. Die Kraft An’shes vor mir. Der Frieden Mu’shas über mir. Erdmutters Weisheit und Güte neben mir – nun ja, fast. Ich mustere die Tauren, die bei mir sitzt, mit mir spricht, meinen Worten lauscht. Unbändig, hitzig, so schien sie mir noch gestern, doch heute denke ich anders. Bei ihr ist Kraft. Und Klugheit. Und Sorge und Fürsorge. Spüre ich auch Neugier? Zeigt sich mir hier ein Pfad, eine Richtung?

Ich versinke in mir selbst, die Tauren spricht Worte, sie erreichen mich, doch verschwimmen hinter meinen Gedanken. Träume ich die Zeilen nur oder klingen sie tatsächlich über die Lichtung, kehlig, erdig, nur ein vernebeltes Abbild der wahren Worte Charis Morgensterns, einst in Darnassisch erdacht und besungen:

Nebel, stiller Nebel über Meer und Land.
Totenstill die Watten, totenstill der Strand.
Trauer, leise Trauer deckt die Erde zu.
Mu’sha, du Uralte, schweig und träum auch du.


Nun, wir alle sind Schüler, und Mu’shas Lichtung lehrt uns vieles. Mein Gesang endet, Stille folgt, wird jäh unterbrochen: Der Alltag in der Gemeinschaft der Stammesgruppe bricht sich laut Bahn in Gestalt einer jungen Tauren. Und lässt mich am Feuer zurück.
Bewegung herrschte in Camp Ataya. Die dort ansässigen Tauren packten ihre Sachen und bereiteten sich vor nach Norden zu ziehen. Was für ein närrisches Vorhaben. Im Camp würden die Tauren am sichersten sein- und am ehesten fähig, einzugreifen und zu kämpfen, wenn es nötig war. Doch Ataya war nicht sein Camp und so liess Osurgrimm die Tauren ziehen, welche sich aus dem Staub machen wollten.

Die Kinder des Bärengeistes führten den Zug an und wollten, soweit er dies verstanden hatte, nach Orgrimmar gehen. Im Inneren verdammte er sie dafür, dass sie sich jetzt aus der Sache herauszuziehen begannen, wo es ernst wurde. Und wenn sie in Orgrimmar erst einmal Bericht von dieser Sache gemacht hatten, wäre es nur eine Frage der Zeit bis das eintreten würde, was Windhuf ihm prophezeite. Und dennoch akzeptierte er Häuptling Eyneha's Entscheidung. Sie hatte selbst darüber zu befinden, wie sie ihre Leute führte. Er würde sie nicht aufhalten.

"Ein Splitter davon genügte, um mich zu tiefst zu erschüttern. Diese Dinge kommen aus der Erde und müssen ihr zurückgegeben werden. Die Allianz darf es nicht besitzen. Doch auch die Horde darf es nicht besitzen. NIEMAND darf es..-"
So klangen Osurgrimm die Worte des Schamanen immer wieder im Kopf. Es musste jetzt gehandelt werden, auf eigene Faust.

Es war nur zu typisch für Tauren, dass sie unentschlossen waren und sich auf andere stützten, die Verantwortung weitergaben. Doch nicht bei ihm. Diese Sache musste in die eigene Hand genommen und so schnell wie möglich beseitigt werden. Was auch immer die Allianz für Relikte suchte, er würde verhindern, dass sie ihnen in die Hände fielen und letzten Endes das Volk der Tauren gefährdeten. Unnatürliche Relikte gehörten ebenso vom Antlitz der Erdenmutter getilgt, wie die Abkömmlinge der Irdenen.

Bald würde man die Gefangenen befragen und schliesslich Rat darüber halten, wie man vorgehen sollte.

/Push
Die bernsteinfarbenen Augen blicken zurück auf den Tross Flüchtlinge mit dem Stamm als Beschützer. Wie so oft fühlt sich die Tauren zweigeteilt, zerreißt die Unsicherheit alle klaren Gedanken. Wofür steht sie? Für die Horde, für den Frieden, für ihre Familie oder für die Erdenmutter? Sie weiß, dass sie dort unten kämpfen werden. Der Elf ließ keinen Zweifel daran. Wenn sie auf ihren Bauch hören würde, wäre auch sie dort unten und stünde ihrem ungeliebten Bruder bei. Doch ihr Bauch trifft viele gefährliche Entscheidungen, und was sie stattdessen tun ist mindestens genau so richtig. Sonst hätte Osurgrimm ihr widersprochen. Sie schließen sich, die bernsteinfarbenen Augen, als ein Blitz sie blendet. Als hätte das Gewitter beschlossen den inneren und den echten Kampf mit Dramatik zu untermalen. Sie wendet sich ab. Es wird Zeit, die durchaus berührbare Wurzel der Angst in Sicherheit zu bringen. In Sicherheit vor allen, die davon wissen könnten und vor allen, die von ihr erfahren könnten.
Es regnet sanft. Trotzdem ist es warm, der Wald dampft regelrecht, die Luft steht. An'she neigt sich dem Horizont zu, während Mu'sha sich langsam darauf vorbereitet in voller Pracht den Himmel zu erleuchten.
Auf einem Hügel weit abseits der Straße oder eines Camps, unter einem Felsvorsprung, sitzt ein alter Shu'halo vor einem kleinen Feuer. Das dichte Laubwerk des Waldes und das Licht des Feuers lassen sein Fell beinahe grünlich wirken.
Er scheint ins Feuer zu blicken, wirkt konzentriert, in sich gekehrt, jedoch - wenn man genauer hinschaut - sind seine Augen geschlossen und ein leichtes Murmeln ist zu vernehmen... möglicherweise ein Gebet, oder eine Art Mantra.

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Und wieder einmal zog es mich in die Wildnis dieses Waldlandes, das die Elfen "Feralas" nannten. Früher war dies ein stiller Ort, grün und satt. Doch seit einiger Zeit verschwindet diese Stille. Auch wenn ich mir das vielleicht nur einbilde, jedoch ergreift meinen alten Körper eine gewisse Unruhe.
Die Gruppe Shu'halo vor einiger Zeit zu treffen war kein Zufall. Zuviel hatte ich bereits gesehen und erlebt, als dass ich diese Begegnung einfach hätte abtun können. Ich öffne kurz die Augen und sehe wie An'she hinter dem Horizont verschwindet, ich lächle ihm dankbar zu.

Ich entfache einFeuer vor mir erneut, lege ruhig die fünf Kräuterbündel zur Seite bereit und stimme mich auf das Ritual ein. Ein kurzes Gebet zur Erdenmutter, ich greife in den Boden und rieche an der schweren, schwarzen Erde - dann werfe ich das erste Kräuterbündel ins Feuer.

Der Rauch wird dicht und breitet sich fast explosionsartig über der Flamme aus. Der schwere Geruch legt sich sofort über mein Gehirn und dunkelt mein Inneres ab. Ich schließe die Augen und wie von selbst summe ich eine Melodie. Um mich herum nehme ich nichts mehr wahr, da bin nur ich und die Dunkelheit.

Ich greife nach dem zweiten Bündel und werfe es in die Flammen. Der süße Geruch einer Wiese im Sonnenlicht breitet sich aus und in der Dunkelheit um mich erscheint ein sanftes Farbenspiel in grün und gelb. Es durchdringt mich, nimmt Formen aus längt vergangenen Tagen an. Im Geiste öffne ich die Augen und greife danach und doch weiß ich, dass ich immer noch mit geschlossenen Augen in der Dunkelheit vor einem kleinen Feuer sitze.

Das dritte Bündel vermischt den Rauch zu einem fast erdigen, holzigen Geruch und bringt Klarheit. Gedanken formen sich zu Szenerien und zu Gesichtern, die scheinbar mit mir um das Feuer sitzen... oder bin das nur ich, der sich selber sieht? Ich höre Worte, meine Ohren zucken. Ich hören Fragen und will den Antworten lauschen.

"Was willst Du tun, Skalm?"
" Hrrm..."
"Was hast Du vor, Skalm?"
"Was ratet ihr mir?"

Schweigen

"Meine letzte Reise..."
"Es ist noch nicht so weit, Skalm."
"Wann?"
"Wenn Du Deine Aufgabe erfüllt hast."

Schweigen.

"Sieh zu Skalm!"

Eine Shu'halo mit weißem Fell steht alleine auf den sanften Hügeln Mulgores, eine Hand schützt die Augen vor An'shes scharfen Strahlen. Sie blickt lächelnd in Richtung Donnerfels, ihre grünen Augen funkeln abenteuerlustig, voll Energie, doch ohne Groll. Langsam hebt sie einen Stab und lässt ihn fünf Mal auf dem Boden stampfen. Sie dreht sich um und verlässt ihren Hügel in Richtung Brachland. Langsam verschwindet die Szenerie.

Ich reibe mir die Augen.
"Es ist Zeit, Skalm."
"Aber... was habe ich gesehen? Was bedeutet das?"
"Geh jetzt Skalm."

Ich greife nach dem vierten Kräuterbündel und sofort umhüllt mich ein frischer Geruch, der mich langsam in die Wirklichkeit zurückholt. Das fünfte Bündel stopfe ich mir in den Mund und beginne langsam zu kauen, den Saft der Kräuter förmlich aufzusaugen...

An'she weckt mich sanft. Ich liege auf dem Rücken, das Feuer ist längst ausgegangen. Langsam setze ich mich auf, reibe mir den Nacken und versuche einige Äste und Blätter aus meinem Bart zu fummeln, was mir aber nicht wirklich gut gelingt.

Ein vertrockneter Apfel zum Frühstück muss reichen. Ich packe meine Sachen, werfe mir die Leinentasche über die Schulter und greife nach meinem Stab.
Wo finde ich nun den kleinen Stamm, den ich ein wenig begleiten durfte?
Ich zucke knapp mit den Schultern und mache mich einfach auf den Weg - An'she wird mich führen.
Die Stirn in leichte Falten gelegt, ließ Ayna den Blick gedankenverloren über das weite Tal schweifen, in dem die gigantischen Knochen unzähliger Kodos vom Wind und der Zeit langsam zu feinen Staub zermahlen wurden, während sich daneben ihre lebenden Artgenossen unter den Augen über ihnen kreisender Geier für ihren letzten Gang bereit machten.

Die Grimmtotem musste unwillkürlich ein Schnauben von sich geben, als sie daran dachte, wie schwach und ängstlich sie gewesen ist, als sie diese heiligen Länder das erste Mal an der Seite ihres Lehrmeisters besucht hatte, doch sie verscheuchte schnell die Erinnerung daran und wendete stattdessen den Blick über die Schulter, wo sie nach den fremden Tauren Ausschau hielt, deren Gemeinschaft ebenfalls im Geistwandlerposten ihre vorübergehende Zuflucht gefunden hatte.

Wer weiß, welche Geschichte sie zu erzählen haben..
Otekis Augen folgen Eyneha, vermeidet jedoch direkten Augenkontakt, als wäre sie beschämt über etwas. Und im Stillen fragt sie sich, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, den Stamm wieder aufzusuchen. Zweifel, die sich sofort auf Istu, ihren neuen Elchbegleiter, übertrugen. Das Tier straft die Tauren mit dem Bärenstab mit skeptischen Blicken.
Als die Häuptling sie letztlich bemerkt, fallen keine großen Worte, lediglich die Ohren verraten sie etwas. Die junge Tauren aber blickt Eyneha ausdruckslos an. Sie nickt ihr zu, halbwegs höflich, aber klar distanziert und unterkühlt. Der Blick geht in die Ferne. All die Wege hatten stets zu diesem Stamm geführt, egal, wie sehr die Reisende versucht hat, das zu leugnen und zu ändern. Was hatten die Ahnen nur mit ihr vor?