Ist die Communiyt toxic geworden oder bilde ich mir das nur ein?

Hallo zusammen :smiley:

Ja, wie der Titel des Threads sagt, lautet die Frage kurz und knapp, ob die Community von WoW mittlerweile ziemlich toxisch geworden ist.

Zu mir sei kurz gesagt, dass ich zwar vom ganz alten Eisen bin (ich habe mit WoW 2006 angefangen), aber durch private und berufliche Dinge seit 11 Jahren nur noch sehr unregelmäßig spiele geschweige denn „richtig“ im Sinne von Dungeons ablaufen, Raiden, Itemlevel pushen (ist mit einem Beruf mit Schichtsystem halt nicht so ganz einfach sich selber den Käse zum Whine geb).

Warum ich frage ist halt, dass ich mich an ein paar unschöne Dungeonruns entsinne zum Release von Shadowlands, wo ich eigentlich wieder einsteigen und durchstarten wollte. Dinge wie ragequittende Tanks (mit entsprechenden Capslockbeleidigungen vorm verlassen) oder Gruppenkicks wenn man zugegeben hat, eine Mechanik nicht zu kennen.
Von dem elitären Verhalten nicht weniger Spieler ganz abgesehen (also dass man nur die „besten“ Klassen mitnimmt für M+ runs etc.). Das hat mich halt ziemlich hart abgeschreckt weil ich das so nicht in Erinnerung habe.

Jetzt könnte man natürlich sagen „Les dir doch Guides durch“, aber mir persönlich fällt es jetzt relativ schwer, das Wissen aus besagten Dungeonguides zu behalten, also würde ich eher wie ganz früher die Methode „learning by doing“ bevorzugen. Aber wie gesagt, ich habe irgendwie den Eindruck dass man in der Community unten durch ist wenn man kein „Profi“ ist, womit es etwas schwer fällt „learning by doing“ zu praktizieren wenn man schon vor dem ersten Dungenboss rausgekegelt wird.

Lange Rede kurzer Sinn: Ist die communiyt toxisch geworden oder bilde ich mir das nur ein und ich bin ne große Mimi?

LG

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Das Ding ist, zum aktuellen Zeitpunkt kennt jeder bereits alle Mechaniken in Dungeons, da sie schon etliche Male gespielt wurden. Wenn jetzt Expansion-Start wäre, sähe das anders aus.

Und wenn du mit Randoms gehst, wollen die halt schnell durch und nicht jedes Mal jeden Boss nochmal komplett neu erklären, weil ein neuer dabei ist. Natürlich kannst du auch mal Glück haben und jemand macht das tatsächlich.

Sicherer wäre halt mit Bekannten zu spielen und/oder es gibt hier irgendwo eine sogenannte L-Community (L für Learning) samt Discord etc. Da könntest du ggf. glücklicher wiedereinsteigen als komplett mit Randoms.

War aber eigentlich schon immer so, dass random Gruppen reines Lotto sind. Eventuell hast du dir von damals nur die schönen Momente gemerkt und weniger die nervigen mit Randoms :smiley:

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Jup, kann ich auch nur wärmstens ans Herz legen.

Und zu deiner eigentlichen Frage:

Ja, die Community ist toxischer geworden.
Kann man sich schönreden wie man will, aber es ist so.
Wie die Welt verroht, so tun das auch die Menschen ingame.

Alles ist nur noch schnelllebig, den Meisten ist ne Begrüßung am Anfang einer Instanz schon zu viel. (Meine Freundin und ich grüßen trotzdem immer - und wenn nur einander im /i xD)

Lass dich in der L-Community blicken, da isses schön!

Gruß

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Vielen Dank an @Selector und @Ferogon für den Hinweis mit der L-Community! :smiley: Ich such mal danach.

Nicht mehr als sonst. Alles beim alten, paar toxische sind dabei, die meisten sind aber sehr nett.

Nach über 250 M+ runs alleine in SL ist mir da nicht viel schlimmeres unterwegs als vor 15 Jahren.

Die L Gruppe gibt es hier: [L] wie Anfänger oder Langsam für Dungeons - #2474 von Inkuhmpetent-blackmoore

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Weswegen diese „Toxic“ Sache so extrem ist lässt sich leicht erklären, es sind Ausnahme Fälle die sich halt stark in das Gedächtnis einbrennen.
Keiner erinnert sich an den lockeren Dungeon vor zwei Wochen, das gehört halt zum normalen WoW Leben. Aber jeder erinnert sich dran wie Tank A vom Heiler B richtig geflamet worden ist vor Monaten.

Ist ein wenig wie mit Lärm und Stille.
Wenn alles super ruhig und kein Geräusch zu hören ist, wirken auch noch so leise Dinge wie atmen oder dein eigenes Herz wie ein Paukenschlag.

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Ich bin mir da ehrlich gesagt gar nicht so sicher. Wenn ich mich wirklich zurück erinnere an meine cs, unreal und DotA 1 Zeiten, fällt mir auch sehr viel toxisches ein.
Vielleicht hat man das damals nicht so wahrgenommen. Viele waren da eh in der Pupertät, aufgekratzt und voller Hormone…heute sind die meistens einfach nur darauf aus, nach der Arbeit paar schöne Stunden zu haben und zu entspannen. Ist nur ein Gefühl aber ich glaube zumindest bei mir zu wissen, dass mir daher heutiges geflamee mehr zusetzt

Na gut, ja.
Da ist was dran. :x

Ja, die Community ist toxischer geworden und das aus mehreren Gründen.
Leute stellen Min-Maxing mittlerweile viel mehr in den Vordergrund. Das ist kein wow-spezifisches Problem, sondern tatsächlich eher ein gesellschaftliches. Auch im echten Leben ist es doch so, dass Leute für minimalen Aufwand, das bestmögliche haben wollen. Leute vergleichen Preise, schauen nach Rabatten, etc. Und dieses Denken hat sich nunmal auch auf die Spielewelt übertragen.
Der zweite große Unterschied zu früher ist halt das Cross-realm zocken. Früher gab es tatsächlich noch einen Ruf zu verlieren auf Realms.
Heutzutage ist es völlig normal, dass man mit Leuten zusammen spielt, die man nie wieder sehen wird. Die Hürde, toxisch zu sein ist viel kleiner.
Ja, auch wenn ich eigentlich kein Typ bin, der über M+ Schimpft, da ich selbst leidenschaftlicher M+ Spieler bin, aber auch M+ hat zum toxischen Verhalten beigetragen. Früher stand man nicht so sehr unter Zeit- und Erfolgsdruck in einem Dungeon.

Die Liste kann endlos weiter gehen, aber ja, die Community ist toxischer geworden.

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Ich kann Bielich nur zustimmen. Ja, die Community ist tatsächlich toxischer geworden, auch wenn hier in den Antworten gerne mit „war schon immer so“ relativiert werden soll. Nein, war nicht immer so. Ja, es gab immer „schwarze Schafe“. Ja, Egoisten und Längenvergleiche gibt es auch so lange, wie nicht nur das Internet alt ist, sondern so lange die Menschheit existiert.

Ich bin seit 2005 dabei. Und ja, die Stimmung hat sich deutlich verändert. Wie Bierlich sagt, hat es damit zu tun, dass Min-Maxing kein Problem mehr darstellt. Kurz Google anwerfen und jeden flamen, der nicht so „schlau“ gewesen ist. Ich weiß gar nicht, wann der Bruch kam, dass man das Spiel nicht mehr im Kollektiv, sondern nur noch elitär erlebt.

WoW ist ein Loot-Shooter geworden, der hier im Forum gerne verteidigt wird. Wenn ich zurück denke, gab es auf jedem Server so 2-3 Gilden, die tatsächlich um einen Thron gekämpft haben, den sie selbst definiert haben. Heute gewinnt man den Eindruck, jeder würde den Anspruch auf eben diesen Thron erheben wollen. Ist ja auch klar, jeder hat Zugang zu allem. Jede Taktik, jede Skillung und jede noch so kleine Bewegung ist nachlesbar, wird getrackt und im Zweifel dem Gegenüber an den Kopf geworfen.

Ich würde so ganz grob behaupten, dass ich WoW bis einschließlich Wotlk noch als Rollenspiel wahrgenomme habe. Davon scheint mir heute nicht mehr viel übrig. Es geht mir nicht mal darum, dass ich es als schlimm empfinden würde, es ist einfach nur so, dass ich das Gefühl habe, WoW ist heute eben das, was Counterstrike früher war. Rein-Siegen-Raus.

Das RP-Genre im MMO-Bereich würde ich als „tot“ bezeichnen wollen. Heute ist alles ein „sich messen“. Welten entdecken und mal einfach Blümchen beim Wachsen zusehen scheint mir zumindest, wenn ich hier im Forum lese, als abwegig zu gelten. Man will besser sein. Das ist, wie Bielich schreibt, kein WoW-Problem, sondern ein Phänomen und ein Zeitgeist, der unsere Gesellschaft kenntzeichnet.

Toxicity gab es schon immer, ja. Aber der Jahrmarkt der Eitelkeiten war noch etwas überschaubarer. Heute will jeder ein Held sein. Und er will dringend darüber reden, damit es auch ja keiner verpasst.

Dieses Spiel lässt sich tatsächlich nur noch mit Freunden genießen.

Edit, weil ich mir das Gefasel von mir noch einmal durchgelesen habe: Es ist nicht schlimm, dass es ist, wie es ist. Aber ist doch deutlich, dass sich das Spielverhalten in den letzten 20 Jahren deutlich verändert hat.

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Lustig ich war gerade auf der Suche nach der Frage, wie man seinen Chat „muten“ kann.

Wurde jetzt wiederholt vom Gegnerteam per Wispern beschimpft, weil ich mich weigerte sofort die Arena zu verlassen, nachdem mein Mate tot war.

Ich gucke also hier im Forum und sehe diesen Titel.

Ja, ein Teil der Community ist ein sehr frustgeladener, aggressiver Mob. Toxisch finde ich zu diplomatisch…

Und verlogen ist sie auch!

Leute stellen Min-Maxing mittlerweile viel mehr in den Vordergrund. Das ist kein wow-spezifisches Problem, sondern tatsächlich eher ein gesellschaftliches. Auch im echten Leben ist es doch so, dass Leute für minimalen Aufwand, das bestmögliche haben wollen. Leute vergleichen Preise, schauen nach Rabatten, etc. Und dieses Denken hat sich nunmal auch auf die Spielewelt übertragen.

In meinen Augen sind zwei Paar Schuhe. Sparsamkeit und gute Kinderstube schließen sich ja nicht aus.

Das Problem ist wahrscheinlich eher, dass die Leute eigentlich keine Zeit haben, weil alles so verdammt kurzlebig geworden ist und Zeit eh ein knappes Gut geworden ist.

Also hetzt man immer etwas Neuem hinterher. Im Fall von WoW angetrieben durch Itemspiralen + Erfolge, Mounts die man nur in einer bestimmten Zeit bekommen kann… etc. Ja, Blizzard wird dieses psychologische Desaster auf dem Schirm haben, aber es bringt schließlich Geld. Also wen stört das schon? Wir sind ja schließlich alle eigenverantwortliche Wesen und sie zwingen uns ja nicht zu spielen. ^^

Dazu kommt das Problem des Suchtverhaltens.

Und wer sein Suchtverhalten unter allen Umständen zu befriedigen versucht, der wird bekanntlich auch aggressiv, wenn es in seinen Augen mal nicht ganz nach Plan läuft.

Auch werden emotionale Eskapaden (um mal das Wort „cholerisch“ blumiger zu formulieren) auch weniger abgestraft, als im richtigen Leben.

Und nein, die Welt ist nicht schlimmer geworden. In Onlinegames sammelt sich halt einfach nur der Bodensatz ^^

Ich sage immer: „Damals wußtest du halt in der S-Bahn nicht, wie der neben dir denkt. Heute schreien es halt viele in sozialen Medien heraus und plötzlich hat man das Gefühl, alle um einen herum sind verrückt geworden. Nein… nur die Möglichkeit der Mitteilung ist eine andere.“

Das trifft auch auf Onlinegames und ihren Zugang zu. Mehr Leute besitzen jetzt nicht nur einen Rechner, sondern auch Internet. Es war nur eine Frage der Zeit, bis uns ein Licht aufgeht, dass der Nachbar ungenießbar ist :smiley:

Nicht toxischer, als sie vor 4 Jahren war. Nicht anders als sonst im „quasi-anonymen“ Raum Internet.

Meine Antwort wäre tatsächlich auch „nein“.

Ich gehe verhältnismäßig wenig random. Was ich random mache, sind nhc-Dungeons und Zeitwanderungen zum Leveln. Vor kurzem hat mir Dienstag abends noch ein vierter Stein für die Weekly-Kiste gefehlt. Das habe ich random probiert, beide Gruppen haben sich aufgelöst. Ohne irgendwelches Geflame. Auch in den Leveldungeons ist quasi nie jemand toxisch.
Vielleicht ist das anders, wenn man höhere Steine oder Raids ausschließlich random läuft, aber auch in den Runs, wo wir uns ein, zwei Leute noch über’s Tool geholt haben, habe ich so gut wie nie schlechte Erfahrungen gemacht.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was das Spiel, das ich spiele, von dem unterscheidet, das so viele andere hier zu spielen scheinen. Es steht doch auf beiden „World of Warcraft“ drauf?
Oder habe ich einfach immer nur Glück?
Jedenfalls schließe ich mich einigen meiner Vorredner hier an: Lieber TE, schau mal in die L-Gruppe :slight_smile:

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