Vorwort
Da ich bis zum Herbst (Hoffentlich nur bis zum Herbst) nicht wirklich Zeit habe meinen Mag’har weiterzubespielen ich ihn aber nicht für Monate aus der Geschichte nehmen will hab ich mich vorerst entschieden alle paar Wochen/Monate/Jahre wann ich halt Zeit habe eine kleine Geschichte zu schreiben die erklärt was er in der Zeit, wo ich nicht wirklich Zeit habe etwas Rp technisch zu tun, gemacht hat.
Anfangen wird die Geschichte vor dem Angriff der Allianz auf Zandalar weil…ist halt so.
Ach und ich bin mir noch unsicher ob ich das hier oder ins Rp Forum machen soll. (Hab’s in beide Foren gestellt. Weil einfach so)
Also…viel Spaß…vermutlich?
Kapitel 1.
Raue See
Die Wellen schwappten über das alte, morsche Holzschiff welches sich stöhnend und ächzend einen Weg durch die endlosen Wassermassen kämpfte.
Die Sonne welche noch vor einigen Stunden auf die Besatzung hernieder brannte war verschwunden und an ihrer Stelle waren dichte, graue Wolken getreten.
Man musste auch nicht allzu zu lange warten und schon begannen dicke Tropfen aus ihnen hervorzubrechen.
„Refft die Segel!“, rief der Kapitän mit seiner für Verlassene typischen Stimme.
Dem Wind trotzend ging der Mag’har über das glitschige Deck. Der wind zerrte unaufhörlich an seinen Haaren und Kleidung welche beide völlig durchnässt waren.
„An die Paddel! Wir müssen so schnell wie möglich hier raus!“, brüllte der Verlassene über das Deck wobei er eine ungelenke Bewegung mit der linken Hand ausführte.
Schnell nahm der braune Orc eins der hölzernen Paddel und begab sich zu einem der dafür vorgesehenen Plätze.
„Schneller! Oder wir werden Zandalar nicht lebend erreichen!“, machte der faulende Kapitän weiter Druck.
Seine Arme brannten als er unaufhörlich das alte Paddel immer wieder gegen das Wasser stemmte und so zusammen mit der restlichen Mannschaft das Schiff langsam durch den Sturm schob.
„Bwonsamdi…wird uns alle hol’n…“, ertönte die Stimme des blauhäutigen Trolls hinter ihm der eigentlich auch paddeln sollte aber scheinbar lieber eine kleine Kette welche mit den Knochen kleinerer Lebewesen verziert war fest in der Hand hielt und dabei immer wieder den Namen „Bwonsamdi“ murmelte.
Knurrend wendete er seinen Blick wieder nach vorne, weg von dem kümmerlichen Troll.
„Wenn du nur so rumsitzt werden wir vermutlich alle ertrinken.“, er drehte den Kopf nochmals nach hinten und starrte den Troll in die Augen. „Also los!“, brüllte der Unverdorbene zurück wodurch der Troll tonlos die Kette wegsteckte und das Paddel ergriff.
Der Verlassene brüllte noch einige Sätze die der Orc aber nicht verstand da der Wind sie sofort mit sich riss.
Das Deck knarzte, der Wind heulte und die Mannschaft stöhnte vor Anstrengung während Wassertropfen auf das Deck prasselten und das Schiff sich weiter durch die Wassermengen schob.
So ging es eine gefühlte Ewigkeit vor sich hin und beizeiten dachte man dass das Schiff gleich in seine Einzelteile zerfällt. Aber es hielt Stand.
Als der Regen dann endlich nachließ und die ersten Sonnenstrahlen wieder auf die nasse Mannschaft schien wurde gejubelt und sich gefreut als ob man gerade eine Schlacht gewonnen hätte.
„Alle Mann aufstellen!“, rief der Leichnam sogleich.
„Wir müssen das Schiff nach Schäden untersuchen sowie die Fracht überprüfen ob etwas kaputt gegangen ist.“, sprach er blechernd.
Der Mag’har schnaubte und drehte den Kopf etwas nach rechts. Neben ihm Stand ein Tauren mit schwarzem Fell und einem Horn, ein grünhäutiger Orc der scheinbar nach seiner Statur noch ziemlich jung sein musste, der Troll von vorhin und ein weiterer grünhäutiger Orc der etwas älter zu sein schien als der erste.
„Fracht. Was eine tolle Bezeichnung für Lebewesen.“, schnaubte der große Tauren.
„Mir egal ob sie ein schlagendes Herz besitzen oder nicht. Hier auf meinem Schiff sind sie Frachtgut. Nicht mehr und nicht weniger.“, konterte der Verlassene augenblicklich und starrte dem Tauren noch einige Zeit in die Augen.
„Egal. Du und Du!“, er deutete auf den jungen Orc und den Troll „ihr sucht das Deck nach Schäden ab.“
Die beiden nickten und machten sich auf den Weg.
„Und Du.“, er zeigte auf den Blutelf der sich links vom Mag’har befand „Du siehst in die Waffenkammer und überprüfst zusammen mit dem Orc ob alles noch intakt ist.“
Der Elf bewegte sich mit der für sein Volk üblichen Eleganz zu der Waffenkammer während der Orc ihm nachstapfte.
„So. Und ihr…“, er betrachtete abwechselnd den Mag’har und den Tauren „…ihr geht zu den Tieren und überprüft ob sich eines Verletzt hat. Und füttert sie bei der Gelegenheit gleich.“
Er drehte sich ohne zu warten um und begab sich in die Kapitänskajüte.
Der Tauren musterte den Orc kurz ehe er sich mit einem nicken zur Treppe begab die in den Schiffsbauch führte wo die „Fracht“ untergebracht wurde.
Die Luft unten war schwül und der Schiffsbauch war vieles aber nicht gut behellt.
„Vielleicht hätte ich doch das Portal nehmen sollen.“, unterbrach der Tauren die Stille während er das linke Vorderbein eines Streitrosses überprüfte.
„Hm? Ja. Wäre vermutlich klüger gewesen. Warum hast du es dann nicht genommen?“, brummte die tiefe Stimme des Orcs der gerade einen Falkenschreiter nach Verletzungen untersuchte.
„Ich hasse Portale.“, kam es trocken. „Und du? Warum hast du nicht das Portal genommen?“
Der Mag’har grinste leicht.
„Ich hasse Portale.“
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Endlich kann ich den blöden Orc im Forum auswählen.
Die nächsten Geschichten werde ich wohl dazu nutzen einige “Nebencharaktere” halbwegs vorzustellen.
Also weiterhin viel Spaß mit meinen Geistigen Ausscheidungen.
Kapitel 2.
Wie man richtig über die Reling kotzt
Das alte Schiff wippte sanft im Wellengang als der Mag’har gerade dabei war einige Holzplanken, die dank dem Gewicht des Taurens und einiger anderen Schwergewichtlern gebrochen sind, auszutauschen.
Gerade als er die letzte Planke festnageln wollte hörte er hinter sich an der Reling ein Geräusch das an einen wütenden Murloc erinnerte.
Langsam drehte er sich um und sah wie der junge Orc, über die Reling gebeugt, sich ins Meer übergab.
„Ist das deine erste Schiffsfahrt?“, erklang die Stimme leicht amüsiert, die Augen dessen auf den Orc gerichtet.
„Nein…würg…ich bin das Meer einfach nicht gewö-würg-hnt.“, sprach er mit einer vom erbrechen heiseren Stimme.
Der Mag’har lachte auf ehe er sich daran machte die letzte Planke endlich zu befestigen.
„Hättest wohl nicht mitfahren sollen.“, gab er anschließend zurück.
Er ging langsamen Schrittes zu der besagten Reling und lehnte sich neben dem würgenden Orc an eben jene.
Der Orc war deutlich kleiner und schmächtiger als er.
Das Gesicht wurde von zwei Wiesengrünen Augen geziert und auf dem Kinn war ein leichter Bartflaum zu erkennen.
„Warum bist du überhaupt hier?“, sprach er als sein Gesprächspartner endlich aufgehört hatte Speisereste und Magensaft ins Meer zu spucken.
„Was? I-Ich verstehe nicht? Warum sollte ich nicht hier sein?“, er spuckte ein weiteres Mal ins Meer.
Der Mag’har wendete seinen Kopf zu ihm.
„Man erzählt sich das du noch nicht einmal dein Om’riggor hattest. Und wenn ich dich so ansehe wie du halbtot über der Reling hängst glaube ich das auch.“, sprach er ruhig.
„W-Wer erzählt das? Einer dieser Elfen? Oder dieser fette Tauren? N-Natürlich habe ich mein Om’riggor schon! Ich habe auch das gefährlichste Tier erlegt was man in unserer Gegend finden kann“, gab er ruckartig mit einem stolzem Gesichtsausdruck zurück.
„Hm. Das gefährlichste Tier in deiner Gegend sagst du?“, kam es skeptisch zurück.
„Genau!“, konterte er sofort.
„Was war das für ein Tier? Ein Reh? Oder ein Hase?“, der Mag’har lachte laut auf so dass man es so ziemlich überall auf dem Deck hören konnte.
Der Kopf des Jünglings begann schlagartig rot anzulaufen.
„Was weißt du schon! Ein Mag’har! Ihr seid von eurer Welt geflohen! Ja ich habe mich mit einigen von euch bereits unterhalten! Ihr seid von Draenei geflohen wie Feiglinge“, quietschte er.
Der Unverdorbene drehte sich zu dem wütenden Orc um und starrte ihm in die Augen wobei er etwas nach unten blicken musste.
„Ich bin vor niemanden geflohen, Welpe. Nicht alle Unverdorbenen kommen aus dem Draenor welches du gerade erwähnt hast. Wie lautet eigentlich dein Name, du der mir unterstellst ein Feigling zu sein?“, knurrte er kehlig.
Der Grünling verengte seine Augen und musterte den Mag’har eine kurze Zeit.
„Purim. Sohn des Kagrim. Mitglied des Frostwolfklans.“, blaffte er ihn an.
„Und du? Mag’har der sagt er sei kein Feigling? Wer bist du?“, bei der Frage runzelte er die Stirn.
„Ein Frostwolf hm? Dann ist das wohl dein Hündchen da unten?“, er deutete mit der rechten zu der Treppe die in den Schiffsbauch führte.
„Das ist ein Frostwolf! Kein Hündchen. Und du hast meine Frage nicht beantwortet.“, schnaubte der Jüngere.
„Kamrok Gramzahn. Sohn des Garlmak Gramzahn. Mitglied des Kriegshymnenklans. Mag’har aus der Scherbenwelt.“, antwortete er nach einigen Sekunden der Stille. Die Gelb-orangen Augen starrten weiterhin den Frostwolf an.
„Und was macht Purim vom Frostwolfklan und sein Hündchen das ein Wolf sein will hier auf diesem Schiff? Gefielen euch die Berge nichtmehr?“, kam es zynisch aus dem Mund des Mag’hars.
„Was glaubst du? Was mache ich wohl auf einem Schiff voller Soldaten das nach Zandalar fährt? Ich werde für die Horde kämpfen und ruhmreich nach Hause zurückkehren!“, antwortete Purim.
Der Mag’har zuckte nur mit den Schultern.
„Oder sinnlos sterben.“, ertönte es aus dem Mund des Braunen ehe er sich umdrehte und mit schweren Schritten fortstapfte.
„Pah! Ich werde nicht sterben. Ich bin ein Frostwolf!“, schrie er ihm noch nach ehe er sich wieder umdrehte und einige Zeit aufs Meer starrte.
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So…endlich fertig geworden damit.
Viel Spaß? Oder so ähnlich vermutlich.
Kapitel 3
Erinnerung
Langsam glitten die knochigen Fingerkuppen über die Lehne des rot gepolsterten Stuhls.
Er war vor langer Zeit aus edlen Eichenholz aus den Wäldern Lordaerons gefertigt worden.
„Vor langer Zeit.“, sprach der Kapitän leise mit sich selbst ehe er Platz nahm.
Die beiden Arme legte er auf den Schreibtisch welcher schon von unzähligen Kratzern, Tintenflecken, vermutlich Rumflecken und einem großen, ausgebleichten Blutfleck geziert wurde.
Er schnaufte aus. Atmen. Eine Angewohnheit die er bis zu diesem Zeitpunkt nicht vollständig ablegen konnte.
Immerhin musste er als Untoter schon lange nicht mehr atmen.
Langsam nahm er den roten Kapitänshut ab, legte ihn vorsichtig auf den Tisch und betrachtete ihn etwas.
Er war aus rotem Leder und das Symbol der Horde war darauf zu sehen.
An einigen Stellen war er dazu noch ausgefranst und dreckig.
Langsam wanderten die gelbglühenden Augen vom Hut nach unten zu den Schreibtischschubladen die sich etwas rechts an jenem befanden.
Es waren insgesamt vier Schubladen gewesen.
Nun fehlte mittlerweile aber leider eine wodurch es nur noch drei waren.
Die knöchrige Hand folgte dem Blick und öffnete die unterste.
Innen war sie so gut wie leer.
Nur ein zerrissenes, altes und verblichenes Stück Papier war dort.
Er nahm es heraus und drehte es um.
Auf dem Blatt war ein Haufen von Männern zu sehen und in der Mitte stand ein prächtig gekleideter Mann mit Schnauzbart, schwarzem, langen Haar und einem hellbraunen Kapitänshut auf dem Kopf.
Ein wehmütiges lächeln schlich sich auf die Lippen es Untoten.
„Man hat uns befohlen alles zu zerstören oder abzugeben was uns an unser früheres Leben erinnern könnte. Um uns unnötige Qualen zu ersparen. Doch wenn ich alles vergesse was ich in der Vergangenheit war, bin ich in der Gegenwart doch nicht mehr als ein wandelnder Leichnam.“, philosophierte er im Gedanken vor sich hin ehe die Tür aufgeschlagen wurde und der junge Orc, der sich selbst Purim nannte, hereinkam.
„Kapitän Gichtzehn.“, kam es flott aus dem Zahnbewährten Mund.
„Eure Anwesenheit wird am Deck verlangt.“, und so schnell wie er gekommen war, war er auch schon wieder weg.
„Was ist jetzt schon wieder?“, sprach er mit einem leicht genervten Unterton in der Stimme ehe er das Bild wieder verstaute und sich den Hut aufsetzte.
Draußen angekommen sah er wie sich ein gutes Dutzend Leute versammelt hatten und miteinander sprachen.
„Was wird das? Eine Meuterei? Wenn ja dann ist es wohl die schlechteste die ich jemals sah.“, sprach er monoton als er auf die Versammlung zuhielt.
„Nein.“, antwortete ein großer Tauren mit nur einem Horn.
„Wir wollten gerade die Tiere füttern als wir bemerkten das einige Fässer mit nutzlosen Steinen gefüllt sind.“, fügte einer der Blutelfen hinzu dessen Name ihm entfallen war weil er bestimmt irgendwie unglaublich dämlich klang.
„Steine? Zeigt mal her.“, die Menge öffnete einen Weg für ihn und so stolzierte er zu den geöffneten Fässern.
Alle drei waren bis zum Anschlag mit schwarzen Steinen befüllt.
„Nun…ehrlich gesagt hätte ich das nicht erwartet.“, kam es trocken wären sein Blick bei den Fässern hing.
„Steine. Wertlose Steine. Ich glaube wenn ich wieder in Kalimdor bin muss ich einem gewissen Goblin den Kopf abschlagen.“, er nahm einen Stein heraus und leckte ihn ab.
Natürlich schmeckte er nach gar nichts was wohl Großteils am Zustand des Kapitäns lag.
„Egal. Rollt sie über Bord. Wir brauchen keinen unnötigen Ballast.“, kam es knapp und er ging zum Rand und starrte hinunter ins kühle Nass.
„Aye Käpt’n.“, kam es wie aus einem Mund.
Kamrok, der Mag’har, der Tauren und Purim nahmen jeweils ein Fass und trugen es zum Rand.
Dem Mag’har und dem Tauren schien es nicht sonderlich schwer zu fallen das Fass anzuheben und zu tragen.
Purim hingegen konnte es kein Stück bewegen und als die Leute zu lachen begannen warf er das Fass zornig um und rollte es mit einem kräftigen Tritt zum Rand.
Und zwar genau dorthin wo der Verlassene stand.
„Käpt’n! Achtung!“, rief er.
Doch es war bereits zu spät.
Das Fass traf den Verlassenen und schleuderte ihn ins dunkle Meer.
Sofort rannten alle zur Seite des Schiffes und starrten ins Wasser.
„Verdammt Purim. Du hast Käpt’n Gasputin getötet. Du Idiot.“, sprach ein etwas älterer Orc mit gebeugtem Gang.
„Ist er tot? Also wirklich tot? Tot tot sozusagen?“, kam es ungläubig von einem anderem.
„I-Ich hab den Käpt’n getötet…“, stotterte Purim vor sich hin.
Die Versammlung starrte noch einige Zeit ins Wasser ehe jemand die Stille unterbrach.
„Also…ich mochte ihn. Das kann ich jetzt ja sagen da er tot ist. Also wirklich tot.“, sprach einer der Elfen.
„Ja. Is viel leichter über ihn zu red’n jetzt wo er gestorb’n is.“, kam es von einem Troll.
„Sollten wir…ähm so eine Art Begräbnis abhalten? Kommt mir irgendwie falsch vor wenn nicht.“, ertönte eine Stimme aus der Menge.
„Ja…glaub schon. Kannte ihn irgendwer besser?“, fragte der Mag’har.
„Nein.“, ertönte es als Antwort.
„Gut. Dann…lasst uns einfach andächtig schweigen und starren.“, schlug ein Tauren vor.
Und so schwiegen sie andächtig und starrten dessen das Meer an.
Hinter ihnen wurde eine Tür geöffnet und geschlossen.
„Was ist hier los?“, fragte jemand von hinten.
„Ich hab den Käpt’n umgebracht“, antwortete Purim.
„Ist dem so? Interessant.“, sprach die Stimme wenig beeindruckt.
„Du schein-…“, ertönte eine Stimme aus den hinteren Reihen.
„Wie? Ihr lebt? I-Ich…ähm. Ich bin hocherfreut das es euch gut geht Käpt’n“, sprach die Stimme nach kurzer Pause weiter und sofort drehten sich alle Anwesenden um.
„Was glotzt ihr den so? Ihr habt genug Arbeit. Und nun. Entschuldigt mich bitte.“, kam es knapp ehe er wieder in der Kapitänskajüte verschwand.
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