Rollenspiel ist dazu da, nicht man selbst sein zu müssen, sondern sich seine Rolle selbst wählen zu dürfen.
Darum gibt es, meiner Meinung nach, auch keine echten Grenzen oder Beschränkungen, außer denen, die man sich selbst auferlegt.
Du möchtest ein starker Orc sein, der 3 meter groß ist und zwei Kühen gleichzeitig die Hälse brechen kann obwohl du im echten Leben eine zierliche Krankenschwester bist?
Kein Problem.
Du bist gern ein völlig durchgeknallter Goblin, der die krassesten Erfindungen raushaut und total extrovertiert durch die Gegend springt und alles in Brand steckt? Dabei bist du im echten Leben gefangen in einem öden Bürojob?
Mach das!
Du willst lieber einen Typen spielen, obwohl du eine Frau bist, weil du dich besser mit männlichen als weiblichen Chars identifizieren kannst oder umgekehrt?
Leg los!
Ich finde, Rollenspiel in einem Fantasysetting ist genau das Richtige, um dem Alltag zu entkommen und um auch neue Facetten an sich selbst zu entdecken. Man kann frei sein, wer oder was man will und einfach mal in einer selbstgeschaffenen Rolle aufgehen.
Man selbst ist man halt oft genug. Und dafür ist RP eben da. Um seiner Fantasie freien Lauf zu lassen (innerhalb der vorgegebenen Lore )
Finde ich das verwerflich?
Nein.
Du kannst machen was du möchtest. Wenn andere damit ein Problem haben, ist das leider deren Problem und ich finde es im Übrigen schade, dass manche sich hier so seltsam zu den Geschlechterrollen bzw. Geschlechtern und Geschlechtsidentitäten äußern und da so feindlich gesonnen sind.
Nicht jeder, der als Frau auf die Welt gekommen ist, muss sich auch zangsweise so fühlen oder sich selbst als sehr weiblich empfinden und nicht jeder Mann ist ein harter Kerl und muss Bauarbeiter und Familienversorger werden, nur weil er ein biologischer Mann ist, wenn er sich ‘innen drin’ einfach nicht dementsprechend fühlt.
Was man von außen sieht ist nicht immer das Spiegelbild des Inneren und jeder Mensch hat das Recht auf eine freie und ungehemmte Entfaltung seines Seins und ob andere das gut finden oder nicht, sollte keine Rolle spielen müssen.
Jeder, der sich so wohl fühlt, wie er ist, hat großes Glück - es gibt genug Menschen da draußen, bei denen das nicht unbedingt so ist und die genau unter solchen Kommentaren leiden, die ihnen das Recht absprechen, sich anders zu empfinden als die Gesellschaft als ‘normal’ vorgaukelt.
Nichts ist normal - darum sind wir ja hier und spielen Rollen