Wüstenkrieg
Zwerge in Vol‘dun – Teil VI
Erzählung von Torgra
Bilder von Rriiâ
Das Lagerfeuer knistert noch leise vor sich hin, seine Flammen sind klein geworden. Um sie zu nähren, wirft Torgra ein paar Scheite nach und lehnt sich dann wieder an Karraghs silberweißes Fell. Ihre Wache ist seit einer Weile beendet, doch schlafen kann die Nordorc nicht. Ihr Blick schweift über den Sand nahe der Lagerstelle, dessen rote Färbung auch ohne Skal ein wenig an Blut erinnert.
Es ist das eine, für Nahrung zu jagen, oder unser eigenes Blut im Sand zu vergießen., dachte sie verwundert. Wann ist es dazu gekommen, dass ich mir den Kopf wegen so etwas zerbreche? Es ist nicht viel Unterschied, beides muss sein und für beides gibt es seine Zeit.
Von etwas weiter dringen keckernde Schreie durch die Nacht, ein Rudel Hyänen scheint auf der Jagd zu sein. Torgra lauscht den sich entfernenden Rufen eine Weile, bis sie nicht mehr an ihr Ohr dringen. Sie grunzt und nickt. Die Hyänen wissen das. Und ich weiss es auch. Grom uur Grom.
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Und dennoch war irgendetwas verändert. Der Verrat der Kriegshäuptling an der eigenen Rotte hatte den Anfang gemacht und Torgra auf die Suche geschickt. Bei den Nordorcs glaubte sie zur Ruhe zu kommen, doch im Laufe der Wochen hatte sich das als Trugschluss erwiesen. Zwar fühlte sie sich wohl mit dem Clan, doch ihr innerer Aufruhr hatte sich dadurch noch nicht gelegt.
Der Kampf gegen die Zwerge war ein guter gewesen, doch Selbstzweifel hatten ihren Anteil an der Schlacht geprägt. Wo sie die einen schützen konnte, waren zu anderer Zeit Nordorcs verletzt worden, weil ein Moment der Unsicherheit sie abgelenkt hatte. Allein dass sie Rriiâ später zur Hand gehen konnte bei der Versorgung der Verwundeten, half ihr über die Schuldgefühle hinweg, die sie gespürt hatte und nur schwer beiseiteschieben konnte. Es war irgendwie gelungen und sie hatte weiter gekämpft, doch wie lange würde es gut gehen, bis eine solche Unachtsamkeit einem anderen Nordorcs das Leben kosten würde?
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Torgra knurrt leise und schüttelt sich. Ihr erster Griff geht an den vertrauten Schaft ihrer Hellebarde. Dann, unwillkürlich, berührt die andere Hand das Totem, das sie von Rriiâ bekommen hatte und nun an einem Lederriemen um den Hals befestigt bei sich trägt. Ein leises Schnaufen folgt, ein kurzes Lächeln. Dann ein Seufzer.
Was ist mein Weg? Was ist gut für mich und den Clan? Ahnen, weist mir den Weg . . .
Eine Weile noch lauscht sie in die nächtliche Stille, bevor sie sich erschöpft an Karraghs Flanke zusammenrollt. Das leise Knistern des Feuers begleitet sie in einen halbwegs ruhigen Schlaf.
Fortsetzung folgt . . .
Siehe auch: Mehr Bilder zum Donneraxt Clan