Ja genau. Bisher haben wir allerdings nur Quel’- und Sin’dorei, die vom Raumgänger unterrichtet werden. Ob sie ebenfalls Leerifiziert werden können oder ob, selbst wenn es so wäre, vielleicht bestimmte Personen es für zu gefährlich erachten und darum nicht erlauben oder was auch immer es verneinen könnte, es verhindert, steht noch in den Sternen. Von solchen Konzepten lasse ich eben meine Finger und für mich ist es keine Lore, wenn es nicht passiert ist. Kann jeder sehen und handhaben, wie er es für richtig hält. Ich bleibe bei meiner Theorie. Sie schädigt auch meine Charkonzepte nicht, da wir genau bestimmen können, dass es zu 100% ein einziges Mal geschehen ist.
Vor allem dürfte es dazu geführt haben, das man die Kirche als Institution etwas kritischer sieht. Jedenfalls wäre das für mich die logische Schlussfolgerung. Lichtspielern wird bestimmt wieder der Verteidigungsreflex zucken und das ist auch legitim. Aber wenn sie das folgenlos an der Kirche vorrübergehen lassen, dann brauchen sie sich auch nicht wegen der L-Elfen so anstellen.
Dann sieh jetzt einfach noch von den “Free Fantasy”-Vorwürfen gegen Leute ab, die dir auch nur erklären, warum etwas durchaus anders gesehen werden kann und alles ist wundervoll.
Und zu Finchen… ich wusste immer, dass die Kirche der Südländer schwach und korrupt ist!
Was die beiden Bischöfe angeht muss man aber auch beachten, wie viel davon überhaupt an die Öffentlichkeit ging. Ich habe persönlich nicht viel darüber finden können, was darauf deutet, dass es genug Individuen wissen bzw. erzählt hätten, sodass es der Öffentlichkeit bekannt wäre, was den Leerenteil angeht. Aber ist zum Teil auch nur meine Interpretation… glaube ich.
Eine kritischere Sicht auf die Kirche des Lichts würde ich in Fragezeichen setzen. Bis vor 1 IC Jahr hatten wir noch Farthing in der Kathedrale stehen, der jede Verbindung von Benedictus zum Schattenhammer leugnet. Nun, stand BFA, haben wir Bischof Arthur an Farthings stelle stehen, der Leerenverbindungen von Benedictus UND Farthing leugnet. Ich würde darauf schließen, das die Kirche nicht kritischer gesehen wird, da die Unterwanderung durch den Schattenhammerkult schlicht nicht bekannt ist. Tatsächlich würde ich sogar das Gegenteil vermuten: Lichtgläubige sind in den letzten 6 Jahren aufgeschlossener gegenüber Schatten und Leere geworden. Denn nicht jeder, der subtil von Benedictus und Farthing umgarnt wurde, schloss sich vermutlich dem Schattenhammer an. Aber er mochte noch immer wesentlich aufgeschlossener gegenüber der Leere sein.
Sprich: Wenn man mir ~ 6 Jahr lang “Die Leere ist garnicht so übel” einflüstert, ohne das ich es wirklich merke (siehe Zitat, es geschah subtil) und ich nicht gleich dem Weltuntergangskult beitrete, dann werde ich bei diesen neuen Leerenelfen vermutlich nicht gleich die Barrikaden aufbauen. Immerhin gaben mir meine Hirten im Lichtglauben ja (zwischen den Zeilen) zu verstehen, das die Leere garnicht so übel ist.
Das wäre beispielsweise auch meine Headcanon Erklärung für die Akzeptanz der Leerenelfen in Sturmwind.
Grundsätzlich stimme ich dir zu, Mirabelle. Oder hätte ich dir, denn bis gerade eben wusste ich gar nicht, das Farthings auch ein Verräter war. Denn bei zwei Personen, die so im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen… tut mir Leid, aber das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Klar, die Priester der Kirche werden nicht mit Eiern beworfen oder so. Aber das jenes folgenlos bleibt ist in meinen Augen mehr Wunschdenken von Licht-RPlern und unglaubwürdig, sorry. Selbst im Mittelaltersetting würde sich das irgendwann herumsprechen.
Das Problem ist, dass wir im Spiel keinerlei Auswirkungen dieser ganzen Schattenhammergeschichte sehen, den schon erwähnten Bischofswechsel mal ausgeklammert. Es gibt keine NPC, die darauf hindeuten, keine Quests, die sich mit dem Thema beschäftigen usw. Daher ist der vermeindlich logische Schluss
als deine persönliche Logik zwar legitim, wird aber durch nichts in WoW gestützt - was die Interpretation, dass das alles fein unter den Teppich gekehrt wurde, ebenso valide macht.
Es scheint tatsächlich weitgehend unbekannt zu sein, das die Lichtkirche unterwandert wurde. Du kannst ja schlichtweg in Wow in die Kathe gehen und mit Bischof Arthur neben dem Altar sprechen.
Er bezeichnet die Vorwürfe gegen Benetictus als Lügen und erklärt Farthings verschwinden damit, das er den Vorwürfen gegen Benedictus nachgeht und deswegen verreißt ist.
Und da Bischof Arthur erst in Legion ins Spiel implementiert wurde, scheint diese Sicht der Dinge mehr oder weniger noch immer brandaktuell zu sein.
Streisand-Effekt?^^
Ich verstehe dich schon, halte es dennoch für seeeehr großen Blödsinn. Wenn es tatsächlich Lore ist, dann ist es eben so, sicher. Das bedeutet aber nicht, das ich das besonders schlau finden und bespielen muss. Da halte ich mich dann lieber von Licht-RP genauso wie von Lichtschwertern fern.
Also wenn ich sowas sage gilt das als FF
Wimbert der alte FF Rollenspieler!
#obligatorischerHate
Um einen weiteren Aspekt hinsichtlich der Eingangsfrage einzuwerfen:
Mich interessiert, welchen Einfluss sie auf den Glauben beispielsweise eines ordinären Gläubigen der heiligen Kirche des Lichts (menschlichem Vorbilds) haben könnten. Dem sein Leben lang eingebläut wurde, dass die Schatten und die Leere böse sind, um ihn mithilfe der Tugenden des Lichts still zu halten. Für den jede Erscheinung des Lichts heilig und anbetungswürdig ist.
Oder auf Seiten der Horde; ein Blutritter der sich plötzlich der vermeintlichen Inkarnation seines Glaubens auf dem Schlachtfeld gegenüber sieht, gesegnet von einer ihm bekannten, gottgleichen Entität. Was macht das mit seinem Glauben?
Ich würde die Macht von Institutionen nicht unterschätzen. Ich stelle die These auf, das die Mehrheit der Gläubigen keine Fanatiker und felsenfesten Radikalen sind, sondern primär davon angetrieben werden, ein gutes Leben zu führen. Und ich mutmaße, das sie einen gewissen Respekt vor Instituionen und ihrer Macht haben. Das ist in meinen Augen ein vernachlässigter, jedoch keineswegs zu unterschätzender Faktor.
Wenn eine Institution wie der Staat oder (teile) der institutionellen Glaubensgemeinschaft (z.B die Kirche) sagen, das wir nun Leerenwesen akzeptieren, oder in den Krieg gegen die Armee des Lichts ziehen werden (siehe z.B Blutritter), dann halte ich es nicht für unwahrscheinlich das viele das zähneknirschend hinnehmen werden, selbst wenn es absolut gegen ihre Überzeugungen und Ansichten geht. Vielleicht fängt man an im Glauben zu wanken. Vielleicht hinterfragt man seine Dogmen. Oder vielleicht glaubt man, seine Kirche sei vom rechten Weg abgekommen und vertrete nicht mehr die wahre Auslegung seines Glaubens.
Aber das muss nicht immer zwangsweise zu einem Glaubensschisma oder einer Revolte führen. Wie gesagt, Institutionen üben Druck aus. Ob aktiv oder indirekt. Und vermutlich wird sich ein Gläubiger, selbst ein Paladin oder Blutritter fragen müssen, ob er potenziell sein gesellschaftlichen Ansehen oder seinen Job riskieren möchte, wenn er gegen die Linie einer schier übermächtigen Institution wie Kirche oder Staat Sturm läuft. (Als Extrembeispiel: Paladin XY, der so fanatisch ist, das er Leerenelfen in den Straßen erschlägt - ziemlich suizidial. Oder ein Blutritter, der sich weigert gegen die Lichtgeschmiedeten zu kämpfen - vermutlich auch seeeeeehr ungesund für seine weitere Karriere, oder im Extremfall sogar sein Leben. Und wie viele Leute wären realistisch dazu bereit, ihren Posten im Blutritterorden/ in der Kirche an den Nagel zu hängen und „arbeitslos“ zu werden, weil sie diesen Läden den Rücken zukehren, da sie nicht einverstanden sind?.)
Für das Rp ist das sogar ein ziemlich spannender Narrativ (finde ich, zumindest). Das zähneknirschende Hinnehmen eines neuen Dogmas, gegen das man schlichtweg nicht offen und radikal aufbegehren kann, weil es einem die ganze Zukunft ruinieren könnte. (Könnte, nicht muss! Aber alleine das diese Gefahr besteht lässt einen sicher zwei Mal nachdenken.) Man duckt sich, frisst seinen Ärger in sich hinein, lässt sich vielleicht im kleinen Kreis darüber aus, wie besch…eiden man das alles findet. Aber man bricht man nicht seinem Glauben, oder der Institutionen die ihn vertreten, weil der Preis für einen selbst schlicht zu groß ist.
Zumindest wäre das eine von vielen Möglichkeiten, wie die Eingangs genannten Veränderungen sich auf Gläubige auswirken können.
…das klingt für dich spannend? Ok. Für mich klingt das danach, als würde man die selben Diskussionen die man ooc führt ein paar Mal ic führen und es dabei belassen. Tun kann man ja eh nichts. So wird es ja gerade mehr oder minder bespielt und ich finde es ziemlich zermürbend.
Spannend insofern, was das mit dem eigenen Charakter macht, ja. Der Charakter wird mit einer schier übermächtigen Hürde konfrontiert, gegen die er als einzelner scheinbar völlig machtlos ist. Wie er nun darauf reagiert finde ich tatsächlich spannend, eben weil es unzählige Möglichkeiten gibt, in die man seinen Charakter damit entwickeln kann. Hält er den Kopf unten und frisst seinen Ärger in sich hinein, weil er glaubt den Mund halten zu müssen? Bricht er völlig mit seiner Kirche? Versucht er es sich selbst irgendwie schön zu reden? Gerät er ins wanken?
Wir haben die Ausgangslage: Übermächtige Hürde, du bist nicht wichtig genug um den Staat/ die Staatsreligion zu verändern. Welche interessanten/ weniger interessanten Storys und persönliche Charakterentwicklungen der einzelne Spieler für sich daraus webt, liegt natürlich bei jedem selbst.
Oder um es einmal plakativ zu sagen: Welche Folgen hat es auf kurze oder lange Sicht für deinen Charakter, wenn er merkt das er schlichtweg garnichts tun kann? Das ist, was für mich spannend ist.
Das beschreibt so ziemlich alle Entwicklungen in der Welt, für die allermeisten Charaktere. Das Portal ist offen und Dämonen strömen raus! Die Seuche ist zurück, der Lichkönig greift an! DA VERBRENNT EIN MONSTERDRACHE NACH BELIEBEN STADTVIERTEL! Die Orkhorde von vor 35 Jahren ist zurück, und alles was wir haben um zu verhindern, dass sie unsere Welt wieder überrennen sind ein paar besondere Helden! Die unendlichen Horden der Legion greifen an! Die haben grade Teldrassil abgefackelt, einfach so!
Ich stimme durchaus zu, dass Hilflosigkeit manchmal zu Charakterentwicklung führen kann. Aber wir haben nun wirklich keinen Mangel an Bereichen in denen wir absolut hilflos sind. Die Bereiche in denen wir irgendwelche Kontrolle haben sind deutlich kleiner - und sie schrumpfen halt weiter. Ohne Kontrolle gibt es keinen interessanten Handlungsspielraum, und ohne Handlungen kein spannendes Rollenspiel. So würde ich das zumindest sehen.
Ich würde dir zustimmen, sehe bei diesem spezifischen Thema hier keinen wirklichen Kontrollverlust. Eher im Gegenteil, da es ja nicht bei der Hilfslosigkeit/ Machtlosigkeit des eigenen Charakters bleibt. Vielleicht ist es der Anfang einer Entwicklung, der den Charakter mit der Kirche entfremdet? Vielleicht stößt es eine Entwicklung an, die den eigenen Glauben hinterfragen lässt und offener gegenüber Leere und Co macht. Wie geht dein Charakter mit Chars um, die anderer Ansicht sich als deiner? Verständnis? Konfrontation? Versucht er solche Themen zu meiden? Ich glaube es kommt heraus, wo ich das Potenzial sehe. Denn das wir als einzelne keinen Einfluss auf die großen Entwicklungen des Spiels haben war und ist ja seit jeher gegeben. Etwas interessantes aus diesen Entwicklungen zu machen ist unsere Aufgabe.
Die Einführung der verbündeten Völker bietet das Potenzial für rollenspielerischen Konflikt. (Der nicht immer gleich in Form von Gewalt daher kommen muss). Und Konflikt ist die Basis für gute Geschichten.
(Ich meine das übrigens aus der Perspektive heraus, was die Spieler mit diesem Szenario machen können. Wie gut oder wie schlecht die Geschichte ist die Blizzard uns erzählt, wäre eine gänzlich andere Diskussion.)
Gut. Mein lichtinteressierter Charakter versucht das Thema zu meiden, vermeidet Gruppen in denen Lelfen sind, wird stumm wenn das Thema aufkommt und ist in Privatgesprächen unglücklich darüber. Das hat mich dazu gebracht RP auszulassen, dass ich sonst angenommen hätte, Gespräche früher zu beenden als ich es früher getan hätte und ich habe davon… einen Grund den Charakter jammern zu lassen.
Für mich war es das sicher nicht wert. Und ich sehe nicht, dass ich da eine Chance ausgelassen habe, ich habe einfach den Charakter gespielt, wie er eben ist.
Ich verstehe deinen Punkt. Und ich kann auch verstehen, das du der Ansicht bist dass es das nicht für dich Wert gewesen ist. Aber letztlich ist es eine Frage des individuellen Charakters und seiner Persönlichkeit. Klar, nicht jede Entwicklung der Welt überhäuft ihn mit potenziell großartigen Storys oder mit zufriedenstellenden Entwicklungen. Aber das ist eine sehr individuelle Sache des betreffenden Chars, weniger ein Problem der größeren Entwicklung der verbündeten Völker an sich.
In dem Fall können wir nie sinnvoll über RP-Auswirkungen einer Entwicklung der Lore reden. Jede Reaktion ist abhängig vom individuellen Charakter und irgendwer findet sicher in jedem Müll einen Schatz für sich.
Naja, aber stört dich das denn? Was kümmert es die Eiche…