Und genau darunter liegt der Hund begraben: zu viele Leute sehen einen Dungeon-Run als reines “Videospiel” mit irgendwelchen anonymen Pixelmännchen statt als das, was er wirklich ist: eine soziale Interaktion von fünf Menschen aus Fleisch und Blut, die vor ihrem Computer sitzen.
Ist halt doof, wenn die Hälfte der vormaligen Stamm in Classic rumguffelt oder aufgrund der Schwächen im aktuellen Content nur noch alle paar Tage kurz einloggt. Der Browser gewinnt aus diesen Gründen zunehmend an Bedeutung - auch wenn es nur zum Auffüllen der besagten Stammgruppe ist. Und jeder weiß, was man sich da eintreten kann 
Da stellt sich zuallererst die Frage: warum trittst du einer solchen Gruppe überhaupt erst bei? Kurz über die Scores gucken im Interface und die Erfahrungen im Dungeon sowie ein schneller Gearcheck vor dem Start dauert vielleicht 15 bis 30 Sekunden …
Ganz ehrlich, ohne diskriminierend wirken zu wollen: wer mit irgendeiner instabilen Internetverbindung mit regelmäßigen DCs oder als Elternteil/Bereitschaftsarbeiter/ect. ohne Backup durch Partner/Kollegen sich auf das Spielen von zeitkritischem Content einlässt, der die Zeit und den Spielspaß vier anderer Personen negativ beeinflussen kann, hat diese Art von Content schon alleine aus Gründen des Anstands zu meiden.
Wenn ich selbst eine irgendwie geartete Störung während der voraussichtlichen Zeit eines Runs oder eines Raids erwarten könnte, dann lass ich mich nicht auf zeitkritischen Gruppencontent ein und mach WQs oder sonstigen Solo-Content.
Ich erinnere mich an einen ähnlich gearteten Thread, in dem ein Forenteilnehmer einen in meinen Augen sehr guten Lösungsansatz präsentiert hat: ein automatisches System ohne jeglichen Eingriff durch menschliche Mitspieler, also ohne jegliches Mißbrauchspotential. Einfach ein schöder Counter, der mitzählt, wie oft jemand eine Instanz bewusst verlassen hat, /afk geflaggt wurde oder einen Disconnect hatte. Mit der Möglichkeit, einen Run bei Aussichtslosigkeit abbrechen zu können, ohne dass dies Auswirkung auf den Counter hat. Und eventuell mit einer Abfrage, dass der Counter bei bestimmten Bedingungen während des Runs nicht erhöht wird - dazu könnte als großes Ganzes ein Überschreiten der vorgegebenen Zeit um X Minuten oder zum Abfedern früher Leaves die Anzahl von Toden, die verstrichene Zeit bis zum ersten Bosskill oder was auch immer herangezogen werden.
Klar werden jetzt Leute, die regelmäßig DCs haben oder sich mitten im Run um irgendwas kümmern müssen, aufschreien - doch das führt wieder zum vorangegangenen Abschnitt meines Beitrags. Jemand mit einer extrem unzuverlässigen Verbindung oder regelmäßigen sozialen Verpflichtungen während eines Runs hat schlicht nichts in dieser Art von Content zu suchen, da er bewusst das Scheitern solcher Runs in Kauf nimmt.
Dieses Argument bringt mich immer zum Schmunzeln. Computersysteme berechnen Strömungsverläufe für den ganzen Planeten, führen Raumsonden über Millionen von Kilometern ans Ziel und automatisieren komplette Produktionsabläufe komplexer Maschinen und Systeme - und da soll eine schnöde Gaming-Software nicht in der Lage sein, bestimmte Eckdaten innerhalb eines wohlbekannten Systems zu errechnen und auszuwerten?
Die Antwort darauf liegt leider beim Hersteller: es wäre schlicht nicht rentabel, so etwas zum Kundenwohl zu implementieren.
