(Vorschlag) "Fair Trade Abo"

Moin, zusammen.
Ich lese gerade einen Artikel über die niedrigen Gehälter bei Blizzard.
https:// blog.mindfactory .de/ protest-blizzard-mitarbeiter-veroeffentlichen-ihr-gehalt/

Ich bin nicht nur sprachlos, sondern auch regelrecht verärgert über einen Konzern, der die Rädchen nicht anständig bezahlt, der diesen am Laufen hält!

Ja, ich weiss, dass ist quasi „überall“ so…
aber das ist nunmal Blizzard (Activision :face_with_raised_eyebrow: ).

Jedenfalls, was mich betrifft, sehe ich mich ein bisschen in der Zwickmühle.
Einerseits würde ich am liebsten mein Abo kündigen! (Geht ja gar nicht, Dumping Löhne zu unterstützen!)
Und andererseits hätten genau die unterbezahlten Mitarbeiter auch nichts davon, wenn ich das tue.

Ich möchte auch nicht zum Boykott aufrufen, denn:

  • Ich liebe Blizzard Spiele. Mit dem Firmennamen verbinde ich Qualität und sorgsamer Kundendienst!
  • Ich liebe WoW

Daher wäre mir eine Möglichkeit lieber, die Firma zu unterstützen, wenn dann die Mitarbeiter -die ja schliesslich für die Qualität des Spiels sorgen- besser bezahlt würden!

Meine Idee ist: Als Vorschlag über die Vorschlagsfunktion ein „Fair Trade Abo“ vorzuschlagen.
Wenn genügend Vorschläge eingereicht werden, die implizieren, dass wir Kunden wünschen, dass Blizzard die Mitarbeiter besser bezahlt, dann könnte man sicher etwas erreichen
:triumph:

schöne Grüsse,
Eure Itako.

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Aus meiner Sicht hat Activision Blizzard mehr als genügend finanzielle Mittel, um die Grundbedürfnisse ihrer Mitarbeiter auch ohne FairTrade-Abo zu erfüllen. Und dafür sollten sie verantwortlich gemacht werden. Deswegen wünsche ich den Mitarbeitenden mit ihrer Initiative zunächst erstmal viel Erfolg.

Leider ist vieles davon aber auch vor allem ein politischer Sachverhalt, da es hier wieder um Mindeststandards bei Löhnen geht. Und man hat ja bereits gesehen, was für ein Krampf das in Deutschland war. Was wurden für Schreckensszenarien an die Wand gemalt, die Wirtschaft geht unter, wenn die Menschen buchstäblich genug zum Leben gezahlt bekommen und so weiter.

Eine Gesellschaft muss einfach knallhart festlegen, dass eine Mindestbezahlung die zum Leben reicht die absolute Grundvorraussetzung sein muss, um überhaupt Mitarbeiter beschäftigen zu dürfen. Ist das nicht der Fall, dann ist dieses Geschäft so eben nicht möglich und kann nicht stattfinden.

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Blizzard hat genug Geld um ihre Mitarbeiter zu bezahlen, bobby hat sich selbst erst mit 40 Mio Bonus Zahlung belohnt während wichtige stellen im Support zusammen gestrichen wurden.

Activision Blizzard hat letztes Jahr Rekord gewinne gemacht und trotzdem tausende stellen zusammen gestrichen.

Das ist nicht mehr das alte Blizzard

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Ich weiss.
Mir geht es mehr um das „darauf Aufmerksam machen“,
als um tatsächliche fair trade abos.

Die können m.M.n nicht gut mit Geld umgehen!

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So weit kommt’s noch, einer Firma die gut verdient Geld in den Rachen zu schmeissen für Dinge die selbstverständlich sein sollten. Grausig wie gehirngewaschen Menschen heute sind so einen Gedanken ernsthaft in Erwägung zu ziehen.

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ich denke, das hätt ich im Eingangspost vielleicht erwähnen sollen.
Sorry für das Missverständnis.

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Man hat das Gefühl Leute beziehen ihre Nachrichten nur auf wow Webseiten :slight_smile:
Dass Firmen besonders in Amerika und Fernost ihre Mitarbeiter nicht gerade fürstlich Entlohnen ist doch nicht erst seit dem YouTube video bekannt.

Es werden in den nächsten Beiträgen sicher einige der angesehenen Wirtschaftsweisen hier im forum unterwegs sein :sweat_smile:

Wenn man mit den Praktiken nicht einverstanden ist dann konsumiert man eben nix von der Firma, sprich kündigt das Abo.
Ihr könnt auch auf der Straße demonstrieren, aber das wird über dem grossen Teich sicher niemanden interessieren.

So schade es ist, aber willkommen in der Realität

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Ich bin da immer etwas zwiegespalten. Natürlich hätte Blizzard/Activision das Geld, gute Löhne zu bezahlen. Natürlich sollten sie auch angemessene Löhne bezahlen. Wie jede Firma das tun sollte.

Jetzt ist die Region, in der der Hauptsitz der Firma ist, eine ziemlich teure Gegend, um da zu wohnen. Ich glaube nicht, dass der Großteil der Angestellten da extra nur wegen dieses Jobs dahin gezogen ist. Heißt: die Leute wohnen in einer sehr teuren Gegend und nehmen dann einen Job an, mit dem sie sich das dortige Wohnen eigentlich nicht unbedingt leisten können.

Ob jetzt Blizzard oder Activision die Löhne ihrer Angestellten erhöhen, nur weil wir Kunden das gerne hätten… naja, solange die Kunden nicht als Druckmittel mehr tun, als nur einen Vorschlag einzutüten, dürfte das die Bosse recht wenig interessieren. Und die wenigsten Spieler werden ihr Abo kündigen, um Solidarität gegenüber den dortigen Mitarbeitern zu zeigen.

Selbst wenn wir z.B. die Abo-Gebühren erhöhen würden, um dann von den Mehreinnahmen Gehaltserhöhungen zu finanzieren: wer sagt a) dass die das Geld wirklich weiter reichen und b) was macht man, wenn sie es nicht tun?

Das ist wie die Diskussion um die Fleisch- und Klamottenpreise. Fleisch und Kleidung soll teurer werden, damit die Angestellten, die in der Produktion arbeiten, mehr Geld kriegen. Schöner Gedanke, aber glaubt da jemand dran? Nur weil der Kunde mehr zahlt, landen die Mehreinnahmen nicht unbedingt dort, wo sie hin sollen. Und der Familie, die selbst nicht so viel Geld hat, dürfte das relativ egal sein, ob der Fleischereiarbeiter aus Bulgarien oder die Näherin aus Kambodscha 50 Cent mehr Lohn kriegt.

Hinzu kommt, dass auch in Deutschland genug dicke Firmen auf ihrer Kohle sitzen, die Manager total über bezahlen und die Angestellten mit Gehältern knapp über dem Mindestlohn abgespeist werden.

Bevor ich mir also Gedanken drüber mache, was in Amerika in den dicken Firmen schief läuft, schaue ich eher auf den deutschen Markt. Auch wenn das jetzt fies klingt, aber die amerikanischen Arbeitnehmer müssen sich schon selbst um solche Probleme kümmern, das ist nicht der Job von ausländischen Kunden.

Zumal: wenn man das so betrachtet wären wir dann sehr beschäftigt damit, jeder Firma, von der wir irgendwas konsumieren, zu überprüfen und ihr bezüglich Mitarbeiterbezahlung und -behandlung ins Gewissen zu reden. :woman_shrugging:

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Welches Youtube Video?

Ich hab das Thema die Tage bei asmon im stream gesehen. Werden sicher noch genug andere ausgeschlachtet haben für ein paar Klicks :slight_smile:

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Ich glaube, was Itako mitunter auch meinte war, über die bloße Existenz eines Fair-Trade-Abos überhaupt ein kollektives Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es Missstände auch bei B gibt. Und wer ein solches Abo dann auswählen würde, der würde halt auch irgendwo eine Stellung beziehen und damit etwas „aussagen“, auch wenn es durchaus sein kann, dass sich dann trotzdem nichts ändert. So habe ich dann aber doch mit diesem Abo gezeigt, dass ich mich für bessere Arbeitsbedingungen ausspreche.
Ganz so sinnlos ist diese Idee also nicht. :slight_smile:

Das sehe ich auch so. Trotzdem könnte man ja über ein solches Abo erstmal zeigen, dass man dafür ist, auch wenn es vielleicht nicht umgesetzt wird.

Was vielleicht sogar eines der Hauptprobleme davon ist. Aber anstatt gleich die Keule zu schwingen, kann man ja erstmal anders versuchen, eine Verbesserung zu erreichen.

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Aber wieso sollte Blizz so ein Modell einführen indem sie offen zugeben würden ihre Mitarbeiter evtl nicht leistungsgerecht zu bezahlen? Würde ja eigt keinen Sinn machen

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Danke. Genau das meine ich. :wink:

Ich finde auch das, was Zurya schreibt, grundsätzlich richtig.

Bei Fair Trade Produkten muss man auch hoffen, dass das Geld beim Bauern ankommt. Leider.

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–> Knock-Out! :dizzy_face:

Genau das hat man damit nicht getan. Tatsächlich hat man damit dann ausgedrückt, dass die Verantwortung welche die Unternehmen eigentlich hätten wegen profitgier auf die Kunden abgewälzt wurde.

Man bedient das Narrativ, dass es sich das arme Activision-Blizzard ja ohne dieses Abo garnicht leisten könnte einen angemessenen Lohn zu zahlen. Die Botschaft ist aus meiner Sicht verheerend.

Es geht für mich in die Richtung dieser Trinkgeld-Kultur, welche ich ähnlich pervers finde. Vom Kunden wird erwartet genügend Trinkgeld zu geben, damit die Menschen überleben können und das Unternehmen setzt es einfach voraus. Es sollte genau andersherum sein.

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Das stimmt.
Ich bin halt davon ausgegangen, dass die Firma selbst (egal ob Wahrheit oder nicht) ein solches Abo dann anbietet, um Kunden eine Wahl zu ermöglichen. Also wenn eben nicht alles Fair-Trade ist, dann gebe es zwei verschiedene Abos, von denen eines billiger ist.
Bezahle ich das teure Fair-Trade-Abo, dann zeige ich Blizz damit, dass ich grundsätzlich auch für Fairtrade bin.

Dass die Firme Dinge dann ohnehin wohl alles anders machen wird, ist mir bewusst, wir sind ja nicht alle gänzlich naiv. :wink:

Stelle es dir mal umgekehrt vor: Es gebe beide Formen von Abos und niemand würde Fair-Trade nutzen. Was genau sagt das dann über uns aus? Wahrscheinlich, dass der Gesellschaft irgendwie egal ist, was mit den Mitarbeitern ist.
Natürlich kann die eigentliche Aussage dahinter auch sein, dass B auch so seine Mitarbeiter anständig bezahlen kann und ich das Fair-Trade-Abo dann deswegen nicht benutze.
Klar. Ist halt alles schwierig. :thinking:

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Was für ein Schwachsinn. Blizzard, und die gesamte Videospielbranche, haben Probleme im Lohnbereich. Dieser Umstand ist älter als WoW und war bereits vor activision bei Blizzard der Fall.

Es wurde schon immer der Idealismus von Menschen ausgenutzt, denn es gibt genug die es als große Chance sehen und nachrücken können.

Es gibt eine einfache Konsequenz wenn man mit Praktiken des Spätkapitalismus nicht zufrieden ist. Man hört einfach auf zu konsumieren.

Aber dann müsste man sich eingestehen, dass die geheuchelte Moral doch nicht über das maulen und Fingerzeigen hinaus geht.

Nein, eben nicht. Activision-Blizzard erzielt Rekortergebnisse. Die Managerebene wirft mit den Millionen um sich.

Ich bin es leid, dass wir in einer Welt leben, in der Billionäre Millionäre bezahlen, die wiederrum den Menschen einreden, sie seien das Problem oder daran schuld, weshalb Menschen die buchstäblich nichts haben alternativlos seien.

Den Menschen soll das schlechte Gewissen eingeredet werden, während Leute wie der gute Bobby auf ihren Yachten durch die Weltmeere schippern.

Activision-Blizzard hätte locker die finanziellen Kapazitäten um anständige Löhne zu zahlen und das muss wiegesagt eine Grundvorraussetzung für jedes wirtschaftliche Handeln sein.

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Deswegen habe ich ja auch gesagt:

Hast es ja selbst mit zitiert.
das Problem ist aber eben, dass man eine freie Wirtschaft durchaus ermöglichen sollte, aber trotzdem einen Rahmen bieten sollte.

Es ist auch richtig, dass „wir“ keine Schuld daran haben, wenn Mitarbeiter schlecht bezahlt werden. Die Erfahrung sagt doch aber, dass eben auch nichts weiter passiert, wenn man den Mund nicht auf macht. Ich kann mir keiner Schuld bewusst sein, aber dennoch meinen Teil zu etwas beitragen wollen. Wenn ich shee, dass ich irgendetwas tun kann, ohne dass ich mich groß dafür verbiegen muss, warum sollte ich es nicht machen? :slight_smile:

Das Problem ist mir durchaus bewusst, wie gesagt.
Meine Meinung kann ja wie gesagt auch sein, dass ich aus Prinzip kein Fair-Trade-Abo bezahle, weil ich mir dessen bewusst bin.

Es geht hier nicht so sehr um die Schuldfrage, es geht mir eher darum, dass man damit immer noch irgendwas ausdrücken kann. Ich sehe das ähnlich, wie bei der Wahl: Jeder hat seine Gründe, warum er dies oder das wählt, wieso er nicht hin geht, oder den Zettel ungültig macht. Wenn man dann eine Umfrage macht, dann kann man herausfinden, was so die Gründe sind.

Vielleicht gibt es auch andere Möglichkeiten, sowas zu kommunizieren. Das Problem ist aber, dass diese superreichen Menschen durchaus von den ganz Großen erwünscht sind. Die, die die Fäden in der Hand halten, werden daher dieses Problem nicht lösen. Die einzige Möglichkeit sind dann wir. Auch wenn wir nicht Schuld daran sind.

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Das ist meine Zwickmühle.
Denn das Produkt gefällt mir ja. Ich möchte es weiter nutzen.

Ich esse kein Schweinefleisch mehr, weil mir die Tierhaltung dieser Tiere gegen den Strich geht.

Aber für WoW habe ich noch keine Fair-Trade-Alternative gefunden.

Aus dem Grund stelle ich mir das mehr wie eine Botschaft vor: „Hey! Wir wollen, dass Ihr Eure Mitarbeiter anständig bezahlt!“