Ich sage ja auch nicht, dass sie niemand gut fand. Mehrheitlich schnitt BfA in verschiedenen Beliebtheitsumfragen (Metacritics, buffed.de) aber schlechter ab als der Rest.
Du hast seine Beerdigung gesehen, nicht wahr? Der Anlass wurde demonstrativ dafür genutzt, um nicht nur Saurfang in die Geschichtsbücher eingehen zu lassen, sondern obendrauf auch die Horde durch sein Heldenopfer zu reformieren.
Diese neue „ehrenvolle Horde“ basiert nicht weniger auf einer Lüge wie die Horde zu jener Zeit. Saurfang ist das neue Idol von Ehre, quasi ein Grom 2.0, dem aber genauso das Blut an den Händen klebt von den Taten jüngster Ereignisse.
Und wir wissen von dem Plan erst, nachdem sie ihn uns erzählt. Raten lässt sich über alles, nur Antworten gab es keine.
Sie wären auch dumm gewesen, seine Beerdigung nicht als politisches Statement zu nutzen, insbesondere, nachdem Saurfang sich dafür opferte, Sylvanas zu demaskieren. Saurfang geht in die Geschichtsbücher ein, weil er letzlich einen erneuten Bürgerkrieg der Horde verhinderte - was ist daran so falsch?
Man könnte auch sagen, Saurfang steht als Idol für einen neuen Ehrbegriff, weil er das Blut an seinen Händen Leid wurde und sein eigenes vergoss, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Wo du da eine Lüge, also eine vorsätzliche Unwahrheit siehst, ist mir schleierhaft.
Kommt darauf an. Wie lange genau sagt sie uns schon, dass sie „dem Tod“ dient und diesen „erobern“ möchte? Es hat so einiges nicht gepasst.
Allein das Verbrennen von Teldrassil, dem angestrebten Druckmittel des Feldzugs - ich habe dir da schon gesagt, dass ich mir sicher bin, dass da mehr dahinter steckt als nur „Lol I hans mir anders überlegt“.
Und bis heute passt es nicht zur Darstellung von Sylvanas, der Taktikerin, die sogar einen Plan B für den Angriff auf Lordaeron in der Hinterhand hielt.
Klar, wir wissen nicht, WAS genau ihr ultimatives Ziel ist oder mit welchen Mächten sie da im Bunde ist, aber dass da was im argen liegt, war nun wirklich kein Geheimnis.
Es ist nicht das was Saurfang gewollt hätte. Er wollte kein Kriegshäuptling sein, weil er Teil der dunklen Horde war und er selbst gibt zu keine Ehre zu kennen, wird aber nun als Symbol der Ehre für die neue Horde ausgeschlachtet.
Die neue Horde ist eine Fraktion, die zu 50% oder mehr hinter den Taten von Sylvanas stand. Die Rebellen scheinen sogar dieses mal in der Unterzahl zu sein. Nun eine neue Horde zu formen, die auf Ehre beruht, ist eine Lüge in Anbetracht dessen, dass ein Großteil, vielleicht sogar eine Mehrheit, kein Problem an den Taten fand. Es hat sich nichts verändert, außer das alle Beteiligten vortäuschen mit Saurfangs Opfer hätte sich das.
Sylvanas wurde nicht von der eigenen Fraktion ihres Amts enthoben, sondern weil sie sich verplappert hatte ging sie freiwillig. Es ist im Grunde genommen ein schlechterer Start als zu MoP, weil dort tatsächlich die Spreu vom Weizen getrennt wurde.
Der ganze Plan macht von Anfang an keinen Sinn, hinsichtlich neuster Erkenntnisse.
Damals ging es Sylvanas darum, um ein Druckmittel in der Hand zu haben. Das heißt, wenn alles nach Plan gelaufen wäre, dann hätte es diese Toten nie gegeben und die Allianz wäre zu einem Waffenstillstand erpresst worden. Nun aber erzählt sie uns, dass sie von Anfang an vor hatte Allianz und Horde kämpfen zu lassen, mit dem Ziel die Toten auf ihrem Weg aufzusammeln.
Wo passt da also das Druckmittel hinein, dass den Krieg (abgesehen von der Dunkelküste) verhindert hätte? Wie hätte Sylvanas auf diese Weise den Tod füttern können?
Was wurde denn da „ausgeschlachtet“? Seine Erfolge gegen Legion und Lich König werden genannt, seine Rolle bei Ahn’Quiraj. Sein Bemühen, die Horde auf den rechten Pfad zu führen und die vielen Leben, die er durch sein Opfer im Mak’gora gerettet hat. Das fasst es wie ich finde angemessen zu sammen. Es wäre noch viel feierlicher gegangen, mit einem moralischen Vortrag darüber, wofür er stand und was die Horde von nun an grundlegend anders machen muss. Stattdessen haben sie einfach nur den Krieger gewürdigt, der für sie gestorben ist, um tausende Leben zu retten.
Die „Mehrheit“, das unterstelle ich jetzt mal, will wahrscheinlich einfach nur in Frieden leben. Und nicht jeder Soldat hat zwangsläufig eine politische Meinung oder kann sich diese leisten. Sicher ist jetzt nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, aber allein, dass es schon kritische Stimmen hinter vorgehaltener Hand gibt, zeigt doch, dass das Mak’gora Saurfangs nicht die Lösung aller Probleme ist, sondern nur ermöglicht hat, es ab jetzt besser zu machen und schlauer anzugehen.
In MoP wurde vieles ingame gar nicht thematisiert. Allein das Zerwürfnis in der Orcgesellschaft. Wie viele waren Garrosh treu? Wie viele in der Rebellion? Was hat das mit der orcischen Community gemacht? Wer führt die Orcs eigentlich jetzt an? All das - totgeschwiegen. Du kannst gerne schon dein Urteil fällen - wie ich finde vorschnell - aber für mich ist jetzt entscheidend, was Blizzard / die Horde aus der Situation macht.
Meine Rede.
Genau das ist doch der Knackpunkt. Ich halte es für überaus wahrscheinlich, dass all das Teil von Sylvanas’ Plan war und sie zumindest grob wusste, was geschehen würde - das hat Nathanos ja schon bei Baines Befreiung durchblicken lassen. Dass sie am Anfang zu den Hordenanführern nicht sagen konnte: „Gut Leute, das ist der Plan: Wir brauchen so viele Tote wie möglich. Horde oder Allianz, egal.“ dürfte einleuchten. Also Saurfang diese Taktik entwickeln lassen und das Verbrennen des Baumes im Nachhinein als „ungeplante Improvisation“ darstellen, die der Orc zu verschulden hat.
Ich glaube, dass sie sowohl Saurfangs wie auch Baines Verrat erwartet, ja sogar bewusst herbei geführt hat, um sich zweier Stolpersteine zu entledigen. Schau dir nur die alten Argumentationen hier an. Nicht wenige Spieler gaben damals Saurfang die Hauptschuld. „Er hätte ja Sylvanas’ Befehl ausführen und Malfurion töten können - das mit dem Baum ging allein auf seine Kappe! Befehlsverweigerung!“ Wenn sie von Beginn an vorhatte, Teldrassil abzufackeln, um möglichst viele Tote zu bekommen, hätte es doch gar nicht besser laufen können.
Ebenso die Diskreditierung von Baine. Da belebt sie also einen Toten gegen seinen Willen wieder, verwehrt ihm den freien Willen und will ihn durch psychische Folter brechen, lässt ihn aber sorgsam in Reichweite der „Ehrencrew“, die von Anfang an moralische Probleme damit hatte. Wenn du mich fragst, hat sie das bewusst provoziert, deswegen „lief auch alles nach Plan“.
So konnte sie den Krieg am Laufen halten, für mehr Tote sorgen, ohne selbst das Zentrum der Aufmerksamkeit zu sein.
Und jeder hat seine Augen vom eigentlichen Thema abgewandt, nämlich, dass etwa 50% aller beteiligten weiterhin Sylvanas gefolgt wären. Stattdessen wird die Lüge propagiert, dass alles Sylvanas Schuld gewesen sein soll.
Die Hexe ist fort und alles soll nun anders sein, wenn der Großteil, der ihr gefolgt ist und ihre Taten für richtig hielt, noch immer unter ihnen weilt. Aber das spielt ja bekanntlich keine Rolle mehr, denn die Hexe ist fort.
Das Ende der Kriegkampagne hat meiner Ansicht nach noch viel mehr offen gelassen als MoP. So vieles, dass selbst Blizzard einschreiten und NPC darüber sprechen lassen musste, damit wir Spieler uns nicht veralbert vor kommen.
Nur haben wir meiner Erinnerung Sylvanas persönliche Einsicht zu dem Thema gehabt, in welchem sie selbst für eine Gefangennahme der Nachtelfen war und nicht für die Verbrennung des Baumes. Dass sie Teldrassil anzünden wollte, davon war nie die Rede. Daher funktioniert deine Theorie nicht.
Weiterhin konnte sie damit nicht rechnen, dass Saurfang sie vor Malfurion retten würde. Sie suchte ihn alleine und es war reiner Zufall, dass Saurfang sie überhaupt fand. Sylvanas ging mit der Intention das Geschehen Malfurion zu töten und entsprechend hätte sie keine Ausrede gehabt, die Stadt nicht doch brennen zu lassen.
Rückblickend, und da sind wir wieder bei dem Thema, kann man aber alles hinein deuten, um sich das ganze schmackhaft zu machen.
Das eigentliche Thema, dass der Krieg vorbei ist? Nein, das haben denke ich alle mitbekommen.
Wer sagt, dass sie ihre Taten für richtig hielten? Warum haben die, die Saurfang letztlich folgten, nicht schon bei Teldrassil das Lager gewechselt? Loyalität spielte in der Horde lange Zeit eine große Rolle, das ist nichts, was man mal eben beiseite wirft. Zugegeben, die Garrosh-Story lässt all das in BfA noch mal extra dämlich wirken, aber es ist jetzt nicht so, als hätten Sylvanas und Saurfang bei der Spaltung die Horde aufgeteilt oder große Propaganda gemacht.
Wie haben sie’s an einer Stelle so schön in GoT formuliert? Dem einfachen Volk ist es egal, welcher Arsc.h auf dem Thron sitzt und regiert, solange die Leute ihre Ruhe haben und einigermaßen gut leben können. Wir haben ja leider auch keine Reaktionen aus der Bevölkerung bekommen, als Vol’jin an Sylvanas übergab, das wäre mal interessant gewesen zu sehen, wo sie da stand.
Mit dem Unterschied, dass MoP damit offiziell beendet war. In BfA war bislang nur das Ende der Hauptquestreihe. Niemand hat gesagt, dass die Expansion damit vorüber ist. Wie gesagt, wenn Blizzard jetzt Sylvanas links liegen lässt und was gänzlich neues anfängt, dann bin ich ganz bei dir, dann wäre es nicht besser als das MoP-Ending. Aber mittlerweile glaube ich, dass „Shadowlands“ nicht die neue Expansion sein wird, sondern der Name von Patch 8.3, der zugleich Setup für eine Black Empire Erweiterung sein könnte.
Das ist allerdings wahr. Die Kurzgeschichte ist gut darin, zu beschreiben, dabei aber den Antworten auf die wichtigen Fragen auszuweichen.
Und so war es auch, oder nicht? Elune war eingeschritten. Womöglich hatte sie sogar Saurfangs Todesstoß abgewandt. Und sie wäre nicht die einzige Kraft hinter der Allianz, die sich Sylvanas’ wahrem Ziel entgegenstellte.
Was, wenn der Shadowlands-Leak in Teilen stimmt? Es wurden ja Helya, Hakkar/Bwonsamdi und Elune als Major Players in den Schattenlanden genannt. Wenn es Helya also nicht primär darum ginge, die Leere oder Hakkar abzuwehren, sondern generell um die Schwächung der Konkurrenten? Wenn Sylvanas’ Part des Deals gewesen ist, den Nachtelfen jegliche Hoffnung und den Glauben an Elune zu nehmen, sodass die Göttin an Einfluss und Macht einbußt? Es ist ja auffällig, wie sich Sira und Delaryn von Elune abgewandt haben.
Vielleicht war es auch Argus’ Präsenz, die die Kräfte in den Schattenlanden bislang in Balance gehalten hat.
Ja, möglich ist vieles.
Gamon for the Horde!
Lor’themar next Warchief please
https://i.gyazo.com/4139987a491054429f55fa352c4c9b44.png
da fällt mir nur ein:
Nicht in dem Kostüm, aber gegen Lor’themar hätte ich aktuell nichts einzuwenden. Blizzard musste ja den einzigen tauglichen Charakter für den Posten sterben lassen.
Erstmal, nein danke. Hugo bzw Legolas Einauge, ist von Klasse und Persönlichkeit so austauschbar wie jeder normale Orc Krieger.
Zum Thema, schafft den Warchief Titel ganz ab und reformiert das System. Wenn Blizzard jeden Warchief abschießt(die die garnichts machen als auch die aktiv Kriege starten, also das wofür der Posten geschaffen wurde) dann ist es sinnlos daran festzuhalten.
Blizzard hat nen großen Scherbenhaufen zum aufräumen geschaffen.
Ich bin mir eigentlich schon ziemlich sicher wer den Posten des Warchiefs übernimmt. Saurfang und Thrall hatten eine kleine Konversation vor seinem Harakiri und Tanz mit Sylvanas, wo es wohl ziemlich deutlich wird, was Saurfang von ihm erwartet:
Thrall: “Bruder, das gewinnt ihr nicht.”
Saurfang seufzt un patscht auf Thralls Schulter: “Alter Freund. Für uns Zwei …”
Thrall nickt sehr zögerlich: “…gibt es kein Versteck.”
Saurfang grinst und nickt kurz und lässt sich Superpower und Mindblow von Anduin boosten.
Was sollte Saurfang von ihm sonst wollen? Er hat ihn mit ins Boot geholt, wollte aber nicht dass er in Orgrimmar kämpft. Thrall soll sich nicht mehr verstecken.
Wahrscheinlich.
Immerhin hat er Thrall zwar zurückgeholt, aber das bisschen, was er gemacht hat, hätte auch ein anderer Char übernehmen können. Dafür kam er nicht zurück.
Ihn als Galionsfigur verwenden. Wer Thrall kontrolliert, der kontrolliert das Image der Gründerzeit.
Ich finde den Symbolismus der Figuren in dem Cinematic interessant.
Saurfang als Relikt und Sinnbild der ursprünglichen Horde mit all ihren Irrwegen.
Thrall als Symbol für den Spirit der reformierten Horde, der, ganz wie Thrall, langsam in Vergessenheit geriet.
Zekhan als Verkörperung der zukünftigen Horde; unschuldig, aber beeinflussbar.
Anduin, der nicht wie sein Vater mit Vorurteilen behaftet die Tür einrannte und Drohungen aussprach, sondern quasi der Horde dabei half, sich selbst zu helfen.
Jetzt hoffe ich nur, dass der Krieg in BfA nicht nochmal aufflammt, das würde alles irgendwie zu nichte machen. (* blickt misstrauisch zu Genn und Tyrande*)
Wenn wir dabei bleiben, dass forshadowing nun offiziell als Charakterentwicklung zählt, dann wird Tyrande mit einem krassen Starfall auf Orgrimmar losgehen.
Sylvanas als dunkle Gelüste der Horde.
Unterschätze niemals Geister.
Das hat Shandris schon oft genug gemacht. Wir sind vorbereitet.
Auch, wenn dieser Spruch („Foreshadowing ist keine Charakterentwicklung“) nach GoT schon fast viral Bekanntheit erlangt hat, denke ich doch, dass man genau hinschauen sollte, bevor man ihn äußert. Tyrande jetzt einen Angriff auf Orgrimmar starten zu sehen, wäre wie ich finde nicht „Out of character“.
Sie hat sich immerhin buchstäblich zum Instrument von Elunes Rache upgraden lassen.
Habe ich btw. schon erwähnt, dass ich es als sehr positiv erachte, dass Shandris gegenüber Lorte erwähnt, dass sie das Terrain um Orgrimmar herum kenne, weil sie mehrere Jahrtausende Zeit hatte, um sich damit vertraut zu machen?
Das zeigt, das mindestens einem Blizzard-Autor bewusst ist, dass die Nachtelfen uralt sind und eben nicht nur in Ashenvale Däumchen gedreht haben.