Ignoranz ist manchmal wirklich ein Segen. Ich werde an der Stelle nicht hingehen und dir Stück für Stück alles auf einem Tablett servieren. Es reicht zu wissen, dass Saurfang mit Ehre personifiziert wird, zumindest in der aktuellen Erzählung, und er scheinbar die Person ist, die als erstes etwas gegen Sylvanas unternimmt. Die Handlung und das auf was sie hinaus läuft gibt ihm Recht.
In Ordnung, dann hat die Horde klar im Zuldazar Raid gesiegt. Ist ja nicht so, als könnte man Siege objektiv bemessen, nein, heutzutage ist alles subjektiv und Gefühle sind die neuen Fakten.
Saurfang: Wachen aus dem Hinterhalten meucheln - Absolut okay!
Saurfang: Eine Axt aus dem Hinterhalt auf Malfurion werfen - Buh, ehrenlos!
Anhand dessen was uns Saurfang mitteilt, über sein empfinden von Ehre, entsteht eine Grundlage über seine Ehrenvorstellung und die ist aktuell mehr als widersprüchlich. Wir haben nicht viel, aber das was wir haben steht direkt im Widerspruch zueinander, folglich bad character writing.
Dann wozu der absolut unsinnige Vergleich von einer Fraktion zu einer Person? Es macht keinen Sinn beide Dinge überhaupt in Perspektive zu setzen, weil die Definition einer Sache innerhalb einer Gruppe immer unterschiedlich ausfällt (manchmal mehr, manchmal weniger).
Es hat nichts mit Ignoranz zu tun, wenn ich erwarte, dass du generelle Aussagen mit konkreten Beispielen belegst - das macht meiner Erfahrung nach Argumente greifbarer und nachvollziehbarer. Ja, Saurfang ist der Protagonist der Cinematics gewesen, also ist es nicht ungewöhnlich, dass wir Dinge aus seiner Perspektive gezeigt bekommen. Was stört dich genau? Wie er dargestellt wird? Dass es keine Gegendarstellung aus Sylvanas’ Perspektive gibt? Entscheidend ist meiner Meinung nach, wie sie die Story diesbezüglich auflösen. Wird es wieder schwarz-weiß wie bei Vol’jin und Garrosh? Oder dient der Konflikt dazu, ein grundlegendes Problem in der Horde offen zu legen?
Dann nenne mir doch bitte die Einheit, mit der du den Sieg objektiv bemisst. So einfach, wie du’s darstellst, ist es einfach nicht. Das Ziel des Teldrassil-Angriffs war, Darnassus zu erobern, den Azeritfluss zu kontrollieren und der Allianz eine bleibende Wunde zuzufügen. Teldrassil diente letztlich selbst als diese Wunde - ein Teilerfolg der Horde also? Hat die Wunde denn ihren Zweck erfüllt? Nein, da war ja diese Nightwarrior-Sache. Hrm. Was also war jetzt bitte der Krieg der Dornen für die Horde? Ein Sieg oder eine Niederlage? Und der Angriff auf Undercity? Ein Erfolg für die Allianz, die die Ruine zurückerobern wollte? Auch nicht wirklich, ist ja nun alles verseucht und unbewohnbar. Aber gut, zweimal ist keinmal!
BÄM, Angriff auf Dazar’alor! Das erklärte Ziel des Allianz-Angriffs war, einen Keil zwischen Zandalari und Horde zu treiben, in dem man die Trolle erheblich schwächte und abschreckte. Die Ablenkungstaktik ging auf, ein Teil der Flotte wurde zerstört, sogar Rastakhan starb. Also ein voller Erfolg für die All- oh, warte! Die Zandalari sind doch der Horde beigetreten, jetzt sogar mit persönlich motiviertem Grund, in den Krieg einzusteigen! Ziel verfehlt! Oder… doch nicht? Sieg oder Niederlage?
Wie gesagt, es hängt von den Kriterien ab, nach denen man urteilt.
Zunächst widersprüch, ja.
Aber stell dir folgendes vor: Du findest ein Buch, in dem Saurfangs Ehrenvorstellung klar beschrieben ist. Das meiste darin ist verwaschen, unlesbar. Auf den ersten Seiten findest du
, auf ein paar Seiten weiter hinten steht
Würdest du das Buch dann weglegen und dir denken „Boah, was für ein unlogischer Müll!“? Oder würdest doch erstmal das Buch zur Gänze lesen wollen, bevor du dir ein Urteil wie
bildest? Bislang ergibt Sylvanas’ Plan auch nicht wirklich Sinn - es fehlen uns einfach noch Informationen. Das hat Hasikotzdas ja auch schon im neuen Interview angedeutet.
Weil es in Geschichten, die viele Personen umfassen, nicht unüblich ist, bestimmte gesellschaftliche Haltungen oder Perspektiven durch Galleonsfiguren vertreten zu lassen. Der BfA-Cinematic war ja z.B. auch eher repräsentativ als tatsächlicher Schlachtverlauf ingame. Jede Figur hat eine Rolle zu spielen und könnte für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe der Horde stehen:
Saurfang als Sinnbild für die alte Horde, den „Old Warrior“, der einen Ehrenbegriff hat, der aber widerum nicht allzu definiert zu sein scheint.
Sylvanas als untote Elfe als Sinnbild für die skurrileren („neueren“) Völker und Magien, die es in der Horde gibt.
Zekhan der (wie auch Dranosh und Anduin) für das „Morgen“ steht, für die Zukunft und nächste Generation der Horde (und der Allianz).
Baine für die breitere Mittelschicht der Horde, die zu alt ist, um „neu“ zu sein, aber noch zu jung, um zum „alten Eisen“ zu gehören. (Oder aber sie haben bei ihm einfach erkannt, dass es eine Sünde wäre, ihn wieder nur auf die Ersatzbank zu schieben nach der Garrosh-Rebellion - who knows?)
Es könnte also eine Story sein, in der die „alte“ Horde mit der „neuen“ hadert, durch das „morgen“- die nächste Generation - aber daran erinnert wird, dass
es noch Hoffnung gibt. Die breite Mittelschicht (die mehr mit der alten Horde sympathisiert) greift schließlich ein und rettet die „neue Horde“ vor sich selbst.
Wie gesagt, nur eine Spinnerei und mögliche Auslegung der Bedeutung der Figuren.
Nicht umsonst glühten die Foren nach Teldrassil und Lordaeron. So heiß diskutiert wurde in der Fanbase schon lange nicht mehr.
Habe ich an der Stelle mehr als genug gemacht, weshalb ich nicht weiter darauf eingehen werde. Du darfst gerne weiterhin alles entschuldigen und sämtliche berechtigte Kritik vom Tisch wischen.
Wie wäre es mit dem, was eine Fraktion gewinnt oder verliert?
Ein Sieg oder eine Niederlage zeichnet nicht nur aus, ob man das Hauptziel erreicht hat oder nicht, sondern wer danach besser darsteht. Nur weil dir oder anderen der Sieg nicht weit genug ging, macht es das nicht weniger zu einem Sieg.
Dann erkläre es mir bitte einen Kontext, in dem es Sinn macht.
Nun ich habe mir beispielweise Before the Storm angetan, zweimal gelesen, dann direkt verkauft weil diese Allianz zentrierte Fanfiction erstmal kurzerhand die gesamte Kultur und Identität der Verlassenen pulverisiert hat und sie in Zukunft wohl einfach nur Menschen mit Hautkrankheit unter der neuen Super duper lichtigen Königin CaliaMenetzuviel sein werden. Ein Game sollte nicht wie eine Buchgeschichte behandelt werden. Man braucht die Motivation direkt Anfang und Mitte und nicht erst am Ende im letzten Kapitel.
Nun sie vermeiden wohl mit Absicht die innere Perspektive von Sylvanas zur ganzen Situation bis jetzt. 8.2 Patch könnte das ändern.
Sie glühten weil Blizzard erstmal direkt gelogen hatte dass beide Seiten faction pride und eine Motivation am Krieg beteiligt zu sein kriegen würden. Nichts davon ist passiert, auch nicht der unerwartete Plottwist.
Und weil man Sylvanas von dem:
Lord Darius Crowley says: It’s not over, Sylvanas. Not yet.
Lady Sylvanas Windrunner says: You frivolously throw away the lives of your people while your own king sits atop his throne of lies, nary lifting a finger to help.
Lady Sylvanas Windrunner says: Is Gilneas worth the lives that have been lost? The lives that will be lost? You cannot win.
Lord Darius Crowley says: We will die trying!
Lady Sylvanas Windrunner says: And your daughter? You could have saved her… You could have offered her your blood, yet you did not. Why?
Lord Darius Crowley says: LORNA? What… Where is she!? What have you done to her!?
Lady Sylvanas Windrunner says: Nothing, yet…
Lady Sylvanas Windrunner says: I now present you with a choice - a choice that I was never given.
Lady Sylvanas Windrunner says: I offer you the life of Lorna for your unconditional surrender.
Lady Sylvanas Windrunner says: Choose your next words wisely, Crowley. Deny me and she will serve me in undeath - forever.
Sehr sachlich, mal ganz abgesehen davon, dass ich dir in verschiedenen Punkten zugestimmt habe. Aber gut, du hast dich ja schon vorher geweigert, in deiner Argumentation zu differenzieren. Warum solltest du jetzt damit anfangen?
„Gewinn und Verlust“ sind in dem Kontext nur andere Worte für „Sieg und Niederlage“. Und noch immer nicht objektiv.
Und wieder ignorierst du, dass auch „besser darstehen“ objektiv messbar sein muss.
Bitte, den Ball kann ich dir ebenso gut zurück spielen. „Dass das Errungene dir oder anderen gereicht hat, macht es nicht zwangsläufig zu einem Sieg.“
Genau davon spreche ich ja die ganze Zeit. Erwartungen und Kriterien sind auschlaggebend bei einer Beurteilung. Und deren Priorität ist subjektiv.
Wie gesagt, rein hypothetisch, entspricht nicht zwangsläufig meiner Meinung:
Malfurion ist eine Trophäe, auf die der Kriegshäuptling vor Kampfbeginn Anspruch erhoben hat. „Ich ziehe jetzt los und jage meine Beute! Malfurion gehört mir!“
Wenn bei Saurfang (und Orcs generell) Stärke eine große Rolle spielt, dann ist es „ehrlos“, einen Gegner, den ein anderer beansprucht und der nicht nur ihm, sondern auch als Sylvanas überlegen war, hinterrücks anzugreifen und den Kampf sozusagen „schmutzig“ zu beenden. Also war es kein Sieg, dessen man sich rühmen kann, sondern… Zufall. Jeder hätte hinterrücks angreifen können. Eine Schande für einen stolzen Krieger.
… die du natürlich viel besser kennst als die Leute, die das Volk erschaffen haben. Haben wir vielleicht einmal zu viel „die Hände ins Gesicht geschlagen“?
Abgesehen davon, dass das Desolate Council nur eine Handvoll Verlassene hat auftreiben können, die ihre lebende Verwandschaft wieder sehen wollte - und von denen hat sich auch noch mal ein Teil umentschieden.
Statt dich darüber zu freuen, dass Blizzard dem Volk mehr Tiefe verleiht als „Wir sind hässlich und verwesen, also sind wir böse und nutzen chemische Waffen!“…
Wo ist das Problem? Hast du nicht die letzten Wochen immer wieder großspurig betont, wie geil du Sylvanas jetzt findest? Wie sehr du motiviert bist, die Allianz zu bekämpfen? Sag bloß, die #faction pride war nur geheuchelt und Überkompensation für ein verletztes Ego.
Eines von vielen Beispielen für besagte Kultur passiert während hallow’s end. Kurzzeitig hatte man den Eindruck Sylvanas wäre ein echter Charakter und nicht nur ein weiteres Opfer von Blizzards überzogenem Villain Knüppel. Zitat:
" The Banshee Queen yells: Children of the Night, heed your Queen’s call!
The Banshee Queen yells: I join you in celebration of this most revered of nights - the night we Forsaken broke the Scourge’s yoke of oppression!
The Banshee Queen yells: It is this night that our enemies fear us the most. It is THIS night that we show our enemies what it means to stand against the Forsaken!
The Banshee Queen yells: We burn the effigy of the Wickerman as a symbol of our struggle against those who would oppose us. We wear the ashes of the burnt Wickerman as a symbol of our neverending fight against those who would enslave us.
The Banshee Queen yells: Now is the time to shake the world to its foundations! NOW is the time to remind those who would enslave us that we shall never yield!
The Banshee Queen yells: NOW is the time of the Forsaken! Power to the Forsaken - NOW AND FOREVER!!!"
Einfach aus der puren Abneigung gegen recycleten Plot heraus, nicht weil Blizzard sich wirklich die Mühe gemacht hätte mir eine gute Motivation zu geben. Ich nehm Alles was kein MoP 2.0 ist mit Handkuss. Selbst wenn es „lol we are evil“ ist.
Macht sie doch gerade. Abgesehen davon ist es zu 90% dramatisches Hollywoodgeschwätz. „Blabla, die Nacht, in der unsere Feinde uns am meisten fürchten! Blabla, wir werden ihnen zeigen, was es heißt, gegen uns zu sein, blabla, Welt in ihren Grundfesten erschüttern! Blabla, dies ist UNSER Moment!“
Wer, außer dem Scharlachroten Witzverein hat in den letzten Jahren IRGENDWIE versucht, die Verlassenen zu unterdrücken? Zu Arthas’ Zeiten hätte das Geschwätz noch Sinn ergeben, aber der gute ist bekanntlich seit WotLk nicht mehr zugegen. Mal ganz abgesehen davon, dass die Verlassenen seit Cata ordentlich an Land gewonnen haben.
„Ich mag die recycelte Story der Horde nicht und mir fehlt die Motivation. Deswegen mag ich alles, was gegen die Allianz ist.“
Das ist… fast so logisch wie die „bleibende Wunde“ oder der Allianz-Angriff auf Zandalar.
Glückwunsch, du bist fast da.
Was sie gleich xmal kompetenter als Garrosh macht so zum Vergleich. Jetzt muss nurnoch Derek seine Mutter abstechen und ein twist die Kul Tiras Flotte versenken und wir haben den vollendeten Kreis der Meisterstrategin. „You heard it here first.“
Abgesehen, dass ich diese Theorie schon vor ein paar Wochen in einem anderen Thread aufgestellt habe. Und so wie ich die englischen Foren kenne, auch sicher nicht als erster
Blöde Frage aber…warum hat sich Varian nochmals geopfert?
Um den anderen die Flucht zu ermöglichen soweit ich mich erinnere oder?
Jedenfalls…warum? Sie hatten Jaina und Jaina kann viele Leute teleportieren. Wie wir gesehen haben.