[Zwergen-RP Dunkeleisen] Flammenhort

Müdigkeit drückte immer wieder die Augen der Dunkeleisenzwergin zu. Mit aller Gewalt bemühte sich Luzula dennoch wach zu bleiben und die Schriften zu lesen. Die Auflistungen des Proviants, der Ausrüstung und Reisekasse waren essentiell und wenn sie jetzt etwas vergaß, dann würden sie es alle spätestens in Nordend bitter bereuen. Sicherlich gab es dort auch die eine oder andere Gelegenheit, um Vorräte wieder aufzustocken oder einen Kletterhaken nachzukaufen, aber nicht an jeder Ecke und sicherlich nicht nachgeworfen.
Seufzend rieb sich die graue Zauberin über die brennenden Augen und behielt den schweren Kopf, von der Hand gestützt, aufrecht. Der Besuch in Sturmwind hatte sich gelohnt. Sie hoffte zwar nicht, dass sie ihr neu erlangtes Wissen einsetzen müsste, aber ein seichtes, beruhigendes Gefühl breitete sich aus. Wenn solche Hilfe von Nöten war, wusste sie wenigstens nun, was es zu tun gab. Viel war es nicht, aber doch besser als nichts.
Nach einem unterdrückten Gähnen legte Luzula nun doch die Schreibfeder beiseite und bettete das Kinn auf den verschränkten Armen. Die schwach glimmenden Pupillen blieben allerdings auf ein schlichtes, schwarzes Buch gerichtet. Tagebuch führen...
Sie schüttelte sich und verzog eine angewiderte Miene. Würde Garam nicht darauf indirekt bestehen, hätte sie diesen Unsinn längst sein lassen. Definitiv hat sie ihre Schreibarbeit schleifen lassen, schon aus Unmut heraus. Vielleicht sollte sie es aber ändern und es als Reisebericht verwenden?

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Der Flammenhort verabschiedet sich für eine Weile aus Eisenschmiede und macht nun die eisigen, kargen Weiten Nordends unsicher!

Falls jemand während unserer Abwesenheit IC dennoch Kontakt zum Orden sucht, kann dies über die Dunkeleisenbotschaft tun.
Dort nimmt man Post oder Nachrichten stellvertretend an. (Mich Ingame einfach für nähere Details dazu anflüstern o.ä.) Eine Aufnahme in die Gilde wird natürlich ab sofort etwas schwieriger, da wir nicht mehr in unbedingt erreichbarer Nähe sind. Kontaktieren kann man uns dennoch und nachhorchen, ob, wann oder wie dergleichen wieder geht.

Liebe Grüße,
Luzula
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Grüße Fellas!

Der Flammenhort tummelt sich nach wie vor in Nordend. Kleine Reiseberichte und aktuellen Standpunkt findet man bei uns im Gildenforum.

Davon unabhängig - und Grund für das Posting - ist der kleine Hinweis darauf, dass nun auch (endlich) die Rollenspielhilfe "Dunkeleisenzwerge" fertig ist.
Korrekturen und etwaige Änderungen/Aktualisierungen zähle ich zukünftig mit dazu, aber das Grundgerüst steht nun.

Allein über einen Punkt in der Rp-Hilfe bin ich mir schon seit Monaten uneins, aber falls wer mal einen Dunkeleisenzwerg spielen mag, kann er gerne mal reinschnuppern:
http://ifrp.forumieren.com/t139-rollenspielhilfe-dunkeleisenzwerge#2869

Für Kritik, Anregungen, Ideen und Co. bin ich wie immer gerne zu haben. Wenn diese sich aber an die Rp-Hilfe richten, dann bitte mich entweder Ingame ansprechen oder im Forum unter dem Beitrag posten.
Dieser Thread hier bleibt schließlich weiterhin eine Gildenvorstellung ;)

Liebe Grüße,
Luzula
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Die Füße jagten über den Boden, als wäre die Brennende Legion persönlich hinter ihr her. Die kalte Luft brannte schmerzhaft im Rachen und den Lungen, während die Dunkeleisenzwergin hektisch nach Atem rang. Sträucher peitschten gegen ihre Beine und zerrten an der Kleidung, als wollten sie Luzula am Vorankommen hindern und zurück halten. Gewaltsam riss sie sich los und strauchelte den Abhang herab. Wuchtige Tannen flankierten ihren Weg und streckten die sattgrünen Äste bis hoch in den blauen Himmel. Fahle Sonnenstrahlen stürzten in den Lücken des Nadeldaches herab wie durch die Fenster einer kleinen Kapelle.
In der Ferne rauschte der breite Fluss und blitzte immer wieder durch das Dickicht zwischen den Baumstämmen glitzernd hervor.
"SEDRIM!" Sie prallte japsend gegen einen knorrigen Laubbaum, dessen Blätter in sanften Schwüngen auf die Erde herabtänzelten. Die glutroten Augen flackerten, kaum dass sie den Blick anhob und angespannt in den Wald hineinhorchte. Angst schnürte ihr die Kehle förmlich zu, als das Weinen ihres Kindes an die Ohren drang. Bei allem, was ihr heilig war: Sie wusste, dass es eigentlich unmöglich ihr Sohn sein konnte, aber sie hörte ihn doch nach ihr rufen!
Seine Stimme zitterte, erfüllt von Furcht, bis es zu einem verzweifelten Kreischen anschwoll, der Luzula einen Ruck gab und die schmerzenden Beine ignorieren ließ. Hastig drückte sich die Dunkle vom Baum ab und stürzte rennend weiter voran. Der Wald zog an ihr vorbei. Farben und Formen schmolzen ineinander und formten einen dunklen Tunnel, den die Zwergin gehetzt entlang sprintete. Das Rauschen des Wasser wurde lauter, wie auch das Schreien ihres Kindes und das Pochen des eigenen Herzschlags...
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Ruckartig fuhr Luzula in die Höhe und schnappte hektisch nach Atem. Schweiß perlte ihr in feinen Tropfen über die Schläfen und klebte die losen Haare an die Stirn. Neben ihr knisterte leise die Glut des Lagerfeuers. Noch orientierungslos blickten sich die rot glimmenden Augen um, überflogen die Zwerge und Gnome in ihren Schlafsäcken, die schlafenden Widder und den Rücken des wuchtigen Dunkeleisenkriegers, der Wache hielt. Harogrim lugte bloß flüchtig über die Schulter und für einen Moment bemaßen sich beide Zwerge stillschweigend, ehe er sich wieder umdrehte und in die Dunkelheit fernab des Lagers starrte.
Luzula hingegen sank mit einem geschafften Seufzer zurück in ihr Nachtlager und zog den Schlafsack wieder über die Schulter. Der Alptraum hallte nach...
Möglichst leise wälzte sich die graue Zwergin auf die Seite und betrachtete Garams Hinterkopf. Der feiste Pyromant atmete regelmäßig, aber selbst im Schlaf wirkte er angespannt und knirschte beträchtlich mit den Zähnen. Ob er gerade auch schlecht träumte? Zögernd robbte die Dunkle näher und legte die Wange an seinen Rücken. Dicht angeschmiegt lauschte sie eine Weile seinem Atem und blinzelte besorgt in den stockfinsteren Nachthimmel. Nicht einmal die Nordlichter tänzelten über ihren Köpfen. Absolute Stille herrschte, bisauf das regelmäßige Knacken des Holzes im Feuer. Die Ruhe war merkwürdigerweise ein Segen. Garams miese Stimmung färbte tagsüber beträchtlich auf ihr eigenes Nervenkostüm ab, sodass die Reise zu den Drachenschreinen und des Wyrmruhtempels ihre Geduld auf eine harte Probe stellte.
Aber nicht nur ihre...
Kurz huschte ihr Blick wieder auf Harogrim. Ob er seine Worte ernst gemeint oder bloß in Wut ausgesprochen hatte? Keiner der Reisegruppe schlief sonderlich gut. Die Strapazen nahmen beträchtlich zu, aber die eiserne Sturheit der Zwerge war noch nicht gebrochen. Ihre zumindest nicht. Allein weil sie ihren Kindern vor der Abreise versprochen hatte ihnen Zweige aus dem Kristallsangwald mitzubringen - ob die Kleinen es nun verstanden oder nicht, aber es war kein Grund ihr Wort zu brechen. Graccas huschte wie ein Gespenst durch ihre Gedanken. Dumpf erinnerte sie sich, wie der Forscher und sie gemeinsam beim Bier begeistert von den Eiszwergen sprachen, die in den Sturmgipfeln leben sollten. Er wollte dieses Volk besuchen...
... und war nun verschollen. Bei den Ahnen, ihm war sie es schuldig etwas für die Forscherliga mitzubringen. Im Falle seiner Rückkehr würde es ihn sicherlich freuen.
Im Falle.
Luzula seufzte abermals leise und vergrub das Gesicht in Garams Rücken. Ihre Augenlider brannten wegen der Müdigkeit unangenehm. Seine Worte an sie vor dem Einschlafen hingegen schmerzten erheblich mehr. Er würde es richtig stellen. Musste er einfach. Nie im Leben hatte Garam es so gemeint.
Immer wieder rief sich die Dunkle diese Sätze als Mantra in den Kopf, aber ein winziger Gedankenstachel lauerte im Hinterkopf, spottete und höhnte mit einer einzigen, nagenden Frage: Was, wenn doch?

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Der Flammenhort ist immer noch munter in Nordend zu Gange und macht gegenwärtig die Drachenöde "unsicher". ;)
Voraussichtlich sind wir aber Anfang Dezember wieder in Eisenschmiede anzutreffen. In diesem Sinne: ein kleiner /push!
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Die Dunkeleisenzwergin wickelte vorsichtig den Verband von ihren Arm und presste fest die Zähne gegeneinander, als ihre dürren Finger über die Schienen tasteten. Immer noch war die vernarbte Haut etwas verfärbt von den Blutergüssen. Es war schon etwas unwirklich auf dem Grau einen Hauch Grün und Gelb wiederzufinden. Luzula seufzte leise und machte sich daran ihren Arm aus den Schienen vollständig zu befreien. Eine Wohltat sondergleichen!
Wenn auch sicherlich nicht eine ihrer besten Ideen, aber sie durfte sich keinerlei Schwäche erlauben. Schon gar nicht jetzt. Zaghaft tasteten die Finger über das kribbelnde Gliedmaß, bevor sie prüfenden den Arm hob. Die Schulter kreiste mit Bedacht und ein Lächeln zierte zeitgleich ihre Lippen. Sogut wie neu! Luzula drückte sich mit beiden Händen vom Bett ab, um noch im selben Moment mit einem Jaulen zusammen zu zucken. Wie ein Blitz jagte ein gräßlicher Schmerz von der linken Hand hoch bis Schultergelenk. Schnaufend rang die Dunkeleisenzwergin nach Atem und hielt für mehrere Herzschläge mucksmäuschenstill, ehe sie verärgert wieder in das Zimmer blinzelte. Der Arm war alles andere als vollständig geheilt. Brummend bettete sie ihn wieder in der Tuchschlinge um den Hals und warf den Kopf mit einem stummen Fluch zurück in den Nacken.
"Das darf doch nicht wahr sein." Die leuchtenden Augen verdrehten sich bei einem genervten Schnauben. Wielange lag der Bruch nun zurück? Sechs Wochen waren es nun sicherlich. Reichte das überhaupt aus? "Offenbar nicht, Frau Siedefaust.", beantwortete sich Luzula die Frage selbst und rieb sich über den Haarschopf. Es half alles nichts, nun hieß es Zähne zusammenbeißen und weitermachen.

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Winziger /push!

... sowie die Ankündigung, dass wir doch schon in Eisenschmiede zurückgekehrt sind :)
Ging dann letztendlich doch flotter als gedacht, wobei Dezember auch eine sehr großzügige Schätzung war.

In diesen Sinne: Man sieht sich im Rollenspiel!

Edith: <hüstel> Tippfehler wurden hoffentlich weitesgehend eliminiert.
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Schweigend stand die Dunkeleisenzwergin im Türrahmen und starrte auf ihren einfallenden Schatten in das dunkle, kleine Zimmer. Kräftiges Schnarchen durchbrach die Stille in regelmäßigen Abständen und klingelte in den Ohren. Nichts und niemand könnte seinen seligen Schlaf nun wohl stören. Mit einem seichten Schmunzeln lehnte sich Luzula gegen den Rahmen und drückte die Schläfe an den kühlen Stein. Im Schädel dröhnte der eigene Puls wie Paukenschläge, aber die Kälte schmeichelte dem Schmerz und beruhigte ihn zum Teil, bis sie sich von ihrem Standplatz löste und leise in den Raum schlich.
Die glimmenden Pupillen blieben auf den Schlafenden gerichtet, der sich im Traum brabbelnd nun umwälzte und ihr den Rücken zuwandt. Bloß der rotblonde Bart blieb schwer über seiner Schulter liegen wie ein dicker, geflochtener Schal. Jedoch hatte etwas gänzlich anderes ihre Aufmerksamkeit erhascht. Die roten Augen lösten sich vom Träumer und überflogen die wuchtigen Rüstungsplatten, die ordentlich über den Stuhl und der steinigen Bettnische verteilt lagen, bis sie am lederumwickelten Griff des Hammers hängen blieben.
Der Stoff ihrer Robe raschelte leise, als Luzula davor in die Hocke ging und die rechte Hand wie beschwörend darüber hielt. Der gewaltige Kopf der Waffe glänzte hell im Flurlicht. Eingravierte Runen zeichneten sich im Metall ab, bis ihr eigener Schatten sie vollkommen verdunkelten und die dürren Finger sich um den Griff legten. Alle Muskeln spannten sich an und ziepten unter den zunehmenden Druck. Die Dunkeleisenzwergin presste die Kiefer fest gegeneinander und wuchtete den Hammer keuchend wenige Zentimeter über den Boden. Die Sehnen traten sichtbar am Unterarm hervor, ihre Knöchel wurden von der Farbe verlassen, je fester sie zupackte, um die unheimlich schwere Waffe nicht jäh fallen zu lassen.
Aber was in aller Welt erhoffte sie sich nun davon?
Eine Erleuchtung? Ein Hinweis? Eine Lösung...?
Ihr Arm zitterte unter der wahnsinnigen Last, die an ihr baumelte. Was für lächerliche Gedanken. Vermochte tatsächlich nur das Licht seinen Träger diese Waffe vernünftig zu führen? Die Dunkle schnaubte gedämpft aus und knirschte beträchtlich mit den Zähnen, als sie den Hammer unter einem hochrot angelaufenen Gesicht wieder auf dem Tisch neben einen Buchband mit größtmöglicher Bedacht ablegte. Dennoch kam ihr das Poltern wahnsinnig laut vor, sodass der Kopf erneut zum Schlafenden herumruckte, der allerdings friedlich weiterschnarchte.
Half das Licht auch sonst einen klaren Gedanken stets zu behalten? Gewährte es Stärke für den Verstand? Luzula löste ihre Hand krampfhaft vom Griff und atmete geschafft aus. Da lag der Hammer nun. Wortlos spottend. Um ihre Schwäche wissend...
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"Hm eigentlich wollte ich einem FDunkeleisenzwerg was vor den Latz hauen...naja dann hau ich den Thread nach oben." Brumling holt mit dem Sturmhammer aus und ...wussssscccchhhhhh.
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Ein kleiner Push für die Dunklen ;)
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Was in aller Welt war geschehen? Wann war der Zeitpunkt erreicht, wo ihr Leben aus den Fugen geriet? Hatte sie es bereits verpasst oder gab es doch noch ein Zurück? Eine winzige Chance, dass sie nicht tiefer in den Wahnsinn abrutschte? Wurde vielleicht bloß die gesamte Welt um sie herum verrückt?
Ihr Schädel schmerzte, mehr denn je. Das beständige Pochen im Kopf kam dem Schlagen von Pauken gleich und dröhnte unerlässlich, sodass alle anderen Geräusche zu Hintergrundrauschen verkamen. Unter geschafften Schnaufen vergrub Luzula ihre spindeldürren Finger im Haaransatz und sank mit dem Rücken zur Wand auf den Boden herab. Die kleine Waschkammer wurde bloß von zwei Öllampen beleuchtet, die von der niedrigen Decke hingen. Das heiße Wasser im Zuber war noch ungerührt. Dampf schwappte in feinen Wolken über den Rand und kräuselte sich in die Höhe. Der herbe Geruch verschiedener Öle brannte immer kräftiger in der Nase, bis es der Dunkeleisenzwergin Tränen in die Augen trieb.
„Wir wissen beide, dass es nicht mehr lange gut gehen wird.“
Die weiche Stimme ließ Luzula aufhorchen und das Hämmern im Kopf für den Moment halbwegs verdrängen. „Jetzt, wo der Paladin soviel weiß. Eigentlich hatte ich gedacht, dass du dazugelernt hast, Luzula. Warum hast du ihr soviel erzählt?“
Die magere Zauberin blickte das erste Mal wieder auf und schürzte betroffen die Lippen. Das Gesicht ihres Gegenübers zierte ein sanftes, beinahe mütterliches Lächeln. Dennoch kannte sie diesen Ausdruck in der Mimik. Eine Antwort wurde verlangt und ein Schweigen würde die andere Frau niemals akzeptieren. Das tat sie nie und auch heute würde sie ihren Finger in die Wunde bohren, sollte Luzula auch bloß den Versuch wagen.
„Ich... ich weiß nicht mehr weiter. Ich wusste es gestern auch nicht. Vielleicht hätte Balinde eben doch eine Lösung.“, flüsterte Luzula atemlos und legte das spitze Kinn niedergeschlagen auf den Knien ab.
„Es gibt für dein Problem aber keine simple Lösung. Ebenso keine, die ein Paladin aus dem Hut zaubern könnte. Was, wenn sie mit deinem Ehemann sprechen will, sobald er von seiner Reise zurückkehrt in einer Woche? Was, wenn sie ihm berichtet, wie schlecht es dir geht? Dann wird er denken, dass du nicht in der Lage bist alleine zurecht zu kommen. Was wiederum zur Folge hat, dass...“
„Er mich wieder schärfer kontrolliert.“, beendete die Dunkle den Satz betrübter und musterte unsicher die andere Zwergin, welche sich ebenfalls auf den Boden gesetzt hatte. Allerdings auf der anderen Seite der Kammer. Ihre Arme lagen gemütlich auf den Knien und die glutroten Augen erwiderten Luzulas suchenden Blick, bevor ihre Lippen ein zuversichtliches Lächeln zierte. „Richtig. Dann ist es bloß eine Frage der Zeit, bis er auch von mir erfährt – und du weißt, dass wir das tunlichst vermeiden sollten, nicht wahr? “
Die hagere Zauberin nickte hastig und wischte sich über das bleiche Gesicht.
„Recht so, es wäre unvorteilhaft, wenn ihm dann bewusst wird, dass du doch die ganze Zeit über meine Hilfe hattest. Zur Zeit kann er Rückendeckung gebrauchen und keine weitere Last am Bein. Niemand kann zweiteres gebrauchen, auch kein Paladin. Man verlässt sich auf dich, Luzula. Du musst nun mal zu einem gewissen Grad Standhaftigkeit immer bewahren und keine Schwäche zeigen. Es gibt da draußen ohnehin niemanden, der das verstehen würde. Das hast du gestern doch auch bemerkt, mh? Sie verstand nicht, was es heißt eine Bestimmung zu besitzen. Garam versteht es ebenfalls nichts, aber wir beide schon. Auch wenn wir da unterschiedlicher Meinung sind.“
„Das waren wir schon häufiger.“ Luzula hob einen Mundwinkel zum traurigen Schmunzeln an und rieb sich rasch über die glasigen Augen. „Aber was sollen wir nun tun? Xolsch... e-er... er ist immer noch da draußen.“
Allein der Gedanke an ihn löste Krämpfe im Magen aus und der Schmerz im Schädel schwoll bedrohlich an. „Mir gefällt es auch nicht, dass dein Ehemann mit ihm offenbar zu handeln gedenkt. Aber überlasse das ruhig mir. Ich werde mich darum kümmern.“ Das Lächeln der anderen Dunkeleisenzwergin bekam etwas unheimliches, als sie einen schmalen Dolch aus dem Stiefel zum Vorschein holte und sich in der Klinge selbst betrachtete. Luzula hingegen versteifte sich augenblicklich und horchte angespannt zu. „Wenn ich Xolsch erwische, wird sein Blut den Boden von Eisenschmiede tränken... und niemand jemals erfahren, wer dahinter steckt. Du musst bloß das Spielchen mitmachen, lächeln, nicken und schweigen. Schaffst du das?“
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„Ja.“ Sie schluckte klamm und erhob sich gemeinsam mit ihrem Gesprächspartner vom Boden – auch wenn ihre eigenen Beine noch zitterten. Ächzend schüttelte sie die steifen Gliedmaßen aus und kaum dass sie den flackernden Blick wieder anhob, herrschte gähnende Leere im Zimmer. Verwundert suchten die lodernden Pupillen noch nach der Vertrauten, bis sie an dem beschlagenen Wandspiegel hängen blieben und Etwas aus ihrer Hand auf den Steinboden schepperte...

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Frohes Neues!
Viel zu spät, aber besser als nie. Es sei weiterhin verkündet, dass der Flammenhort immer noch sein Unwesen treibt, auch wenn die Gilde im Moment noch ein wenig im Winterschlaf hängt.
Aber Unkraut vergeht nie. ;)

Edith: Und vielen Dank für die lieben Pushel!
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Ein Bote schiebt wie schon die Tage zuvor einen einfachen schweren Briefumschlag unter der Tür von Luzula Siedefaust hindurch. Auf den Umschlag findet sich weder ein Absender noch ein anderer Hinweis. Er ist allerdings schwerer als die vorangegangen. Beim öffnen fallen zwei Andenken heraus.

Liebe Luzula,

wie schon in den vorrangegangen Briefen geschildert läuft hier alles wie am Schnürchen. Ich habe alles in Ruhe durchdenken können. Zahlreiche Inspirationen bekommen sei es für ein "Angebot" oder das andere bekannte Problem. Ich kehre Rechtzeitig zum Rat von Eisenschmiede zurück. Danach wird jedes einzelne Problem gelöst. Ich bitte dich aber nun schon lass dich überraschen wie das ganze aussieht. Ich habe keinerlei Zweifel das Xolsch sonst alles erfährt und sich vorbereitet. Ich bringe dir übrigens eine Überraschung mit. Ich hoffe bei dir ist alles in bester Ordnung. Gab es irgendwelche Probleme? Erzähl alles genau, wenn ich wieder da bin. Ich versuche immer noch nachzuvollziehen was du gegen die "alte Heimat" hast. Doch das spielt keine Rolle.


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ein kleiner "geheimnisvoller" Brief als Push.
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Ohne großes Feuer - keine langen Schatten.

Pusht brav
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09.02.2016 12:16Beitrag von Argbart
Ohne großes Feuer - keine langen Schatten.

/fixed! ;)
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Der ältere Dunkeleisenzwerg brummte zufrieden, als sich seine Füße dem knisternden Kaminfeuer entgegen streckten und die Wärme unter den Sohlen spürten. Die lodernden Flammen erhellten das kleine Zimmer zur Genüge und rahmten das schlichte Mobiliar in orangenes Licht. Schweigend kämmte der Mann durch seinen ergrauten Bart und richtete die zahlreichen, funkelnden Schmuckringe, die darin leise klirrend gegeneinander stießen. Sonderlich gut waren seine Pläne nun wahrlich nicht vorangeschritten. Es gab keine nennenswerten Fortschritte, oder besser gesagt nicht solche, wie er sich anfangs erhofft hatte.
"Das hat man davon, wenn man sich auf andere verlässt, Groll."
Xolsch richtete die glühenden Augen auf den bulligen Köter, der hinter dem Sessel lag und bloß träge den Kopf anhob, als sein Herr das Wort an ihn richtete. Die vernarbte Schnauze des Tieres schnupperte in der stickigen Luft. Speichelfäden tropften auf den steinernen Boden und die speckigen Pfoten des Hundes. Mit einem Schmunzeln drehte sich der Dunkeleisenzwerg wieder dem Feuer zu, während Grolls Rute noch fröhlich über die Aufmerksamkeit des Mannes auf dem Boden trommelte.
"Wie gut, dass wir inzwischen wissen, dass auf niemanden Verlass ist und dies in den Berechnungen eingezogen haben. Aber was erzähle ich das schon einem dummen, dicken Köter, was?"
Xolsch schnaubte belustigt aus und drückte die Fingerspitzen zu einem Dach angespannt gegeneinander, während sein Blick sich erneut in die Flammen bohrte. Stille legte sich wieder in den Raum, bis auf das gelegentliche Knacken des Holzes im Kamin. Ruhe war eingekehrt und die Müdigkeit holte den Herrn langsam ein, sodass die schweren Augenlider zufielen und sein Kinn auf die Brust sackte...

Gefühlt waren es bloß Sekunden, als Xolsch erschrocken die Augen aufriss und beinahe aus dem Sessel stürzte. Ein Horn dröhnte in seinen Ohren und erfüllte kraftvoll das ganze Haus, sicherlich auch weit raus bis auf die Straße.
Der Alarmzauber!
Der bullige Mastiff war ebenfalls unlängst auf die Beine gesprungen und wetzte mit einem tiefen Grollen die Treppenstufen nach oben. Xolsch sah das Tier noch soeben in den Schatten verschwinden, bevor Flammen den Treppenflur ausfüllten und ein erbärmliches Jaulen selbst im Tosen des Zaubers zu hören war. Mit Wucht polterte der Hund die Stufen zurück und schmetterte rücklings gegen die Wand. Er zuckte benommen mit den Pfoten und schlackerte seinen breiten Schädel, doch aus dem Flur stand der Verfolger bereits über das Tier gebeugt und zog eine Klinge aus dem faltigen Hundenacken.
Zwei glimmende Augenpaare trafen und bemaßen sich. Es mochte bloß der Bruchteil einer Sekunde sein, bis auf Xolschs Lippen sich ein grimmiges, wölfisches Grinsen schlich.
"Du hast mich also gefunden..."
Der Einbrecher erwiderte kein Wort, aber der Dunkle nahm durchaus zur Notiz, dass die geballte Faust um den Dolch vor Zorn bebte und sich die Knöchel anspannten, um sich keinen Herzschlag später in einem Ansturm zu entladen!

"Was in aller Welt ist denn hier geschehen?" Der Wachmann schnaubte unwohl und ließ den Blick durch das Zimmer schweifen. Der unsägliche Lärm hatte ihn und seinen Kollegen zum kleinen Haus geführt, aber glücklicherweise war er schon nach wenigen Sekunden verstummt.
Mit der Axt im Anschlag schritt er entschlossen am eingebrochenen Fenster vorbei und musterte flüchtig die Glasscherben am Boden. Noch schweratmig vom Spurt stapfte der Zwerg weiter, nun mit Blick auf die Treppe, welche tiefer in das Haus führte. Ruß verschmierte die Wände, sodass der schmale Flur nun wie ein klaffender, schwarzer Schlund wirkte, als ob ein Feuer getobt hätte - bloß dass die Einrichtung verschont geblieben war.
"Komm!" Er schritt vorsichtiger weiter. Der Geruch von Asche kitzelte in der Nase. Die Wache stieg über den leblosen Hundekörper am Boden in das zweite Zimmer. Umgeworfener Sessel, hie und da Brandspuren, ein umgestürztes, leeres Bücherregal, Bettdecke und Laken lagen am Boden. Aber weit und breit keine Spur von einem Hausbesitzer. "Bei Muradins Barte, es ist leer! Hier ist niemand!", brüllte der Zwerg kraftvoll hoch und vernahm mit einem Brummen die Anwort: "Wie ist das möglich?! Wir waren direkt vor Ort! Es kam niemand raus!"
Das würde einen verdammt seltsamen Bericht abgeben - wie er Nachtschichten doch hasste.
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Leise schob Garbolosch die Zimmertüre zu, ehe er in der Dunkelheit seinen Kopf gegen die kühle Wand sinken ließ. Der Druck, der ihm das Gefühl gab sein Kopf würde jeden Augenblick zerspringen, hatte nachgelassen, doch die Erinnerung an die letzten Minuten ließ den Dunklen leise aufstöhnen. Von einer Sekunde zur anderen konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Sämtliche Regeln und Übungen zur Verteidigung waren wie weggeblasen gewesen, ganz zu schweigen von den Angriffsmöglichkeiten. Selten hatte er sich so hilflos gefühlt.

Ruckartig ballte der junge Zwerg seine Hände zu Fäusten und hämmerte mit der Rechten gegen die Wand. Das durfte nicht noch einmal geschehen. Mit seinen rot glühenden Augen blickte Garbolosch in das Zimmer. Er musste über seinen Schatten springen.
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Grüße miteinander,

an dieser Stelle gibt es die kurze Information, dass der Flammenhort (überwiegend) für einige Tage (ca.1-2 Wochen) erstmal nicht in Eisenschmiede anzutreffen sein wird.
Stattdessen reisen die Dunkeleisenzwerge gen "alter Heimat", sodass wir in der Sengenden Schlucht und Brennenden Steppe anzutreffen sind.

Wer in der Zeit den Kontakt zum Orden sucht, kann sich IC an Lucito wenden.
Der Quotengnom wird nämlich in Eisenschmiede als Ansprechpartner und Kontaktmöglichkeit verbleiben.

Bis dahin!
Luzula
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Die Sonne hatte keine Chance gegen die dichte Wolkendecke. Aschgrau und lückenlos schob sich der Himmel als eine einzige Masse weiter, aber richtiger Regen war ohnehin nicht zu befürchten.
Die Dunkeleisenzwergin atmete tief die trockene, heiße Luft ein, füllte die Lungen mit dem Geruch von Schwefel, Qualm und verbrannter Kohle und seufzte schließlich gedehnt aus. Aus dem staubigen Erdreich quollen farbige Dämpfe, die löchrige Türme über die Laufe der Jahre errichtet hatten. Farbtupfer in der trostlosen Landschaft, die sonst durchzogen von Lavaströmen war wie ein Adergeflecht. In der Ferne ragte der Schwarzfels wie ein unheilvoller Koloss düster auf, aber lange behielt die Zauberin nicht ihre glühenden Augen auf die alte Heimat gerichtet. Die lodernden Pupillen richteten sich stattdessen auf Garbolosch – ihren Lehrling.
„Es ist soweit, Granitfunke.“
Das Lager war noch ruhig, förmlich unberührt. Die Glut der Feuerstätte glimmte noch schwach und in den Zelten herrschte bis auf ein leises Schnarchen Stille. Allerdings standen in Luzulas und Garboloschs Mienen keine Schmunzler, sondern ernste Blicke, die einander trafen.
„Drei Jahre dauert deine Lehre mittlerweile und hast den ersten Abschnitt scheinbar bewältigt, auch wenn du dich noch am Anfang befindest. Jedoch hast du dich bewiesen. Geduld und Beharrlichkeit sind auch die Tugenden eines Pyromanten. Wir haben mit Waffen trainiert und du hast grundlegende Zauber verinnerlicht. Alles hinter den sicheren Mauern Eisenschmiedes...“
Die Zauberin schrägte leicht das Haupt und trat an den jungen Dunkeleisenzwerg heran, um die leichte Lederrüstung nochmal von allen Seiten in Augenschein zu nehmen, die er am Leib trug. Nach einer Weile legte sie allerdings eine Hand auf seiner Schulter ab und drückte fest zu.
„Wir sind Krieger, Garbolosch... Ich kann dir noch viel mehr beibringen, aber was nützt dir das behagliche Wissen? Nicht das gelesene oder sanft gesprochene Wort wird dich je auf die Brutalität eines Kampfes vorbereiten können. Es schärft nicht deine Sinne. Es verwöhnt dich. Das Waffentraining mit deinen Verbündeten? Die Nase hinter den Büchern? Die Meditation und Zauberstunden an der Großen Schmiede oder im Militärviertel? Dies sind bloß die ersten Grundlagen, aber hier draußen in der Sengenden Schlucht zählt mehr als das. Hier zählt der eiserne, unbändige Wille! Entweder du hast diese Stärke, oder du versagst. Wenn du bereit bist dich selbst zu überwinden, dann bist du es auch wert ein Pyromant zu werden. Aber diese Stärke kann dir niemand lehren, denn sie steckt schon in dir oder nicht. Es wird Zeit zu prüfen, ob du der weiteren Lehre gewachsen bist, Garbolosch. Ich glaube an deine Kraft, denn in den letzten Jahren habe ich dich nie meckern oder jammern hören. Im Stillen hast du jede Lektion ertragen und dich den Aufgaben gestellt. Enttäusche dich und mich nicht, sondern meistere diese Prüfung!“
Die graue Zwergin drehte sich abrupt ab und schritt mit raschelnder Robe zum Gepäck, um mit nur wenigen Habseligkeiten zurückzukehren und dem Lehrling hinzuhalten.
„Hier ist ein Trinkschlauch mit Wasser.“
Wenn er Glück hatte, würde es vielleicht für zwei Tage ausreichen. Womöglich auch drei, wenn er sparsam damit umging, aber die brennende Hitze würde seinen Vorrat rasch in Dampf auflösen, sofern Garbolosch das Wasser nicht trank.
„Hier ist ein Dolch.“
Die gebogene Waffe erinnerte mehr an eine Kralle. Um den Griff war weiches Leder geschlungen und offenbar lag es auch gut in der breiten Hand des jungen Steinmetzes. Schweigend und aufmerksam hatte er Luzula zugehört. Auch jetzt war kein Murren zu hören, sondern er nickte gehorsam, als er beide Sachen an den Gürtel hing.
„Überlebe! Wir sehen uns in einer Woche beim Flammensternposten südlich des Schwarzfelses – oder wir müssen nach deinen Überresten in der Brennenden Steppe suchen.“
Mehrere Herzschläge vergingen, in denen Lehrmeisterin und Schüler sich noch gegenüberstanden. Feiner Ascheregen begann sachte und unter zarten Prasseln auf die beiden Zwerge herabzuregnen, als Garbolosch das Wort erhob. „Aye, Kanzlerin.“
Luzula neigte ihr Haupt und sah dem Lehrling still nach, als er sich mit grimmiger Miene in den Wind stellte und seine schweren Schritte ihn entschlossen vom Lager wegführten. Noch in Gedanken blinzelte die Zauberin dem Schwarzfels entgegen, welcher hinter dem weißen Ascheregen nur noch wage zu erkennen war.

Wir alle sollten im Dreck kriechen, denn er lehrt uns Stärke und er stählt unseren Willen zum Überleben. Wer den Schmerz nicht verträgt oder würdigt, wird entweder daran zu Grunde gehen oder später an der eigenen Arroganz.
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Totaly loving it! :D (Jaja, Push)
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Mit ernster Miene und festen Schritten wandt sich Garbolosch von der Kanzlerin und dem schlafenden Lager ab.

Seine Prüfung hatte begonnen. In einer Woche würde er die Mitglieder des Flammenhortes am Flammensternposten, südlich des Schwarzfelses, wiedersehen und bis dahin hieß es durchhalten.
Doch die Gedanken des jungen Duneleisenzwerges rasten. Er war kein Wildniskundiger. Seine Kenntnisse reichten gerade einmal aus, um einfache Wunden zu versorgen und kleine Tiere zu fangen.
Erst als er nach vielen Schritten das Lager hinter sich gelassen hatte, blieb er stehen und blickte in den Wolken verhangenen Himmel. Einige Zeit verfolgte er die über den Himmel peitschenden Gebilde.

Nur ruhig Blut, nicht die Nerven verlieren.
Dem Zwerg waren die Kleidung am Leib, eine Axt, ein Dolch, der Wasserschlauch und eine Karte geblieben.
Etwas Undeutliches brummelnd blickte er auf die Karte und führte seine Schritte tiefer in die Sengende Schlucht.

Erst als die Sonne, die hinter dem dicken Wolkenvorhang nur ab und an als schimmernde Scheibe zusehen war, im Zenit stand, nahm Garbolosch schnaufend auf einem Felsen Platz. Vorsichtig, als wäre es das zerbrechliche Geschirr seiner Großmutter, schraubte der Dunkle den Trinkschlauch auf und nahm einen Schluck daraus. Widerlich warm war das Wasser bereits geworden und auch der Staub bahnte sich allmählich seinen Weg durch die Kleidung. Schnell verschloss er den Trinkschlauch um das köstliche Nass nicht zu verschwenden.

[...]

Stunden später, als der Dunkle sich schon eine ganze Weile am äußeren Ring befand, stieß er auf eine Hausruine. Vorsichtig durchkämmte er die Trümmer und stellte zu seinem Glück fest, dass sie leer war.
In einer Ecke machte er es sich bequem und das erste Mal, seid dem er das Lager vor drei Tagen verlassen hatte, war es windstill und die Hitze ließ sich aushalten. Die Müdigkeit und Erschöpfung übermannten den Zwerg und so bekam er nicht mit, dass in einem anderen Teil des Hauses fremde Gestalten ebenfalls einen Unterschlupf suchten.
Die gebellten dunkeleisische Befehle schreckten Garbolosch auf. Die Stimmen klingelten fast in seinen Ohren, hatte er sich doch in den letzten Tagen an die Stille und das stetige pfeifen des Windes gewöhnt.

Er wagte kaum zu atmen und blickte nur vorsichtig um die Ecke, um mehr von den Besitzern der fremden Stimmen zu erfahren.

Fünf Dunkeleisenzwerge machten es sich heimelig in der Ruine. Doch aus den Gesprächen ließ sich schnell heraus hören, dass die Zwerge nicht zu den treuen Anhängern von Moira gehörten. Innerlich fluchend schob sich der Zwerg tiefer in den Schatten seiner Ecke und verharrte. Bei den Ahnen. Hoffentlich kamen sie nicht herüber. In einem Kampf wäre er ihnen klar unterlegen. Doch sicherlich hatten sie Wasser oder andere Vorräte bei sich.

Die Sonne war schon lange hinter dem Horizont verschwunden als leises Schnarchen vom Lagerplatz der fünf Dunklen erklang. Nur einer der Zwerge schien Wache zu halten, so dass Garbolosch sich leise aus der Ruine stehlen konnte. Vorsichtig suchte er mit seinen glimmenden Augen den Boden ab, bis er einige trockene Äste fand. Mit einem Stück von seinem sowieso schon zerfetzten Umhang band er die Äste zusammen und schlich sich wieder vorsichtig zur Hausruine zurück. Stille hatte sich über das Gebäude gelegt. Er entzündete das Bündel und warf es in die Ecke, in der er die ganze Zeit verharrt hatte. Gierig griffen die Flammen nach allem was brennbar war und schon bald waren aufgeschreckte Rufe zuhören. Die fremden Zwerge mussten sich Mühe geben das Feuer unter Kontrolle zubringen, damit es nicht auf ihren Lagerplatz überschlug.
Auf diesen Moment hatte Garbolosch gewartet. Schnell wandte er sich im Durcheinander von der anderen Seite dem Lager zu und durchwühlte ihre Vorräte. Am Nachmittag und Abend hatte er schon beobachten können, wo sie diese gelagert hatten und die Ahnen standen ihm bei. Zwar hatten die Dunkeleisenzwerge bereits alles Essbare in ihren Mägen verschwinden lassen, doch konnte er noch zwei prall gefüllte Wasserschläuche ausfindig machen.

Mit eilenden Schritten verschwand Garbolosch in die Dunkelheit und suchte erst, als er die Flammen der Ruine nicht mehr sehen konnte, nach einem Unterschlupf für den Rest der Nacht.

Nachdem er hinter einem Felsen Platz gefunden hatte, öffnete er gierig den Wasserschlauch und trank einige Schlucke des kostbaren Nass. Durstlos verbrachte er die restlichen Stunden, um im Morgengrauen zum letzten Drittel seiner Prüfung aufzubrechen.

[...]
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[...]

Schemen. Sie rasten auf Garbolosch zu und umkreisten ihn. Immer wieder kamen die unscharfen Gestalten näher. Dunkel, bedrohlich wirkten sie, doch vermochte der Zwerg nichts genaueres zu erkennen. Münder bewegten sich, doch kein Laut drang an sein Ohr. Sie tanzten um ihn. Verhöhnten ihn still. Er wollte fliehen, doch sie wichen nicht.

"Über den Schatten springen..."
Leise schoben sich die Worte in den Verstand von Garbolosch. Immer und immer wieder erklangen sie. Wurden stetig lauter, bis sie zu einem ohrenbetäubenden Lärm anschwollen. Der Zwerg hielt sich die Ohren zu, doch es nütze nichts, die Worte drangen durch Mark und Bein. Er schrie sie an, flehte dass sie aufhören sollten, doch der Sturm endete nicht.

Die Nacht war schon hereingebrochen, als Garbolosch die Augen öffnete. Seine Muskeln schmerzten und zwischen seinen Zähnen knirschte der Sand. Mühsam griff er nach dem Wasserschlauch und spülte seinen Mund aus.

Die Schnittwunde auf seinem Arm hatte sich leuchtend rot verfärbt und der Staub hatte auch hier keinen halt gemacht. Mit einer Hand vergrößerte Garbolosch den Riss in der Kleidung. Vorsichtig blickte er sich um und robbte schnaufend zu einem vertrockneten Strauch. Seine Muskeln schmerzten noch zu sehr um sich zu erheben.

Er goss etwas Wasser über den Schnitt und entzündete mit einer Handbewegung das trockene Gestrüpp. Mit der anderen Hand griff er nach dem Dolch und hielt ihn in die Flammen. Er wusste, was er vorhatte war in seiner Lage nicht ungefährlich. Doch es war besser als mit einer entzündete Wunde in der Steppe zu verenden. Als die Klinge des Dolches sich rötlich verfärbte zog er sie aus dem Feuer und presste sie mit einem Ruck auf den Schnitt. Mit einem Schmerzensschrei landete der Kopf des Dunklen wieder auf dem Boden und ein schwarzer Abgrund tat sich vor ihm auf. Doch er wollte nicht aufgeben, nicht so kurz vor dem Ziel.

Lange verharrte er regungslos vor dem Busch in dem es nur noch schwach glomm. Der Schmerz im Arm ließ langsam nach und der Abgrund wurde kleiner.

Als wäre Garbolosch in den letzten Stunden um 200 Jahre gealtert, erhob er sich schwerfällig vom Boden. Einen Fuß setzte er vor den anderen. Der Dunkle wagte es nicht lange Pausen einzulegen. Zu groß war die Angst nicht mehr hochzukommen, zu versagen.

Und dann tauchten sie auf. Kleine Zelte auf einem Hügel am Horizont. Das Ende der Prüfung war nahe.

(Die gesamten Erlebnisse von Garbolosch, während seiner ersten Prüfung, findet ihr im Eisenschmiede Forum)
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Klemmt ein paar sich windende Tentakel - undefinierbaren Ursprungs - unter den Thread und schiebt ihn somit wieder nach oben.

Für Darkiron, Ironforge und Kirschkuchen.
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