Hallo zusammen,
ich spiele aktuell aktiv auf dem Anniversary PvP-Server und möchte hier mal ein ernstes Thema zur Diskussion stellen – in der Hoffnung, dass es auch von Blizzard wahrgenommen wird.
Schon jetzt, in Phase 2, ist die Serverökonomie komplett aus dem Gleichgewicht geraten. Die Preise für Kräuter, Erze und seltene Items klettern ins Unermessliche – ein Zustand, den man so früh in einem Classic-Zyklus einfach nicht erwarten würde. Normalerweise könnte man sagen: „Dann farme ich mir die Sachen eben selbst.“ Aber genau das ist kaum noch möglich.
Warum? Weil offenbar riesige Bot-Netzwerke den Server regelrecht leerfarmen. Besonders Kräuter und Erze sind massiv betroffen. Diese Bots sind so gut verteilt, dass sie nahezu jeden Spawnpunkt abdecken – und schlimmer noch: Einige bewegen sich offensichtlich unter der Map und nutzen sogenannte Map-Hacks, um Ressourcen von unten wegzufarmen. Als normaler Spieler bekommt man diese Bots nicht mal mehr zu Gesicht – aber ihre Auswirkungen sind allgegenwärtig.
Diese Bots pumpen Unmengen an Materialien und Gold in den Server, nur um dann – gestützt durch kommerzielle Goldseller-Netzwerke – das Auktionshaus aufzukaufen und die Preise künstlich hochzutreiben. So kontrollieren sie Angebot und Nachfrage gleichermaßen. Für uns Spieler heißt das: Wer keine Kreditkarte zücken will, um über Drittseiten Gold zu kaufen, hat faktisch keine Chance mehr, am Wirtschaftskreislauf sinnvoll teilzunehmen.
Ein weiteres Indiz: Extrem seltene Items wie Edgemaster’s Handguards sind plötzlich in Massen verfügbar – ein klares Zeichen dafür, dass hier permanent geboostet, gespammt und automatisiert gefarmt wird.
Besonders kritisch ist das auch für die PvE-Community.
Classic lebt davon, dass man sich intensiv auf Raids vorbereitet – mit Buffs, Elixieren, Fläschchen, Ölen, Mana- und Heiltränken. Dieser „Consumable-Meta“ hat sich über die Jahre hinweg zu einem festen und auch spaßbringenden Bestandteil des PvE-Spiels entwickelt. Doch wenn nun pro Raidtag hunderte bis tausende Gold aufgebracht werden müssen, nur um „standardmäßig vorbereitet“ zu sein, dann bricht genau dieser Spielspaß komplett weg. Die Motivation schwindet – und mit ihr die Raidgruppen und Spielerbindung.
Das ist nicht nur ein Problem für die Wirtschaft – es ist ein Gift für das gesamte Spielerlebnis.
- Neue Spieler werden abgeschreckt.
- Aktive Spieler verlieren die Motivation, weil ihre Zeit keinen Gegenwert mehr hat.
- Die Ingame-Ökonomie ist kein Abbild von Spielaktivität mehr, sondern ein Produkt von automatisierten Netzwerken.
Deshalb mein dringender Appell an Blizzard: Hier muss etwas passieren – und zwar schnell.
Es braucht:
- Ein konsequenteres Bot-Erkennungssystem.
- Härtere Strafen und dauerhafte Bans für Botnetzwerke und Goldseller.
- Ggf. temporäre Instanz-Limits oder Ressourcen-Schutzmaßnahmen, um die Ressourcenverteilung wieder gerechter zu gestalten.
- Mehr Transparenz und Kommunikation mit der Community, was gegen diese Probleme unternommen wird.
Der Server hat viel Potenzial, die Community ist da – aber wenn hier nicht bald eingegriffen wird, steuern wir auf ein wirtschaftliches und spielerisches Desaster zu.
Wie seht ihr das? Geht es euch ähnlich? Lasst uns das Thema gemeinsam pushen.
Viele Grüße
Soyoo