Glühende Augen durchbohrten die Dunkelheit des Waldes. Stechend, verheißungsvoll und wild. Die Ohren des Nachtsäblers zuckten nach links, die Nasenflügel bebten. Die Bäume wiegelten sich im lauen Wind. Ein Kauz ließ seinen nächtlichen Ruf erklingen. Ein Rascheln im Unterholz, gefolgt von einem Fiepen. Doch der Nachtsäbler ließ sich nicht beirren. Er war fixiert auf seine Beute, deren Geruch in dem Wind fast nicht zu erhaschen war. Sie war ein Teil des Waldes, wie der Säbler selbst. Sie war klug, sie bewegte sich entgegen der Windrichtung, tänzelte über den Waldboden als würde sie ihn in und auswendig kennen. Sie bewegte sich bedacht. Doch nicht bedacht genug. Der Säbler würde über sie herfallen. Er machte sich zum Sprung bereit, spürte seine Beute näher kommen.
Wie ein Pfeil preschte er wie die Nacht selbst aus dem Gebüsch in dem er gelauert hatte, das Maul weit aufgerissen, die Krallen gespreizt. Er war bereit sich zu nehmen, was ihm zustand.
Die Beute jedoch war flink. Sie wusste, was es bedeutete sich beobachtet zu fühlen. Wusste, wie schnell ein pirschender Nachtsäbler sein Opfer zerfleischen konnte. Die Kaldorei sah ihn nicht kommen, doch sie spürte ihn. Sie spürte ihn und wich mit einer eleganten Umdrehung seinen scharfen Klauen und spitzen Fangzähnen aus. Ihre Bogensehne war gespannt, der Pfeil abschussbereit auf den Säbler gerichtet. Doch der Pfeil blieb in der Sehne, und der Nachtsäbler machte keine Anstalten anzugreifen. Sie fühlten es beide. Die beiden Jäger sahen einander für einen langen Moment an. Alles erschien nun einen Sinn zu ergeben. Weshalb die Kaldorei den Drang hatte, genau diese Nacht zu wählen um dem Ruf des Waldes zu folgen, den sie verspürt hatte. Weshalb der Nachtsäbler genau in dieser Nacht seinen Jagdgrund gewechselt hatte.
Die Kaldorei blinzelte. Der Säbler blinzelte zurück. Der Bogen wurde gesenkt, die Krallen wurden eingefahren. Dann sprach die Kaldorei mit fester Stimme.
„Du gehörst mir. Und ich gehöre Dir.“
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Wir blicken auf ein Jahr voller unvergesslicher Rp-Momente zurück!
- Im Frühjahr durften wir ein wunderschönes Imbel voller, von euch selbst verfassten und geschriebenen, Lieder und Tänze mit euch feiern.
- Das diesjährige Byltan-Fest wartete mit einem wundervollen Theaterstück und zahlreichen, märchenhaften Momenten auf.
- Zur Ruhmreichen Jagd haben sich die Anhänger Goldrinns und die Anhänger Malornes einen epischen Showdown geleistet und die Meisterschützin wurde für den Rest des Jahres gekrönt.
Und dies fässt nur unsere größeren Feste zusammen!
Gemeinsam haben die Jäger bereits dutzende Abenteuer durchstritten.
Von einer emotionalen, düsteren Geschichte mit der Vergangenheit der Horde in den Steinkrallengebirgen, bis hin zu einem Beinahe-Schiffsuntergang durch eine lockende Naga-Sirene.
Eine Schlacht gegen Primalisten und ihre Flammendruidenherren, um uralte Urtumkrieger zu befreien.
Einem Kampf gegen die Erinnerungen der Welt im Eschental und dem rührenden Wiedererleben eines wahrhaftigen Wunders durch die Göttin.
Zahlreiche Weihen und spirituelle Rituale.
Der Untergang einer ganzen Stadt.
Dies sind nur einige von unseren Erlebnissen.
Ein Jäger des Firmaments erlebt eine Weihe durch Spiritualität und Hingabe, durch Klingenstahl und Blut, aber auch durch festliche Traditionen, Poesie und Theater, Opfergaben an die Göttin und einen Blick auf die Geschehnisse der Welt.
Ihr sucht einen Platz für eure Nachtelfencharaktere?
Die Jäger des Firmaments rekrutieren!
Wir erfreuen uns derzeit über eine Welle an Neuzugängen und haben noch Kapazität für weitere!
Die Jäger des Firmaments bieten tiefatmosphärisches, storylastiges Rollenspiel für Kaldorei. Die legendärsten Helden steigen zu Sternenkonstellationen am Himmel auf. Ehrt ihr Opfer!
Verteidigt den Willen der Göttin im Namen der Schildwache und des Tempels des Mondes!
Tilgt die Verderbnis aus jedem Winkel unserer heiligen Haine und Heimatlande!
Kalar-melore,
Valas-adore!
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≈450 Jahre vDP
„Ano-adore, anu dorei.“
Mondlicht fällt in silbernen Schleiern durch das schützende Geäst uralter Eschen, und zu ihren Füßen spielt ein junges Nachtelfenkind. Die knorrigen Wurzeln sind ihr Spielplatz, während sie barfüßig über die Moosbetten tanzt und keinen Hauch einer Spur im hohen Gras hinterlässt.
Die Jagd hat begonnen; eine Gruppe mächtiger Raubkatzen ist auf der Pirsch, nicht mehr als dunkle Gestalten in den Schatten des Waldes. Sie folgen dem Kichern des Kindes, doch es ist kein Beutezug. Es ist ein Spiel frei von Furcht, das die Tiere und das Mädchen verbindet. Federleicht tanzt die Kleine über die kühlen Steine eines klaren Bachs, während die Wildkatzen durch das Wasser hetzen.
Der Wald öffnet sich zu einer Lichtung, erhellt vom blassen Schein des Vollmonds, der über den Baumkronen thront. Stille breitet sich aus - der Hain beginnt zu schweigen. Langsam, fast unmerklich, steigt ein ätherischer Gesang empor, von einer sanften Brise getragen, die durch violette Haarsträhnen streicht. Er unterbricht das wilde Fangspiel und lässt das Kind innehalten. Große, runde Augen spiegeln das Sternenlicht des Nachthimmels, so vollkommen wie das Wiegenlied in ihren Ohren. Es ist, als würde Mutter Mond selbst gemeinsam mit den Sternen eine alte Melodie summen, die tief in den Herzen aller Wesen des Waldes widerhallt.
Erst als die warmen Nasen der Großkatzen an den kleinen Leib des Mädchens stoßen und sich ihre warmen Körper um sie legen, erwacht sie aus ihrer Trance - mit ihr der Hain. Sein Wispern kehrt zurück, und obwohl der Gesang verklungen ist, bleibt die Erinnerung an jeden Ton und jede unausgesprochene Silbe lebendig.
„Ande’alah dalah’thoras-ethil.“
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Die Kaldorei schließt die Augen, genießt den feinen Kuss des Windes auf ihren Wangen. Sie spürt den Boden des Waldes unter sich, das Gras, das ihre Finger kitzelt. Sie hört das Rauschen der Blätter, im Einklang mit der Melodie der Natur. Und sie fühlt die Vibration ihres Säblers. Er liegt seelenruhig zu ihren Füßen und gibt ein kehliges Schnurren von sich. Ein Moment des Rastens, ein seltener Moment, in dem sich beide erlauben einfach zu sein. Die Kaldorei streicht ihrem Säbler einmal über seinen Kopf und massiert kurz die Stelle zwischen seinen Ohren. Dann fährt sie mit ihrer Arbeit fort. Sie vergleicht die Feder die vor ihr liegt, mit ihrem Farbspiel aus Blau und Gold, mit dem Stück Holz in ihrer Hand, was immer mehr Form annimmt. Sie hat begonnen, das Andenken an die Echos im Eschental in Holz zu schnitzen.
Lange sitzt sie dort im Wald, bis der Mond aufgeht und sie diesen einmal anblinzelt. Sie erhebt sich, mustert ihr Werk. Die Schnitzerei hatte zwar keine Farben und war nicht ganz so groß wie das Original, aber der Säbler beschnuppert sie neugierig und schnaubt zustimmend in die Handfläche der Kaldorei. Ein Handgriff später baumelt die Feder am Ohr des Säblers. Er schüttelt sich einmal, präsentiert sein wohlverdientes Andenken, und stupst dessen Zwilling am Gürtel der Kaldorei an. Der Bogen wird geschultert und gemeinsam verschwinden die beiden in der Dunkelheit des Waldes.
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