[A-Hörspiel-Plot] Die Leuchtfeuer von Zandalar

Das Leuchtfeuer von Zandalar - ein Hörspiel-Plot

Das Leuchtfeuer


Rückblick: Teaser-Trailer

Links zu den einzelnen Kapiteln
Hörspiel Kapitel 1 - Windstille
Hörspiel Kapitel 2 - Wüstenkind
Hörspiel Kapitel 3 - Feindbilder
Hörspiel Kapitel 4 - Irrlicht
Hörspiel Kapitel 5 - Leuchtfeuer


Die Reisenden im Kodex des Leuchtfeuers

Der alte Lichtgeschmiedete saß in dem kleinen Zelt, welches ihm zugeteilt wurde, und welches wohl oder übel sein Heim für die nächsten Wochen sein würde. Im Abendrot der Wüstensonne von Vol’dun schrieb er über die Taten, die geschehen waren und die noch geschehen mussten, bevor irgendjemand in dieser reisenden Gruppe wohl Frieden finden durfte. Er schrieb über alle, die ihn auf dieser Reise begleiteten:

Dwayaa, die junge Draenei, die Wasserbändigerin, die Schamanin, welche von einem in das nächste Abenteuer stürzte und nie so recht wusste, wohin sie der Wind wehen würde.

Elizabeth, die kleine Menschendame, die Schnüffelnase, die worgische Lichtdienerin, die alles und jeden in Frage stellte und stehts nach einem Ausweg suchte, um einen weiteren Tag zu überstehen.

Die lichtgeschmiedete Thetae, die Bibliomanin, die Belesene, die Schweigsame, die heilende Hand mit bissiger Zunge, man wollte sie nicht reizen, denn ohne sie wäre so mancher Morgen nie gekommen.

Thorvar, der vom Licht Geschmiedete, der Gutmütige, der Gesellige, der Beschützer, ein Lektor, wie er im Buche stand. Zu bewahren das Leben aller, dies war seine Aufgabe jetzt und immer dar und mit Bravur erfüllte er sie Tag und Nacht.

Auch Valaani, die vor wenigen Monden zur Lichtgeschmiedeten erwählt wurde, die es nach Taten drängte, die zu jeder Zeit dienen wollte, die nie Ruhe fand, begleitete die Gruppe, mit ihrem gewaltigen Kristallschild bewaffnet an vorderster Front. Ein Bollwerk sondergleichen.

Schließlich erreichte die Gruppe auch Meraal, eine Lichtgeschmiedete, die der Einheit als Verstärkung zugeteilt wurde und mit einem Kriegsschiff mit Verstärkungen für den Trümmersteinhafen eintraf. Die Zweihandschwert schwingende Draenei schloss sich sogleich der Einheit an, hatte man bereits Seite an Seite in Stromgarde und im Arathihochland gedient.

Und waren da auch andere, weitere, die sie zuvor nie gekannt oder gesehen hatten. Sie waren dem Ruf gefolgt, hatten das Signal vernommen.

Da war die Menschendame Silianea, die Täuscherin, die Trickserin, die magisch Versierte, die stehts mit einem Seufzen und Rollen der Augen über die Witze des alten Lichtgeschmiedeten urteilte, die Licht- und Arkanmagie verband, um aufzudecken, was die Kommandantin des Leuchtfeuers und der Silianea bekannte Kirin Tor Magier hatten in der Wüste zurückgelassen.

Da war auch der Zwerg Gromdir, der Kampfeslustige, der Ziegenreiter, die Mauer, der immer bereit war, sich allen in den Weg stellte und selbst vor dem größten Feind nicht zu scheuen schien. Sein Vetter des Vetters des Vetters… nun, er suchte das verschollene Mitglied seiner etwas ausschweifenden Familie.

Und schließlich waren da Shinyani und Shyleerah, die Schwestern, die Kinder der Mondmutter, die Bewahrer des Gleichgewichts, sie waren aufgebrochen als Seefahrer, zur Gewährleistung einer sicheren Passage der Gruppe nach Zandalar, und waren geblieben, als sie von der Peinigung der Natur durch den Azeritkrieg erfahren hatten.

Im tiefen Dschungel waren die lange benötigten Verstärkungen endlich eingetroffen: Aestifer Taylor, Elizabeth Strifent und Graham Carrington waren zur Gruppe hinzugestoßen. So war das Bündnis zwischen den Menschen von Arathi und der Einheit Leuchtfeuer erneut entflammt.


Kapitel 1

Vol’dun. Karg, lieblos, verloren in sich selbst. Eine Welt am Rand der Zeit, heiße Sonne, keine Gräser. Ein Gefühl von Ewigkeit. In der Ferne Berge, gewaltig, majestätisch, verschwommen. In der Weite Einsamkeit, Winde, Sand, Dünen - Nichts. Das Rad der Zeit hatte dieses Land vergessen, und mit dem Vergessen blieb nicht einmal die Erinnerung. Nur Skelette gewaltiger gefallener Wesen waren stumme Zeugen einer einst vielleicht blühenden Fauna.

Vom Norden her jedoch drohte ein Sturm. Er trieb Gewitter voran über dieses Land. Viele hatten ihn bereits gesehen, zum Sterben verbannt in die Wüste gesandt. Wer sich ihm zu stellen gedachte, der musste in dieser Wüste geboren worden sein.

Im Süden? Nun, im Süden war der Sand und im Sand eingebettet lag eine der ältesten Straßen dieser Welt. Die Südpassage. Eine Handelsroute alter Kulturen, längst in Vergessenheit geraten, wie alles andere, so schien es … und doch war sie es, die dieses Land verband.

So begann die Reise, die Suche nach dem Leuchtfeuer in Zandalar.


Kapitel 1 - Windstille

Das Transmittersignal war eindeutig gewesen. Der Kristall hatte ausgeschlagen. Fünf Sekunden, dann vier, dann drei… schließlich zwei und dann eine Sekunde verging zwischen den einzelnen Leucht-Intervallen. Im Süden, in der zentralen Wüste, dort verbarg sich das korrespondierende Signal. Dorthin führte ihre Reise.

So waren sie aufgebrochen, in der Abenddämmerung, als das Licht langsam fiel und sich Kälte über die Wüste legte. In den Sanden ruhten unbekannte Wesen, wie Haie schwammen sie unter der Oberfläche, hinterließen kaum wahrnehmbare Spuren.

Und dann erschien sie. Die Brutmutter. Ein gewaltiges Biest, ein Krolusk so groß wie ein Katapult. Sie und ihre fünfzehn Kinder verfolgten die Gruppe, hatten sie fast eingeholt, doch dann erreichten sie einen riesigen Schädel, das Gerippe eines verstorbenen Monstrums. So groß wie ein Haus, eine Höhle im Inneren. Die Krolusken? Seltsamerweise verfolgten sie sie nicht an diesen Ort, eine Interferenz der Leylinien? Eine magische Blockade? Die Gruppe war sich nicht sicher, doch mochte das Licht in jener Nacht auf ihrer Seite gewesen sein.

Fräulein Silianea Stillwasser, die Kirin Tor Agentin, erhielt den Transmitterkristall vom alten Yazuun, dem Lichtweber, und begann einen Zauber aus einer Mischung aus Arkan- und Lichtmagie heraufzubeschwören. Eine Kettung von Zaubern, ein Schutz gegen Identifikation durch Hordentruppen.

Eine lichterne Gestalt erschien, dann drei weitere.
Ein schwaches Echo einer lang vergangenen Szenerie.
Schließlich vernahm man die Stimme der Kommandantin.


(Kapitel 1 - Windstille, Untertitel vorhanden
Vielen Dank für die Fotos der Charaktere von Thurelion, Burgondil und Shureliyah
Rückblick: [A-RP] Leuchtfeuer von Zandalar - IC-Hörspiel-Plot [ab 20.03.])


Kapitel 2

Yazuun ließ sich auf der kleinen gepolsterten Bank nieder, die definitiv nicht für einen ausgewachsenen Draenei gedacht war, und so knarzte sie bedenklich ob des alten Kolosses Gewicht.

Er resümierte die vergangenen Tage. Die Reise in Richtung Süden über die alte Handelsstraße, durch eine Kluft voller Seile, seltsam schmalen aber sehr tiefen Tunnelsystemen und einem Käfig, in dem ein gnom-großes Skelett hatte verharrt. Im Glück waren sie gewesen, denn die Passage in den Süden war ohne gefährliche Vorkommnisse überstanden worden und so hatten sie in einer Häuserruine Rast gemacht.

Als die Wasservorräte allmählich zu schwinden begannen, war die Hälfte der Gruppe aufgebrochen, um in einer nur wenige tausend Schritte entfernten Oase ihre Fässer und Behälter zu befüllen. Ungewöhnlich still hatten sie die Oase dann vorgefunden, befreit von jeglichem Lebewesen. An der Wasserquelle entdeckten sie die Gestalt eines zu Stein erstarrten Schlangenwesens. Die Irritation und Sorge um die Vergiftung des Wassers war groß geworden, so hatte Dwayaa - die Schamanin - das Wasser um Rat gebeten.

Nein, nicht das Wasser war vergiftet gewesen und das Wesen war bereits verstorben, als es von der Klippe in die Oase gestoßen worden war. Mehr aber konnte nicht herausgefunden werden, doch so war es möglich gewesen, die Behälter mit dem erfrischenden Nass zu befüllen und sich auf den Heimweg zu machen.

Als dann das Geräusch von hunderten, gar tausenden von Käferfüßen zu vernehmen war, wurde der Gruppe bewusst, dass sie nicht allein diesen lebensspendenden Ort besucht hatten. Aus einer Höhle am nord-östlichen Oasenrand schob sich ein Tausendfüßler, so lang wie die Tiefenbahn und so umfassend wie ein Katapult. Er erklomm mit hackenden Bewegungen die steinerne Mauer und verschwand mit einem ordentlichen Luftzug außer Sicht.

Es war Zeit geworden zu gehen. Als dann ungefähr dreißig Rieseninsekten mit scharfen Krallen und einem Stachel, der den Feind lähmte und versteinerte, zurückkehrten, wurde der Gruppe bewusst, dass selbst Tausendfüßler fliegen konnten, wenn sie nicht Jäger sondern Opfer geworden waren. Auf der Flucht bekämpften die Reisenden noch das ein oder andere fliegende Hornissen-Wesen, doch am Ende war nur die Talbukgeiß, Saan’ti, welche seit Hunderten von Jahren das Reittier des alten Yazuun gewesen war, vom Stachel einer Hornisse getroffen. Ihr linkes Hinterbein erstarrte zu Stein, da wurde es mit einem Schlag von einer Lichtgeschmiedeten vom Körper getrennt und die Wunde von Thetaes Lichtheilung verschlossen. Den restlichen Weg trug man das Talbuk ins Lager zurück.


Kapitel 2 - Wüstenkind

Am darauf folgenden Abend brach die Gruppe in Richtung Meer auf. Sie erreichten einen dichten Nebel, der alles und jeden einhüllte und verbarg. Dem neuen Lichtsignal folgend, fanden sie sich schließlich am Rande einer komplett verborgenen Karawanensiedlung wieder. Dies war das erste Mal, dass die Reisenden den Vulpera begegnen sollten. Kleine, fuchsähnliche Humanoide, die sie ans Feuer einluden, nachdem sich herausstellte, dass einer der Vulpera in Wahrheit ein in Illusionsmagie gehüllter Kirin Tor Gnom war. Tizzle Springlerix, derjenige, den die eigentliche Expedition vor sieben Monaten hätte finden sollen. Er war jedoch an genau dem Tage, an dem die ursprüngliche Expeditionseinheit eingetroffen war, nicht anwesend gewesen und so erfuhr die Rettungstruppe, dass auch dieses Signal nicht das Ende ihrer Reise sein würde.

Silianea Stillwasser, die die Gruppe begleitende Magierin, beschwor erneut die Echos von Vy’luun, Nialla Nebelraunen, Thorven Hammerbrand und P.J. Darsky herauf und erneut lauschten die Soldaten des Leuchtfeuers und ihre Verbündeten den Worten der Kommandantin und ihrer Begleiter.


(Kapitel 2 - Wüstenkind, Untertitel vorhanden)


Kapitel 3

Am Abend war die Gruppe aufgebrochen und in Richtung Süden marschiert. Sie erreichte alsbald die Küste von Vol’dun und entdeckte einen kleinen Außenposten der 7. Legion, doch war jegliches Lebenszeichen erloschen, die wenigen Soldaten vor Kurzem erst ermordet worden.

Ein Hilferuf aus der Ferne machte die Truppe auf eine gefesselte Lichtgeschmiedete aufmerksam, welche von einem Sethrak auf einem Krolusken entführt wurde. Die Rufe verstummten, als man sie mit einem starken Betäubungsmittel ohnmächtig werden ließ. Gromdir, der Zwerg, als auch Meraal und Elizabeth Dira nahmen die Verfolgung auf ihren Reittieren auf. Der Rest der Gruppe überprüfte die Gefallenen auf Hinweise, wie sie so hatten übermannt werden können.

Die intensive Verfolgungsjagd führte tief ins Südgebirge von Vol’dun und endete in einer unnatürlich dichten Nebelwand. Die Verfolger gaben auf, kehrten zurück und berichteten von ihren Befunden, dann brach man auf, um gemeinsam die Lichtgeschmiedete ausfindig zu machen. Hinein in den Nebel und über Engpässe quer durch das Gebirge.

Schlussendlich lichtete sich der Nebel und offenbarte einen Sethrakaußenposten, welcher von einer gut sechzig Mann starken Einheit bewacht wurde. Ein hitziges Gefecht entbrannte nach nur wenigen Minuten, als man in das Lager stürmte und die schlangenähnlichen Wesen niedermetzelte, bis die Naturzauberer ihre Sturmmagie auf die Gruppe entfesseln konnten und einige der Abenteurer geschockt zu Boden sanken.

Die Kämpfer formierten sich neu, einige warfen sich den riesigen Krolusken und ihren Reitern entgegen, andere teleportierten und stürmten den Hügel hinauf, auf dem sich die Zauberer befanden und aus einer Säule Energie zapften. Schließlich vernichteten sie die Zauberer, dann unterstützten sie die schwer angeschlagenen Krieger im Kampf mit den Krolusken.

Als auch diese gefallen waren, verblieb der Heerführer auf einer Tier, welches der Kroluskenbrutmutter ebenbürtig war. Fünfundzwanzig Speerträger erreichten die Abenteurergruppe, als zur gleichen Zeit der letzte verbliebene Zauberer einen Sandsturm herbei rief, welcher die Gruppe zwang, unter einer nahen Brücke Schutz zu suchen und die Lichtschilde gegen den hereinbrechenden Sturm zu stemmen. Mühevoll verhinderte man das Untergehen im Sand, wurde dafür aber in einen unglaublich kräftezehrenden Kampf in tiefem, frischen Wüstensand gezwungen.

Mit Müh und Not warf man sich gegen den Anführer, als eine weitere Staubwolke den östlichen Bergpass hinunter schoss und sich als Karawanenwagen der Vulpera entpuppte. Gezogen von einem eigenen, moosgrünen Krolusken saß dort eine rotfüchsige, weißschnauzige Vulpera und sechs Vulpera-Armbrustschützen, die das Feuer auf die Sethrak-Speerträger eröffneten.

Die verbliebene Armee wurde gespalten, Zauberer und Speerträger fielen den Vulperaschützen zum Opfer, doch auch drei der Schützen ließen ihr Leben auf dem Schlachtfeld. Dann, nachdem der alte Lichtweber Yazuun bereits entwaffnet war und seine rechte Hand von einer Klinge durchbohrt wurde, schafften es seine tapferen Streiter dem Anführer der Sethrak den Gnadenstoß zu verpassen.


Kapitel 3 - Feindbilder

Die rotfüchsige Vulpera entpuppte sich als Sunyah, jene Vulpera die einst auch mit der Expeditions-Gruppe in Kontakt getreten war. Sie tauschte einige Überbleibsel der Reisenden gegen eine Karte von Zuldazar und empfahl der Gruppe ihr Glück im Land der Zandalari zu suchen, denn dorthin war auch einst die Expedition unter Kommandantin Vy’luun hin aufgebrochen, wie sich herausstellen würde …

(Kapitel 3 - Feindbilder, Untertitel vorhanden)


Kapitel 4

So war die Gruppe nach Zuldazar aufgebrochen, doch hatten sie die beiden Nachtelfinnen in Vol’dun zurückgelassen, da diese andere Ziele verfolgten und somit andere Wege gehen würden. Nun hoffte die Gruppe umso mehr auf die Verstärkungen, die sie benötigen würden.

In der schwülen Hitze von Zuldazar waren Reittiere fehl am Platze, weshalb die Vulpera Sunyah den Reisenden angeboten hatte, sich um die Tiere zu kümmern und sie in Sicherheit zurück zur Karawanenlager zu bringen und dort zu warten, bis Truppen der 7. Legion eintreffen würden.

Zu Fuß machte man sich also auf, mit Schweiß, der sich durch jede Kleidung fraß, mit schwerem Atem und schwererem Gepäck, welches in Teilen von den sechs Matrosen getragen wurde, die die Gruppe unterstützten.

An einem Wegekreuz erschien für einen Moment ein Abbild von P.J. Darsky, dem Magier der Kirin Tor, der mit Vy’luun gereist war. Man vernahm seine Stimme, die argumentierte, man möge etwas zurücklassen um andere auf den richtigen Weg zu verweisen. So dirigierte der Magier die Abenteurergruppe eine Bergstraße hinauf in eine alte, weitläufige Tempelruine. Dort, so vermuteten die Reisenden, war auch die Expeditionseinheit gewesen.


Kapitel 4 - Irrlicht

Es waren Tage vergangen seit man Vol’dun hinter sich gelassen und Zuldazar betreten hatte. Die Gruppe kampierte tief im Dschungel auf einer kleinen Lichtung und brach an einem Abend zu jener besagten Tempelruine auf.

Die Ruine entpuppte sich als gewaltig. Ihre Ausmaße waren ähnlich des Transmitterradius, so musste die Truppe sich quer durch die Anlage arbeiten, um dem nächsten Signal auf die Spur zu kommen.

Als sie an einem der fast hundert Steinwächter vorbeigingen, da aktivierte sich die Verteidigungssequenz und der Steinwächter forderte die Gruppe auf, die korrekten Phrasen zu nennen, die seine Fragen beantworten würden. Jeder der Gruppenteilnehmer vernahm andere Fragen, musste andere Antworten kennen, durfte sich nicht beraten und nur die Antwort direkt dem Steinwächter nennen. So vergingen einige Minuten, angestrengtes, schweigsames Nachdenken. An jedem Wächter, den sie passierten, mussten sie das schwierige Spiel wiederholen. Die Furcht, falsch zu antworten, sorgte für Unruhe zwischen den Streitern, doch am Ende schaffte man es, mehr richtige als falsche Antworten zu geben und die Wächter verfielen wieder in Schweigen, gaben das Gelände frei.

Dann, in einem verlassenen Tempelhaus, fanden sie das nächste Signal von Vy’luun und erneut beschwor man das Echo herauf.

(Kapitel 4 - Irrlicht)


Kapitel 4 - Nachspiel

Die neuen Informationen sorgten dafür, dass die Reisenden alsbald aus dem westlichen Dschungel gen Nord-Osten aufbrachen. Sie durchquerten schwieriges Terrain, da sie möglichst weit entfernt von Dazar’Alor bleiben wollten. Schlussendlich bahnte man sich den Weg an einem Flusslauf hinauf gen Norden, um den südlichen, abgrenzenden Fluss zwischen Zuldazar und Nazmir zu erreichen. Es erreichten sie endlich die Verstärkungen aus Stromgarde. Die Triangulationskristalle zwischen Arathi und jenem von Yazuun waren aufeinander abgestimmt, ein altes Bündnis entflammte erneut, als die von Kommandantin Vy’luun einst eingeforderten Unterstützungen im Krieg für das Überleben der Allianz endlich angenommen worden waren. Hatte man in Stromgarde einst gedient, so musste nun Blutzoll in Zandalar gezahlt werden. Man stand geeint, egal an welcher Front. Innert weniger Sekunden waren die Verstärkungen eingetroffen, Lady Aestifer Taylor und Lady Elizabeth Strifent, zwei elitäre Späher aus dem Arathihochland, hatten das notdürftige Lichtportal durchschritten, bevor es sich verschließen konnte. Kein Weg würde nun zurück führen. Die beiden adligen Damen waren bereits in der Schlacht um Stromgarde an vorderster Front gewesen, hatten Schwachstellen in den Verteidigungsringen der Verlassenen aufgedeckt und sich als Meister ihres Späh-Handwerks auszeichnen können.

Sie wurden beobachtet, dann verfolgt und schließlich von einer wilden Truppe von Zandalari-Trollen gestellt. Ein harter Kampf entbrannte, aus dem man nur mit schweren Verletzungen entkommen und flüchten konnte.

Die Flucht führte die Truppe zur Nordgrenze von Zuldazar, wo man einen trollischen Kahn los schnitt und in tiefen dichten Nebel von Nazmir aufbrach.


Kapitel 5

Schwer erschöpft erreichten die Reisenden die Südküste Nazmirs und gingen von Bord. Müde sank man nieder und kümmerte sich um die vielen geschlagenen Wunden, würde ein, zwei Tage ruhen müssen, bevor man weitermarschieren konnte.


Kapitel 5 - Leuchtfeuer

Zur Mittagsstunde brach die angeschlagene Truppe erneut auf. Zwei Tage hatten sie am Südstrom zwischen Nazmir und Zuldazar gerastet und sich erholt, nun war es an der Zeit erneut aufzubrechen bevor man ihr notdürftiges Lager ausfindig machen konnte oder ihre Vorräte noch knapper wurden als sie ohnehin schon geworden waren.

Yazuun hatte ein gemeinschaftliches Votum angekündigt, bei welchem jede Person eine Stimme für den Landweg oder den Seeweg zu vergeben hatte. Die Mehrheit entschied sich daraufhin für den Seeweg und so setzte man die langsame Reise auf dem Fluss gen Meer fort.

Im dichten Nebel trieb das Boot unbeschadet voran, obwohl die Sicht auf gut fünfzig Schritte beschränkt war, gelang es, nirgendwo aufzulaufen.

Nach bald zwei Stunden auf der sehr stillen, nur von Krähengekrächze durchbrochenen Fahrt entdeckte die Gruppe einen Schatten, der durch den Nebel glitt. Gut acht Meter lang gestreckt schoss das Wesen immer außerhalb direkter Sichtweite vor ihnen entlang, bäumte sich zu einem Turm auf und - da man nicht erkennen konnte, wo der Kopf saß - blickte vermutlich auf die Gruppe hinab.

In äußerster Vorsicht verringerten die beiden paddelnden Lichtgeschmiedeten die Geschwindigkeit, als man versuchte, herauszufinden, ob das Wesen sie überhaupt wahrgenommen hatte.

Fünfundvierzig Schritte…

Es formte eine ovale Bahn, kreiste nun im dichten Nebel und verhinderte die Passage.

Vierzig Schritte…

Unwohlsein umfing das Gemüt der Reisenden. Angeschlagen und erschöpft wollte man nicht unnötig zu den Waffen greifen müssen. Elizabeth Strifent lud ihr Gewehr und zielte auf das Wesen, sollte es näher kommen.

Fünfunddreißig Schritte…

Plötzlich türmte sich das Etwas auf, dann schlängelte es sich in den Himmel hinauf und verschwand in den tief liegenden Nebelwolken.

Vierunddreißig… dreiunddreißig… zweiunddreißig… einunddreißig…

Der alte Lichtweber befahl der Anachoretin Thetae und dem Lektoren Thorvar einzelne Lichtkugeln in den Himmel zu entsenden, aufdass man das Wesen ausfindig machen konnte.

Dreißig Schritte.

Am Himmel über ihnen bot sich ein wahnwitziges Bild als aus einem schlangenähnlichen Wesen nun acht geworden waren. Sie wanden sich im Nebel, kreisten über dem Boot …

Dann befahl Yazuun auf die Sandbank zuzusteuern und an Land zu gehen. Er würde die Gruppe nicht in ihrem schweren Rüstzeug auf einem wackeligen Boot in den Kampf schicken. Man würde an Land weitergehen müssen.

An Land entflammte der Transmitterkristall, den die Kirin Tor Magierin Stillwasser bei sich trug. Das Notsignal der Lichtgeschmiedeten musste nah sein. Eilends kanalisierte sie einen Zauber um das Echo aufzudecken und als es schließlich vor der Gruppe erschien, da ertönte ein markerschütternder Schrei aus nächster Nähe vor ihnen. Ein gewaltiges Schattenwesen schoss der Gruppe entgegen …

In letzter Not entflammte die Lichtkuppel der Anachoretin und des Lektors, als sie einen schützenden Dom um die Gruppe woben.

Dann erklang die Stimme der Kommandantin Vy’luun, das Echo spielte sich selbst ab, während die bestialischen Schreie die Kuppel fast erreicht hatten …

(Kapitel 5 - Leuchtfeuer, Untertitel vorhanden)


Kapitel 5 - Anomalie

Die Kuppel aus Licht umschloss die Gruppe in letzter Sekunde. Anachoretin Thetae und Lektor Thorvar keuchten vor Anstrengung, als sich das Schattenwesen wie eine Flutwelle über den Schild ergoss und die Streiter in pechschwarze Finsternis eingehüllt wurden.

Angestrengt suchte man nach einem Ausweg aus der brenzligen Lage, Rücken and Rücken formierte sich die kleine Truppe.

„Es verschlingt alles Licht, wir können den Schild nicht ewig aufrechterhalten!“ Statuierte der lichtgeschmiedete Lektor, während er ununterbrochen den Schild verstärkte und Runen in die Luft zeichnete.

„Es ist, als wärrre das hierrrr das Auge eines Sturrrms…“ Murmelte der Zwerg von der Seite und schnaubte gehörig. „Magie is’ nich’ meine Sache, macht ihrrr das.“

„Das Auge… das Auge eines Sturms. Eines… Sturms?“ Überlegte der alte Lichtweber, Yazuun, und sah dann zu der jungen Schamanin hinüber. „Eines Sturms.“ Wiederholte er und schmunzelte sanftmütig. „Je stärker die Dunkelheit, desto heller das Licht.“ Meinte er dann, bettete eine Hand auf die Schulter der blauhäutigen Draeneifrau und sah ihr ernst in die Augen.

„Du… Du lächelst nicht mehr, Yazuun.“ Sprach die Schamanin unwohl und suchte forschend in den bernsteinfarbenen Augen des alten Lichtgeschmiedeten nach Hoffnung.

„Falsch, junge Blaubeere.“ Statuierte der Lichtweber dann, zwinkerte ihr zu und fügte an. „Ich lächle immer.“

Dann öffnete er den Kodex des Leuchtfeuers und begann eine komplizierte Litanei zu zitieren, das Licht in seiner über der Stirn levitierenden Rune verstärkte sich, brannte lichterloh. Die junge Schamanin spürte, wie sich ein neues Selbstverständnis und Erkennen in ihrem Dasein kristallisierte, dann erinnerte sie sich … an alles. An die Flucht von Draenor, an den Absturz der Exodar, den Tod ihres jungen Bruders, den Verlust der Eltern, alles, was sie verdrängt hatte. Und sie erinnerte sich daran, wer sie gewesen war. Eine vollwertige Schamanin, ausgebildet von Gebrochenen, bereit, dem Sturm aus Leere zu trotzen.

Der Alte ging in die Knie, als er den mächtigen Zauber gewirkt hatte, dann sank er zu Boden und verlor das Bewusstsein, völlig erschöpft. Die Rune auf seiner Stirn, welche draeneisch „Unendlichkeit“ bedeutete, war zersprungen und übrig geblieben war das Wort für „Endlichkeit“.

Die Wolkendecke über der Lichtkuppel brach auf und ein tosender Wind, geschwängert von Lichtpartikeln, schmetterte auf das Schattenwesen nieder und zwang es vom Schild zurück. Die Schamanin warf die Leerenbestie zu Boden, dann schnaubte sie lautstark, während ihre Haare wild im Wind flatterten, und dirigierte die anderen: „Das Wesen gehört mir.“

Der folgende Kampf war nicht von Dauer. Die erzürnte Schamanin zerriss jeden Zauber, den das Wesen ihr entgegen schleuderte. Der Wind, ein uralter Freund, hatte ihr seine Kraft verliehen. Das Wasser, welches im Fluss hinter der Gruppe vor sich hin trieb, wurde um Hilfe gebeten und folgte dem Ruf der Schamanin, sodass sie die Leerenbestie schlussendlich niederzwang und in einer Wasserblase einschloss, bevor sie das Wasser in die Lungen des Etwas trieb und es schließlich starb.

Während die Schamanin nur die Augen für jene Schattengestalt hatte, waren andere hinzugestoßen.

Eine Bestie auf zwei Beinen, mit einem fassrunden Korpus und einem kleinen Reiter. Eine drahtige, dürre Gestalt von über zwei Meter Größe, die auf einem Baumstumpf in der Ferne stand. Ein quadratisches Etwas, welches von einem Mantel umschlungen war.

Es gab keine Zeit zum Nachdenken. Ein Pfeil schoss auf die Gruppe hinzu und wurde vom sich auflösenden Lichtschild abgefangen. „Feindbeschuss! Aufteilen und die Feinde attackieren!“ Erklang der Befehl von Meraal, die als Verteidigerin die Führung nach dem ohnmächtigen Lichtweber Yazuun übernommen hatte.

Mit Wucht flug der Gruppe ein von kinetischer Energie bewegter, schwerer Ast entgegen, den die Magierin Stillwasser nur mit großer Mühe zur Seite lenken konnte. Gedeckt durch einen weiteren Lichtgeschmiedeten stürmte sie auf das Mantelwesen zu.

Die arathischen Späherinnen Elizabeth und Aestifer sowie die Verteidigerin Meraal rannten durch das Dickicht in Richtung des drahtigen Etwas, welches seelenruhig einen Pfeil nach dem anderen verschoss und sich nicht von der erhobenen Position bewegte.

Im Zentrum stürmte die fassrunde Bestie auf die geschwächte Anachoretin, den Lektor und den Lichtweber zu. Mit einem zornerfüllten Aufschrei führte Gromdir, der Zwerg, seine Kampfziege Rübi geradewegs auf die Bestie zu.

„Thorvar, ich glaube… das sind…“ Begann die Anachoretin Thetae leise zu sprechen, während sie den ohnmächtigen Yazuun stabilisierte.

Der Zwerg erreichte samt Ziege sein Ziel zuerst. Er wich dem gewaltigen, breiten Maul der Bestie aus. Ein Blutkrogg, dem Ketten in den Leib getrieben worden waren. Die Ketten führten an ihm hinauf und präsentierten den abgeschnittenen Torso eines verfaulenden Zwerges, der auf den Krogg gekettet worden war und aus leblosen Augen seinem Vetter entgegenstarrte.

„Bei meiner Axt, Vetter, was haben sie nur mit dir gemacht!“ Brüllte Gromdir und riss die Zügel der Ziege zur Seite, um den Krogg auf die Hörner zu nehmen und niederzuringen, dann ging der Krogg unter dem wilden Hacken der zwergischen Streitaxt unter, bevor er seinem untoten Vetter endlich Frieden brachte und den Kopf vom toten Körper trennte.

Die beiden arathischen Adligen duckten sich unter dem Pfeilbeschuss, Elizabeth Strifent setzte an und schoss aus ihrem Jagdgewehr, dabei hörte man Knochen splittern, als die Kugel ihr Ziel traf. Aestifer sicherte zur Seite ab, während Meraal der knochendünnen Gestalt entgegenrannte und diese mit einem Schwung ihres gewaltigen Zweihänders zum Rückzug zwang. Das Knochenwesen fiel zu Boden, wirbelte dann jedoch grazil herum und nutzte die gesplitterten Armknochen als Sensen, um nach der Lichtgeschmiedeten zu stechen. Schwer abgelenkt bemerkte es jedoch nicht, wie ein weiterer Schuss aus dem Gewehr abgegeben wurde und das Standbein wegsplitterte. Dann fiel auch das knöchrige Etwas… „Elune, verzeih… mir.“ Hauchte es, als es dahinschied.

Schlussendlich lebte nur noch das Mantelwesen. Immer wieder entsandte es arkane Kugeln und nutzte Objekte aus der Umgebung als Wurfgeschosse, doch der Lichtgeschmiedete, der die Kirin Tor Magierin schützte, lenkte die meisten Angriffe auf sich und war darauf erpicht, ihnen auszuweichen, statt direkt anzugreifen. Schließlich erreichte die Magierin den Feind, stach die Zauberklinge in den Leib der Bestie, kanalisierte einen schnellen Explosionszauber und zerfetzte das Etwas. Der Mantel wurde vom Leib gerissen, woraufhin eine Kreatur gänzlich aus Schleim bestehend, die im Inneren den nackten Kopf, Torso und Unterleib ohne Arme und Beine eines Menschen präsentierte. Kurz darauf schossen die Körperteile in alle Richtungen, als das Wesen explodierte.

Dann … dann herrschte Stille … und drei der vier ursprünglichen Expeditionsmitglieder lagen nun endgültig tot vor der Rettungseinheit.

„Wo… wo ist die Kommandantin?“ Fragten sich die anderen, doch der Peilsender, der Kommunikationskristall, gab nur ein irritiertes, gestörtes Signal von sich.


[Ende der Geschichte - der Rest wurde vorerst nur Ingame erzählt.]

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