[A-RP] Argentumkreuzzug Nordend (RP-Projekt)

Kleine anonyme Hilfe als Beobachter und Befürworter des Projektes.

Siehe oben der Einstiegsbeitrag. Dort steht, dass diese Argentumgruppierung nach Unterstützung sucht und dafür entsprechende Werbeplakate in den Hauptstädten aushängen. Du kannst also gemütlich über einen solchen Aushang stolpern.

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bekommt Nordend-PTSD

Das war meinem geschulten Auge wohl entgangen.
Ich habe scheinbar erst bei: „Seid gegrüßt, Wanderer!“ zu lesen begonnen und den ersten Satz ignoriert.

Shame on me.

Ich werde morgen Abend stolpern :slight_smile:
Danke dir.

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Ja das kann durchaus Interessant sein und auch interessant werden. :wink:

Dafür kann ich noch das Addon: CrossRP empfehlen. Denn Dadurch ist es euch möglich, die Flags der Gegenfraktion sehen zu können.

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Ich freue mich drauf ^^

Sobald mein Char aus dem Lazarett entlassen wird, werde ich das mal aktiv angehen. Und mit meinem neuen Esel, wird die Reise sicherlich einfach hust

Das Addon lade ich mir noch runter.

Wo kriege ich den Sprachentrank her? Den brauche ich ja auch.

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In Dalaran :wink:

(Bewirft nebenher Awen mit Ghulen.) :innocent:

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Habt ihr eigentlich Discord oder sowas für euer Projekt?
(Falls es schon irgendwo steht dann war das natürlich Absicht, nur um nochmal darauf hinzuweisen).

Und besteht eventuell Interesse für jemanden den Weg nach Eiskrone auszuspielen? Ist ja jetzt nicht direkt eine Touristenfalle.
Man könnte sich z.B. in Herdweiler treffen.

https://discord.gg/Qn9Hhnpe65

Ich hoffe der geht, wenn nicht Leite ich weiter =)

Vaiana verließ heute das erste mal das Lazarett und somit das Schiff der Brise. Gegen Mittag ging sie dann durch Sturmwind in Richtung des Gansthauses, wo sie vor drei Wochen ein Zimmer bezogen hatte. Endlich frische Kleidung, ein ausgiebiges Bad und etwas Ruhe warteten auf die junge Blondine. Nach zwei Wochen der Bettlegerigkeit im Lazarett hatte sie dies auch bitter nötig. Sie ging bewusst erst mittags los, mied Fremde Leute und wich dunklen Gassen aus.

Am Gasthaus angekommen ging Vaiana auf ihr Zimmer, lies sich ein Bad ein und entspannte eine gute Stunde in jener nach Rosen duftenden Flüssigkeit. Anschließend wurden die Haare gemacht und gekemmt, ehe man einen Zopf herrichtete. Neue, saubere Kleidung wurde angezogen und der Wollmantel mit der großen Kaputze angelegt. So verließ Vaiana das Gasthaus wieder, strich die Kaputze über den Kopf und macht noch ein Spaziergang durch Sturmwind. Immer wieder sah sie sich um, als wolle sie vermeiden erkannt zu werden.

Das Bestreben, welches die junge Frau nach Sturmwind führte, war noch vorhanden und so versuchte sie so viele Informationen, wie es ihr möglich war, zu erhalten. An einem der schwarzen Bretter hielt Vaiana an und beäugte die Aushänge, ehe sie ein ganz bestimmtes fixierte.

Argentum… Nordend… murmelte die Blondine, ehe sie das Pergament abnahm, zusammen rollte und in den Gürtel steckte. Vieleicht… habe ich dort mehr Glück als hier, hm? sprach sie eher zu sich selbst, während sie den Spaziergang fortsetze. Ich könnte mich um deren Tiere nebenbei kümmern und mit Glück finde ich dort die Ausbildung, die ich anstrebe. Nur… wie komme ich dorthin?

An der Löwenruh setzte Vaiana sich am frühen Nachmittag auf eine Bank und las das Pergament noch einmal. Nordend… das ist weit. Und kalt. Und… ich habe keine Ahnung, wie ich auf den Kontinent komme und wohin ich dann genau muss seufzte sie Aber… ich schaff das schon. Ich werde die Tage hier so viel Informationen einholen wie es geht und wer weiß? zuckt sie mit den Schultern, ehe sie das Pergament wieder zusammenrollte und verstaute Vieleicht finde ich ja Mitreisende. Und damit setzte die Blondine sich wieder in Bewegung richtung Hafen und der Brise.

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Ich hatte extra nicht gewollt den ins Forum zu posten. Finde es gar nicht Okay, dass nicht nachgefragt wurde. Bitte löschen, Athrog.

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Danke dir! :sunflower: :sunny: :dizzy:

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Fiebertraum

Wo immer eine Krankheit ihr Werk tut, ist das Fieber nicht fern. Schweißtreibende Hitze, die den Körper mit Schwäche schlägt und den Geist verwirrt. Gefürchtetes Zeichen dafür, dass das Leben seinem Ende entgegen geht.

Und doch ist es nicht das Fieber, das den Tod bringt. Im Gegenteil ist das Fieber vielmehr ein Aufbäumen des Lebens, ein letztes Mobilisieren der Kraft und der beste – möglicherweise der einzige – Freund, der dem Kranken noch geblieben ist.

Fieber ist kein Teil der Krankheit. Fieber ist der Kampf um Leben oder Tod.

Nun ist Azeroth selbst mit einer Krankheit geschlagen. Ein siechender Riese, dessen Zeit scheinbar unumstößlich verrinnt.

Der Geist ist benebelt und im Wahn geplagt von den Erinnerungen an die Vergangenheit, an all den Hass, all die Furcht, all das Blutvergießen und all den Schmerz. Blind und müde.

Das Herz ist verdorrt und erkaltet und unempfindlich gegenüber den Tränen die vergossen werden und dem eigenen verstummten Gewissen. Sein Schlag ist nur noch ein Schatten seiner selbst.

Die Arme wiegen schwer und heben sich kaum und wenn, dann um in blinder Wut kurz und klein zu schlagen was immer sie erreichen können und sich dabei nur das eigene Fleisch zu zerreißen.

Und während der Gigant stirbt, zeigen sich die Zeichen seiner Krankheit. Bruder kämpft gegen Bruder und Schwester gegen Schwester während die Welt stirbt und ihre Kinder leiden.

Und nun zerbricht der Himmel als wäre er eine platzende Pestbeule. Ein letztes Zeichen der Krankheit, das auch der Blinde nicht übersehen kann.

Vielleicht ist es an der Zeit das Fieber zu entfachen.

Vielleicht ist es an der Zeit den Geist zu wecken und seine Augen zu öffnen, auf dass er endlich wieder erkennt, was er einst war, was er ist und – vor allem anderen – was er sein könnte.

Vielleicht ist es an der Zeit das Herz im Takt der Trommeln zum schlagen zu bringen, es mit neuer Kraft zu erfüllen und diese im Rausch des gerechten Zorns durch den Körper zu pumpen.

Vielleicht ist es an der Zeit die Hände zu einer Faust zu ballen und mit Weisheit und Umsicht zu führen, auf dass sie mit geeinter Macht das Übel zerschmettern.

Vielleicht ist es – erneut – an der Zeit das Fieber zu entfachen.

Erneut müssen wir etwas von uns geben, um uns dem Schicksal entgegen zu stellen.

Erneut werden wir nach Nordend gerufen um dort für eine Zukunft zu kämpfen, für die wir uns vor unseren Kindern nicht schämen müssen.

Erneut werden wir das Fieber entfachen.


Gyldor lässt noch einen Moment seinen Blick auf der Buchseite ruhen während er den Federkiel zurück in das Tintenfass steckt. Ein paar Minuten verharrt er so und wartet geduldig bis die Tinte genug Zeit hatte zu trocknen, um dann das Buch zu schließen und in die dafür vorgesehene gewachste Tasche zu stecken. Diese wird sogleich gegriffen und findet seinen Platz, neben dem treuen Schwert, am Gürtel.

„Ein zerbrochener Himmel…“ spricht er kaum hörbar seine Gedanken aus und verlässt mit entschlossenen Schritten den Raum.

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Immer wieder gerne

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Sry für die blöde frage, aber ich hab jetz schon paar mal veruscht Fizzi zu finden aber wenn ich ind en Magier-Turm geh komm ich in das Northend Dalaran & das is von der Map anzeige nicht das wo ich hin muss. In welches Dalaran muss ich (ggf. wo das portal dafür steht) wäre sehr hilfreich.

Thx

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Fizzy steht in Legion-Dalaran.

Nicht in Nordend-Dalaran.

Der Sprachtrank kam erst mit Legion dazu.

Zum Portal: Es sollte in jedem Portalraum ein Portal nach Azsuna stehen. Von dort kann man dann hoch ins Legiondalaran fliegen.

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Was Zayba sagt, oder gegebenenfalls den „Neu“-Dalaran Ruhestein benutzen / den netten Magier deines vertrauens kontaktieren.

Die gute Fizzy steht in einem Hinterraum in der Kanalisation.

Nach einigen Tagen, eingesperrt im zitternden Bauch eines Luftschiffes und nur unterhalten vom Geschnatter der Goblins und dem ewigen Brummen der Motoren, war Gyldor dankbar gewesen wieder festen Boden betreten zu können.

Die Reise war anders als beim letzten mal, weil alles anders war. Keine Trompeten oder Banner und keine Rotten aus Orcs und Tauren die vorher eine Schneise in die Reihen der Geissel schlagen würden.

Vor allem aber waren seine eigenen Erinnerungen und Erfahrungen diesmal anders und ließen sich nicht einfach abschütteln. Als Gyldor die ersten Schritte aus der Kriegshymnenfeste machte und nach Jahren zum ersten mal die kalte Luft Nordends einatmete, merkte er es deutlich.

Trotzdem zog er los durch die schweigende Tundra mit ihren sumpfigen Böden. Letztere waren es auch, die es ratsam erschienen ließen das Pferd fürs erste nicht zu reiten, sondern zu führen. Wohin er auch blickte sah er grau um grau. Das einzige Leben und – dem Licht sei Dank – Unleben welches sich zeigen wollte waren kreisende Vögel hoch im Himmel und ab und an Mammuts die sich wie wandernde Berge am Horizont abzeichneten.

Schritt für Schritt legte sich der Schwermut auf Gyldors Gedanken und Bilder aus der Vergangenheit zeigten sich ungewollt vor seinem inneren Auge.

Er sah die Gesichter seiner Schwestern und Brüder, wie sie kämpfen, leiden und sterben mussten. Er sah untote Kinder mit leeren Augen und Standarten aus Haut. Dazu die Schreie der Gemarterten und der Gestank nach faulem Fleisch.

Schließlich hielt er an und schüttelte die Gedanken aus seinem Kopf um dann in tiefen Zügen die eiskalte Luft zu atmen. Dabei ließ er seinen Blick schweifen, um sich abzulenken und aus der Notwendigkeit heraus, alleine wie er war, jeder Gefahr so früh wie möglich ausweichen zu müssen.

Es war aber keine Gefahr die seinen Blick schließlich einfing, sondern eine einzelne rote Blume, die es geschafft hatte im halbgefrorenen Boden zu wachsen. Langsam ging Gyldor zu der Pflanze und senkte sich auf ein Knie um sie näher zu betrachten.

Elegant war sie, farbenfroh und wunderschön. Ein perfektes Geschöpf, so voller Leben, dass sie allen Umständen zum Trotz an diesem kalten Ort erblühen konnte. Kurzentschlossen griff Gyldor nach seinem Rucksack und holte sein wertvolles Buch hervor und angelte nach dem Leder, in das die Kohlestifte gewickelt waren. Er konnte den Blick von dieser Schönheit kaum lösen und fing gleich mit vor Kälte zitternden Fingern an zu zeichnen.

Als er fertig war, begann es bereits dunkel zu werden. Es war Zeit sich eine Unterkunft zu suchen. Doch vorher musste das Bild der Blume noch einen Namen bekommen. Gyldor überlegte einen Moment und schließlich schrieb er das erste Wort, das ihm in den Sinn gekommen war.

Trotz

Die Sachen wurden alle wieder sicher verstaut und Gyldor erhob sich und verneigte sich knapp zum Abschied vor der Blume. Dann setzte er mit entschlossenen Schritten seinen Weg fort.

Es galt schließlich der Dunkelheit Einhalt zu gebieten, das Böse niederzuwerfen und eine bessere Welt zu schaffen, dachte er mit neuer Zuversicht.

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Vor zwei Tagen…

Vaiana verstaute hektisch die eben erworbenen Sachen. Der eine Reiserucksack wurde mit Kleidung voll gestopft, ehe man den Zweiten mit Nahrung und Trinkschläuchen bestückte. Auch leere Pergamente, Kohlestifte, Feuersteine und etwas Zunder wurden mit hineingetan. Zwei Karten, eine von der Tundra und eine der Drachenöde wurden gerollt und während die eine im Rucksack verschwand, wurde die andere in den Gürtel geklemmt.

Die Blondine nickte dem Händler noch einmal zu und bedankte sich, ehe sie nach draußen eilte. Schnell wurden die Rucksäcke an den Sattel ihres treuen Esels Hubert gehängt. Hubert, ein grauer Esel, kräftig und ausdauernd, steckt in seinen besten Jahren und war seit langer Zeit ein treuer Begleiter und Freund der Tiranerin. So saß die junge Maximoff auf, ausgerüstet und gepackt für die lange Reise in die Eiskrone. „Komm, Hubert. Wir müssen uns spurten, das Schiff legt bald ab…“ meinte Vaiana zu ihrem Begleiter, tätschelte seinen Hals und der Esel setzte sich in Bewegung.

Am Hafen in Sturmwind angekommen steuerten die beiden direkt das vorgesehene Schiff an. Direkt davor saß die junge Frau ab und überließ die Zügel einem der Matrosen, der den Esel mit den Rucksäcken in Sicherheit unter Deck führte. Vaiana nickte zufrieden. Aufregung, Tatendrang und hohe Motivation konnte man im Gesicht der Tiranerin erkennen. Sie ging zum Bug und lehnte sich an die Rehling, die Augen auf das endlose Wasser gerichtet und die salzige Luft tief einatment. Fünf Wochen war sie nun in der Hauptstadt der Allianz gewesen. Eine Zeit, die Vaiana wohl nie vergessen wird. Gefährlicher, als manch einer vermuten würde.

Es näherte sich der Navigator und wechselte einige Worte mit der jungen Maximoff. „Die Waren, die in das Dorf der Tuskarr sollen sind verladen. Eure Überfahrt wurde bezahlt. Nach einem kurzen Zwischenhalt im Arathi geht es direkt zur Valianzfeste in der Boreanischen Tundra.“ Die Blondine nickte bestätigend. „Ich zeige euch noch kurz euren Schlafplatz…“ und so folgte die Tiranerin den stämmigen Mann mit der rauen Whiskey-Stimme und dem langen Bart.

Gegenwart…

Eingepackt in warmer, gefütterter Lederkleidung und umhüllt mit einem Wollumhang mit Kaputze sah Vaiana aus wie ein Mönch. So übernahm sie an Deck die Zückel des Esels und ging mit jenem vom Schiff runter. Zusätzlich zu dem Hab und Gut der Blondine musste Hubert nun noch einen recht großen Jutesack tragen. Was da drinne ist wusste Vaiana nicht, nur, dass jener Sack zu den walrossähnlichen Wesen sollte. So erkundigte sie sich in der Feste noch nach aktuellen Informationen über die Tundra, ehe man aufsattelte und den Allianzstützpunkt gen Westen verließt, ehe dann der Weg gen Norden genommen wurde.

Weiße Wolken atmeten Vaiana und ihr Esel aus. Kalt und frisch war die Luft hier oben, fern ab der anderen Kontinente. Klar waren die Gewässer, tief und rein das Eis und die Gletscher. Fasziniert sah die Blondine sich um und selber der Esen, der bisher nur das Sturmsang und Sturmwind kannte, schaute sich verwundert die Gegend an. Immer wieder sah die Tiranerin auf die Karte der Tundra, welche sie vor kurzem noch in Sturmwind erworben hatte. „Bloß auf dem Weg bleiben.“ murmelte sie. „Also… an der nächsten Kreuzung müssen wir gen Osten. Und dann… dann nach der zweiten Kreuzung noch etwas nach Osten, bis wir südlich der Straße dann das Dorf sehen.“ sprach sie zu ihrem Esel. Jener bestätige dies mit einem Schnauben, als wenn er verstanden hätte. Schmunzelnd schüttelte Vaiana den Kopf „Als wenn du mich verstehen würdest…“.

Am Zielort angekommen wurde Vaiana mit neutralem Blick von den Tuskarr empfangen. Einige wenige der ihr unbekannten Wesen konnten gebrochen die Gemeinsprache und nahmen dankend die Waren im Jutesack entgegen. Auch wurde ihr erlaubt im Dorf zu ruhen und am nächsten Tag weiter zu reisen. Es wurde ihr Trinken geboten und Fischgerichte des Stammes. Am Feuer gesellte die Blondine sich zu den Tuskarr und hörte den Wesen zu, lauschte den Gesängen und beobachtete sie. Notizen wurden in ein kleines Büchlein geschrieben, ehe sie selbst, als die Sonne langsam den Horizont küsste, ihre Harfe nahm und melodische Klänge sanft den Abend untermalten…

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Hallo, liebe Argentumkreuzzügler und Interessenten! :sunny:

Ich wollte an der Stelle nur kurz mitteilen, dass der Eventkalender auf der offiziellen Website des Gildenprojekts (Link weiter oben), nun aktualisiert wurde. Ich hoffe, wir sehen uns bald (wieder?) im Spiel! :sunflower:

LG, Awen vom Argentumkreuzzug Nordend :wave:

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„Endlich. Wir sind da, hm?“ sprach die Blondine gestern abend zu ihrem Esel. Dem Begleiter, der seit nun sechs Wochen an ihrer Seite war. Seit dem sie ihr Heimatdorf und das Sturmsangtal verlassen hat. Die junge Frau nahm dem Esen die Reiserucksäcke ab und schließlich auch den Sattel. Entlastet schüttelte sich das Tier einmal durch und gab ein freudiges Geräusch von sich.

Die Sachen wurden von Vaiana erstmal zur Seite gelegt und vom Stallmeister besorge sie sich eine Bürste und eine Art Spachtel. So striegelte die Frau den Esel ausgiebig, welcher es sichtlich genoss. Auch der Dreck in den Hufen und Eisen wurde mit dem Spachtel entfernt, ehe das Tier sich auf den Boden legte, welcher sperrlich mit Stroh benetzt war. Vaiana holt Büchlein und einen Kohlestift aus einem der Rucksäcke und setzte sich neben den Esel, um sich mit dem Rücken an ihren Begleiter zu lehnen.

„Hier wird es sicher anders als in Sturmwind, aye? Besser.“ nickte sie, lächelte den Esel an und schrieb schließlich saubere Zeilen in das Büchlein.

Gyldor Herzblut hieß jener Blutelf, den ich im Dorf der walrossähnlichen Tuskarr traf. Anfangs war ich skeptisch und wusste nicht, was ich von ihm halten sollte. Ob man im vertrauen kann. Doch, wenn man Frieden anstrebt, Frieden zwischen den Völkern und Fraktionen, muss man auch Risiken eingehen. Dinge wagen, um herauszufinden, ob etwas möglich ist. Und… ein weiser Pandare sagte vor einigen Wochen zu mir „Das Gestern ist Geschichte, das Morgen nur ein Gerücht und das Heute die Gegenwart und jene zu erleben ist ein Geschenk“. Ich mag diesen Spruch. Er beinhaltet viel Wahrheit.

Gyldor stellte sich als Mitglied des Argentum vor. Gut, dachte ich, dann haben wir ja das gleiche Ziel und gemeinsam reist es sich lustiger und in Gesellschaft auch sicherer. Immerhin war der Elf bewaffnet. Der Weg gen Osten in die Drachenöde verlief ohne Probleme. Doch während dessen merkte ich schon, dass ich mich vielleicht übernommen habe. Die Kälte am Körper und die beißende Luft beim Atmen sind unangenehmer als gedacht. Trotz der warmen Kleidung. Auf dem Weg fanden wir zwei Leichen am Rand. Sie sahen aus wie Tauren, doch meinte der Blutelf, dass es nur nahe Verwante sind. Wir durchsuchten die Kisten ihres Schlittens, jedoch kamen wir wohl zu spät. Jene waren schon geplündert und leer. Dass die Tauren noch dort lagen ist ein gutes Zeichen, meinte Gyldor. Immerhin seien sie nicht aufgestanden.

Der Rest des Weges verlief ohne Zwischenfälle. Auch, wenn die Brücken erneuert werden könnten. Die Holzbarken knarzten und knirtschten unter unserem Gewicht, dass wir die Tiere einzelnd über die Hängebrücken führen mussten. Immer weiter zogen wir schließlich in die Drachenöde hinein. Und dann. Als ich diesem Turm in der Ferne sah. Majestätisch. Gigantisch. Faszinierend. Der Weg dort hin fühlte sich endlos an. Der Tempel wurde zwar immer größer doch sah er weiterhin unerreichbar aus. Mein Gesicht war taub, die Kälte kroch bis ins Mark und die Müdigkeit wurde immer stärker. Es strengte langsam an. Hubert schlug sich wacker unter der Mast meines Körpers und des Gepäcks. Er war körperliche Arbeit gewohnt aber das gänzlich fremde Klima macht auch ihm zu schaffen.

Am Tempel angekommen gewährte man uns einlass. Ich erfuhr etwas über den Blutelfen, welcher ein wenig über sich und seine Vergangenheit erzählte. Wir kümmerten uns um die Tiere, aßen selber etwas und ruhten uns aus bei einem wärmenden Feuer. Dann tat der Elf etwas, was ich zunächst nicht verstand und mehr aus Reflex tat. Er gab mir sein Schwert und ich nahm jenes an mich. Warum? Das kam mir erst am nächsten Morgen in den Sinn. Die erste Nacht, die wir gemeinsam verbrachten, noch immer als fremde Personen und er gab mir seine Waffe. Es war eine Geste des Vertrauens. Er gab mir einen Vorschuss.

Am nächsten Tag kümmerte ich mich erstmal um Hubert. Ich gab ihm Obst zu essen und musste dann seufzen. Die Vorräte gingen langsam zur Neige. Dann machte ich mich selbst etwas frisch und belud den Esel wieder mit Sack und Pack. Gyldor bekam sein Schwert auch zurück und ich bedankte mich, wisse, dass ich diese Geste zu schätzen weiß und der Moment kommt, dass ich jenes erwiedern werde. Und dieser Moment ließ nicht lange auf sich warten.

Einigermaßen ausgeruht und motiviert zogen wir weiter. Bei einem Tempelbewohner holte ich mir noch Informationen über den weiteren Weg ein. Immerhin reichte mein Kartenmaterial nur für die Tundra und die Drachenöde. Jener Bewohner erklärte mir den Weg in den Kristallsangwald. Und diesen folgten wir auch. Bis… wir zu einer Schlucht kamen. Diese Schlucht. Dunkel. Kalt. Gruselige Geräusch, die vom Wind getragen wurden. Nervös wurden unsere Tiere und wir führten sie lieber behutsam an den Zügeln durch die Engen Eisspalten.

Den Weg über fragte mich Gyldor ein wenig aus. Was ich früher machte und woher ich stamme. Was ich in Sturmwind wollte und wieso der Aufenthalt in die Hose ging, ja so schlimm war, dass ich freiwillig alleine gen Norden ziehe. Nun, jetzt, wo ich darüber nachdenke… hat er recht. Es ist schwer zu verstehen, wieso man eine sichere Stadt verlässt, in der man die selben Ziele erreichen kann, wie hier beim Argentum. Ich erzählte ihm nichts genaues. Keine Details.

Und dann, mitten in der Schlucht passierte es. Ich hoffte, dass solch Vorkommnisse auf der Reise gen der Argentumvorhut nicht geschehen. Wir wurden angegriffen. Große, spinnenähnliche Wesen tauchten in den Schatten der Eisspalten auf. Eine dieser Wesen rannte von hinten auf uns zu und die Tiere gingen durch. Wir versuchten hinterher zu laufen und jene einzuholen. Vergebens. Das Monster hinter uns holte auf und Gyldor stellte sich jenem mit Schwert und Schild entgegen. Er wurde in die Knie gezwungen und versuchte mit aller Gewalt stand zu halten. Ich wusste nicht was geschah, ich wollte fliehen. Angst. Furcht. Doch konnte ich mich beruhigen und fing mich wieder. Konzentriert war ich voller Mutes die Geste des Vertrauensvorschuss jetzt zurück zu zahlen. So lief ich zum knieenden Gyldor und stieß mich zu einem Sprung von seinem Rücken ab, um den Vieh mein Kurzschwert in den Schädel zu jagen. Mit Erfolg. Das Tier taumelte zurück und Gyldor konnte sich wieder aufrappeln.

Dann sah ich es. Seit den Überfällen der Horde auf die Dörfer des Sturmsangtals. Damals schon war ich fasziniert und so beeindruckt davon. Wie die Armee der Allianz und die Paladine und Priester das Licht zum Schutze unseres Lebens wirkten, Mut machten, Wunden heilten und Feinde zurück drängten. Gyldor wirkte es und die Schlucht erstrahlte in eine gleißenden Helligkeit. Wärme. Mut. Ein unbeschreibliches Gefühl. Die Spinnenmonster waren geblendet und zogen sich in die Dunkelheit der Spalten zurück. Wir waren sicher. Vorerst. Schnellen Schrittes eilten wir durch Schlucht und erreichten einige hundert Meter später den Ausgang.

Die Schulter des Elfen wurde in mitleidenschaft gezogen. Provisorisch knotete ich aus Leinen eine Schlinge und legte jene dem Elfen um den Hals. Doch nicht um ihn zu erwürgen, sondern damit er seinen Arm in die Schlinge legen konnte und er so ruhig gestellt war. Nachdem wir die Tiere wieder fanden, sitzten wir auf und führten durchatment aber noch voller Adrenalin die Reise fort. Durch den Kristallsangwald. Oh dieser Anblick wird unvergessen bleiben. Diese Bäume. Wunderschön und riesen groß. Alte Ruinen vergessener Elfenkulturen. Die Nacht brach hinein und wir suchten Unterschlups in einer verlassenen Ruine. Dort waren wir vor Schnee und Wind geschützt. Wir machten ein feuer, kümmerten uns um die Tiere und aßen ein wenig vom Proviant, ehe wir uns noch ein wenig unterhielten.

Endspurt. Ein wenig ausgeruht aber noch immer kaputt, durchgefroren und hungrig machten wir die Tiere bereit. Die Sonne war seit einigen Stunden aufgegangen und wir wollten die Vorhut heute erreichen. Und das wurde auch Zeit. Proviant war aufgebraucht, die Kleidung hielt nicht mehr warm. Zweifel nagten an mir. Das Wetter nagte an mir. Das Land nagte an mir. Doch… der Elf schaffte es mich aufzubauen. Und im Gegenzug steckte ich ihn wohl seit einigen Tagen mit meiner freundlichen und lebenslustigen Art an. Es war wohl Schicksal, dass wir uns vor einigen Tagen im Dorf der Tuskarr trafen. Ein gutes Schicksal. Die letzte Etappe der Reise verlief ruhig und ohne Vorkommnisse.

Zumindest… bis wir an der Vorhut eintrafen und gen Himmel blickten. Ich kann es gar nicht beschreiben. Der Himmel. Er ist kaputt. Zerbrochen. Er sah aus wie gebrochener Gletscher. Nun wusste ich, wieso der Argentum sucht. Und ich wusste, wieso mich meine Entscheidungen und das Schicksal hier her führten. Nach einem langen Moment traten wir die letzten Meter zu den Eingangstoren der Argentumvorhut an. Wir erklärten unser Anliegen und uns wurde Einlass gewährt.

Geschafft. Ich war da. Die Reise hatte, vorerst, ein Ende.

So nickte Vaiana sich selber zu und begutachtete diese Zeilen, die sie in das Büchlein schrieb. Der Esel, an dem die Blondine noch lehnte, war schon lange eingeschlafen und der Mond ragte hoch am Himmelszelt. Sie atmete noch einmal durch, ehe man Stift und Büchlein im Reiserucksack verstaute und mit Sack und Pack zu dem ihr zugewiesenen Zelt ging.

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