Als das Ladenschild wie ein jeden Donnerstage vor die TĂŒre der Schreibstube gestellt wurde, um die wöchentliche Ăffnung zur achten Abendstunde zu signalisieren, fanden sich darunter diesmalig ebenso die NeuzugĂ€nge im Sortiment der Schreibstube angehangen.
Leseproben der Werke, die neu zum Archiv hinzu gefunden haben:
Eins
Ein Kinderbuch ĂŒber das sanfte Gleichgewicht aus JĂ€gern und Gejagten in der Natur. Verfasst durch Viviella Federschleier, im Auftrag von Baronin Margot van Houndvill.
Im Auftrag von Baronin Margot van Houndvill.
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Der Wald der Harmonie
Fleckchen war ein kleiner Hase im Wald der Harmonie. Fleckchen wunderte sich oft, warum der Wald diesen Namen trug: Denn der Wald war nicht immer freundlich und gut. Er selber hatte seinen Namen zurecht: Er hatte ein schneeweiĂes Fell mit einem einzigen, braunen Fleck auf der Stirn.
Seine Eltern erhoben sogar oft ihre schneeweiĂen Hasenpfötchen und erinnerten Fleckchen an die Gefahren im Wald.
Sobald er ein Rascheln im GebĂŒsch hörte, sollte er nach Hause laufen:
Es könnte ein gefÀhrlicher Wolf im Busch sein.Sobald die Vöglein aufhörten zu zwitschern, sollte er nach Hause laufen:
Es könnte ein gefÀhrlicher Falke in der Luft sein.Sobald es dunkel wurde, sollte er nach Hause laufen:
Es könnte etwas GefĂ€hrliches in der Dunkelheit jagen.Manchmal wĂŒnschte sich Fleckchen, dass alle gefĂ€hrlichen Tiere verschwinden wĂŒrden. Als Fleckchen dies einmal zu seiner Mama sagte, erhob diese wie immer ihre Pfote und sagte: âAch, Fleckchen. Ich kann dich verstehen â doch der Wald braucht alle Lebewesen.â
Ăberzeugt war Fleckchen nicht. Gelegentlich verschwand ein Hase, und Fleckchen wusste, was mit ihnen geschehen sein könnte. Und er mochte diesen Gedanken ganz und gar nicht.
Eines Abends war Fleckchen besonders lange drauĂen â noch mitten in der Nacht. Fleckchen mochte die Sterne, und so beschloss er dieses Mal den weisen Rat von Mama Hase zu ignorieren, und saĂ drauĂen vor dem Bau. Er sah in den Himmel â und eine Sternschnuppe.
Da rief Fleckchen aus: âEine Sternschnuppe! Ich darf mir etwas wĂŒnschen! Ich wĂŒnsche mir, dass alle jagenden Tiere verschwinden â alle FĂŒchse und Wölfe, alle Marder und Falken, alle BĂ€ren und Eulen!â
Als Fleckchen sich dies wĂŒnschte, wurde er mĂŒde â und er ging in den Bau, um zu schlafen. Eingekuschelt zwischen Mama Hase, die gerade BabyhĂ€schen in sich trug, Papa Hase, und seinem Geschwisterchen BlĂŒmchen.
Als Fleckchen am nĂ€chsten Morgen aufwachte, spĂŒrte er, dass etwas drauĂen passiert war. Es gab ein Gezwitscher von vielen Vögeln, das Rufen der Hirsche und das Blöken von Wildschafen.
Als Fleckchen nach drauĂen hoppelte, hörte er bereits, was alle Tiere riefen: âDie JĂ€ger sind weg! Die JĂ€ger sind weg!â
Offenbar war Fleckchens Wunsch in ErfĂŒllung gegangen â und nun konnte endlich Harmonie im Wald herrschen.
Fleckchen musste endlich nicht mehr aufpassen, er spielte den ganzen Tag und bis tief in die Nacht, und er fraĂ so viel Gras wie schon sein ganzes Leben nicht, und alle taten es ihm gleich.
von Viviella Federschleier, Margot van Houndvill
Gebetsbuch des Ordens des Silberschildes
Eine Sammlung von an das Licht gerichteten Gebeten fĂŒr alle Lebenslagen, verfasst durch den Orden des Silberschildes.
Eine Sammlung von
erbaulichen Gebeten fĂŒr
alle Lebenslagen
Gelebter Glaube
Bringt das Licht
Lasst uns das Licht bringen,
wo Finsternis herrscht.
Lasst uns das Licht bringen,
wo der Tod regiert.
Lasst uns das Licht bringen,
Wo der Weg versperrt ist.
Lasst uns das Licht bringen,
Wo die Richtung nicht mehr stimmt.
Lasst uns das Licht bringen,
wo das Licht der Hoffnung erloschen ist.âą âą âą âą âą âąMeine Gaben
Ein Auge wurde mir gegeben,
damit ich erkenne, wenn jemand leidet.
Ein Ohr wurde mir gegeben,
damit ich höre, wenn jemand schreit.
Eine Hand wurde mir gegeben,
damit ich helfe, wenn mich jemand braucht.Ein Auge wurde mir gegeben,
damit ich die Wahrheit sehe.
Ein Ohr wurde mir gegeben,
damit ich die LĂŒge erkenne.
Eine Hand wurde mir gegeben,
damit ich fĂŒr das kĂ€mpfen kann,
was mir heilig ist.âą âą âą âą âą âąvom Orden des Silberschildes
Geschichten einer Abenteurerin â Band 12 â Auf der Jagd nach dem verlorenem Szepter
Das zwölfte Buch einer Reihe von NacherzĂ€hlungen zu den Erlebnissen von Kari Shaâthar. Dieses Buch trĂ€gt den Titel: âAuf der Jagd nach dem verlorenem Szepter - Dorf mit magischen Potentialâ.
Prolog
Hierbei handelt es sich um eine gröĂere Operation, bei der die Anâarkhana beteiligt war. Vor einiger Zeit hatte eine Zauberin der Verlassenen sich von der Horde losgesagt, ein Blutrubinszepter gestohlen und sich mit ein paar VerbĂŒndeten in Richtung Pandaria aufgemacht, von woher das Szepter ursprĂŒnglich stammte. Die Vermutung, dass die Verlassene mehr ĂŒber das Szepter und deren Funktionsweise herausfinden wollte, lag nahe, insbesondere nachdem sie eine Bibliothek in Pandaria ĂŒberfallen hatte. Nun wurde sie in den Dschungeln der SĂ€ureblattkĂŒste vermutet. Das Oberkommando der Allianz befand die Zauberin und ihre PlĂ€ne als zu gefĂ€hrlich, als sie gewĂ€hren zu lassen und sendete eine kleine Gruppe aus, das Szepter sicherzustellen und die Zauberin auszuschalten. ZusĂ€tzlich zu den Anâarkhana gehörten noch Einheiten der LöwenbrĂŒcks und Söldner der roten Phiole. AuĂerdem wurden auch noch ein paar freie Söldner angeworben.
Wie eingangs erwĂ€hnt, war dies eine gröĂere Operation und wĂŒrde auch mehrere Tage dauern, je nachdem, wie schnell wir das Versteck der Untoten finden konnten. Wir segelten also, nachdem sich alle Leute eingefunden hatten, los nach Pandaria. Die Reise verlief ruhig, erst auf halbem Weg kam ein Gewitter nahe, aber das umschifften wir, so dass die Fahrt doch recht ereignislos verlief.
Kapitel 1 â An Land!
Das an Land gehen wurde wie eine groĂe MilitĂ€raktion zelebriert. Es war nicht bekannt, ob wir erwartet wurden, eigentlich hofften wir das, denn uns wurde eingeschĂ€rft, möglichst keine Aufmerksamkeit zu erregen. Wieso wir dann so umstĂ€ndlich an Land gingen, war mir nicht bekannt, da ich bei der Planung nicht zugegen gewesen war. Im Grunde sah es so aus: Wir sollten in zwei Wellen anlanden. Zuerst eine kleine Einheit mit SpĂ€hern, die die Gegend erkunden und schon einmal einen Lagerplatz suchen sollten. Dann wĂŒrde der Rest der Einheiten ĂŒbersetzen, also die mit der schweren RĂŒstung und die Zauberer, die sich ungern Robe und Finger schmutzig machten. Die Taktik fand ich an sich nicht verkehrt, allerdings nur sinnvoll, wenn man es mit einem Gegner zu tun bekam, der einen auch erwartet. Da wir aber auf anfĂ€ngliche Heimlichkeit setzten, fand ich das Vorgehen etwas ĂŒbertrieben. Aber gut, manchmal kann ĂŒbertriebene Vorsicht auch sinnvoll sein.
Ich wurde, wie erwartet, den SpĂ€hern zugeteilt, die angefĂŒhrt von der Stummen, wie ich die Kaldorei nannte, die vermutlich nur eine genau abgezĂ€hlte Anzahl an Wörter pro Tag zu VerfĂŒgung hatte, das erste Boot bestiegen und gen Land segelten. TatsĂ€chlich konnte das Schiff, mit dem wir nach Pandaria gesegelt waren, sich dem Land nicht allzu weit nĂ€hern, da es vor der KĂŒste zahllose Untiefen gab. Und wir wollten ja am Ende alle wieder nach Hause kommen.
von Kari Shaâthar
Geschichten einer Abenteurerin â Band 13 â Auf der Jagd nach dem verlorenem Szepter
Das dreizehnte Buch einer Reihe von NacherzĂ€hlungen zu den Erlebnissen von Kari Shaâthar. Dieses Buch trĂ€gt den Titel: âAuf der Jagd nach dem verlorenem Szepter - Tempel des Grauensâ.
Prolog
Die Anâarkhana fĂŒhrte eine gröĂere Operation in Pandaria durch, genauer gesagt in den Dschungeln der SĂ€ureblattkĂŒste. Sie war zusammen mit einigen anderen Einheiten und diversen freien Söldnern aufgebrochen, eine untote Hexe zu besiegen, die mit einem bösartigen Szepter Unheil stiften wollte. Die Horde war nicht in der Lage, ihre ehemalige Untergebene zur Rechenschaft zu ziehen, daher musste es die Allianz tun.
Wir landeten also an der KĂŒste des Dschungels und schlugen unser Lager auf. Nach einer etwas unruhigen Nacht zogen wir das Lager um, in ein kleines Fischerdorf der Pandaren. Gleichzeitig wurden einige SpĂ€her, darunter auch ich, ausgeschickt, mehr ĂŒber das Pandarendorf im Inneren des Landes herauszufinden. Was wir dort fanden, war nicht besonders erfreulich. Wir kamen zurĂŒck und erstatteten Bericht.
Von den Fischern erfuhren wir, dass sie seit einiger Zeit keinen Kontakt mehr zu einem in der NĂ€he befindlichen Tempel hatten, der auf einer Insel thronte. Das war ungewöhnlich und fĂŒr uns ein Hinweis, dort einmal nach dem Rechten zu sehen. Hierzu wurden wieder ein paar SpĂ€her hingeschickt und ich sollte diesen Auftrag anfĂŒhren. Gleichzeitig wurde ein Kundschafter aus dem Fischerdorf vermisst und eine zweite Gruppe machte sich auf, diesen zu suchen. Der Rest der Einheiten blieben im Dorf und errichteten Verteidigungen.
Kapitel 1 â Die Reise zum Tempel
Wir hatten ein Beiboot von unserem Schiff bekommen, mit dem wir nach Pandaria gesegelt waren. Mit an Bord war zu meinem Erstaunen Ăberheblich, dann noch Jade, eine Pandarenfrau, mit einem gefĂ€hrlich aussehenden Stab, dessen Ende mit einem spitz zulaufenden Jadestein bestĂŒckt war und MĂ€dchen, eine sehr junge Menschenfrau, die nur spĂ€rlich ausgerĂŒstet und mit einem Stab bewaffnet war. Nicht unbedingt die Bewaffnung, die ich fĂŒr eine anstĂ€ndige Mission mitnehmen wĂŒrde. Aber gut, ich war nur die AnfĂŒhrerin dieser Mission, kein KindermĂ€dchen.
Die Ăberfahrt zur Insel des Tempels verlief ruhig. Die Sonne brannte und schon bald war ich froh, nicht zu dicke Kleidung angezogen zu haben, sonst hĂ€tte ich vermutlich noch einen Hitzschlag erlitten. Als wir endlich am Strand angekommen waren, zogen wir das Boot weiter den Hang hinauf, damit es spĂ€ter noch da war und nicht hinaus aufs Meer gespĂŒlt wurde. Der Dschungel, der auf dieser Insel war, bot uns vor der sengenden Sonne immerhin ein wenig Schatten, auch wenn wir die Insektenplage wieder als Tausch hatten. Wir marschierten durch den Dschungel und nach kurzer Zeit schimmerte zwischen den BĂ€umen das weiĂe Mauerwerk vom Tempel hindurch. Wir nĂ€herten uns dem Bauwerk vorsichtig, das sich als gewaltiges GebĂ€udekomplex mit umzĂ€unten Innenhof entpuppte. Als wir uns dem Tor nĂ€herten, hörten wir Stimmen, die aber sehr fremdartig klangen. Ich gab zu verstehen, dass die Anderen stehen bleiben sollten und schlich mich nach vorne. Hinter einer ĂŒbergroĂen Wurzel beobachtete ich zwei der kleinen, blauen Sauroks, die anscheinend vor dem Tor Wache hielten, diese Arbeit aber nicht sehr gut verrichteten, denn sie stritten sich heftig und achteten nicht auf ihre Umgebung. Die Anwesenheit dieser zwei Echsen lieĂ böses ahnen. Ich machte mich auf den RĂŒckweg und berichtete meinen GefĂ€hrten von meiner Beobachtung. Jades entsetzter Blick konnte ich gut verstehen. Wenn Sauroks den Tempel bewachten, dann musste etwas wirklich Ăbles vorgefallen sein. Ich hoffte zwar, dass es den Pandaren-Mönchen gut ging, aber ich hatte starke Zweifel. Wir brauchten jedoch Gewissheit und dazu mussten wir den Tempel betreten. Ich bedeutete also Jade, mir zum Tor zu folgen, damit wir zu Zweit die Wachen ausschalten konnten.
von Kari Shaâthar
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