In gewohnter Manier, wie an einem jeden Donnerstag, findet auch an diesen Tagen das Ladenschild des Skriptoriums seinen Platz vor den Stufen der Stube, um die wöchentliche Ăffnung zur achten Abendstunde zu signalisieren. Doch bereits seit einer Weile vermisst, mögen an diesem Tage gar auch die NeuzugĂ€nge der vergangenen Wochen sich einem geneigten Passanten auf dem Platz vor dem Verlies prĂ€sentieren.
Leseproben der Werke, die neu zum Archiv hinzu gefunden haben:
Geschichten einer Abenteurerin â Band 16 â Anâarkhana â Azsunas dunkle Seite
Das sechzehnte Buch einer Reihe von NacherzĂ€hlungen zu den Erlebnissen von Kari Shaâthar. Dieses Buch trĂ€gt den Titel: âAnâarkhana - Azsunas dunkle Seiteâ.
Prolog
Vor einiger Zeit hatte die Anâarkhana einige Kultisten im Teufelswald gejagt. Dabei war jedoch die RĂ€delsfĂŒhrerin durch ein Portal entkommen, nicht bevor ich sie noch am Oberarm erwischt hatte. Ihre Helfershelfer konnten wir erledigen, doch sie selbst war fĂŒr eine Weile unauffindbar. Doch das sollte sich Ă€ndern. Wir hatten den sicheren Hinweis erhalten, dass sie sich in Azsuna aufhalten sollte. Einen genauen Ort hatten wir nicht, nur eine ungefĂ€hre Richtung. Aber das störte uns nicht. Wir wĂŒrden das Versteck dieser Kultisten noch finden. Ich hatte immerhin noch eine Rechnung mit ihr zu begleichen.
Da wir mit gröĂerem Widerstand rechneten, als beim letzten Mal, heuerten wir noch Söldner an. Zu meiner Freude waren es Messer, eine Ă€uĂerst fĂ€hige Abenteurerin, mit der ich bereits einige Abenteuer in Pandaria erlebt habe, und Grummel, ihr Partner oder Freund. So genau habe ich bisher ihre Beziehung nicht verstanden, aber das ist ja auch ihre Sache. Grummel ist ein groĂer Mensch mit schwerer RĂŒstung, Schild und Schwert. Also genau das, was bisher in der Einheit immer gefehlt hatte. Und Grummel war â wie der Name ja schon sagte â recht grummelig.
Zu den zwei Söldner gesellte sich auch noch der Kalte, ein Renâdorei, den ich noch von den Falkenklingen her kannte und der dort immer recht kalt und unnahbar gewesen war. Obwohl er ein groĂer, breiter Kerl war, bestand seine Bewaffnung dann doch eher aus kleinen Klingen. Aber immerhin war er noch einer, hinter dem man sich gut verstecken konnte, um dann aus dem Schatten heraus zuschlagen zu können. Wie sich herausstellte, hatte er sich etwas verĂ€ndert, war zwar immer noch ziemlich brummig, aber nicht mehr so kalt wie frĂŒher. Aber dazu spĂ€ter mehr. Von der Einheit selbst waren der Zauberer, die Alchimistin und ich mit dabei, die Anderen hatten anderes zu tun.
Wir machten uns also in Richtung Azsuna auf, um der Hexe ein fĂŒr allemal den Gar auszumachen.
Kapitel 1 â Ein verregneter Tag
Die Ankunft in Azsuna war alles andere als schön oder strahlend. Ich hatte von den ErzĂ€hlungen her etwas anderes erwartet, aber vielleicht befanden wir uns auch einfach nur in der miesen Ecke des Landstrichs. Dunkle Wolken hingen am Himmel und vertrieben jeden Gedanken an Sonnenschein. Es regnete und das nicht zu knapp. Ich war innerhalb von Augenblicken klatschnass und blickte mich verdrossen um. Nicht nur der Himmel war fĂŒr die Laune abtrĂ€glich, auch die Gegend war alles andere als schön. Sie bestand zum groĂen Teil aus kahlen Felsen und riesigen PfĂŒtzen, in denen es verdĂ€chtig blubberte. Kein Ort, den ich mit dem Namen Azsuna in Verbindung gebracht hatte. Aber es war, wie es war und lieĂ sich auch nicht Ă€ndern.
Wie zu erwarten, schickte Zauberer mich und Messer als SpĂ€her nach vorne. Wir sollten die Gegend auskundschaften und so marschierten wir los. An der ersten groĂen PfĂŒtze, die man nicht so einfach ĂŒberqueren konnte, trennten wir uns und suchten jeder fĂŒr sich einen Weg in Richtung eines nahen Felsens, von dem aus wir eine gute Ăbersicht auf das umliegende Land hĂ€tten. Mein Weg war recht ereignislos, abgesehen von der NĂ€sse und dem kurzen StĂŒck am Ende, bei dem ich klettern musste. Dann aber stand ich auf der Erhöhung und sah in der Ferne Rauch. Der war auch mit bloĂem Auge zu erkennen und so feucht wie es hier war, konnte das Feuer nur von intelligentem Leben entzĂŒndet worden sein. Oder sagen wir von halbwegs intelligentem Leben, denn niemand, der nicht entdeckt werden wollte, wĂŒrde solch verrĂ€terische Zeichen fĂŒr jeden sichtbar hinterlassen. Ich blickte mich weiter um, aber von Messer gab es keine Spur. Ich wurde bereits etwas nervös, als sie dann doch endlich auftauchte. Sie hatte eine Höhle am FuĂe des Felsens entdeckt und zumindest einmal einen Blick riskiert. Sie hatte es sich aber verkniffen, die Höhle alleine auszukundschaften. Das war fĂŒr eine Abenteurerin schon eine wirkliche Leistung, ich wĂŒsste nicht, ob ich an ihrer Stelle hĂ€tte widerstehen können. Mithilfe ihres Fernrohrs konnten wir dann in Richtung des Rauchs auch ein paar Einzelheiten erkennen. Oder besser: eine Wache mit einer hölzernen Maske. Ein weiteres Indiz, das wir auf der richtigen Spur waren, hatten wir doch in der vorherigen Mission erfahren, dass MĂ€nner mit Masken eine höhere Stelle im Kult einnahmen. Eine Annahme, die sich spĂ€ter als falsch herausstellte, aber dazu nachher mehr.
Es war Zeit, die Anderen zu holen.
Geschichten einer Abenteurerin â Band 17 â KapitĂ€nin Spottdrossel â In den HĂ€nden der Piraten
Das siebzehnte Buch einer Reihe von NacherzĂ€hlungen zu den Erlebnissen von Kari Shaâthar. Dieses Buch trĂ€gt den Titel: âKapitĂ€nin Spottdrossel - In den HĂ€nden der Piratenâ.
Prolog
Dank einer glĂŒcklichen FĂŒgung bekam ich von einem Freund ein Boot geschenkt und da gerade bei meiner Einheit der Anâarkhana eher wenig los war, denn die Herrschaften hatten sich fĂŒr die Forschung zurĂŒckgezogen, entschloss ich mich, diese Chance zu nutzen und zur See zu fahren. Nun sollte sich der geehrte Leser unter dem Boot kein groĂes Schiff mit mehreren Masten vorstellen, sondern eben ein kleines, gemĂŒtliches Boot, gerade groĂ genug, um vier Personen aufzunehmen und eine Ăberfahrt nach Kulâtiras zu ermöglichen, jedoch keinesfalls auf einen anderen Kontinent. Ich hatte also keine Möglichkeit, die Geheimnisse des berĂŒchtigten Piraten WeiĂbart zu erkunden, aber immerhin ein GefĂ€hrt, mit dem man gemĂŒtlich an der KĂŒste entlang schippern und vielleicht hier und da das ein oder andere Abenteuer erleben konnte. TatsĂ€chlich meldeten sich mehrere Leute bei mir, die gerne mit auf Abenteuer gezogen wĂ€ren, aber ich entschied mich, die erste Fahrt alleine zu meistern. Meine SegelkĂŒnste waren alles andere als gut, hatte ich bisher doch nur eine recht kurze EinfĂŒhrung in die Seefahrt erhalten, aber wer nicht wagt, der hat bereits verloren.
Mein Schiff hatte ich auf den Namen Sturmtanz, zu Ehren meiner Familie, getauft und nannte mich selbst KapitĂ€nin Spottdrossel, solange ich mich auf meinem Boot befand. Wieso gerade dieser Name höre ich bereits den geneigten Leser fragen? TatsĂ€chlich gibt es dazu eine Geschichte, doch die ist so lange, dass sie ein eigenes Buch wĂŒrde fĂŒllen. Daher hier eine sehr knappe Kurzversion.
Ich kannte die Schwarzfische schon, da war ihre jetzige KapitĂ€nin nicht nur noch keine KapitĂ€nin, sondern noch nicht einmal Bestandteil der Mannschaft. Damals waren die Schwarzfische noch keine redlichen HĂ€ndler, sondern machten noch krumme GeschĂ€fte und ich kam mit ihnen durch einen Auftrag in Kontakt. Da, wie wohl mittlerweile bekannt ist, ich mir kaum Namen merken kann, hatte ich auch den damaligen Mitgliedern Spitznamen verpasst. Das gefiel einem Schwarzfisch nicht, der mich wohl Ă€rgern wollte und nannte mich Spottdrossel. Ich fand die Bezeichnung jedoch gar nicht anstöĂig, sondern irgendwie sĂŒĂ und behielt den Namen im Hinterkopf. Einige Zeit spĂ€ter hatte ich fĂŒr die Falkenklingen einen kleinen Auftrag, in dem es darum ging, einen HĂ€ndler am Hafen einzuwickeln. Dieser hatte Schmuggelgut und ich sollte ihn dazu bringen, mir dieses Zeug zu verkaufen, damit wir herausfanden, wo er sein Versteck hatte. Ich musste also improvisieren und mir in aller Eile einen Namen aus den Fingern saugen, denn mit meinem eigenen Namen wollte ich mich gewiss nicht vorstellen. Genau in dem Moment kam mir der Spitzname ins GedĂ€chtnis und KapitĂ€nin Spottdrossel war geboren, die zusammen mit ihrem SchlĂ€gertyp Deko, dem HĂ€ndler einen Besuch abstattet und die Waren fĂŒr ihr Schiff benötigte. Ăbrigens regte sich damals der etwas tumbe Deko tierisch auf, als geistloser SchlĂ€ger dargestellt zu werden, obwohl er genau das war. Manche können halt der Wahrheit nichts in Auge sehen.
Der Auftrag war am Ende ein voller Erfolg, der HĂ€ndler fiel darauf rein und die Schmuggelware konnte sichergestellt werden. Damals schwor ich mir, wenn ich jemals ein Schiff bekommen wĂŒrde, ich wĂŒrde als KapitĂ€nin Spottdrossel in die Geschichten eingehen. Und daher der Name.
Kapitel 1 â Eine Seefahrt, die ist⊠abenteuerlich
Es war ein sonniger Tag, als ich schlieĂlich in mein neues Boot stieg, das Segel hisste und schlieĂlich aus dem Hafen steuerte. Ich hatte mir viele Gedanken gemacht, wohin ich als Erstes steuern sollte und mich am Ende fĂŒr den SĂŒden entschieden. Nicht weil dich dachte, er wĂ€re so viel spannender als andere Gegenden, sondern weil ich so immer in der NĂ€he des Festlandes bleiben konnte. Die erste Ăberfahrt zu einer der groĂen Inseln wollte ich mir fĂŒr spĂ€ter aufheben, wenn ich mehr Ahnung und GefĂŒhl fĂŒr das Segeln und das Meer hatte.
Und so ging es los, das Wetter war gut, das Wasser ruhig, alles gute Aussichten auf einen schönen Segelausflug. Halt nur nicht sehr abenteuerlich. Das schreckte mich jedoch nicht, es genĂŒgte mir anfangs einfach nur, ĂŒber das Meer zu gleiten, das war Abenteuer genug.
Dank des gĂŒnstigen Windes und der Wendigkeit des Bootes kam ich gut voran. Am Abend jedoch machte ich einen Stopp, fuhr nĂ€her an die KĂŒste heran, nahm das Segel herunter und warf den Anker. Im Dunkeln zu fahren war alles andere als einfach und auch nicht ganz ungefĂ€hrlich. AuĂerdem wĂŒrde ich so kaum Schlaf bekommen, also wieso sollte ich mich jetzt schon quĂ€len?
Ich legte mich also hin und trÀumte von spannenden Abenteuern, als ich etwas unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde.
von Kari Shaâthar
Eine Poesie von Licht
Ein Band ĂŒber das Licht. Teil einer Buchserie der Lyrik von Margot van Houndvill.
Eine Definition von Licht, in einem Kontext, der fĂŒr manch einen klar und fĂŒr ein anderen unklar erscheinen kann.
Die Welt voller Tassen und Becher
Ein uralter Schrank, von Rissen und Moos geplagt â Steht er da, so unvollkommen und doch wunderschön anzusehen. Da sind sie, dicht an dicht gerĂŒckt â In dieser Welt, voller Tassen und Becher.
Eine Tasse, gleicht nicht dem Becher. Und manchmal, da unterscheiden sie sich bloà von einer einzigen Kerbe auf dem wunderschönen Porzellan. Was hat der andere, was ich nicht habe? Ist es die StÀrke eines Bechers, die ich nicht besitzen kann?
So sanftmĂŒtig und sanft, wie eine GroĂmutter nur sein kann â Pflegt die Tassen, die Becher nicht. Warum kann das wohl nur so sein? Zuerst polieren, zurĂŒck in den Schrank. Vielleicht gar ein neues PlĂ€tzchen, mit einer anderen Aussicht noch nebenan?
Ach, wie schön es auf der ersten oder zweiten Ebene des Schrankes auch sein möge â So sind es doch die Ungleichheiten, die wir viel mehr schĂ€tzen. NatĂŒrlich, weiĂ die Ă€ltere Dame, was hier nun passiert. Ist der Ă€ltere Herr, gleich an ihrer Seite. Es ist der Schatten, der gerne mal, den Moment auskostet â Und die Dunkelheit herbei beschwört.
Was nimmt sich die Dunkelheit als NĂ€chstes vor? Welches PorzellanstĂŒck wird eine weitere Kerbe erhalten? Was ist es, was die GroĂmutter und der GroĂvater da denn ĂŒberhaupt tun?
Eine Poesie von Schmerz
Ein Band ĂŒber den Schmerz. Teil einer Buchserie der Lyrik von Margot van Houndvill.
Eine Definition von Schmerz, in einem Kontext, der fĂŒr manch einen klar und fĂŒr ein anderen unklar erscheinen kann.
Der Schmerz, der in einem ruht
An einem Bach, in der NĂ€he des Waldes, da stand ich. Gewusst, dass ich ĂŒber den Fluss komme. Meine Beine, wie Metall, sie schlugen und schrien â Ich habe es nicht vernommen. Der erste Schritt ins kalte Nass, ein Schauer durchzog den Nacken â Trieb mich nieder, auf die Knie.
Es war der Schmerz, der zu mir spricht. Diesen Schmerz, den werde ich nie vergessen. Es war mein Schmerz â Schmerz, der in einem ruht â In jedem von uns. Wir verweilen, wir leben und wir weinen. Irgendwann, da steht jeder an diesem Ufer, des nahen Waldes. Gehen wir hinĂŒber? â Oder bleiben wir stehen. Das andere Ufer, sieht so schwierig aus â So verblasst, so vom dichten Nebel durchzogen. Wir kommen nicht weiter â Wir hoffen auf eine helfende Hand â Wir starren, aber so verbissen auf das andere Ufer, dass wir nichts davon erkennen.
Wie grausam es doch ist, schreien wir â Unverbitterlich. Voller Zorn â Alle anderen können einfach so ĂŒber das Ufer, aber wir â Wir bleiben hier stehen. Dieses andere Ufer, es kann so schön sein â Man hört GelĂ€chter, man hört den SpaĂ. Die Freude, die Liebe â Und das pure GlĂŒck.
Aber wir verschlieĂen, voller Neid und Zorn â Wollen nichts davon hören, und dennoch wĂŒnschen wir uns das, was wir nicht kriegen können.
Eine Poesie von Sehnsucht
Ein Band ĂŒber die Sehnsucht. Teil einer Buchserie der Lyrik von Margot van Houndvill.
Eine Definition von Sehnsucht, in einem Kontext, der fĂŒr manch einen klar und fĂŒr ein anderen unklar erscheinen kann.
Sehnsucht, die wie Feuer lodert
Ein dunkler Raum, mit einem Kamin â Da sitzt diese Frau vor. Mit einem aufgeschlagenen Buch und einer Feder in der Hand â Es ist gerade so schwer: Diese Sehnsucht, die wie im Feuer lodern mag.
Man möchte das Buch fĂŒllen, verliert sich in Erinnerungen. Was wĂ€ren wir nun gewesen, wĂ€re man dieser Sucht verfallen? Die Augen schlieĂen sich â Ein brennender Stich durchzieht das Herz, ganz heimlich.
Nein, nein â Kehren wir zur RealitĂ€t zurĂŒck. Wo ist es gewesen, was uns entzĂŒckt? Ein Blick durch den dunklen Raum, man sucht und findet einfach nicht. Die Seiten vom Buch weiterhin leer und trostlos. Ach, wie einfach es doch wĂ€re, dieses Buch zu schlieĂen.
TrĂ€nen, sie fĂŒllen die Augen â Im nĂ€chsten Moment der leise Schrei, aus der kleinsten Ecke des Herzens. Verzweifelt und verloren, was wĂ€re ich nun, wĂ€rst du bei mir? Da versucht der Verstand einzugreifen â Gar das Buch fortzuwerfen. In den lodernden Kamin â Wo es erlischt und verbrennt.
Jeder Atemzug â Der Körper, er schmerzt. Man will aufhören, kann es aber nicht. Das Herz verliert sich â Wie ein StĂŒck Stein, das versucht aus eigener Kraft den Ort zu wechseln. Vergeblich, versuchen wir uns zu bewegen. Aber das Brennen, es hört nicht auf. Bis wir uns endlich eingestehen: Es ist das Verlangen, das in uns schreit.
Eine Poesie von Zeit
Ein Band ĂŒber die Zeit. Teil einer Buchserie der Lyrik von Margot van Houndvill.
Eine Definition von Zeit, in einem Kontext, der fĂŒr manch einen klar und fĂŒr ein anderen unklar erscheinen kann.
Die Zeit, die wir teilen
Da stand das kleine MenschenmĂ€dchen einfach im Wegesrand. ErblĂŒhte dort, eine wunderschöne Rose, in einer prĂ€chtigen Farbe des roten Blutes. Sie beugte sich herunter, schnupperte an ihr â Ach, wie schön, dachte sie. Aber so schnell diese Rose auch erblĂŒhte, so war sie bereits am Verwelken.
Mit Trauer starrte man unerbittlich auf diese wunderschöne Rose. Schnell noch den letzten Wassertropfen besorgen, noch das kleine Bisschen, genieĂen, was sich da eröffnet. Die Zeit, die wir teilen â Verging, so schnell wie ein Blatt im Wind.
Das kleine MĂ€dchen erhob sich, versuchte weiter zu gehen, aber sie schaute immer wieder zurĂŒck, zu der wunderschönen Rose, die dort nicht mehr blĂŒhte. Wimmernd und verzweifelt, war es bereits Nacht geworden.
Ein letzter Blick zurĂŒck dachte sich das kleine Etwas. Aber so dunkel, wie es war, konnte sie kaum etwas erkennen. Es verschwand, das StĂŒck, von dem Wunderschönen, das sie sah.
von Margot van Houndvill
Risiken der ungenauen Wirkweise eines Zaubers
Eine fachliche Abhandlung von Thayra Weyden zu dem Thema der Risiken von ungenau oder laienhaft gewirkter Magie, mit Verweisen auf fachliterarische Niederschriften von Verabeth von Wittenberg.
Fachliteratur vom 25ten Mai 361 K.C. â Thayra Weyden
Um einen Zauber zu wirken, ist Grundvoraussetzung, die Parameter und Komponenten eines Zaubers zu kennen. Diese Parameter sind prÀzise in der Matrix des Zaubers festgelegt.
Der Fluss des Manas ist oberflĂ€chlich betrachtet mit einem Kreislauf zu vergleichen. Das kanalisierte Ley wird in die Matrix geleitet und durch die Parameter, welche in der Matrix festgelegt sind in den Zauber umgewandelt, welcher den gewĂŒnschten Effekt erzielt.
Nur durch den prĂ€zisen Fluss des Leys, den eingewobenen Komponenten des Zaubers, welche den Zauber spezifizieren, kann der Effekt, der gewĂŒnscht ist auftreten.
Um den Zauber zu wirken, ist lediglich notwendig, die Bestandteile und den Matrixaufbau zu kennen. Nicht jedoch, sie auch zu verstehen. Doch ist ein Verstehen der Matrix wĂŒnschenswert, wenn es daran geht, einen Zauber zu verfeinern oder auch auf die situativen Gegebenheiten anzupassen. So kommt es zu Abwandlungen, Schwierigkeitsstufen, auch genannt Zauberzirkel, MĂ€Ăigung des Energieaufwandes.
Insgesamt wird Raum fĂŒr diverse EventualitĂ€ten gegeben, wie folglich erlĂ€utert wird.
Merkmale von Matrizen
Der Kreislauf des Manas ist entscheidend fĂŒr das Resultat des Gewirkten. Mit PrĂ€zision wird das Ley durch die Matrix geleitet und nach erfolgreichem Durchlaufen jener auch wieder hinaus. Der Kreislauf wird geschlossen. Man unterscheidet hierbei zwischen einer geschlossenen Matrix und einer mannigfachen Matrix.
Bei der geschlossenen Matrix wird der Kreislauf geschlossen und ein Effekt ausgelöst, wie beispielsweise einen Feuerball hervorzurufen. Die nicht verbrauchte Energie wird beim Auslösen des Effektes kontrolliert abgetragen und die Matrix verschwindet.
Von einer mannigfachen Matrix sprechen wir, wenn eine Matrix wiederholt von Ley durchzogen wird, um einen Effekt nicht nur einmalig auszulösen, sondern bestehend zu halten. Mannigfache Matrizen finden wir daher bei lÀnger andauernden Zaubern wie einen Schutzzauber. Die Energie kann durch spezifische Parameter der Matrix gleich wieder den Kreislauf wiederholen. Ein weiterer Leyfluss, welcher den Ausgleich zur verbrauchten Energie schafft, ist jedoch vonnöten, auch wenn die Matrix nicht neu gebildet werden muss und einige Fehlerquellen ausgeschlossen werden können.
FĂŒr den Anwender werden daraus auch Unterscheidungen zwischen Spontanzauber, kanalisierten Zaubern oder Konzentrationszaubern möglich.
von Thayra Weyden
TrÀume im Mondlicht
Eine romantische Kurzgeschichte der Kaldorei, verfasst durch Loriande Federblatt.
Bei dieser Ausgabe handelt es sich um eine handschriftliche Festeinband-Abschrift des 3-Kupfer Romans: âTrĂ€ume im Mondlichtâ von Loriande Federblatt, die als Archiv-, Zier- oder Sammler-Ausgabe anzusehen ist.
Die originale â3-Kupferâ-Fassung kann auf Wunsch zu niedrigeren Gesamtpreis direkt ĂŒber die Autorin dieses Werkes bezogen werden.
TrÀume im Mondlicht
Heute Nacht wird sie kommen.
Heute Nacht ganz sicher.Ephne zog die kĂŒhle Luft der Nacht in ihre Lungen, spĂŒrte, wie die enge lederne RĂŒstung sich mit leisem Knarzen an Riemen und Schnallen dehnte. Sie mochte das leise FlĂŒstern ihrer Kleidung, mochte die vertrauten GerĂ€usche, die ihr auch in der Ferne ein StĂŒck Heimat vermittelten.
Fremd waren diese WĂ€lder, vertraut in Natur, doch nicht in Erinnerung.
Ephnes Herz begann aufgeregt zu schlagen, als âŠ
⊠ihre schwach glimmenden Augen eine Bewegung wahrnahmen.
Dunkle Schatten schmiegten sich an die BaumstĂ€mme und den Waldboden, verborgen selbst vor ihrem nachtsehenden Blick so manches Detail.Zwischen ihnen glommen gleich silberner BĂ€nder LĂŒcken, wo etwas Licht des strahlenden Mondes seinen Weg hinab gefunden hatte. Durch einen dieser kĂŒhl erleuchteten Streifen hatte sie die hochgewachsene Silhouette gefunden, die sich in ruhigen Bewegungen beinahe lautlos durch den dichten Wald bewegte.
Da war sie wieder, die rÀtselhafte Elfe. Vier Tage war es her, da Ephne sie in der Ferne erspÀht hatte, eine Woche seit sie den Berichten gefolgt war.
Diese hatten erzĂ€hlt von einer weiĂhaarigen Kaldorei, die sich fernab von AuĂenposten und ihresgleichen hier aufhalten sollte, eine potenziell verlorene Schwester, die es galt wiederzufinden. Und seit dem Blick aus der Ferne wollte sie sie wiederfinden, erfahren, was es mit ihr auf sich hatte.
Nun sah Ephne sie zum ersten Mal nÀher, spÀhte auf die wilde Schönheit, die sich mit der Ruhe und Sicherheit einer Raubkatze zwischen den BÀumen bewegte.
FĂŒr den Anwender werden daraus auch Unterscheidungen zwischen Spontanzauber, kanalisierten Zaubern oder Konzentrationszaubern möglich.
von Loriande Federblatt
Wie ich versuchte, der Stadt zu entkommen â Band 1
Der erste Band einer ErzĂ€hlung von Leyni Samtpfote ĂŒber ihr Leben in Sturmwind und ihre Versuche der Eintönigkeit des bĂŒrgerlichen Alltages zu entkommen.
âĂhm ja, wie fange ich an ⊠mit meinem Namen, das klingt gut.â
Mein Name ist Leyni Samtpfote. Ich dachte, ich fange das Schreiben an, Zeit habe ich hier in dieser Stadt mehr als genug.
Raus gehen, die Welt erkunden, haben mir meine GroĂeltern immer gesagt. Ja, das tat ich. Ich stieg mit meinen liebsten Sachen auf das Schiff nach Sturmwind, Krötchen immer an meiner Seite.
Und so sitze ich nun hier, am Sturmwindsee. Seit zwölf Monden bin ich inzwischen hier in dieser Stadt. Viel gutes, einiges schlechtes habe ich erlebt. Das schlimme ist aber, ich hÀnge hier immer noch fest.
Diese dicken Mauern und GebÀude scheinen eine magische Anziehungskraft auf ihre Bewohner zu haben. Oft habe ich versucht den ein oder anderen vor die Mauern der Stadt zu bekommen, erfolglos, bis auf kleinere Abenteuer die nicht erwÀhnenswert sind.
Langsam frage ich mich, wie ich so naiv sein konnte, zu glauben, ich wĂŒrde irgendwas verĂ€ndern, irgendwen dazu bewegen, mit mir zu kommen. Ferne LĂ€nder, Abenteuer erleben, das war mein Ziel. Und jetzt? Sitze ich am Sturmwindsee und schreibe diese Zeilen mit einem Stift in mein Notizbuch.
Schreiben, ja, ich sollte einfach schreiben.
Wie ich versuchte, der Stadt zu entkommen â Band 2
Der zweite Band einer ErzĂ€hlung von Leyni Samtpfote ĂŒber ihr Leben in Sturmwind und ihre Versuche der Eintönigkeit des bĂŒrgerlichen Alltages zu entkommen.
Die Vögel weckten mich an diesem Morgen. Ich öffnete die Augen, sah mich um und musste lachen. War ich doch wirklich mitten auf der Mauer am Pavillion am See eingeschlafen. Hastig blickte ich zu meinen Notizen. Sie lagen zum GlĂŒck noch neben mir.
âEin Versuch ist es doch Wertâ las ich meine letzten Zeilen noch einmal.
âHe, und was ist, wenn mein Versuch schon lĂ€ngst begonnen hatâ nuschelte ich mir selbst zu.
Ich griff wieder zum Stift und schrieb einfach weiter. Genug Seiten in meinem Notizblock hatte ich immerhin.
Ich nenne es, wie ich der Stadt entkommen bin. Oder so Àhnlich.
An diesem Morgen saà ich auf einer Kiste, nahe dem Hafen. Ich starrte vor mich her, beÀugte beilÀufig die Bewohner der Stadt, die an mir vorbeiliefen, wirklich interessieren taten sie mich aber nicht. Ich glaube, ich dachte nichts, starrte einfach nur.
âWas sitzt du denn da so alleine?â, sprach mich plötzlich eine bekannte Stimme von der Seite an. Direkt musste ich schmunzeln, erkannte ich ihn doch sofort. âHe Zeskiâ begrĂŒĂte ich ihn und tapste von der Kiste zu ihm.
âPass auf, ich hab eine Karte, frisch erstanden, willst du mit mir den Schreckensschreiter finden?â grinste er mich an. Was ein Kauz, schoss mir direkt in den Kopf, ein MĂ€rchenerzĂ€hler. Schreckensschreiter, ja klar, dachte ich mir. Und wieder war er da. Laut, deutlich, alles kribbelte.
Mein Funken.
âAber sowas vonâ grinste ich breit zurĂŒck.
von Leyni Samtpfote
Folgende Werke haben zuletzt eine Aktualisierung ihres Inhaltes und/oder Aufmachung erfahren.
- Handels- und Handwerksverzeichnis - Bund 11, November 2022
OOC - Direktlinks:
- Geschichten einer Abenteurerin â Band 16
- Geschichten einer Abenteurerin - Band 17
- Eine Poesie von Licht
- Eine Poesie von Schmerz
- Eine Poesie von Sehnsucht
- Eine Poesie von Zeit
- Risiken der ungenauen Wirkweise eines Zaubers
- TrÀume im Mondlicht
- Wie ich versuchte, der Stadt zu entkommen - Band 1
- Wie ich versuchte, der Stadt zu entkommen - Band 2
Darunter angebracht, erspĂ€ht man zwei weitere AnschlĂ€ge. Sie bewerben weder das Skriptorium, noch die Werke von Autoren, die im hiesigen Archiv vertreten scheinen. Hatte jemand anderes sie angebracht? Möglich, doch wer den Blick in die Stube wagt, wird ebenso erspĂ€hen, dass weitere Exemplare von jenen fĂŒr die Mitnahme durch Besucher gestapelt bereitliegen auf dem nahen Beistelltisch neben der Pforte. Direkt unterhalb der bekannten Bonbon-Schale, welche auch heut randvoll gefĂŒllt mit den Leckereien der Zuckerfee schien.
Da das Phasing dieser Tage in Sturmwind etwas unberechenbar ist, stehen die Auslagen dieser Woche, wie die oben gesehenen Auslagen von Dritten, heute im Forum, sodass Passanten keine Gruppe erfragen mĂŒssen, nur um die wöchentlichen AushĂ€nge der Stube im Elekk-Flag lesen zu können.