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Die Geheimnisse von Saronit
âDie Geheimnisse von Saronit - Entstehung, Eigenschaften und Anwendungenâ ist eine von Fyrcair von Braunfeld verfasste Abhandlung ĂŒber eines der verrufenen Metalle Azeroths.
Einleitung
Einfinden und einschiffen im Hafen von Sturmwind.
Saronit, auch bekannt als das Blut des alten Gottes Yogg-Saron, ist ein mysteriöses und gefĂ€hrliches Material, das in den eisigen Regionen von Nordend zu finden ist. Seine Entstehung ist mit den AktivitĂ€ten des Alten Gottes Yogg-Saron verbunden. Obwohl der Alte Gott in Ulduar eingesperrt wurde, floss sein schwarzes Blut durch ganz Nordend und kristallisierte zu Saronit, wodurch alles, was es berĂŒhrt, korrumpiert wird.
In dieser Forschungsarbeit gehe ich auf die Eigenschaften, Verwendungen und potenziellen Risiken von Saronit ein.
Eigenschaften von Saronit
Saronit zeichnet sich durch seine blĂ€uliche FĂ€rbung aus, die von grĂŒnlichen und violettfarbenen Schlieren durchzogen ist.
Es gilt als eines der widerstandsfĂ€higsten Metalle und ist sowohl leicht als auch robust. Es hat die einzigartige FĂ€higkeit, die meisten Magien zu absorbieren oder zu annullieren, was es zu einem begehrten Material fĂŒr die Herstellung von RĂŒstungen, Waffen und anderen GegenstĂ€nden macht.
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von Fyrcair von Braunfeld
Eine Poesie von Leben
Ein Band ĂŒber das Leben. Teil einer Buchserie der Lyrik von Margot van Houndvill.
Poesie aus dem Wort: Leben. Einfach zu sprechen, unmöglich zu sein.
Eine Definition von Gebrochen, in einem Kontext, der fĂŒr manch einen klar und fĂŒr ein anderen unklar erscheinen kann.
Ein Satz reicht aus
Ein groĂer Baum â Inmitten eines prachtvollen Gartens. Die Blumen stehen in völliger BlĂŒte â Reicht doch nur ein Satz aus, um diesen Garten umzugraben.
So stramm, so prĂ€chtig â Dieser Baum, den wir gesĂ€t haben. Mit vielen Ringen, erzĂ€hlt es uns jene Geschichten, die keiner kennt. Da stehen wir, vor diesem Baum. âWohin hĂ€tte ich abbiegen mĂŒssen?â Ein Schrei, aus tiefster Seele, der Verzweiflung nahe. Was kann schon ein einfacher Baum von sich geben, der selbst nicht mal die Wege kennen kann.
Der Baum, mit seiner Krone, starrt auf einen hinab. âWohin hĂ€ttest Du denn abbiegen wollen?â â Eisern, die Stimme, die da spricht. Von dem Innersten, was wir pflanzten und gegossen hatten. Klein und bekĂŒmmert, starren wir auf den Boden. âNach links, als ich rechts ging. Gerade aus, als ich rĂŒckwĂ€rts war. Rechts, als ich links wollte?â Zittert das kleine Stimmchen und wimmert im Unterton.
Der Baum lĂ€sst die Krone sprieĂen â Der FrĂŒhling bricht heraus. Es ist das Mal, an dem wir zur Geburt auf diese Welt gestoĂen sind. Oder war es der Sommer, der Herbst, gar der Winter? âWas hĂ€ttest Du gewollt, wohin Du gebogen wĂ€rst, was Du nicht bist?â, erwidert die Stimme des Baumes, in unserem Innersten.
âGelebtâ, war die Antwort des Unseren, als wir vor uns selbst standen. Die Kronen wiegen in alle Richtungen, wie ein Windzug, der die Laufbahn Ă€ndern kann. In diesem Garten, da sprieĂen die Blumen, denen wir begegnet waren. Da sind jene GrĂ€ber, die wir mit unseren HĂ€nden gegraben hatten. Und da ist auch dieses Haus, dass nahezu verbrannt war.
âDu hast gelebt. Jeden FrĂŒhling, jeden Sommer, jeden Herbst und jeden Winter. Dein Herz hat geschlagen. Du hast geatmet. Du hast gelebt, wie Du es wolltest. Und nun, stehst Du hier.â Ein Baum, den wir unser Leben nennen. Jeder hat ihn in sich drin â Ob groĂ, ob klein, es ist unser VermĂ€chtnis, der vergangenen Zeit.
Die TrĂŒbsale begannen
Die Krone, des Baumes, wirkt dunkler. Der Garten, in dem wir stehen, wirkt kĂ€lter. Das Blau am Horizont verschwindet in einem Grau. Und wir, fangen mit der TrĂŒbsal an, alles zu vergessen.
Jene Blumen, die wir so sehr geschÀtzt und gepflegt hatten, verlieren ihre Schönheit. Jedes Grab, das wir mit den eigenen HÀnden ausgehoben hatten, sinkt tiefer hinab, sodass wir es nicht mehr erreichen können. Und dieses Haus, was das Eigenheim war, wird spröde, fÀllt in sich zusammen.
Es ist ein Zyklus, den jeder durchmacht. Ab frĂŒher oder spĂ€ter. Diese schöne BlĂŒte, welche das Herz damals höher schlagen lieĂ, lĂ€sst einen erstarren. Das Grab, wofĂŒr nicht einmal eine TrĂ€ne floss, lĂ€sst uns hinab sinken auf den Boden â Und laut schreien. Es ist ein Unterschied, von dem, was damals war, zu heute.
Auch wenn wir rechts abgebogen sind, Ă€ndert es die Tatsache nicht, dass es nun nach links ging. Obwohl wir damals nach links gegangen waren, hat dieses Grab jetzt den linken Weg, fĂŒr uns eingeschlagen. Wir wurden verrĂŒckt, weil diese Blume, die wir mal gepflanzt hatten, nicht erblĂŒhte. Aber nun, reiĂen wir den Samen heraus, der nicht sprieĂen wollte.
Es ist auch dieses Fundament, in diesem Haus, das wir eingerichtet hatten. Jenes wird nicht mehr geĂ€ndert. Aber an den WĂ€nden, da wĂŒrden noch neue SchrĂ€nke hinpassen. Das Fenster, mit einem wunderschönen Ausblick, wĂ€re doch ein Blumengesteck ganz schön. Auch die TĂŒr, mĂŒsste neu geölt werden â DafĂŒr, finden wir jedoch keine Zeit mehr.
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Eine Poesie von Schicksal
Ein Band ĂŒber das Schicksal. Teil einer Buchserie der Lyrik von Margot van Houndvill.
Poesie aus dem Wort: Schicksal. BekÀmpfen wir es oder knien wir nieder?
Eine Definition von Schicksal, in einem Kontext, der fĂŒr manch einen klar und fĂŒr ein anderen unklar erscheinen kann.
Wenn es bestimmt ist, können wir ihm entkommen
Die Augen schlieĂend â FĂŒr einen Moment, der Ewigkeit. Da kommt unser aller Trost, als wĂ€re es dem eigenen Glauben gleich. Wenn es bestimmt ist, können wir ihm entkommen â Als hĂ€tten wir es mit unseren eigenen HĂ€nden geschmiedet.
Es ist der schmale Grat, auf dem wir uns befinden. Die kleinen Entscheidungen, die wir jeden Moment aufs Neue treffen. Jede Abzweigung, mit einer hĂŒbschen Laterne â Und auf der anderen Seite, die Dunkelheit, wovor wir uns fĂŒrchten.
Aus Glas, das jeden Moment zerbrechen kann â Wie ein Mosaik unserer eigenen TrĂ€nen. Wenn wir fallen, wie tief â Bis wir aufschlagen? Es ist unser Buch, das wir mit Geschichten und Erlebnissen verfassen â Wie ein kleiner Diamant, den wir nach und nach schleifen.
Aber selbst ein Diamant hat Kanten und Ecken, die nicht passend zu dem geformt werden, von dem Weg, den wir gehen. Schauen wir zurĂŒck, so weit wie unsere Augen reichen mögen, was sehen wir? Es ist etwas Unvollkommenes, perfektes.
So perfekt, dass wir daran zweifeln, dass es wahr sein kann. In jeder Bedeutung, die wir etwas mehr Verlangen geben, strĂ€uben wir uns, etwas anzuerkennen. Das, was wir nicht sehen können, bleibt im Verborgenen, ungesehen und vorherbestimmt. Es ist unser aller Schicksal, so heiĂt es â aber was ist unser Schicksal?
Haben wir es in den HĂ€nden, oder gibt es gar den Leitfaden
Wir betreten den Raum, welcher einer Bibliothek Ă€hnelt. In jedem Regal stehen haufenweise BĂŒcher â Da fragen wir uns, haben wir es in den HĂ€nden, oder gibt es gar den Leitfaden zu finden?
So viele ErklĂ€rungen ĂŒber GefĂŒhle, den Sinn, das Licht â Gut und Böse. Aber in keinem dieser BĂŒcher, die wir lesen können, finden wir das, was wir benötigen. Gehen wir zugrunde, in dem Wissen, was noch vor uns liegt? Oder zweifeln wir an dem, was vorherbestimmt sein mag?
Es kann weder gut noch böse sein. Aber es kann auch etwas UnvollstĂ€ndiges sein, was uns blĂŒht. Die Vergangenheit ist bereits beschrieben von denen, denen wir begegnet waren. In der Gegenwart ĂŒbernehmen wir das Handeln â Nur auch in der Vergangenheit hatten wir es in den HĂ€nden.
So ist also dieses Schicksal, welches fĂŒr uns vorbestimmt ist â Wenn alles, was wir nun bereits getan haben, in unseren HĂ€nden lag? Es war unsere Entscheidung, diesen Weg gegangen zu sein und nicht die AbkĂŒrzung. Es lag in unserer Macht, diese Worte ĂŒber unsere Lippen flieĂen zu lassen, statt einen RĂŒckzieher zu tĂ€tigen. Es war unser GefĂŒhl, das wir in dem Moment gespĂŒrt hatten, als es ausgelöscht zu haben.
Wie kann etwas unser Schicksal sein, wenn all das, was wir sind â uns auch ebenso ausmacht? Wie kann etwas so mĂ€chtig sein, dass wir Angst vor etwas haben, wo wir nicht mal wissen, dass es existieren kann? Da stehen wir auf diesem schmalen Grat â ahnen nichts von dem, was vor uns sein mag. Haben Angst davor, den nĂ€chsten Schritt zu gehen, in der Ungewissheit, dass das unser Schicksal sein kann.
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von Margot van Houndvill
Reiseratgeber einer Zeitreisenden: Sturmwind
Ein Reiseratgeber von Smindra, einer Dractyr. Thema dieses Buches ist das Zurechtkommen in fremden StÀdten am Beispiel der königlichen Hauptstadt Sturmwind.
Vorwort
Wahrscheinlich seid Ihr, liebe Leserin, lieber Leser, per Zufall an dieses Buch gelangt. Vielleicht wurde es Euch auch empfohlen. Sollte das der Fall sein, richtet der Person bitte meinen Dank aus.
Ich wollte dieses Buch schreiben, um jemandem wie mir in dieser neuen, fremden Welt einen Ratgeber zu bieten.
Ich selbst erwachte vor einem Jahr aus magischer Stasis, kĂ€mpfte mich aus zerrĂŒtteten Katakomben an die OberflĂ€che und wurde von dem Sternenhimmel gegrĂŒĂt. Der Sternenhimmel strahlte hell wie vor meinem langen Schlaf â jede Konstellation, die beiden Monde waren, so wie ich es kannte â wie ich spĂ€ter lernte, die âWeiĂe Dameâ und das âblaue Kindâ hieĂen die Monde. Ich war glĂŒcklich, doch dieses GlĂŒck hielt nicht lange, die Welt um mich hatte sich verĂ€ndert.
Wer weiĂ, wie viele Jahre vergangen sind, doch nun musste ich mich in dieser neuen, anderen Welt zurechtfinden. Meinen Platz finden. Mein erster Ort auĂerhalb der Dracheninseln war Sturmwind, eben jene Stadt der Legenden und Helden, in der Ihr wahrscheinlich dieses Buch erwarbt. Ich fĂŒhlte mich oft verloren und allein, wollte diese Welt verstehen und lernen darin zu leben, nicht nur zu ĂŒberleben.
Daher, lieber Leser, liebe Leserin, schrieb ich dieses Buch.
Smindra
Ăberleben in Sturmwind und anderen StĂ€dten
Das Ăberleben in einer Stadt wie Sturmwind gestaltet sich einfach, wenn man weiĂ sich anzupassen.
FĂŒr mich waren diese drei Punkte neu:
- MĂŒnzen sind wertvoll!
- Schlaft die erste Nacht nicht an einem Baum!
- Wenn Ihr hungrig seid und keine MĂŒnzen besitzt, probiert es bei der Armenspeisung oder einem der vielen GasthĂ€user: Die durstige Pranke im Zwergen-Distrikt ist ein guter Startpunkt.
Wenn Ihr Euch wie ich mich damals gefragt habt: âWozu dienen diese kleinen, runden >Metallscheiben?â
Das sind MĂŒnzen! Es gibt Sie in Kupfer, Silber und Gold
Je nach Metall:
- 100 KupfermĂŒnzen sind ein Silber
- 100 SilbermĂŒnzen sind ein Gold
- Eine GoldmĂŒnze sind 100 SilbermĂŒnzen
- 100 Silber sind 10.000 Kupfer
Einfache Mathematik!
Sollte man fĂ€hig sein, gar 10 GoldmĂŒnzen zu sparen, so kann man, sofern genug Platz vorhanden, einen Berg aus KupfermĂŒnzen in seinem Hort aufbahren. Achtet nur darauf, dass unter Euch genug fester Boden ist.
Orientierung in einer Stadt: Sturmwind
Sich in einer neuen Stadt zurechtzufinden, kann ĂŒberwĂ€ltigend sein.
Hier sind einige meiner Tipps, die Euch helfen, sich zu orientieren und die Stadt zu erkunden.
Sturmwind ist in verschiedene Viertel unterteilt, jedes mit seiner eigenen AtmosphÀre und Funktion. Nehmt Euch die Zeit, die Viertel zu erkunden und ihre Besonderheiten kennenzulernen.
Hier sind einige der wichtigsten:
-
Der Handelsdistrikt: Hier befinden sich die meisten GeschÀfte und Handwerksbetriebe. Es ist ein belebter Ort, an dem Ihr alles finden könnt, was Ihr braucht.
-
Der Kathedralenplatz: Ein ruhigerer Teil der Stadt, der von der prÀchtigen Kathedrale dominiert wird. Hier findet Ihr Tempel, Heiler und das Waisenhaus.
-
Das Magierviertel: Der Sitz der Magier und Gelehrten. Wenn Ihr nach magischen Artefakten oder Wissen sucht, seid Ihr hier richtig.
-
Die Altstadt: Ein eher rustikales und geschĂ€ftiges Viertel, bekannt fĂŒr seine Tavernen und alten GeschĂ€fte.
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von Smindra
Das Tal & andere Verse
Ein Sammelband an gedichteten Versen. Verfasst durch Mystikerin Tenaar.
Vorwort
Es ist fraglich, ob ein solch kleines BĂŒchelchen ĂŒberhaupt ein Vorwort benötigt. Ein paar Worte möchte ich dennoch verlieren.
Bezogen auf Lyrik wĂŒrde ich mich selbst maximal als passable Amateurin bezeichnen; das Attribut âgutâ, welches mir bisweilen gegeben wurde, lehne ich daher (wenn auch dankbar) ab. Ich hoffe aber, dass meine kleinen Versuche, mit denen ich nach dem greife, was sich Kunst nennt, zumindest ein wenig unterhalten können.
Aufmerksame Leser werden feststellen, dass die Version der âGimpelweiseâ, welche in dieser Ausgabe zu finden ist, am Ende in zwei Versen nicht mit der zuerst veröffentlichten ĂŒbereinstimmt. Ich habe dieses Gedicht an einer Stelle fĂŒr diese Ausgabe ĂŒberarbeitet, um einen Fehler im Reimschema zu korrigieren. In der âGimpelweiseâ, und all diesen anderen kleinen Werken, bemĂŒhe ich mich darum, meine Liebe zur Natur zum Ausdruck zu bringen. Ob mir dies gelingt sei den Lesern ĂŒberlassen. In diesem Sinne lasse ich diese Produkte auf eine unvorbereitete Ăffentlichkeit los und danke allen, welche eine Winzigkeit an Freude aus ihnen ziehen.
Mystikerin Tenaar
Das Tal
Es war einmal ein grĂŒnes Tal,
mit sanften BĂ€umen, vielen Herden,
darin fĂŒrs Pilgersvolk ein Gral
in Tempelform gebaut aus Kristall.
Zu Nachteszeit doch sternenhell,
beleuchtet von des Mondes Strahlen;
denn keiner Dunkelheit ein Quell
war dieses Tal zu Nacht und Tage.
Bei hohen Festen Freudgesang
und sanftes Spiel auf Harfensaiten;
und morgens frĂŒh der Glockenklang,
der rief das Volk auf zum Gebete.
Die Blumen standen auf der Flur,
Laternen an der StraĂenseite,
von Ruhâ gezeichnet die Natur,
von WĂŒrde alte Trauerweiden;
und weit die See mit Salzesduft,
der Fischer Segen, die sie lieben.
Doch heute sieht man eine Gruft,
beleuchtet nicht von Mond und Sternen,
denn Teufelslicht verströmt der Berg
bewachsen einst mit Moos und BlĂŒten.
Kein Hirtâ verbringt sein Tageswerk,
und stumm die Glocken, die einst klangen,
kein Schrein mehr steht, die HĂ€user leer,
bewohnt von Geistern, die da waren;
erdrĂŒckend Asche lastet schwer
in HĂ€lsen jener die dort wandern.
In umnebelter Erinnârung
da stehân die alten Weiden
von Trauer tief gebogen
als Schönheit noch zu sehen war;
im Taleswind erschauern,
im Winde wiegend neigen,
als könnten sie die Zukunft schauân â
und morgens waren Tropfen
auf ihren hÀngend BlÀttern;
sie weinten: und ihr Kleid bestand
aus vorgesehânem Leid.
Der Schein der Kerze
DIE GEBLENDETE
In der Höhle sitzâ ich, denkâ an
andâre Zeiten, die vergangen.
Einsam bin ich, war es eine
andâre, welche damals feuernd
lebte und verstarb.
Warâs ein langsam Sterben ĂŒber
lange Zeiten (so ich glaube);
fĂ€lltâs nicht leicht auch Fremdes loszulassen.
War sie fremd mir?
Oder doch entfremdet nur?
DIE KERZE
Scheintâs der Tod macht vieles fremd
dem Leben.
DIE GEBLENDETE
Mir ist dies bekannt. Warâs schrecklich
in den ersten Tagen; Schmerz ersetzte
mir den ganzen Körper, und die
Welt, die wie zum Trotze blĂŒhte
wurdâ mit Wurzelwerk aus mir gerissen,
und mein Herz, gereizt von Wunden,
gleich der frisch umgrabânen Erde,
trank die salzig TrĂ€nen schreinâder
Augen, lieĂen Wasser gleich den
Quellen, und verstopften mir die
Kehle â und die Seele baute
Mauern wider zarter Worte,
war befeuert von der SchwÀrze.
Doch in TrĂ€umen glaubtâ ich manchmal
einen silbern Streifen zu erkennen;
wollte ihm entgegengehen,
doch fiel ich in eine Höhle
und im Wachen schrie ich klagend
âVater! Vater! Mach es heller!
Vater, Licht!â
Horchte dann in Nachtes Dunkel-
keine Worte warân zu hören,
und die Decke wurdâ mir steinern,
gleich der Tafel eines Grabes.-
Hörte dann ein heiser Weinen
von der Mutter.
Ist denn etwas hinterm Streifen?
Eisig Winter? Bittârer Schneefall?
Sonnensterben? Sprich doch, Vater!
Ist es Tag? Der Sonnâ Erwachen?
Ein neuer Morgen? Der Sonnâ Erwachen?
Ohne ihn? Ein neuer Morgen?
Ohne ihn ist niemals Morgen.
Fehlt er allen! Oder wird ihn
die Vergessenheit ergreifen,
langsam fressen, ihn entstellen-
mĂŒde wird es mir im Herzen,
sitzâ ich einsam in der Höhle.
DIE KERZE
Einsam sagst du? Hat mein Leuchten
dich gefunden zwischen SchwÀrze.
DIE GEBLENDETE
Zwischen SchwÀrze, in verdunkelt
tiefer Höhle mich gefunden?
DIE KERZE
Stehe zwischen Unter- und der
Oberwelt; und meine Flamme
hat dich leise aufgedeckt. Du
bist nicht einsam, WĂ€rme spendâ ich.
DIE GEBLENDETE
In der Höhle, nicht alleine
bin ich reich und wĂ€rmer wirdâs mir.
Vor der Zeit der feuernd SchwÀrze
warân noch alte Wege unter
meinen Schritten, und das Feuer
meines Herzens andern zugewandt; doch
wurdâ es dunkel, allâ GefĂŒhle
wurden mir zerdrĂŒckt durch Mauern
meiner Seele â und nichts rĂŒhrte
jene WĂ€nde; weiĂ nicht ob sie
standen Jahre, standen Tage?
Doch die WĂ€rme die du spendest
lÀsst mich denken an die
hellen, bessâren Tage als ich
wandert ĂŒber grĂŒn und frische
GrÀser, Felder und durch WÀlder
meiner Jugend; wurdâ ich mĂŒde,
wollte schlafen, gab es HĂ€nde
die mich trugen gen des Heimes,
ĂŒber Feld, durch WĂ€lder, war ich
ihnen keine Last; und meine
Augen lasen gerne Verse
die geschrieben von denselben
HĂ€nden â nur Erinnerung ist
mir verblieben, schwere Last. Doch
horch! Ich glaubâ ich höre Lieder-
sindâs GesĂ€nge kleiner Steine?
Istâs das Gluckern fröhlichâ Wassers?
Oder flĂŒstern Winde in den
BlĂ€ttern? Istâs dein Knistern, Kerze?
DIE KERZE
Kannâs auch sein dein eigen Feuer.
Kannstâs erkennen, wenn du gehst, verlassen
musst dafĂŒr die Höhle, und mein
Leuchten kann dir Wege weisen.
DIE GEBLENDETE
Werd ichâs wagen; in der Höhle
war es sicher, doch so dunkel.
Sag mir eines: Werd ich finden
meine Heilung von den Schmerzen?
DIE KERZE
Vielleicht.
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von Tenaar
Weitere neue Werke werden bald schon wieder folgen!