Das neunte Buch einer Reihe von NacherzĂ€hlungen zu den Erlebnissen von Kari Shaâthar. Dieses Buch trĂ€gt den Titel: âAnâarkhana - Kultisten im Waldâ.
Prolog
Wie der werte Leser feststellen kann, ist dies kein Abenteuer, das ich in der Gemeinschaft der Falkenklingen erlebt habe. Diese haben sich leider seit einiger Zeit aufgelöst, nachdem Ena, die AnfĂŒhrerin, in den Ruhestand ging. Wir Anderen wendeten uns anderen Projekten zu und auch ich versuchte es eine kurze Zeit mit einer Art Ruhestand. Doch mein Herzblut hĂ€ngt an Abenteuern, so dass ich nach kurzer Zeit wieder auf die Suche ging. Auf diese Mission wurde ich durch einen Bekannten aufmerksam gemacht, der am Brett in der Burg von Sturmwind einen Aufruf fand und mich informierte. Dort suchte eine Gruppe namens Anâarkhana, die fast ausschlieĂlich aus magischen Fachpersonal bestand, noch nach Sicherungspersonal, SpĂ€hern oder Personen, die sich im Brachland auskannten. Sie wollten einer Serie von ĂberfĂ€llen nachgehen, die sich zwischen Nordwacht und Ehrenwacht ereigneten. Die meisten HĂ€ndler verschwanden einfach spurlos, doch bei den letzten ĂberfĂ€llen war das ein wenig anders. Es gab Ăberlebende und diese behaupteten, Felwirker bei der Arbeit gesehen zu haben. Das war schlieĂlich so interessant, dass sich die Anâarkhana einschaltete.
Ich traf den AnfĂŒhrer dieser kleinen Gruppe in ihrem Hauptquartier, das mit allerlei Krimskrams vollgestopft war. Zauberer, der AnfĂŒhrer, ist ein Renâdorei, leicht ĂŒberheblich, recht dĂŒrr und offensichtlich stolz auf seine Profession. Er gehört eindeutig zu den Personen, die zu sehr von ihren FĂ€higkeiten ĂŒberzeugt sind, als das sie auch nur ĂŒber Alternativen nachdenken wĂŒrden. Seine Art und insbesondere sein Bestehen auf seinen Titel âArkanistâ lieĂen ihn mir ein wenig unsympathisch erscheinen. Umso mehr amĂŒsierte ich mich, wenn ich ihn weiterhin Zauberer nannte und er fast ausflippte und mich korrigieren wollte. » Es heiĂt Arkanist! « Er verstand einfach nicht, dass ich ihn dadurch schon aus Prinzip nur noch Zauberer nannte. Ja, ich gebe zu, manchmal kann ich wirklich fies sein, aber so ist das bei Personen, die mir nicht ĂŒberaus sympathisch kommen.
Wir hielten eine erste Besprechung zusammen mit der zweiten Person ab, die sich auf das Gesuch gemeldet hatte â Pyromane. Pyromane ist ein Mensch und Mönch, der sich sehr offensichtlich gut mit dem Element Feuer identifizieren konnte. Ich kannte ihn schon, da war er noch ein Mitglied der Schwarzfische, wĂ€hrend ich bei den Falkenklingen war. Bei der Besprechung wurde deutlich, dass ich fĂŒr die SpĂ€haufgaben verantwortlich war und Pyromane der Kerl fĂŒrs Grobe. Ich war nicht ganz sicher, ob er diese Aufgabe auch bewĂ€ltigen konnte, aber wenn es darum ging, etwas zu zerstören, dann war er tatsĂ€chlich groĂe Klasse.
Als nĂ€chstes sollten wir die restlichen Begleiter kennen lernen und so wurde ein weiteres Treffen in einem abgelegenem Haus ausgemacht, das sehr stark nach MilitĂ€rkaserne aussah. Und dieses Treffen entwickelte sich mehr nach einem Verhör, Pyromane und ich, die beiden angeheuerten Söldner auf der einen Seite, Zauberer, Ăberheblich und die Alchemistin auf der anderen Seite. Die von der Einheit selbst benannte Pyromanin war nicht vor Ort.
Ăberheblich ist ein Menschen-Zauberer, der eine beeindruckende arrogante Art an den Tag legte, aber das lieber mit Ăberheblich bezeichnete, weil es doch einen besseren Klang hatte. Wenn man ihn als besten Zauberer von Sturmwind und Umgebung bezeichnete, konnte man bei ihm ein paar Pluspunkte gewinnen. Dann war seine Art irgendwie auszuhalten. Wie ich spĂ€ter herausfand, konnte man sich mit ihm auch normal unterhalten, wenn man etwas vertrauter war. Alchimistin, eine Renâdorei, war hingegen eine angenehme Abwechslung zu den beiden Kerlen mit dem Hang, ihre Nase gen Himmel zu richten. Ich vermutete, sie war auch der Grund, wieso die Beiden ĂŒberhaupt noch am Boden blieben und in ihrer Aufgeblasenheit nicht abgehoben hatten. Zum Abschluss der Beschreibung besagter Personen möchte ich noch erwĂ€hnen, dass dies nur der erste Eindruck von ihnen war. Wenn man sie dann tatsĂ€chlich etwas nĂ€her kennen lernt, können sie doch ganz ertrĂ€gliche Gesellen sein.
Nachdem also diese Besprechung nicht gerade angenehm war, wurde noch einmal die Situation erörtert und schlieĂlich ein paar VorschlĂ€ge gesammelt, wie wir weiter vorgehen sollten. Hierbei schlug ich vor, die Angreifer in eine Falle zu locken, indem wir uns als HĂ€ndler verkleideten und versuchten, ein möglichst lohnendes Ziel abzugeben. Dies wurde von Ăberheblich zunĂ€chst kategorisch abgelehnt, da er keinerlei Interesse hatte, eine andere Kleidung zu tragen. Als ich dann von der Besprechung fort ging, war ich alles andere als erfreut, aber hinschmeiĂen kam nicht in frage, dazu wollte ich das Abenteuer zu sehr. Ich fand mich also am gewĂŒnschten Treffpunkt ein, als die Mission begann.
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