[A-RP] Einheit X - Archiv- und Diskussionsthread

Achthunderteinundvierzig Tage.

841 Tage ist die Gründung der Zehnten Wachkompanie, in der Engine der Einfachheit, aber auch als Wiedererkennungsmerkmal, halber mit „Einheit X“ benannt, nun her, mit Stand des heutigen, 20. Juni. Am dritten März im Jahre 2019 startete die Gilde mit einigen, teils recht hoch gesteckten Zielen, wie dem Startpost zu entnehmen, das leicht verwaiste Wach-RP auf Vordermann zu bringen und wieder mehr Struktur in dieses RP zu bringen. Zwar wurden Richtlinien wie etwa, dass wir statt Gnomcordern nur Rufhörner tragen oder möglichst bodenständig an Charakteren verbleiben, eingehalten, doch kam es über die Zeit hinweg immer wieder, durch die Natur des Wachrollenspiels ansich, zu Gratwanderungen auf dem diplomatischen Parkett. Gratwanderungen, die gerade auch bedingt durch mein teils sehr engstirniges, zielgerichtetes Verhalten in die ein oder andere Richtung ausschlugen und bei dem ein oder anderen Gesprächsteilnehmer einen Nachgeschmack hinterließen. Teils fehlende Kompromiss- und Kritikfähigkeit führte zu Frustration und Blockaden auf beiden Seiten, im IC wie im OOC.

In den letzten Wochen und Monaten haben wir an unterschiedlichen Stellen um Feedback gebeten, dieses oftmals konstruktiv erhalten und, wo wir konnten, auch berücksichtigt und im weiteren Verlauf des Rollenspiels versucht, auf die Einhaltung von verbesserten, optimierten Abläufen zu achten. So wurde etwa kritisiert, dass das RP zu flach sei, dass an manchen Stellen nur Einzeiler auf größere Blöcke kamen. Ja, wir stehen dazu. Wir wissen, dass wir Fehler haben und Fehler machen. Fehler sind menschlich. Niemand ist frei davon.

Auch ich nicht. Ich gebe zu, ich habe OOC Fehler gemacht. Ja, spezifisch OOC, weil die IC-Taten meines Charakters IC sind. Hier geht es um das OOC. So war ich etwa in manch einem Gespräch, vor allem mit Externen, aber auch mit (teils ehemaligen) Internen zu hart, zu engstirnig, zu wenig kompromissbereit. Ich war derartig versessen darauf, dem Server, der Community, der Gilde und mir die bestmögliche Performance einer Stadtwache zu liefern, dass ich eine der Grundregeln des Rollenspiels zumindest auf OOC-Ebene hin und wieder außer Acht ließ:

        Rollenspiel ist ein Miteinander, kein Gegeneinander.

Ich habe nicht offen gegen andere Spieler agiert. Ich habe weiterhin versucht, das Miteinander zu wahren, doch hin und wieder geriet es in den Schatten. Es war wichtiger, Ideologie und Struktur durchzusetzen, statt tatsächlich mal etwas lockerer zu sein. Ich will mich an dieser Stelle bei all jenen entschuldigen, denen ich durch dieses Verhalten vor den Kopf gestoßen habe, die dadurch im Glauben an die Stadtwache, besonders an die Gilde oder meine Person im Speziellen, erschüttert wurden. Ich entschuldige mich für mein Verhalten bei jenen, die sich im Nachhinein beleidigt oder verletzt fühlten.


Weiter zum zweiten Teil. Die Kritik der letzten Wochen hat mir gezeigt, dass es ein einfaches „Weiter so!“ nicht geben kann. Erste Schritte zur Reformierung haben wir bereits intern durch die Aufnahme und Verarbeitung von ersten kritischen Stimmen über eine Umfrage eingeleitet, doch reicht das nicht aus. Wir werden uns intern weiter verformen: Leonid wird zwar IC als Oberleutnant und kommandierender Offizier bestehen bleiben, aber ich werde nicht mehr alleiniger Gildenleiter sein. Künftige OOC-Stellungnahmen, die von der Gilde kommen, werde ich nicht alleine fällen, sondern ein Gildenrat, bestehend aus denjenigen Mitgliedern, die am Längsten in der Gilde sind und intern als vertrauenswürdig gelten. Der Gildenrat wird meine Person als Kopf und Vorsitzenden haben, der als Wortführer fungiert.
Des Weiteren wird die Gilde sich künftig an mehr Transparenz versuchen. Es soll, so sich entsprechende Schreiberlinge finden, mehr Einblicke in das IC-Gildenleben geben, etwa über Emotes und Beschreibungen hier im Forum. Das ist jedoch nur der erste Schritt zu einem Ziel, welches wir uns nun gesetzt haben: Mehr Transparenz zu schaffen. Transparenz ist wichtig für das gegenseitige Vertrauen und Verständnis. Ohne Transparenz weiß mein Gegenüber nicht, warum ich so entscheide, wie ich entscheide. Das betrifft alltägliche Situationen wie Bußgelder und Verwarnungen, aber auch Verhaftungen. Bereits mehrfach hieß es dann: „Wieso, ich hab doch gar nichts gemacht?“ und die Reaktion darauf war, aufgrund der Ansicht, dass der Gegenspieler die Fehler des eigenen Charakters nicht sehen wollte, oftmals so, dass sie durchaus als hart und unfreundlich hätte aufgefasst werden können.

Ich hoffe, dass die Community bereit ist, über diejenigen Situationen bisher, in welchen ich grobes Fehlverhalten durch Fehlkommunikation oder Sturköpfigkeit oder bereits erwähnte Symptome an den Tag legte, hinwegzusehen, mir zu vergeben und mir eine neue Chance zu geben. Eine neue, eine zweite, eine letzte Chance. Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass viel Schaden angerichtet wurde, viele Brücken beschädigt oder eingerissen wurden, metaphorisch gesehen. Ich hoffe jedoch, nein, ich baue darauf, dass mit gegenseitigem Vertrauen und Willen zur Zusammenarbeit im OOC diese Brücken besser und stabiler als je zuvor wiederhergestellt werden können. Wir würden gerne, und in diesem Fall spreche ich wieder für uns alle, dem Server und der Community zeigen, dass Wach-RP durchaus auch mit mehr Kompromissen und einem besseren Erreichen der Gratwanderung der Diplomatie stattfinden kann. Dass wir nicht das sind, was der ein oder andere über uns sagt. Was man sich erzählt, dass wir mehr sind und mehr können. Ich werde an dieser Stelle nicht rezitieren, was behauptet wird, ich sage lediglich, dass es aufgrund meines Verhaltens Punkte gibt, die vermeidbar gewesen wären, deren Auftreten als solch großes Problem mir von Herzen Leid tut und an denen ich künftig arbeiten will. Das Wach-RP ist mein großes Herzensprojekt und ich würde das auch gerne weiter fortführen, aber eben umstrukturiert, verbessert und optimiert.

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