Auf den Straßen des Königreichs gab es in den vergangenen Wochen vermehrte Sichtungen von Warentransporten. Verschiedenste Wappen und Personen konnten dabei beobachtet werden, wie sie den Weg nach Westen antraten, um irgendjemandem dort ihre Aufwartung zu machen. Bald schon dringt durch plaudernde Händler und Gardisten, die in der Höhle des Löwen oder dem pfeifenden Schwein ein Bierchen zu viel hatten hervor, dass ein großer Ball für die Reichen und Schönen geplant sei. Man spricht von Beweihräucherung, von dekadenten Fressalienorgien und von dem Verprassen von Steuergeldern. Ist es nicht furchtbar schlechter Geschmack so kurz nach den Kriegen und Geißelangriffen den Exzessen zu fröhnen?!
Innerhalb gewisser Kreise wird ein anderer Ton angeschlagen. Es heißt, dass heute Abend ein unbedeutendes Adelshaus versucht, durch eine große Festivität in das Auge der Öffentlichkeit zu rücken – die perfekte Gelegenheit, das edle Geschmeide aus dem Schrank zu holen und sich auf die Bühne der Adelsgemeinschaft zu werfen. Oft ist es nicht das Schwert, welches einem in dieser Welt den Weg ebnet, sondern das richtig geschnürte Kleid, das aufgesetzte Lächeln und der kalkulierte Händedruck. Für die einen ist es eine willkommene Abwechslung aus dem Verdruss des Alltags, für andere eine lästige Pflicht. Wieder andere mögen wissen, dass das Leben als Adeliger oft dem Schwimmen in einem Haifischbecken gleicht und ein falscher (Tanz)schritt fatal sein kann.
Und es gibt frisches Blut im Wasser.
Dies ist ein Immersionspost für heute Abend ab 19 Uhr: 1. Ball der Noblen