[A-RP] [Militär] Vorstellung: Kompanie Sturmfuchs - Gilnearische Aufklärungseinheit

Der frühe Vogel fängt den Wurm…

…oder geht Menschen aus dem Weg, die länger schlafen. Svana hatte sich bereits aus der Koje des Schiffes begeben und das, obwohl die Sonne gerade einmal die ersten Strahlen über den Horizont schickte und sogar noch ein paar Sterne ganz oben am Himmel standen. Blass, aber sie waren da.

Sturmwind wurde in zaghaftes Orange getaucht, welches mit voran schreitendem Morgen intensiver werden würde und Svana zwang sich, ein paar schleimige Haferflocken herunter zu würgen, bevor sie sich in die Uniform quetschte. Wo der ordentlich gebügelte Mantel passte wie angegossen, saß die Hose für die breite Hüfte reichlich eng und manchmal hatte sie das Gefühl, der Knopf würde bald platzen. Würde sie in dieser piekfeinen Uniform etwas anderes tun, als unwiderstehlich gut aussehen, würde er das ganz gewiss auch.

Rasche Schritte führten sie durch die Gassen der Stadt, die bis auf ein paar Wachen und hier und dort einen schlafenden Trunkelbold nichts zu bieten hatten. Und wo der Geruch der Kanäle endlich ein Ende hatte, hatte die Frau ihr Ziel erreicht. Der kleine See inmitten der Außenbezirke Sturmwinds wirkte unscheinbar und bedeutungslos, doch um diese Uhrzeit stand die aufgehende Sonne in einem so perfekten Winkel, das er in strahlendem Orange schimmerte, wie in einem Traum.

Und doch war es nicht sein Antlitz, welches sie her führte. Sie hatte noch nie das Gesicht erblickt, welches irgendwo hinter den Büschen am Ufer saß und ihre eigene Anwesenheit stets verborgen. So auch an diesem Morgen, als sie hinter dem mächtigen Stamm des großen Baumes zum Stehen kam und sich lediglich ein wenig an die Rinde lehnte, um der bezaubernden Laute zu lauschen, die seit geraumer Zeit ihre Klänge verbreitete wenn sie glaubte, niemand würde ihr zuhören.

3 Likes

Der Bogen der Fidel fährt mit einem leichten Knarzen über die Saiten des Instrumentes als Mara ihm die ersten Töne entlockt. Die Melodie ist langsam und klagend. Passend, für ein Lied über den Verlust der Heimat und dem langen Widerstandskrieg gegen einen verhassten Feind, der doch keine Früchte tragen wollte.
Maras Stimme gesellt sich zu den Klängen des Instrumentes, klar und ebenso klagend:

Die Front, die hielt im Waldland, dem Feinde lange stand,
Heut folgt ihr letzter Posten, zu uns ins Elfenland.
Erschöpft und aufgerieben, in treuer Ritterschaft,
Die Besten sind geblieben, uns ander’n brach die Kraft.

Doch bringen wir die Fahne, die wehend vor uns stritt,
Von Hilsbrads blut’gem Plane, in allen Ehren mit.
Die sturmbewährt sich nimmer, vor einem Feind geneigt,
Und heute noch und immer, den Weg zur Heimat zeigt.

Es rauscht dorthin zu mahnen, zu ihr der Väter Geist,
Trotz aller Not ein Ahnen, das Gilneas’ Zukunft heißt.
Sind wir auch fort gezogen, aus unsrem Heimatreich,
Aus West und Süd und Norden, das Banner blieb sich gleich.

Ob wir auch hier verderben, das kümmere euch nicht,
Die Fahne zu vererben, ist unsere letzte Pflicht.
Ich darf nicht länger zagen, bald zwingt sie euren Sinn,
Zur Heimat sie zu tragen, sie will sie muss dorthin.
Zur Heimat sie zu tragen, sie will sie muss dorthin.

3 Likes

Die Beine elegant übereinander geschlagen, die Pfeife in der einen Hand direkt am Mundwinkel, ein Whiskeyglas in der anderen Hand auf dem Bein ruhend. Auch wenn das lose Mundwerk nicht dazu passen sollte, manchmal hatte die Frau mit den markanten Gesichtszügen eben doch Stil. Allerdings saß sie nicht in einem mit roten Samt überzogenen Sessel vor dem Kamin, sondern schlicht auf der Reling der „Little Bonnie“.

Die Nacht war bereits herein gebrochen und noch immer hallten die Rufe der Besatzung in ihrem Ohr, wie sie Fawn, die Kapitänin, anfeuerten und bei jedem Treffer seitens der Ren’dorei so taten, als ginge die Welt unter. Die Nähe, mit der sie die Anwesenden zu ertragen versuchte, bezahlte sie mit einer schlaflosen Nacht. Nicht einmal das dritte Glas gilnearischen Whiskeys vermochte es, sie zur Ruhe zu bringen.

Für den Moment war es sogar verlockend, Sergeant Goldwacht aus der Koje zu holen und mit ihr zu sprechen, doch dazu hätte sie die geliebte Pfeife ausmachen und den Whiskey wegschütten müssen. Keine Option, mit der sie im Augenblick sonderlich zufrieden gewesen wäre und all das, was ihr gerade durch den Kopf ging war noch lange nicht Grund genug, Goldwacht um ihren Schlaf zu bringen.

Stattdessen begnügte sie sich damit, das nächtliche Treiben im Hafen zu beobachten und den Sonnenaufgang zu warten. Oder vielleicht… vielleicht würde ein weiteres Glas helfen, den Weg in die Koje und damit in den Schlaf zu finden.

3 Likes

Möglichst leise ließ Anora die Tür ins Schloss fallen und lehnte sich für einen Moment von innen dagegen, schloss die Augen und atmete tief durch. Draußen in den Fluren rannten noch immer einige dieser Biester umher. Einige ihrer rotbraunen Haarsträhnen klebten ihr im schweißnassen Gesicht. Ihre Nase pochte und aus den Nasenlöchern quoll in kleinen Schüben noch immer etwas Blut, während anderes bereits an der Haut getrocknet war. Vorsichtig fasste sie sich mit zwei Fingern an die Nasenwurzel und zischte, indem sie scharf Luft durch die Zähne einzog. „Verfluchte Sch****.“, raunte sie sich selbst zu. Und doch war der Preis der gebrochenen Nase ein sehr günstiger, war sie dafür knapp dem Biss einer dieser Bestien entkommen und verschanzte sich nun in einer der vielen Stuben der Garnison, während draußen Schreie und andere Geräusche des Kampfes zu hören waren. Durchatmen. Sich sammeln. Und dann? „Entkommen. Ich muss hier raus.“, dachte sie.

Doch wie? Ihre Bewaffnung war auf ein Minimum geschrumpft. Sie hatte sämtliche Kugeln verbraucht. Ihr blieb nurmehr ihr Schwert und ein paar Papierpatronen mit Schwarzpulver. Die linke Schulterpolsterung hing durch den Hieb eines Worgen in Fetzen und an Verpflegung hatte sie in all der Hektik bei weitem nicht gedacht. Sie sah sich im Zimmer um. Im Kamin war das Feuer beinahe heruntergebrannt, was der Beleuchtung im Zimmer bei Nacht nicht gerade zuträglich war. Immerhin war damit der Verdacht geringer, jemand würde sich noch im Zimmer befinden. Sie begann damit, den Raum zu durchsuchen. Welcher Kamerad auch immer hier gehaust hatte, würde ihr nun hoffentlich helfen können, indem sie sich an seinen Habseligkeiten bediente. Essen, Waffen, irgendwas. Doch zu ihrer Enttäuschung fand sie nur eine Kugelzange, ein paar abgerissene Uniformknöpfe und etwas Kleingeld.

Auf der Fensterbank standen kleine Zinnsoldaten nach gilnearischem Vorbild. Fein gegossen mit Uniformrock und Gewehr. Aufgereiht wie an der Schnur gezogen. Plötzlich hatte Anora einen Einfall. Sie griff die kleinen Figuren, etwa ein Dutzend an der Zahl. Sie ging zum Kamin und pustete die Asche etwas von der Glut, fachte sie durch ihren Lufthauch etwas weiter an und begann damit jeden einzelnen der Soldaten einzuschmelzen und mithilfe der Kugelzange zu einem Geschoss zu pressen. Sie lud ihre Pistolen neu und war bereiter denn je dem Chaos zu entkommen. Ihre Nase hatte inzwischen aufgehört zu bluten, machte sich aber durch ein stetes Pochen bemerkbar. Das musste nun warten. Und selbst wenn es am ende eine krumme Nase geben würde: sie sähe damit sicherlich draufgängerisch aus, dachte sie sich.

Anora öffnete das Fenster und sah hinab. Unter ihr befanden sich die Stallungen mit ihren Strohdächern. Wenige der Tiere waren noch angebunden und versuchten in dem Lärm vergeblich sich von ihren zu Fesseln gewordenen Geschirren zu befreien. Von der Stube aus ging es etwas mehr als 3 Meter in die Tiefe, ehe sie auf einem der Dächer aufkommen würde. Das Risiko wagen? Oder zurück durch die Tür und sich den Weg freischießen, während die Gefahr bestand dadurch noch mehr Bestien anzulocken. Die Lösung lag auf der Hand. Anora stieg auf die Fensterbank, peilte noch einmal die Lage und sprang in die Tiefe auf die Dächer der Stallungen…

Anora schreckte auf. Das Gefühl zu fallen hatte sie aus dem Schlaf gerissen. Aus diesem Traum. Ein Traum, der leider viel zu wahr und ein Teil ihrer Erinnerungen an ihre Flucht aus Gilneas war. Schon damals hatte sie dem Sturmfuchs gedient, hatte als junge Soldatin ihre ersten Erfahrungen gesammelt und sah sich durch die Ereignisse in Gilneas jäh einer großen Gefahr ausgesetzt. Jetzt, da sie erneut die Uniform der Kompanie trug, erinnerte sie sich öfter an damals. Selbst im Schlaf konnte sich ihr Kopf nicht von den Gedanken an die Kompanie erholen. Und wo neue Erfahrungen fehlten, kamen Alte nunmal hoch. Doch sie war sich sicher: mit der Zeit würde sie neue Dinge mit der Kompanie erleben. Gute Dinge. Erfolgreiche Dinge. Dinge von denen sie mit einem Lächeln im Gesicht träumen konnte.

Die Glocken der Kathedrale schlugen zur 5. Stunde. Bald würde es ohnehin Zeit sein aufzustehen. Sie stieg aus dem Bett und ging an die Kommode. Zu dem Bügel auf dem ihre Uniform hang. Nachdenklich striffen ihre Hände über den festen Stoff. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Sie lächelte. Ja, es genügte, dass sie stolz war wieder ein Teil dieses Einheit zu sein, um sich gut dabei zu fühlen. Trotz aller vergangenen Erlebnisse.

6 Likes

Hallo liebe Rollenspiel-Community,

anbei ein paar Impressionen zum gestringen Abend, als die Kompanie den Formaldienst probte.

https://www.bilder-upload.eu/bild-d88687-1592381413.jpg.html

https://www.bilder-upload.eu/bild-6974bc-1592381438.jpg.html

https://www.bilder-upload.eu/bild-13ad21-1592381457.png.html

Herzlichen Dank an alle, die uns im Laufe des Abends einen positiven Kommentar über Whisper zukommen lassen haben.

Heute Abend reist die Kompanie aus Sturmwind ab, um gemeinsam mit allen anderen Reisenden zur Wollmesse aufzubrechen, bei der die Kompanie neben wohlverdientem Freigang auch ein paar organisatorische Aufgaben wie z.B. die Organisation des Turnierlazaretts übernimmt. Manch ein Soldat, inklusive unseres Majors, will sogar sein Können beim Bogenschießen unter Beweis stellen!

Wir sind gespannt auf die zahlreichen RP-Termine und freuen uns auf viel Rollenspiel gemeinsam mit allen Besuchern des Events!

Gilnearische Grüße von der Kompanie Sturmfuchs!

10 Likes

Während der Wollmesse, in Sturmwind…

„Die Kom – pa - niiiieeee.“ Sie betonte und regelte ihre Lautstärke nach oben, als wäre ihr Gegenüber schwerhörig, obwohl es ihre eigenen Ohren waren, die langsam etwas nachließen. Der Wachmann von Sturmwind ließ sich zu einem langgezogenen Seufzen hinreißen, als er auch schon zum dritten Versuch ansetzte.
„Die Kompanie ist nicht hier, Ma’am.“
Varkra engte die Augen und stierte den hölzernen Rumpf des Schiffes hoch, welches im Hafen von Sturmwind aufragte. „Aber das ist doch das Schiff!“
„Aber sie sind auf der Wollmesse, Ma’am. Im Hochland.“
„Wo?“
„Im Hooooochland.“
„Vielleicht nimmst du einfach mal diesen dämlichen Helm vom Kopf, dann versteht man dich auch!“

Gerade, als er den Finger hob und etwas Mahnendes ob ihres Tons erwidern wollte, drehte sich die alte Frau einfach herum und machte kehrt. Reichlich verdutzt ließ sie den Wachmann ohne ein weiteres Wort zurück, tätigte ein paar Schritte und… scherte wieder ein.
„Dann werde ich eben hier warten.“
„Ma’am, ihr könnt hier nicht-…“
„Ich kann!“

3 Likes

Hallo liebe Rollenspiel-Community!

Heute vor einem halben Jahr ist die Gilde „Kompanie Sturmfuchs“ offiziell gestartet. Die Projektidee, die von zwei Mitgliedern der heutigen Gildenleitung schon 2017 erdacht wurde und seither etwas staubig auf der Platte lag, fand gleich zu Beginn überraschend viel Anklang, Interesse und folglich auch Zulauf.

Ein Umstand, der uns nach der Vorbereitungszeit riesig gefreut hat und durch den das Konzept mit derzeit 19 aktiven Mitgliedern, davon im Durchschnitt 10-12 gleichzeitig anwesend, inzwischen einen recht festes Standbein besitzt. Auch die Etablierung in der Rollenspiel-Gemeinschaft schreitet stetig voran, der uns eröffneten Möglichkeit der Teilnahme an offenen Plots und Events zum Dank.

Auch künftig möchten wir natürlich gerne weitere Kontakte knüpfen und uns am offenen RP in Form von Plots und Events beteiligen. Auch unsererseits glüht dahingehend aktuell die Ideenschmiede und wir freuen uns, in absehbarer Zukunft etwas zum allgemeinen RP beitragen zu können.

Für gemeinsames Spiel, persönliches Interesse, oder aber zwischenmenschlichen Kontakt als Gast, verweisen wir wie immer gerne auf unseren Discordserver:

https://discord.gg/FKddQM6

Wir wünschen allen Rollenspielern und deren Nächsten ein schönes Wochenende und weiterhin viel Spaß und Erfolg im RP!

Die Kompanie Sturmfuchs

9 Likes

<Der Kontrast zurück in der Stadt war groß, hatte man die letzten zwei Wochen doch auf Reisen und im grünen Hochland verbracht. Steriler denn je wirkten die hohen, weißen Bauten Sturmwinds, wo man sich gerade erst an das urige Hochland und die Gastfreundschaft des Hauses van Haven gewöhnt hatte. Allmählich stellte sich wieder Normalität ein nachdem sich die Soldaten der Kompanie auf der Wollmesse eine wohlverdiente Pause gegönnt hatten, sich teilweise in den Wettbewerben zeigten und hie und da alleine durch ihre Anwesenheit in Uniform auffielen.

Positiv? In den meisten Fällen. Auch wenn sich mancher Landsmann und manche Landsfrau wunderten, dass die Kompanie offensichtlich nichts gegen die Anwesenheit der verlassenen Apothekerin unternahm. Mehrmals sah man sogar Soldaten der Einheit sehr abgeklärt mit der Diplomatin sprechen. Gute Miene zum bösen Spiel? Oder war die so adrett auftretende Einheit im Innern weich wie der Löwe zu Sturmwind geworden? Ihre oft auf der Messe zu hörenden Ausrufe und Grußformeln waren jedenfalls stets dem alten Wolf gewidmet. „Sieg für Gilneas.“, „Für König und Vaterland!“.

Gerade in der Stadt zurück, erhielt die Kommandantin, Major Aestifer Taylor, ein Sendschreiben von einem Boten. Sie möge sich für ein vertrauliches Gespräch unverzüglich zum Botschaftsgelände von Sturmwind begeben. Die Angelegenheit sei dringlich. Gezeichnet vom Oberkommando. Aestifer schnaubte aus. Keinen Tag wieder im Dienst und schon wollten die in ihren Augen so lästigen Diplomaten und Politiker mit ihr sprechen. Was würde es diesmal sein?

An der Botschaft angekommen allerdings, bot sich ein Anblick, den der gilnearische Major nicht erwartet hatte. Aestifer entwich ein respektvolles „Ma’am“, wie sie es sonst nur selbst von ihren Soldaten zu hören bekam. Ein formvollendeter Salut später stand sie in achtungsvoller Haltung vor der anderen Dame, die den Gruß mit einem anerkennenden nicken erwiderte. „Major Taylor. Es ist schön, dass Ihr und die Euren wohlauf seid. Ich bedauere, dass ich Euch sogleich mit einer Angelegenheit überfallen muss. Ich hoffe, Ihr habt ein wenig Zeit mitgebracht.“ Die Dame wies Aestifer ins Gebäude um das Gespräch dort fortzusetzen.

„Eure Einheit wächst stetig, Taylor. Es ist gut zu sehen, dass die 7. wieder ihren alten Aufgaben nachgeht. Mit alter Disziplin“, stieg die Dame wieder in das Gespräch ein, als sich beide in das Gebäude begaben…

„Quartiere, Gemeinschaftsräume und Möglichkeiten für medizinische Einrichtungen. Werkstätten befinden sich auf der anderen Seite der Botschaft. Alles, was eine Einheit benötigt.“, sprach die Dame zu Aestifer, als beide nach einiger Zeit wieder hinaustraten und sich in Richtung nördliches Gelände der Botschaft begaben. „Ich bin sicher das ist mehr als ausreichend, Ma’am.“, erwiderte Aestifer. „Oh und eines noch…“, warf die Dame ein, die nun zu Aestifers Rechten etwas versetzt nach hinten zum stehen kam und sie das Gelände betrachten ließ. „Ich erwähnte, dass ihr wie alle anderen hier Gäste wie Repräsentanten seid. Die Unterkünfte sind eure, doch die Botschaft ist nicht euer Hoheitsgebiet. Ich will nicht, dass es zu Kompetenzgerangel zu unseren Lasten kommt.“, führte sie deutlich aus.

„Natürlich, Ma’am. Ich werde meine Soldaten entsprechen instru-…“ Aestifer hielt inne, als sie den Blick zu der Dame wiederaufnehmen wollte, diese aber gar nicht mehr neben ihr stand und ihre dunkelbraunen Augen damit ins Leere sahen. Sie begann sachte zu schmunzeln und den Kopf zu schütteln. Noch heute Abend würde sie die Einheit umziehen lassen. Weg von Bord des Schiffes hinein in ein festes Gebäude an der Botschaft zu Sturmwind.>


Die Kompanie Sturmfuchs ist seit dem vergangenen Wochenende an der Botschaft anzutreffen, wann immer wir in Sturmwind verkehren. Nachdem das Projekt, welches zuletzt das Gebäude rechts am Feld bezog inaktiv ist, nutzen wir dieses um Unterkunft und Gemeinschaftsräume auszuspielen. Auch das Gelände davor werden wir von Zeit zu Zeit für Übungszwecke nutzen.

Wir erachten die Botschaft als einen stimmigen Aufenthaltsort für eine gilnearische Einheit und erhoffen uns mit dem Einzug dort mehr Kontaktpunkte während des RPs. Denn somit verschwinden wir nicht länger in einer „RP-Blase“ wann immer wir auf unserem Schiff sind, das zwar IC im Hafen Sturmwinds vor Anker liegt, Engine aber im Tiragardesund ausgespielt wird. Für andere Projekte, wie auch Einzelspieler sind wir damit ab sofort besser zu erreichen.

Wie in der kleinen Story zum Einzug schon angedeutet, möchten wir jedoch keine Besitzansprüche stellen sondern erwarten kooperatives Verhalten von beiden Seiten. Wir haben uns beispielsweise bereits am Sonntag mit dem Händlerstammtisch sehr einvernehmlich abgestimmt, da wir es an diesem Tag nicht zwingend brauchten. Auf der anderen Seite bitten wir eben um Rücksichtnahme, wenn wir uns regelmäßig mit einigen Spielern dort zusammenfinden.

Liebe Grüße von der Kompanie Sturmfuchs!

9 Likes

Spät Abends…die Kompanie feierte noch Ausgelassen…Belobigungen wurden Ausgesprochen, Humpen erhoben…vorher gab es einen Apell, Ausrüstung, Uniformen und Stuben wurden Inspiziert, durch den Sergeanten vom Dienst. Teldarius war Streng aber Gerecht dabei gewesen.Vor der Kompanie…der Messe saß ein junger Lance-Corporal und spielte auf einer Laute…alleine für sich. Die Anstehende Mission…die letzten Wochen schwirrten ihm durch den Kopf.

Das Spiel der Laute war nicht zu laut…aber trotz des Geselligen Abends in der Kaserne draussen leise…hörbar, wie ein Melodiöser Windhauch des Nachtwindes…

leise hörte man ihn vor sich hin singen :
Ich kann hören, was du denkst,
Alle Ihre Zweifel und Ängste,
Und wenn du in meine Augen siehst, in der Zeit finden Sie,
Der Grund warum ich hier bin.

Und mit der Zeit wird alles vergehen,
In der Zeit können Sie wieder kommen irgendwann.
Um noch einmal zu leben oder zu sterben noch einmal,
Aber in der Zeit, Ihre Zeit nicht mehr sein.

Sie kennen Ihre Tage sie sind gezählt,
Zählen sie nacheinander,
Einkerbungen im Griff des ein Gesetzloser Waffe.
Sie können entkommen dem Teufel, wenn Sie es versuchen,
Aber du wirst nie überholen die Hände der Zeit.

Im Laufe der Zeit gibt es sicher, ein Tag wird kommen,
Im Laufe der Zeit alle Dinge werden vergehen,
Im Laufe der Zeit können Sie wiederkommen einige sagen.
Um noch einmal zu leben oder zu sterben noch einmal,

Taylors Blick war verträumt…er lies seinen Gedanken seinen Erinnerungen…freien Lauf. Dachte an seinen Vater…der im Kampf um Gilneas gefallen war, wie seine Mutter beinahe daran zugrunde ging…als seine Zwillingsschwester ihm folgte…doch auch an die guten Zeiten…seine Kameraden…er hatte seinen Platz gefunden…die Sturmfüchse waren seine Familie.

OOC: Püschelchen !

3 Likes

Ein Zuhause hatte Regeln, hatte Abrams Vater immer gesagt, und man hatte sich an diese zu halten. Wer es nicht tat, musste mit den Konsequenzen leben. Damals waren sie unlesbar, und unverständlich, und änderten sich ständig. Sein Vater, bewaffnet mit Worten und was auch immer sich gerade eignete, hatte ihm kein Büchlein gegeben, um ihn zu prüfen. Abram bevorzugte das Büchlein.

Weisungsbefugnis.

Er las den Abschnitt, wie ein vergessenes Gartenwerkzeug an eine Wand der Kaserne gelehnt. Die goldenen Augen huschten, immer einmal wieder, nach oben zu den Bewohnern der Anlage. Ab und zu schaute man ihn an, und seine Mundwinkel hoben sich. Er musste mehrmals unterbrechen und das Buch zurücklassen. Es gab so viele Dinge zu tun. Ab und zu sah er sie.
Captain und Major. Schritte aus Stahl, Augen aus Eis. Stimmen, die durch die Luft schnitten und mit ihrer Tonlage Körperhaltung richteten, Augen senkten, Herzen schneller schlagen ließen. Abram beobachtete sie ein bisschen – nicht, jedenfalls für ihn – auf eine eigenartige Art und Weise. Wie ein Bettler, der in das Haus eines Reichen blickt. Für gewöhnlich gab man ihm denselben Blick zurück. Aber das hatte sie nicht. Der Captain hatte seine Hand geschüttelt. Sie war so dreckig gewesen, so … beschmutzt. Und sie hatte nicht einmal die Nase gerümpft.

Disziplinarbefugnis.

Man … schlug ihn nicht. Niemand scheuchte ihn davon, wenn er sich an einen Tisch setzte, niemand jagte ihm mit einem Besen hinterher, weil er sich Essen nahm. Er durfte sich einen Teller nehmen. Zunächst nahm er ganz wenig. Dann nahm er so viel, dass es sich fast an die Decke türmte, aus Angst, dass man herausfinden würde, dass er mit den anderen aß. Steckte sich etwas davon in die Taschen und aß es heimlich in der Stube. Und dann … ging er zweimal. Die Arme eng am Körper haltend, schlich er sich durch den Raum, pirschte sich an das Essen heran, und tat sich auf. Kein Schreien. Es interessierte niemanden.
Er durfte in seinem Bett schlafen. In der Nacht kam niemand, um ihm kaltes Wasser über den Körper zu kippen, und er musste auch nicht um Thagda und seine Tasche schlafen, weil jemand eines der beiden mitnehmen wollte.
Es vergingen Tage, an denen er nicht einmal das Gefühl hatte, sich entschuldigen zu müssen oder etwa falsch zu machen.
Eigenartig.

Erlass zum Auftreten in der Öffentlichkeit.

Eine Uniform. Das Erste, was Abram auffiel, als er sie zum ersten Mal trug? Sie war schwer. Soviel Kleidung! Soviel Material! Und das Abzeichen. Es kam Abram vor, als würde es jedes Mal blitzen, wenn er sich in die Sonne drehte. Vorsichtig schlich sich der Junge neben die anderen, die dasselbe trugen wie er. Gewaschen und gebürstet, versunken in einem Mantel, dessen Gürtel er noch ziemlich eng schnallen musste. Als er sich zum ersten Mal einreihte, spähte er vorsichtig die Ränge hinab. Thagda lächelte.
Gut.

Abram las das Büchlein, von Rücken zu Rücken. Und dann las er es noch einmal. Und noch einmal. Es lag auf seinem Gebetsbuch, wann immer er ins Bett ging, und war das Erste, wonach er griff, während er seine morgendlichen Waschungen tätigte. Der ungerade rasierte Bart wich weichen, eingefallenen Wangen, das Haar wurde kürzer, die verfilzten Stellen einfach entfernt. Ihm haftete der Geruch von Seife an. Aber die Augen huschten immernoch. Er zuckte noch, wenn sich eine Stimme erhob, und die Beine wollten davonrennen, wann auch immer er länger an einem Ort saß.
Jede Sekunde jeden Tages wartete er darauf, dass man ihn holte. Aus dem Haus trat, lachend, dass er auf die Scharade so lange hereingefallen war.

Aber er kam nicht. Und Abram las weiter.

Ein Zuhause hatte Regeln, hatte sein Vater immer gesagt, und man hatte sich an diese zu halten.

Die hier gefielen ihm besser.

5 Likes

Ein Handgriff geht fließend in den nächsten über; Verband, Erdwurzelkpasel, Stauschlauch…Die Medizinerin war gerade dabei, ein paar neue Medipacks zusammenzustellen. Immerhin sollten die neuen Soldaten auch sofort damit ausgerüstet werden können.
Es waren nun schon einige Monde vergangen, seit sie in der Kompanie war. Dennoch erscheint es immer noch etwas surreal, König Graumähne im Militär zu dienen. Es ist eine Sache, den Leuten in Not durch Behandlungen zu helfen, aber eine andere Soldaten an der Front zu versorgen, damit sie weiter kämpfen können. Um Gilneas wieder aufblühen zu lassen und jene zur Rechenschaft zu ziehen, die den Verlust von so vielen Leben zu verantworten haben.
Ihre Mutter wäre stolz auf sie. Ophelia lächelt leicht bei diesem Gedanken. Immerhin war sie es gewesen, die immerzu sagte:

"Wer Unrecht duldet, ohne sich dagegen zu wehren, macht sich mitschuldig. Bläu dir das ein, mein Kind. Hilf jenen, die sich nicht mehr selbst zu helfen vermögen."

Der Blick der Gilneerin schweift zu ihrem kleinen Notizbuch neben sich. Sie legt die Kompressen, welche sie gerade in der Hand hält, schnell beiseite um das ledergebundene Buch aufzuschlagen. Sie findet die Seite sofort. Das handgeschrieben Wort ihrer Mutter auf diesem allten Stoffetzen, den sie auf die Seite geklebt hatte.

"Maguskönigskraut"

Mehr stand da nicht. Es hatte auch keine besondere Bedeutung, aber es war das Einzige, was Ophelia von ihrer Mutter geblieben war. Sie lächelt breiter, als sie daran zurückdenkt, als ihre Mutter ihr den Fetzen in die Hand gedrückt hatte. Sie wollte, dass sie Maguskönigskraut von der Kräuterkundlerin im Dorf besorgte. Aber die kleine, gerade einmal 6-Jährige Ophelia konnte sich dieses schnörkelige Wort nicht merken. Also hatte ihre Mutter es auf das Nächstbeste niedergeschrieben.

Sie seufzt leise auf, streicht noch einmal über den Stoff, schlägt das Notizbuch zu und arbeitet weiter. Diesmal jedoch mit gehobenen Mundwinkeln.

2 Likes

Hallo zusammen!

Da unsere Forenpräsentation nach wie vor dank mangelndem Frust-Level dürftig ist, haben wir uns entschieden die Präsentation der Gilde auf eine eigene Website auszulagern. Der Forenbeitrag, respektive der erste Beitrag zwecks Präsentation, wird in den kommenden Tagen noch etwas gekürzt, die Texte auf der Website noch bearbeitet. Dennoch möchten wir an dieser Stelle schon einmal auf die Website verweisen.

sturmfuchs.com

Wir freuen uns wie immer auch Interessenten so wie externe Spieler zwecks Zusammenspiels auf unserem Discord willkommen zu heißen.

https://discord.gg/FKddQM6

Aktuell nehmen wir gerne noch Mitglieder auf. Aufgrund der derzeitigen Anzahl von 23 aktiven Spielern, ist die Aufnahme jedoch nur mehr beschränkt möglich. Charaktere sollten einfache Soldaten, wie auch gilnearischer Abstammung sein.

Beste gilnearische Grüße von der Kompanie Sturmfuchs!

2 Likes

Discord:

Webseite:
https://www.sturmfuchs.com/


Ungefragt, weil klicken schöner ist.

4 Likes

Die Sonne Sturmwinds schien seit den frühen Morgenstunden klar und kräftig auf die Stadt und ihre Einwohner und trieb den Geruch der Kanäle einmal mehr bis in die entlegensten Gassen. Selbst der emsigste Wachhund verkroch sich lieber in seine Hütte, schnappte nur träge nach den Fliegen, die ihm im wahrsten Sinne des Wortes auf der Nase herumtanzten.

Auch die Barracke der Crowley-Kaserne hatte sich ein wenig aufgeheizt, als eine längliche, kastenartige Kutsche mit einem Gespann von gleich 6 Pferden vorfährt. Das Gefährt sieht nicht gerade nach einer angenehmen Reisegelegenheit für gepuderte, adelige Pöter aus. Nein, es ist ein Gefängniswagen mit dem Insassen auf zwei gegenüberliegenden Pritschen umherkutschiert werden. Nur ein paar Luftschlitze in der Decke lassen etwas Licht in den Käfig aus Eisen und Holz fallen, der seine Luken just in diesem Moment öffnet.

Das Kutschenpersonal trägt allerdings keinen blaugoldenen Wappenrock. Nein, es ist ein grauer Rock mit einem weißen, entlaubten Baum darauf. Begleitet wird das Gespann allerdings von Lieutenant Frye, die sich auf der Kutscherbank erhebt und die paratstehenden Soldaten heranwinkt. Man möge einsteigen - das Marschgepäck vorerst auf einen separaten Karren laden. Einer der Männer im fremden Wappenrock steht bereit, jedem der einsteigt die Augen zu verbinden. Das passiert nicht gerade sanftmütig und so langsam dämmert einem, dass das offenbar zur Übung gehören muss, wo Lieutenant Frye das Unterfangen sorgfältig überblickt.

Die Soldaten eingeladen, die Luken abgeschlossen setzt sich der Gefangenentransport holprig in Bewegung. Es scheint nicht, als nehme man noch die Straßen der Stadt, denn zumindest das Ruckeln der Räder auf den Pflastersteinen bleibt aus. Auch das Geräusch von 24 Hufen erklingt eher dumpf, nur manchmal steinig.

3 Stunden nach reinem Gefühl. Die Sonne hat ihren Zenit für den Tag inzwischen überschritten und der Wagen kommt holprig wie er sich in Bewegung setzte zum stehen…


Die Kompanie absolviert heute eine Übungseinheit in freier Wildbahn. An einem unbekannten Ort ausgetzt, müssen die Soldaten in Montur und mit Marschgepäck diverse Hürden überwinden und Hinweisen folgen, um zu ihrem Ziel zu gelangen und die Simulation zu meistern!

Am Sonntag folgt ein Appell der Kompanie bei deren Kaserne in Sturmwind. Einmal mehr ist es Zeit einen Blick zurück wie auch voraus zu werfen. Es winken außerdem wieder Belobigungen und Auszeichnungen. Dieses Event ist frei zugänglich.

Ein herzlicher Dank auch noch an Enestress für die ungefragte Geste der Hilfestellung, die Links etwas ansehnlicher zu posten.

Schöne Grüße von der Kompanie Sturmfuchs

2 Likes

Was machte ein Bastard, Waise, Sohn einer …

Falsch.

Was machte Abram Kruger mit seinem ersten Lohn als Private? Was jeder verantwortungsbewusste, gerade den Jugendjahren entwachsene Berufssoldat tat, der sich von absoluter Armut plötzlich in soetwas wie überlebensfähigen Bedingungen wiederfand.

Er kaufte Mandeln.

Der junge Mann war durch den Markt in Sturmwind gestromert wie ein Wiesel, sich vorsichtig umschauend, ob auch ja niemand auf die Idee kam, ihn zu verscheuchen. Das Hemd und die Hose, die etwas weit, aber immerhin richtig und löcherfrei saßen, die sauber gekämmten Haare und der mangelnde Körpergeruch sorgten aber nicht nur dafür, dass er unbehelligt blieb. Im Gegenteil.

Als sich die erste Stimme in seine Richtung erhob, gebrüllt von einem großen Mann mit noch größerem Bauch, schreckte Abram dermaßen zusammen, dass er, hätte er Krallen gehabt, sicher kopfüber an der Straßenlaterne gehangen hätte. Nur die Anwesenheit von Thagda und die Tatsache, dass die Dunkeleisenzwergin seine andere Hand mit ihrem schraubstockartigem Griff umfasst hatte, sorgte dafür, dass er auf dem Boden der Tatsachen blieb.

Statt einer geballten Faust reckte sich ihm über das Standbrett eine Hand entgegen, die einen Bund Räucherwürstchen präsentierte. Man hielt ihn offenbar für flüssig genug, dass er sich einen Leckerbissen zum Schlendern kaufen konnte.

Abram wollte gerade losgehen, da bemerkte er, dass sich sein Arm nicht vom Fleck bewegte. Die starken 1,20m, die daran hingen, starrten mit Augen so groß wie ganze brennende Kohlebriketts zum Händler hoch.

Sie waren für Mandeln hier!

Die kauende Zwergin an der Hand, schaute sich Abram weiter um. Der Geldbeutel an seiner Hüfte fühlte sich nicht soviel leichter an, als er geglaubt hatte. Als sie an den Stand mit den Nüssen und den Gewürzen aus dem Süden kamen, kaufte er sich ein Säckchen Mandeln. Zusammen hatten sie immernoch genug übrig, um sich mit ordentlichem Sparpolster einen Kamm für Thagdas Haare, Rasierwasser für Abram und jeweils ein Stück Plundergebäck zu leisten. Es gab einen kurzen Streit auf der Straße, als der junge Mann Thagda mit in den Boden gestemmten Füßen davon abhalten musste, den Fleischer leerzukaufen. Aber niemand brüllte ihn an, weil er Kuhlen im Boden machte, oder sagte ihnen, dass sie sich zu verpieseln hatten. Leute blieben stehen und lachten, mit ihnen, statt über sie. Eigenartig.

„Okay, ich habe davon gelesen“, verkündete Abram schließlich, als er zusammen mit Thagda in der Küche stand und sich die weiße Schürze umband. Er musste das blöde Band mehrmals knoten, während Thagda ein bisschen aussah, als hätte sie die Schleppe eines Brautkleids an den Bauch geschnallt.

„Ich mache den Teig, du zerstampfst die Mandeln. Sie müssen quasi pulverisiert sein.“ Leuchtene Augen. Ausgezeichnet.

Während der Dunkeleisenvernichter sich austobte, kümmerte sich Abram darum, einen Teig zuzubereiten. Mehl, Wasser, Ei … Alles Gegenstände, die er früher nicht einmal im Traum besessen hatte. Und jetzt hatte er nur lieb fragen müssen, einen freien Nachmittag beantragen.

Die Stille, die sich wie immer zwischen Abram und Thagda ausbreitete, wurde nur vom rhythmischen Zerhacken der Mandeln unterbrochen. Schließlich war der Kuchen im Ofen, die Mandeln gehackt und nur noch die Sahne zum Schlagen. Alles verlief ohne weitere Zwischenfälle.

Nachdem Thagda dreimal probiert hatte, ob sich das Essen auch wirklich zum Verschenken eignete, schrieb Abram mit seiner sauberen, geschwungenen Schrift eine Nachricht auf ein Stück altes Papier und drapierte es zusammen mit der Mandelschnitte auf einen Teller.

„Bist du sicher, dass sie nicht in die Schnitte latscht, wenn ich es ihr vor die Tür stelle?“

Kopfschütteln.

„Nein sie latscht rein oder nein sie wird nicht reinlatschen?“

Kopfschütteln. Nicken. Grinsen.

Also gut. Er würde es riskieren. Heimlich (man war ja jetzt Teil eines Trupps aus Infiltratoren und Spähern) schlich sich Abram zusammen mit der Dunkeleisenzwergin zur Stube von Private Eisengrund. Er leise wie ein Mäuschen, sie leise wie ein erschrockener Elekk. Vorsichtig stellte er den Teller ab, verzog sich aus der Kaserne und fiel mit der Zwergin in einen Siegestanz ein.

Als sie den Rest des freien Nachmittags auf der Wiese draußen saßen und Abram mit dem neuen Kamm gigantische Filzmäuse aus Thagdas Haaren kämpfte, warf der junge Mann immer einmal wieder einen Blick auf das Obergeschoss der Kaserne.

„Findest du nicht auch, dass wir für unsere Arbeit hier ziemlich guten Lohn bekommen, Vögelchen?“

Thagda schaute von ihrer Bauchlage zu ihm auf, das Gesicht vor Schmerz verzogen, während eine halbe Zwergenperücke neben ihnen Gestalt annahm. „Mandeln?“, fragte eine schwache, krächzende Stimme.

„Nee“, widersprach Abram, und trennte säuberlich eine besonders widerspenstige Strähne, die sich endlich in den Rest der Haarpracht integrierte.

„Freundschaft.“

4 Likes