[A-RP] Laboratorium Schwarzgrund

Was für ein Tag! Die Sonne lachte, Schäfchenwolken tänzelten über den veilchenblauen Himmel und die Natur erwachte. Überall sprossen zarte Blumen aus den saftig grünen Wiesen Loch Modans, Insektenschwärme tanzten in den warmen Lichtstrahlen und ein sanfter Wind streichelte über die Baumwipfel. Die Idylle hätte perfekt sein können, würde nicht ein Dunkeleisenzwerg wie vom Nether verfolgt durch das Unterholz sprinten und das kreischende Geschnatter seiner Verfolger den Frieden stören.
„DU NICHT NEHMEN KERZE!“
„Ich will eure bescheuerten Kerzen überhaupt nicht!“, keifte Cadmir zurück und drückte das Bündel Maguskönigskraut fester unter seinen Arm. Die violettblauen Blüten ließen bereits vom Geruckel der Rennerei die Köpfe traurig hängen und der junge Alchemist bildete sich ein, dass sie die Schande einfach nicht ertragen wollten. Zugegeben, es war nicht sonderlich ruhmreich vor drei Kobolden fortzurennen, aber er hatte auch nie behauptet perfekt zu sein. Davon unabhängig waren drei Kobolde mindestens zwei zu viel. Wer hätte denn auch damit rechnen können, dass hinter dem Hügel, wo das schönste Maguskönigskraut wuchs, gleich eine ganze wildgewordene Horde dieser Kerzenliebhaber hockte, das gute Wetter genoss und ihn jetzt potenziellen Diebstahl unterstellte? Immerhin waren es keine Troggs, wilde Hunde, Krokolisken – die überraschend schnell sein konnten! – Skorpide, Sumpfmonster oder andere Ungeheuer. Trotzdem war Cadmir leicht eingeschnappt, dass er dieses Mal die Beine in die Hand nahm ohne etwas angestellt zu haben. Es fühlte sich nicht einmal ansatzweise verdient an. Nicht, dass es das je großartig täte, aber der Dunkeleisenzwerg war schon fast geneigt diesen Kobolden irgendwann doch ihre blöden Kerzen wegzunehmen – aus Prinzip! Nur, um sie dann vor ihren Augen langsam herunterbrennen zu lassen. Ausnahmsweise hatte er aber niemanden (offensichtlich) beleidigt, herrenlose Dinge eingesammelt, um sie sicher zu verwahren, geschweige denn der falschen Person hübsche Augen gemacht… und trotzdem gab es Ärger.
Das Leben war schlicht und ergreifend unfair. Und er war zu schön, um sich von Kobolden die Rübe einschlagen zu la-…
Den gehetzten Gedanken vermochte der Alchemist nicht zu Ende denken. Erschrocken taumelte er zur Seite, als dicht neben seinem Kopf Baumrinde von einem Stamm abplatzte und der Knall eines Schusses in den Ohren klingelte. Die Mistkerle hatten Büchsen!? Es grenzte an eine weitreichende Verschwörung gegen ihn. Fassungslos klaubte Cadmir seine Konzentration zusammen, japste nach Atem und presste sich rücklings hinter dem Baum in Deckung. In seinem äußeren Blickfeld trudelte der schwebende Kessel des Alchemisten vorbei, welchen er reflexartig aus der Luft klaubte und fest an seine Brust drückte. „Erinnere mich daran… dass wir das nächste Mal wieder in Begleitung Reagenzien sammeln, ja?“, japste er flachatmig und seufzte gedehnt aus, während das Kerzengezeter näherkam. Nicht, dass der verzauberte Klumpen Eisen je hilfreich gewesen wäre, aber nun stopfte Cadmir in den Kesselbauch das gesammelte Maguskönigskraut und setzte anschließend seine Flucht fort. Es half alles nichts… und Thelsamar war hoffentlich nicht mehr weit, aber seine Rache an diesen dreckigen Kobolden würde fürchterlich sein - bestimmt!


Nach längerer Pause kehrt der schwarze Kessel langsam zurück, wird aber eine leichte Konzeptänderung in naher Zukunft mit sich bringen, deren Gewichtung mehr auf das Angebot von kleineren Abenteuern liegt, die ich hin und wieder anbieten möchte - wenn es Zeit und Laune zulassen. :slight_smile:
Also Augen offen halten, entsprechende Ankündigungen werden in diesem Thread gepostet!

Beste Grüße
Cadmir

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Grüße Freunde der Alchemie,

schon vor zwei Jahren angekündigt, nun endlich da: Die optionale „Patzertabelle“!

In der Aldorwiki sind Cadmirs Erzeugnisse nachschlagbar, sowie in ihren Wirkungen beschrieben und ab sofort auch mit einem Spielangebot hinterlegt - benannter Patzertabelle:
https://diealdor.fandom.com/wiki/Cadmir/Handwerk

Was ist diese optionale „Patzertabelle“?
Rollenspiel lebt nicht nur durch unsere Fantasie, sondern manchmal auch von unerwarteten und zufälligen Ereignissen. Um auch den Zufall gewähren zu lassen und die Zuverlässigkeit von Cadmirs Alchemika darzustellen, biete ich sogenannte Patzertabellen an. Das Prinzip basiert auf reiner Freiwilligkeit und dient nur als möglicher Ideenanstoß!
Daher kann der Spielende hinter dem Charakter selbstverständlich auch ohne Würfelei jederzeit beschließen, dass ein Alchemikum schief läuft und eine erwünschte (Fehl-)Wirkung auswählen.

Hier aber zur Verdeutlichung ein Beispiel:

Elixier der Weisheit

Niedrige Qualität: Für eine Stunde ist die Konzentrationsfähigkeit höher, Muster und Zusammenhänge werden schneller erkannt.

Mittlere Qualität: Die Konzentrationsfähigkeit wird signifikant erhöht, das Erinnerungsvermögen wird verbessert und Logisches Denken wird generell unterstützt. Die Dauer beträgt eine Stunde.

Der Spieler hinter dem Charakter möchte nun die Wirkung bestimmen, die bei Verwendung des Elixiers eintritt. Er hat nun mehrere Optionen. Eine davon lautet:
Alchemika trinken, ein Stoßgebet an die Würfelgötter sprechen, /rnd 100 würfeln und auf das Beste hoffen!

Patzertabelle: Würfelergebnis /rnd 100

1: Tritt beiseite Khadgar, Azeroth hat ein neues Genie! Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall, aber für die Wirkungsdauer einer Stunde ist der Verstand am brillieren, Muster werden in den banalsten Dingen erkannt, Geniestreiche knallen im Kopf wie Feuerwerk und der Anwender scheint in eigenen Sphären zu schwelgen. (Wenn sich eine Spielleitung darauf einlässt, könnten dem Spielenden hinter dem Charakter somit z.B. wertvolle Tipps gegeben werden, wie ein Lösungsansatz zu einem Rätsel bspw. wäre, falls sie nicht von alleine darauf kommen. Respektvolle Absprache ist hier der Schlüssel!)

2 - 5: Brillianz lässt den Verstand strahlen! Wie frisch ausgeruht und hellwach knallen die Synapsen im Kopf, bringen die Denkmaschine in Schwung und geben dem Verstand die Sporen. Das Elixier wirkt eine Qualitätsstufe höher als es sollte!

6 - 95: Das Elixier wirkt seiner Qualitätsstufe entsprechend zuverlässig.

96 - 99: Bin ich jetzt ein kluges Köpfchen? Fassen wir es kurz: Nein, aber wenigstens schmeckt das Elixier erträglich? Die Wirkung des Elixiers verringert sich um eine Qualitätsstufe. (Bei der schwächsten Stufe verliert das Elixier somit seine Wirkung vollständig.)

100: Ich bin kluk! K-L-U-K! Der Charakter hält sich für ein Genie, die Ausgeburt der Intelligenz und Quell aller Weisheiten! Dummerweise ist der Verstand völlig verdreht (um nicht zu sagen degeneriert), denn das Elixier ist schlecht geworden. Die geistigen Ergüsse des Anwenders ergeben für niemand anderen außer ihn Sinn, aber er hat den Kluk-mach-Trank getrunken, also ist er kluk - basta!

Das erwürfelte Ergebnis fließt dann im Rollenspiel ein. Die bisherigen Würfelbereiche sind nur eine Orientierung und können sich im Laufe der Zeit auch verändern - je nach Rückmeldung oder Beschwerde bei Cadmir. Eine gänzlich andere Nebenwirkung kommt euch in dem Sinn, die euer Rollenspiel in dem Moment bereichern würde, aber nicht aufgelistet ist? Nur keine falsche Scheu. Ihr habt die Macht! :wink:
Beim Stöbern durch die Alchemika (gerade bei den eigenen Rezepten) kann es vorkommen, dass manche Würfelbereiche und Nebenwirkungen auch noch überhaupt nicht befüllt wurden. Dahingehend ist Cadmir also auf Rückmeldungen sogar angewiesen, um zukünftigen Käufern verlässliche Angaben machen zu können. Mitgestaltung ist also ausdrücklich erwünscht!

Wer nicht würfeln möchte, muss das selbstverständlich nicht tun, sondern kann aus der Patzertabelle beispielsweise einfach das erwünschte Ergebnis auswählen. Die Möglichkeiten sind praktisch unbegrenzt.

Bei Rückfragen o.ä. stehe ich zur Verfügung, sowohl Ingame, als auch hier im Forum.

Beste Grüße,
Cadmir

Edit sagt: Nähere Infos zum leichten Konzeptwandel folgen noch. Das hier steht schon länger in Planung und wurde endlich umgesetzt…

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Die hagere Dunkeleisenzwergin warf einen skeptischen Blick auf das Pergament in ihren dürren Händen. Zeile um Zeile wurde langsam gelesen, wobei sie zwischenzeitlich die lodernden Augen angestrengt zusammenkniff.
„Das hättest du ordentlicher schreiben können, Cadmir.“, murmelte sie im kritischen Tonfall, aber der junge Alchemist hob abwehrend die Hände an: „Ich habe nunmal keine hübsche Handschrift! Oder Geduld. Du kannst es lesen?“
„Schon, aber spärlich…“
„Ach, dann reicht’s doch!“ Er winkte prustend ab und konzentrierte sich darauf mit Gänsekiel und Tinte den nächsten Aushang zu verfassen. Luzula seufzte tonlos und legte ihm den ersten Entwurf zurück auf den Tisch. Kommentarlos erhob sich die Zauberin und schlenderte gemächlich zu mehreren Tontöpfen, worin einige kümmerliche Pflanzen ihre dunkelvioletten Blüten traurig hängen ließen. Einige Blätter waren bereits vertrocknet, andere bekamen gelbe Flecken. „Ich weiß… sieht nicht gut aus.“, warf Cadmirs Stimme hinter ihr ein. Das Kratzen der Feder auf dem Pergament verstummte für einen Augenblick. „Ich muss auch bald ins Schattenhochland, wenn sich der Schattenjasmin nicht mehr berappelt. Hrm…“
Luzula atmete tief durch und nickte sachte. „Kümmere dich erstmal um einen leserlichen Aushang.“ Mit einem erhobenen Mundwinkel schaute die Dunkle zu ihrem ältesten Sohn, der stöhnend mit den Augen rollte und sich in den Bart murrte…


In den nächsten Tagen taucht auch folgender Aushang an den Schwarzen Brettern von Eisenschmiede und dem Zwergendistrikt von Sturmwind auf. Verfasst in Gemeinsprache und in einem grenzwertigen Schriftbild:

Freunde des Abenteuers, dieses Schreiben richtet sich an euch!

Ihr seid etwas wildniskundig, habt das Befürfnis Euren Waffenarm zwischen Wehrlose und möglichen Gefahren zu halten, möchtet für ein paar Tage das städtische Leben hinter euch lassen und etwas Gutes tun? Dann habe ich genau das Richtige für Euch:

Ich bin meines Zeichens Alchemist und möchte in naher Zukunft im Sumpfland einige Reagenzien sammeln. Daher würde ich mich über Begleitung freuen, die meine Suche tatkräftig unterstützt, indem sie sich notfalls heroisch zwischen meine Wenigkeit und ein Sumpfmonster wirft. Die Bezahlung ist Verhandlungssache, aber wenn wir einen Krokolisken oder Höhlenkrabbler erlegen, gibt es mindestens eine zünftige Mahlzeit in der Feuerkehle oben drauf - denn wo wir schonmal da sind… muss es sich schließlich lohnen.

Habe ich Euer Interesse geweckt? Schreibt mir unter der unten angegebenen Adresse!

Gezeichnet,
Cadmir Schwarzgrund

Am Rand des Pergaments findet sich noch eine postalische Anschrift für eine Adresse im Düsteren Viertel Eisenschmiedes.

OoC: Bitte schickt bei Interesse an Cadmir eine Ingamepost oder schreibt mich, wenn ich online bin, einfach an (Cadmir/Luzula). Auch bei Rückfragen stehe ich zur Verfügung!

Edith: Es sind mittlerweile genug Abenteurer für das Sumpfland zusammengekommen! Es sei an dieser Stelle aber versichert, dass es in Zukunft auch noch weitere solcher Aushänge (auch für andere Gebiete) geben wird. :slight_smile:

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So wundervoll!
Leider ic nach wie vor verhindert, aber ich wünsche den Abenteurern spannendes Gelingen. :wink:

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Riesige, unförmige Nase, leuchtende Glubschaugen und ein deformierter Kopf. Cadmir wandte sich von seiner verzerrten Reflexion im Glaskolben ab, nachdem er die kleinen, aufsteigenden Blasen akribisch beobachtet hatte und legte nun die Fingerspitzen gegen das warme Glas. Die Temperatur musste noch ein wenig steigen, aber war auf einem guten Weg. Der junge Dunkeleisenzwerg nickte sich selbst stumm zu und schürte flüchtig in der kleinen flammenden Schale unter dem Glaskolben die Kohlestückchen, welche leise knackten und knisterten. Der Alchemist überprüfte danach nochmal vorsichtig die Übergangsstücke seiner Apparatur. Das Schmierfett war nicht zu dick aufgetragen, aber auch nicht zu dünn. Der Kühler, der nach dem gebogenen Übergang folgte, spülte kaltes Wasser aus einem Eimer in der Außenwand mit Rückfluss den ersten aufsteigenden Dämpfen entgegen, sodass sich winzige Kondensationstropfen bildeten. Noch floss aber nichts in den Auffangkolben am anderen Ende der Destillationsapparatur.
Cadmir seufzte mit einem seligen Lächeln im Gesicht aus und warf einen prüfenden Blick in den Eimer, wo das Wasser herausfloss, und einen zweiten, wo es über einen dünnen Schlauch hineinplätscherte. Auffüllen musste er ersteren noch nicht, aber bald. Aber endlich, endlich, konnte die Herstellung von Manatränken wieder beginnen! Der junge Dunkeleisenzwerg lenkte seinen Blick mit einem zufriedenen, fast selbstgefälligen Grinsen zur Beute, die den restlichen Tisch einnahm. Moosbeeren, Würgetang, zerlegte Egelpirscher und diverse andere Kräuter lagen dort schon sortiert und zur weiteren Verarbeitung bereit.
Und wenn sich etwas gelohnt hatte, dann Abenteurer anzuheuern, die seine Visage vor Problemen fernhielten, um stattdessen ihre eigene hinzuhalten! Er hatte nicht einen Kratzer davongetragen - nicht einen! Die Mückenstiche mochten nicht zählen, auch wenn Cadmir das elende Jucken noch inbrünstig verdammte, als er sich wieder über den zerstochenen Arm schubberte.
Flüchtig huschte ihm ein gehässigeres Grinsen über die Miene: Diese vermalledeiten Kobolde in Loch Modan hatte Cadmir noch nicht vergessen, aber bei ihrer nächsten Begegnung wäre er besser gewappnet… ohja, bei der nächsten Begegnung stünden wieder mutige, bezahlte Wächter zu seiner Seite, die diesen elenden, nervigen Biestern ihre Flinten um die Ohren und Kerzen hauen würden!
Aber alles zu seiner Zeit. Erst musste mehr Wasser in den Eimer geschöpft werden.


Der Alchemist ist zurück in Eisenschmiede und die erhofften Reagenzien wurden erfolgreich gesammelt!
Besten Dank auch an dieser Stelle nochmal an die Mitspielenden Shandra, Mystante, Sam, Vel und Lyanní, die für das Abenteuer, aber auch Albernheiten, zu haben waren, sowie für die gemeinsame Zeit! Es waren unterhaltsame Rollenspielabende, die weiteren Unsinn in Zukunft stiften werden. Aber ihr wisst schon: Zuerst gewissenhafte Recherche. :wink:

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Cadmir betrachtete zwei Pflanzen in ihren Tonkübeln. Frisch gegossen streckte der Schattenjasmin seine violetten Blüten in die Höhe und gab vom Blütenstengel ausgehend ein schwaches Glimmen ab. „Woran sind eure Vorgänger genau gestorben?“, murmelte er sich selbst zu und warf einen forschenden Blick auf eben jene: Die alten Pflanzen waren unlängst vertrocknet und die restlichen, kümmerlichen Blätter vergilbt. Die sterblichen Überreste lagen nun neben den frisch erworbenen Nachfolgern, die vor Leben nur so strotzten - ein Anblick wie Tag und Nacht. „Zu warm in Eisenschmiede…? Zu dunkel? Magische Lichtquelle nicht hinreichend?“ Der junge Alchemist blähte die Wangen auf und ließ sich rücklings auf einen Stuhl plumpsen. Mit kritisch-nachdenklicher Miene streichelte er sich beim Selbstgespräch über den Bart. „Zu viel Wasser, zu wenig… Mist auch.“
Es war zum Haare raufen! Cadmir stöhnte genervt aus und neigte seinen Kopf in den Nacken, um zur Raumdecke zu starren. Dort standen zwar auch keine Antworten niedergeschrieben, aber seine Gedanken konnten von den unzähligen Fragen abdriften, um sich endlich auf mögliche Lösungen zu konzentrieren. Die Zeit drängte. Insofern gab es eine naheliegende Option: sich an andere Alchemisten oder Botaniker wenden. Jemand mit Ahnung!
Cadmir rappelte sich mit Schwung auf die Beine und klaubte hastig Pergament, wie Schreibutensilien, zusammen. Er hatte von der Wollmesse noch Namen im Kopf und dann gab es noch diesen Register… ein kleiner Hoffnungsschimmer, wenn es darum ging in kürzester Zeit eine Person mit Durchblick und Expertise zu finden!
„Ihr werdet mir nicht wegsterben, ihr beiden!“, schnaubte der Dunkeleisenzwerg entschlossen und deutete auf seine lodernden Augen, dann anklagend auf die zwei prächtigen Pflanzen. Der Schattenjasmin antwortete selbstverständlich nicht, aber Cadmir stupste noch gegen eine Blüte. „Dass ihr Kräuter aus dem Schattenhochland auch so weinerlich, mäkelig und verschwiegen seid, wie die Wildhämmer! Nehmt Euch mal ein Beispiel am Sonnengras, hrm? Das freut sich über jeden dämlichen Tropfen Wasser, den es vielleicht oder vielleicht nicht bekommt!“

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OoC: Grüße Freunde der Alchemie,

hier wird nun mal endlich wieder abgestaubt und was lange angedacht war, auch mal in die Tat umgesetzt. Der einst Schwarze Kessel wird zum Laboratorium Schwarzgrund!
Das bedeutet, dass das Eingangsposting um eine wichtige Passage ergänzt wurde, die dieses Konzept in Zukunft tragen wird:

Das Laboratorium ist kein Laden im herkömmlichen Sinne. Es ist vielmehr ein Ort, an welchem die Kunst der Alchemie erprobt und ausgereizt wird. An manchen Tagen wird das Laboratorium jedoch seine Türen für alle Neugierigen, Gelehrten oder Suchenden geöffnet haben, um beispielsweise…

  • Aufträge zu verteilen und mutige Helfer zu suchen, da dringend (schwer zu beschaffende) Reagenzien benötigt werden!
  • … einen Trank an Freiwilligen gegen eine verhandelbare Entlohnung zu testen, damit die Wirkung erprobt werden und die Forschung fortschreiten kann.
  • helfende Hände für ein Experiment hereinzulassen, wenn ein Paar Alchemistenhände eben nicht mehr ausreicht, damit alles hoffentlich reibungslos klappt!
  • … kleine Lektionen oder Kurse angeboten werden, um die Alchemie Unwissenden näher zu bringen und verständlicher zu machen, oder wahlweise um sich mit dem Kollegium auszutauschen.
  • … doch die erzeugten Alchemika unter das allgemeine Volk zu bringen, wenn gerade keine Aufträge im Nacken sitzen und gähnende Leere im Geldbeutel herrscht.

Wenn demnach nicht hinter geschlossenen Türen gearbeitet wird, sondern Gäste willkommen sind, dann gibt es im Regelfall immer etwas zu tun!

Es wird bislang keinen all zu festen Rhythmus geben (wie z.B. einen Tag in der Woche), in welchem das Laboratorium seine Tür öffnen wird, aber ich peile ungefähr einmal im Monat mit wechselnden rollenspielerischen Angebot an. Überwiegend bestimmt durch ergebendes Rollenspiel kann es allerdings auch wesentlich öfter der Fall sein und je nachdem, welches rollenspielerische Angebot ich dann leitend auf den Weg bringe!
Eine Reagenziensuche kann mehrere Tage beanspruchen, manchmal nur einen Abend, wohingegen eine durchgeführte Trank-Testung auch bloß ein bis zwei Stunden Zeit benötigen mag. Daher nehme ich mir die Flexibilität heraus. :wink:

Die nächste Öffnung der Laboratoriumstür wird auch demnächst bekannt gegeben und voraussichtlich gegen Mitte/Ende Februar stattfinden.

Bei Fragen, Anmerkungen o.ä. keine falsche Scheu!

Beste Grüße
Cadmir

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Er hätte es einsammeln sollen. Müssen! Wann bot sich schonmal die verdammte Gelegenheit einen einsamen Verfallsschleimling zu finden, der ihm praktisch durch Fügung des Schicksals oder blanken Zufall vor die Füße geworfen wurde? Innerlich seufzte Cadmir schwer, während er die süßen Winterbeeren auf einem schilfgewebten Tablett ausbereitete, damit sie besser in der kalten Sonne trocknen konnten. Das würde eine Weile dauern… Der junge Dunkeleisenzwerg hing aber den Gedanken noch wehmütig an diesen hässlichen, kleinen, müffelnden Schleimling nach. Das perfekte Versuchsobjekt! Die perfekte Gelegenheit zur Studie und näheren Untersuchung… fast. Der junge Alchemist linste zum übrigen Lager der Expedition und schnaufte dieses Mal laut, sowie zutiefst gebeutelt, durch. Ja, es war vermutlich klug gewesen einen großen Bogen um das Schleimchen zu machen. Ja, seine Mitreisenden hatten Recht gehabt, dass es gefährlicher war, als es den Anschein hatte. Und trotzdem wollte Cadmir diesen winzigen Blobb Verfall unbedingt in die Hände bekommen! Natürlich bloß mit angemessener Schutzkleidung… direkter Hautkontakt stand zweifelsohne außer Frage.
Ob wiederum der Schleimling in seinem Laboratorium inzwischen verhungert und ausgetrocknet war? Der Alchemist schaute sinnierend im strahlend blauen Himmel auf und zog eine grüblerische Schnute. Die fehlgeschlagene Transmutation hatte er in eine Kammer abschließen können. Zugegeben, er hätte sich darum vielleicht vor seiner Abreise kümmern sollen, aber wozu sich unnötig bemühen, wenn es die gute alte Vernachlässigung auch tun würde? Inzwischen war er mehrere Wochen unterwegs, ausgerechnet dann als er endlich den Schlüssel zum eigenen Laboratorium in der Hand hielt. Schon musste dort alles weggeschlossen werden und kam zum Erliegen. Stattdessen hatte Cadmir die Gelegenheit zur Feldforschung erhalten! Eine wundervolle Möglichkeit, um vielleicht sogar den Meistertitel in den Blick zu fassen. Zu blöd, wenn man dann so etwas wie „Verantwortung“ und „gesunden Zwergenverstand“ walten lassen musste, weil die Gegebenheiten ehrlicherweise eben nicht zu perfekt gewesen waren, wie erhofft. Vorbereitung war alles und Cadmir… war nicht vorbereitet gewesen. Abermals mit einem Seufzen hingen seine Gedanken seiner Laboreinrichtung nach. Dort hätte er alles zur Hand gehabt, außer nunmal das Objekt seines Forschungsinteresses… was für eine Qual!


OoC: Grüße Freunde der Alchemie!

Das Laboratorium Schwarzgrund existiert weiterhin, allerdings befindet sich sein Alchemist noch eine Weile IC auf Reise! Nach der Feldforschung und Sammlung von Proben wird sich der Auswertung allerdings auch wieder in den heimatlichen Gefilden gewidmet.

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Cadmir hockte bei der quadratischen Bodenplatte in seinem Laboratorium und grübelte; gefühlt seit einer Ewigkeit. Bestimmt war sein prächtiger Bart mittlerweile ergraut. Ob ihm ein grauer Bart wohl gut zu Gesicht stünde? Sein Vater wurde bereits grau, obwohl er nicht sonderlich alt war. Ihm würde vermutlich dasselbe blühen, oder? Während er den Gedanken nachhing, starrte er seufzend auf den Boden herab. Seine brennenden Augen hatten einen elf Zentimeter langen Riss in dem Stein dermaßen lange angeglotzt, dass er ihn nun blind zeichnen könnte. Im Gegensatz zu seinem inneren Monolog war dieser Makel in der Platte ein ernsthaftes Problem. Der Riss zog sich auch durch die eingearbeiteten Vertiefungen, um in einen dünnen Ausläufer auch eines der alchemistischen Elementsymbole, um eine ungewollte Linie zu ergänzen. Schon wurde aus „Wasser“ das Zeichen für „Erde“. Was auf einem Pergament ein ärgerlicher, kleiner Verschreiber gewesen wäre, war in der feinfühligen Kunst der alchemistischen Transmutation hingegen eine andere Hausnummer. Dabei war die Transmutationsplatte so erschwinglich gewesen! Wer in aller Welt hätte ahnen können, dass dieser dämliche Riss einen so großen Einfluss haben würde?
„Zugegeben… das hätte ich besser wissen sollen.“, nuschelte Cadmir kleinlaut zur Seite. Neben dem jungen Dunkeleisenzwerg kauerte ein glibbriger, faustgroßer Haufen. Der winzige Schleimling blubberte leise vor sich her und wackelte unruhig auf das Gemurmel des Alchemisten. „Ja, dachte ich mir, aber du solltest dankbar dafür sein.“
Der graue Zwerg verstand selbstredend nicht, was dieser grüne Blobb von ihm wollte, oder ob das Ding überhaupt einen Willen – ganz zu schweigen von einem Verstand – besaß. Er bezweifelte es sehr stark. Mit knackenden Kniegelenken wuchtete sich der Alchemist zurück in den Stand und schlurfte seufzend zum Tisch, um sich wieder seiner Arbeit zu widmen. Die Destillation war noch voll im Gang und die Retorte vollbrachte ihr Werk: Im Kolben auf einem Dreifuß siedete unter zarter Bläschenbildung der Sumpf seiner Probe. Ein paar kleine Kohlestückchen wurden in die Feuerschale darunter geworfen. Es durfte nicht zu weit herabkühlen, aber auch nicht zu heiß werden. Prüfend legte Cadmir zwei Finger oben an den Kolbenhals, welcher zum langen, abwärtsgebogenen Rohr überging. Das dünnwandige Glas war in der Innenseite des Rohres längst beschlagen. Die verdampfende Substanz kondensierte und tropfe langsam in einen zweiten Kolben, der in einer Keramikschale im Wasserbad ruhte. Das kristallklare Destillat darin sah vielversprechend aus und wurde vom Alchemisten beiläufig gemustert.
„Fühlt sich gut an. Temperatur ist nicht zu hoch. Das darf so bleiben.“, meinte er zu niemand Bestimmten in dem Labor, auch wenn der Schleimling über den Boden robbte.

Cadmir wandte sich nach der Überprüfung der Apparatur somit dem großen Pergamentbogen zu. Seine Handschrift war nicht die allerschönste, aber ausnahmsweise hatte er sich redlich Mühe gegeben möglichst ordentlich und leserlich zu schreiben. Das Schriftbild war dennoch… „kreativ“, böse Zungen würdenes gar fragwürdig nennen oder von einer Zumutung sprechen!

Gnädiger Leser, ignoriere für einen Moment die anderen Handzettel an diesem schwarzen Brett und schenke mir deine ungeteilte Aufmerksamkeit!

Es lohnt sich, denn: Die Tür wird bald zum Laboratorium Schwarzgrund wieder geöffnet!
Am 27. Tag des 7. Monats wird zur 8. Stunde nach Mittag die Pforte für Neugierige, Wissenssuchende und Kundschaft geöffnet. Nicht nur Gespräche über die fabelhafte Kunst der Alchemie stehen in Aussicht, sondern auch die Möglichkeit sich etwas in der Anwendung vertrauter zu machen:

Heilsalben ~ Eine kleine Einführung in die Welt der Salben
Theoretische Begrifflichkeiten aber auch praktikable Tricks und Kniffe werden in dieser Lektion vorgestellt. Gegen einen Obolus könnt ihr das frisch erworbene Wissen direkt im Laboratorium unter Anleitung anwenden und die selbst hergestellte Salbe auch mit nach Hause nehmen.
Am Ende des Abends könnt ihr also im besten Fall nicht nur durch altkluges Wissen unter Euren Freunden glänzen ~ Warum eine Salbe keine Creme ist und schon gar nicht eine Tinktur ~, sondern habt auch eine frische Wundsalbe in der Tasche für die kleinen Wehwehchen des Alltags.

Hat es Euer Interesse geweckt? Schaut vorbei oder schickt einen Brief an die unten angegebene Adresse!

Gezeichnet,
Cadmir Schwarzgrund

Sollte sich der unerwartete Fall ergeben, dass zu viele Leute sich einfinden, wird dieser Kurs zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt! Ein Labor hat nur eine bedingte Menge Platz und Material…

Am Rand des Pergaments befand sich noch eine postalische Anschrift für die Adresse am äußeren Ring zwischen Banken- und Mystikerviertel in Eisenschmiedes. Das musste er jetzt nur noch aufhängen!


OoC: Grüße Freunde der Alchemie!

Der Dunkeleisenzwerg Cadmir ist wieder in Eisenschmiede anzutreffen und nimmt auch die Arbeit im Laboratorium erneut auf. In unregelmäßigen Abständen wird es allerdings fortlaufend zu Öffnungen mit unterschiedlichen Angeboten kommen. Dieses Mal ist es ein kleiner Kurs, das nächste Mal kann es etwas gänzlich anderes sein. Ankündigungen werden aber (hoffentlich) stets rechtzeitig hier bekannt gegeben - auch wenn sie manchmal spontan ausfallen können.

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