[AH-RP] Die Edlynn-Expedition

Klingt interessant :slight_smile:
Vielleicht kann man ja mal zusammen spielen!

Beste Grüße! o7

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@Caeruun:
Vielen Dank, freut uns, dass es gefällt. Wir hatten auch Spaß an dem Play, aus dem der Auszug stammt. Oder, naja, zumindest Milady hatte Spaß, Mister E. dürfte glaube ich mittlerweile graues Haar bekommen. Na, was solls, Gold färbt gut, nicht wahr? g
Was die Spielzeiten angeht: Die Schublade mit Reisezielen füllt sich langsam. Wer bei der einen nicht mitmacht, kommt bei einer anderen dazu, je nachdem wie es thematisch passt - oder eben auch zeitlich. Mach dir mal keine Sorgen mit dem Juli, ein Bestienforscher hat sicher auch im September noch was zu tun. :smiley:

@Milondras, danke! Ich habe gehört, eine gewisse Lady A. hat Interesse an thalassischen Sitten&Gebräuchen. Tüdelü!

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Sehr viel Liebe von mir für die Erwähnung dieses Gelehrten und dieses guten Filmes. Wenn ihr euch auch nur im Entferntesten davon habt inspirieren lassen, dann kann das nur was werden! <3

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Wirklich eine schöne Idee! Wir brauchen öfters solche Konzepte!

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Inspirationen sind noch kein Garant für gut verbrachte Zeit: Stimmiges Rollenspiel steht und fällt mit dem motivierten und liebevollen Input aller Beteiligten. Auf den freuen wir uns und danken derweil für den lieben Zuspruch, yay!

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Gerüchte und Hörensagen zur Edlynn-Expedition:

  • In Adelskreisen: Angeblich wird die Edlynn-Expedition von einem mysteriösen Finanzier getragen. Die Honorare für das Begleitpersonal sollen sehr saftig sein, ob das Unternehmen wohl extra gefährlich wird?
  • In der städtischen Gesellschaft allgemein: Bei Lady Morley handelt es sich um eine gelangweilte, exzentrische Hofdame, die einen Schundroman schreiben will. Es heißt darüber hinaus, Milady wäre nicht ganz zufällig verwitwet…
  • Wie für eidloses Söldnerpack üblich, kam der unbekannte Mister Erlmoor einzig durch krude Machenschaften an die Position.
  • Erlmoor sei eigentlich ein Priestergeschlecht aus dem Alterac. Andere behaupten das Gegenteil: Er plündere gar Grabstätten auf Friedhöfen.
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Auf einem der zahlreichen Turmbalkone Dalarans saß im luxuriösen Morgenmantel eine Dame und schlürfte Kaffe aus dem Goldrandtässchen, das sie in beiden Händen hielt wie ein Kind. Milady war allein, deshalb erlaubte sie sich, mit untergeschlagenen Beinen zu sitzen, die bloßen Füße auf der Chaise anstatt artig auf dem Boden davor, wo gerade nur leere Pantöffelchen standen, Satin mit Puschelchen darauf, selbstverständlich, denn wie es so schön hieß, noblesse oblige.

Auf dem dunkelpolierten Löwenfußtischchen vor Lady Anne lagen allerlei Papiere ausgebreitet, die sie ohne wirkliche Akribie dennoch halbwegs nach Themen sortiert hatte. Links verteilt häuften sich Stoff- und Tapetenmuster, Möbelzeichnungen, Grundrisse und derlei Unterlagen, die es brauchte, wenn man ein neues Domizil bezog, das man an vielen Stellen von Grund auf renovieren musste weil der Vorbesitzer einen wirklich grauenhaften Geschmack an den Tag gelegt hatte: Ein exzentrischer, alter Magus, dessen Stilbewusstsein im Vorvorgestern hängengeblieben war und der es für eine gute Idee gehalten hatte, ein Schlafzimmer in giftgrün gestreiften Purpur zu beziehen. Alleine der Gedanke ließ Milady das aristokratische Näschen kraus ziehen und einen missgelaunten Schluck Kaffee schlürfen. Sie hatte sich ihr ‚eigenes‘ Heim gewunschen und genommen, was das Schicksal ihr so in den Schoß zu werfen bereit war, aber, herrje, Giftgrün und Purpur? Es war kein Wunder, dass der alte Magister bankrott gegangen war, so vernebelt wie sein Geist bereits gewesen sein musste. Großes Pech für ihn, größeres Glück für die sturmwinder Lady, die so einen wirklichen Immobilienschnapper auf einem absurd bedrängten Markt hatte machen können.

Lady Annes Blick, der sich in der Farbe dem hellen Morgenhimmel außerhalb der Balkonbögen angepasst hatte, schwenkte zur rechten Tischseite. Landkarten. Materiallisten. Werbezettel für Schneidereien und ‚Abenteurerausstattereien‘, was auch immer das sein mochte. Vertragsentwürfe, Leerbuchexemplare, eine ‚Kompakte Geschichte der Nördlichen Königreiche (Band I)‘. Und obenauf die handschriftlich verfassten Zusammenfassungen der bisherigen Bewerbergespräche, stichpunktartig gelistete Schlagworte, die Milady nachdenklich abwechselnd betrachtete.
‚Fanfarenbläser, undurchsichtig, etwas furchteinflößend‘ stand zum Beispiel auf einem der Zettel und Lady Anne zog die in hellgrauen Satin gehüllten Schultern unwillkürlich zusammen, als sie sich an Sir Regis unangenehmen Blick erinnerte. Sie schüttelte den Schauer mit einem guten Schluck schwarzen Kaffee ab und widmete sich dem nächsten Zettel. ‚Direkt, kompetent, Sinn für Humor, Vorsicht vor roten Knöpfen!‘ verriet dieser und die Edle musste unwillkürlich schmunzeln. Von den relativ wenigen Begegnungen, die sie in ihrem Leben bisher mit Gnomen gehabt hatte, war das Vorstellungsgespräch mit Miss Winfrey wohl die Eindrücklichste gewesen. Was wohl in Nordend passiert ist? fragte sich Milady und ließ ihren Blick hinaus in den Morgen schweifen ohne den Himmel zu sehen, denn vor ihrem geistigen Auge spielten sich ganz andere Szenarien ab…

[OOC]
Sooo viele Adjektive - und dabei ist es nur ein Push. :smiley:
Wir haben die ersten Bewerbungsgespräche geführt und dabei wirklich schöne RP-Abende gehabt! Die Edlynn-Expedition tastet sich spielfreudig und achtsam ihrer ersten Reise entgegen. :blue_heart:

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Das Trottoir des sturmwinder Friedhof, auf dem abgelaufene Wildlederstiefel zur Ruhe fanden, teilte die Farbe, welches das verdichtete Firmament schon seit Stunden pflegte. Die gleiche Farblose, welche dem Söldner seit Jahren zu Gesicht stand, als wäre er ein verblassendes Motiv auf einer Schwarzweissfotografie. Doch auch das Grau, welches der Himmel trug, wenn die Welt zur Wolkenernte rief, um mit Gewitterregen und donnernden Paukenschlägen die Flächen zu räumen.

Espen warf seinen Blick empor. Der anstehende Regen hatte bereits Momente vorher ein Jucken in alten Narben aufgeworfen. Ein sanftes Trommeln erster Tropfen auf Dächern, Blättern und Fenstern, war die Einleitung für schweren Niederschlag, der diesen Abend pausenlos zwischen Gassen pfiff und gegen Fensterläden peitschen sollte, als würde ein unbekannter Dirigent das Wetter orchestrieren und Sorge dafür tragen, dass die folgenden Tage mit den Farben des Sommers gefüllt seien. Ein letzter Regen, um das Grau fernzuwaschen und unbekannte Pfade mit Sonnenschein zu pflastern. ‚Die Edlynn… ’ - Der Kehlkopf unter dem formlosen Vollbart sackte, die Gedanken stockten. ’ …Expedition. Was Sie wohl davon halten würde?‘, fragte er still und entfernte sich von einer Grabtafel, auf dem der selbe Name geschrieben stand.

In Erinnerung an die Begegnungen und Gespräche mancher Mitreisender, führte er die Schritte guter Dinge heimwärts und vergrub sich fachsimpelnd hinter Landkarten, Falten und Verträgen, und nur wenigem Branntwein. Schließlich wollten Papiere beackert und Routen geplant werden. Und nicht zuletzt, wollte der Söldner gute Bezahlung erwarten können.

OOC: Wir freuen uns sehr über das schöne Feedback und vor allem über die, die wir bereits IC kennenlernen durften. Nach wie vor können sich Interessenten bei uns melden. Auch wenn es noch keinen fixen Termin gibt, wissen wir, dass wir derweilige Festivitäten erstmal abwarten. Also ganz entspannt für jene, die noch nachrücken wollen.

Grützle und Spätzle!

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Beutebucht, gegen Mittag.

Das kleine Messer flog im Takt von Zwischenraum zu Zwischenraum der ausgespreizten, grünen Finger hin und her, von der kleinsten Klaue links bis zum Daumen rechts.
Tocktocktocktock. Tocktocktocktock.
Dem Goblin, der es führte, gehörten beide Hände, sowohl die mit dem Messer als auch die, um die herum er die feine Klinge geschickt und konzentriert manövrierte. Ein Sindorei mit glasigen Augen, ganz klar verkatert, sah dem Goblin bei seinem Spiel zu. Seine Wange war in die Hand gestützt, vor ihm blubberte eine ekelhafte Flüssigkeit in einem Holzbecher vor sich hin. Noch hatte der Elf sich nicht dazu durchringen können, den „Wachmacher“ zu trinken, ein Gesöff von dem der Gastwirt der Kaschemme, in der sie gerade saßen, auf sein Leben schwor, dass es jeden Kater kleinkriege.
„Und was mach’n wir jetz’, Boss?“ fragte er gähnend den Messergoblin.
Tocktocktocktock.
„Das selbe wie immer, Fandu. Warten.“
Tocktocktocktock.
„Und worauf, Boss?“
Tocktocktocktock.
„Eine günstige Gelegenheit.“
Tockto-
„Was is’n das?“ Der Messergoblin hob die Klinge und deutet auf das verklebte Flugblatt, das auf dem versifften Plankenboden der Kaschemme herumknitterte. Der Sindorei bückte sich auf den Wink hin schwerfällig und barg den Zettel vom Boden. Einiges war schon abgerissen und mit Sohlenspuren verziert, doch die Essenz, die ließ sich noch immer lesen:

Die beiden Kumpanen guckten auf den Zettel und schwiegen.
Tocktocktocktock hob das Messerspiel wieder an.
„'ne reiche Schnepfe will spazieren.“
Tocktocktocktock.
„'ne günstige Gelegenheit.“
Tocktocktocktock.
„Mhm.“
Tocktocktocktock.
„Mhmmmm.“

[OOC] Auch in neutralen Gegenden lassen sich nun verstreute Flugblätter finden. Warum? Weil wir’s können!

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Die einzelnen Strahlen der untergehenden Sonne, die sich noch hinter dem Horizont blicken ließen, schienen über die schwebende Stadt Dalaran. Zufrieden von der Besprechung, zog der Gnom die Kapuze wieder über sein Schädel samt Haarpracht, sowie nahm er von der Wache wieder sein Speer entgegen. Aus der Gasse heraus, blickte der Gnom auf seine Bionische-Wach-Einheit, die regungslos dort verharrte wo er sie ‚abgestellt‘ hatte. Die Klappe am linken Unterarm öffnete der Gnom, der kleine Steuerknüppel wurde in die gewünschte Richtung bewegt. Die Einheit setzte sich auch sogleich in Bewegung wie sein Erbauer.

„Der Weg wird kein leichter werden, aber wir werden das schaffen.“ sprach der Gnom mit Gewissheit in der Stimme während er sich zur nächtlichen Ruhe zurückzog.

Auch wenn ich mich selten an solchen ‚Auszügen‘ wage, hoffe ich doch dass es halbwegs angenehm zu lesen ist!

So gesehen ein kleiner Push nach oben!

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Sie hatte wirklich etwas Anderes erwartet.
Als der Söldner verkündete, er hätte eine Notfallwaffe für sie in Auftrag gegeben, hatte Lady Anne mit einer klobigen, schmucklosen Klinge gerechnet, einem rein praktikablen Stück Eisen ohne Schnörkel oder Charme. Stattdessen blickte die Aristokratin auf ihren neuen Dolch. Er war aus einfachem Stahl, ja, doch Schneide und Rücken waren in Wellenform ausgeschliffen. Über Griff, Parier und Klingenspiel zog sich ein dunkel graviertes Rankenmuster. Eine elegante, feminine Waffe, die sie nun zum Dutzendsten Mal seit der Schenkung aufnahm, um damit die Luft vor sich zu durchstochern. Jetzt galt es nur noch, den Umgang mit…
„Dorn.“ sagte sie jäh zu niemandem, denn Lady Anne war alleine auf ihrem Turmbalkon. Jede gute Waffe brauchte einen guten Namen. „Ich werde dich Dorn nennen.“
Dorn antwortete nicht.
Wie auch, denn der Klinge fehlte noch etwas Essenzielles.
Eine Seele.

[OOC]
Die Reihen der Edlynn-Expedition sind so gut wie gefüllt, nun geht es an die Pläne und Vorbereitungen zur Abreise. Ganz unverschämt werfe ich noch einmal mein Gesuch nach IC-Verzauberungskünstler/-innen in den Ring ([RP] Die große Mitspielerbörse - #73 von anon88011187) und erweitere auf Rüstmachereien, Waffenschmieden & Co, die Lust auf einen bespielten Shoppingtrip für gute Ausrüstung haben. Meldet euch gern ingame bei mir!

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Warmer Atem in seinem Nacken. Er hatte ihn nicht bemerkt, hatte ihn nicht gehört. So vertieft war er gewesen in das kleine Büchlein in welches er mit einem Kohlestift Dinge festhielt, die einfach da waren. Die sich nicht fragten, warum sie sich genau hier befanden. Hier vor Farlings Blick, vor dem Lederbüchlein und dem Kohlestift. Sein Zusammenzucken liess ein weiteres mal warmer Atem über seinen Nacken pusten, als amüsiere seine Reaktion den Verursacher zutiefst. „Lass das.“ sprach der einstige Soldat grollend und erntete ein spottendes Schnauben, dem eine sanfte Berührung von schwarzen Nüstern an der Wange folgte. Der Rapphengst an seiner Seite, eines der kräftigen Bergpferde Gilneas, hatte scheinbar genug der Warterei. „Hab noch ein wenig Geduld.“ sagte Farling zu jenem Tier, welches bereits seit Jahren ein treuer Begleiter war. Die winzigen Lichtsprenkel eines sich brechenden Sonnenstrahls welcher durch die Baumkronen des Elwynn-Waldes fiel, fanden sich im Braun der hellen Pferdeaugen wieder. Die Seiten des Lederbandes schlossen sich, die Kohlelinien verschwanden, verborgen im Pergament. Nüstern blähten sich, ein weiteres Schnauben mischte sich in den Gesang des Waldes hinein. Es war der Schimmel jener Dame, die er begleitet hatte. Deren Schatten er war. Heute aber, blieb er bei den Pferden und abseits um zu warten. Um erst in Erscheinung zu treten, wenn die Zeit um war.

Und er wartete. Inmitten hoher Bäume und willkommener Ruhe.

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Ein kleiner Push für die aktuelle Begleitersuche und einen lieben Abschied: Haltet den Dieb - das RL hat uns unseren guten Mr. Erlmoor geklaut! Wir bedanken uns dafür, dass er die Edlynn-Expedition mit ins Leben gerufen hat. Farewell und alles Gute, Mr. E! :blue_heart:

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Potzdonner, da ist doch glatt der Aushang heruntergefallen! Hoch mit dir!

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‚Für die Dauer des Aufenthalts in Eisenschmiede sind wir in den ehemaligen Räumlichkeiten der Söldnerfamilie „Tränen des Adlers“ untergebracht, die nun als Herberge dient. Sie befindet sich im düsteren Viertel, das erste Gebäude auf der linken Seite, wenn man aus der Halle der Forscher kommt. Im Haus befinden sich während unseren Aufenthalts höchstens noch ein paar Mitglieder jener Familie, für die sich selbstverständlich verbürgt wird.‘

Lady Morley schob Mister Terricks Brief beiseite und notierte sich einen spontanen Einfall in ihr Notizbuch. ‚Museumsbesuch? Wenn Zeit!‘ stand da nun in ihrer eleganten Handschrift, inmitten von losen Gedanken, festen Planungen oder Beschreibungsfragmenten von Dingen oder Personen, welche die Autorin immer wieder zwischendurch aus ihrem Kopf zog und aufs Papier bannte, damit sie nicht verlorengingen.
Und es drohte, viel verloren zu gehen in diesen Tagen. Alle Vorbereitungen hatten ihren absoluten Höhepunkt erreicht. Die zeitlebens so stillen und ereignislosen Tage Ihrer Ladyschaft waren nun zum Bersten gefüllt mit Übungsstunden, Nachhilfeunterricht, Listen, Rechnungen und den immer schneller kreisenden Gedanken um den nun so unmittelbar bevorstehenden Aufbruch. ‚In einem Zehntag schläfst du im Freien, Annelise…‘ dachte sie und tat umgehend etwas, das ihr als Kind schon eisern abtrainiert worden war, dem sie im Moment aber wieder öfter verfiel: Am Daumennagel knabbern.
Lady Anne Morley hatte sich schon auf manche Dinge in ihrem Leben gefreut und viele andere gefürchtet. Noch nie aber zuvor hatte sie etwas mit solcher Intensität so ambivalent, furchtsam und vorfreudig, empfunden: Den Aufbruch der Edlynn-Expedition…

OOC

Es geht los!
Nach und nach trudeln am Wochenende die Expeditionsteilnehmer in Eisenschmiede ein und von dort geht es nächste Woche dann endlich los, yay! Es gibt für Interessenten noch (begrenzte, zeitliche) Gelegenheit, zur Abreise an Bord zu kommen, danach muss unterwegs dazugestoßen oder auf die nächste Expedition gewartet werden.
We’re going on an adventuuuuure! :blue_heart: :compass: :telescope:

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Ein :heart: für die beste Expedition der Aldor.

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Ihre Kopfschmerzen hatten nachgelassen aber das Pochen in ihrem Oberschenkel war immer noch ungebrochen stark. Seit Tagen lag sie nun schon hier herum, genesend vom Marschenfieber und mit einer verheilenden Bolzenwunde im Oberschenkel. All das war aber nicht annähernd so schlimm wie die Tatsache, dass Lady Anne sich zu Tode langweilte. Es gab hier im Hain des Sumpfwächters genau ein Buch in Gemeinsprache: Das zerlesene Exemplar eines sturmwinder Schundromanes, den ein Reisender irgendwann wohl hier im Rasthaus hatte liegen lassen. Dass die Edle genau diesen Roman schon kannte, machte es nur noch schlimmer.
Lady Anne wollte schreiben, aber ihr Journal war nicht mehr bei ihr. Es war, gemeinsam mit den Sattel- und Gepäcktaschen, all ihren Kleidern und dem geliebten Wallach Nebel irgendwo in den Nordwestlichen Marschen, gefangen und vermutlich mittlerweile zur Unkenntlichkeit zerpflückt von widerwärtigen Gnollen.
So hast du dir das nicht vorgestellt, Annelise.
Ein tiefer Atemzug.
Doch. Wenn du ehrlich bist, dann hast du es dir genau so vorgestellt.
Lady Morley gab sich einen Ruck und griff zum hundertsten Mal zum einzigen Stück Literatur, das es hier zu lesen lohnte…

https://i.imgur.com/2TPmETn.jpg

OOC

Reisen macht kreativ, haben sie gesagt. Recht haben sie gehabt! Die Zeichnungen und Gedichte sprießen hier nur so, ich bin total geflasht. <3

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Die Finger fuhren durch dichtes, schwarzes Haar und fanden… keine Knoten. Ungewohnt, aber angenehm. Die Edle hatte bewiesen, dass sie mit Schere und Kamm umgehen konnte wie ein Fechter das Rapier beherrschte. Fehlte nur noch die Ausgehuniform, hatten sie gesagt. Farling, der keinen Spiegel zur Hand hatte, musste sich damit auf die Worten der beiden Frauen verlassen. Sie würden schon irgendwie recht haben. Sein Blick ging in die Ferne, dort wo der morgendliche Nebel grau und trüb über dem Sumpf hing. Wie jeden Tag. Wie jeden verdammten Morgen. Ein sirren an seinem Ohr holte den Soldaten aus den Gedanken. Mücken.

Es wurde Zeit den Sumpf zu verlassen…

Die Edlynn-Expedition befindet sich derzeit im Sumpfland und wird bald in Richtung Arathi-Hochland aufbrechen. In unseren Reihen hat es wieder Platz für Reisende aus allen Himmelsrichtungen. Wer sich gerade auf Reisen in dieser Gegend befindet, darf gerne dazustossen.

Interessenten melden sich per Whisper bei Selyanne oder Farling

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"Das Sumpfland - Schlangeneintopf und Gnollgemeinheiten

Im Sumpfland, anders kann man es nicht sagen, meinte das Schicksal es nicht gut mit der Edlynn-Expedition. War unsere Reise bislang eher von Unbequemlichkeit als wirklicher Unbill geprägt, verließ uns mit dem Betreten dieses bemerkenswerten Landstriches das bisherige Anfängerglück. Anders ausgedrückt, liebe Leserinnenschaft: Dort, in diesem trüben, stickigen Landstrich, wo man die Luft nicht atmet, sondern schluckt wie Wasser aus einem vermoosten Tümpel voller modrigem Holz, fing unser Abenteuer erst richtig an.
Es begab sich als wir auf der Hauptstraße durch die Marschen gen Westen unterwegs waren. Unser Tagesziel war es eigentlich gewesen, Dun Modr zu erreichen, um so schnell wie möglich der morastigen Hitze des Sumpfes gen Hochland zu entfliehen. Man konnte sie buchstäblich offenliegen spüren, unser aller Nerven, denn nach einer schlaflosen Nacht und einem Tagesritt inmitten des klebrigen Klimas, umgeben vom immerwährenden Summen der Myriaden von Marschenmücken, waren Reiter und Tiere zum Zerreißen gereizt. Trotz der großartigen Tinkturen und Salben von Madame Laberge und Miss Hailey waren viele von uns zerstochen wie verunglückte Stickarbeiten ungeduldiger Zofen. Haben Sie, liebe Leserinnen, schon einmal einen Mückenstich in einem Mückenstich in einem Mückenstich erlitten? Nun, ich hatte dieses Vergnügen - und kann es absolut nicht empfehlen. Glauben Sie mir getrost: Es gibt kein Puder und keine Tönungscréme, die diese Hässlichkeit noch zu überschminken vermag! Und als wäre das an Grausamkeit noch nicht genug, barg ein jeder dieser Stiche auch noch die Chance, am berüchtigten Marschenfieber zu erkranken; eine Sieche, die sich durch Fieber, Delirium und unaussprechliche Dinge im Darmbereich auszeichnet. Teile von uns litten bereits im Anfangsstadium daran, als uns das oben erwähnte Schicksal in der Nähe des Haines der Sumpfhüter erst so richtig in den Nachmittagstee spuckte.
Ich werde niemals wieder in meinem Leben das dumpfe Geräusch vergessen, mit dem die ersten Bolzen, abgefeuert aus der Baumgruppe vor uns, in die Brust meines Adjutanten einschlugen. Und auch nicht den Moment, als ich selbst ungläubig nach unten blickte und einen solchen Bolzen aus meinem Oberschenkel ragen sah…"

-aus „Lady Annes Reisejournal“

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