"Alte" Kosmologie verglichen mit neuer Kosmologie

Nachdem ich jetzt das Grimoire der Schattenlande gelesen habe stellt sich mir eine frage. Wie viel von dem geschriebenen darf man als bare Münze nehmen? Die grundsätzliche Voreingenommenheit des fiktionalen Autors ist schließlich mehr als deutlich.

Davon mal abgesehen ist es glaube ich recht amüsant die beiden zu vergleichen und aus dem Vergleich wilde Schlussfolgerungen zu ziehen.

Beginnen wir mit den zwei Hauptakteuren der jeweiligen Weltanschauungen. Bei der in den Chroniken dargestellten Kosmologie waren diese das Licht und die Leere. Diesen werden dann als benachbarte Kräfte Leben und Chaos im falle des Lichts sowie Ordnung und Tod im falle der Leere zugewiesen. Anders in der Kosmologie wie sie in dem Grimoire der Schattenlande dargestellt wird. Hier sind Leben und Tod die Head Honchos. Auch die den jeweiligen Kräften zugeordneten Nachbarn unterscheiden sich. Licht und Ordnung werden nun dem Tod zugeordnet während Leere und Chaos dem Leben zugehörig sind. Ich interpretiere das wie folgt. In der alten Kosmologie wurde das Licht stark mit dem Konzept von Expansion assoziiert eine eigenschaft die durch aus auch dem Leben und dem Chaos innewohnt. Auf der anderen Seite war die Leere die Abwesenheit des Lichts. Ein Universum frei von sich ausbreitender Energie und damit Leben ist sowohl geordnet als auch Tod.

Anders jedoch in der Kosmologie der Schattenlande hier werden die Ordnung und das Licht dem Tod zugeordnet. Und ja unter gewissen Gesichtspunkten macht dies Sinn. In den Schattenlanden folgt (oder zumindest sollte) alles der Vorsehung diesem grandiosen Plan der Ersten. Ordnung dem Tod zuzuordnen macht also in dieser Hinsicht durch aus Sinn. Doch wie passt das LIcht in dieses Bild? Nun wie wir in den Visionen Allerias (siehe Tausend Jahre Krieg Teil drei) erfahren haben sieht der Schatten das Licht als eine Macht die versklavt. Ordnung durch Unterwerfung sozusagen. Eine andere Eigenschaft des Lichts erscheint mir jedoch viel relevanter. Ewigkeit. Das Licht kann Lebewesen unsterblich(bzw. Immun gegen das Altern) machen. Bei der Rekrutierung der Mag´har wirkt einer der Naaru den Zauber „Segen der Ewigkeit“(Blessing of Eternity) und friert damit die Orks in der Zeit ein. Und was sind die Schattenlande wenn nicht Ewig, fortwährend und Eternal. Angesichts dessen überrascht es wenig das dem Leben die Kräfte des Chaos und der Leere zur Seite gestellt sind. Das Leben ist oftmals Chaotisch und wird von einer viel zahl unerfindlicher Motivation mal in die eine mal in die andere Richtung gelenkt. Und natürlich ist es vergänglich speziell im Vergleich zu der Ewigkeit des Todes.

Die Frage die sich mir nun angesichts dessen stellt ist die folgende: Ist ein Lebewesen in der Welt Azeroths jemals wirklich frei? Wenn alles den Mustern der Ersten folgt und ein Teil jenes unendlich komplexen Mechanismus ist. Wenn alle Seelen nach dem Ende ihrer „Irdischen“ Lebenspanne dazu bestimmt sind ein weiteres Zahnrad im Mechanismus des Kreislaufs zu werden. Vielleicht hatte Sylvanas recht und Azeroth ist ein Käfig für seine Bewohner und eventuell den gesamten Kosmos. Vielleicht sucht daher Zovaal Azeroth zu vernichten und damit den Fesseln seiner eigenen Rolle zu entfliehen. Frei um die Unterwerfung allen Seins in Angriff zu nehmen.

Vielleicht (mit Sicherheit) liege ich aber auch vollkommen falsch und belle wie ein Verrückter Hund den verkehrten Baum an, wer weiß^^

Also was meint ihr?
Hat die Positionierung der Kosmischen Kräfte eine besondere Bedeutung? Ist Azeroth der Schlüssel zur Freiheit oder das Gefängnis.Und wenn letzteres wollen wir wirklich den Preis der Freiheit zahlen?

Aber was unsterblich ist, kann ja nicht sterben. Oder zumindest nicht so leicht.
Wenn das Licht also in Verbindung mit dem Tot steht… versteh ich das nicht wirklich. :neutral_face:

Ich glaube, das jede Kosmische Macht zu gleichen Teilen wichtig ist.
Von Wesen des Todes, wird dann halt nur die existenz des Todes an die Spitze gestellt.
Genauso wie Anhänger des Lichts, eben das Licht, als das Krasseste ansehen.

Eine Karte von diesen Existenzebenen, dürfte eher eine art Auflistung sein.
Kein Geografisch gesehener Standort. :man_shrugging:

Möglich das es sich hier um eine Voreingenommenheit des Autors handelt.
Er hat mehrfach deutlich gezeigt das er die Sterblichen aufgrund ihrer Zeitlich begrenzten Existenz nicht für voll nimmt. Auch scheint er die Schattenlande für Ihre Ewige Natur schätzen.

Nun es geht mir hier auch weniger um Standorte als um die frage in welchem Verhältnis die Kräfte zueinander stehen.

Die Theorie, die mir am besten gefällt, ist immer noch jene, dass beide Karten identisch seien. Die Kräfte seien dreidimensional angeordnet und die abgebildeten Karten einfach nur aus unterschiedlichen Blickwinkeln gemalt. T&E haben damals dazu ein Video gemacht, dass ich zu faul bin raus zu suchen :wink:

Ich befürchte allerdings, dass diese Theorie zu clever / tiefgründig für Blizzard und daher nur Wunschdenken ist :rofl:

Die Hoffnung stirbt zuletzt^^

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