Der “Schmutzige-Wäsche-Waschsalon” XIV - Ist das da vorne Arthas?

Da sehe ich weniger ein Problem. Wenn es Themen gibt, über die es unterschiedliche Meinungen gibt (z.B. kann und sollte man in den Shadowlands RP spielen?) kann man ja beide Seiten nennen und ggf. kurz ausführen.

Das wollte ich auch schon anbringen, konnte es aber nicht unbedingt in Worte fassen. Danke dafür. Ich finde aber auch, dass da nicht unbedingt etwas Lehrreiches dahinterstehen muss. Man kann auch sehr gerne die Abenteuer seiner RP-Gruppe streamen, wenn dies im abgesteckten Rahmen passiert. Man kann sogar ein wenig geskriptete Events daraus machen und einen Unterhaltungswert daraus generieren. Ich schaue bzw höre mir auch gerne Leute beim Pen and Paper an, weil ich so viel über Narrativkonstruktionen, Spielleitertipps und auch ganz normale Regeln sozusagen „in praxi“ lerne. Das kann ich mir so grundlegend auch bei RP als geschichtenerzählendes Medium vorstellen.

Auf Sensationstourismus gehen, Leute ohne ihres Wissens streamen und am Ende sogar Profit mit der kreativen Arbeit anderer machen (ohne deren Wissen), finde ich aber nicht in Ordnung. Ich weiß nicht, ob das hier passiert ist, aber ich sehe darin einfach eine gewisse inheränte Respektlosigkeit. Ich mache mein Rollenspiel zwar auch zum Gefallen anderer (heißt, ich möchte natürlich, dass alle Parteien dabei eine gute, lustige oder spannende Zeit haben), aber nicht als Unterhalter einer namenlosen Menge, die Dinge dann aus dem Kontext gerissen wahrnehmen und beurteilen kann. Yikes.


Zur Sache mit dem Wach-RP aber noch. Ich glaube, dass man von der Leitung der Wachgilde halten kann, was man möchte (ich persönlich habe keine große Meinung, bisher waren alle Kontakte mit Einheit X, die ich und meine Chars hatten voll in Ordnung) und selbstverständlich setzen sich diese Spieler freiwillig dem größten Bodensatz des Rollenspiels aus, dennoch finde ich, dass man die Rolle eines ausgespielten Wachsoldaten als eine der undankbarsten RP-Konzepte aller Zeiten betiteln kann.

Ich bekomme selbst schon des Öfteren mit, wie unangenehm es ist, wenn man alleine aufgrund seines Gildenleiterstatus’ grundlegend als glorifizierter NPC behandelt wird, und kann mir vorstellen, dass es als Wachsoldat nicht viel anders ist. Schwierig finde ich auch, wenn man die Wache als Gegenspieler bezeichnet, weil das gleich Fronten schafft, als wäre der Wache etwas daran gelegen, das eigene Rollenspiel zu zerstören.

Bespielte Gefängnisaufenthalte, Bestrafungen und Konsequenzen für meine Verbrechen würde ich weniger als „Strafe“ der Wachrollenspieler sehen, als eben als Spielangebot in meine Richtung, mich mit den Folgen meiner Taten auch auseinandersetzen zu müssen. Verbrecher, die einfach alles tun können, was sie dürfen, stelle ich mir fürchterlich langweilig vor, die Wache hat aber sicherlich genug im Alltag zu tun, als dass sie auf Verbrecher angewiesen wäre, um ihr Spiel zu erhalten.

Außerdem gibt es halt noch die Frage der Konsequenz für die ausgespielten Taten, für die ich als Person hinter dem Bildschirm verantwotlich bin. Natürlich sollte alles dabei fair bleiben, frei von Meta sein und sich in einem Rahmen bewegen, mit dem beide Seiten einverstanden sind. Als Verbrecher hat man von einem Verliesaufenthalt aber vermutlich weniger Folgen als die Wache (außer hier wird jemandem Verstümmelung oder Chartod aufgezwungen, das geht natürlich nur bedingt wenn überhaupt), die Wache kriegt aber faulige Tomaten an den Kopf geworfen, wenn sie für einzelne Spieler Ausnahmen machen.
„Was, der war für Mord nur 3 Tage im Verlies?“
„Boah, ich musste 7 Tage für Brotklauen einsitzen, korrupte Bande.“
→ Schlechter Ruf für die Wache und Konsequenzen, mit denen sich der Verbrecher nicht herumschlagen muss.

Darüber hinaus finde ich, dass man durchaus gerade bei Körperverletzungen und anderen Verbrechen, die das „Opfer“ (das nicht immer gefragt wird) so in Mitleidenschaft ziehen, dass der Charakter für eine Weile unspielbar ist, schon eine gegenseitige Konsequenzbereitschaft verlangt werden darf, wie Kuugen schon gesagt hat, bevor das kekedi kek kek kek seine Seele durchfahren hat.

Wenn ich etwas spielen würde, was jenseits des Gesetzes wandelt, dann würde ich mich halt einfach von Anfang an mit der Wache unterhalten. Die haben bestimmt auch nicht auf ihrer Agenda stehen „Ach, Verbrecher, nein, denen machen wir jetzt direkt mal das Konzept kaputt“. Man hat in meinen Augen zwei Möglichkeiten:
a) Man kommuniziert von Anfang an offen, dass man eine Untergrund/Verbrecher/dunkle Magie-Gilde ist, macht keinen Hehl daraus und hält sämtliche Kommunikationskanäle für gegenseitige Bespielung offen, indem man einfach ooc gewisse Rahmenbedingungen absteckt, wie Wache und Crime miteinander interagieren können, ohne sich gegenseitig als minderbemittelt darzustellen.

b) Man spielt seinen Verbrecher so, dass es unmöglich ist, dass er gefasst wird, weil niemand weiß, dass man ein Verbrecher ist. Das kann halt ziemlich einsam sein, und ohne Kommunikation mit den „Gegenspielern“ machen die halt vielleicht Dinge aus ihrer Konsequenz heraus, die einem in den Karren fahren.

Soweit mein Wort zum Mittwoch, weil ich mich vor IC-Briefen drücke :smile:
Sollte ich jemals mein Hexenmeisterzeug machen, auf dem ich schon seit Monaten brütend herumsitze, hätte ich persönlich Einheit X auf der Kurzwahltaste. Man hält sich seine Feinde doch besser nahe dran (Achtung, nicht ernst gemeint!).

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Ist das nun die nächste Meta? ERP Auf Twitch streamen?

Natürlich aus’m Hottub.

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Ja ich weiß naiver Gedanke, aber das muss doch jeder für sich selbst verantworten, oder nicht? Ich meine ob ich jetzt die Information aus dem Stream verwende, von dem Screenshot aus dem Discord oder einfach hier aus dem Forum? Jede Art der Meta ist doch ansich falsch, dafür kann der Informationsgeber schlichtweg weniger. Aber ich verstehe durchaus warum man dagegen ist - habe ehrlich gesagt auch kein Bild vor Auge wie so ein RP-Stream überhaupt aussehen mag, geschweige denn ein Publikum findet.

RP Streams sind sehr beliebt. Zumindest was GTA RP angeht.

WoW dagegen… Kann mir nicht vorstellen, dass das Anklang findet.
Kann mich sogar vorstellen, dass viele dann nicht mehr mit dir spielen möchten.

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Kekedikek. Kek.

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Natürlich meine ich explizit RP ohne Voice. (sprich WoW)

Ich spiele zum Beispiel seit vielen Jahren eine Kaldorei Informantin in Sturmwind.
Sie belauscht ic (mit emote!) andere Spieler (nicht im stealth!).
Wenn dann so ein lustiger Typ ankommt und mich streamt, oder mich im Gespräch mit meinen Kontaktpersonen streamt, ist das dezent kaaacke.
Das ist unfair mir und meinen Spielpartnern gegenüber, wenn Alle Welt sich das im stream angucken kann und der Großteil gewisser Leute sich davon beeinflussen lässt. (sorry, ist leider so bei vielen.)

Edit: Fettfinger vom Frühstück

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Ich liebe dich. :joy:
Ich kann das hören.

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Ich weiß - mein alter Kaldorei durfte sich doch auch schon daran erfreuen. :slightly_smiling_face:

Ja, ich gebe dir auch nicht Unrecht - vielleicht bin ich auch einfach zu blauäugig und traue den Leuten (noch) zu, das Ganze zu differenzieren zwischen was ich gesehen habe und was mein Char gesehen hat. Ich persönlich halte davon auch nichts - auch wenn ich komplett fein damit bin, wenn sich Dritte durch das RP unterhalten fühlen.

Das letzte was ich von dem Stream sah, war dass er mit zwei Elfen im RP war.
Im Chat hat wer geschrieben und er mountete einfach auf und meinte: „Muss eben Mal raus, damit wir reden können.“ Flog weg, kam kurz danach wieder. Ohne, dass die andere Partei wusste, wieso er nun auf Hati aufgestiegen ist.
Ist für mich hardcore Immersonsbrechend als Zuschauer und wäre ich die Elfe gewesenen ebenso.

Grammatik hat heute Aushang.

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Ich wage zu behaupten, dass nicht wenige Leute durchaus in der Lage sind, IC und OOC bewusst zu differenzieren.
Das Problem ist, dass Metawissen sehr häufig unbewusst deine IC-Entscheidungen beeinflusst - auf eine Weise, die dir entweder gar nicht oder erst sehr viel später auffällt.

Deswegen bin ich mittlerweile sehr vorsichtig damit geworden, bei irgendeiner noch so kleinen IC-Unklarheit OOC nachzufragen, weil ich aus eigener Erfahrung sagen kann, dass das mehr als einmal das Handeln meines Charakters beeinflusst hat.

Es gibt durchaus Aufs und Abs. Es gibt Phasen, da wird einer aktiven Wachgilde in einer Woche jeden Abend praktisch die Tür eingerannt und es gibt Phasen, da ist einfach nichts. Da ist der größte Vorfall ein Taschendieb. Für ebenjene letztgenannten Phasen gibt es immer Möglichkeiten der Beschäftigung: Ausbildung, Übungen, auch mal Einsätze gegen emotete NSC, usw. usf.

In vielen Fällen von Spielern, mit denen wir bisher in der Hinsicht wenig bis nichts zu tun hatten, wird bei extremeren Urteilsforderungen nachgefragt, wo Limits wären. Wenn es allerdings, in Anführungszeichen, „nur“ um ein paar Hiebe, eine kleine Geld- oder Arbeitsstrafe geht, geht das üblicherweise vollkommen ohne OOC-Kontakt. Und sollte dennoch ein Zweifel bestehen, eine Sache etwas zu hart gesehen werden, kann man darüber immer noch sprechen.

Es geht bei Verbrechern nicht darum, ein Konzept zu „zerstören“ oder dergleichen. Zwar ist dies bei Einzelspielern schwieriger umzusetzen, doch geht es darum, langfristig eine Möglichkeit des Zusammenspiels auf OOC-Ebene bzw. eines Spiels Gegeneinander auf IC-Ebene zu erreichen. Bei einer Verbrechergilde fällt es weniger ins Gewicht, wenn dabei ein Charakter eine Todesstrafe erhielte. Bei einem Einzelspieler wäre dieser als „Partei“ gesehen gänzlich raus. Dann muss man sich eben überlegen, ob man direkt groß aufziehen oder doch lieber kleine Brötchen backen will.

Ich habe beide Varianten bereits erlebt. Zum Glück - und das kann ich wirklich so sagen - überwiegt die erstgenannte Variante A im offenen Spiel. Dazu gehören dann gewissermaßen auch gegenseitige Verpflichtungen. Diese sind etwa, dass Meta nicht genutzt wird, was ich persönlich als Selbstverständlichkeit erachte. Dass man aber auch der Fairness halber dem Anderen einen „Fortschritt“ oder „Sieg“ zugesteht. Auch Charaktere von Wachspielern können verletzt werden, bluten, sterben. Auch dem besten Verbrecher gelingt kein perfektes Verbrechen. Irgendeine Form von Hinweisen, Indizien, Spuren, von möglicherweise Anwohnern, die irgendwas gehört haben, gibt es immer. Ich erinnere an den Fall eines Mordes an Olivias Teich, bei dem das Einzige, was wir finden durften, die Schuhgröße des Täters war.

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streicht sich imaginär über den nicht vorhandenen Bart.

Hmmm…!

Oh…!

:heart:

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Oh und Zwecks Verlies RP!

Ich war schon sooo oft mit meinen Charakteren im Verlies.
5 Tage sind ein Witz :joy:

Es kann echt Spaß machen. Klar, man wird nicht dauerhaft bespaßt, man spielt mal nen anderen Charakter.
Aber dafür ist die ingame Community ja da. Man kann Ambiente Emotes schreiben, was man macht und bekommt auch Antwort.
Die Befragung im Verlies ist super, der Druck, eventuell ungerechtes behandeln der Häftlinge, bishin zur Durchführung der Strafe, ist echt klasse.
Mein Charakter hat dort drin IC beim letzten Besuch echt gelitten, was ich als Konsequenz mitnehme.

Mein längster Verlies Aufenthalt waren mit einem Charakter 7 Monate.
Es wurden nicht nette Besuche, gute Besuche, immer wieder Befragungen, usw. ausgespielt. So etwas bringt den IC Char dazu, die Taten zu überdenken und nicht ein auf „ololol ich mache gleich weiter wenn ich raus bin“ zu machen.

(das mit dem sieben Monaten war vor einigen Jahren und mein Charakter hat mächtig kaaacke gebaut. Aber hey, ich bin konsequent)

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DAS wird zu Diskussionen führen xD
Aber ich finds top.

Mein allererster Charakter hockt heute noch im Verlies… :x

Aber hey! Wenn ich Mal Bock hätte ihn wieder zu spielen, könnte ich ja Mal die Einheit anhauen, eine Akte anlegen lassen und die Freilassung ausspielen. Er hockt einfach schon 7/8 Jahre.

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RP lebt von Begegnungen. Deshalb ist es für mich auch ein wenig utopisch, von Verlies-RP einzig von Wachleuten und einem Delinquenten viel zu erwarten (was die Mühe nicht schmälern soll, es liegt auch einfach an den realen Möglichkeiten des Umfangs). Für „lebendiges“ Haft-RP braucht es neben den ersten Begegnungen von Gesetz und Delinquent ja eigentlich den RP-Hub der „Verlies-Geselleschaft“. Andere Insassen, Wärter, Besucher, Advokaten, D.ealer, Verlies-Heiler, Folterknechte, etc etc. Orange is the new blue, oder so.
So ein Hub wird sich voraussichtlich nie entwickeln. Ergo bleibt eine Inhaftierung immer eine Isolation und die hat man natürlich dann auch ooc.

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Danke für den kleinen Einblick in den RP-Alltag einer Wachgilde. Ich finde das Konzept an sich ja interessant, hab sogar früher, als ich damals als Jugendlicher einmal kurz in das WoW-RP geschnuppert habe mich für eine Wachgilde gemeldet, aber dort wurden so utopische ooc Anforderungen an mich gestellt, dass ich gleich wieder verschreckt wurde (feste Stundenzahl pro Woche IC sein, Wachdienst ausspielen und dabei 7 OOC Stunden am gleichen Fleck stehen, ohne, dass man mit jemandem reden darf etc)

Es freut mich irgendwie, dass die meisten Leute da auch offene Kommunikation suchen und betreiben. Das ist schön zu hören. Wach-RP ist halt schon ziemlich auf Konflikte und Autorität gepolt, ganz inheränt, da ist entsprechend hohes Dramapotential vorgegeben. Ansonsten stimme ich auch Rachnel zu und bin da vielleicht sogar bei dem, was jemand vorhin irgendwo gesagt hat:
Wenn man nicht möchte, dass man im Verlies sitzen muss, dann zwingt einem ja keiner dazu sich in illegale Machenschaften verwickeln zu lassen oder Verbrechen zu begehen. Ich meine, klar kann einem etwas untergeschoben werden, aber ich glaube Nersa hatte vorhin schon gesagt, dass das ja im Grunde genommen auch Spielangebote sind. Persönlich fände ich das auch irgendwo spannend zu Bespielen, solange man immer die Möglichkeit hat die Reißleine zu ziehen, bevor IC das Henkerbeil fällt, um kurz zu sagen „Ja, guck mal, die war das wirklich nicht, lass mal Alternative suchen“. Es wäre natürlich schön, wäre es nicht so, aber sowas kann natürlich auch von Leuten instrumentalisiert werden, die einem damit den Charakter zerstören wollen.

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Mist da ist ja schon ein neuer Salon eröffnet.

Hunde verhalten sich gerne mal so das man es als rassistisch beurteilen könnte.

Man kann im grossen Hundegruppen eine Art Rassismus beobachten. Hunde der selben Rasse tun sich zum Spielen zusammen, vertreiben teilweise Hunde die nicht ihrer Rassengruppe angehören oder gehen diese sogar bedrängen.

So gesehen ist Rassismus kein rein menschliches Konstrukt.