Ich heiße Rodoc, bin 30 Jahre alt und spiele World of Warcraft seit dem Übergang von Burning Crusade zu Wrath of the Lich King. Ich bin ein treuer Fan der Marke – seit vielen Jahren. Es gab Addons, die ich gefeiert habe, und welche, die mir nicht gefallen haben. Aber bei Shadowlands war für mich Schluss – nicht, weil sich das Spiel verändert hat, sondern weil dieses Addon einfach schlecht war. Es hat mir den Spaß genommen.
Erst durch Burning Crusade Classic habe ich WoW wieder lieben gelernt. Plötzlich war es wieder da – dieses alte Gefühl, wenn man etwas bekommt, das wirklich zu einem passt. Ich habe weitergemacht mit Lich King, mit Cataclysm, und dann kam The War Within. Und ganz ehrlich: Anfangs war ich begeistert. Das Addon sieht super aus, die Ideen sind gut. Aber dann kam die Realität im Spielalltag – und mit ihr die Enttäuschung.
Ich gehe Woche für Woche raiden, kämpfe mit 30 Leuten um Loot, der Raid endet, ich gehe raus, öffne mittwochs die Kiste – und werde meistens enttäuscht. Das fühlt sich nicht mehr wie ein Spiel an, sondern wie ein Job. Und der größte Knackpunkt für mich ist das neue Loot-System. Jeder kann auf jedes Item rollen – egal ob Heiler, DD oder Tank. Es gibt keine klaren Spezialisierungen mehr beim Loot. Und das zerstört das Belohnungssystem komplett.
Ich selbst bin kein Tank, aber genau da sieht man, wie absurd es geworden ist: Ein Tank braucht gutes Gear, damit er weniger Schaden frisst – das ist nicht nur für ihn, sondern für den ganzen Raid wichtig. Und trotzdem müssen sich alle durch denselben Lootpool würfeln, ohne Rücksicht auf Rolle oder Notwendigkeit. Da wird aus Belohnung Frust – und aus Motivation Gleichgültigkeit.
Was früher dieser eine Moment war, der dich getragen hat – wenn du ein Item bekommen hast, das wirklich zu deiner Rolle gepasst hat und du richtig Bock hattest, weiterzumachen – der fehlt heute komplett. Und genau das nimmt dem Spiel die Seele.“**