Eine alte kleine Geschichte Teil 1

Grüße, Reisende.

Ihr seht fertig und abgekämpft aus. Kommt, setzt euch zu mir ans Lagerfeuer, esst etwas, trinkt etwas und lauscht meiner kleinen Geschichte, auf dass die Mahlzeit euch mit neuer Kraft und meine Worte euch mit Mut versorgen.

Entschuldigt, dass ich mich noch nicht vorgestellt habe. Mein Name ist Isgart von Flammenfels, Gildenführer und Heilpaladin der Phönixflamme.

Meine Geschichte beginnt vor ungefähr vier Jahren. Wir waren damals eine kleine Gruppe von Freunden, die sich entschlossen haben, gemeinsam für die Gerechtigkeit in die Schlacht zu ziehen. Wir waren gerade alle aus den tobenden Kämpfen der Höllenfeuerhalbinsel zurückgekehrt, in denen viele Freunde gefallen waren. Zurück in unserer Heimat freuten wir uns darauf, endlich mal wieder etwas Luft der Freiheit zu atmen und uns von den Strapazen der letzten Monate zu erholen.

Gemeinsam saßen wir in unserer Bar in Eisenschmiede und entschieden uns die Phönixflamme zu gründen. Wie ein Phönix würden wir uns aus der Asche erheben und uns neu aufstellen, auf dass wir gegen jede neue Bedrohung gewappnet wären.

Leider mussten wir feststellen, dass diese nicht allzu lange auf sich warten ließ. Schon wenige Wochen später vernahmen wir die Kunde von der Bedrohung durch den Lichkönig.

Also rauften wir unsere Ausrüstung zusammen und machten uns denn gleich auf den Weg. Wir hatten es in so kurzer Zeit geschafft, eine beachtliche Armee auf die Beine zu stellen. Gemeinsam mit über einhundertfünfzig Mann schritten wir unserem neuen Feind entgegen. Wochen waren wir unterwegs, bis wir Nordend erreichten. Die Kälte, die dort herrschte, machte vielen von uns zu schaffen und der Marsch ins Innere dieses unwegsamen und gefährlichen Ortes war sehr beschwerlich. Einige der tapferen Recken mussten bereits ihr Leben lassen, bevor wir den Agentum Turnierplatz erreichten. Geschwächt durch die lange Reise und den zermürbenden Bedingungen setzten wir eine Rast ein, ohne zu wissen, dass unsere erste Prüfung bereits hinter uns lag, doch die Zweite ließ nicht lange auf sich warten.

Uns wurde nahegelegt, die Prüfung der Kreuzfahrer abzulegen, wenn wir wirklich vorhatten, den Lichkönig zu Fall zu bringen. Also ruhten wir uns nur kurz aus, um gleich alles zu meistern, was man uns auferlegt hatte.

Gestärkt von der Rast und dem Wissen, die Prüfungen gemeistert zu haben, machten wir uns mit einhundertzwanzig Mann auf den Weg Richtung Eiskronenzitadelle. Das Herz des Übels verbarg sich hinter diesen Mauern, umgeben von einer Schar von Untoten und Kreaturen, die nur der Hölle oder Schlimmerem entsprungen sein konnten.

Unser Plan war geschmiedet, die Waffen geschärft und unser Wille gestärkt. Wir kämpften uns durch Armeen von Untoten. Vor den Toren der Eiskronenzitadelle hielten wir kurz inne. Es war soweit, es gab kein Zurück. Also teilten wir uns auf. Der Großteil unserer Gruppe hielt die Ströme der Untoten auf, die kein Ende zu nehmen schienen. Nur zehn Mitstreiter unserer Truppe stießen ins Herz der Zitadelle vor. Ich habe das Gefühl, als wäre es erst gestern gewesen. Belegund und Golgoth standen in erster Reihe, immer bereit jeden Gegner, jede Gefahr von uns fern zu halten. Kein einziges Mal ließen sie die Gefolgsleute des Lichkönigs passieren. Ollowan, unser Schurke, schleuderte seine Klingen dem Gegner entgegen, als ob er eine endlose Zahl an Waffen bei sich trug. Noraya, unsere Schattenpriesterin, ließ die Leiber unserer Gegner unter Schmerzen zusammenfallen. Peanut, Takila und Mezareth, unsere Hexenmeister, bombardierten die untoten Horden mit Chaosblitzen und ließen gewaltige Feuerregen auf sie herabfallen und verbrannten so ihre eiskalten Körper. Moonchild, unsere Heildruidin, und Drojakei, unser Heilschamane, sowie meine heilenden Fähigkeiten sorgten dafür, dass jeder Kratzer, jede Wunde und jede schwere Verletzung schneller wieder verschwand, als unsere Feinde sie unseren Bollwerken und Kämpfern zufügen konnten.

Stundenlang kämpften wir uns durch die Eiskronenzitadelle. Vorbei an Lord Markgar, einem Wesen, das aus Knochen zusammen gesetzt war; jedenfalls schien es so. Todesbringer Saurfang, der Ork, der im Kampf gegen den Lichkönig getötet wurde, und nun nach seiner Wiederbelebung ein Verfechter der Geißel war. Wir zogen in die Schlacht gegen ein Wesen, das nicht zu definieren war und sich selber Fauldarm nannte und gelangten so zum Professor Seuchenmord, der wohl für diese ganzen merkwürdigen Monstrositäten verantwortlich war. Nachdem wir auch diese Wesen besiegt hatten, vernichteten wir nur noch Blutkönigin Lana´thel und ebneten mit ihrer Leiche unseren Weg zum Lichkönig. Nun standen wir vor dem großen Übel. Keiner wusste, ob wir diese Schlacht überlebten, ob unsere Freunde und Gefährten vor den Toren immer noch kämpften oder die Schlacht dort bereits ein ungutes Ende genommen hatte. Aber wir wussten, ein Zurück gab es nicht mehr. Also stürzten wir uns in den Kampf. Belegund stürmte nach vorne, seine Waffe erhoben, sein Schild dicht an seinen Oberkörper gepresst, um seinen Körper mit in den Aufprall zu werfen. Während Golgoth ihm die Seite frei hielt und sein Schild in die gigantischen Wesen aus Knochen warf, die der Lichkönig aus dem Nichts entstehen ließ. Unsere Hexenmeister, Schattenpriester und Schurken holten alles aus ihren Trickkisten und vernichteten ein Wesen nach dem anderen, das uns der vermeintliche König entgegen warf. Jeder Untote zerfiel zu Staub oder löste sich im Nichts auf. Nach und nach schwächten unsere Angriffe auch unseren eigentlichen Gegner und langsam gewannen wir die Überhand. Auch Moonchild, Drojakei und ich machten unsere Aufgaben gut und so kam es dazu, dass wir nach gut dreißig Minuten unseren Sieg feiern konnten, wir hatten es geschafft.

Es gab keine Bedrohung mehr, der Lichkönig war besiegt und würde nie wieder unsere Welt bedrohen.

Leider mussten wir vor den Toren viele Opfer lassen, viele unserer Leute sind von uns gegangen.

Aber ihr Andenken ist in jedem zu finden, der diese Schlacht überlebt hat. Wir werden euch nie vergessen, denn ohne euch wäre dieser Sieg niemals möglich gewesen.

Nun, Reisende, ich hoffe, ihr konntet euch etwas stärken und meine Geschichte hat euch wieder Mut für unsere kommenden Schlachten gegeben, denn nur mit unserem Willen und einer Gemeinschaft sind solche Taten möglich.

Die Phönixflamme hat viele Kriege hinter sich gebracht und ihre Reihen sind stark gelichtet.

Viele solcher Kämpfe werden wir nicht mehr bestehen können. Aber Gul´dan, ein orkischer Hexenmeister, der einen Pakt mit Dämonen geschlossen hat, ruft nun zur Schlacht auf und seine Mächte sind fast grenzenlos.

Was haltet ihr davon, Reisende, euch der Phönixflamme anzuschließen? Wir könnten euren Kampfstab, euer Schwert und Schild oder eure Zauber gebrauchen. Lasst uns die Phönixflamme wieder zur alten Größe bringen und gemeinsam ein Bollwerk erschaffen, das selbst Gul´dan nicht zum Einsturz bringen kann.

Folgt mir in den Kampf gegen die Eisernen Horde und in eine Schlacht, die nur für und durch uns entschieden werden kann.

Die Phönixflamme braucht euch, ich brauche euch und ganz Azeroth wird ohne euch vielleicht nicht mehr lange existieren.

2 Likes

Leise schleiche ich mich an die Gruppe heran, die zum warmen Feuer blicken und der Geschichte lauschen. Das Licht des Feuers flackert über ihre Gesichter. Ihre Augen sind müde, so vieles haben sie gesehen und erlebt. Meine Hände nähern sich meinen Klingen… doch dann, halte ich inne…

Im Schatten verborgen betrachte ich die Szenerie. Kämpfer, müde aber nicht gebrochen. Das Feuer wärmt ihre kalten, vom Wind und Wetter gegerbten Knochen - die Geschichten wärmen ihre Herzen… ihre Seelen. Tiefe Falten, raue Haut… Ihre Kleidung vom Kampf geschunden und teils völlig abgewetzt. Die einstigen Rangabzeichen sind bedeutungslos geworden in den Jahren des Leid. Der Krieg macht uns alle gleich, egal wer du bist oder wer du einst in ferner Zeit gewesen bist.

Ich sehe Tränen in Ihren Augen für Ihre gefallenen Kameraden und Freunde. Sie trauern und doch lassen sie sie hochleben, mit ihren Krügen voll Met.

Da, einer fängt an zu lachen, der nächste steigt mit ein und die Stimmung verliert etwas von ihrer Traurigkeit und die Hoffnung erwächst wieder in ihren Herzen.

Die Zukunft wird noch viele von Ihnen nehmen und nur ihre Kameraden und Freunde werden das Vergessen an sie verhindern; indem sie ihre Geschichten mit Met und Gesang in die Lagerfeuer tragen.

Ich lausche noch ein wenig, die Stimmung ist für mich bizarr. Menschenkinder, Zwerge sie sind mir so fremd aber dennoch sind sie uns in vielen Dingen so ähnlich.

Meine Hände gleiten langsam zurück. Heute ist nicht der Tag für noch mehr Leid. Lasst eure Gefallenen hochleben, erinnert euch an sie und ehrt sie. Die Geschichte ist eine unendliche, niemand weiß was sie uns noch offenbaren wird.

Ich ziehe mich zurück in die tiefen des Schatten, die der Wald spendet. Ein leichtes Nicken und ich mache mich wieder auf meinen Weg.

Heute, ist nicht der Tag…

lg Saleja

Edit: Von einem Schreiberling zum anderen. Ich hoffe du bist mir nicht böse das ich mich an deine Geschichte ran gehangen habe. Schreibe weiter, es ist deine Geschichte ^^

2 Likes