Saurfang stellt sich gegen Sylvanas, um der Horde in ihrer Gesamtheit zu helfen. Baine handelt gegen sie, um der Allianz zu helfen. Zwar erhält die Allianz durch Saurfang eine Art passive Unterstützung, aber anders als bei Baine, unterstützt Saurfang sie aktiv nicht.
Baine war nicht einmal in der Nähe der Dunkelküste? Hordeterritorim zu verteidigen ist das Mindeste (wobei das noch nicht einmal für Baine zutrifft).
Vielleicht stelle ich die Frage mal etwas anders: Wann hat Baine das letzte Mal etwas aktives in Form eines Angriffs gegen die Allianz unternommen? Etwas was ihr geschadet hat? Die Antwort ist Theramore, aber auch hier wieder nicht ohne der Allianz doch zu helfen.
Nur befinden wir uns in einem Krieg. D.h. schnelles Handeln ist essentiell für den Ausgang von Schlachten. Einmal davon abgesehen, dass es Baine wohl darum ging, dass man die Sache generell nicht vergelten sollte, da „legitimes Ziel“. Es ist mit Sicherheit einer der Top 10 /facepalm Momente in WoW.
Baine hatte so epische Voice Lines, die es nie ins Spiel geschafft haben. Stattdessen haben wir dieses kläglichen Moment erhalten. Absolut bedauerlich.
Je mehr wir über Baine diskutieren und ich über ihn nachdenken muss, umso mehr missfällt mir Baines Charakter bzw. desto mehr fällt mir auf wie sehr Blizzard ihn verhunzt hat. Schwer zu sagen, wofür ich mich entscheiden soll.
Alles klar, Dramaqueen, jetzt versuche ich mal mit dir mitzuhalten. Sie haben relativ wenig mit dem Blutkrieg zu tun gehabt und sind nicht mal ein wirklicher Teil der Horde und haben der Allianz viel weniger geschadet als der Rest der Horde. Trotz all dem, hat es sie am härtesten getroffen. Reeeee.
Und genau das ist eine Unterstellung und kommt „headcanon“, dem neuesten Unwort 2019s, am nächsten. Baine handelt gegen sie, um Derek zu helfen und die Integrität der Horde zu bewahren , das gibt er sowohl Jaina als auch Sylvanas deutlich zu verstehen. Er will nichts von der Allianz oder von Jaina, nein, er bringt Derek quasi in Sicherheit und kehrt dann zur Horde zurück, weil es ihm um die Horde geht. Er stellt sich schützend vor Zelling, trägt aufrichtig die Konsequenzen für seinen „Verrat“, womöglich in der Hoffnung, dass dies die anderen Hordenanführer endlich wachrüttelt. Dass Baine das alles tut, um der Allianz zu gefallen, ist nichts weiter als eine Behauptung der Spieler hier, deren Fraktions-Ego unter Baines Taten schrumpft.
Mein Fehler, hatte noch im Kopf, dass er in der „Ein guter Krieg“-Geschichte mit an Bord war, aber das war tatsächlich nur kurz vor dem Angriff aufs Eschental.
Ohne jetzt Erbsen zählen oder mich wiederholen zu wollen, beim Kampf um Lordaeron war er dabei
Was ich auch schon kritisiert habe nickt. Und es wundert mich auch nicht, dass Baine bei vielen Hordlern einen schlechten Stand deswegen hat, weil er eben bislang sonst noch nichts anderes zu tun hatte.
Na ja, es ist schon zweischneidig, das stimmt. Dass Baine es mit „legitimes Ziel“ abtut und dann ruhen lässt, scheint auch mir erstmal seltsam. Allerdings könnte es eine gewollte, (aber wie so oft plumpe) Darstellung einer Figur sein, die eben die angepriesene Friedfertigkeit der Tauren lebt.
Das Problem ist, wie ich finde, dabei allerdings nicht, dass Baine sagt „Es wird keinen unmittelbaren Vergeltungsschlag geben und der Tauren, der sich ohne meine Zustimmung an einem solchen versucht, den verbanne ich!“
Das ist sein gutes Recht als Häuptling - ich glaube, das, was hier gefehlt hat, war zumindest ein wenig Solidarisierung oder Verständnis für den Zorn der letztlich Verbannten - ein Symbol dafür, dass er versteht, was in den Tauren vorging, die Rache übten.
Baine hat durchblicken lassen, dass ihn die Info darüber erreicht hat, dass Hawthorne den Zivilisten Gelegenheit zur Flucht gegeben hat. Sie hätten mMn im Storytelling stärker unterstreichen müssen, dass Baine da rational, aber auch einfühlsam genug rangeht, um sich selbst zu sagen: „Der General hat trotz in Anbetracht der Umstände so fair gehandelt, wie es ihm sein Kommando ermöglicht hat. Gleichwohl hat dies den Tod vieler Tauren nicht verhindert.“ Der Fehler war, dass sie genau DIESE Aktion Hawthornes in Baines Gedankengängen noch erwähnt haben, nicht aber, dass er auch den Grund für das eigenmächtige Handeln der Tauren zumindest verstehen kann. Es war sehr unbalanciert dargestellt.
Ich persönlich finde Charaktere, die über die Fraktionsgrenzen hinaus denken, wichtig und richtig - Baine war bei Sylvanas Kriegserklärung auch der einzige, der an Azeroth und das Schwert dachte. Ich glaube nicht, dass Baine der Allianz mehr zugeneigt ist als der Horde oder dass die Allianz ihm wichtiger ist.
Blizzard hat in dieser Hinsicht mMn bisher nur ein bescheuertes Timing und eine recht plumpe Handhabe bewiesen, sodass dieser Eindruck leicht entstehen kann.
Zum Glück sprechen seine Taten und Worte in BfA aber jetzt eine deutlichere Sprache - wenn man sich nur die Mühe macht, sie richtig zu lesen.
Ach Tyrande, was kann das an Malfurions Hintern klebende Etwas überhaupt außer von Blizzard zerschrieben und dann nie beachtet worden zu sein? Achja richtig, gemeinsam mit dem Hirschbraten weg porten obwohl Gefahr droht wie von Saurfang angekündigt.
Da hat man Legion gerade vergessen und dann sowas.
Ein Kapitel das ich am liebsten komplett aus dem Spiel gestrichen hätte, soviel an den Haaren herbei gezogener und improvisierter Nonsense.
Klar, die Allianzführung ist ja auch dafür bekannt nur zu reagieren anstatt zu agieren.
Er hilft ihr trotzdem direkt und unmissverständlich. Die Horde erhält dadurch nichts.
Aber warum überhaupt? Der Angriff auf Lordaeron war doch ein legitimes Ziel.
Es ist in jedweder Hinsicht absolut dämlich, weil sich die Fraktionen in einem voll entbrannten Krieg befinden.
Würde Frieden herrschen und Soldaten der Horde hätten was dummes getan, woraufhin Soldaten der Allianz etwas dummes getan hätten, dann könnte man der Logik noch einen Krümmel zu werfen. So versucht Baine einen Krieg auszusitzen, was unmöglich funktioniert.
Finde ich auch, nur wird Baine absolut dämlich dargestellt. Wie Prof. Eich zu sagen pflegt: Alles hat seinen Zeit und Ort und Baines Aktionen passen einfach nicht, zumindest nicht im Gesamtkontext.
Man versucht ein Ideal zu zeigen, indem man Baine einen Krieg aussitzen lässt, was eine Sache der Unmöglichkeit ist (zumindest in dem Stadium). Die Sache schadet lediglich seinem Ansehen und sorgt für Kopfschütteln. Danach lässt man ihn nur dann aktiv werden, wenn es darum geht der Allianz zu helfen oder Schaden von ihr abzuwenden. Wen wundert es dann, wenn Leute ihn als Allianz Charakter empfinden?
Die richtige Herangehensweise wäre gewesen, wenn Baine schon vor der Sache mit Derek im verborgenen gegen Sylvanas gearbeitet hätte. Die Sache mit Derek wäre lediglich der Punkt gewesen, an dem das Ganze auffliegt. So dreht sich seine ganze Motivation den Verrat zu begehen um die Allianz und nicht um die Horde.
Er verhindet aber auch gleichermaßen einen weiteren moralischen Tiefpunkt und einen weiteren Villain-Stempel für die Horde.
Polemik funktioniert besser, wenn der Satz inhaltlich Sinn ergibt.
Fakt ist: Er war dabei.
Auf der anderen Seite ist das Statement an sich ja nicht falsch, nur die Darstellung ist flach. Dass der Feind im Krieg ein militärisches Ziel angreift, ist weder überraschend noch unerwartet. Hätte er jetzt wütend sein sollen?
Hätten sie Baine - ungeachtet Hawthornes Verhalten - ruhig verkünden lassen: „Ich verstehe Euren Zorn und Eure Trauer, aber wir werden nicht kopflos auf diesen Angriff reagieren, das ist nicht unser Weg. Unser Moment wird kommen, habt Geduld. Ich werde dennoch keine Alleingänge dulden!“, dann hätte dies wie ich finde eine andere Wirkung gehabt, es wäre ein ernstes Statement gewesen, dass zugleich gezeigt hätte, dass er sich der Demütigung bewusst ist, aber noch immer die Zügeln in der Hand hat. Ein nachdenkliches „Hrm. Na ja, war schließlich ein militärisches Ziel. Passt scho’.“ war halt auf sich allein gestellt schon ein bisschen arm, das stimmt.
Jap, wobei ich das in BfA wesentlich stimmiger und nachvollziehbarer finde - wie gesagt, die Story nimmt einige holprige Wendungen, aber noch nie zuvor hatten die Anführer so viel Persönlichkeit, dadurch werden Entscheidungen auch extremer wahrgenommen. Ich finde BfA-Baine nach wie vor klasse.
Ist absolut verständlich. nickt
Aber genau scheint in BfA nicht sein Antrieb zu sein, sondern mehr Nebeneffekt. Ja, es scheint wie Sylvanas und Garrosh zu sein, es scheint ähnlich, aber Baines innerer Konflikt in BfA ist augenscheinlich ein anderer als damals bei Theramore. Damals handelte er aus einer Freundschaftsschuld heraus; diesmal, weil es ihm um die Horde geht.
Dann hätte man ihn trotzdem als Verräter gebrandmarkt. Baine scheint mir, was das angeht, jemand zu sein, der sich solchen Dingen stellt und nichts von Plots und Listen hält.
Tut sie auch nicht. Alles, was er getan hat, war Derek quasi nach Hause zu bringen - dem einen Ort, wo Sylvanas ihn vermutlich nicht ohne weiteres erreichen kann - und dann zur Horde zurück zu kehren. Wenn er zu jemandes Wohl (außer dem der Horde) gehandelt hat, dann zu Dereks. Und der ist per Definition ein Verlassener und Opfer der Umstände.
Also er bringt 'nen Verlassenen zur Allianz, und sie glaubt ihm auch, dass die Leiche nicht manipuliert ist. Das könnte noch spannend werden. Ich hoffe, dass Sylvanas zumindest das eine mal etwas in dieser Erweiterung vernünftig hin kriegt.
Das ist allerdings nicht seine Motivation sondern die von Blizzard um mit Kuschelkurs und vereinzelter Zusammenarbeit zwischen der Horde und Allianz zu symbolisieren, dass die Horde gegenüber Sylvanas nicht mehr Bedingungslos loyal ist.
Im Prinzip alles leicht durchschaubare Kurzgeschichten um auf die Wende vorzubereiten. „It matters“ Kann man so machen und war auch abzusehen, aber man hätte es besser machen können.
Naja, “it matters” macht angefangen von Warbringer Sylvanas bis heute natürlich immer noch Hordenintern jede Menge Sinn. Das Problem ist nur, dass Spieler über ein Jahr nicht frei darüber entscheiden durften.
Das ist halt der Nachteil wenn man eine Geschichte in einem Spiel zu lange zieht und es dadurch eben doch ein Garrosh 2.0 ist und kein “it matters”.
Ich sag ja, dass hat Blizzard einfach nicht gut genug umgesetzt.
Spätestens nach dem Baum und Lordaeron hätte ich als Hordler die Wahl haben müssen. Mich persönlich hat es sehr geärgert, dass man in Zandalar einfach mal weitermachen sollte als wäre nie etwas gewesen. Hier hat Blizzard leider komplett versagt.
Öhm… bislang war sie sehr erfolgreich und wenn man ihren Datamines Glauben schenken darf, ist sie genau da, wo sie hinwollte. Der Großteil der Geschehnisse scheint so eingetroffen zu sein, wie sie’s erwartet hat, selbst Baines Flucht und all das. So wie’s aktuell aussieht, läuft alles so, wie sie’s haben möchte.
Na ja, ich glaube, es ist bewusst dieser krasse Widerspruch im Hinblick auf die „Gut&Böse“-Frage. Der ganze Kern von Legion am Ende war: So was wie objektiv gut und objektiv böse gibt es nicht. Illidan war ein A.rschloch, aber eines mit guten Absichten. Xe’ra und das Licht - bislang die Verkörperung des „Guten“, entpuppte sich als fanatische Hardlinerin und ein Halbdämon als unser augenscheinlicher Retter. Nun haben wir Fail’dorei, die die Leere als das „Böse“ relativieren.
Dass die Schwarz-Weiß-Darstellung von Allianz und Horde dazu im krassen Kontrast steht, dürfte kein Zufall sein.
Das sehe ich genau so. nickt Wenn BfA wirklich Setup und Build Up war - und nicht nur Random Reste-Essen ohne roten Faden - müssten sie schon ein verdammt grandioses Finale hinlegen, um dieses Chaos irgendwie „gutartig“ gipfeln zu lassen.
Na ja, es ist einfach zu zerschnitten, finde ich. In Legion hatten wir Questgebiete, die zwar durchaus eigenständige Storystränge hatten, aber immer wieder war die Legion untergemischt. Die Erweiterung fühlte sich wirklich wie eine Invasion an, zumal die Artefaktwaffen und Klassenkampagnen einen auch noch zwischen drin in die „alte Welt“ geschickt haben. Es gab einen dicken roten Faden, der alles zusammen hielt. Das Thema „Legion“ war präsent.
BfA hingehen? Beworben als Faction War, der in der Levelphase quasi nicht zu spüren ist, weil gedehnter Old Gods / Alptraum-Krimi in Kul Tiras und Treppenhausputz and Loathing in Zandalar. Der Faction War ist holprig erzählt, die Horde kämpft im Schneckentempo (mal wieder) gegen sich selbst, aber hey: Azshara! Cybergnome! Sie hätten die Erweiterung auch „Wir kämpfen halt“ nennen können, wirkliches Krisenfeeling kommt nicht auf, in diesem Mischmasch aus Hausputz, Charakterstory, Fraktionsfindung und Abarbeitung der Lore-Checkliste.
Der moralische Tiefpunkt ist schon erreicht. Man bewertet eine Fraktion, Gemeinschaft oder Land nicht anhand einzelner Individuen, sondern anhand dessen was die Gruppe macht.
Mit dieser Aktion verhindert Baine vielleicht einen moralischen Tiefpunkt für sich, aber die Horde folgt weiterhin Sylvanas und nimmt an ihren Kriegsverbrechen teil.
Ich weiß nicht was Blizzard durch den Kopf geht, aber eine handvoll Charaktere ehrenhaft agieren zu lassen macht das Verhältnis nicht wett, dass die absolute Mehrheit der Fraktion Kriegsverbrechen unter Sylvanas ohne aufbegehren begeht.
Niemand wird sagen: „Oh, das Imperium in Star Wars ist gar nicht so böse!“, weil es diesen einen Typen auf dem Schiff gab, der nett zu den Gefangenen war. Schon gar nicht, nachdem sie den Planeten in die Luft jagen.
Ps: Ich habe nur die ersten 6 Filme gesehen. Nicht die Comics, nicht die Spin Offs, nicht die Wookiee Weihnachtsedition. Mein Wissen über Star Wars ist begrenzt und unter Vorbehalt.
Dabei sein ist alles?
Er hätte etwas gegen die Allianz unternehmen sollen.
Wenn Blizzard es hätte perfekt umsetzen wollen, dann wäre es folgendermaßen passiert: die wutentbrannten Tauren hätten versucht sich unmoralisch an der Allianz zu rächen. Diese Tat würde ihnen Befriedigung verschaffen, wäre jedoch im großen Ganzen unproduktiv.
Baine würde intervenieren, sie mahnen und mit der Idee eines Vergeltungsschlages kommen, der sowohl moralisch tragbar wäre als auch produktiv.
Die Krux der Geschichte wäre somit, dass geblendet von Rache nichts gutes aus den Taten resultieren würde. Baine unterbindet jedoch sämtliche Vergeltungsschläge, was in einem Krieg absolut dämlich ist.
Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass Baine schon wieder aktiv wird, wenn es um die Allianz geht. Das irgendwelche Leute ihn als Verräter beschimpft haben, das ist zu erwarten.
Derek ist kein einfacherer Verlassener und er besitzt absolut keine Verbindung zur Horde, stattdessen eine bedeutende zu Jaina und somit zur Allianz. Wäre das nicht der Fall, dann hätte Derek keinen Nutzen für Sylvanas.
Baine hilft somit nicht einfach nur einer neutralen Partei, sondern es ist ein Allianz Charakter, der erneut Baine zum Handeln aufruft. Dies steht im absoluten Kontrast, dass Baine es offensichtlich hinnehmen kann, wenn Hordensoldaten auf dem Schlachtfeld verseucht und zu willenlosen Skeletten reanimiert werden.
In BfA schwingt leider zuviel ungeklärtes und unglaubwürdiges Verhalten mancher NPCs nur im Hintergrund mit was durch die Wichtigkeit „It matters“ aus Perspektive der Spieler nicht hätte sein dürfen. Zumindest nicht über so einen langen spielerischen Zeitraum hinweg.
Blizzard hat die Spieler sicherlich sehr clever dazu bewegt, ihre Loyalität zu ihrer eigenen Fraktion oder einzelnen Führungspersönlichkeiten in Frage zu stellen, aber rein spielerisch hätten sie uns deutlich früher auch die dazu gehörige Entscheidungsfreiheit im Spiel geben müssen.
Vom Verlauf der Geschichte ist „It matters“ glaubwürdig, aber rein spielerisch ist das voll in die Hose gegangen. Legion war durchgehend spannend und man hatte ein gemeinsames Ziel, in BfA gab es für Spieler aber persönlich einiges zu klären was sie nicht konnten.
Eben deswegen greife ich nach Strohhalmen. Der Horde zuliebe. (p_p)
Das macht es ja so traurig. Auch, dass Spieler dann lieber das Szenario umdrehen und Baine als den Teufel darstellen.
Oh, wie ich dich beneide. Wenn du dir glückliche Erinnerungen behalten willst, belass’ es dabei!
Na ja, so eindeutig ist das nicht. Wenn der Vergeltungsschlag keinen taktischen Wert hat, sondern nur der Befriedigung von Rachsucht und Blutdurst gilt, dann ist es nur eine Verschwendung von Leben.
Und wenn Baine, wie ich vermute, tatsächlich keinen Krieg will und jeden Tod als überflüssig betrachtet, dann müsste man seine Entscheidungen auch unter Berücksichtigung dieser Haltung bewerten. Ich finde das ganze Konzept hinter dem „Vergeltungsschlag“ problematisch, weil es quasi aussagt „Hallo?! Der hat dir weh getan, also musst du dem auch weh tun! Sonst funktioniert doch der Krieg nicht!!!“
Die neu erweckten Verlassenen waren auch Lordaeroner ohne jegliche Verbindung zur Horde, so what? Die Horde hat Sylvanas und die Verlassenen in ihren Reihen akzeptiert, weil die sich klar von der Geißel abgegrenzt haben und sie ihnen ihren freien Willen garantierte.
Nun jedoch erweckt Sylvanas besiegte Feinde und zwingt ihnen augenscheinlich den eigenen Willen auf. Das einzige, womit man das zumindest ansatzweise für die Horde hinbiegen könnte, ist: „Ist ja ein Alli, den sie da versklaven wollte.“
Das ändert aber nichts an ihrer Methode und ganz ehrlich, gerade nach Lordaeron - es hindert sie nichts daran, diese auch bei der Horde anzuwenden. In wiefern ist die Horde besser als die Geißel, wenn sie gefällte Feinde erweckt, um sie gegen die Allianz ins Feld zu schicken? Die Anführer beider Fraktionen waren verfeindet, haben aber immer Grenzen gezogen, wenn es um Grausamkeit oder „Zerstörung um jeden Preis“ ging. Sogar Dumpf.backe Varian hat in Eiskrone für Saurfang Verständnis bewiesen. Sylvanas hingegen…
Und das stimmt so nicht. Baine hat es womöglich gar nicht direkt mitbekommen - immerhin standen Sylvanas und Saurfang oben, während Baine zu Beginn der Schlacht im Eingangsbereich verbleibt. Und als Sylvanas die Skelette erweckt, haben die Seuchenwerfer das Schlachtfeld schon einen erheblichen Teil des Feldes eingesprüht. Ganz abgesehen davon wäre es wie gesagt erzählerisch redundant und ein Spannungskiller, alle anwesenden Charaktere im Cinematic auf jede einzelne Handlung von Sylvanas reagieren zu lassen.
Greif lieber nach Stratholme. Wir brauchen eine Säuberung.
Diese Verlassenen wurden jedoch als potentielle Rekruten reanimiert. Sylvanas hat Derek nicht erweckt, in der Hoffnung er würde sich ihr anschließen, sondern um ihn als Waffe zu benutzten. Wenn er dabei stirbt wäre es auch egal. Es ist nicht das gleiche.
Der Punkt ist nach wie vor, dass Baine wieder einmal erst handelt, wenn es um die Allianz geht. Das ist nach wie vor der Fall und es häuft sich.
Dann hätte er trotzdem mindestens mitbekommen müssen, wie die Seuchenkatapulte die Kanister auf die eigenen Truppen werfen.
Nein, es ist noch viel schlimmer. Früher erweckte die Bansheequeen Verlassene, damit das „Volk“ nicht ausstirbt. Jetzt erweckt sie sie wie sie lustig ist und wofür sie sie mal eben braucht. Der „Verwendungszweck“, bei dem sich Sylvanas bislang nie eingemischt hat, hat sich geändert, das Prozedere und die Tat an sich sind und bleiben aber absolut identisch.
Das hatten wir schon. Die Aussage ist absolut hinfällig. Wenn er die Grenze bei Teldrassil gezogen hätte, wäre um die Allianz gegangen. Hätte er sie bei Delaryn und Sira gezogen, wäre es um die Allianz gegangen. Wenn Baine in einem Krieg gegen die Allianz aus welchen Gründen auch immer irgend etwas gegen den Kriegshäuptling unternommen hätte, es wäre ihm als für die Allianz ausgelegt worden. Die aktuelle Situation ist das beste Beispiel.
Selbst wenn das Gespräch so verlaufen wäre…
… würde es trotzdem eine Lauchbrigade geben die lautstark „OMG! ER HAT ES NUR FÜR DIE ALLIANZ GETAN!“ skandiert. Wer nicht lesen will, was die Figur sagt um ihre Taten zu begründen, der baut sich eben seine eigene Geschichte, die auf „Das passt besser in meinen HEADCANON!“ (da. ich hab’s gesagt. (-.-") ) basiert. Dagegen ist scheinbar kein Kraut gewachsen.
Und wer sagt dir, dass er das nicht mitbekommen hat? Anders als sämtliche Allianzanführer hat er vielleicht schon damit gerechnet, dass die Zombiekönigin, die Königreiche mithilfe ihrer Seuche erobert, ihren Herrschaftssitz auch mit der Seuche verteidigen würde. Hast du erwartet, dass er Sylvanas im Cinematic einen fertig abgetippten Beschwerdebrief in dreifacher Ausfertigung vorlegt oder eine außerordentliche Sitzung der Hordenführer einberuft, während die Allianz ihnen im Nacken sitzt?
Nein. Dann hätten wir eine absolut glaubwürdige Geschichte über moralische Integrität. Jetzt aber muss er Jaina erst einen persönlichen Gefallen tun, um weiteren Schaden zu vermeiden. Zumindest entsteht der Eindruck.
Von Saurfangs Protest an dieser Stelle haben wir auch erst im Nachhinein erfahren. Und der scheint der eigentliche Protagonist der diesjährigen Rebellion zu sein, insofern wäre es (wie ich schon zweimal erwähnt habe) redundant, Baine da auch noch reinzuquetschen. Zumal Lorte ja in den Dataminings auch das Boot zu wechseln scheint - wo war dessen Reaktion bei Teldrassil? Und die aller anderen, die sich künftig gegen Sylvanas stellen werden? Ja wo? Es ist fast, als… oha! Kann es sein, dass wir vielleicht in den letzten 4875943784396 Diskussionen schon darauf gekommen sind, dass dieser Krieg quasi von Anfang an einfach dämlich, aufgesetzt und mehrheitlich schlecht inszeniert wirkt? Mir war, als hätten wir da schon einen Konsens gehabt
Wie wäre es, wenn er die Grenze nach dem Tod der eigenen Truppen bzw. nach dem Zurücklassen von Saurfang gezogen hätte?
Sie ist deiner Meinung nach hinfällig, in Ordnung. Dass Baine einmal wieder genau dann handelt, wenn es um einen Allianz Charakter hust Allianz angelehnten Charakter geht, ist eben nun mal eine Tatsache.
Vielleicht solltest du dir ein Beispiel an Rexxar nehmen. Leute reden mit- und untereinander und der Spielercharakter ist mitten dabei. Ein „Was Sylvanas in Lordaeron getan hat war einen Schritt zu viel, wir müssen etwas gegen sie unternehmen, aber zuerst brauchen wir Verbündete“. Danach hätte man es immer noch eskalieren lassen.
Nein, der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte ist wieder einmal ein Allianz Charakter. Weil das was sie der Horde an tat nicht übel genug war.
„Ich komm’ nicht mit auf das Luftschiff, Sylvanas. Ich sterbe lieber in der Seuche oder lass’ mich auch von der Allianz gefangen nehmen, nachdem die Horde mit Saurfang schon einen moralischen Kompass verloren hat!“ ? In dem Stil?
Dann erkläre mir bitte, wie das hätte von statten gehen sollen, ohne dass es die Allianz betrifft.
Was Derek nicht wirklich geholfen hätte.
Wenn wir’s komplett auf die narrative Ebene heben: Wir wissen, dass am Ende von 8.2 etwas passieren soll, das jegliche Aussichten auf Friedensverhandlungen erstmal auf Eis legt. Was, wenn es irgendwann genau diese Handlung Baines sein wird, die zumindest wieder dafür sorgt, dass Allianz und Horde miteinander reden? Wer weiß, vllt zahlt es sich irgendwann storymäßig aus - oder aber es ist wie Jainas Erklärung in MoP, dass Dalaran sich wieder der Allianz anschließt, die quasi komplett folgenlos blieb und ohne Ergebnis revidiert wurde, als Legion begann. Oder aber es geht den anderen Weg, dass das von Blizzard besagte Ereignis die Aktivierung von Derek ist und der Katherine meuchelt. Ich gehe noch immer stark davon aus, dass es so kommen wird. So kommen alle gut weg. Sylvanas, die sich erneut als Meisterstrategin bewies, Baine, der versuchte, „das richtige“ zu tun und Jaina, deren Hass auf die Horde (wieder mal) neu entfacht wird.