"Es kommt mir vor, als wäre es erst gestern gewesen..." - Geschichten aus dem Zeitsprung

Der Zeitsprung kommt. Für manche schon heute, für anderer erst in zwei Wochen, aber bald genug sind für die Mehrheit des Servers 3 Jahre vergangen. Und als RPler haben sich die meisten von uns sicher Gedanken darüber gemacht, was ihre Chars über die Zeit so alles getan haben. Dieser Thread ist dafür gedacht diese Geschichten zu teilen. Einerseits damit wir da ein wenig unsere kreativen Ideen austauschen, andererseits damit man vielleicht weiß, wie es um Charaktere, die oft vage Bekanntschaften sein können, eigentlich steht. Egal ob es nun Strichlisten sind an denen man ausmachen kann was sich bei dem Char getan hat und ob er auffindbar war, oder umschweifende ic-Beiträge im Rückblick auf 3 vergangene Jahre, alles was man teilen will ist willkommen.

Wie bei allen Forenbeiträgen muss beim Leser um etwas Vorsicht gebeten werden, damit nicht das hier erlangte ooc Wissen ungefiltert ins ic fließt. Nur was explizit öffentlich/an öffentlichen Orten ist, ist auch ic sicher Allgemeinwissen - und im Zweifelsfall lieber nochmal den Autor fragen, bevor man damit zu viel anstellt.

Mein eigener Beitrag hat noch ein Weilchen Zeit, da ich erst mit den Prepatch-Events wieder einsteigen werde, aber in der Zwischenzeit gibt es hier ja vielleicht etwas interessantes zu lesen oder etwas, woran man die eigenen Zeitsprungpläne weiter inspirieren lassen mag.

Würde mich zumindest freuen.

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Nun ich weiß nicht ob es hier herein gehört, aber ich habe es für mein Geschäft so gelöst:

Die geteilten öffentlichen Informationen möglichst Oberflächig gehalten. Nähere IC Bekanntschaften haben genauere auf ihren Char spezifisch zugeschnitte Infos erhalten.

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Immer seltener sah man den Vulpera an Bord der „Leichten Brise“, am Sturmwinder Hafen. Mehr und mehr verfiel er dem Rausch des Alkohols. Wo er früher „nur“ eine Flasche Rum trank, sind es in der letzten Zeit immer mehr geworden.
Entsprechend rochen Gäste des Tavernenabends den unangenehmen Geruch des sturzbetrunkenen Vulpera. Das einst gepflegte, tonerdige Fell wurde immer stumpfer und verfilzter. Er ähnelte immer mehr einer räudigen Straßenratte.
Aber bekam er seinen gefährlichen Zustand mit? Wahrscheinlich nicht. Immer wenn er zurück auf das Schiff kam, ging es weiter bergab. Immer tiefer in den Sumpf hinein.

Der Mannschaft der Schwarzfische machte dies wohl ebenfalls zu schaffen. So fasste sich die Kapitänin Setsun Sato ans Herz und sprach ihren kleinen Freund auf seinen Zustand an.
Mache er so weiter, so würde er wie sein damaliger Freund, der Schiffszimmerer Richi enden und den Alkoholtod erleben.

Gedanken rauschten durch das vernebelte Gedächtnis des felligen Kerles. Er wusste wie sehr seine Freunde durch den Tod gelitten haben. Sogar die fette Schiffskatze wurde nach dem mürrischen Mann benannt.

Der Entschluss stand fest…

Kuugen packte seine paar Sachen eines Nachts still und heimlich. Er malte viele Bilder mit den Stiften, die er von [N-RP] Silberfeders Schreibwaren - Derzeit Pausiert - Dalaran (Legion) gekauft hatte und versteckte diese an verschiedenen Stellen im Schiff. Manche auch zum Ärger von Bob, in den Ritzen der Planken.

Dann machte er die Taue von dem Turbodampfer „Fredas Faust“ los, welches Flo und Richi zum damaligen großen [H/A/N-RP] Das große Turbodampferrennen in Tausend Nadeln am 04.-07.05.2020 für ihn gebaut hatten und fuhr aus dem Sturmwinder Hafen, in Richtung Westen.

Es kam immer wieder vor, dass er mal für einige Zeit verschwand. Doch dieses mal kehrte er selbst nach drei Jahren nicht zurück. Ein feiger Abschied für immer? Wer weiß.

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Immer seltener und für längere Zeiträume ließ sich Mystante in Sturmwind nicht blicken, die Magierin der Abenteuergilde ließ kaum eine Möglichkeit aus neue Aufträge anzunehmen und in der folgenden Zeit wuchs mit der Gilde auch ihre Kraft- das auch Kalimdor, als auch später Nordend, Pandaria und sogar die verehrten Inseln sowie Kul tiras öfter für Aufträge angesteuert wurden, erst weniger dann aber immer öfter bis die Gebiete feste ins aufgaben Gebiet der Gilde eingebunden waren.
Die Besucher des Magiern in der Hauptstadt der Allianz waren meist kurz und überschaubar, Vorrate auffüllen und Aufträge annehmen und bestenfalls neu ausstatten- so kam es das sie irgendwann auch mal mit einer feinen Roten samt Robe Blicken ließ als auch einen neuen Stab den sie irgendwie beschaffen hat- ob der angefertigt wurde oder den auf den reisen erbeuten konnte ist nicht bekannt.
Doch das viele reisen und Kämpfen zollte auch auf Dauer ihren Tribut- so das sie erstmal für ein halbes Jahr sich aus dem Abenteurer Geschäft zurückzog und in ihre Heimat Seenhain zurückkehrte für einen Wohlverdienten Urlaub um Kraft zu tanken um später wieder bei vollen Kräften zurückzukehren, bis dahin nutz man auch die ruhige Zeit weiter für Magisches Studien und um ihre Magischen Fähigkeiten zu verbessern.

Zwischendurch besuchte sie dann Gelegentlich die Gilde für Obligatorische Sachen oder Fräulein Song mit Papierkram auszuhelfen ehe sie dann nach länger Zeit wieder an aktiven einsetzen Teilnahm

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Barrel… Barrel… da klingelte doch vielleicht etwas? War das nicht diese Frau mit Hut die Pferde verkauft hatte? Hatte sie nicht damals gegen alle die nicht aus Gilneas kamen einen ewigen Groll? War die Frau mit Hut nicht längst als Alkoholsüchtige bekannt? Hier und da trieb sie sich mal rum, sturzbetrunken am pöbeln. Ihr blieb nicht viel.

Nachdem sie bei dem letzten Angriff der unkontrollierten Untoten auf Sturmwind alles verloren hatte stand es nicht gut um sie…

Frieden und ruhe kehrte in der Welt ein… In Glücksspiel-Kreisen sprach man über eine Frau mit Hut und starkem Alkoholgeruch. Sie soll eine anständige Summe an Münzen gewonnen haben. Ein paar Monate später soll sich eine Frau im Wald von Elwynn ein Haus gekauft haben, mit ordentlich Wiese und Stall. Ein Jahr später sollen dort auf der nun eingezäunten Wiese Pferde gesehen worden sein. Um die Fläche herum Pfotenspuren. Waren es einfache Wölfe die einen Bissen wollten? Sollten Gerüchte wahr sein das Miss Barrel der Glückspilz war und mit ihrer, zuerst verhassten, Gestallt Frieden geschlossen hatte, nur um die Pferdezucht der Familie wieder aufleben zu lassen?

Eins war bekannt, die Frau die dort lebte hatte schon einige Jahre auf dem Buckel. Die Haare bekamen einen grauen Ansatz, die ersten Falten waren gut zu erkennen… Der Hut auf dem Kopf so alt wie die Frau vermutlich selber…

Das Würfelglück mit mir!

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Mit derselben Behutsamkeit wie Augenlider während des Einschlafens fallen, öffnen sie sich endlich wieder, nachdem ein Zucken das Erwachen ankündigte. Blätter haben ihren Weg in den Bart gefunden, knistern dort, da der Brustkorb sich mit Luft füllt und weitet und sie regt. Und auch der Atem verlässt behutsam den durchfluteten Körper.

‚Hm.‘

Ja, der Wald hat sich verändert, das Verhärten der Äste, junge Sprösslinge, Wurzeln, die in unberührte Erde dringen und Generationen von Vögeln, Mäusen und Spinnen. Allem wurde gelauscht, als es zum Druiden sprach.

‚Eine ganze Weile.‘

Es wird im Ohr gepult. Ja, ein Wald verändert sich nach drei Jahren. Und die Ohren werden davon auch voll Ohrenschmalz.

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„OINK OINK MACHT DASS SCHWAIIIN!!“, plärrt es durch die dunklen Gassen Sturmwinds.

„MUUH MUH MACHT DIE KUUH!“, erschallt es und Katzen nehmen fauchend Reißaus, Hunde jaulen und in einigen Schlafzimmerfenstern flammt Kerzenschein auf.

„MÄH MÄH MACHT DAS SCHAaaAF!“. Doch dem zweifelhaften Sangestalent kümmerte dies nicht, nein, Ulume genoss ihre letzte freie Nacht. Denn Morgen würde sie sich bei einem Orden melden und sie wollte es vorher noch einmal ordentlich krachen lassen.

„METT METT MACHT DIE WUUURST!!“. Fröhlich hopste die Zwergin durch die Gasse und wich dabei fliegenden Pantoffeln, Nachttöpfen und Blumenkübeln aus.

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September - Jahr 0 des Zeitsprungs.

Schnaufend materialisierte sich der Dämonenjäger auf der schwebenden Insel im Schatten des Magierstadt Dalarans, auf der sich das Portal zur Teufelshammer befand. In seiner Hand ein Stein mit einer magischen Gravur darauf die daraufhin in seinen Taschen verschwandt.

„Sterbliche. Immer das gleiche mit ihnen. Sollen sie doch zum Nether fahren diese unfähigen, dummen Idioten!“ fauchte er, während er sich wutentbrannt einem kleinen, auf der schwebenden Insel errichteten Zeltlager näherte. Eine Illidari mit Spinnenartigem Antlitz beobachtete und lauschte ihm dabei und erfreute sich kichernd an seinem Unmut. Doch der Zorn brannte zu heiß in Aeledar, als das es ihn kümmerte.

Mit einem knurrenden Laut riss er seine Zeltplane beiseite und sammelte einige persönliche Gegenstände ein. Erst als er sich aufgerichtet hatte bemerkte er, dass die Illidari sich während er gekramt hatte hinter ihm positionierte. Ein anderer mochte erschrocken zusammen gefahren sein, doch ihm war dies’ Verhalten wohlbekannt.

„Witwe.“ schnaufte er. „Was willst du?“ „Waren die bösen fiesen Sterblichen wieder böse zu dir?“ sprach sie, wie eine Mutter mit einem Säugling sprechen würde und erntete ein genervtes Schnaufen von ihrem Ordensbruder. „Achtzehn Jahre… Tiefgehendes Wissen im Umgang mit den Chaotischen Mächten… Studien und Wissen von denen manch einer nicht einmal zu träumen wagt… und da kommt ein Zwerg daher gelaufen und denkt, er höchstselbst habe all das Wissen des Kosmos mit dem Silberlöffel gefressen.“ Der Elf spie die Worte voller Hass. „Und das ist nur ein Grund. Ich habe genug von diesen… Idioten auf dieser Welt, Witwe… Sollen sie machen was sie wollen. Ich bin hier fertig.“ Vollendete er seinen Monolog, ehe er den Seesack zuzog. Witwe schrägte ihr Haupt und grinste ihn lediglich an. Schnaufend wandte Aeledar sich ab. „Warum erzähl’ ich es dir überhaupt?“ murrt er leise. Die blicke der anderen anwesenden, bis dahin desinteressierten Illidari auf sich ziehend rief’ Witwe ihm noch ein „Weil dir irgendwer sagen muss, wann du überdramatisch bist, Schatz!“ hinterher, ehe sie anfing zu Lachen.

Seither war der Elf vom Antlitz der Welt verschwunden.

Shaojun begab sich erneut zu einer Meditation an einen Ort, den sie immer aufsuchte wenn sie Probleme mit der Allianz und ihrem Lichtglauben hatte. Der Zwielichtshain bot ihr wie gewohnt die nötige Ruhe und den Abstand zu dem ganzen Ärger. Es fiel ihr schwer zu medetieren… den Kopf voller Gedanken, so wie das Flüstern machte es ihr nicht einfacher… sie verweilte noch einige Zeit am lokalen Mondbrunnen. Als sie es erneut versuchen wollte, erschien ein Portal wie aus dem Nichts… dahinter ein verschwommenes Bild einer Stadt… war es Dalaran ? Nein…! Es war ein Art Kristall Turm mit einer kleinen Stadt die um jenen erbaut wurde. Dazu er erklang ein Lied eher ein Gesang… Jun war neugierig ,sie hatte das Gefühl dass sie … gerufen wird… so durchschritt sie das Portal. Dabei zerbrach ihr Stab und Ihre Kleidung blieb zurück… wohin sie verschwunden ist ? Das weiss niemand… Die Kleidung und der Stab wurde von einem ortsansässigen Soldaten gefunden, der jene Gegenstände zur Kathedrale von Sturmwind brachte und einer Priesterin übergab. Es erschien ihm richtig. Ob und wann sie wieder auftaucht dürfte wohl unbekannt sein. So werden sicher einige Jahre ins Land ziehen.

Die Stasiskammer

Eine Ewigkeit war die Goblinhexe nun schon in der Stasiskammer eingesperrt. Aus irgendeinem Grund waren ihre Körperfunktionen beinahe auf Null herunter gefahren – sie brauchte weder Essen noch Schlaf und nicht einmal atmen tat sie. Gleichzeitig war ihr Geist aber hellwach, sie bekam alles um sie herum mit. Auch wenn sie ihren Kopf nicht drehen konnte, waren zumindest ihre Augen offen und durch die Wand der Stasisfalle konnte sie die Stimmen und Geräusche ihrer Umgebung wahrnehmen – wenn auch etwas gedämpft.

Eigentlich war sie und ihre Verbündeten mächtig genug, um sich nicht so leicht gefangen nehmen zu lassen. Sie alle beherrschten in irgendeiner Form die Magie der Schatten und darüber hinaus noch das Arkane, Todesmagie, Blutmagie oder in ihrem Fall zerstörerische Felmagie. Dies war ihnen wohl auch zum Verhängnis geworden, denn Macht lockt Macht an. Und es gibt immer jemanden, der stärker ist.

Drei Jahre in Stasis bei vollem Bewusstsein können jemanden wahnsinnig oder verzweifelt werden lassen. Damit das nicht geschah, tat Spriggl das einzige, was in ihrer Situation möglich war: Sehr genau beobachten. Die Technologie der Astralen war hoch faszinierend. Den besten Erfindungen der Goblins war sie Jahrhunderte voraus, selbst die Draenei konnten vermutlich nicht so interessante Dinge bauen. Spriggl war nahe eines Handelsplatzes deponiert, wo sie viele interessante arkane und technologische Dinge den Besitzer wechseln lassen sah. Es war ja auch ein exquisites Geschäft, irgendwo in einer Zwischendimension im Wirbenden Nether.

Auch wenn Spriggl ein goblintypisches Talent besaß, sehr schnell neue Sprachen zu lernen, war es nicht leicht und dauerte sehr lange, bis sie halbwegs verstand, was die Astralen untereinander und mit ihren Kunden beredeten. Aber Zeit war in ihrer Kammer ja nicht das, was fehlte. Und so schaffte sie es immer besser, sich einen Reim darauf zu machen, was da draußen vor sich ging. Zwei Sachen war ihr aber sehr schnell klar: Erstens war sie selbst eine Ware und zweitens wollte wohl niemand eine Goblinhexe kaufen.

Zweimal kamen interessierte Käufer in die Nähe ihrer Stasiskammer. Das erste Mal waren es Wesen, die sie nie zuvor gesehen hatte. Definitiv nicht aus Azeroth und auch nicht aus Draenor oder Argus. Spriggl hatte keine Ahnung, was diese Wesen sich von einem Erwerb erhofften, aber nach fünf Minuten Verhandlung gingen sie weiter. Beim zweiten Mal hingegen kannte sie die Käufer genau: Zwei Wyrmzungendämonen schienen sich für sie zu interessieren. Vielleicht ganz gut, dass dieser Handel ebenfalls nicht zustande gekommen war, denn er hätte leicht zu einem Grubenlord in irgendeiner entfernten Welt führen können.

Eigentlich sind Goblins und Astrale gar nicht so verschieden. Die Astralen sind ebenfalls ein Volk von Händlern, die von Technologie fasziniert sind und eine Hierarchie entwickelt haben, bei der die reichen Personen ganz oben stehen. Rücksichtslos sind sie auch, aber Spriggl hatte mehr als ein paar Mal jemanden nur deshalb umgebracht, weil sie etwas haben wollte oder einfach dringend Lebensenergie oder einen Seelensplitter benötigte. Wäre sie nicht das Opfer, sie würde den Astralen wegen dem Einbruch in ihrer Festung, dem Raub und der Entführung nicht einmal Vorwürfe machen.

Womöglich war Spriggl die erste Goblin, die theoretische Technomantie gemeistert hatte. Zwar war es in ihrer Stasiskammer nicht möglich, Magie zu wirken, aber es war unglaublich spannend, wie dieser Astrale links in ihrem Gesichtsfeld Objekte in eine Taschendimension stecken und wieder heraus holen konnte. Spriggl hatte die Gesten und Spruchformeln hunderte, wenn nicht sogar schon tausend mal beobachtet. Die Goblinhexe hatte zwar vor der Entführung auch gerne ihre Folianten verkleinert, damit sie eine kleine Wanderbibliothek mit sich herum tragen konnte, aber dies hier war eine ganz andere Größenordnung.

Dennoch, so langsam wurde es langweilig. Es war einfach überhaupt nicht möglich auch nur irgendwie zu erahnen, wie viel Zeit vergangen war. Monate, Jahre… hier gab es nicht mal Tag und Nacht. Und diese eine Diode an diesem Netherportal, sie hatte einen Wackelkontakt. Wenn man das einmal gesehen hat, fällt es wirklich auf. Diese ständige Asynchronität. Nein, das hier ist kein Ort mehr zum Verweilen. Wenn sie wenigstens sprechen könnte. Sie wäre in der Lage, sich selbst so gut anzupreisen, dass sie auch gekauft würde. Es gäbe zwar schlimmere Orte, aber diese dauerhafte Monotonie war immer weniger zu ertragen.

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Es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen…
als mir der Gestank verbrannten Fleisches in die Nase stieg. Es war der Geruch meines eigenen Fleisches. Nur eine kleine Fläche im Gesicht verbrannte unter dem Brandeisen und doch zeichnet es mich ein Leben lang als vogelfrei und verbannt aus dem Königreich Sturmwind. Das V auf der Wange ist nach den Jahren schon längst verheilt, bereits als ich in Beutebucht lebte, als ich als fleißiger Matrose für die Südsee Initiative gearbeitet habe. Und es wurde von einem dichten Bart überwuchert als ich von den Feinden der Initiative verschleppt wurde und jahrelang für diese Piraten auf ihrem Schiff schuften musste. Viele Narben kamen hinzu, viele Erfahrungen auf die ich gerne verzichtet hätte, viel Leid, aber auch die Sehnsucht nach der Heimat wuchs im mir.
Wird man mich so überhaupt noch im Königreich erkennen? Es waren nur ein paar Jahre, aber harte Jahre zeichnen einen stärker. Bin ich den Piraten entkommen nur um am Galgen des Königreichs zu enden oder finde ich zurück in Beutebucht wieder mein Glück?

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Ich lade schonmal alle ein am 7.12. einen abstecher nach eisenschmiede zu machen man munkelt es gebe Geschenke!

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TL:DR:

  • Nevex war noch ein halbes Jahr in Eisenschmiede, wo er seine Gemeindehausarbeit weiter gemacht hat und von einem Priester unterrichtet wurde.
  • Danach ging Nevex nach Neutüftlerstadt, um wieder zu seinen Wurzeln zu finden.
  • Der Aufenthalt war nicht lang geplant, zog sich dann aber über Jahre, wo er in immer weitere Projekte verwickelt wurde.
  • Lebenszeichen und Briefaustausch mag es unregelmäßig gegeben haben, aber er war da mehr auf sich und seine Projekte fixiert.

IC-Post

Lange war es her, dass Nevex in Sturmwind gewesen war. Zumindest sagte das der Kalender, so lange war es ihm wirklich nicht vorgekommen. Gnomeregan verwirrte seine Zeitwahrnehmung da wohl etwas. Weder hatte er dort wirklich Pausen zum Nachdenken gehabt, noch war man da besonders daran interessiert, was sich draußen abspielte… Oder so war zumindest Nevex’ Eindruck in Neutüftlerstadt bestätigt worden. Es war selten genug gewesen, dass er aus Eisenschmiede gehört hatte und noch seltener von weiter weg. Und statt Politik und persönliche Beziehungen wurde einfach viel, viel mehr über die eigenen Projekte geredet und daran gearbeitet.

Und dabei konnte man schon mal die Zeit vergessen, seien es nun Stunden, Tage oder Monate. Vergessen? Verlieren? Wie dem auch sei, wenn man wirklich etwas zu tun hatte, war die Zeit einfach nicht so wichtig. Und er hatte fast durchgehend etwas zu tun gehabt. Selten das, was er geplant hatte, aber immer etwas. In Neutüftlerstadt musste er nicht erst große Vertrauensbarrieren überwinden, wenn er Hilfe anbot, fand man etwas zu tun, und wenn er nicht wusste wie, war man gerne bereit es ihm zu zeigen oder ihn mit der passenden Literatur aufholen zu lassen.

Er hatte nicht gewusst, wie sehr er das vermisst hatte. Fast sein gesamtes Erwachsenenleben hatte er auf Reisen oder bei anderen Völkern verbracht und das Leben in der gnomischen Gesellschaft nie so intensiv mitbekommen wie jetzt. Die Perspektive seiner Kindheit war auf jeden Fall eine sehr andere gewesen, vielleicht war er damals noch nicht bereit gewesen, es so anzunehmen wie es war. Vielleicht war es auch nicht so wie früher und der Fall Gnomeregans hatte die Veränderungen zu verantworten. Was es auch war, er hatte keinerlei Zweifel, dass es die richtige Entscheidung gewesen war herzukommen.

Dabei war er anfangs gar nicht überzeugt gewesen. Es hatte sich damals mehr wie eine Niederlage angefühlt, als ein sinnvolles Projekt. Kaum ein halbes Jahr hatte er mit Meister Gidoin gehabt, bevor dieser klar machte, dass Nevex erstmal mehr über sich selbst lernen sollte, bevor er mit den Lehren des Zwerges und der Kirche wirklich etwas anfangen konnte. Und der erste Schritt dafür wäre, zu seinen Wurzeln zurückzugehen. Zu verstehen, wer er damals war, um zu verstehen, wer er heute war und wirklich zu fühlen, wer er sein wollte. Er hatte Jahre mit minimaler Anleitung studiert und er hatte gedacht, die Antworten darauf schon zu haben, aber der Zwerg war unnachgiebig wie immer gewesen und hatte ihn fast wörtlich vor die Tür gesetzt.

Und Nevex hatte Wochen gebraucht, bis er sich dazu durchringen konnte, den Rat anzunehmen. Sein erster Reflex war gewesen, seine Lichtstudien endgültig zum Fehlschlag zu erklären und wieder etwas zu machen, zu dem er tatsächlich qualifiziert war. Wenn er in mehreren Jahren nicht so weit gekommen war, dass ein Lehrer irgendwas mit ihm anfangen konnte, welchen Sinn hatte es schon, es nochmal zu versuchen? Er war offenbar ungeeignet als Priester. Zu verkopft, zu unflexibel, zu uneinsichtig. Aber nach Neutüftlerstadt zu gehen war so oder so überfällig, also hatte er seinen Posten am Gemeindehaus aufgegeben und war dorthin gereist.

Und natürlich hatte Meister Gidoin recht gehabt. Im Rückblick war es so offensichtlich. Und hatte ihm Seyraa nicht auch schon dasselbe gesagt? Aber wie so oft sein erster Instinkt war, wenn es ernst wurde, war er weggelaufen. Er hatte sich niemals wirklich mit dem Fall von Gnomeregan, den Überlebenden und der Situation dort auseinandergesetzt. Er hatte sein Leben woanders fortgeführt und so getan, als wäre “nach vorne schauen” dasselbe wie nicht zurück zu schauen. Neutüftlerstadt hatte ihn eines besseren belehrt. Fast alle dort lebten für die Zukunft. Sie alle arbeiteten an Erfindungen und Ideen, die die Welt langfristig verbessern sollten. Und sie alle taten das im Schatten Gnomeregans. Die Fehlschläge der Vergangenheit waren immer präsent und keiner versteckte sich davor. Im Gegenteil, man lernte daraus.

Es hätte von vornherein klar sein sollen. Das war es auf intellektueller Ebene auch gewesen. Aber es zu erleben und sich der Lage zu stellen… Erst das machte es emotional real. Und auch das hätte er gewusst. Anderen hätte er genau dazu geraten. Aber für sich selbst? Da hatte er allen Widerstand gegen die Idee rationalisiert. Er hatte gar nicht gewusst, wie gut er darin geworden war, sich selbst zu täuschen.

Und was für eine Erleichterung es wäre, damit aufzuhören. Innerhalb der ersten Tage in Neutüftlerstadt rutschte er bereits in mehrere Projekte von anderen Gnomen, nach ein paar Monaten startete er eigene. Er half bei der Forschung zu Schleimlingen, er arbeitete an Experimenten zur Umwandlung von elektrischer in arkane Energie, unterstützte richtige Heiler bei der Behandlung von Lepragnomsymptomen, er begleitete Expeditionen in die gefallene Stadt auf der Suche nach Geistern. Und er arbeitete mit Anderen zusammen an der Forschung zum Licht, redete mit Überlebenden aus seiner Kindheit und organisierte eine Gedenkfeier für die Verlorenen.

Mehr als zwei Jahre war es offenbar so gelaufen. Selten hatte er überhaupt über die Welt außerhalb der diversen Projekte, in die er sich einbrachte, nachgedacht. Oder warum er eigentlich gekommen war. Er hatte viel gelernt und wenig geplant. Es war nicht so, als hätte er seine Freunde da draußen vergessen, es war nur nie etwas gewesen, dass er nicht hinausschieben sollte. Ein Schmunzeln huschte über seine Lippen. Mit anderen Worten, er war kurz davor, nach seinem Fehlschlag vor Eisenschmiede und Sturmwind weg zu laufen, so wie er es vorher mit Gnomeregan gemacht hatte. Da war der Brief wohl gerade richtig gekommen.

Er faltete das Papier zusammen und steckte es in seine Tasche. Es war schön, dass man an der Akademie noch manchmal an ihn dachte. Mal sehen, ob er helfen konnte.

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Kante ist noch immer tot und weiterhin der wahre König der Straße.

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Nutzbare Meta-Informationen:

→ Nicht lange, nachdem der Schleier zum Totenreich geöffnet wurde, kündigte die rastlose Schattenwirkerin bei Bekannten und jedem, der es hören oder nicht hören wollte, eine kleine Reise an, um zu sich zu finden.
→ Feste, Veranstaltungen und Konflikte zogen ins Land, ohne dass man die Nachtelfe noch einmal präsent irgendwo gesehen hätte in ihrer Funktion als Kopf des Silberstreifs. Nicht einmal ihr Kollege Istariel Dunkelweber oder eine andere Person des Silberstreifs wusste so recht, wo sie eigentlich steckt.
→ Besuche bei ihrer kleinen Hütte im Dämmerwald stellten sich als fruchtlos heraus. Das Haus wucherte in den vielen Monden völlig zu. Das Hippogryphennest neben der Hütte war voll mit gefährlich vielen Spinnweben und wenn man sich mangels Türschloss einfach Zutritt verschaffte zu der kleinen Pappschachtel von Häuschen, wurde man von niemandem begrüßt. Nur von den spartanischen Möbeln, Schimmel und den vielen S.E.L.F.I.E.-Kamera-Polaroids an der Wand. Eines davon wurde abgerissen und bis zur Unkenntlichkeit zerschnipselt auf dem Bett zurückgelassen.
→ Aus Wochen wurden Monate. Aus Monaten wurden schließlich Jahre. Die Toten waren lange verbannt, die Welt ein weiteres Mal gerettet. Aus einem „Wisst ihr, wann Nia wiederkommt?“ wurde womöglich irgendwann ein „Ich frage mich, ob sie noch irgendwo da draußen ist.“.

IC-Gedöns:

Tock. Tock. Tock. Der stählerne verzierte Stab mit dem Sichelmond als Spitze hatte in der Vergangenheit oft gute Dienste als Waffe oder magische Hilfe geleistet. Heute war er nicht mehr als ein Gehstock. Einer, den sie brauchte, nachdem das kaputte Knie, das sie sich damals eingefangen hatte, wieder Faxen machte.
Einen schweren Korb trug sie auf dem Rücken, gut gefüllt mit Reis, der wieder für die nächsten zwei Wochen reichen sollte. Die Pandaren vom Markt waren in Ordnung. Sie hatten schnell bemerkt, dass die Elfe, die stets einfach nur ihren Reis haben möchte, keine Fragen beantwortete und auch keine Kontakte knüpfen wollte.
Eine neue Pappschachtel hatte sie sich gesucht, in einer schöneren Umgebung, die er sicher traumhaft gefunden hätte. Sie unter anderen Umständen bestimmt auch. Hinter jede Menge Bambus versteckt auf einem kleinen Hügel lag die kleine Hütte, in die Nia ihren Reis hineinbrachte und wo sie ihren Umhang mit der großen Kapuze ablegte.
Der Weg ist anstrengend gewesen, doch weniger körperlich - psychisch hatte es ihr wieder einmal alles abverlangt. Prokrastination überwinden, um nicht zu verhungern. Anziehen. Mit Leuten sprechen. Blicken ausgesetzt sein. Wann hatte sie ihren Umhang eigentlich zuletzt gewaschen? Egal.
Stumm ließ sie sich in den Korbstuhl auf der kleinen Veranda sinken, von dem sie Teile des Tals überblicken und mögliche Besucher schnell wahrnehmen konnte, um sich im besten Fall schnell im Haus zu verbarrikadieren. Der Sonnenuntergang, in den sie direkt hineinstarrte, brannte in den Augen, doch wandte sie den Blick nicht ab. Seichte Unterhaltung für den Abend, bis die Sterne sichtbar wurden und dann als stummes, unbewegliches Theater dienen würden.
Wie viele Jahre sie bereits tagein, tagaus dort saß, wusste sie nicht. Zeit hatte jede Bedeutung verloren und es gab keinen Grund, woanders zu sein. Überhaupt zu sein und sich darauf zu fokussieren, war anstrengend genug.
Sie hatte vor Jahren so gerne mehr sein wollen. Eine Anführerin. Ein Vorbild für Schüler. Eine beliebte Kameradin. Eine erfolgreiche Frau, die mitten im Leben steht und sich schöne Roben leisten kann. Eine liebende Gefährtin. Doch vielleicht war genau dies das Problem gewesen. In einer Welt des Krieges Träume zu haben, die immer wieder zerbröselt sind wie ein Keks in der Jackentasche.

((Trauerkloß immer noch out.))

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Bisher habe ich viele Leute gesehen, die auf einmal Titel und Ländereien haben. Wie überraschend.

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Mit ruhiger Hand häutete sie den Hirsch, routiniert darauf achtend das das zukünftige Leder keine Beschädigung durch den Dolch erfuhr. Die Wälder Feralas waren eine Wohltat zu dem Treiben Sturmwinds, wo sie nach dem Brand Zuflucht gefunden hatte. Die letzten Jahre hatten viel verändert, sie vermisste oft Teldrassil und immer wenn die Sehnsucht zu groß wurde, reiste sie für die Jagd nach Kalimandor. Ob es wohl irgendwann wieder eine Heimat für ihr Volk geben wird, mit einem Tempel für Elune und einem Händerviertel wie in Darnassus? Sie hoffte es sehr, auch wenn die meisten der Geflüchteten so wie sie selbst, sich in Sturmwind inzwischen eingelebt hatten, war es nur ein Kompromiss.
Ihre Zunftkollegen im Zwergenviertel hatten immer Verwendung für das Leder was sie mitbrachte und damit hatte sie sich ein bescheidenes Auskommen gesichert, was man leider in der Stadt benötigte. Und so würde sie in den nächsten Tagen wieder zurückreisen um Handel mit Leder und Fellen zu treiben .

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Die letzten 3 Jahre schienen bei Shandra ähnlich wie schon die letzten beiden verlaufen zu sein.
Die Tage in der Stadt Sturmwind widmete sie ihren beiden Standbeinen – der Magie und der Schneiderei, die Abende der Unterhaltung und in mancher Morgenstunde fröhnte sie der Hatz im Wald.
Die Tage außerhalb der Stadt waren Reisen und kleineren Abenteuern gewidmet.


Geschichtsschnippsel aus 3 Jahren

Ein Surren in der Luft – die vermummte Zauberin fährt herum – zu spät.
Zwei schwere Objekte, verbunden mit einem Seil fliegen auf sie zu und treffen, wirbeln um ihren Körper herum.
Eins, zwei, drei – drei mal überschlägt sie sich, während sie eingeschnürt wie ein festlicher Rollbraten den heißen Sand einer tanarischen Düne hinabkullert, vorbei an einem grün glänzenden Mistkäfer der ihr gewiss äußerst erstaunt hinterherblickt.
Fast so erstaunt wie sie selbst ihn anblickt– aber allen voran ist sie damit beschäftigt durch eifriges Spucken einen Eindruck los zu werden, den sie seit ihrer Kindheit nicht mehr kannte: Sand im Mund.
Fluchend hebt sie den Blick auf zwei Paar Stiefel, atmet tief durch und hebt den frühlingsgrünen Blick weiter hinauf zu zwei garnicht so unbekannten Gesichtern.

Ihre Hände gleiten prüfend über den seidenen Stoff, befühlen seine Beschaffenheit und Struktur.
„Diese Qualität – aber ich brauche eine andere Farbe.“
„Wie wäre es mit dem da hinten? Blau soll dieses Jahr recht gut ankommen bei den feinen Damen.“
„Nein, nein. Die Dame möchte auffallen. Nur nicht in Rot, es darf keinesfalls Rot sein.“
Weitere Stoffballen werden vor ihr auf den Tisch gelegt, bis ihr Blick schließlich ein grünes Stück Stoff auf einem der oberen Regale erspäht.
„Das da oben, kann ich den sehen?“
Sie kann – vor ihr wird eine Stoffbahn aus feinstem Seidenbrokat ausgebreitet. Die Farbe ein glänzendes, sattes Grün.
„Ja, das ist es. Den nehme ich.“

Mit einem leisen Quietschen schließt sie die Kellertür hinter sich, dreht den Schlüssel zwei mal herum - puh, das war knapp… vielleicht sollte sie dieses Ding doch mal untersuchen lassen. Aber nun ist es ja im Keller, da kann es auch erstmal bleiben.
Begleitet von einem Seufzen lässt sie sich auf der bequemen Sitzbank nieder und greift sich ihr Glas vom Tisch. Ein Schluck Whiskey wird auf den Schrecken hin ganz gut tun…
Und gerade während sie das Glas an ihre Lippen führen will, fällt ihr Blick auf etwas, das garnicht hier sein sollte – doch dort hängt es, direkt neben dem Kamin, wo sie es gerade erst abgenommen hatte.

Die Feder kratzt unwirsch über das Papier:„Schnee vom Nimmerlaya – welcher Idiot kommt auf die Idee einen Trank zu brauen, für den er Schnee vom Nimmerlaya braucht! Und warum zum blutigen Nether habe ich mich breit schlagen lassen, da rauf zu laufen?
Es war ein absolutes Disaster… fast wäre ich mit zwei Zehen weniger heim gekommen!“

Sie brütet nun schon seit einigen Stunden über ihren Büchern. Magie war in der Praxis einfach schon immer lustiger gewesen, als in der Theorie.
Genug davon! Ihre Geduld ist am Ende und es ist an der Zeit einen neuen Versuch zu starten.
Die Ärmel werden hoch gekrempelt, das Übungsziel anvisiert.
„Und diesmal zerreißt es dich nicht, ansonsten zünde ich diese Bücher gleich mit an!“
Sie atmet tief durch – keine Wut, sie hat sich unter Kontrolle… oder vielleicht… versucht sie es lieber nach einer kleinen Teepause erneut.

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