Da gebe ich Dir natürlich völlig recht. Und ja, mit mehr FPS fühlt sich das ganze auch noch fluffiger an. Aber hier bin ich kompromissbereit. Der wichtige Punkt ist nur, dass die FPS nicht in den kritischen Bereich fallen, wo tatsächlich die Spielreaktion verzögert ist (was gerade als Tank oder Heiler richtig blöd wird).
Gestern habe ich das neue Notebook bekommen. Schon krass, wie klein ein 13-Zöller sein kann - das Modell ist aufgrund der verkleinerte Tasten echt nichts für große Hände.
Irgendwas läuft aber noch nicht rund bei der Software. Ich hatte nach dem Start Probleme mit der Kamera (Windows Hello), die ich auch noch nicht behoben habe. Begleitend dazu war das System dann anfänglich stellenweise träge. Im Spiel (nur questen) ging es dann auf Stufe 6 mit Sichtweise 7 recht fluffig vorwärts. Nach ca. 1h Spielen hatte ich aber plötzlich den Eindruck, als würden auch hier leichte Einbrüche erfolgen, wenn auch bei weitem nicht in dem Maß wie beim HP Envy.
Ich habe das Gerät nochmal resettet, schaue heute Abend, ob treiberseitig nun alles läuft inkl. Kamera. Dann werde ich mir mal ein Diagnosetool installieren, mit dem ich die ganze Hardware ingame besser im Auge behalten kann. Davon erhoffe ich mir ein genaueres Bild. Ich werde berichten.
Fortsetzung nach Test:
So, liebe Leute. Heute habe ich mal eine für mich neue Erkenntnis gewonnen, dass Marketing-Aussagen oder Ergebnisse von Notebooktests SEHR mit Vorsicht zu genießen sind.
Mein Reset des Asus-Notebooks war insoweit erfolgreich, dass es danach keine Schwierigkeiten gab. Nun habe ich parallel den MSI Afterburner mit RTSS installiert und mir während des Spielens die Werte für Auslastung, Takt und Temperatur der GPU sowie der CPU-Kerne angeschaut.
Hier nochmal die Grundwerte des Asus Zenbook UX333FN:
Intel Core i7-8656U, 16 GB RAM, 256 GB SSD, Geforce MX150 mit 2GB RAM
WoW auf Grafikstufe 6
Gespielt habe ich in Krasarang-Wildnis, wo ich gerade queste und ich ein paar Stellen mit wabernden Grafikeffekten gefunden habe, die ich grafikseitig für recht belastend hielt.
Start bei:
GPU 67°C, 44% Auslastung bei ca. 1400 MHz
CPU 60%, 20% Auslastung und 2800-3400 MHz
FPS schwankend zwischen 50 und 70
Dann habe ich ca. 20 min gespielt. Und plötzlich begannen erneut Ruckler aufzutreten, als würde sich das Spiel ziehen.
Stand:
GPU (Temp. dummerweise nicht notiert), 100% Auslastung, Takt schwankend im Bereich 139-671 MHz !!!
CPU 70%, Auslastung 30-60% schwankend, 2490 MHz
FPS sackten immer wieder von ca. 50 FPS auf 16-19 runter
Ich habe die Grafikstufe dann auf 4 runtergeregelt, das brachte aber keine spürbare Veränderung/Verbesserung mit sich.
Ich schlussfolgere hieraus, dass die Grafikkarte zwar kurzfristig in der Lage ist, eine deutlich höhere Leistung als ein integrierter Grafikchip zu liefern. Unter Dauerlast aber dürfte die Kühlung der limitierende Faktor sein. Das System taktet CPU und vor allem extrem die GPU runter, womit die Leistung massiv einbricht. Damit also eher als Marketing-Gag zu betrachten, da die immer postulierte Mehrleistung nur bei kurzen Anforderungen geliefert wird, dauerhaft aber nicht zur Verfügung steht. “Unterstützt” wird der Effekt möglicherweise auch durch die Gestaltung des Kühlsystems, da CPU und GPU in dem Notebook durch eine gemeinsame Heatpipe verbunden sind und von nur einem Lüfter gekühlt werden. Dabei kommt die Abwärme der CPU danach erst über die GPU und zum Schluss nach draußen. Bei einem besseren Kühlkreislauf sähe das ganze ggf. auch besser aus, lässt sich nur wiederum in so einem kompakten Gehäuse kaum umsetzen.
Nun mal zum Vergleich mein derzeitiges HP Spectre x360 von Ende 2018.
Intel Core i5-8265 (4 Kerne), 8 GB RAM, 256 GB SSD, Intel HD 620 UHD
WoW auf Grafikstufe 4
gleiches Questgebiet nach ca. 20 min Spielzeit
Temperatur und Auslastung des Grafikchips hat mir das Tool leider nicht angezeigt
CPU bei 67°C, 28% Auslastung, 2700 MHz
stabile 57 FPS
Damit zeigt sich mir noch ein weiterer Punkt, wobei mir dessen Effekt aus Benchmarks schon eher bekannt war. Der Core i7 (im Asus) scheint ebenfalls seine Leistung nur kurzzeitig ausreizen zu können und scheitert dann am Throttling. Im Endeffekt ist er in einem Notebook dieser Größe fehl am Platz und zeigt eine Dauerleistung, die sich eher auf dem Niveau eines Core i5 (Spectre) bewegt.
Interessant noch zum Vergleich:
Ich habe nach Gegenvergleich mit dem Spectre nochmal das neue Asus hergenommen, die MX150 deaktiviert und mit der integrierten UHD620 gespielt. Stärkerer Prozessor, gleiche Grafikeinheit. Im Ergebnis aber lief der Core i7 an der gleichen Stelle ca. 200 MHz niedriger als der Core i5 und die FPS lagen bei 53 FPS, also niedriger als im Spectre (wenn auch marginal). Schlussfolgerung hieraus - Core i7 in Ultrabooks ist Schwachsinn, wenn man dessen Mehrleistung immer wieder dauerhaft benötigt.
Fazit:
Ich werde wohl bis auf weiteres bei meinem HP Spectre bleiben. Auch wenn ich schon Ecken erlebt habe, wo die FPS auch runtersackten, so zeigt es bisher einen stabilen Betrieb bei Stufe 4 und den meisten Dauerspielspaß für mich.
Ultrabooks mit dedizierter Grafik fallen wohl bis auf weiteres generell aus dem Raster und sind aus der oben beschriebenen und getesteten Problematik heraus zum Dauerspielen nicht zu gebrauchen. Will man das, sollte man zwingend zu einem größeren Modell (mind. 14, besser 15" oder höher) greifen, wo eine dedizierte Grafik erstens eher vorkommt und zweitens die Kühllösungen viel ausgereifter sind. Allerdings führt das dann wiederum auch durchaus zu mehr Lautstärke sowie einem z.T. deutlich höheren Preis. Getestet hatte ich in den vergangenen Wochen ja das HP Envy 13 (gleiche Problematik wie oben und Auslöser für die intensive Prüfung dieses Effekts) sowie ein Dell XPS 15 9570. Bei letzterem war natürlich richtig Bumms drin durch die nicht limitierte CPU (kein ULV-Prozessor) sowie die GTX 1050. Da blieben auch die FPS stabil bei Grafikstufe 10. Das sah klasse aus und spielte sich fluffig. Aber: fast 1800,- EUR Kaufpreis, obwohl einer der kompaktesten 15-Zöller mir deutlich zu groß und zu schwer und drittens klang das Ding unter Last wie ein Föhn.
Naja, mal schauen, was die Technik zukünftig bringt. Ich bin mal gespannt, was bei den integrierten Grafikeinheiten von AMD im Jahr 2019 rauskommt. Vielleicht liegt dort ja eine geeignete Alternative für mich. Derzeit gibt es für meine Wünsche kein geeigneteres Gerät als mein jetziges Spectre.
Ich hoffe, dass meine weitgefassten Ausführungen vielleicht dem einen oder anderen helfen, der aus ähnlichen Gründen zu einem Ultrabook greift oder mit einem Gerät mit MX150 liebäugelt, um seine Entscheidung etwas fundierter aus der Praxiserfahrung heraus zu fällen.
Einen schönen Abend wünsche ich Euch!