Hi,
Es war einmal …
… in einem kleinen Städtchen, wie man es überall finden kann. Es war eine kalte Dezembernacht und die Sterne funkelten am samtschwarzen Firmament. Ruhe lag über dem Städtchen. Der leichte Wind zerteilte den Rauch der vielen Kamine und trug manchmal noch eine Ahnung der Abendspeise mit sich.
Die letzten Lichter verloschen hinter den Fenstern und so wurde es dunkel, bis auf die schwankende Laterne des Nachtwächters, der mit ruhigem Schritt seine Runde machte.
Der Mann war noch nicht lange in der Stadt, hatte erst zwei Mal den Dienst getan, und ihm war noch vieles neu. Und so geschah es, daß er falsch abbog. Lang war die schmale Gasse und sie endete an der Stadtmauer. Rechts und links nur die Rücken zweier Gebäude in denen die Bewohner schliefen und wohl hofften, er würde gut über sie wachen.
Der Mann wandte sich gerade zum Gehen um als das Licht seiner Lampe auf eine kleine, hölzerne Tür in der Ecke fiel. Sie war nicht mal groß genug für ein Kind, außer es würde krabbeln und sie war ebenso verwittert und bemoost wie die Steine der Stadtmauer.
Der Nachtwächter meinte etwas glitzern gesehen zu haben und da erwachte seine Neugierde. Er griff an die Holztür und zog, zog kräftiger und dann gab sie nach und öffnete sich. Ein Sack lag in dem kleinen Raum hinter der Tür, ein alter Sack und er war gefüllt.
Der Nachtwächter sah sich um, doch niemand schien ihn gehört zu haben, niemand ihn gesehen, also griff er nach dem Sack, zog ihn heraus und sah hinein. Spielzeug war darin, kleine, geschnitzte Püppchen und Tiere, Holzkreisel, kleine Gürteltäschchen für Kinder und vieles andere mehr.
Für einen Moment wußte der Nachtwächter nicht, was er denken, was er tun sollte. Wie lange mochte der Sack hier versteckt gewesen sein und warum? Zuerst wollte er den Sack wieder zurückschieben, doch dann sah er das Amulett. Das also hatte geglitzert als das Licht seiner Lampe drauf gefallen war! Und als er das Amulett erkannte, wußte der Nachtwächter was er zu tun hatte.
“Du kommst spät, Nikolaus.” Die Stimme seiner Wirtin trug einen milden Tadel in sich.
Der Nachtwächter nickte und drückte der Witwe das Amulett in die Hand, ein ähnliches hing ihr um den Hals.
“Wo hast du das her?”
Nikolaus erzählte ihr von seinem Irrweg und dem Türchen in der Stadtmauer am Ende der Gasse. Und dem Sack mit dem Spielzeug.
“Du hast bei jedem Haus, in dem Kinder wohnen, etwas Spielzeug hingelegt?”
Nikolaus nickte. “Mal legte ich es in ein Körbchen, mal hing ich’s an einen Nagel, doch das Meiste tat ich in die Schuhe. - Eine seltsame Sitte, Schuhe vor die Tür zu stellen.”
Nur kurz mußte die Wirtin blinzeln, denn es war einst ihr Mann gewesen, ebenfalls ein Nachtwächter, der diese Sitte anregt hatte. Je Bewohner einen Schuh und so wüßte er immer, daß alle da wären oder ob niemand zu Hause wäre.
“Falls es brennt?”, fragte Nikolaus und freute sich insgeheim über das Lächeln seiner Wirtin.
“Nein, wenn es das nur gewesen wäre”, seufzte sie und goß ihm Tee ein. “Geklaut hat er, der Taugenichts und die Schuhe sollten ihm sagen, ob er unbemerkt bleiben würde oder nicht. - Das Amulett hatte er mir gestohlen gehabt und das Spielzeug den Kindern.”
“Und ich brachte es zurück.”
“Ja”, sagte die Wirtin und plötzlich wurde ihr ganz warm in der Brust, “du bist ja auch ein Guter, Nikolaus.”
Bei uns gab es nur für Männe und /me einen Minzschokolade-Nikolaus. Ohne diese vorher dem Käsefuß"duftbad" auszusetzen
trollische Grüße,
Cerka