Ich suche aktuell den Standort von Gul’Dans Heimatdorf. Hintergrund ist das ingame-Video, das man in Dalaran abspielen lassen kann, wenn man einen Folianten dort in der violetten Zitadelle abgibt.
In dem Video wird Gul’Dan aus seinem Dorf verbannt, das an oder in einer weitläufigen Wüste liegt. Er verhungert beinahe beim Durchqueren der Wüste und erreicht irgendwann, scheinbar zu Fuß, den Thron der Elemente in Nagrand. Es gibt aber keine Wüste auf Draenor.
In der ursprünglichen Zeitlinie ist er ein Schüler von Ner’Zhul und seine Machtgier bringt ihn in Kontakt mit der brennenden Legion. Aber in der Draenor-Zeitlinie soll er eben sein Dorf vernichtet haben und “kein sterblicher wird jemals von meinem Heimatdorf erfahren.”
Naja, hoffe Ihr habt Ideen oder hat Blizzard einfach die eigene Story nicht recherchiert?
Er kommt aus dem Clan und dem Dorf in Gorgrond welches es nicht mehr gibt und bisher nie gab.
Interessant ist die Tatsache, dass eben auch der MU Gul’dan aus diesem Dorf stammt und zunächst am Thron der Elemente mit den Dämonen in Kontakt kam, bevor er ein Schüler von Ner’zhul im Schattenmondtal wurde, retcon von den Chronicles und etwas das ich eigentlich sehr schade fand.
Aber gut, so ist es jetzt nunmal. Er hat das Dorf dem Erdboden gleich gemacht, keiner weiß mehr wo genau es war, Vermutungen legen Gorgrond nahe.
Vielleicht war er auch Teil des Klans der lachenden Schädel, nur war Gul’dan nie nach lachen zumute. Dass er ausgestoßen wurde war also kein Zufall, sondern unausweichlich.
Er war halt nicht wahnsinnig genug für den Clan. Vielleicht wurde mit ihm und/oder seiner Mutter zu viel angestellt, dass es zu Missbildungen seinerseits kam
Weil Gul’dan dadurch zu einem tragischer Charakter wird. Es schafft Mitgefühl für seinen Charakter, anstelle ihn einfach zu etwas moralisch bösen zu machen.
Er wird von allem und jedem verstoßen und von Kil’jaeden aufgegriffen als er am verletzlichsten ist, statt einfach nur der Schüler von Ner’zhul zu sein, der aufgrund von Machthunger seine Gelegenheit nutzt seinen Lehrer zu ersetzen.
Es ist der gleiche Grund, weshalb man im ToS Cinematic Kil’jaeden noch einmal emotional wirken lässt, damit der Spieler eine Spur Mitleid für ihn und sein Schicksal empfindet … bis man sich daran erinnert, dass die beiden zahllose Leben auf sadistische Weise ausgelöscht haben.
Wo wir schon an anderen stellen Star Wars vergleiche ziehen, es ist die Darth Vader Karte, man soll am Ende Sympathie mit einem Psychopatischen Massenmörder Empfinden der mehrere Genozide Verübt hat.
Was ja durchaus nicht verkehrt ist, wenn man von einer Schwarz-weiß-Darstellung weg will. Jeder Schurke hat Gründe für sein Handeln. Erforschst du die, verstehst du seinen Charakter besser. Thanos aus dem MCU ist ein schönes Beispiel dafür. Er hat noble Beweggründe, ist aber fehlgeleitet. Letztlich steht er vor einem moralischen Dilemma. Seine Lösung des Problems sagt allerdings mehr über seinen Charakter aus als 1000 Zeilen Dialog.
Um Godwyn’s Law zu bedienen: Auch Adolf Hit.ler wird - aus seiner Perspektive! - in seiner Geschichte eine kranke Rechtfertigung für sein Handeln gehabt haben. Es macht das Vergehen nicht weniger schlimm, aber würde ein Wissen darum den Leuten helfen zu begreifen, wieso ein Mensch so handelt und zu einem Monster wird. Das ist der Sinn von Schurken Backstorys. In Vaders Fall war die zentrale Thematik Angst.
Arthas ist auch ein gutes Beispiel.
Zuerst tötet er alle Leute in Stratholme da ein sauberer tot seiner Meinung gnädiger ist als zum Untoten zu werden. Später nimmt er Frostgram trotz der Warnung an sich um eben sein Volk zu schützen/rächen wodurch er aber korumpiert wird. Als Todesritter beheht er dann eigentlich nur böse Taten (Obwohl im Buch Arthas beschrieben wird das er den Krieg gegen Quel’Thalas bedauert aber eben keine andere Wahl hatte)
Als Lichkönig will er die Horde und Allianz vernichten weil er glaubt das Azeroth aufgrund des nie endenden Konfliktes der beiden Fraktionen keine Chance gegen die Legion und die Leere hätte.
Was in dem Moment als BS offenbart wird wenn man sich in Erinnerung ruft dass ein Nerzhul so oder so die ganze Welt untot machen wollte, mit oder ohne Legion als Strippenzieher. Das ganze Arthas Buch hat einem gezeigt, wie ein verwöhnter Prinz mit selbstüberschätzung, zum verwöhnten Prinz Todesritter mit Drang nach Tod und Verderben als Hobby wird.
Also eigentlich will ich im kommenden Addon zu Civ 6 ähnlich das Klima retten: Einfach alle Nachbarn ausrotten → Klima gerettet, weil weniger Menschen. Naturschutz muss eben auch mal wehtun.
Um mal ganz böse gesprochen zu haben:
Wäre ein Plan. (natürlich nur als reines Gedankenkonstrukt)
Der Mensch begeht oft böse/falsche Taten, aus vermeintlich guter/richtiger Überzeugung.
Bei Sargeras war es im Übrigen auch so.
Lieber das komplette Universum zerstören und den „Resetk-Kopf“ drücken, statt es den Leerenfürsten zu überlassen. Leben lässt sich neu schaffen. Ein Universum aber von der Leere zu „befreien“ (kann man das so nennen, wenn die Leere das Universum verschlingt?) ist aber nicht möglich.
Also was tun?
Alles Leben vernichten in dem Wissen, dass es wenigstens wieder Leben geben kann, oder aber alles Leben „zuende leben lassen“, (für, im kosmischen Maßstab, kurze Zeit), in dem Wissen, dass es dann kein Leben mehr geben kann?