Ich atme schwer, das Training mit der Meisterin verlangte viel ab. Ich wehrte Schlag um Schlag ab, doch geriet meine Kondition immer mehr an ihre Grenzen.
Ich wich gerade noch so einem gezielten Tritt aus, als ich aus meinem Gleichgewicht gebracht, nach hinten taumelte. Die Meisterin nutzte diese Gelegenheit und stuppste mir leicht gegen die Schulter.
Das genügte, um mich zu Fall zu bringen.
“Du hast noch viel zu lernen, junge Novizin!”, sagte sie und ein leichtes Grinsen huschte über ihre Züge.
“Bald bin ich keine Novizin mehr!”, sage ich leise aber dennoch für die Meister in gut hörbar. Sie streckte mir ihre Pfote entgegen und half mir auf.
“Deine Ausbildung neigt sich dem Ende, junge Novizin. Und dann wirst du eigene Wege gehen.”, ich verzog das Gesicht beim.Wort “Novizin” und rappelte mich mühsam auf.
“Meisterin?”, ich schaute sie etwas unsicher an, “Woher weiß ich, dass ich bereit bin?”
Ihr Blick ruhte lange auf mir ehe sie antwortete. Ich stieg unruhig von einem Fuß auf den anderen, dieser Blick machte mich immer nervös.
“Nun, woher weiß der Fluss, dass er bereit ist zu fließen? Woher weiß die Knospe, dass die Zeit reif ist zum erblühen? Woher weiß der Fuchs, das er bereit ist für seine erste Jagd?”, sie schaut mich eindringlich an, “Sie tun es einfach. Sie folgen dem Lauf der Natur und denken nicht darüber nach… Du bist dann bereit, wenn du bereit bist...”
Ich erinnerte mich an diesen Tag, sah die Meisterin vor mir, wie sie mir Dinge erzählte, die sich zum damaligen Zeitpunkt meinen Verständnis entzogen hatten.
Auch jetzt dachte ich über ihre Worte nach… wusste ich denn nun, ob ich bereit war? Ich öffnete die Augen und betrachtete mein Spiegelbild im Wasser und strich mir mit einer Pfote über den Arm. Spürte die unsichtbaren Narben, die durch mein Fell bedeckt wurden, von den vielen Übungskämpfen, die ich gefordert hatte.
Ich hatte in den letzten Jahren viel trainiert, die fehlende Kraft durch meine Wendigkeit und Schnelligkeit auszugleichen und mich so auch gegen stärkere Gegner durchsetzen zu können… Ich hatte dabei selbst an Stärke gewonnen, die anders war als die physische. Ich hatte an mentaler Stärke gewonnen und ich war schon fast sicher, dass ich meiner Meisterin gerecht wurde... Ich seufze.
Doch selbst diese mentale Stärke wird nun auf eine Probe gestellt… Ich ballte die Faust, atmete tief durch und lockerte sie dann wieder. Mit der anderen Pfote griff ich nach der Kette, die mit Nicolas vor wenigen Stunden überreicht hatte und hielt sie fest. Sie war das letzte was mir als eine indirekte Verbindung zu Rekdan verblieben war.
Ich konnte es nicht verhindern, dass mir Tränen über die Wangen rannen. Anders als sonst, ließ ich sie zu. Ih nahm mir die Zeit zum trauern. Bald würde ich dazu vielleicht weniger haben...
In wenigen Tagen würde unsere Reise nach Pandaria beginnen.
OOC:
Die Elemente mit Euch.
Unsere Reisegruppe hat nun den kleinen Zwischenplot um einen ihrer Reisemitglieder beendet und ist nun im Begriff die Reise nach Pandaria wieder aufzugreifen!
Neben unseren sonstigen Plottagen kann man uns nun auch gelegentlich an den übrigen Tagen an unseren Standorten auffinden ( sofern es das böse RL natürlich zulässt *zwinkert* )
AKTUELLER AUFENTHALTSORT: Südliches Brachland, Lager in "Die Überwucherung"
Möge Huo eure Wege stets erhellen!
Arashi Eispfote
- Der Pfad des Feuers -