[H] [ICU] "Wanderer" rekrutiert ...nicht

Viele Tage war er unterwegs gewesen und seine Kehle war trocken geworden. Wasser konnte diesen Durst nicht löschen, nein, so sehr er dieses Element schätzte war es doch etwas anderes nach dem es ihn durstete. Er sah die Sterne an und wie sie standen, ja bald war es so weit. Nur noch ein paar Tage musste sich der Schamane gedulden bevor er seinen Hintern auf einer Bank platzieren, und ein kraftvolles Bräu genießen konnte. Das Braufest stand vor der Tür und er würde es herzlichst herein bitten.

Kleiner Push und Interessensbekundung meinerseits, werde euch im Spiel mal anschreiben!

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Vous n’écrivez pas assez tu me dit. C’est dommage, j’adore votre style, ajoute-t-il. Je pourrais répondre mais c’est laborieux. Dire quoi ? Cracher de l’encre pour se défendre, c’est bon pour les pieuvres.
Non, je ne me mettrai pas à vomir des mots, ça vient ou pas et d’ailleurs ça vient plutôt rarement. Tant pis pour quelques grincheux. La souffrance, je ne la connais pas assez pour que l’écriture soit une thérapie ou une purification. Par le passé, c’était un peu différent mais là, je mène une vie paisible, aucun abcès à crever à l’horizon. Les mots me chinent longtemps avant que je me lance. Je n’ai rien à prouver à personne, même pas à moi-même. Parfois c’est un coup de gueule, souvent des réflexions sur la vie et jamais de linge sale.
Sinon, je vous souhaite une très bonne année.

©Collisions

Sherman Kelly wrote this song in 1969. While recovering from a vicious assault by a gang, he „envisioned an alternate reality, the dream of a peaceful and joyful celebration of life .“

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[ Que sera sera ]

Niemand. Kein einziges Schwein, ob mit oder ohne Borsten, hatte sich jemals auch nur in einem halben Gedanken darüber ergangen, wie dieser ganze Mist zusammensteckte. Diesseits, Jenseits und wieder zurück. Alles das Gleiche. Kein Ende. Ohne Ende.
Wenn auch nur der leiseste Funken Hoffnung bestanden hätte, dass irgendwann endlich Ruhe sein würde,
dann - …
aber das war ja nicht der Fall. Soweit sich Wahrscheinlichkeit berechnen liess, würde hinter dieser Ebene noch eine weitere liegen und hinter dieser eine weitere Weitere und so weiter und so fort. Es wäre zum Verzweifeln gewesen, wenn sich nicht sogar das Verzweifeln hoffnungslos anfühlen würde.
Ein jedes Mal, wenn er an den Punkt kam, sich für eine halbe Sekunde zu einer nüchternen Bilanz aufraffen zu wollen, frei nach dem Wahlspruch „Was nun - was tun“, endete das in einem Schnauben und Seufzen und Resignation.
Leben und Sterben, Diesseits und Jenseits, beides war vollkommen sinnlos. Es war schlimmer. Es war egal. Er war egal. Existenzen, Existieren. Alles egal. Ob ein Zellhaufen belebt oder unbelebt herumwankte, vor sich hinbrabbelte und versuchte, einen Sinn in das Chaos aus Werden und Vergehen hineinzuglauben, war absolut und vollendet egal.
Wie lächerlich, überhaupt an etwas geglaubt zu haben, für etwas zu brennen oder - etwas hinterher zu rennen. Für was?
Nur für den Adrenlinschub eines Augenblicks.
Vergeudete Botenstoffe.
Das grosse Nichts würde für immer ausbleiben. Im Alles gab es … von allem zuviel und vom Gewollten zu wenig. Seit jeher.

Er war versucht, sich dieser Tristesse zu ergeben. Das Opfer des eigenen Schicksals zu spielen war leicht, sehr leicht. Der orangefarbene Stein zwischen seinen Fingerspitzen funkelte im fahlen letzten Licht über Thaldraszus mit einem ganz eigenen Feuer. Er wusste ja nicht, dass auch seine Materie vollkommen sinnlos war.
Mit einem leisen Ruckeln und ersterbenden Schnurren kam stotternd der kleine Schleifstein zum Stillstand.

Alles war gleich. Und dennoch sah er keinen orangefarbenen Stein, keine glitzernden Facetten. Er sah einen blauen Stein. Gefasst in einen Doppelarmreif, den Kaltfeuergeätzte Runen zierten. Ein schmales, helles Handgelenk, kühl und glatt und makellos. Dampfige Schwaden. Ein Duft von Nacht und Perfektion.

In einem plötzlichen Ruck holte er aus und schleuderte den Stein mit aller Kraft in die Tiefe.
Verlust kann man nicht beschreiben. Er ist einfach da.

Jeff Buckley - Hallelujah
https://youtu.be/WIF4_Sm-rgQ

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[ Wahrheiten ]

Es gibt Dinge, die glaubt dir niemand. Zum Beispiel, wenn du vom Tod erzählst, vom Schleier, vom Licht, von Maschinen der Schöpfer, Datenbanken und anderes Kauderwelsch. Raumschiffe! Planeten! Astralreisen. Drachen.
Naja, einiges davon glaubt man dir jetzt vielleicht inzwischen. Aber das ist so eine Sache mit den Göttern und den alten Göttern, elektrischem Strom und Magie und überhaupt nichts davon ist relevant für den fünf-Uhr-Tee. Dazu zündest du nach wie vor ein Feuer auf dem Herd an, stellst den Kessel auf und wartest, bis das Wasser pfeift.
Kurz aufgebrüht und lange ziehen lassen ergibt am Ende nur mittlere Verbrennungen - wenn überhaupt. Die Ungeduld. Aber es riecht so gut! Naja, egal. Ohne Kekse kann einem der Tee ja auch nur egal sein. DIE schaffen Relevanz für den Kalorienhaushalt. Und den sonstigen auch. Dann tunkt man sie und dann zerfallen sie. Zu Keksbrei und Butteraugen, dagegen können Hundeblicke einpacken.

Jedenfalls - es gibt Dinge, die glaubt dir niemand.
Aber den besten Tee - den allerbesten - gibt es in der Rubinenklave. Das kannst du mir ruhig glauben!

Briefauszug, gelesen an einem Sonntagvormittag in Dalaran

Celeste - Strange
https://www.youtube.com/watch?v=A1AJEv50Ld4

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[ Morgengold ]

Die Magierin legte die Seite des Briefs auf den Stapel Papiere neben ihrem kleinen Frühstücksgedeck ab. Aufgeschobene Arbeit, die wöchentlichen Gazetten und Konversation. Nachdenklich strichen ihre Finger über die Zeilen, bevor auch ihre Hand dort liegen blieb. Zweimal noch tippte ihr Zeigefinger auf das Papier, als ob sie einen Gedankengang zum Abschluss bringen müsste. Dann hob sich ihr Blick.
Ihr Frühstück hatte sie noch nicht angerührt.
Stattdessen liess sie das pochierte Ei und den Kaffee stehen. Die silberne Speisenglocke, die das zweite Gedeck verbarg, war ebenso unangetastet. Sie drehte sich halb auf dem Stuhl herum, um von ihrem hohen, wenngleich kleinen Balkon ins Innere ihrer privilierten Wohnung zu blicken.

Ein sanfter, aber etwas kühler Wind bewegte die bodenlangen Vorhänge. Die dicken Daunendecken des Bettes rührten sich nicht. Vier Jahre. Ein halber Fuss ragte aus dem üppig gepolsterten Berg hervor. Sie konnte die tiefen Atemzüge ahnen, die in die Kissen gingen. Wer hätte das geahnt. Sie nicht jedenfalls. Davon war ja kaum auszugehen gewesen. Sämtliche Umstände waren widrig gewesen, selbst die weit differierenden Ausgangspunkte.
Und jetzt. …liegt er da immer noch und schläft.
Das Wunder des Mannes, der da in ihr Leben geplatzt war, mit noch leuchtenderem roten Haar als ihrem eigenen und einem ungeschliffenen Herzen aus Gold, versuchte sie mühsam nicht mehr zu hinterfragen, aber es gelang ihr nicht. Tag um Tag, den sie in all den Monaten bestritten hatten, war ein kostbares kleines Wunder gewesen.
Und ohne Magie würde immer noch jeden Tag sein Frühstück kalt.

Langsam stand sie auf, ohne den Stuhl zu rücken, näherte sich dem Bett, schob die Decken etwas beiseite, um sich setzen zu können und lehnte sich über das so unschuldige und unbedarfte, halb vergrabene Schläfergesicht.
Zeit aufzuwachen.

Mary Beth Maziarz - Daydream Believer
https://www.youtube.com/watch?v=KOMxvcxnx9k

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Was ist Heimat?
Shaine wusste, dass die Antworten auf diese Frage ganz unterschiedlich ausfallen konnten.
Für manche war ihre Familie ihr Zuhause, für andere der Ort, von dem sie stammten. Und für andere wiederum war ihr Zuhause der Ort, an dem sie glücklich waren. Aber alle hatten eines gemeinsam: Es war ein Ort, an den man gerne zurückkehrte. Eine Konstante in ihrer Existenz.
Auch Shaine hatte einst eine solche Konstante gehabt. Für ihn war Acherus dieser Ort, auch, wenn er ihn nicht Heimat nannte. Weder hatte er dort Familie, noch stammte er von dort und schon gar nicht war er dort glücklich gewesen. Was war also sein Zuhause?
Es gab einmal eine Zeit, da hätte er diese Frage ohne zu zögern beantworten können, doch jetzt war er sich nicht mehr sicher. Tarrens Mühle war für ihn zu so etwas wie einem Zuhause geworden, jedoch mehr aus einem Pflichtgefühl und nicht, weil er sich wirklich gerne dort aufhielt.
Vermutlich reise ich deswegen quer über diese verdammten Inseln.
Weil er ständig auf der Suche war. Auf der Suche nach etwas, von dem er bis vor kurzem noch nicht einmal wusste, dass es ihm überhaupt fehlte.

Der Schnee knirschte unter seinen schweren Stiefeln und ließ in ihm die Erinnerung an lang vergessene Tage aufkommen. Dieser Ort hier, der sich azurblaues Gebirge nannte, erinnerte ihn an die eisigen Weiten Nordends. Die Ähnlichkeiten waren ehrlich gesagt sogar fast schon erschreckend. Aber das machte nichts – im Gegenteil. In Nordend hatte er am ehesten immer etwas wie ein Zugehörigkeitsgefühl verspürt, was sicherlich auch an seiner Existenz als Todesritter lag. Irgendwie waren sie alle mit diesem Ort verbunden, ob sie wollten oder nicht.

Shaine gab ein Knurren von sich, als ihm dieser Gedanke kam. Das, was er war, trug mit Sicherheit ebenfalls dazu bei, ihm eine Heimat zu erschweren. Obwohl der König gefallen und die Krone zerstört war, begegnete man ihnen nach wie vor noch mit Misstrauen und es verwunderte ihn nicht, dass nach wie vor viele Ritter der schwarzen Klinge angehörten. Wo sollten sie sonst hin? Er selbst hatte sich von ihr abgewandt und streifte seitdem alleine umher, immer auf der Suche nach etwas, dass er nicht einmal genau benennen konnte. Ein zurück gab es für Shaine nicht mehr. Dafür hatte er bereits zu viele Dinge gesehen und erlebt. Seine Zeit bei der Apothekervereinigung hatte ihn zu sehr geprägt und auch die Zeit danach hatte den Verlassenen verändert.

Zwar wünschte sich Shaine mehr Akzeptanz, allerdings bereute er nicht, was er war. Das hatte er nie. Doch diese Gedanken blieben nur in seinem Kopf. Er wusste, würde er sie aussprechen, würden sie nur auf Wut und Unverständnis treffen. Ihm mochten zwar die Fähigkeit fehlen, sich wie ein normaler Lebender zu verhalten, doch konnte er meist gut einschätzen, was sie hören wollten und was nicht.

Während der Schnee beständig unter seinen Schritten knirschte, gab sich der Todesritter weiter seinen Gedanken hin, die er auf nichts bestimmtes richtete.

Ich weiß noch nicht einmal, warum ich überhaupt hier her gekommen bin“, knurrte er. Doch das war nur eine weitere Frage von vielen, auf deren Antworten er weiterhin auf der Suche war.

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[ In kühlen Pfuhlen ]

Tick, tick, tick. Der Stab machte das Geräusch. Tick, tick, tick, krrrk. Oha. Hier war eins. Vorsichtig, aber mit Nachdruck klopfte sie noch einmal auf die selbe Stelle. Ein kleiner zackenförmiger Riss erschien. Noch ein paarmal. Dann brach das Eis.
Das laute „HA!“ hallte triumphierend und weit über die glitzernde Fläche, gefolgt von einem heiseren Hustenanfall, der von den Schneewehen halb geschluckt wurde. Ob sie jemand gehört hatte, darüber machte sie sich keine Gedanken. Schliesslich galt es, die Hände warm zu bekommen und dann die Angel ins Wasser!

In kühlen Pfuhlen, wo wir uns suhlen, so saftig süß
auf den Tisch kommt heut ein Fisch, so saftig süüüß!
https://www.youtube.com/watch?v=SNnpvS_wc0c
Howard Shore - Gollum’s Song

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